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Basiert die Ablehnung "widernatürlicher Akte" auf einem Fehlschluss?


iskander

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vor 39 Minuten schrieb Studiosus:

Aber es sollte doch zumindest eine, wenn auch extrem geringe Möglichkeit auf tatsächliche Erzeugung eines Kindes vorhanden sein. Dass zwei Männer (Achtung Wokies: echte Männer, also keine umoperierten Frauen oder whatever) je erfolgreich ein Kind miteinander gezeugt hätten, das wäre mir in der Welthistorie noch nicht untergekommen. 

Gab es da nicht mal eine Doku mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle?

 

Es hat jenseits der Mythik auch noch nie eine Frau über 60 ein natürlich gezeugtes Kind geboren und trotzdem ist Sex zwischen verheirateten Senioren kein Problem.

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vor 15 Minuten schrieb Flo77:

 trotzdem ist Sex zwischen verheirateten Senioren kein Problem.

 

Um hier mal wieder bekannt scholastisch-kleinkariert zu werden: Der Sex zwischen Senioren ist dem Wesen des Aktes nach aber - im Gegensatz zum homosexuellen Akt oder dem Sex bei gleichzeitiger Verwendung von Kontrazeptiva - zumindest in der Theorie teleologisch auf einen sittlich legitimen Zweck hingeordnet. Die Offenheit des Aktes zur Erzeugung von Nachkommen ist, wenn dieselbe auch nicht zu erwarten ist, gegeben. Und das reicht aus. Um hier mal einen Seitenblick ins Eherecht zu werfen: Auch (normal alte) Nupturienten dürfen lediglich die Offenheit für leibliche Kinder nicht ausschließen. Wenn sie, obwohl sie es vielleicht versuchen, wider Erwarten keine Kinder zeugen, dann ist das für sich betrachtet noch kein Nichtigkeitsgrund (da müssen andere, qualifizierende Umstände hinzu treten, z. B.: Verschweigen von Unfruchtbarkeit und daraus resultierender Eigenschaftsirrtum auf Seiten eines der Partner, Ausschluss der Nachkommenschaft etc.).

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vor 20 Minuten schrieb Flo77:

Gab es da nicht mal eine Doku mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle?

 

Gab es. Hat die Genderforschung damals ordentlich nach vorne gebracht. 

 

Junior (1994)

bearbeitet von Studiosus
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vor 14 Minuten schrieb Studiosus:

 

Um hier mal wieder bekannt scholastisch-kleinkariert zu werden: Der Sex zwischen Senioren ist dem Wesen des Aktes nach aber - im Gegensatz zum homosexuellen Akt oder dem Sex bei gleichzeitiger Verwendung von Kontrazeptiva - zumindest in der Theorie teleologisch auf einen sittlich legitimen Zweck hingeordnet. Die Offenheit des Aktes zur Erzeugung von Nachkommen ist, wenn dieselbe auch nicht zu erwarten ist, gegeben. Und das reicht aus. Um hier mal einen Seitenblick ins Eherecht zu werfen: Auch (normal alte) Nupturienten dürfen lediglich die Offenheit für leibliche Kinder nicht ausschließen. Wenn sie, obwohl sie es vielleicht versuchen, wider Erwarten keine Kinder zeugen, dann ist das für sich betrachtet noch kein Nichtigkeitsgrund (da müssen andere, qualifizierende Umstände hinzu treten, z. B.: Verschweigen von Unfruchtbarkeit und daraus resultierender Eigenschaftsirrtum auf Seiten eines der Partner, Ausschluss der Nachkommenschaft etc.).

Ich bin eh seit knapp über einem Jahrzehnt sterilisiert. Nach Rücksprache mit meinem Beichtvater, meiner Ehegattin, dem Allmächtigen und meinem Gewissen.

 

In Deiner Welt dürfte ich ja noch nicht mal mehr Sex mit meiner Frau haben, wenn ich denn wollte...

bearbeitet von Flo77
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vor 12 Minuten schrieb Studiosus:

Wenn sie, obwohl sie es vielleicht versuchen, wider Erwarten keine Kinder zeugen, dann ist das für sich betrachtet noch kein Nichtigkeitsgrund

Das kann man für Homosexuelle genauso sagen.

Aber gut, Lehramt und Logik sind verschiedene Universen, die werden wohl nie zusammenkommen.

