Was Gendern bringt und was nicht

[Moriz]

vor einer Stunde schrieb Shubashi:

Manchmal fällt mir ein „gender-gap“ beim DLF auf, eher wohl in bestimmten „zugekauften“ features.

 

Inzwischen leider auch regelmäßig in den Wissenschaftssendungen. Schade, die hatte ich gerne gehört

[Werner001]

vor 45 Minuten schrieb Alfons:

 

Du meinst so etwas wie Franz Schuberts Pflüger*innenlied (D352) "Arbeitsam und wacker / pflügen wir den Acker ..."?

Oder wenn sein Studenten-Quartett Nr. 10 Es-Dur (D 87) als Studierenden-Quartett auf dem Konzertprogramm steht?

 

 

Oder „Freude schöner Götterfunken“. 
Warum nur „Tochter“ aus Elysium? Sind Söhne weniger wert? Und Kinder, die sich nicht auf ein Geschlecht festlegen wollen?

„Kind“ wäre neutral. Wegen des Rhythmus zu singen als „Ki_hind“ (hier wäre das Gendergap aus rhythmischen Gründen angebracht)

 

Werner

[Shubashi]

3 hours ago, Alfons said:

 

Du meinst so etwas wie Franz Schuberts Pflüger*innenlied (D352) "Arbeitsam und wacker / pflügen wir den Acker ..."?

Oder wenn sein Studenten-Quartett Nr. 10 Es-Dur (D 87) als Studierenden-Quartett auf dem Konzertprogramm steht?

 

 

Nää, wenn schon, denn schon:

“Kriegslied der Österreicher_innen“, Ludwig van B.

 

 

[Aristippos]

vor 11 Stunden schrieb Werner001:

Oder „Freude schöner Götterfunken“. 
Warum nur „Tochter“ aus Elysium? Sind Söhne weniger wert? Und Kinder, die sich nicht auf ein Geschlecht festlegen wollen?

„Kind“ wäre neutral. Wegen des Rhythmus zu singen als „Ki_hind“ (hier wäre das Gendergap aus rhythmischen Gründen angebracht)

 

Werner

Das ist Altersdiskriminierung. Können Senioren aus Elysium etwa keine Freude verbreiten? Setzen, 6!

[GermanHeretic]

vor 12 Stunden schrieb Werner001:

Oder „Freude schöner Götterfunken“. 
Warum nur „Tochter“ aus Elysium? Sind Söhne weniger wert? Und Kinder, die sich nicht auf ein Geschlecht festlegen wollen?

„Kind“ wäre neutral. Wegen des Rhythmus zu singen als „Ki_hind“ (hier wäre das Gendergap aus rhythmischen Gründen angebracht)

 

Entartete Kunst. Eindeutig.

[Werner001]

vor 13 Minuten schrieb GermanHeretic:

 

Entartete Kunst. Eindeutig.

Das Entartete bei der ganzen Diskussion ist erstens die religiöse Verbissenheit, mit der sie weithin geführt wird, und zweitens der unsinnige Drang, auch die Vergangenheit nach heutigen Maßstäben messen zu wollen.

 

Hinter der Zerstörung der Buddhas durch die Taliban und der Bannung von Büchern wegen politischer Unkorrektheit steht haargenau die gleiche Geisteshaltung 

 

Werner

[Einsteinchen]

Eigentlich müsste die Gehirnwäsche doch schon so gegriffen haben, dass man automatisch die beiden Geschlechter mitdenkt, wenn man "Chirurg" sagt.

So hoffe ich, dass alles nur vorübergehend ist.

 

 

[Shubashi]

41 minutes ago, Werner001 said:

Das Entartete bei der ganzen Diskussion ist erstens die religiöse Verbissenheit, mit der sie weithin geführt wird, und zweitens der unsinnige Drang, auch die Vergangenheit nach heutigen Maßstäben messen zu wollen.

 

Hinter der Zerstörung der Buddhas durch die Taliban und der Bannung von Büchern wegen politischer Unkorrektheit steht haargenau die gleiche Geisteshaltung 

 

Werner

 

Gemach, bisher will ja noch keine/r wirklich klassische Liedtexte umdichten, allenfalls die "Toten Hosen" sind auf "10 kleine Jägermeister" umgeschwenkt, was aber kein Kulturverlust war, sondern nur lustig. (Wenn sie das noch mal gegendert einspielen wollten, nur zu. Wäre womöglich noch lustiger. Wenn man Trinklieder überhaupt lustig findet. Was ist eigentlich femininum zu "Chevaliers de la table ronde.."? "Goûtons voir si la bière est blonde?)

bearbeitet 22. September 2021 von Shubashi

[Einsteinchen]

In den 60er Jahren gab es dieses Rätsel:

Ein Rätsel: Vater und Sohn fahren im Auto. Sie haben einen schweren Unfall, bei dem der Vater sofort stirbt. Der Bub wird mit schweren Kopfverletzungen in ein Krankenhaus gebracht, in dem ein Chef-Chirurg arbeitet, der eine bekannte Kapazität für Kopfverletzungen ist.

