Studiosus Geschrieben 2. August Melden Share Geschrieben 2. August (bearbeitet) vor 6 Minuten schrieb Domingo: Also kritisierst Du an der zeitgenössischen Bibelauslegung, dass sie zu wissenschaftlich ist und nur Interpretationen gelten lässt, die sich irgendwie plausibel machen lassen, statt dem Glauben der Kirche das Wort zu reden? Habe ich Deine Position hiermit richtig umschrieben? Wenn Du die negativ konnotierte Wendung "das Wort reden" und den Vorwurf der Wissenschaftsfeindlichkeit heraus lässt, in etwa, ja. Eine für einen Katholiken relevante Auslegung der Heiligen Schrift losgelöst von Glauben und Lehre der Kirche kann es in meinen Augen nicht geben. Das war mein Punkt. Auch liegt hier schlicht und ergreifend ein Kategorienfehler vor: Den Sinn der Heiligen Schrift, in Fragen, wo er dunkel sein sollte, autoritativ auszulegen obliegt der kirchlichen Autorität und gerade nicht den universitären Exegeten. Diese können diesen Prozess unterstützen, aber sie leiten ihn nicht und treffen keine verbindlichen Lehrentscheidungen. Das war meine Position. bearbeitet 2. August von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
iskander Geschrieben 2. August Autor Melden Share Geschrieben 2. August (bearbeitet) vor 31 Minuten schrieb Marcellinus: Was aber im Zusammenhang mit Religion eh keine gute Idee ist. Das mag so sein, jedenfalls (zu) oft. Die kath. Kirche hat das Problem, dass sie verkündet, dass jeder sexuelle Akt irgendwie auf das Leben "hingeordnet" sei. Dann müsste man aber zumindest sagen, was dieses "hingeordnet" konkret heißen soll (und was daraus folgt) - denn das Naheliegende kann damit ja nicht gemeint sein, wie Pfürtner ausführt: "Woher, so lautet die Frage, wissen wir, daß jeder Koitus <seiner Natur nach> (per se) auf Zeugung hingeordnet ist? Nicht nur nach naturwissenschaftlich-neuzeitlicher, sondern auch nach scholastischer (genauer: aristotelisch-thomistischer) Erkennenslehre, die die römische Theologie sonst zugrunde zu legen pflegt, kommt uns die Kenntnis von der Natur der Dinge und von natürlichen Gegebenheiten nicht von einem Apriori unserer Ideenwelt, also nicht durch <innere Schau> und unmittelbare Evidenz, sondern durch Beobachtung. Ob jeder menschliche Geschlechtsakt auf Zeugung hingeordnet ist oder nicht, ist also nicht <Überzeugungen> oder <Einstellungen> zu entnehmen. Hier hat nicht irgendein Glauben etwas zu sagen, sondern die Beobachtung der positiven Realität. So ist dafür auch kein kirchliches Lehramt zuständig. Hier sind zunächst humanbiologische und psychologische Tatsachenverhältnisse zu befragen. [...] Nach dem Stand heutiger Wissenschaft ist klar zu erkennen, daß nur ein sehr kleiner Anteil der menschlichen koitalen Akte zur Fortpflanzung dient. Beim Menschen sind die instinktgesteuerten Zeiten animalischer Sexualität (Brunstzeiten) abgebaut, es besteht ein <Antriebsüberschuß>. Es entspricht einfach nicht den Tatsachen, daß eheliche Akte etwa in der empfängnisfreien Zeit der konzeptionsfähigen Frau oder nach der Menopause «auf Erzeugung menschlichen Lebens hingeordnet» sind. Diesen Akten wohnt <ihrer Natur nach> kein Fortpflanzungszweck inne; er ist somit auch nicht vom Schöpfer in sie hineingelegt. Denn womit will man ihre <naturhafte> Hinordnung auf Zeugung begründen? Sie sind auf Grund der biologisch-physiologischen Voraussetzungen des weiblichen Organismus einfach unfruchtbare Akte. Die Bereitstellung des Ovulum und alle anderen Bedingungen zur Konzeption fehlen. Wer dennoch behauptet, diesen Akten verbliebe eine Hinordnung auf Zeugung, haftet irgendwelchen vagen Vorstellungen an." Ich möchte es weniger apodiktisch ausdrücken, aber ich würde doch sagen: Wer dennoch von einer stets gegebenen "Hinordnung" spricht, möge sagen, was er denn mit "Hinordnung" eigentlich meint; wieso eine solche Art der "Hinordnung" (wie er sie versteht) tatsächlich als existent zu betrachten ist; und vor allem: Wieso aus dieser Art der "Hinordnung" die entsprechenden