Jump to content

Der weite Garten der Wörter


Shubashi

Recommended Posts

In eine ähnliche Richtung geht das Buch "Reden ist Schweigen, Silber ist Gold" von Helen Leuninger, nicht Verhörer, sondern Versprecher. Klappentext:

Zitat

"Sie hören nun die h-Meß-Molle, Verzeihung, die h-Moß-Melle, ich bitte sehr um Entschuldigung, die h-Moll-Messe von Johann Sebaldrian Bach - ich häng mich auf!"

Aus einer Radioansage

 

bearbeitet von Nordlicht
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lese ich im ersten Kapitel eines Buches über Computergrafik das Wort "Quaternionen", denke "nicht jetzt " und wende mich dem Vorwort zu.

Dort steht dann "In wohltuend natürlicher Sprache werden hier die Zusammenhänge erklärt". Gefolgt von (ein wenig später) "Was die Topologie ja gerade so einfach macht ist, ...".

 

Na, wie geht es euch denn heute so? Juckt es euch auch so an den Quaternionen?

bearbeitet von Kulti
Leerzeichen gesäht
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 9 Stunden schrieb Kulti:

Lese ich im ersten Kapitel eines Buches über Computergrafik das Wort "Quaternionen", denke "nicht jetzt " und wende mich dem Vorwort zu.

Dort steht dann "In wohltuend natürlicher Sprache werden hier die Zusammenhänge erklärt". Gefolgt von (ein wenig später) "Was die Topologie ja gerade so einfach macht ist, ...".

 

Na, wie geht es euch denn heute so? Juckt es euch auch so an den Quaternionen?

 

Das bringt mich wieder auf etwas anderes - Wörterbücher und Lexika.

Zwei häufig benutzte, den titelgebenden Kōjien als auch Prof Schinzingers Japanisch-Deutsches Wörterbuch habe ich ja schon erwähnt. (Übrigens war er einer der wenigen Deutschen, die nach dem VJ day nicht repatriiert wurden. Die allermeisten Deutschen in Japan waren nämlich stramme Nazis, gerne auch schon vor 1933.)

Aber neben einem kompletten altgläubigen Duden und etlichen anderen japanischen Lexika - Japan ist die Hochburg strenggläubiger Lexikaner- was braucht der Mensch? Z.B. Bildwörterbücher - eine deutsche Stärke und ständiger Quell der Erbauung. Hat jemand einen Grimm, den ganzen Wahrig, die gebundene Britannica?

Dieses ominöse Japanisch-Russische Namenslexikon, von dem alle schon seit Sowjetzeiten so schwärmen?

Oder gar einen Computer, der alle diese Bücher ersetzt?

bearbeitet von Shubashi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Meine Sechsjährige schreibt alle Wörter zusammen, was anscheinend entwicklungsgemäß ist. (Ich für mein Teil habe mir endlich die internationale Tastatur zugelegt.) Um die Wörter zu trennen und somit den Text leichter lesbar zu machen, ist sie auf die Idee gekommen, sie durch einen Punkt voneinander zu trennen.

 

Also schreibt sie so, wie es in antiken Inschriften üblich war... Selbst in römischen Inschriften aus der Kaiserzeit (also nicht nur am Anfang der Alphabetisierungära) sind die einzelnen Wörter durch Punkte getrennt anstatt durch einen leeren Raum. Zufall? Oder tendieren Menschen einfach dazu, immer wieder zu den gleichen Lösungen zu kommen?

bearbeitet von Domingo
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Stunde schrieb Domingo:

Meine Sechsjährige schreibt alle Wörter zusammen, was anscheinend entwicklungsgemäß ist. (Ich für mein Teil habe mir endlich die internationale Tastatur zugelegt.) Um die Wörter zu trennen und somit den Text leichter lesbar zu machen, ist sie auf die Idee gekommen, sie durch einen Punkt voneinander zu trennen.

 

Also schreibt sie so, wie es in antiken Inschriften üblich war... Selbst in römischen Inschriften aus der Kaiserzeit (also nicht nur am Anfang der Alphabetisierungära) sind die einzelnen Wörter durch Punkte getrennt anstatt durch einen leeren Raum. Zufall? Oder tendieren Menschen einfach dazu, immer wieder zu den gleichen Lösungen zu kommen?

Lustig! Meine hatte diese Idee noch nicht. Sie schreibt einfach riesige Bandwürmer, und den Zeilenumbruch macht sie gnadenlos auch mitten im "sch", wenn's sich vom Platz her so ausgeht. Obwohl sie in ihren Büchern natürlich sieht, dass die Wörter durch Leerzeichen getrennt sind.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

6 hours ago, Domingo said:

Meine Sechsjährige schreibt alle Wörter zusammen, was anscheinend entwicklungsgemäß ist. (Ich für mein Teil habe mir endlich die internationale Tastatur zugelegt.) Um die Wörter zu trennen und somit den Text leichter lesbar zu machen, ist sie auf die Idee gekommen, sie durch einen Punkt voneinander zu trennen.

