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Der weite Garten der Wörter


Shubashi

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Ich denke, nachdem Sprache heutzutage leider immer ideologischer und engherziger wird, und schon ein etwas falscher Zungenschlag oder ein schlechter Witz zur sozialen Ächtung oder zum beruflichen Ende führen können, brauchen wir hier mal einen Ort echter sprachlicher Inklusivität statt einer nur vorgeblichen. Ich lasse mich dabei vom Namen des japanischen Standardwörterbuchs, des „Kojien“ leiten, dessen übersetzter Name tatsächlich etwa dem Titel dieses Threads entspricht. 

Dieser Faden soll also bitte ein endlos mäandernder Park der Worte und Ausdrücke aller Mütter Sprachen und ihrer Väter Länder sein. (Bei fremden Zungen aber bitte mit deutscher Erläuterung). Gerne auch aus vermeintlich „toten“ Sprachen, denn hier ist auch Platz für Gräber der verehrten Ahnen.

Also, wem ein kluges oder dummes Wort besonders auf- oder gefällt, lege es hier nieder, damit es uns erbaue oder belustige. 

 

PS

(Wer etwas aus dem Kojien vortragen will, bitte mit Vorsicht, damit er beim Fallenlassen niemanden erschlägt.)

 

PPS

Have care, bananas leave slippery bookmarks!

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Ich habe mir am Wochenende bestellt:

 

 

Unerhöhte Auswahl vergessener Wortschönheiten aus Johann Jakob Sprengs gigantischem, im Archiv gefundenen, seit 250 Jahren unveröffentlichten Deutschen Wörterbuch.

Von Johann Jacob Spreng, Nicolas Fink. Vorwort von Gabriel Schaffter. Berlin 2021.

 

Da wird sich sicher etwas finden lassen.

 

bearbeitet von Wunibald
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vor 2 Minuten schrieb Wunibald:

Ich habe mir am Wochenende bestellt:

 

 

Unerhöhte Auswahl vergessener Wortschönheiten aus Johann Jakob Sprengs gigantischem, im Archiv gefundenen, seit 250 Jahren unveröffentlichten Deutschen Wörterbuch.

Von Johann Jacob Spreng, Nicolas Fink. Vorwort von Gabriel Schaffter. Berlin 2021.

 

Da wird sich sicher etwas finden lassen.

 

 

Vermutlich in der ganzen wortreichen Überschwenglichkeit des Barock.

(Du könntest auch ungetadelt aus seinem „Idioticon“ zitieren, weil der gemeine Klang hier trügt.)

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... eingedenk ... 

... zu diesem Behufe ... 

 

Und natürlich all die kleinen und großen Juwelen aus dem thesauros der sogenannten toten Sprachen. 

 

Anekdote hierzu: Als Abiturpreis wollte mir eine liebe Lehrerin das Büchlein "Latein für Angeber" schenken. Ich habe ihr dann auf Griechisch erklärt, warum ich das nicht bräuchte. Se non è vero, è ben trovato. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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Schliekefänger - jemand der Blindscheichen fängt, eigentlich kleiner Gauner

Hommetenhonnig - Honig von Hummeln = Kostbarkeit

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vor 8 Minuten schrieb Aristippos:

Bitte "è", mit accento grave!

 

Habe ihn gefunden (über dem "ü" auf meiner Standard-Smartphone-Tastatur😅). Ja, ich bin technisch nicht so fit. 

 

Das wäre übrigens auch eine mögliche Perspektive auf das Thema: Wie verändern elektronische Kommunikationsmittel Sprache und Sprachanwendung? 

 

I bims. 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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धनं नैव सर्वं धनेभ्यो विना तु सर्वं दुःखम्

Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts (wörtlich: ist alles Leid)

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vor einer Stunde schrieb Aristippos:

धनं नैव सर्वं धनेभ्यो विना तु सर्वं दुःखम्

Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts (wörtlich: ist alles Leid)

 

Hier muss ich bisschen um mehr Aufklärung bitten, weil ich ja gerne klüger werden möchte und gleichzeitig unterhalten:

Die altenglische Kulturtechnik des „àwritan ond bewyrcan“* hat mir geholfen „nepalesisch“ herauszufinden - stammt diese Redewendung wirklich aus dieser Sprache, oder gibt es den Spruch da auch und Du kannst das ernsthaft lesen?

(Aber: googlesischer Humor wäre eine ebenso akzeptable Antwort.)

 

*Hiess das nicht so, bis G. Chaucer und B. Gates das neue Betriebssystem herausbrachten?

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Und natürlich die weit verbreitete Paraskevidekatriaphobie. Wenn man die hat, kann einem auch der Otorhinolaryngologe nicht helfen. 
 

Aber immerhin kann man damit eine ganze Reihe griechischer Wörter lernen.
 