Apropos Schenkelklopfer, ja, es fällt schwer angesichts dieser Sexualmoraldiskussion ernst zu bleiben. Aber es führt einem dich deutlich vor Augen, wie thematisch durchgeknallt auch Menschen sein können, die ansonsten eigentlich geistig völlig normal erscheinen. Und das lässt einen erahnen, warum diese Welt nicht so gut funktioniert wie die eigentlich funktionieren könnte

 

Werner

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vor einer Stunde schrieb Studiosus:

 

Ein Schenkelklopfer ohne Zweifel. 

 

Aber es sollte doch zumindest eine, wenn auch extrem geringe Möglichkeit auf tatsächliche Erzeugung eines Kindes vorhanden sein. Dass zwei Männer (Achtung Wokies: echte Männer, also keine umoperierten Frauen oder whatever) je erfolgreich ein Kind miteinander gezeugt hätten, das wäre mir in der Welthistorie noch nicht untergekommen. 

 

Im Falle einer vollständigen Hysterektomie oder einer bereits bestehenden Schwangerschaft ist eine Zeugung meines Wissens ebenfalls definitiv unmöglich, falls man einmal die Möglichkeit eines besonderen Wunders außen vorlässt. (Und falls man an Wunder einer solchen Art denkt, könnte man vielleicht auch nicht ausschließen, dass Gott womöglich auch einem Mann ein Kind schenken könnte.)

 

Ich hatte es ja schon in anderen Zusammenhängen gesagt: Es kommt für die kath. Lehre überhaupt nicht darauf an, dass ein Kind entstehen kann, sondern allein darauf, dass der sexuelle Akt "so aussieht", als ob eines entstehen könnte.

 

Und das ist halt der Unterschied zu der klassischen und in dieser Hinsicht viel bodenständigeren Lehre (vor allem, bevor sie dann schon in der Scholastik aufgeweicht wurde). Dort musste ein sexueller Akt nicht einen fruchtbaren Akt imitieren, sondern ein fruchtbarer Akt sein.

Daher war dann ein Verkehr während der Schwangerschaft oder der unfruchtbaren Tage der Frau abzulehnen. Und hätte man damals schon Operationen gehabt, die zur Unfruchtbarkeit führten, hätte ein solches Ehepaar wohl für immer enthaltsam leben müssen (außer man hätte wirklich mit einem potentiellen Wunder argumentiert).

 

Bei dieser Lehre - was man sonst auch von ihr halten mag - versteht man immerhin das dahinterstehende Prinzip und kann es in einfachen und klaren Worten benennen: Die sexuelle Lust ist böse und nur Kinder exkulpieren sie.

Zudem versteht man mühelos, wie ein Großteil der damaligen kath. Sexualmoral aus diesem Prinzip logisch folgt - also wieso dann beispielsweise Sex in der Sex in der Schwangerschaft oder orale Praktiken verboten sind.

 

Wie aber lauten die Prinzipien der modernen kath. Sexualmoral? Und wie folgt die moderne Sexualmoral aus ihnen? Also etwa die Maxime, dass ein sexueller Akt keinesfalls fruchtbar sein muss, einen fruchtbaren Akt aber unbedingt imitieren muss?

 

Gibt es irgendjemanden, der diese weiß und erklären kann?

 

bearbeitet von iskander
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vor 29 Minuten schrieb Flo77:

Ich bin eh seit knapp über einem Jahrzehnt sterilisiert. Nach Rücksprache mit meinem Beichtvater, meiner Ehegattin, dem Allmächtigen und meinem Gewissen.

 

In Deiner Welt dürfte ich ja noch nicht mal mehr Sex mit meiner Frau haben, wenn ich denn wollte...

 

Ich will nicht als "verurteilend" rüberkommen (I know, Zug abgefahren) und ich bin wie gesagt kein Experte für Moraltheologie, aber trifft es nicht zu, wenn ich meine Erinnerung befrage, dass die Sterilisation (in deinem Fall die Vasektomie) nicht schon in sich eine schwere moralische Verfehlung darstellt, die die Kirche eigentlich durchgängig verworfen hat? Zumindest erinnere ich mich, das selbst noch in meinem Häring (Das Gesetz Christi, Handbuch Moraltheologie) so gelesen zu haben. 

