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Was Gendern bringt und was nicht


Die Angelika

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36 minutes ago, Werner001 said:

Langes, aber gutes und unaufgeregtes Video zum Thema

 

Der Typ ist ein Mann (ein weißer Mann sogar!), so wird er natürlich gegen das Gendern sein. Außerdem ist Unaufgeregtheit ein Zeichen des Privilegs, und wer privilegiert ist, hat immer Unrecht; ergo ist seine Unaufgeregtheit ein Zeichen, dass der Typ Unrecht hat...

bearbeitet von Domingo
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Ich war dieser Tage am Ausarbeiten einer Geschäftsordnung für ein Gremium beteiligt. Wir hatten eine generische Vorlage von einem Fachanwalt und hatten diese an unsere Bedürfnisse anzupassen.

Jemand fragte dann auch nach gendergerechter Sprache. 
Wir haben spaßeshalber mal einen einfachen Satz durchgegendert. „Der bzw. die Vorsitzende oder sein oder seine bzw. ihr oder ihre Stellvertreter bzw. Stellvertreterin informieren jeden bzw. jede Teilnehmer bzw. Teilnehmerin oder seine bzw. ihre Stellvertreter bzw. Stellvertreterin…“

Juristische Texte sind auch so schon kompliziert genug. 
 

Werner

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vor 1 Stunde schrieb Alfons:

Es gibt zwei Wege zu einer als geschlechtergerecht propagierten Sprache. Der eine ist, Wörter zu bilden, die das Geschlecht verstecken: Studierende, Radfahrende, Rentenbeziehende. Der andere ist, die Existenz mehrerer Geschlechter zu betonen, mit Sternchen, Binnen-I, Doppelpunkt etcetera. Der erste Weg ist mir lieber. Oder sagen wir mal: weniger unangenehm.

 

Ich arbeite gerade bei einem Projekt des Westdeutschen Rundfunks (WDR) mit. Beim WDR wird gegendert. Meine sehr nette Ansprechpartnerin dort habe ich gebeten, im Schriftverkehr mit mir auf das Gendern zu verzichten. Sehr gern, selbstverständlich, sagt sie, aber es könne ihr schon mal durchrutschen, da bitte sie um Verständnis.

 

Bei den geschlechtsvermeidenden Pluralformen haben sich die Studierenden durchgesetzt. Das Wort "Studenten" kommt in amtlichen Texten kaum noch vor. Aus dem Studentenwerk ist ganz offiziell das Studierendenwerk geworden, aller Sprachlogik zum Trotz. In einem Text der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) las ich sogar von den Studierendenunruhen der 60-er Jahre. Die hießen damals noch Studentenunruhen. Selbst ich beginne, mich an "Studierende" zu gewöhnen.

 

Meine Ansprechpartnerin beim WDR schrieb mir nun in aller Unschuld, um ein bestimmtes Problem würden sich "die Werkstudierenden" kümmern. Und da ist er wieder, der sprachlogische Schluckauf, den ich zu unterdrücken gelernt habe: Welches Werk studieren sie denn, die Werkstudierenden?

 

Alfons

 

 

ich frage mich ja, ob es beim WDR neben den Werkstudierenden auch Praktizierende gibt.  Im Extremfall helfen diese dem Orchesterdirigierenden bei Gesprächen mit Musizierenden.

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vor 7 Minuten schrieb rorro:

 

ich frage mich ja, ob es beim WDR neben den Werkstudierenden auch Praktizierende gibt.  Im Extremfall helfen diese dem Orchesterdirigierenden bei Gesprächen mit Musizierenden.

 

Mit Sicherheit gibt es Westende Deutschende Rundfunkende.

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vor einer Stunde schrieb rorro:

Werkstudierenden auch Praktizierende

Wie nennt man eigentlich „studentische Hilfskräfte“ gendergerecht? „Hilfskraft“ ist ja generisches Feminin und damit per se total gerecht, aber „studentisch“? Das müsste jetzt doch „studierendenisch“ oder so ähnlich heißen?