normativen Lehren der Kirche folgen sollen. bearbeitet 2. August von iskander 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Domingo Geschrieben 2. August Melden Share Geschrieben 2. August (bearbeitet) vor 12 Minuten schrieb Studiosus: Wenn Du die negativ konnotierte Wendung "das Wort reden" und den Vorwurf der Wissenschaftsfeindlichkeit heraus lässt, in etwa, ja. Ok, auf diese Wendung kann ich verzichten, und den Vorwurf der Wissenschaftsfeindlichkeit hast Du jetzt in meinen Text reingelesen. Ich stellte nur fest, dass Wissenschaft Deiner Ansicht nach nicht das Hautpziel unversitärer Bibelexegese ist. vor 12 Minuten schrieb Studiosus: Auch liegt hier schlicht und ergreifend ein Kategorienfehler vor: Den Sinn der Heiligen Schrift, in Fragen, wo er dunkel sein sollte Aber in der Isaiah-Passage ist der Sinn kristallklar: Noch bevor das Kind, das diese jetzt schwangere junge Frau (*) geboren wird, alt genug ist, Gut und Böse zu unterscheiden, werden diese feindlichen Könige weg sein und Dich in Ruhe lassen. Wieso ist die univ. Wiss. im Unrecht, dies als Bedeutung hochzuhalten? (*) 'almah ist eine Frau, die noch nie ein Kind geboren hat. Eine Jungfrau heißt betulah. Das sei meiner früheren Debatte mit @Katholikos hinzugefügt. bearbeitet 2. August von Domingo Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kara Geschrieben 2. August Melden Share Geschrieben 2. August vor 13 Minuten schrieb Studiosus: So muss man auch - zumindest in der Prüfung, sofern man gute Noten will, und ja: mea culpa, ich habs auch getan - das Wort des Jesaja an König Ahas von der Jungfrau, die ein Kind gebäre, weise nicht auf den inkarnierten Gottmenschen Jesus Christus hin, sondern kündige lediglich eine Periode des Friedens nach den Verwerfungen und Auseinandersetzung im Reich hin. Bitte was 😳😳😳??? vor 14 Minuten schrieb Studiosus: Wenn in früheren Zeiten jemand schrieb, der dreifaltige Gott oder Christus habe sich in Schemen und Bildern schon im Alten Bund gezeigt oder angekündigt oder die inspirierten Schriften des AT strebten auf Christus und das Geheimnis des dreieinen Gottes zu, dann war das eine gute katholische Lesart des Alten Testaments. Ähm... ich würde ja gerne sagen: Ist es immer noch! Aber ich scheine die "falschen" Leute zu hören. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 2. August Melden Share Geschrieben 2. August vor 8 Minuten schrieb Domingo: Ich stellte nur fest, dass Wissenschaft Deiner Ansicht nach nicht das Hautpziel unversitärer Bibelexegese ist. Auch das ist nicht meine Aussage: Die biblische Exegese als eine theologische Disziplin arbeitet zweifellos wissenschaftlich (nach den Standards, die in der nichtreligiösen Textkritik und den profanen Literaturwissenschaften üblich sind) und sie kann die Ergebnisse produzieren, die sie für vertretbar hält. Das ist die Errungenschaft der Wissenschaftsfreiheit, die es allen Unkenrufen zum Trotze tatsächlich auch in den theologischen Wissenschaften gibt. Mein Problem (wie mehrmals betont: nicht mein persönliches, ich weiß um die Stellung der akademischen Theologie, so auch der Exegese, im Koordinatensystem der katholischen Kirche) beginnt dort, wo entweder die Exegeten selbst sich versteigen, ihre "Erkenntnisse" gegen Lehraussagen der Kirche in Stellung zu bringen oder aber, was ich für deutlich schlimmer halte, wenn einfache Gläubige diese Publikationen mehr oder weniger fachkundig rezipieren und plötzlich meinen, das was Professor XY. veröffentlicht hat, sei gleichwertig mit oder sogar dem vorzuziehen, was die lehrende Kirche verkündet. Da beginnt ein Ungleichgewicht in das Verhältnis wissenschaftliche Theologie und kirchliches Magisterium zu kommen. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 2. August Melden Share Geschrieben 2. August vor 23 Minuten schrieb Studiosus: Den Sinn der Heiligen Schrift, in Fragen, wo er dunkel sein sollte, autoritativ auszulegen obliegt der kirchlichen Autorität und gerade nicht den universitären Exegeten. Das gute alte „ich glaube, dass das Weiße, das ich sehe, schwarz ist, wenn die Hierarchische Kirche es so definiert“ Man sollte dann aber nicht behaupten, dass sich Glaube und Vernunft nicht gegenseitig ausschlössen Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Domingo Geschrieben 2. August Melden Share Geschrieben 2. August (bearbeitet) @Studiosus : Also widersprechen die Erkentnisse der Bibelwissenschaft manchmal den Aussagen des Lehramts? Mit anderen Worten: Das Lehramt macht Aussagen, die wissenschaftlich unhaltbar sind? Eine Analogie ist hier angebracht: In der Biologie ist die Richtigkeit der Evolutionstheorie kein Thema mehr. Die rkK akzeptiert sie, behauptet aber, hinter der Evolution stehe die Hand Gottes, die alles auf den Menschen hin gerichtet hat. Dem kann die Wissenschaft nicht widersprechen, weil es sich dabei ja um keine empirisch überprüfbare Aussage handelt; sie gehört in den Bereich der Philosophie oder Theologie. Genauso könnte man behaupten, die Isaiah-Stelle meine zwar auf der Oberfläche, was wir schon beschrieben habe und was @Kara anscheinend bisher unbekannt geblieben ist, doch man kann behaupten, Gott habe die Hand des Schreibers so geleitet, dass an dieser Stelle eine verdeckte Anspielung auf Jesus stecke. Auch das kann keine Wissenschaft widerlegen. Aber anscheinend gibt es Fälle, wo die Lehre der rkK doch der Wissenschaft widerspricht? Könntest Du mir ein Beispiel nennen? Oder habe ich Dich missverstanden? bearbeitet 2. August von Domingo Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 2. August Melden Share Geschrieben 2. August (bearbeitet) vor 9 Minuten schrieb Werner001: Das gute alte „ich glaube, dass das Weiße, das ich sehe, schwarz ist, wenn die Hierarchische Kirche es so definiert“ Wobei dieses Prinzip, wenn ich es so nennen darf, deutlich vor Ignatius von Loyola angesiedelt ist. Eigentlich war das von Anfang so. Die Apostel mussten zum ersten Konzil der Kirchengeschichte zusammentreten, weil erstens eben nicht alles "selbstevident" war und zweitens die besondere Autorität der Apostel (und später ihrer Nachfolger) in Glaubensfragen zum Grundstock der Kirche gehört. Man kann sich auch nicht einfach, was viele tun, auf das selbständige Interpretieren der Heiligen Schrift zurückziehen. Heilige Schrift, Tradition und lehrende Kirche gehören untrennbar zusammen. Ich will in diesem Zusammenhang ebenfalls an einen noch älteren Zeugen erinnern, nämlich an den Heiligen Augustinus. Dieser hatte die Schrift und muss dennoch bekennen, er habe dem Evangelium nicht geglaubt, wenn ihn nicht die Autorität der Kirche dazu gedrängt hätte (nicht im Sinne von Zwang, sondern von Überzeugung!). bearbeitet 2. August von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 2. August Melden Share Geschrieben 2. August vor 2 Minuten schrieb Domingo: Dem kann die Wissenschaft nicht widersprechen, weil es sich dabei ja um keine empirisch überprüfbare Aussage; sie gehört in den Bereicht der Philosophie oder Theologie. Die sind also zuständig für unbewiesene Behauptungen? Dem würde ich nicht widersprechen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Domingo Geschrieben 2. August Melden Share Geschrieben 2. August (bearbeitet) vor 4 Minuten schrieb Marcellinus: Die sind also zuständig für unbewiesene Behauptungen? Dem würde ich nicht widersprechen. Nein nein, zum. die Philosophie ist zuständig für nicht empirisch beweisbare, aber mit dem bloßen Verstand doch vollkommen sicher zu erkennende Lehrsätze! Stimmst Du dem etwa nciht zu? ;) bearbeitet 2. August von Domingo Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 2. August Melden Share Geschrieben 2. August (bearbeitet) vor 10 Minuten schrieb Domingo: Das Lehramt macht Aussagen, die wissenschaftlich unhaltbar sind? vor 10 Minuten schrieb Domingo: Könntest Du mir ein Beispiel nennen? Es wird natürlich darauf ankommen, was man hier unter "wissenschaftlich" versteht. Ein Beispiel? Ob ich ein passendes