Werner

bearbeitet von Werner001
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vor 6 Minuten schrieb Werner001:

Und natürlich die weit verbreitete Paraskevidekatriaphobie. Wenn man die hat, kann einem auch der Otorhinolaryngologe nicht helfen. 
 

Aber immerhin kann man damit eine ganze Reihe griechischer Wörter lernen.
 

Werner

 

Immerhin gibt es dafür eine gute Erklärung:

Zitat

Paraskevidekatriaphobia: Fear of Friday the 13th. 

The word "paraskevidekatriaphobia" was devised by Dr. Donald Dossey who told his patients that "when you learn to pronounce it, you're cured!"

https://www.medicinenet.com/paraskevidekatriaphobia/definition.htm

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vor 21 Minuten schrieb Shubashi:

 

Hier muss ich bisschen um mehr Aufklärung bitten, weil ich ja gerne klüger werden möchte und gleichzeitig unterhalten:

Die altenglische Kulturtechnik des „àwritan ond bewyrcan“* hat mir geholfen „nepalesisch“ herauszufinden - stammt diese Redewendung wirklich aus dieser Sprache, oder gibt es den Spruch da auch und Du kannst das ernsthaft lesen?

Nepalesisch? Nein, das ist Sanskrit. Hat Google wohl nicht auf dem Schirm. Spricht sich "Dhanam naiva sarvam dhanebhyo vinâ tu sarvam duhkham"

Und ja, ich kann's lesen :)

 

 

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vor 12 Minuten schrieb Aristippos:

Nepalesisch? Nein, das ist Sanskrit. Hat Google wohl nicht auf dem Schirm. Spricht sich "Dhanam naiva sarvam dhanebhyo vinâ tu sarvam duhkham"

Und ja, ich kann's lesen :)

 

 

 

Ah, vielen Dank! Das zu lernen hatte ich auch mal erwogen, wird evtl auch noch mal passieren. Eine Buchempfehlung dazu?

 

Edit PS:

Was übrigens auch ein wichtiger Hinweis ist, dass sogen. „tote Sprache“  in Wirklichkeit lebendige Ritualsprachen (Msakralsprachen) sein können.

Sanskrit, Latein, Hocharabisch, Kambun, Hebräisch/Aramäisch, Kirchengriechisch und -slawisch, Altjapanisch...

Welche habe ich übersehen?

bearbeitet von Shubashi
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Eine Anekdote, die hier vielleicht passt:

 

Es gibt die Redewendung "Ich habe eine Clown gefrühstückt", die eben bedeutet, dass man bestens gelaunt ist.

Nun habe ich vor einigen Jahrenin einer Berufsintegrationsklasse im Deutschunterricht (Deutsch als Fremdsprache) diese Redewendung erklärt.

Tags darauf habe ich mich über die Undiszipliniertheit der Klasse zu Unterrichtsbeginn geärgert und deshalb nach einer kurzen Weile losgepoltert.

Die Reaktion eines jungen Guinesen war einfach zu herrlich. Er meinte "Oh, Frau Angelika hat heute einen Löwen gefrühstückt"

Daraufhin war meine schlechte Laune natürlich weg. 🙂

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9 minutes ago, Shubashi said:

 

Immerhin gibt es dafür eine gute Erklärung:

https://www.medicinenet.com/paraskevidekatriaphobia/definition.htm

Kurioserweise habe ich die Einzelteile lange vor diesem Begriff gekannt. Paraskevi ist der Freitag (wörtlich “Rüsttag”, kennt man aus dem NT), Dekatria ist dreizehn und die Phobie, naja, das kennt jeder.

warum der ωτορινολαρυγγολογος auf Deutsch andersrum heißt, entzieht sich meiner Kenntnis

 

Werner

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2 hours ago, Aristippos said:

धनं नैव सर्वं धनेभ्यो विना तु सर्वं दुःखम्

Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts (wörtlich: ist alles Leid)

Ist das ein echtes Zitat - ich meine, aus einem echten Sanskritwerk?

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53 minutes ago, Shubashi said:

 

Hier muss ich bisschen um mehr Aufklärung bitten, weil ich ja gerne klüger werden möchte und gleichzeitig unterhalten:

Die altenglische Kulturtechnik des „àwritan ond bewyrcan“* hat mir geholfen „nepalesisch“ herauszufinden - stammt diese Redewendung wirklich aus dieser Sprache, oder gibt es den Spruch da auch und Du kannst das ernsthaft lesen?

(Aber: googlesischer Humor wäre eine ebenso akzeptable Antwort.)

 

*Hiess das nicht so, bis G. Chaucer und B. Gates das neue Betriebssystem herausbrachten?

Shubashi ist mir da zuvorgekommen...

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