 

Werner

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vor 3 Stunden schrieb Moriz:
vor 5 Stunden schrieb Alfons:

Beim WDR wird gegendert.

Und ich muß das bezahlen :angry::dagegen::headbanger:

 

 

Also finanziell macht das keinen Unterschied, ob jemand Journalisten sagt oder Journalistinnen mit einer Mini-Pause vor dem "innen". Das kostet nicht extra. Und, um Missverständnisse auszuschließen: Gegendert wird beim WDR meines Wissens nur in der internen Kommunikation, nicht in Sendungen. Jedenfalls habe ich es da noch nie gehört.

Anders der ebenfalls gebührenfinanzierte Deutschlandfunk, anders auch der Fernsehsender ZDF. Dort ist es den Redaktionen freigestellt zu gendern bzw. wird es empfohlen.

 

Bewusst nicht gegendert wird beim Bayerischen Rundfunk, verpflichtend gegendert wird beim (öffentlich-rechtlichen) Jugendsender Fritz des Radios Berlin-Brandenburg (RBB).

 

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vor 17 Minuten schrieb Alfons:

Gegendert wird beim WDR meines Wissens nur in der internen Kommunikation, nicht in Sendungen. Jedenfalls habe ich es da noch nie gehört.

Lange keine WDR-Sendung mehr gesehen?

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vor 21 Minuten schrieb Flo77:

Lange keine WDR-Sendung mehr gesehen?

 

Ich sehe nicht fern. Ich höre Radio.
Und da gibt es beim WDR meines Wissens sogar eine Richtlinie, dass auf das Gendern in Rundfunksendungen verzichten werden solle. Einen Beleg dafür kann ich allerdings nicht bieten; ich las das in einem Kommentar der Taz (die Kommentatorin sieht dieses Verzichten natürlich kritisch).

 

 

Nachtrag:
Ah, doch etwas gefunden. Aus einem Brief des Vorsitzenden des WDR-Rundfunkrates: "...in der Sitzung nochmals betont, dass der so genannte Gendergap in Sendungen des WDR möglichst nicht verwendet werden sollte, da dadurch häufig nur die weibliche Form der Personenbezeichnung wahrgenommen werde. Allerdings wolle der WDR prüfen, ob dies auch für Sendungen, die sich explizit an die jüngere Zielgruppe richteten, gelten solle." Und: "Mitglieder [des Programmausschusses] betonten, dass vor allem in Nachrichtensendungen des WDR diese Sprechweise nicht eingeführt werden dürfe."
 

bearbeitet von Alfons
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1 hour ago, Alfons said:

Ich höre Radio.


Da haben wir was gemeinsam. Manchmal fällt mir ein „gender-gap“ beim DLF auf, eher wohl in bestimmten „zugekauften“ features.

Zumindest, wenn die Pausen so lang werden, dass ich auf ein ergänzendes „außen“ zu warten beginne.

Interessant finde ich die beginnende empirische Forschung dazu - wenn man das Publikum schon mit sprachlichen „Neuerungen“ beglückt, finde ich es jedenfalls sehr gut, dass auch auf die Verständlichkeit hin geprüft wird.

(Eigentlich hatte ich nach einer Liste gesucht, welche Sender Gender-Verwender sind. Aber noch nichts entdeckt. Wenn übrigens irgendwann in der Musik gegendert werden sollte, lasst es mich wissen...ich sehe mir dann mal ein paar Beethoven- und Schubertlieder auf Gerechtigkeitsmängel durch.)

 

 

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vor 29 Minuten schrieb Shubashi:

Wenn übrigens irgendwann in der Musik gegendert werden sollte, lasst es mich wissen...ich sehe mir dann mal ein paar Beethoven- und Schubertlieder auf Gerechtigkeitsmängel durch.

 

Du meinst so etwas wie Franz Schuberts Pflüger*innenlied (D352) "Arbeitsam und wacker / pflügen wir den Acker ..."?

Oder wenn sein Studenten-Quartett Nr. 10 Es-Dur (D 87) als Studierenden-Quartett auf dem Konzertprogramm steht?

 

 

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