 

Du wirst deine Gründe gehabt haben, die hier nicht öffentlich gemacht werden müssen. Ebenso wird dein Beichtvater sich etwas dabei gedacht haben, Dir hierfür sozusagen "grünes Licht" zu geben oder selbiges zumindest vorzuspiegeln. Das muss er verantworten und überhaupt sind das Gegenstände des forum internum, die die Öffentlichkeit nichts angehen. Ich "rede" hier nur darüber, weil Du es selber aufgebracht hast. 

bearbeitet von Studiosus
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Gerade eben schrieb Studiosus:

 

Ich will nicht als "verurteilend" rüberkommen (I know, Zug abgefahren) und ich bin wie gesagt kein Experte für Moraltheologie, aber trifft es nicht zu, wenn ich meine Erinnerung befrage, dass die Sterilisation nicht schon in sich eine schwere moralische Verfehlung darstellt, die die Kirche eigentlich durchgängig verworfen hat? Zumindest erinnere mich, das selbst in meinem Häring (Das Gesetz Christi, Handbuch Moraltheologiel) so gelesen zu haben. 

Zum einen könnte ich den Schritt bereuen wie ich wollte - was die Verfehlung ja im Prinzip beichtbar machen würde - aber es wäre nicht mehr rückgängig zu machen. 

 

Zum anderen waren meine Beichtväter bisher - sofern das Thema auf den Tisch kam - sämtlichst im "Pastoralmodus", sprich den Blick auf die Gründe und das Ganze gerichtet.

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vor 6 Minuten schrieb Flo77:

Pastoralmodus

 

So kann man das natürlich auch nennen, wenn man im Bußsakrament seine Privatmoral vertritt und nicht anhand der kirchlichen Vorgaben judiziert und absolviert. Siehe dazu auch den frischesten Artikel von Prof. Wollbold (heute auf katholisch.de erschienen). 

 

Das bestätigt eigentlich nur, was ich ohnehin weiß und auch punktuell selbst erlebt habe: Selbst wer heute noch einen Beichtstuhl betritt, kann nicht sicher sein, dass der Priester anhand der authentischen Morallehre der Kirche operiert. 

 

Was ich damit jedoch nicht sagen will: Die Beichte sollte keine Qual sein, sondern gerade hier sollte die Barmherzigkeit Gottes besonders hell scheinen. Früher riet man den Priestern: Auf der Kanzel ein Löwe, im Beichtstuhl ein Lamm. Die kirchliche Sittenlehre muss man deshalb trotzdem nicht bis zur Unkenntlichkeit verdrehen. Das ist mein Kritikpunkt. Umkehr kann es nur geben, wenn überhaupt klar ist, was Sünde ist und was nicht. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 4 Minuten schrieb Studiosus:

So kann man das natürlich auch nennen, wenn man im Bußsakrament seine Privatmoral vertritt und nicht anhand der kirchlichen Vorgaben judiziert und absolviert.

Korrekt wäre doch: machen, bereuen, beichten, alles gut, oder?

 

Werner

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vor 3 Minuten schrieb Studiosus:

 

So kann man das natürlich auch nennen, wenn man im Bußsakrament seine Privatmoral vertritt und nicht anhand der kirchlichen Vorgaben judiziert und absolviert. Siehe dazu auch den frischesten Artikel von Prof. Wollbold (heute auf katholisch.de erschienen). 

 

Das bestätigt eigentlich nur, was ich ohnehin weiß und auch punktuell selbst erlebt habe: Selbst wer heute noch einen Beichtstuhl betritt, kann nicht sicher sein, dass der Priester anhand der authentischen Morallehre der Kirche operiert. 

 

Was ich damit jedoch nicht sagen will: Die Beichte sollte keine Qual sein, sondern gerade hier sollte die Barmherzigkeit Gottes besonders hell scheinen. Früher riet man den Priestern: Auf der Kanzel ein Löwe, im Beichtstuhl ein Lamm. Die kirchliche Sittenlehre muss man deshalb trotzdem nicht bis zur Unkenntlichkeit verdrehen. Das ist mein Kritikpunkt. Umkehr kann es nur geben, wenn überhaupt klar ist, was Sünde ist und was nicht. 

