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Der weite Garten der Wörter


Shubashi

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I gang gschwend uff d‘Biene ond hol den Debbich raa. Heb‘sch gschwind mein Kaffee?

Bass uff ond fliag ed d‘ Bienesteeg naa. Ond dein Kaffee schmeggt komisch, i glaub dia Milch isch sauer. 
Hasch probiert?

Noi, so wia dia schmeggt, probier i dia liaber ed.

Werner
 

 

bearbeitet von Werner001
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vor 5 Stunden schrieb Werner001:

Ich wusste Anfangs ja auch nicht, dass ein schwäbischer Teppich ein Kolder ist, und kein Teppich.

Äh? „Kolder“? Duden kennt das nur als Nebenform von „Koller“ für Hypochondrie oder Überempfindlichkeit – aber kann man sich damit zudecken?

 

Ich muss übrigens noch mal kurz die Abseite durchfeudeln.

(Abseite: kleine Kammer, z.B. unter der Stiege Treppe. durchfeudeln: Mit dem Mopp feucht wischen.)

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vor 3 Minuten schrieb o_aus_h:

Äh? „Kolder“? Duden kennt das nur als Nebenform von „Koller“ für Hypochondrie oder Überempfindlichkeit – aber kann man sich damit zudecken?

Guckst du hier

 

Werner

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vor 46 Minuten schrieb o_aus_h:

Ich muss übrigens noch mal kurz die Abseite durchfeudeln.

(Abseite: kleine Kammer, z.B. unter der Stiege Treppe. durchfeudeln: Mit dem Mopp feucht wischen.)

Die "Abseite" ist das niedrige Seitenschiff im niederdeutschen Hallenhaus, in dem das Vieh und kleine Kammern untergebracht waren.

 

Der "Feudel" ist bei uns ein "Aufnehmer", der "Mopp" wird nur trocken benutzt und wenn mir eine Frau sagt, sie will nachher noch mal bei sich "feucht durchwischen" wünsche ich ihr selbstverständlich viel Spaß aber möchte bitte keine weiteren Details.

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Besser spät als nie:

 

Im Rahmen eines Beitrags zu einer Übersetzung der Odyssee schrieb @Wunibald:

 

Zitat

Aus dem Nachwort zur Übersetzung Martins noch der treffliche Hinweis: Keinem der bisherigen Übersetzer ist aufgefallen, dass z.B. "hieros" (heilig) in bestimmten Zusammenhängen eher mit "herrgottsakra" zu übersetzen ist. Ein Nest, das von den Truppen des Odysseus ausgeraubt wurde, wo sie "die Männer erschlugen,  Wertsachen und Frauen gerecht verteilten", vor der Abfahrt aber noch liebe Gefährten verloeren, ist keine "Heilige Stadt", sondern allenfalls ein verdammtes Nest, wenn nicht Drecksnest.

 

Das halte ich keineswegs für ausgemacht. "hieros" ist ohnehin ein semantisch schwieriges Wort, die Epitheta (Beiwörter, wie "der fußschnelle Achilles") bei Homer haben oft unbekannte Bedeutungen (die oft wohl den Sängern selbst, die die zwei Gedichte verfassten, unverständlich waren, aber halt mitgeschleppt wurden, weil man 1. Epitheta braucht, um den Vers auszufüllen und 2. bei Gedichten, Liedern usw. interessiert die genaue Bedeutung vieler Wörter die Meisten nicht) und manchmal scheinen sie ohne Rücksicht auf ihre Bedeutung benutzt zu werden (Beispiel: "weinend floh die süß lächelnde Aphrodite").

 

Also könnte der Dichter "hieros" hier einfach als Beiwort benutzt haben, ohne sich groß was dabei gedacht zu haben. Oder das Wort könnte eben eine Bedeutung haben, die uns nicht geläufig ist. Mir scheint es im Allgemeinen etwas wie "von einer übernatürlichen Präsenz bewohnt" zu heißen; im betreffenden Fall könnte es sich auf die abgehobene Erscheinung auf einer Anhöhe beziehen oder darauf, dass sich im Altertum auf solchen Anhöhen die Tempel der Götter befanden. Oder vielleicht doch "schrecklich" oder "verdammt". Die Gegenwart des Göttlichen war ja damals nicht etwas nur Positives; erst das Chrsitentum hat uns gelehrt, Gott mit dem Guten schlechthin zu identifizieren.

