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Geschrieben

Ich habe den Eindruck, "Zeit online" steht mit Rechtschreibung und Grammatik oft auf Kriegsfuß. Heute Vormittag zum Beispiel erhielt gegen 9 Uhr ein dpa-Bericht die Überschrift ">Wir waren schockiert.< Schülerinnen gedenken dem Holocaust". Um 11.26 Uhr dann der gleiche Text mit neuer Titelei: ">Wir waren schockiert.< Schülerinnen gedenken des Holocausts". Na also, geht doch. Die Untiefen der deutschen Sprache. Genitiv ins Wasser rein, denn es könnte Dativ sein. Beziehungsweise umgekehrt, wie bei "gedenken". (In Deutsch-Kursen für Ausländer, hörte ich, wird auf den Genitiv komplett verzichtet; das habe ich aber nicht überprüft).

 

Geschrieben

Hm, ob eine KI die korrekte Grammatik beherrscht? Jedenfalls kann sie übersetzen, wobei es aber gelegentlich angebracht wäre, wenn ein Mensch da nochmal drüberschaut. Obwohl, Sychronsprecher sind ja eigentlich Menschen. Aber die Allgemeinbildung heute ist halt auch nicht mehr das…

 

TV-Serie, spätes Mittelalter, London: „auf Anordnung des Königs werdet ihr in den Turm gebracht“.

 

Werner

Geschrieben
vor 43 Minuten schrieb Werner001:

TV-Serie, spätes Mittelalter, London: „auf Anordnung des Königs werdet ihr in den Turm gebracht“.

Ich musste jetzt zweimal lesen um die Fehlpointe zu verstehen, weil "Turm" erstmal durchaus Sinn ergab.

 

Die Frage an die KI wäre gewesen, ob sie im Original "Tower of London" als Name erkannt hätte. Überhaupt woran die KI unterscheiden lernen soll, daß ein Begriff als Name unübersetzt bleiben soll.

Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb Werner001:

TV-Serie, spätes Mittelalter, London: „auf Anordnung des Königs werdet ihr in den Turm gebracht“.

 

*kopfpatsch*

 

Geschrieben

Das gab es auch schon Jahrzehnte vor der KI. Da schrieben sie "das Pferd hat einen goldenen Pokal gewonnen" statt den Cheltenham Gold Cup. Und das Große National-Rennen heißt schon seit 1836 für jeden Pferde- und Rennsportbegeisterten unübersetzt Grand National.

Geschrieben (bearbeitet)
19 hours ago, Flo77 said:

Ich musste jetzt zweimal lesen um die Fehlpointe zu verstehen, weil "Turm" erstmal durchaus Sinn ergab.

 

Die Frage an die KI wäre gewesen, ob sie im Original "Tower of London" als Name erkannt hätte. Überhaupt woran die KI unterscheiden lernen soll, daß ein Begriff als Name unübersetzt bleiben soll.


Noch verwirrender wäre es, wenn er dann getürmt sein sein sollte, aus diesem über London sich emportürmenden Turm.

bearbeitet von Shubashi
Geschrieben
vor 25 Minuten schrieb Shubashi:


Noch verwirrender wäre es, wenn er dann getürmt sein sein sollte, aus diesem über London sich emportürmenden Turm.

Ist "to tower" überhaupt ein Englisches Verb?

 

Is he detowered? / Ist er getürmt?

 

Aber anscheinend ist ja selbst "How goes it?" mittlerweile allgemeines Englisch...

Geschrieben (bearbeitet)

Zumindest gibt es „towering“, als „emporragend“, „emportürmend“.

(Was mich gleich zu dem albernen Wortspiel inspirierte..)

 

Und das lustige im Deutschen ist ja gerade, dass z.B. eine türmende Türmerin nicht ihren Job tut, sondern das Gegenteil davon. Habe mal in Bad Wimpfen eine solche besucht 🙂

bearbeitet von Shubashi
Geschrieben
vor 25 Minuten schrieb Shubashi:

Habe mal in Bad Wimpfen eine solche besucht

Ja, eine sehr interessante Frau!