Die Operation wird vorbereitet, alles ist fertig, als der Chef-Chirurg erscheint, blass wird und sagt: "Ich kann nicht operieren, das ist mein Sohn!".

Frage: In welchem Verwandtschaftsverhältnis stehen der Chirurg und das Kind?"

Beim erstmaligen Lesen verursacht dieses Rätsel wohl viel Kopfzerbrechen und führt zu wilden Spekulationen über uneheliche Kinder, zweite Ehen, Adoptionen. Was aber ist die Antwort? Der Chirurg ist die Mutter des Buben.

[Werner001]

vor 8 Minuten schrieb Shubashi:

 

Gemach, bisher will ja noch keine/r wirklich klassische Liedtexte umdichten, allenfalls die "Toten Hosen" sind auf "10 kleine Jägermeister" umgeschwenkt, was aber kein Kulturverlust war, sondern nur lustig. (Wenn sie das noch mal gegendert einspielen wollten, nur zu. Wäre womöglich noch lustiger. Wenn man Trinklieder überhaupt lustig findet. Was ist eigentlich femininum zu "Chevaliers de la table ronde.."? "Goûtons voir si la bière est blonde?)

Es werden schon längst Bücher umgeschrieben oder aus den Regalen verbannt.

 

Werner

[Einsteinchen]

vor 15 Minuten schrieb Shubashi:

 

Gemach, bisher will ja noch keine/r wirklich klassische Liedtexte umdichten, 

Die österreichische Bundeshymne ist umgedichtet worden:

 

Heimat bist du grosser Söhne, voll begnadet für das Schöne.

Jetzt wurde ein "Töchter" eingezwickt, und der Text ist jetzt holprig.

 

Aber das Anliegen ist auch für mich nachvollziehbar.

bearbeitet 22. September 2021 von Einsteinchen

[Einsteinchen]

vor 10 Minuten schrieb Werner001:

Es werden schon längst Bücher umgeschrieben oder aus den Regalen verbannt.

 

Werner

Zum Beispiel Pippi Langstrumpf. Und ich glaube, auch Mark Twain.

[Werner001]

vor 18 Minuten schrieb Einsteinchen:

Die österreichische Bundeshymne ist umgedichtet worden:

 

Heimat bist du grosser Söhne, voll begnadet für das Schöne.

Jetzt wurde ein "Töchter" eingezwickt, und der Text ist jetzt holprig.

 

Aber das Anliegen ist auch für mich nachvollziehbar.

Das Anliegen ist nachvollziehbar. „Kinder“ statt Söhne und Töchter wäre weniger holprig

 

Werner

[Einsteinchen]

vor 4 Minuten schrieb Werner001:

Das Anliegen ist nachvollziehbar. „Kinder“ statt Söhne und Töchter wäre weniger holprig

 

Werner

Nur dass sich auf "Kinder" nichts reimt. Da hätte man stärker umdichten müssen.

[Moriz]

vor 38 Minuten schrieb Einsteinchen:

In den 60er Jahren gab es dieses Rätsel:

Ein Rätsel: Vater und Sohn fahren im Auto. Sie haben einen schweren Unfall, bei dem der Vater sofort stirbt. Der Bub wird mit schweren Kopfverletzungen in ein Krankenhaus gebracht, in dem ein Chef-Chirurg arbeitet, der eine bekannte Kapazität für Kopfverletzungen ist.

Die Operation wird vorbereitet, alles ist fertig, als der Chef-Chirurg erscheint, blass wird und sagt: "Ich kann nicht operieren, das ist mein Sohn!".

Frage: In welchem Verwandtschaftsverhältnis stehen der Chirurg und das Kind?"

Beim erstmaligen Lesen verursacht dieses Rätsel wohl viel Kopfzerbrechen und führt zu wilden Spekulationen über uneheliche Kinder, zweite Ehen, Adoptionen. Was aber ist die Antwort? Der Chirurg ist die Mutter des Buben.

Ein gutes Beispiel - gegen das Gendern!