Die Christenheit wird es Dir danken, daß Du nicht in die Pastoral gehen willst. Ich hoffe Du landest auch - bei allen guten Wünschen für Deine Lebensziele - nie in einer Position in der Du über das Leben anderer Menschen entscheiden kannst. Das Bild, das du hier der Kirche verleihst, ist wohl eher mit den Zeugen Jehovas vergleichbar als mit der Mutter aller Gläubigen.

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Gerade eben schrieb Werner001:

Korrekt wäre doch: machen, bereuen, beichten, alles gut, oder?

 

Korrekt wäre am besten gar nicht machen.

 

Wenn aber schon Fakten geschaffen sind, dann ja. 

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vor 1 Minute schrieb Werner001:

Korrekt wäre doch: machen, bereuen, beichten, alles gut, oder?

 

Werner

Das wäre korrekt.

 

Ich sehe darin zwar Sünde wider den Heiligen Geist, aber wer bin ich schon...

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vor 4 Minuten schrieb Flo77:

Die Christenheit wird es Dir danken, daß Du nicht in die Pastoral gehen willst. Ich hoffe Du landest auch - bei allen guten Wünschen für Deine Lebensziele - nie in einer Position in der Du über das Leben anderer Menschen entscheiden kannst. Das Bild, das du hier der Kirche verleihst, ist wohl eher mit den Zeugen Jehovas vergleichbar als mit der Mutter aller Gläubigen.

 

Ich halte lediglich nichts von pastoraler Trickserei. 

 

Gegen die Vergebung Gottes und der Kirche habe ich absolut nichts einzuwenden. Dafür ist die Beichte da. Aber um mir sagen zu lassen, dieses und jenes sei ja keine Sünde oder irgendwie mit einem halb zugedrückten Auge sogar gut und vernünftig gewesen, ja, dazu lieber Flo muss ich nicht beichten gehen. Da kann ich mir das auch sparen. (Ich spreche von mir. Andere mögen andere "Beichtansätze" haben) 

 

Das hat auch nichts mit Masochismus zu tun, aber ich bin überzeugt, dem Sündern, also jedem von uns, kann nicht damit gedient sein, dass uns Beichtväter wider (hoffentlich) besseres Wissen irgendwelche Bären aufbinden. 

 

So, das ist meine Position. Vielleicht hat @iskander noch ne passende Horrorstory zur Beichte, ich glaube Cornwell schreibt darüber doch auch oder irgendein anderer. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 4 Minuten schrieb Flo77:

Das wäre korrekt.

 

Ich sehe darin zwar Sünde wider den Heiligen Geist, aber wer bin ich schon...

Also besser nicht groß Gedanken machen, einfach tun. Nachdenken kann man hinterher, und auch aufrichtiger beichten.

 

Werner

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vor 7 Minuten schrieb Flo77:

Ich sehe darin zwar Sünde wider den Heiligen Geist, aber wer bin ich schon...

Ach was soll’s, das ist die Hälfte der kirchlichen Lehre, falls der Geist nicht nur so heißt, sondern auch etwas mit Geist zu tun hat

 

Werner

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vor 28 Minuten schrieb Studiosus:

Aber um mir sagen zu lassen, dieses und jenes sei ja keine Sünde oder irgendwie mit einem halb zugedrückten Auge sogar gut und vernünftig gewesen, ja, dazu lieber Flo muss ich nicht beichten gehen. Da kann ich mir das auch sparen. (Ich spreche von mir. Andere mögen andere "Beichtansätze" haben)

Korrekter wäre es, dieses Theme in der Beichte erst gar nicht zu erwähnen. Das erspart dem Beichtvater, sich irgendwie winden zu müssen. Ich würde nur zu den Themen beichten, bei denen hilfreiche Antworten zu erwarten wären.

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vor 1 Minute schrieb Merkur:

Korrekter wäre es, dieses Theme in der Beichte erst gar nicht zu erwähnen. Das erspart dem Beichtvater, sich irgendwie winden zu müssen. Ich würde nur zu den Themen beichten, bei denen hilfreiche Antworten zu erwarten wären.

Was die Beichte ungültig machen würde, denn das Verschweigen einer Sünde - auch wenn es eine Katalogsünde ist und keine empfundene - ist wieder eine Sünde für sich.

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vor 4 Minuten schrieb Merkur:

Ich würde nur zu den Themen beichten, bei denen hilfreiche Antworten zu erwarten wären.

Hilfreiche Antworten wünsche ich mir auf meine Fragen in einem Seelsorgegespräch.

