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"In Zungen Beten"


Nordlicht

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Was haltet ihr von der Praxis des "In Zungen Betens", wie es von Freikkirchlern und teilweise sogar charismatischen Gruppen in der rKK praktiziert wird?

 

Ich finde das komplett unseriös. In der Apostelgeschichte wird beschrieben, dass es sich um reale Sprachen handelte, nicht um Phantasielaute.

 

Was sagen katholische Theologen dazu? Das Lehramt?

 

Außerdem scheint es in einigen Freikirchen noch die Auffassung zu geben, dass Gott Menschen, die "in Zungen beten", Eingebungen schickt. Ich halte das für psychologisch sehr bedenklich. Eine Freundin von mir ist seit einigen Jahren in einer Freikirche und hat sich seitdem sehr seltsam verändert.

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PS: ich hab nicht vor, diese Freundin von ihrer Praxis abzubringen, ich weiß, dass solche Versuche grundsätzlich nach hinten losgehen. Ich frag nur aus Interesse.

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Hallo,

 

ob das grundsätzlich als unseriös bezeichnet werden kann, wage ich zu bezweifeln.

Zweifel habe ich allerdings an einem gehäuften Auftreten von Zungenrede in sogenannten charismatischen Kreisen. Da scheint es geradezu zum guten Ton zu gehören, in Zungen zu reden bzw. reden zu können.

Ich verstehe das generell als geisterfülltes Beten. Es ist ein ekstatisches Beten.

Ekstase ist nicht grundsätzlich negativ zu verstehen, sondern positiv als ein Heraustreten aus der Ichbezogenheit.

 Genau hier kommen mir aber manche Charismatiker dann doch sehr ichbezogen vor, wenn in Zungen geredet wird, um anschließend anderen Gemeindemitgliedern in autoritärem Stil mitzuteilen, was Gott ihnen angeblich mitgeteilt habe, was er von diesen wolle.

Der Bezug auf die Apostelgeschichte, das Pfingstereignis ist definitiv etwas verquer, weil eben laut APostelgeschichte die Apostel in verständlichen Sprachen redeten und nicht irgendwie unverständlich faselten.

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vor 12 Minuten schrieb Alfons:

Wie bei allen esoterischen Praktiken scheint es Leute zu geben, die damit Schindluder treiben - also Macht ausüben oder Geld abzocken wollen.

 

Betrug ist's halt immer, an anderen oder einem selbst. 

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vor 11 Stunden schrieb Alfons:

Was in Pfingstgemeinden und Freikirchen unter Zungenreden praktiziert wird, ist Glossolalie. Also das Reden oder Singen von Lauten, die nicht Sprache sind.

 

Ja, allerdings behauptet die Freikirche, in der meine Freundin ist, das wäre genau dasselbe, was in der Apostelgeschichte beschrieben wird. Deshalb auch meine etwas schroffe Aussage, dass ich das für komplett unseriös halte.

 

vor 11 Stunden schrieb Alfons:

Ich halte das für eine lautstarke Form von Meditation. Wie beim Meditieren sollen beim Zungenreden Bewußtsein, Verstand, Gedanken, Erinnerungen und Gefühle ausgeblendet werden. Dadurch entsteht eine Art Trance, ähnlich wie beim meditierenden Tanz.

 

Da ich seit über 20 Jahren buddhistische Meditation praktiziere, finde ich diese Auffassung von Meditation etwas befremdlich. Aber gut, Buddhismus hat nicht das Monopol auf Meditation und Meditation ist kein geschützter Begriff. Von mir aus soll jeder nach seiner Façon glücklich werden, wenn es Menschen glücklich macht, unverständliche Laute von sich zu geben, dann bitte. Nur was ich bedenklich finde, ist, zu behaupten, dies wäre eine Tradition, die auf die Apostel zurückgeht. Und vor allem auch, dass die Illusion geschürt wird, dass irgendwelche Gedanken, die einem dabei durch den Kopf gehen, von Gott kommen würden.

