Alfons Geschrieben 27. Januar Melden Geschrieben 27. Januar Ich habe den Eindruck, "Zeit online" steht mit Rechtschreibung und Grammatik oft auf Kriegsfuß. Heute Vormittag zum Beispiel erhielt gegen 9 Uhr ein dpa-Bericht die Überschrift ">Wir waren schockiert.< Schülerinnen gedenken dem Holocaust". Um 11.26 Uhr dann der gleiche Text mit neuer Titelei: ">Wir waren schockiert.< Schülerinnen gedenken des Holocausts". Na also, geht doch. Die Untiefen der deutschen Sprache. Genitiv ins Wasser rein, denn es könnte Dativ sein. Beziehungsweise umgekehrt, wie bei "gedenken". (In Deutsch-Kursen für Ausländer, hörte ich, wird auf den Genitiv komplett verzichtet; das habe ich aber nicht überprüft). 1 Zitieren
Werner001 Geschrieben 27. Januar Melden Geschrieben 27. Januar Hm, ob eine KI die korrekte Grammatik beherrscht? Jedenfalls kann sie übersetzen, wobei es aber gelegentlich angebracht wäre, wenn ein Mensch da nochmal drüberschaut. Obwohl, Sychronsprecher sind ja eigentlich Menschen. Aber die Allgemeinbildung heute ist halt auch nicht mehr das… TV-Serie, spätes Mittelalter, London: „auf Anordnung des Königs werdet ihr in den Turm gebracht“. Werner Zitieren
Flo77 Geschrieben 27. Januar Melden Geschrieben 27. Januar vor 43 Minuten schrieb Werner001: TV-Serie, spätes Mittelalter, London: „auf Anordnung des Königs werdet ihr in den Turm gebracht“. Ich musste jetzt zweimal lesen um die Fehlpointe zu verstehen, weil "Turm" erstmal durchaus Sinn ergab. Die Frage an die KI wäre gewesen, ob sie im Original "Tower of London" als Name erkannt hätte. Überhaupt woran die KI unterscheiden lernen soll, daß ein Begriff als Name unübersetzt bleiben soll. Zitieren
gouvernante Geschrieben 27. Januar Melden Geschrieben 27. Januar vor 6 Stunden schrieb Werner001: TV-Serie, spätes Mittelalter, London: „auf Anordnung des Königs werdet ihr in den Turm gebracht“. *kopfpatsch* Zitieren
Wunibald Geschrieben 28. Januar Melden Geschrieben 28. Januar Das gab es auch schon Jahrzehnte vor der KI. Da schrieben sie "das Pferd hat einen goldenen Pokal gewonnen" statt den Cheltenham Gold Cup. Und das Große National-Rennen heißt schon seit 1836 für jeden Pferde- und Rennsportbegeisterten unübersetzt Grand National. Zitieren
Shubashi Geschrieben 28. Januar Autor Melden Geschrieben 28. Januar (bearbeitet) 19 hours ago, Flo77 said: Ich musste jetzt zweimal lesen um die Fehlpointe zu verstehen, weil "Turm" erstmal durchaus Sinn ergab. Die Frage an die KI wäre gewesen, ob sie im Original "Tower of London" als Name erkannt hätte. Überhaupt woran die KI unterscheiden lernen soll, daß ein Begriff als Name unübersetzt bleiben soll. Noch verwirrender wäre es, wenn er dann getürmt sein sein sollte, aus diesem über London sich emportürmenden Turm. bearbeitet 28. Januar von Shubashi Zitieren
Flo77 Geschrieben 28. Januar Melden Geschrieben 28. Januar vor 25 Minuten schrieb Shubashi: Noch verwirrender wäre es, wenn er dann getürmt sein sein sollte, aus diesem über London sich emportürmenden Turm. Ist "to tower" überhaupt ein Englisches Verb? Is he detowered? / Ist er getürmt? Aber anscheinend ist ja selbst "How goes it?" mittlerweile allgemeines Englisch... Zitieren
Shubashi Geschrieben 28. Januar Autor Melden Geschrieben 28. Januar (bearbeitet) Zumindest gibt es „towering“, als „emporragend“, „emportürmend“. (Was mich gleich zu dem albernen Wortspiel inspirierte..) Und das lustige im Deutschen ist ja gerade, dass z.B. eine türmende Türmerin nicht ihren Job tut, sondern das Gegenteil davon. Habe mal in Bad Wimpfen eine solche besucht 🙂 bearbeitet 28. Januar von Shubashi Zitieren
Werner001 Geschrieben 28. Januar Melden Geschrieben 28. Januar vor 25 Minuten schrieb Shubashi: Habe mal in Bad Wimpfen eine solche besucht Ja, eine sehr interessante Frau! Werner 1 Zitieren
gouvernante Geschrieben 29. Januar Melden Geschrieben 29. Januar Am 28.1.2025 um 10:53 schrieb Flo77: Ist "to tower" überhaupt ein Englisches Verb? Ja, to tower over ist zB bedrohlich/beeindruckend/überwältigend über etwas schweben, stehen, etwas überragen. Zitieren