 

Die Beichte ist eigentlich was anderes. Meine ich.

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vor 3 Minuten schrieb Kara:

Hilfreiche Antworten wünsche ich mir auf meine Fragen in einem Seelsorgegespräch.

 

Die Beichte ist eigentlich was anderes. Meine ich.

Ich hatte bisher nur ein- oder zweimal die Situation einer reinen "Katalogbeichte" a la "ich habe gesündigt, 1. ... 2. ...  3..." In aller Regel waren es aber Beichtgespräche. (Geholfen haben mir beide nicht, aber das ist mein Thema).

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vor 20 Minuten schrieb Flo77:

Was die Beichte ungültig machen würde, denn das Verschweigen einer Sünde - auch wenn es eine Katalogsünde ist und keine empfundene - ist wieder eine Sünde für sich.

Das wäre mir egal.

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vor 13 Minuten schrieb Flo77:

In aller Regel waren es aber Beichtgespräche.

Ja, das ist schon auch mein Format. Zu Beginn frage ich, wenn ich Fragen habe oder wenn mit Dinge unklar sind. Manchmal spricht man dann noch eine Weile drüber. 

Die eigentliche Beichte kommt - bei mir -  hinterher. Die möchte ich dann eher nicht kommentiert haben. Daher muss sich der Priester während der Beichte  auch nicht winden.

 

Aber da ist wohl jeder anders.

bearbeitet von Kara
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vor 13 Minuten schrieb Flo77:

Also wenn ich schon beichte, dann auch richtig.

Ich finde es schön, dass du das so sehen kannst, aber für mich liegt dafür bei der Kirche bei bestimmten Themen noch zu viel im Argen. Bis sich das normalisiert hat, beichte ich lieber falsch.

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vor 27 Minuten schrieb Studiosus:

Um hier mal wieder bekannt scholastisch-kleinkariert zu werden: Der Sex zwischen Senioren ist dem Wesen des Aktes nach aber - im Gegensatz zum homosexuellen Akt oder dem Sex bei gleichzeitiger Verwendung von Kontrazeptiva - zumindest in der Theorie teleologisch auf einen sittlich legitimen Zweck hingeordnet.

 

Zumindest in den letzten meiner Beispielen (Schwangerschaft, komplette Hysterektomie) ist der sexuelle Akt - göttliche Wunder außen vor - objektiv vollkommen ungeeignet, ein Kind zu erzeugen. Nun mag man sagen, dass auch ein solcher Akt dennoch auf die Erzeugung von Kindern "hingeordnet" sei. Was könnte damit jedoch anderes gemeint sein, als dass ein solcher Akt "so aussieht" wie ein Akt, der potentiell fruchtbar ist?

 

Zur Teleologie vielleicht diese Unterscheidungen:

 

1) Gottes Absichten bei der Erschaffung der Sexualität:

Das kann doch nun nur Gottes Wille sein, dass der Mensch die Sexualität nutzen kann oder unter Umständen nutzt, Kinder zu zeugen. Solange man aus dem "Gott will, dass der Mensch seine Sexualität nutzt, um Kinder zu zeugen" ein "Gott will, dass der Mensch seine Sexualität nur nutzt, um Kinder zu zeugen" macht, ergibt sich da erst einmal nichts für die Bewertung von Akten, die keine Zeugung ermöglichen.

 

2) Die objektive biologische Eignung/Disposition/Funktion:

So ist beispielsweise jeder Erythrozyt zum Transport von Sauerstoff geeignet. Und aus einer theistischen Sicht hat Gott den Organismus gewiss absichtsvoll so "eingerichtet", dass zahlreiche derartige Eignungen und Funktionszusammenhänge bestehen.

Daraus folgt aber natürlich nicht, dass die Aktualisierung jeder biologische Funktion in jedem Fall von Gott gewünscht wäre (oder ihre Hemmung von ihm verboten wäre).

Es wäre beispielsweise absurd anzunehmen, dass Gott von jedem einzelnen Erythrozyten wollte, dass er tatsächlich den Organismus mit Sauerstoff versorgt, so dass etwa Blutentnahmen zu Laboruntersuchungen per se gegen den Willen Gottes gerichtet seien.