 

 

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Ich formuliere meine Frage noch mal etwas anders: gibt es unter katholischen Theologen Konsens darüber, dass das, was in Freikirchen als "in Zungen beten" bezeichnet wird, also das Äußern unverständlicher Laute, die keiner realen Sprache zugeordnet werden können, nicht dasselbe ist, wie das was in der Apostelgeschichte beschrieben wird?

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vor 21 Stunden schrieb Die Angelika:

Genau hier kommen mir aber manche Charismatiker dann doch sehr ichbezogen vor, wenn in Zungen geredet wird, um anschließend anderen Gemeindemitgliedern in autoritärem Stil mitzuteilen, was Gott ihnen angeblich mitgeteilt habe, was er von diesen wolle.

 

Ja, ich habe die Befürchtung, dass das, was da in der Gemeinde meiner Freundin passiert, in genau die Richtung geht.

bearbeitet von Nordlicht
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vor 10 Stunden schrieb Nordlicht:

 

Ja, allerdings behauptet die Freikirche, in der meine Freundin ist, das wäre genau dasselbe, was in der Apostelgeschichte beschrieben wird. Deshalb auch meine etwas schroffe Aussage, dass ich das für komplett unseriös halte.

 

So weit würde ich jetzt nicht gehen. Pfingstkirchen neigen im Gegensatz zu den übrigen evangelikalen Gruppen nicht unbedingt dazu, die Bibel besonders wörtlich auslegen zu wollen (ich schreibe das bewusst so, weil ich der Auffassung bin, dass es eine wirklich wörtliche, widerspruchsfreie Auslegung nicht gibt). Ich habe im Gegenteil in meiner freikirchlichen Zeit erlebt, dass Pfingstgemeinden durchaus - wenn auch mit völlig anderen Voraussetzungen - eine Art Historisch-kritische Methodik anwenden. 

 

Insofern würde ich die von Dir genannte Aussage eher interpretieren als "unser heutiges Zungenreden steht in der Tradition der Apostelgeschichte". Das mag inhaltlich und historisch anfechtbar sein, aber in der Theologie ist so vieles historisch anfechtbar.

 

vor 10 Stunden schrieb Nordlicht:

Nur was ich bedenklich finde, ist, zu behaupten, dies wäre eine Tradition, die auf die Apostel zurückgeht. Und vor allem auch, dass die Illusion geschürt wird, dass irgendwelche Gedanken, die einem dabei durch den Kopf gehen, von Gott kommen würden.

 

Da bin ich nun vermutlich ein wenig aus der Argumentation raus, da ich kein personales Gottesbild habe und daher auch nicht davon ausgehe, dass Gott mir direkt Gedanken in den Kopf pflanzt. Ich habe die Pastoren und die Gemeinden eigentlich auch nie so wahrgenommen, dass dort die Auffassung vertreten wurde, der Inhalt der Zungenrede, bzw. die Auslegung derselben sei "direkt von Gott". Es wurde eigentlich immer darauf hingewiesen, dass man auch hier mit "dem Geist der Unterscheidung" herangehen müsse und selbstverständlich auch die christliche Gemeinde nicht perfekt wäre.

 

Ob das auf die Apostel zurückgeht oder nicht, ist aus meiner Sicht ungefähr genauso wichtig, als ob man die apostolische Sukzession von Scipione Rebiba bis Petrus, Jesus, Abraham oder gar Gottvater himself zurückführen kann (abgesehen davon, weiß man überhaupt nicht mehr, wer Rebiba selbst geweiht hat). Man kann es behaupten, dann ist es eben ein Bild, welches einem was sagt oder auch nicht. Die Tatsache, dass die apostolische Sukzession trotz des fehlenden Nachweises der Zeit vor Rebiba auch in der eher liberalen Altkatholischen Kirche, die sich des historischen Mangels bewusst ist, ein ganz wesentliches Zeichen ist, zeigt, dass man damit ganz gut leben kann. 