habe, weiß ich nicht, aber zu den Kernglaubenssätzen des Christentums (nicht nur der katholischen Kirche) gehören sowohl die Geburt Jesu aus der Jungfrau (eben gerade nicht der "jungen Frau", das wäre kein "Wunder") als auch die leibliche Auferstehung (die nicht nur ein innwändiges Gefühl der Jünger ist), die - soweit ich instruiert bin - einer "wissenschaftlichen" Erklärung noch harren. Vielleicht damit anfangen? bearbeitet 2. August von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kara Geschrieben 2. August Melden Share Geschrieben 2. August vor 8 Minuten schrieb Domingo: Genauso könnte man behaupten, die Isaiah-Stelle meine zwar auf der Oberfläche, was wir schon beschrieben habe und was @Kara anscheinend bisher unbekannt geblieben ist, doch man kann behaupten, Gott habe die Hand des Schreibers so geleitet, dass an dieser Stelle eine verdeckte Anspielung auf Jesus stecke. Mich verstört es ehrlich gesagt schon ziemlich, dass man in einer Prüfung der katholischen Theologie die messianische Verheißung dieser Bibelstelle unterschlagen soll. Denn ich sehe es wie @Studiosus: vor 44 Minuten schrieb Studiosus: Eine für einen Katholiken relevante Auslegung der Heiligen Schrift losgelöst von Glauben und Lehre der Kirche kann es in meinen Augen nicht geben. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Domingo Geschrieben 2. August Melden Share Geschrieben 2. August vor 4 Minuten schrieb Kara: Mich verstört es ehrlich gesagt schon ziemlich, dass man in einer Prüfung der katholischen Theologie die messianische Verheißung dieser Bibelstelle unterschlagen soll. Ok, sorry für das Missverständnis. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 2. August Melden Share Geschrieben 2. August vor 10 Minuten schrieb Studiosus: zweitens die besondere Autorität der Apostel (und später ihrer Nachfolger) in Glaubensfragen zum Grundstock der Kirche gehört. Ich habe das Schlüsselwort gefettet. Das Weiß, das ich sehe, ist aber Realität, keine Glaubensfrage. Wäre die Schusterkirche bei ihren Glaubensleisten geblieben und hätte sich nicht angemaßt, auch die offensichtliche Realität nach Belieben umzudefinieren, könnte auch ein vernünftiger Mensch noch vorbehaltlos gläubig (im Lehramtssinn) sein. So geht es nur mit sehr viel Realitätsverweigerung oder Abweichung von lehramtlichen Vorgaben Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 2. August Melden Share Geschrieben 2. August vor 6 Minuten schrieb Domingo: Nein nein, zum. die Philosophie ist zuständig für nicht empirisch beweisbare, aber mit dem bloßen Verstand doch vollkommen sicher zu erkennende Lehrsätze! Stimmst Du dem etwa nciht zu? Nein, tue ich nicht (und das weißt du natürlich auch!). Philosophie ist da am besten, wo sie Aussagen kritisiert, auf ihre eigenen, inneren Widersprüche zurückführt. Wo Philosophie dagegen versucht, eigene, positive und gültige Aussagen zu machen, scheitert sie regelmäßig an der fehlenden Letztbegründung, und nimmt das entweder hin, und verzichtet auf eine positive Aussage, oder zieht sich auf eine Glaubensaussage zurück und landet damit letztlich bei der Religion, die sie doch beerben wollte. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Domingo Geschrieben 2. August Melden Share Geschrieben 2. August (bearbeitet) vor 15 Minuten schrieb Studiosus: Ein Beispiel? Ob ich ein passendes habe, weiß ich nicht, aber zu den Kernglaubenssätzen des Christentums (nicht nur der katholischen Kirche) gehören sowohl die Geburt Jesu aus der Jungfrau (eben gerade nicht der "jungen Frau", das wäre kein "Wunder") als auch die leibliche Auferstehung (die nicht nur ein innwändiges Gefühl der Jünger ist), die - soweit ich instruiert bin - einer "wissenschaftlichen" Erklärung noch harren. Vielleicht damit anfangen? Lass uns lieber bei der Bibelauslegung bleiben. Eine der Wissenschaft direkt widersprechende Aussage wäre zB, dass die Torah, wie sie uns vorliegt, von Moses stamme. Oder - um mal ein bisschen von der Bibelphilologie