 

Also schreibt sie so, wie es in antiken Inschriften üblich war... Selbst in römischen Inschriften aus der Kaiserzeit (also nicht nur am Anfang der Alphabetisierungära) sind die einzelnen Wörter durch Punkte getrennt anstatt durch einen leeren Raum. Zufall? Oder tendieren Menschen einfach dazu, immer wieder zu den gleichen Lösungen zu kommen?

Ja, die Menschen:innen verfallen immer wieder in Schamata:innen aus alten Zeit:innen

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

10 hours ago, Aristippos said:

Lustig! Meine hatte diese Idee noch nicht. Sie schreibt einfach riesige Bandwürmer, und den Zeilenumbruch macht sie gnadenlos auch mitten im "sch", wenn's sich vom Platz her so ausgeht. Obwohl sie in ihren Büchern natürlich sieht, dass die Wörter durch Leerzeichen getrennt sind.

 

Genauso wie auf antiken Scherben oder auf Stein...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mein Sohn teilte mir gerade in einem geschäftlichen Zusammenhang mit, er habe sich im Internet zu einem Thema „aufgeschlaut”.

 

Ich gebe zu, dass das Wort „aufschlauen” bisher nicht zu meinem Wortschatz gehörte. Habe also was gelernt und bin jetzt aufgeschlaut. Schön finde ich das Wort allerdings trotzdem nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Im Anschluss an einen anderen Beitrag von mir in einem anderen Thread, habe ich hier zwei Spaßtatsachen (? fun facts?) anzubieten:

 

"Unsinnig" konnte sich früher (im 19. Jh. auf jeden Fall) auch auf Personen beziehen: "ein unsinniger Mensch". Ich habe es v.a. in Tragödienübersetzungen gefunden: "Unsinnige, die Ihr euer Vaterland dem Feind überlassen/den Zorn der Götter auf Euch gebracht habt" oder so was in der Art.

 

Substantive wie "Eigensinn", "Edelsinn", "Schwachsinn" usw. sind laut Kluge etymologisch Sekundärbildungen aus den entsprechenden Adjektiven. Also waren "eigensinnig", "edelsinning", "schwachsinnig" etc. ursprünglich Bahuvrihi-Komposita: "eigen-Sinn-ig" = 'der/die einen eigenen Sinn hat", nicht "Eigensinn-ig" = "der/die Eigensinn besitzt". Später interpretierte jemand diese Adjektive aber in der zweitgenannten Weise, und da wurden die Wörter "Eigensinn", "Edelsinn" usw. geboren. Mit anderen Worden, diese Substantive wurden aus den Adjektiven rückgebildet.

bearbeitet von Domingo
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Stunde schrieb Domingo:

Substantive wie "Eigensinn", "Edelsinn", "Schwachsinn" usw. sind laut Kluge etymologisch Sekundärbildungen [...]

 

Gelobt sei der Kluge. Ich habe ihn mir sogar mit in den Urlaub genommen, nur um vor dem Einschlafen noch kleine Wissenshäppchen zu genießen wie die Mitteilung, dass Kutteln in Frühneuhochdeutschen auch Kotfleisch geheißen haben, oder dass die Bezeichnung Kintopp für Kino möglicherweise von einem Gastwirt Topp aus Berlin-Kreuzberg herstammt. Ich liebe unnützes Wissen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

1 minute ago, Alfons said:

 

Ich habe ihn mir sogar mit in den Urlaub genommen, nur um vor dem Einschlafen noch kleine Wissenshäppchen zu genießen 

 

Solange Du ihn nicht zum Einschlafen benutzt...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 20 Stunden schrieb Domingo:

Substantive wie "Eigensinn", "Edelsinn", "Schwachsinn" usw. sind laut Kluge etymologisch Sekundärbildungen aus den entsprechenden Adjektiven.

 

Das macht nichts. Im Gegensatz zu Sinn machen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mir fiel heute ein Wort ein, das ich sehr schön finde, das aber kaum noch jemand kennt, auch, weil der Gegenstand, den es bezeichnet, so kaum noch vor kommt:

 

Hasenbrot

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

12 minutes ago, ThomasB. said:

Mir fiel heute ein Wort ein, das ich sehr schön finde, das aber kaum noch jemand kennt, auch, weil der Gegenstand, den es bezeichnet, so kaum noch vor kommt:

 

Hasenbrot

Danke für die Erinnerung! Gibts bei mir sogar gelegentlich noch 

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 32 Minuten schrieb ThomasB.:

Mir fiel heute ein Wort ein, das ich sehr schön finde, das aber kaum noch jemand kennt, auch, weil der Gegenstand, den es bezeichnet, so kaum noch vor kommt:

 

Hasenbrot

Kenne ich auch, aber inzwischen esse ich mein Frühstücksbrot immer auf, so daß der "Müllschlucker" der Familie nicht mehr ran muß.

Egal was drauf war, hat er die Klappstulle immer auseinander gemacht und Ketschup drauf geklatscht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Kennt noch jemand von den Bummellux?

(Ich habe hiermit das erste Mal überhaupt das Wort geschrieben. Es sieht irgendwie schräg aus und hat mit meiner Vorstellung nichts gemein.)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...