 

Gut - die Pfingstgemeinde, in der ich eine Weile Gast war, war bereits in den 1980ern Mitglied des Bundes Freier Pfingstgemeinden, und die waren überwiegend recht gemäßigt und weniger dogmatisch, dafür aber deutlicher pastoral ausgerichtet - im Gegensatz zu den übrigen Evangelikalen. Daher gab es da auch immer wieder in den örtlichen evangelischen Allianzen Spannungen zwischen den Gemeinden. 

 

Natürlich kann es in solchen Gemeinden zu ungesunden Macht- und Abhängigkeitsverhältnissen kommen, und dann wird es ziemlich ungesund. Aber das würde ich jetzt nicht daran festmachen, ob man etwas an der Geschichte biegt und die Zungenrede auf die Apostel zurückführt oder nicht. Extase hat es in Kirchen immer mal wieder gegeben, die Höchstform der pfingstlerischen Extase ist mit Sicherheit der Toronto-Segen. Da steppt der Bär. :)   Da ist dann doch ein wenig Zungenrede eine geradezu harmlos institutionalisierte Form der Extase. 

 

Dennoch: Das ist nicht meine Welt, weder Extase noch Meditation. Wem es gefällt - sollen sie es tun. Ich halte es jedoch nicht für einen unverhandelbaren Bestandteil christlichen Glaubenslebens.

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vor 20 Stunden schrieb Nordlicht:

a, allerdings behauptet die Freikirche, in der meine Freundin ist, das wäre genau dasselbe, was in der Apostelgeschichte beschrieben wird. Deshalb auch meine etwas schroffe Aussage, dass ich das für komplett unseriös halte.

 

Diese Behauptung kenne ich auch von Freikirchlern aus verschiedenen Richtungen

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Dank euch nochmal für die Antworten! Hab mir das Ganze mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Was mir tatsächlich vorher nicht klar gewesen ist, ist, dass bereits in 1. Korinther von unverständlichem Zungenreden gesprochen wird "Denn wer in Zungen redet, redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott; keiner versteht ihn" (14,2).

 

Trotzdem habe ich nach wie vor meine Zweifel an der Seriosität dieser Praxis, so wie sie in besagter Freikirche ausgeübt wird.

 

Als Pfingstgemeinde bezeichnen die sich meines Wissens nach übrigens nicht, jedenfalls sind sie nicht im Bund Freier Pfingstgemeinden.

 

Am 27.4.2021 um 07:29 schrieb Chrysologus:

Wenn pfingstlerische Gruppen also Zungenrede als Gebet praktizieren, dann entspricht das nur bedingt dem NT, und wenn sie den Glossolalen als Ausleger seiner selbst anerkennen, dann ist das zumindest von Paulus her nicht gedeckt.

 

Die beziehen sich damit nicht so sehr auf die unverständlichen Laute, sondern auf Gedanken, die ihnen während dieser Art des Betens durch den Kopf gehen. Teilweise haben diese "Eingebungen" eben auch den Charakter von Handlungsanweisungen, was ich noch bedenklicher finde. Allerdings nicht so, dass sie jetzt glauben, dass alles, was ihnen dabei durch den Kopf geht, von Gott kommt, aber doch einiges.

 

Irgendwelche Unterscheidungskriterien scheinen sie da wohl schon zu haben, es ist nicht so, dass es alles durchgeknallte Spinner sind, die sich irgendwelchen abenteuerlichen Unsinn einbilden, im Gegenteil, diejenigen, die ich bisher kennengelernt habe, kamen mir eigentlich alle recht  bodenständig vor, meine Freundin ist auch bodenständig.

 

Ich denke, es läuft letztenendes darauf hinaus, dass es ein sich selbst bestätigendes System ist: "echt" ist alles, was mit der Lehre dieser Freikirche übereinstimmt, falsch, was dazu im Widerspruch steht. Nur, dass man sich dieses Zirkels nicht bewusst ist und die Eingebungen für eine unabhängige Bestätigung Gottes hält. Und das Ganze führt dann dazu, dass sich ein knallhartes Dogma herausbildet, das keine Abweichung und keinen Widerspruch mehr zulässt. Mir fällt jedenfalls auf, dass meine Freundin immer zwanghafter wird und in ihrer Art zu denken immer gehirngewaschener. Wenn Ausschnitte aus der Realität nicht mehr in ihre Art zu denken passen, dann werden sie eben aus der Wahrnehmung ausgeblendet.