 

Gibt es aber vielleicht auch heute Situationen, wo "heilig" etwas Negatives ausdückt? * grübel *

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vor 49 Minuten schrieb Domingo:

Gibt es aber vielleicht auch heute Situationen, wo "heilig" etwas Negatives ausdückt? * grübel *

„Herrgottsakra …“, Heilige Einfalt, manchmal auch: heiliger Zorn; ähnliche Bedeutungsumkehrung: der Gottseibeiuns (der ja eben nicht bei Gott ist)

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Endemisch werden - heißt bei Threads dass man sich an das Thema gewöhnt hat und vom Diskutieren übergeht zum Kaffeetrinken.

Bei Forenbereichen heißt "Endemisch werden" dass Neulinge auf bestehende Beiträge verwiesen werden.

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In dem von @Spadaforahier verlinkten Artikel stolpere ich gerade – nein: ich stoße mich schmerzhaft daran, dass die „Demütigung“ (für mich) in ihrer Bedeutung eigentlich himmelschreiend etwas anderes bedeutet, als die „Demut“ … 

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Wir Deutschen kaufen die "Katze im Sack", die Engländer the "pig in the poke". Wie ich gerade gelernt habe ist diese Redewendung schon seit 1555 in der Form " I wyll neuer bye the pyg in the poke" bezeugt. 

 

Das hat mich erinnert zum einen an den samstäglichen Ferkelmarkt auf dem Stadtplatz meiner Geburtsstadt. Da wurden die Ferkel aber genau inspiziert und dann erst zum Heimtransport in den Sack gesteckt und zum anderen an eine Rechtsanwältin, die bekannt war für ihr gestenreiches Plädoyer. Der Staatsanwalt, der insoweit über einen kennerreichen Blick verfügte, schloss daher darauf, dass sie keinen BH getragen habe, denn unter der Robe seien sie "gehüpft wie die Ferkel im Sack".

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vor 48 Minuten schrieb o_aus_h:

Beim Wort „modern“ ändert sich die Bedeutung schon fast ins Gegenteil, je nach dem, ob man die erste oder zweite Silbe betont.

Hier ein paar Tipps für modernes Modern. Leider nur auf Spanisch.

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@Chrysologus

Zitat

Das macht das Knien vor der Monstranz nicht überflüssig (das ist nun auch keine Aussage des SW noch der Reformer), aber man kann auch nicht dabei stehen bleiben.

Richtig, man kann beim Knien nicht stehen bleiben, funktioniert nicht.

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Wenn man das Durchenglischen der deutschen Sprache zu verabscheuen gelernt hat, fallen einem immer mehr Wörter auf, bei denen man sich als nicht Englisch-Muttersprachler zuerst fragt: Hä? Also mir jedenfalls.

 

Anything, nothing, brathering. Was ist denn brathering?

 


Ach so, das ist gar nicht Englisch. Das ist der Brathering.

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Nebenbei habe ich gerade mal geschmökert und bin über Sir Charles Edward Trevelyan, 1st Baronet (es fällt schwer ihn nicht als den "Schlachter Irlands" zu bezeichnen) gestolpert.

 

Dieser Herr hatte einen Enkel, Sir George Otto Trevelyan, den ich mir nicht näher angesehen habe, über den ich aber auf die Wiki-Artikel zum Indischen Aufstand von 1857 gestoßen bin. Insbesondere auf die Belagerung von Kanpun und die damit verbundenen Massaker von Sati Chowra und Bigighar. Ohne jetzt auf die Schuldfrage eingehen zu wollen verstehe ich in den Deutschen Versionen die Begrifflichkeiten nicht. Es wird von Europäern und "Eurasiern" gesprochen und ich konnte anhand der vorkommenden Namen beider Gruppen nicht erkennen, warum der Autor diese - ja doch etwas kuriose - Unterscheidung gemacht hat.

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Bei einem Wortsuchspiel wurden jetzt der Begriff »PUNIER« gesucht – ich musste erst beim Duden nachschauen, dass ein Einwohner Karthagos damit gemeint war. Immerhin war ich mir schon sicher, dass punieren kein Rezept ist, bei dem ein Schnitzel in zerbröselten Wortspielen eingebacken wird …

 

(An Zutaten hätte ich keinen Mangel …)

bearbeitet von o_aus_h
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