phyllis Geschrieben 15. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2021 Just now, rorro said: Der Katechismus - bzw. die Kirche - lehrt: " In Todsünde sterben, ohne diese bereut zu haben und ohne die barmherzige Liebe Gottes anzunehmen, bedeutet, durch eigenen freien Entschluß für immer von ihm getrennt zu bleiben. Diesen Zustand der endgültigen Selbstausschließung aus der Gemeinschaft mit Gott und den Seligen nennt man „Hölle"." (KKK 1033) Und homosexueller GV ist eine Todsünde? Wo finde ich das denn? BTW, lehrt der Katechismus auch gewisse Bibelsprüche wörtlich zu nehmen, während man andere, wie der erwähnte Früchtebaum, ruhig in die Tonne kippen kann? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 15. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2021 (bearbeitet) vor 6 Minuten schrieb phyllis: Und homosexueller GV ist eine Todsünde? Wo finde ich das denn? Art. 2357-2359. Sie wird so bewertet wie Sex zwischen Unverheirateten (ob vor- oder außerehelich), siehe Art. 2353. Also auch nicht als "schlimmer", was manchen Konservativen nicht paßt, die ihre Abneigung gegen Homosexuelle nur schwer verbergen können. bearbeitet 15. Mai 2021 von rorro Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Werner001 Geschrieben 15. Mai 2021 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 15. Mai 2021 vor 6 Minuten schrieb rorro: Der Katechismus - bzw. die Kirche - lehrt: " In Todsünde sterben, ohne diese bereut zu haben und ohne die barmherzige Liebe Gottes anzunehmen, bedeutet, durch eigenen freien Entschluß für immer von ihm getrennt zu bleiben. Diesen Zustand der endgültigen Selbstausschließung aus der Gemeinschaft mit Gott und den Seligen nennt man „Hölle"." (KKK 1033) Ganz ehrlich: ich kann nicht mal ansatzweise nachvollziehen, was daran erstrebenswert sein soll, mit einem Gott, der einem solchen Gottesbild entspricht, die Ewigkeit (!) zu verbringen. Wenn die „Annahme der barmherzigen Liebe“ bedeutet, dass ich mich selbst verleugnen und wider meine Natur leben soll, nein Danke. Dann verzichte ich. Werner 4 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerhard Ingold Geschrieben 15. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2021 vor einer Stunde schrieb rorro: Guppys Einschätzungen folgen dem Katechismus - wenn Menschen von heute glauben schlauer zu sein als alle beteiligten Bischöfe und 2000 Jahre Tradition, bitteschön. Du liest nicht oder was? Du wiederholst einfach Deine Behauptungen ohne auf irgend einen Kommentar einzugehen. Wieso bist Du in deiner Dialog Gruppe, wenn Du nicht an Dialog sondern nur an Deinen Machtmonologen - Behauptungen - interessiert bist? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Domingo Geschrieben 15. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2021 14 minutes ago, Werner001 said: Ganz ehrlich: ich kann nicht mal ansatzweise nachvollziehen, was daran erstrebenswert sein soll, mit einem Gott, der einem solchen Gottesbild entspricht, die Ewigkeit (!) zu verbringen. Wenn die „Annahme der barmherzigen Liebe“ bedeutet, dass ich mich selbst verleugnen und wider meine Natur leben soll, nein Danke. Dann verzichte ich. Also die Gegenwart eines solchen Gottes wäre die eigentliche Hölle, während das Fernsein von ihm eher dem Paradies entspräche? 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 15. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2021 vor 8 Minuten schrieb rorro: Art. 2357-2359. Sie wird so bewertet wie Sex zwischen Unverheirateten (ob vor- oder außerehelich), siehe Art. 2353. Also auch nicht als "schlimmer", was manchen Konservativen nicht paßt, die ihre Abneigung gegen Homosexuelle nur schwer verbergen können. Sie wird anders bewertet. Ich kenne nicht einen einzigen tk Pfarrer, der damit ernsthaft Probleme hätte, ein Paar, das vorehelichen GV hätte, zu trauen. Woher nimmt er die Gewissheit, dass sie dies bereuen? Mir wäre nicht bekannt, dass die das vor einer kirchlichen Eheschließung explizit bereuen müssten. Es geht also nur um Sexkontrolle, Sexkontrolle und nochmal Sexkontrolle durch das Lehramt. Rein theoretisch wäre doch auch möglich, dass Homosexuellen ihre sexuelle Aktivitäten bereuen und nun für ihre sog. keusche Beziehung den Segen wünschen. Das geht natürlich wieder nicht, weil sie ja nicht Fortpflanzung fähig als Paar sind. Es kratzt aber nicht im geringsten, dass das auch bei manch heterosexuelles Paar nur theoretisch möglich ist. Konsequente Haltung sieht anders aus. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 15. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2021 (bearbeitet) vor 11 Minuten schrieb Die Angelika: Sie wird anders bewertet. Ich kenne nicht einen einzigen tk Pfarrer, der damit ernsthaft Probleme hätte, ein Paar, das vorehelichen GV hätte, zu trauen. Woher nimmt er die Gewissheit, dass sie dies bereuen? Mir wäre nicht bekannt, dass die das vor einer kirchlichen Eheschließung explizit bereuen müssten. Es geht also nur um Sexkontrolle, Sexkontrolle und nochmal Sexkontrolle durch das Lehramt. Rein theoretisch wäre doch auch möglich, dass Homosexuellen ihre sexuelle Aktivitäten bereuen und nun für ihre sog. keusche Beziehung den Segen wünschen. Das geht natürlich wieder nicht, weil sie ja nicht Fortpflanzung fähig als Paar sind. Es kratzt aber nicht im geringsten, dass das auch bei manch heterosexuelles Paar nur theoretisch möglich ist. Konsequente Haltung sieht anders aus. Sie wird nicht anders bewertet - denn phyllis fragte nach der Lehre. Bekanntermaßen wird eine Vergangenheit nie gesegnet, von niemandem. Wenn jemand den vorehelichen Sex nicht bereut, dann ist das eben so. Warum sollte das eine Bedingung für eine Trauung sein? Deine "rein theoretische" Konstruktion ist übrigens gar nicht so theoretisch, wie Du bspw. in einem Interview mit Bischof Bonnemain von Chur lesen kannst (was, wie man dort an den Kommentaren lesen kann, wieder vielen nicht paßt). Die Lehre der Kirche ist nicht so schwarz-weiß wie Du denkst. bearbeitet 15. Mai 2021 von rorro Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 15. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2021 (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb rorro: Die Frage ist: bin ich schlauer als die Kirche. Guppy und ich sagen dazu nein, andere sagen ja. Und wieder „schlau“. „Die Kirche“ hat genau so viel oder so wenig Ahnung vom echten, tatsächlichen Willen Gottes wie du und ich. Entweder Gott gibt sich damit zufrieden, dass ich guten Willen zeige, oder es besteht keine Hoffnung. Auf die Meinung der Kirche ist gehustet (vornehm ausgedrückt). Als fie Kirche einst verkündete, man habe die Erlösung sicher, wenn man „das Kreuz nehme“ und zum „Heiden“ abschlachten in den Orient ziehe, hat dir ebenso Schwachsinn verkündet wie heute bezüglich Homosexualität. Halte dich nur für „schlau“ und Co. mach genau, was die Kirche sagt, du kannst dich dann mit den Kreuzrittern zusammen mal damit rechtfertigen, du habest sicherheitshalber nicht selber gedacht. Ich bin sicher, auch für solche Leute wird es eine Abteilung im Himmel geben. Werner bearbeitet 15. Mai 2021 von Werner001 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerhard Ingold Geschrieben 15. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2021 vor 3 Minuten schrieb Werner001: Und wieder „schlau“. „Die Kirche“ hat genau so viel oder so wenig Ahnung vom echten, tatsächlichen Willen Gottes. Entweder Gott gibt sich damit zufrieden, dass ich guten Willen zeige, oder es besteht keine Hoffnung. Auf die Meinung der Kirche ist gehustet (vornehm ausgedrückt). Als fie Kirche einst verkündete, man habe die Erlösung sicher, wenn man „das Kreuz nehme“ und zum „Heiden“ abschlachten in den Orient ziehe, hat dir ebenso Schwachsinn verkündet wie heute bezüglich Homosexualität. Halte dich nur für „schlau“ und Co. mach genau, was die Kirche sagt, du kannst dich dann mit den Kreuzrittern zusammen mal damit rechtfertigen, du habest sicherheitshalber nicht selber gedacht. Ich bin sicher, auch für solche Leute wird es eine Abteilung im Himmel geben. Werner Genau: Die Sklaven schrien lange schon, da war nie ein Gott noch Engelhelfer und auch keine katholische Kirche. Erst als der freikirchliche Quäker William Wilberforce (1759-1833) kam, sich in menschliche Not einfühlen konnte und Bibelkritik machte, veränderte sich etwas. Und letztlich hat sich sogar die katholische Kirche bequemt, die Sklaverei abzulehnen. Als letztes Land auch Mauretanien. Wenn @rorrousw. behaupten, die katholische Kirche sei seit 2000 Jahren die selbe, hat man schlicht kein Geschichtsbewusstsein. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 15. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2021 vor 1 Stunde schrieb rorro: wenn Menschen von heute glauben schlauer zu sein als alle beteiligten Bischöfe und 2000 Jahre Tradition, bitteschön. Schlauer sicher nicht, aber zumindest wissen wir heute mehr als früher. Vielleicht gilt das ja auch für die Religion. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 15. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2021 (bearbeitet) vor 31 Minuten schrieb Domingo: Also die Gegenwart eines solchen Gottes wäre die eigentliche Hölle, während das Fernsein von ihm eher dem Paradies entspräche? Ich halte die gängigen Paradiesvorstellungen (Ewige Glückseligkeit durch Anschauung Gottes, offensichtlich unter völligem Ausschalten von Denken etc, also letztlich als „heilige Zombies“) für ziemlich grotesk und nichts, was irgendwie erstrebenswert ist. Es sind , genau betrachtet, ziemlich abwegige Vorstellungen Werner bearbeitet 15. Mai 2021 von Werner001 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerhard Ingold Geschrieben 15. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2021 vor 14 Minuten schrieb Werner001: Ich halte die gängigen Paradiesvorstellungen (Ewige Glückseligkeit durch Anschauung Gottes, offensichtlich unter völligem Ausschalten von Denken etc, also letztlich als „heilige Zombies“) für ziemlich grotesk und nichts, was irgendwie erstrebenswert ist. Es sind , genau betrachtet, ziemlich abwegige Vorstellungen Werner Die Paradiesvorstellung ist ähnlich grotesk, wie die Höllenvorstellung, wie sie der Koran lehrt. „Diejenigen, die Unsere Zeichen verleugnen, werden Wir gewiß einem Feuer aussetzen. Jedesmal, wenn ihre Haut verbrannt ist, tauschen Wir sie ihnen gegen eine andere Haut aus, damit sie die Strafe kosten. Allah ist Allmächtig und Allweise“ (Sure 4,56). Sure 22,19ff: „Für die Ungläubigen sind Kleider aus Feuer geschnitten, gegossen wird siedendes Wasser über ihre Häupter, dass ihre Eingeweide und ihre Haut schmelzen, und eiserne Keulen sind für sie bestimmt“ Ob ich mit Muslimen oder Christen diskutiere, kommen Drohungen. So werden viele Menschen aus Angst vor einer Hölle geknechtet und lassen ihr homosexuelle Natur nicht zu. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Merkur Geschrieben 15. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2021 vor einer Stunde schrieb rorro: Die Frage ist: bin ich schlauer als die Kirche. Guppy und ich sagen dazu nein, andere sagen ja. Möglicherweise schlauer, möglicherweise auch nicht, aber zumindest sollte man darum bemüht sein, die Lehre der Kirche ernst zu nehmen, d.h. zu reflektieren und sie aus eigenem Entschluss, nicht aus Gehorsam, anzunehmen oder abzulehnen. Eine Lehre nur aus Gehorsam zu vertreten ohne überhaupt eine eigene Meinung dazu zu haben, ist im Grunde Desinteresse. 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