Wunibald Geschrieben 16. Februar Melden Geschrieben 16. Februar Sacklzement auf englisch als abgemildeter Fluch: Christ on a bike. Very commonly used as an expression of shock, by elders in rual ireland, along with "Jesus Mary and the understanding boyfriend" 1 Zitieren
Wunibald Geschrieben 22. Februar Melden Geschrieben 22. Februar Schon wieder stehe ich kopfschüttelnd vor einem englischen Wort. Aspersion ist einmal die Besprengung (mit Weihwasser) und dann die Verleumdung, Verunglimpfung. 1. a disparaging or malicious remark; slanderous accusation (esp in the phrase cast aspersions (on)) 2. the act of defaming 3. rarethe act of sprinkling, esp of water in baptism Collins English Dictionary. Copyright © HarperCollins Publishers Zitieren
Shubashi Geschrieben 22. Februar Autor Melden Geschrieben 22. Februar (bearbeitet) 28 minutes ago, Wunibald said: rarethe Jetzt muss ich schon wieder rätseln, wo mir dieses englische Wort untergekommen ist. Mit Morse‘scher Deduktion vermute ich aber, da stand im Lexikon ganz zeitypisch: rare: the act of… bearbeitet 22. Februar von Shubashi Zitieren
Wunibald Geschrieben 22. Februar Melden Geschrieben 22. Februar Zum aspersion noch ein kleiner Nachtrag. Das Wort stammt vom dem aus dem Lateinischen kommenden aspergillum, das als gehobenes Wort (extra für @Studiosus ) auch im Deutschen gelegentlich als Aspergill gebraucht wird. Ein indischer Kaplan, der bei uns dieses Werkzeug im Übermaß gebraucht hat, wurde nach Bad Birnbach versetzt und kann dort nun als liturgischer Bademeister seinem Vergnügen frönen. Zitieren
rorro Geschrieben 22. Februar Melden Geschrieben 22. Februar vor 3 Minuten schrieb Wunibald: Zum aspersion noch ein kleiner Nachtrag. Das Wort stammt vom dem aus dem Lateinischen kommenden aspergillum, das als gehobenes Wort (extra für @Studiosus ) auch im Deutschen gelegentlich als Aspergill gebraucht wird. Ein indischer Kaplan, der bei uns dieses Werkzeug im Übermaß gebraucht hat, wurde nach Bad Birnbach versetzt und kann dort nun als liturgischer Bademeister seinem Vergnügen frönen. Wie viel er auch benutzt hat, mehr geht immer. 1 Zitieren
Wunibald Geschrieben 22. Februar Melden Geschrieben 22. Februar vor einer Stunde schrieb Shubashi: Jetzt muss ich schon wieder rätseln, wo mir dieses englische Wort untergekommen ist. Mit Morse‘scher Deduktion vermute ich aber, da stand im Lexikon ganz zeitypisch: rare: the act of… Ich habe es aus Jill Paton Walsh, The Attenbury Emeralds - Lord Peter Wimsey's first case, in dem sie kongenital die Krimis von Dorothy Sayers fortspinnt. Zitieren
Wunibald Geschrieben 22. Februar Melden Geschrieben 22. Februar (bearbeitet) Ich habe es aus Jill Paton Walsh, The Attenbury Emeralds - Lord Peter Wimsey's first case, in dem sie kongenital die Krimis von Dorothy Sayers fortspinnt und schreibt "Ididn't mean to cast nasturtiums at her work,". ?? Da muss ich weitersuchen. The phrase to cast nasturtiums on, or at, is a deliberate malapropism punning on to cast aspersions on— aha, nächste Suche, malapropism: Verballhornung, lächerliche Wortverwechslung und endlich: nasturtium, die Kapuzinerkresse. Resümee: Ich muss mir das Büchlein doch ins Arbeitszimmer legen; ich kann ja nicht gleich eine kleine Arbeitsbibliothek neben die Kloschüssel stellen. bearbeitet 22. Februar von Wunibald 2 Zitieren
Dies ist ein beliebter Beitrag. Alfons Geschrieben 23. Februar Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Geschrieben 23. Februar vor 20 Stunden schrieb Wunibald: Zum aspersion noch ein kleiner Nachtrag. Das Wort stammt vom dem aus dem Lateinischen kommenden aspergillum, das als gehobenes Wort (extra für @Studiosus ) auch im Deutschen gelegentlich als Aspergill gebraucht wird. Ein indischer Kaplan, der bei uns dieses Werkzeug im Übermaß gebraucht hat, wurde nach Bad Birnbach versetzt und kann dort nun als liturgischer Bademeister seinem Vergnügen frönen. Darf ich mir das etwa so vorstellen? 4 Zitieren