 

Werner

Geschrieben
Am 28.1.2025 um 10:53 schrieb Flo77:

Ist "to tower" überhaupt ein Englisches Verb?

 

Ja, to tower over ist zB bedrohlich/beeindruckend/überwältigend über etwas schweben, stehen, etwas überragen.

Geschrieben

Sacklzement auf englisch als abgemildeter Fluch:

Christ on a bike. Very commonly used as an expression of shock, by elders in rual ireland, along with "Jesus Mary and the understanding boyfriend"

 

Geschrieben

Schon wieder stehe ich kopfschüttelnd vor einem englischen Wort. Aspersion ist einmal die Besprengung (mit Weihwasser) und dann die Verleumdung, Verunglimpfung.

 

1. a disparaging or malicious remark; slanderous accusation (esp in the phrase cast aspersions (on))
2. the act of defaming
3.  rarethe act of sprinkling, esp of water in baptism
Collins English Dictionary. Copyright © HarperCollins Publishers
Geschrieben (bearbeitet)
28 minutes ago, Wunibald said:

rarethe


Jetzt muss ich schon wieder rätseln, wo mir dieses englische Wort untergekommen ist.

Mit Morse‘scher Deduktion vermute ich aber, da stand im Lexikon ganz zeitypisch:

rare: the act of…

bearbeitet von Shubashi
Geschrieben

Zum aspersion noch ein kleiner Nachtrag. Das Wort stammt vom dem aus dem Lateinischen kommenden aspergillum, das als gehobenes Wort (extra für @Studiosus :)) auch im Deutschen gelegentlich als Aspergill gebraucht wird. Ein indischer Kaplan, der bei uns dieses Werkzeug im Übermaß gebraucht hat, wurde nach Bad Birnbach versetzt und kann dort nun als liturgischer Bademeister seinem Vergnügen frönen. 

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Wunibald:

Zum aspersion noch ein kleiner Nachtrag. Das Wort stammt vom dem aus dem Lateinischen kommenden aspergillum, das als gehobenes Wort (extra für @Studiosus :)) auch im Deutschen gelegentlich als Aspergill gebraucht wird. Ein indischer Kaplan, der bei uns dieses Werkzeug im Übermaß gebraucht hat, wurde nach Bad Birnbach versetzt und kann dort nun als liturgischer Bademeister seinem Vergnügen frönen. 

 

Wie viel er auch  benutzt hat, mehr geht immer.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Shubashi:

Jetzt muss ich schon wieder rätseln, wo mir dieses englische Wort untergekommen ist.

Mit Morse‘scher Deduktion vermute ich aber, da stand im Lexikon ganz zeitypisch:

rare: the act of…

Ich habe es aus Jill Paton Walsh, The Attenbury Emeralds - Lord Peter Wimsey's first case, in dem sie kongenital die Krimis von Dorothy Sayers fortspinnt.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe es aus Jill Paton Walsh, The Attenbury Emeralds - Lord Peter Wimsey's first case, in dem sie kongenital die Krimis von Dorothy Sayers fortspinnt und schreibt  "Ididn't mean to cast nasturtiums at her work,".  ?? Da muss ich weitersuchen. 

 

The phrase to cast nasturtiums on, or at, is a deliberate malapropism punning on to cast aspersions on—

 

aha, nächste Suche, malapropism: 

Verballhornung, lächerliche Wortverwechslung

 

und endlich:

nasturtium, die Kapuzinerkresse.

 

Resümee: Ich muss mir das Büchlein doch ins Arbeitszimmer legen; ich kann ja nicht gleich eine kleine Arbeitsbibliothek neben die Kloschüssel stellen.

bearbeitet von Wunibald
Geschrieben

Es macht mich immer noch fertig wenn jemand in einer Verkuppelungssendung sagt "Der Weib war defintiv vorhanden".

(Im Gegenteil männert es immer noch nicht, sondern der Weib fehlt dann)

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