iskander Geschrieben 15. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2021 (bearbeitet) vor 6 Stunden schrieb Shubashi: Sie [die Kirche] hat nicht die vernünftige Einsicht gezeigt, dass große Macht idR auch sehr korrumpiert, aber sie hat eingesehen, dass ihre Macht geschwunden ist und auch keine überzeugende Option existiert, diese wieder zu erlangen. Damit ist für Katholiken praktisch Gewissensfreiheit erreicht. Das weiß ich nicht. Im CIC Can. 752 heißt es ja: Zitat Can. 752 — Nicht Glaubenszustimmung, wohl aber religiöser Verstandes und Willensgehorsam ist einer Lehre entgegenzubringen, die der Papst oder das Bischofskollegium in Glaubens- oder Sittenfragen verkündigen, wann immer sie ihr authentisches Lehramt ausüben, auch wenn sie diese Lehre nicht definitiv als verpflichtend zu verkünden beabsichtigen; die Gläubigen müssen also sorgsam meiden, was ihr nicht entspricht. Für mich klingt das so, als würde erst mal absoluter Gehorsam in allem gefordert (zumindest in der Theorie). Ob das wirklich so ist, dazu können andere (insbesondere @Chrysologus) vielleicht mehr sagen. vor 4 Stunden schrieb Merkur: Das läßt sie ja. Allerdings verträgt sich das auf die Dauer nicht mit ihrer Aufgabe, konkrete, universell gültige Ratschläge und Leitlinien für die Lebensgestaltung zu geben. Wozu ist man in einer Kirche, wenn sie auf Fragen keine Antworten gibt, sondern auf das eigene Gewissen und Urteil verweist? Eine Möglichkeit bestünde beispielsweise darin, dass die Kirche nur in wenigen Angelegenheiten (etwa wo es um Dogmen geht), strikten Gehorsam verlangt, in anderen Fragen aber Empfehlungen mit verschiedenen Graden an Verbindlichkeit abgibt. Die Dichotomie "Entweder schreibt die Kirche in allen Dingen alles verbindlich vor oder sie gibt keine Antwort auf die eigenen Fragen" ist ja nicht zwingend. vor 2 Stunden schrieb rorro: Guppys Einschätzungen folgen dem Katechismus - wenn Menschen von heute glauben schlauer zu sein als alle beteiligten Bischöfe und 2000 Jahre Tradition, bitteschön. Wenn Guppy einfach sagen würde, dass sie davon überzeugt ist, dass es vernünftig ist, der kirchlichen Lehre zu folgen, weil diese vom Hl. Geist inspiriert sei, wäre das das eine. Sie argumentiert aber auch ganz "eigenständig" und unabhängig davon "biblisch" und "naturrechtlich", ohne sich der damit einhergehenden Probleme bewusst zu sein oder beispielsweise auf inhaltliche Kritik einzugehen. Evangelikale versuchen dann zumindest zu begründen, wieso sie manche Aussagen der Bibel wörtlich nehmen und manche nicht. vor 1 Stunde schrieb rorro: Die Frage ist: bin ich schlauer als die Kirche. Guppy und ich sagen dazu nein, andere sagen ja. Na ja, diejenigen, die zumindest eine gewisse zivilrechtliche Anerkennung homosexueller Paare gefordert haben, waren ja offensichtlich "schlauer" als die Kirche. Oder sie hatten zumindest mehr Glück. vor einer Stunde schrieb rorro: Sie wird so bewertet wie Sex zwischen Unverheirateten (ob vor- oder außerehelich), siehe Art. 2353. Also auch nicht als "schlimmer", was manchen Konservativen nicht paßt, die ihre Abneigung gegen Homosexuelle nur schwer verbergen können. Das geht aus dem Artikel nicht hervor, und das würde auch der kath. Tradition widersprechen, nach welcher sog. "widernatürliche" Akte deutlich schlimmer sind als "naturgemäße". Man merkt das m.E. auch an den Formulierungen von "Personae Humanae", dass homosexueller Verkehr und Masturbation mit wesentlich härteren Worten verdammt werden als vorehelicher heterosexueller Verkehr. Darüber hinaus sind für die Kirche "natürlich" alle unerlaubten sexuellen Handlungen "objektiv schwer sündhaft" (und zumindest lange wurde gelehrt, dass dies selbst für "unkeusche" Gedanken und Gefühle gelte, denen zugestimmt werde). Insofern sind das dann wohl eher "akademische" Fragen. Um nochmals auf meinen letzten Beitrag zurückzukommen, möchte ich noch folgenden Gedanken anfügen: Wenn alle Leute, die nicht bereit sind, alle