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Der weite Garten der Wörter


Shubashi

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vor 20 Minuten schrieb o_aus_h:

Bei einem Wortsuchspiel wurden jetzt der Begriff »PUNIER« gesucht – ich musste erst beim Duden nachschauen, dass ein Einwohner Karthagos damit gemeint war. Immerhin war ich mir schon sicher, dass punieren kein Rezept ist, bei dem ein Schnitzel in zerbröselten Wortspielen eingebacken wird …

 

(An Zutaten hätte ich keinen Mangel …)

So vergeht der Ruhm deutschen Bildungsbürgertums.

 

(Die Schuhwichse ist dann vermutlich auch Auslöser nervösen Gekichers und peinlichen Berührtseins...)

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vor 15 Minuten schrieb Flo77:

So vergeht der Ruhm deutschen Bildungsbürgertums.

 

(Die Schuhwichse ist dann vermutlich auch Auslöser nervösen Gekichers und peinlichen Berührtseins...)

Das ist nur die Bildung alter, weisser Männer, wenn man weiss, dass es dereinst punische Kriege gegeben hat.

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vor 1 Minute schrieb rince:

Das ist nur die Bildung alter, weisser Männer, wenn man weiss, dass es dereinst punische Kriege gegeben hat.

Ich weiß, ich weiß...

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vor 48 Minuten schrieb rince:

Das ist nur die Bildung alter, weisser Männer, wenn man weiss, dass es dereinst punische Kriege gegeben hat.

und dann nicht versehentlich Pu-ni-er liest sondern Pu-nier.

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vor 26 Minuten schrieb Wunibald:

und dann nicht versehentlich Pu-ni-er liest sondern Pu-nier.

Pun in-tended?

bearbeitet von rince
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Hier ein weiteres lustiges Beispiel, wie man sich verhauen kann, wenn man mit einer Fremdsprache nur oberflächlich vertraut ist.

Zum Anschlag auf die North Stream-Pipelines wollten die berühmt-berüchtigten „Faktenchecker“ etwas checken, ohne weder die Originalquelle zu verstehen noch über technisches Allgemeinwissen zu verfügen, dass einen bei allzu „blumigen“ Computerfehlübersetzunge misstrauisch werden lassen sollte:

Quote

Entsprechend antwortete er dem Tagesschau-Journalisten per E-Mail: „Aus Zeitgründen habe ich die Originalstelle nicht nachvollzogen und vertraue der Übersetzung.“ Der Redakteur bestätigte ihm per E-Mail: „Hersh schreibt von ‚plant shaped C4 charges‘, also, dass der Sprengstoff in Pflanzenform angebracht worden sei.“

 

Wenn weder weiß, was eine Hohlladung ist, noch weiß, dass „to plant“ im Englischen „platzieren“ bedeutet, sollte man vielleicht besser die Finger von so einem Thema lassen.

“Google translate“ ist halt nicht immer Dein Freund.

bearbeitet von Shubashi
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Am 4.2.2023 um 21:16 schrieb Flo77:

Nebenbei habe ich gerade mal geschmökert und bin über Sir Charles Edward Trevelyan, 1st Baronet (es fällt schwer ihn nicht als den "Schlachter Irlands" zu bezeichnen) gestolpert.

 

Dieser Herr hatte einen Enkel, Sir George Otto Trevelyan, den ich mir nicht näher angesehen habe, über den ich aber auf die Wiki-Artikel zum Indischen Aufstand von 1857 gestoßen bin. Insbesondere auf die Belagerung von Kanpun und die damit verbundenen Massaker von Sati Chowra und Bigighar. Ohne jetzt auf die Schuldfrage eingehen zu wollen verstehe ich in den Deutschen Versionen die Begrifflichkeiten nicht. Es wird von Europäern und "Eurasiern" gesprochen und ich konnte anhand der vorkommenden Namen beider Gruppen nicht erkennen, warum der Autor diese - ja doch etwas kuriose - Unterscheidung gemacht hat.

Wenn ich es richtig sehe, sind mit „Eurasier“ Mischlinge gemeint, britischer Vater, indische Mutter, daher britische Namen (andersherum war damals wohl nicht vorstellbar)

 

Werner

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Krane oder Kräne? Das ist hier die Frage. 
 

Interessant fand ich die Herleitung des Schriftbildes aus der motorischen Sprachvereinfachung. Damit führt sowas wie * : I zu genau dem Phänomen aus meiner Signatur.

bearbeitet von Soulman
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Oh du mein Hold, du mein Getüm,

so gezogen und verfroren!

Ich habe dich, ich bin gestüm -

als mein Geheuer auserkoren!

 

Das passt hierher. Wörter mit der Verneinung "un" sind gebräuchlich, die Stammwörter eher ungebräuchlich.

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Gestern das schöne Sanskrit-Wort "vevedayisisyati" gefunden. Bedeutet so viel wie "wird laut und deutlich kundtun wollen."