In diesem Zusammenhang ist die generische Form unüblich. Es geht schließlich um eine konkrete Person, deren Geschlecht bekannt und hier wichtig ist.

[GermanHeretic]

vor 20 Minuten schrieb Einsteinchen:

Nur dass sich auf "Kinder" nichts reimt. Da hätte man stärker umdichten müssen.

 

Tinder macht Kinder.

[Shubashi]

Also wer allen Ernstes:

"Heimat bist Du grosser Kinder, ..."

singt,

sollte dann auch konsequent der Milchindustrie Lob zollen:

"..voll begnadet schöner Rinder!"

 

Eine Hymne, die "Kinder" und gesunde Ermährung zusammenbringt, wäre doch voll "Hipp"?

 

[Einsteinchen]

vor 3 Minuten schrieb Shubashi:

Also wer allen Ernstes:

"Heimat bist Du grosser Kinder, ..."

singt,

sollte dann auch konsequent der Milchindustrie Lob zollen:

"..voll begnadet schöner Rinder!"

 

Eine Hymne, die "Kinder" und gesunde Ermährung zusammenbringt, wäre doch voll "Hipp"?

 

Das ist mir auch sogleich als Reim eingefallen. Aber du hattest den Mut, es auszugestalten.

bearbeitet 22. September 2021 von Einsteinchen

[Werner001]

Das mit den Rindern könnte Hindus kränken, lieber nicht.

Besser wäre vielleicht „doch auch nicht größer als die Inder“

Das wäre inklusiv und würde zeigen, dass man sich nicht über andere erheben möchte.

 

Werner

bearbeitet 22. September 2021 von Werner001

[Einsteinchen]

vor 8 Minuten schrieb Werner001:

 

Das wäre inklusiv und würde zeigen, dass man sich nicht über andere erheben möchte.

 

Werner

Die Amerikaner pfeifen doch darauf. Ob nun Obama, Trump oder Biden, sie alle sprechen von ihrem Land als dem "greatest" Land auf der Erde.

Das sollte nur einmal Deutschland machen...

[Werner001]

vor 6 Minuten schrieb Einsteinchen:

Die Amerikaner pfeifen doch darauf. Ob nun Obama, Trump oder Biden, sie alle sprechen von ihrem Land als dem "greatest" Land auf der Erde.

Das sollte nur einmal Deutschland machen...

Hat Deutschland gemacht, war nicht gut.

Weil die Deutschen aber nur in Extremen denken können, übertreiben sie jetzt halt ins Gegenteil.

 

Werner

[rince]

vor 28 Minuten schrieb Shubashi:

Also wer allen Ernstes:

"Heimat bist Du grosser Kinder, ..."

singt,

sollte dann auch konsequent der Milchindustrie Lob zollen:

"..voll begnadet schöner Rinder!"

 

Eine Hymne, die "Kinder" und gesunde Ermährung zusammenbringt, wäre doch voll "Hipp"?

 

Nenene, das ist nicht vegan!

[Shubashi]

36 minutes ago, Einsteinchen said:

Das ist mir auch sogleich als Reim eingefallen. Aber du hattest den Mut, es auszugestalten.

Für Höheren Blödsinn, Kalauer und subtilen Quatsch brauche ich nur ein sehr geringes Maß an Ermutigung.

Letztlich ist das der Aspekt, der mir am „Gendern“ geradezu gefällt: wo wird man sonst heute noch im öffentlichen Raum ermutigt, mit mahnendem Zeigefinger und Pathos die absonderlichsten Sprachspiele bierernst vorzutragen?

[Werner001]

vor einer Stunde schrieb Shubashi:

Für Höheren Blödsinn, Kalauer und subtilen Quatsch brauche ich nur ein sehr geringes Maß an Ermutigung.

Letztlich ist das der Aspekt, der mir am „Gendern“ geradezu gefällt: wo wird man sonst heute noch im öffentlichen Raum ermutigt, mit mahnendem Zeigefinger und Pathos die absonderlichsten Sprachspiele bierernst vorzutragen?

Das geht mit jeder Art von Dogmatikern prima. Gut, bei manchen läuft man Gefahr, den Hals abgeschnitten zu bekommen, da hält man sich besser zurück. Aber die sind natürlich trotzdem genau so lächerlich

 

Werner

[Die Angelika]

Am 22.9.2021 um 08:09 schrieb Aristippos:

Das ist Altersdiskriminierung. Können Senioren aus Elysium etwa keine Freude verbreiten? Setzen, 6!

Senioren sind auch Söhne oder Töchter