katholischen Lehren zu akzeptieren, austreten würden, wie Du es Dir womöglich als Akt der Ehrlichkeit und Konsequenz wünschen würdest, dann würden zumindest in der westlichen Welt die weitaus meisten Katholiken ihrer Kirche den Rücken kehren (und ob es in anderen Gegenden der Welt wirklich so radikal anders aussähe, wissen wir auch nicht wirklich). Was aber, wenn sich dann herausstellen sollte, dass die Kirche vielleicht in manchen Punkten doch nicht recht hatte? Zum Beispiel hatte die Kirche lange Kondome unter allen Umständen als in sich kategorisch unsittlich abgelehnt; unter Benedikt XVI. wurden sie in manchen Situationen als das "kleinere Übel" akzeptiert, etwa innerhalb der (natürlich selbst geächteten) Prostitution bei Ansteckungsgefahr mit HIV. (Übrigens ist das eigentlich ein fundamentaler Umschwung. Aus "immer böse" wurde "unter speziellen Umständen akzeptabel oder sogar ethisch begrüßenswert.") Wenn jetzt alle Leute, die vor der Reform gegen das absolute Kondom-Verbot waren, damals die Kirche verlassen hätten, dann wären wohl mindestens die Hälfte alle Katholiken weltweit und mindestens 90% der Katholiken in Europa gegangen. Und für was? Damit die Kirche ihnen dann später recht gibt, nachdem sie weg gegangen sind. Und viele wären sicher auch weg geblieben. Das "Totalitäre" am real existierenden Katholizismus ist der Anspruch, dass alle Katholiken selbst dort gehorchen und sich unterordnen müssen, wo die Kirche sogar nach ihrem eigenen Selbstverständnis keine definitiven Wahrheiten verkündet. bearbeitet 15. Mai 2021 von iskander Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
phyllis Geschrieben 15. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2021 (bearbeitet) 1 hour ago, rorro said: Art. 2357-2359. Sie wird so bewertet wie Sex zwischen Unverheirateten (ob vor- oder außerehelich), siehe Art. 2353. Also auch nicht als "schlimmer", was manchen Konservativen nicht paßt, die ihre Abneigung gegen Homosexuelle nur schwer verbergen können. Danke. Da hast Du wohl recht was die Lehre betrifft. Ich hielt sie für etwas fortgeschrittener nachdem was ich als Firmpatin vor 6 Jahren in den 2 Kursen mit meinem Patenkind so mitbekommen habe. Wir sind nicht "schlauer" aber verfügen einfach über mehr wissen und denken dadurch - hoffentlich - auch kritischer, statt jeden Unsinn zu glauben, wie zb diesen hier (aus 2357): Quote Sie verstoßen gegen das natürliche Gesetz, denn die Weitergabe des Lebens bleibt beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. So ein natürliches Gesetz gibt es nicht. Das haben sie erfunden, ihrer Ideologie willen. PS Ist "schwerer Verstoss" ein Euphemismus für "Todsünde" weil die und die Hölle mit den ewigen Qualen etwas peinlich geworden sind? bearbeitet 15. Mai 2021 von phyllis 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 15. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2021 (bearbeitet) vor 19 Minuten schrieb phyllis: PS Ist "schwerer Verstoss" ein Euphemismus für "Todsünde" weil die und die Hölle mit den ewigen Qualen etwas peinlich geworden sind? Die Hölle als Folterkammer ist in katholischen Kreisen schon länger nicht mehr State of the Art. Die Abwesenheit jeglicher Liebe und Göttlichkeit ist nach heutigen Maßstäben Höllenqual genug. Die "Todsünde" muss bestimmte Kriterien erfüllen (Freiwilligkeit, bewusste Einwilligung, vorhandenes Bewusstsein über die Sündhaftigkeit, bewusste Zurückweisung des göttlichen Heilsangebots, Schwere der Materie, fehlende Reue) um den Totalverlust des Gnadenstandes herbeizuführen. Nur dieser Effekt würde aber im Falle eines plötzlichen Todes dafür sorgen, daß der Sündigende in der Hölle landen würde. Ist eins der Kriterien nicht erfüllt, liegt auch keine Todsünde im eigentlichen Sinne vor. bearbeitet 15. Mai 2021 von Flo77 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