Wunibald Geschrieben 28. Februar Melden Geschrieben 28. Februar Rindergallensteineraubüberfälle, vgl. Ringlstetter ca. ab 2:25 1 Zitieren
Kulti Geschrieben Dienstag um 07:21 Melden Geschrieben Dienstag um 07:21 Es macht mich immer noch fertig wenn jemand in einer Verkuppelungssendung sagt "Der Weib war defintiv vorhanden". (Im Gegenteil männert es immer noch nicht, sondern der Weib fehlt dann) 1 Zitieren
Dies ist ein beliebter Beitrag. Wunibald Geschrieben Dienstag um 20:11 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Geschrieben Dienstag um 20:11 (bearbeitet) Warum wir in Bayern Grüß Gott sagen. oder Alfred grüß dich Gott! In der Altbayerischen Heimatpost würdigt Professor Ludwig Zehetner, Honorarprofessor für bairische Dialektologie seinen verstorbenen Kollegen Alfred Bammesberger, der zur historischen Linguistik mit Schwerpunkten Indogermanistik, Altgermanistik, Anglistik sowie Baltistik und Keltologie gearbeitet hat. In seinem Ruhestand forschte er insbesondere zu Dialekten und Brauchtum. 2023 veröffentlichte er ein Buch zur Grammatik seiner Heimatmundart Münchnerisch. Zehetner schrieb: Unvergessen bleibt Bammesbergers Verdienst,die Erklärung gefunden zu haben, warum in bairischen Wunschformeln das Wort Gott die Stelle einnimmt, wo normalerweise das Objekt steht: Grüß Gott, Behüt Gott, Helf Gott... Bammesberger ist auf den irischen Schriftsteller Tomás Ò Máille gestoßen, der in seinem Buch „An béal beo“ (Der Weg des Lebens) 1936 geschrieben hat, dass Irland und der Süden des deutschen Sprachraums die einzigen Regionen Europas sind, wo zur Begrüßung anstelle des Typs Guten Tag die Formel Grüß Gott üblich ist und vermutet dass sie von den irischen Mönchen oder Heiligen, die den christlichen Glauben zu den Bewohnern des Südens von Deutschland brachten, die Formel ‘Grüß Gott’ erhielten, nämlich von Virgil, Kilian etc.“ Dies ist eine Lehnübersetzung aus dem Irischen, einer keltischen Sprache, die das Subjekt grundsätzlich hinter das Verb setzt. Auch das heutige Irisch kennt vergleichbare Redewendungen mit gleicher Wortstellung: „Segne dich Gott. Helfe uns Gott. Beschütze euch Gott. Lohne es euch Gott“. Gott ist also kein Akkusativ, sondern Nominativ und das Grüßen Optativ. Und warum Grüßen? Bammesberger nimmt an, dass ein irischer Wandermissionar für das irische Verb beannaigh, das sowohl ‘grüßen’ als auch ‘segnen’ bedeutet, althochdeutsch grüezen setzte und die im Irischen übliche Wortstellung ins Deutsche übertragen hat. Mit den genannten oberdeutschen Wunschformeln dürfte tatsächlich ein keltisches Sprachfossil vorliegen. Als Sinngehalt von Grüß dich Gott ergibt sich dann: „Gott möge dir freundlich begegnen“. Mit diesem frommen Wunsch verabschiedet sich Zehetner von Bammesberger. Wir aber können nun den Witzbolden, die auf Grüß Gott entgegnen ja, wenn ich ihn sehe. linguistisch fundiert erklären, dass sie auf dem falschen Dampfer segeln. Herr Zehetner hat mir freundlicherweise gestattet, hier großzügig aus seinem Beitrag Ein schwerer Verlust in Altbayerische Heimatpost, Herausgeber: Passauer Neue Presse GmbH, 77 Jahrgang, Nr. 10 vom 03.03.2025 zu zitieren. Herzlichen Dank dafür! Die Altbayerische Heimatpost kenne ich seit Kindertagen, damals habe ich halt nur die (jugendfreien) Witze gelesen, schätze sie aber auch im Alter noch wegen ihrer Beiträge über Land, Leute, Brauchtum und geschichtlicher Darstellungen, die mich zu ergänzenden Studien verleiten. Vor 50 Jahren habe ich sogar selber einmal ein kleines humoristisches Geschichtchen dort veröffentlich, dafür 25 DM erhalten, was ich meiner Tochter erzählt habe und die hat mir geantwortet: Für Geld tust du wohl alles! bearbeitet Dienstag um 20:14 von Wunibald 1 1 2 Zitieren
Recommended Posts
Join the conversation
You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.