wegzukomen und die Archäologie mit einzubeziehen - die Aussage, der Exodus sei genauso passiert, wie es im Buch Exodus steht. Was Ersteres angeht, hat die rkK mal deklariert, dass die Torah tatsächlich von Moses geschrieben wurde. Tut sie das noch? Wenn ja, dann würde das deutlich der Wissenschaft widersprechen. bearbeitet 2. August von Domingo Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kara Geschrieben 2. August Melden Share Geschrieben 2. August vor 2 Minuten schrieb Domingo: Ok, sorry für das Missverständnis. Kein Problem, ich hätte ja gleich etwas mehr Worte machen können 😉. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Domingo Geschrieben 2. August Melden Share Geschrieben 2. August vor 3 Minuten schrieb Marcellinus: Nein, tue ich nicht (und das weißt du natürlich auch!). Deswegen das Emoticon... 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 2. August Melden Share Geschrieben 2. August vor 18 Minuten schrieb Domingo: Aber anscheinend gibt es Fälle, wo die Lehre der rkK doch der Wissenschaft widerspricht? Könntest Du mir ein Beispiel nennen? Oder habe ich Dich missverstanden? Ich kann Dir ein Beispiel bringen, bei dem die Kirche der Wissenschaft mal widersprach, das heute aber nicht mehr tut. Und der Grund der Änderung ist - Tusch - nicht die Änderung der Lehre, sondern Weiterentwicklung der Wissenschaft. Noch im letzten Jahrtausend - man merkt das auch hier bei denen, die da noch verhaftet und nicht zu up-to-date sind - galt die monogenistische Sichtweise der Entstehung der Menschen noch als wissenschaftlich gesehen geradezu lächerlich. Das hat sich ziemlich gedreht. Hätte also 1985 die Kirche ihre Lehre ändern sollen, weil die damalige Wissenschaft dagegen war? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 2. August Melden Share Geschrieben 2. August vor 6 Minuten schrieb rorro: Noch im letzten Jahrtausend - man merkt das auch hier bei denen, die da noch verhaftet und nicht zu up-to-date sind - galt die monogenistische Sichtweise der Entstehung der Menschen noch als wissenschaftlich gesehen geradezu lächerlich. Das hat sich ziemlich gedreht. Hätte also 1985 die Kirche ihre Lehre ändern sollen, weil die damalige Wissenschaft dagegen war? ist aber mittlerweile auch nicht mehr unwidersprochen. Wahrscheinlich beruht auch diese Theorie nur auf einem Mangel und Fossilien. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Domingo Geschrieben 2. August Melden Share Geschrieben 2. August Was ist die monogenistische Entstehungslehre? Dass es jemals nur eine Spezies Mensch gegeben hat? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 2. August Melden Share Geschrieben 2. August Gerade eben schrieb Domingo: Was ist die monogenistische Entstehungslehre? Dass es jemals nur eine Spezies Mensch gegeben hat? Daß die Menschen an einem Ort und zu einem Zeitpunkt entstanden sind. Hier ein Video, daß sich damit beschäftigt, warum diese These wohl überholt ist. Wissenschaft ist halt immer vorläufig, und leidet unter dem Mangel an Information, Zeit und kognitiven Fähigkeiten. Deshalb gibt es auch immer die Möglichkeit neuer Erkenntnisse, wenn neue Tatsachenbeobachtungen auftauchen. Weshalb Religionen und Philosophien vermeiden sollten, autoritative Aussagen über innerweltliche Zusammenhänge zu machen. Die Wahrscheinlichkeit, daß ihre Aussage von heute morgen schon überholt ist, ist einfach zu groß. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 2. August Melden Share Geschrieben 2. August Ich weiß nicht, warum konservativen Gläubigen die Adam-und-Eva-Story so wichtig ist. Die geht ja nach Kain und Abel noch weiter, Kain und Set nehmen sich plötzlich Frauen (woher kommen die auf einmal?), dann ist noch von Göttersöhnen, Menschentöchtern und Riesen die Rede, alles ziemlich märchenhaft. Aber Adam und Eva muss es wirklich gegeben haben, ganz wichtig für manche Leute. Und wenn dann ein Evolutionsbiologe sagt, es sei theoretisch möglich, dass es ein erstes Menschenpaar gegeben haben könnte, also ein Paar, das man im weitesten Sinne erstmals als Menschen bezeichnen könnte, dann freut sich der konservative Gläubige „Ha, Adam und Eva, die Bibel hat doch recht, die Wissenschaft hat es bestätigt“ Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 2. August Melden Share Geschrieben 2. August (bearbeitet) vor 47 Minuten schrieb Domingo: Eine der Wissenschaft direkt widersprechende Aussage wäre zB, dass die Torah, wie sie uns vorliegt, von Moses stamme. Diese Aussage bezieht sich auf ein Responsum der damals recht neu von Papst Leo XIII. eingerichteten Päpstlichen Bibelkommission, die Entscheidung selbst stammt aus der Zeit Papst Pius X. Und tatsächlich wurde hier die Antwort gegeben, Moses selbst sei der Verfasser des Pentateuch. Das hat schon seinerzeit, vor allem bei den protestantischen Exegeten, Widerspruch hervorgerufen. Ein besonders fähiger Wissenschaftler musste man da allerdings nicht sein: Wenn man rein positivistisch an die Sache herangeht, dann ist es recht unwahrscheinlich, dass Moses u. a. über seinen eigenen Tod und sein Grab schreibt, dessen Stelle nicht mehr bekannt ist. Ich will nicht abstreiten, dass diese Entscheidung nicht gehalten hat, aber ich würde zwei Dinge einwenden: Erstens scheint mir das keine Glaubenslehre im engeren Sinne zu sein (deshalb habe ich andere Beispiele vorgeschlagen) und zweitens sind das eher äußerliche Fragen der Formgeschichte und der Literarkritik. Zu bemerken wäre weiters, dass zwar die hier schon entschiedene Verfasserfrage wieder geöffnet wurde, der Inhalt des Pentateuch damit aber in meinem Augen nicht hinfällig wird. Was zum zweiten Beispiel führt: vor 47 Minuten schrieb Domingo: Oder - um mal ein bisschen von der Bibelphilologie wegzukomen und die Archäologie mit einzubeziehen - die Aussage, der Exodus sei genauso passiert, wie es im Buch Exodus steht. Ich will hier nur der guten Tradition willen das damals sehr auflagenstarke Büchlein "Und die Bibel hat doch recht" von Werner Keller erwähnen, das genau das versucht, was Du auch tust, nur von der anderen Seite her. Da wird, teilweise schön illustriert, über Seiten ausgebreitet, dass die Archäologie dem biblischen Bericht eben doch recht geben würde. Ich will jetzt nicht näher darauf eingehen, was ich persönlich davon halte, Ereignisse der Heilsgeschichte aus dem Staub der Erde exkavieren zu wollen. Ich habe selbst (klassische) Archäologie bis zur Zwischenprüfung studiert und für mich ist das etwa so sinnvoll wie wenn Schliemann das Feld sucht, auf dem Achilleus mit Hektor gekämpft hat. Ich will damit nur sagen, ohne mich zu sehr an der Ikonographie von Charleston Heston und den "Zehn Geboten" zu bedienen, dass die Teilung des Meeres und die Feuersäule, die Gott seinem Volk vorausschickte, Wunder sind. Eines der Hauptwunder des Alten Bundes, dessen auch wir Christen stets zu Ostern gedenken als einer Großtat Gottes. Ob das sichtbare Spuren in Erdschichten hinterlassen hat und wohin sich das Wasser verzogen hat, damit die Israeliten trockenen Fußes Pharao entkamen, und warum dieses Ereignis keine weitere Erwähnung in ägyptischen Quellen gefunden hat, das sind Dinge, die ich Dir nicht beantworten kann und die für meinen Glauben ehrlich gesagt auch keine Rolle spielen. bearbeitet 2. August von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
iskander Geschrieben 2. August Autor Melden Share Geschrieben 2. August (bearbeitet) vor einer Stunde schrieb Domingo: Nein nein, zum. die Philosophie ist zuständig für nicht empirisch beweisbare, aber mit dem bloßen Verstand doch vollkommen sicher zu erkennende Lehrsätze! Stimmst Du [Marcellinus] dem etwa nciht zu? Nein. Eine Aussage wie die, dass Farbe immer Räumlichkeit voraussetzen, ist nicht empirisch (weil universal), dennoch aber nicht philosophisch im eigentlichen Sinne. bearbeitet 2. August von iskander Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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