iskander Geschrieben 15. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2021 (bearbeitet) Stichwort "Wir sind nicht unbedingt schlauer, wissen inzwischen aber mehr". Das stimmt. Dazu möchte ich nochmals Pfürtner ("Kirche und Sexualität") zitieren, und zwar zur Empfängnisverhütung: Zitat Der Papst legt seinen Weisungen ein bestimmtes Verständnis von der <Natur> des Sexualaktes zugrunde. Er erklärt, jeder eheliche Akt müsse bleiben, was er von sich aus sei, nämlich «auf die Erzeugung menschlichen Lebens hingeordnet» [...]. Ob jeder menschliche Geschlechtsakt auf Zeugung hingeordnet ist oder nicht, ist also nicht <Überzeugungen> oder <Einstellungen> zu entnehmen. Hier hat nicht irgendein Glauben etwas zu sagen, sondern die Beobachtung der positiven Realität. So ist dafür auch kein kirchliches Lehramt zuständig. Hier sind zunächst humanbiologische und psychologische Tatsachenverhältnisse zu befragen. [...] Nach dem Stand heutiger Wissenschaft ist klar zu erkennen, daß nur ein sehr kleiner Anteil der menschlichen koitalen Akte zur Fortpflanzung dient. Beim Menschen sind die instinktgesteuerten Zeiten animalischer Sexualität (Brunstzeiten) abgebaut, es besteht ein <Antriebsüberschuß>. Es entspricht einfach nicht den Tatsachen, daß eheliche Akte etwa in der empfängnisfreien Zeit der konzeptionsfähigen Frau oder nach der Menopause «auf Erzeugung menschlichen Lebens hingeordnet» sind. Diesen Akten wohnt <ihrer Natur nach> kein Fortpflanzungszweck inne; er ist somit auch nicht vom Schöpfer in sie hineingelegt. Denn womit will man ihre <naturhafte> Hinordnung auf Zeugung begründen? Sie sind auf Grund der biologisch-physiologischen Voraussetzungen des weiblichen Organismus einfach unfruchtbare Akte. Die Bereitstellung des Ovulum und alle anderen Bedingungen zur Konzeption fehlen. Wer dennoch behauptet, diesen Akten verbliebe eine Hinordnung auf Zeugung, haftet irgendwelchen vagen Vorstellungen an. [...] Solange in der Medizin nicht das weibliche Ei und die Befruchtungsvorgänge entdeckt waren, galt der Mann als das alleinige Zeugungsprinzip. Die Frau empfing lediglich den Lebenskeim. Man sah in jedem Koitus daher einen Vorgang, dem es in sich (per se) zukam, Leben zu wecken. Warum nicht jeder Geschlechtsverkehr zur Konzeption führte, konnten frühere Generationen nicht erklären. Blieb die Konzeption aus, wurden mißliche Zufälle angenommen (per accidens). A. MITTERER (1947), DOMS (1965) und andere haben nachgewiesen, wie stark zum Beispiel die Sexualanthropologie und -ethik ALBERTUS MAGNUS' und THOMAS VON AQUINS von den damaligen Auffassungen der Medizin beeinflußt waren und wie stark diese Lehrmeinungen bis in die Neuzeit der katholischen Kirche wirkten. [...] Damit fällt die «unlösbare Verknüpfung der beiden Sinngehalte -liebende Vereinigung und Fortpflanzung» als unhaltbar in sich zusammen. Wer an ihr festhält, muß sich den Vorwurf einer «Zeugungsmetaphysik» (WEBER 1968, S. 608) gefallen lassen. bearbeitet 15. Mai 2021 von iskander 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 15. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2021 vor 2 Stunden schrieb rorro: Die will ich Dir nicht nehmen. Luther folgte definitiv nicht der Lehre der Kirche. Das ist nicht der Punkt - ich bevorzuge es, der ganzen Tradition der Kirche zu folgen, ihr zwei beschränkt euch auf den KKK. Und das ist evangelisch-lutherisch, nicht katholisch. Muss man nicht glauben, ist aber so. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 15. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2021 Nebenbei: Wollen, was die Kirche will, kenne ich als Grundsatz für die Sakramentenspendung, d.h. um die Eucharistie feiern, Beichte, Fimung, Krankensalbung, Weihe oder Ehe spenden will, muss (soll?) tun wollen, was die Kirche in dem entsprechenden Sakrament tun will. Was hat aber dieser Grundsatz mit der Segnung homosexueller Partnerschaften zu tun? Es geht dabei nicht um ein Sakrament und gesegnet hat die Kirche bzw. Priester und Gläubige im Laufe der Jahrhunderte alles mögliche und unmögliche. 