Gottes Wille wäre etwa, dass der menschliche Organismus Erythrozyten produziert, die geeignet sind, den Organismus mit Sauerstoff zu versorgen - aber gewiss nicht, dass jeder konkrete einzelne Erythrozyt auch wirklich immer Sauerstoff im Organismus transportieren soll. Der biologischen Eignung des einzelnen Erythrozyten zum Sauerstofftransport entspricht insofern also gerade keine teleologische Bestimmung des einzelnen Erythrozyten zu einem bestimmten Zweck (aus welchem sich dann moralische Implikationen ergäben).

Der Arzt, der Blut entnimmt, hindert die entnommenen Erythrozyten zwar daran, ihrer natürlichen Funktion nachzukommen, nicht aber darin, ihrem göttlichen Zweck oder ihrer gottgegebenen "Teleologie" zu entsprechen. Denn einen solchen "göttlichen Zweck" oder eine solche göttliche "Teleologie" gibt es auf dieser Ebene in der Regel eben gar nicht, weil Gott nicht den einzelnen Erythrozyten zu etwas "bestimmt"!

Entsprechendes gilt natürlich für biologische Strukturen, Prozesse und Akte überhaupt - einschließlich solcher, die die Sexualität betreffen. So ist zwar jede Samenzelle und so sind manche heterosexuellen Geschlechtsakte zur Befruchtung geeignet. Es wäre jedoch absurd anzunehmen, dass Gott hinsichtlich der Myriaden Spermazellen wollen würde, dass eine jede einzelne tatsächlich eine Eizelle befruchtet - denn solches wäre weder wünschenswert noch überhaupt möglich (außer durch enorme Wunder).

Ebenso erscheint es als völlig unplausibel, dass Gott von jedem (potentiell) fruchtbaren Geschlechtsakt möchte, dass er der Befruchtung dient (etwa wenn die Entstehung von Kindern nicht wünschenswert ist oder gar eine Nonne vergewaltigt wurde).

Gottes Wille wäre es demnach, dass der Mann genug Samenzellen produziert, damit der Kinder zeugen kann, und dass der Mensch sexuelle Akte vollziehen kann, durch die er Kinder zeugen kann - nicht aber, dass jeder Geschlechtsakt und jede Spermazelle ein Ei befruchtet.

Auch wenn hinter der "Einrichtung" der biologischen Funktionen also aus theistischer Sicht göttliche Absichten/Zwecke stehen, so wäre es doch unhaltbar, die "Aktualisierung" oder das "ungehemmte Ablaufen" solcher Funktionen im konkreten Fall und ohne weiteres mit einem göttlichen Willen oder einer gottgegebenen "Teleologie" zu identifizieren.

 

3) Vom Mensch gesetzte Zwecke:

Immer nur der handelnde Akteur kann Zwecke setzen. Insofern entscheidet auch der Mensch, was der Zweck eines von ihm vollzogen sexuellen Aktes ist: Das ist nämlich nichts anderes als sein Beweggrund, den sexuellen Akt zu vollziehen. Gott hingegen entscheidet, was seine Beweggründe sind, die Sexualität zu erschaffen.

 

4) Gottes Wille im Hinblick auf sexuelle Akte:

Gott kann natürlich wollen und gebieten, dass bestimmte sexuelle Akte stattfinden oder nicht, unbeschadet von 2) und 3). 

 

Aus keinem der erörterten Gesichtspunkte ergibt sich jedoch unmittelbar, dass oder warum Gott es ablehnen sollte, dass sexuelle Akte stattfinden, die nicht der Zeugung dienen könne; ebenso ist nicht ersichtlich, wieso es Gottes Wille sein sollte, dass unfruchtbare Akte fruchtbare Akte zumindest imitieren.

 

Nach meiner Überzeugung ist es gerade die unkritische Identifikation der konkreten biologischen Funktion mit einem göttlichen Willen, der hier zu Missverständnissen führt (siehe Punkt 2).

 

Natürlich mag man behaupten, dass ich irre und dass es etwa jenseits der gerade ausgeführten Punkte eine Art von "Teleologie" gebe, durch welche jeder sexuelle Akt doch auf die Zeugung "hingeordnet" sei, und zwar in einem Sinne, aus dem sich dann die kirchliche Auffassung ergebe. Wenn das aber nicht im Dunkel bleiben soll, so wäre zu klären, was für eine Art von Prinzip denn konkret gemeint ist, und was denn dafür spricht, dass es auch tatsächlich gilt.

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