 

Am 27.4.2021 um 10:30 schrieb Lothar1962:

Natürlich kann es in solchen Gemeinden zu ungesunden Macht- und Abhängigkeitsverhältnissen kommen, und dann wird es ziemlich ungesund.

 

Ja, leider.

bearbeitet von Nordlicht
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Gerhard Ingold
Am 25.4.2021 um 19:49 schrieb Nordlicht:

Was haltet ihr von der Praxis des "In Zungen Betens", wie es von Freikkirchlern und teilweise sogar charismatischen Gruppen in der rKK praktiziert wird?

 

Ich finde das komplett unseriös. In der Apostelgeschichte wird beschrieben, dass es sich um reale Sprachen handelte, nicht um Phantasielaute.

 

Was sagen katholische Theologen dazu? Das Lehramt?

 

Außerdem scheint es in einigen Freikirchen noch die Auffassung zu geben, dass Gott Menschen, die "in Zungen beten", Eingebungen schickt. Ich halte das für psychologisch sehr bedenklich. Eine Freundin von mir ist seit einigen Jahren in einer Freikirche und hat sich seitdem sehr seltsam verändert.

 

Ich war lange in diesem Milieu. Da wurden angebliche Zungengebete im Sinne von 1. Kor. 14 übersetzt. Was ich da zu hören bekam, machte wenig Sinn und war auf alles und nichts anzuwenden: "Du hast gesündigt" übersetzte jemand ein Zungengebet. Das traf und trifft alle und niemand zu.

 

Wie sehr ich heute diesen Sumpf ablehne, so sind diese Menschen nicht schlechtere oder bessere Christen.

 

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vor 9 Stunden schrieb Gerhard Ingold:

Wie sehr ich heute diesen Sumpf ablehne, so sind diese Menschen nicht schlechtere oder bessere Christen.

Es geht nicht um besser oder schlechter, es geht hier eigentlich um zwei andere Fragen:

  1. Ist Glossolalie eine biblisch begründbare Praxis und wenn ja, was können wir aus den neutestamentlichen Schilderungen entnehmen (ich halte den Hinweis auf das modern gesprochen Vier-Augen-Prinzip für sehr wichtig, dass der Glossolale gerade nicht dazu berufen und  befähigt ist, sein Gestammel auszulegen).
  2. Wird mit Hilfe dieser Methode Macht ausgeübt und wenn ja, welche Gefahren sind hier zu bedenken.
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ultramontanist
vor 38 Minuten schrieb Chrysologus:
  1. Wird mit Hilfe dieser Methode Macht ausgeübt und wenn ja, welche Gefahren sind hier zu bedenken.

ja, damit kann man Macht ausüben und prahlen. (ich bin viel frömmer als Du, ich rede in Zungen)

Für mich ist Zugenreden und Singen eine Kunstform.

Manches Zungenreden empfinde ich als sehr erotisch.

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Gerhard Ingold
vor 3 Stunden schrieb Chrysologus:

Es geht nicht um besser oder schlechter, es geht hier eigentlich um zwei andere Fragen:

  1. Ist Glossolalie eine biblisch begründbare Praxis und wenn ja, was können wir aus den neutestamentlichen Schilderungen entnehmen (ich halte den Hinweis auf das modern gesprochen Vier-Augen-Prinzip für sehr wichtig, dass der Glossolale gerade nicht dazu berufen und  befähigt ist, sein Gestammel auszulegen).
  2. Wird mit Hilfe dieser Methode Macht ausgeübt und wenn ja, welche Gefahren sind hier zu bedenken.

 

Richtig. Ich habe wie schon an anderem Ort beschrieben, zweimal erlebt, wie diese ebenso wertvollen Christen mit dem Stempel "Geist von unten" versehen wurden. Dahinter steht aus meiner Sicht die überhebliche Anmaßung der Anti-Charismatiker und Anti-Pfingstler, sie seien die besseren Christen. 