1 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 15. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2021 (bearbeitet) vor 23 Minuten schrieb Flo77: Nebenbei: Wollen, was die Kirche will, kenne ich als Grundsatz für die Sakramentenspendung, d.h. um die Eucharistie feiern, Beichte, Fimung, Krankensalbung, Weihe oder Ehe spenden will, muss (soll?) tun wollen, was die Kirche in dem entsprechenden Sakrament tun will. Was hat aber dieser Grundsatz mit der Segnung homosexueller Partnerschaften zu tun? Es geht dabei nicht um ein Sakrament und gesegnet hat die Kirche bzw. Priester und Gläubige im Laufe der Jahrhunderte alles mögliche und unmögliche. Die Kirche segnet alles, was der Zeitgeist will. Realistischerweise muss man sagen, dass große Teile der Welt noch so zurückgeblieben sind, dass sie Homosexualität nicht akzeptieren. Die Kirche, die bei solchen Dingen ihr Fähnchen schon immer in den Wind zu hängen pflegt, wird auch bei diesem Thema dem Zeitgeist der Mehrheit folgen. Sobald sich eine weltweite Akzeptanz der Homosexualität abzeichnet, wird die Kirche wie immer auf den Zug aufspringen. Werner bearbeitet 15. Mai 2021 von Werner001 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerhard Ingold Geschrieben 15. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2021 vor 1 Stunde schrieb Chrysologus: Das ist nicht der Punkt - ich bevorzuge es, der ganzen Tradition der Kirche zu folgen, ihr zwei beschränkt euch auf den KKK. Und das ist evangelisch-lutherisch, nicht katholisch. Muss man nicht glauben, ist aber so. KKK ist nach Internet der Ku Klux Klan. Abkürzungen sind immer lustig. Grins. Aber seriös: Der Katechismus ist evangelisch-lutherisch und nicht katholisch? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Domingo Geschrieben 15. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2021 9 minutes ago, Gerhard Ingold said: KKK ist nach Internet der Ku Klux Klan. Abkürzungen sind immer lustig. Grins. Den Witz habe ich wirklich vor über 10 Jahren, ich glaub in diesem nämlichen Forum. gerissen. Quote Aber seriös: Der Katechismus ist evangelisch-lutherisch und nicht katholisch? Dieser Frage schließe ich mich an. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 15. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 15. Mai 2021 vor 5 Stunden schrieb rorro: Guppys Einschätzungen folgen dem Katechismus - wenn Menschen von heute glauben schlauer zu sein als alle beteiligten Bischöfe und 2000 Jahre Tradition, bitteschön. Der Katechismus, wie wir ihn kennen, ist Grad Mal 30 Jahre alt Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Flo77 Geschrieben 15. Mai 2021 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 15. Mai 2021 vor 5 Minuten schrieb Gerhard Ingold: Der Katechismus ist evangelisch-lutherisch und nicht katholisch? Das Konzept des Katechismus als Bekenntnisschrift ist eine protestantische Erfindung. Katholische Katechese beruhte auf Orthopraxie und nicht auf auswendig gelernten Lehrsätzen. In der Catholica sind die ersten Katechismen im heutigen Sinne erst nach der Reformation als anti-protestantisches Lehrbuch für den Religionsunterricht erstellt worden. Die Aufwertung dieser Schulbücher zu Bekenntnisurkunden ist so weit ich weiß noch keine 100 Jahre alt. 1 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Werner001 Geschrieben 15. Mai 2021 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 15. Mai 2021 vor 3 Minuten schrieb Domingo: Dieser Frage schließe ich mich an. Evangelisch ist es, auf ein Schriftwerk zu verweisen, das zu glauben sei, um als rechtgläubig zu gelten Werner 2 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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