 

Das Besondere daran ist, dass es ein Futur eines Desiderativums eines Intensivums eines Kausativums ist. 🤪

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vor 9 Stunden schrieb Aristippos:

Gestern das schöne Sanskrit-Wort "vevedayisisyati" gefunden. Bedeutet so viel wie "wird laut und deutlich kundtun wollen."

 

Das Besondere daran ist, dass es ein Futur eines Desiderativums eines Intensivums eines Kausativums ist. 🤪

Schon besonders und trotzdem herrlich nachvollziehbar.

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vor 15 Stunden schrieb Aristippos:

Gestern das schöne Sanskrit-Wort "vevedayisisyati" gefunden. Bedeutet so viel wie "wird laut und deutlich kundtun wollen."

 

Wo ist es belegt?

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vor 23 Stunden schrieb Domingo:

 

Wo ist es belegt?

 

Ich frage deswegen, weil es im Skt. gelehrte Literatur gibt, wo der Autor sich eigens bemüht, seltene Grammatikformen zu bilden und zu benutzen, die seine grammtikalische Schulung zur Schau stellen.

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Ich blättere gelegentlich gerne im Wörterbuch der Brüder Grimm.

Da findet man so schöne Worte wie

Erzhurentreiber mit dem Zitat von Luther: O wie fein lauts, wenn ein Bischof ein Erzhurentreiber ist und heißt einen armen Pfaffen keusch leben.

 

Der hochgeöhrte eselmännische Hanswurst wird mir jetzt gelegentlich bei der Forenlektüre in den Sinn kommen, natürlich dann aber nicht in die Tasten. 

 

Und jetzt will ich noch schnell testen, ob die Forensoftware für das A-Loch das grimmsche Furzloch akzeptiert. 

 

Vielleicht poste ich dann zum Ausgleich und zur Hebung des Niveaus nächstens ein paar schöne und wohllautende Beispiele.

 

 

 

 

bearbeitet von Wunibald
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vor 18 Minuten schrieb Wunibald:

Und jetzt will ich noch schnell testen, ob die Forensoftware für das A-Loch das grimmsche Furzloch akzeptiert. 

Vielen Dank für diesen Hinweis :D 

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Mal eine Überlegung zur Sprachgartenpflege:

woher kommt es eigentlich, dass der schöne und reichhaltige Garten der Sprache manchmal plötzlich von neologistischen Marotten und Redensarten verunkrautet wird? 
Z.B. „toxisch“ - ein hübsches kleines Pflänzlein im Arzneikräuterbeet, plötzlich wuchert es überall und verseucht alle möglichen Substantive. „Narrativ“, „Klima“, „Burnout“, „canceln“ wo kommt das plötzlich alles her, und wie gewöhnt man sich das gar nicht erst an?

Oder welche Neuerung sind auch praktisch und können

-wohlkultiviert- zur Bereicherung werden?

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Da in einem Garten auch übelriechende Pflanzen vorkommen, habe ich den Begriff „versifft“ mal nachgeschlagen. 

Es ist überraschend doch ein etwas älteres Wort, das sich von der Syphilis ableitet und seit dem späteren 18. Jh. den Weg ins Deutsche gefunden zu haben scheint. Inflationär dann seit den 70iger Jahren des 20. Jh.

https://www.dwds.de/wb/versifft
 

PS:

Zuviel politisches Eifern verdirbt Sprache und Charakter.

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Interessantes Video von einem lesens-/hörenswerten Autor (vielen Dank an die Person, die mich auf diesen Herrn aufmerksam gemacht hat). Ich denke insbesodere an den Abschnitt zu Frau vs. Dame und wieso man "Frau Müller" sagt, nicht aber "Mann Müller" (ab 30:00). Was mich recht erstaunt hat, ist seine Erklärung (um 40:00 herum), dass bis in die frühe Neuzeit "Mann" "Mensch" beduetete, also geschlechtsneutral war, während "Mensch" selbst nur in Kontexten benutzt wurde, wo man den Menschen mit Gott kontrastierten wollte.

 

Es war mir schon bekannt, dass das Wort "Mann" im Urgermanischen "Mensch" bedeutete, während ein erwachsener männlicher Mensch "weraz" genannt wurde (vgl. Latein vir; siehe auch "Werwolf"). Und mir aufgefallen, dass im Vulgärlateinischen/Protoromanischen das Wort "vir" verlorengeht und "homo" neben der klassich-latenischen Bedeutung "Mensch" nun auch den "Mann" bezeichnet (die Wörter für "Frau" ändern sich demgegenüber die ganze Zeit, dies führt hier aber zu weit). Ich hatte aber imemr gedacht, dieser Wandel hätte in den germanischen Sprachen viel früher stattgefunden (wohl gleichzeitig mit der spätlateinischen Entwicklung und vielleicht von ihr beeinfklusst - oder umgekehrt).

bearbeitet von Domingo
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