 

Da das Zungenreden in der Apostelgeschichte (Apg 2,4–13) und in 1. Kor. 14  beschrieben wird, hat das Zungenreden einen klaren biblischen Bezug. 

 

In den pfingstlichen Versammlungen, von denen ich viele besucht hatte, wurde immer wieder betont, dass das Zungenreden ein Zeichen sei, selbst den Heiligen Geist empfangen zu haben.

Damit ist für mich ganz klar: Die Pfingstler glauben, dass das Zungenreden ein Zeichen sei, vom Heiligen Geist berührt und erfüllt worden zu sein.

Die Haltung, nur, wer den Zungenredenden angehört, sei ein wirklich wiedergeborener, geistgetaufter Christ, habe ich bis 1991 immer wieder erlebt. Dass damit auch Macht über andere ausgeübt wurde, ist offensichtlich. Viele bemühten sich ständig, auch dieser Schar der besonders auserwählten Christen zu sein. 

 

Einigen ist die Begebenheit in der Erinnerung, wo eine Führerin einer Pfingstkirche mit dem damaligen Präsidenten Trump gebetet und dabei auch in Zungen gebetet hat.

Dass Trump gerade durch evangelikale Kreise wie durch diese Führerin einer Pfingstkirche an die Macht gekommen ist, gab und gibt mir zu denken. Da fehlt diesen Christen dominant der Geist der Geisterunterscheidung. Dennoch würde ich es vermessen finden, den Anti-Pfingstlern zuzustimmen. Denn Trump wurde nicht nur von evangelikalen Pfingstgemeinden, sondern auch von anderen evangelikalen Christen unterstützt.

 

Das heißt: Mangelnden Geist der Geisterunterscheidung macht vor keiner Kirchentüre halt.

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vor 7 Stunden schrieb Gerhard Ingold:

Richtig. Ich habe wie schon an anderem Ort beschrieben, zweimal erlebt, wie diese ebenso wertvollen Christen mit dem Stempel "Geist von unten" versehen wurden. Dahinter steht aus meiner Sicht die überhebliche Anmaßung der Anti-Charismatiker und Anti-Pfingstler, sie seien die besseren Christen. 

 

Ja, aber hier unterstellt das doch keiner.

 

vor 7 Stunden schrieb Gerhard Ingold:

Da das Zungenreden in der Apostelgeschichte (Apg 2,4–13) und in 1. Kor. 14  beschrieben wird, hat das Zungenreden einen klaren biblischen Bezug. 

 

Biblischer Bezug ist eine Sache. Aber ob es wirklich dasselbe ist, ist eine andere Frage.

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Frage an @Chrysologus und die anderen Theologen hier im Forum: wie kommt es denn zu der Verschiebung von Xenolalie zur Glossolalie? Und wie zu der Auffassung, dass das jeder machen kann? Den Aposteln und einigen der sonstigen Schüler ist doch diese Gabe im Pfingstwunder vom Heiligen Geist verliehen worden. Das heißt doch nicht, dass das jeder machen kann?!

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Gerhard Ingold
vor 15 Stunden schrieb Nordlicht:

Frage an @Chrysologus und die anderen Theologen hier im Forum: wie kommt es denn zu der Verschiebung von Xenolalie zur Glossolalie? Und wie zu der Auffassung, dass das jeder machen kann? Den Aposteln und einigen der sonstigen Schüler ist doch diese Gabe im Pfingstwunder vom Heiligen Geist verliehen worden. Das heißt doch nicht, dass das jeder machen kann?!

 

vor 15 Stunden schrieb Nordlicht:

 

Ja, aber hier unterstellt das doch keiner.

 

 

Biblischer Bezug ist eine Sache. Aber ob es wirklich dasselbe ist, ist eine andere Frage.

Biblischer Bezug und das, was heute praktiziert wird, spiegelt die damalige und heutige Zeit. Darum ist es wie bei einem Fluss. Wir steigen nicht in den gleichen. 

 

Im Weiteren: Wer will beweisen, dass das Zungenreden damals geschehen ist? Wer will beweisen, dass das heutig Zungenreden schlechter ist?

 

Ich schaue auf die Früchte, die ich sehe. Das war das Erkennungsmerkmal Jesus: "Darum, an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen" (Mt. 7,20). Ob Jesus diesen Gedanken formuliert hat oder nicht, kann nicht überprüft werden. Der Gedanke aber scheint mir vernünftig. 

Deine Frage, wie "es denn zu der Verschiebung von Xenolalie zur Glossolalie" kommt, scheint mir eben von den Früchten ausgehend, erklärt. 

Ein Prediger der ehemaligen Gemeinde für Urchristentum erklärte mir einst: "Ich kümmere mich bewusst nicht um den Umweltschutz. So könne der Herr Jesus schneller zurückkommen." Diese Aussage zeugt nicht von Liebe zu den Werken seines Gottes. Ist dieser Prediger deshalb schon ein schlechter Baum. Wir sollten das Richten einem anderen überlassen, sollte es diesen anderen wider Erwarten geben. 

bearbeitet von Gerhard Ingold
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Ich werde nicht vom theologischen Standpunkt aussprechen, sondern als ein Mitglied der Gemeinschaft der Erneuerung im Heiligen Geist, der in Zungen betet. Zunächst einmal ist es nicht etwas, das der Mensch von sich selbst herstellen kann - es ist eine Gabe, die im Gebet kommt. Während des Lobpreisgebets, wenn man sich mehr und mehr für den Heiligen Geist öffnet und von ihm erfüllt wird, wird das Gebet immer liebevoller - man fühlt sich in diese Liebe eingetaucht und sie befähigt einen, mit Liebe zu antworten. Manchmal kann man diese Liebe nicht in gesungenen Worten ausdrücken, dafür scheinen sie zu eng zu sein.
Dann hat man den Eindruck, in einen nicht-begrifflichen Ausdruck hineingezogen zu werden, und es ist der Geist, der diese Klänge wirklich in einem Menschen formt. In der Bibel deutet der heilige Paulus dies in Röm 8,26 an: "So nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selbst tritt jedoch für uns ein mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen können".

 

Das Beten in Zungen intensiviert  dieses Band der Liebe zwischen Gott und Mensch.

 

Dieser Zustand der tiefen Liebe im Gebet ist nicht einfach nur Emotion oder Massenpsychologie. Vor meiner Bekehrung habe ich jahrelang in der Techno- und Psytrance-Welt illegale Drogen konsumiert, und ich weiß aus Erfahrung, wann etwas in mir wirkt oder nicht wirkt. Ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass MDMA ein schwacher chemischer Ersatz für die wahre, von Gott gegebene Liebe ist.

 

Die Frucht ist, neben einer tieferen Verwurzelung in Gott, ein starkes Bewußtsein, daß nichts Irdisches, nichts, was nicht Gott ist, sich mit dieser Liebe vergleichen kann. Das ganze Leben wird dann neu auf Gott ausgerichtet.

 

Kurz gesagt, so sieht es aus - zuerst muss die Liebe Gottes da sein, die einen befähigt, mit Liebe zu antworten. Diese Liebe ist wirklich der Treibstoff des Betens in Zungen, sonst wird es sinnloses Geplapper und Täuschung von sich selbst und anderen sein.

 

Was die Gebetstreffen betrifft, z.B. Bethel Church, ganz zu schweigen vom sogenannten Toronto Blessing, so habe ich so etwas innerhalb der katholischen Kirche nicht gesehen und es sieht nicht wie Manifestationen des Heiligen Geistes aus. Aber wie von anderen Geistern...

 

Das Thema der Erneuerung im Heiligen Geist oder Pfingstkirchen ist sehr weit gefasst und für einen ganz eigenen Thread. Ich bin natürlich genauso offen für ein solches Gespräch :)

bearbeitet von Greg Fischer
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