Werner001 Geschrieben 25. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 25. Mai 2021 vor 8 Minuten schrieb Shubashi: Diese „Community“ umfasst, soweit es die gesetzlichen Regeln angeht, angeblich ca. 400 Personen (Personenstandsregistereintrag: divers). Wann hat es das je gegeben, dass eine so kleine Gruppe so gigantische Veränderungen im Alltagsverhalten ein ganzen Gesellschaft einfordern konnte? Dass man sich nicht als entweder Mann oder Frau eingruppieren muss, ist ja völlig ok. Wenn aber Leute, denen die totale Gleichberechtigung absolut aller denkbarer Variante dann sagen, „ihr werdet halt durch einen lautlosen Glottislaut repräsentiert“ dann finde ich das schon irgendwie schräg. Das ist dann ja auch nit „besser“ als beim generischen Maskulin mitgemeint zu sein Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 25. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 25. Mai 2021 vor einer Stunde schrieb Marcellinus: Das ist eine Behauptung, mehr nicht. Bei einer generischen Formulierung wird vom Prinzip her niemand direkt angesprochen. Deswegen heißt sie ja "generisch". Dann gilt das aber auch für ein generisches Femininum. Ich denke,es ist Gewöhnungssache. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 25. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 25. Mai 2021 (bearbeitet) vor 24 Minuten schrieb Frank: Es wird vermutlich Jahrzehnte dauern bis sich allgemein akzeptierte, einheitliche, Formen durchsetzen. Ich hoffe, dass man in ein paar Jahrzehnten kopfschüttelnd auf diese Spinnerei zurückblickt und sich fragt, wie ideologisch verbohrt man damals sein konnte (ich bin halt unverbesserlicher Optimist) bearbeitet 25. Mai 2021 von rince Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 25. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 25. Mai 2021 vor 8 Minuten schrieb mn1217: Wie groß muss denn eine Gruppe sein,damit sie etwas fordern darf? Anscheinend stößt es ja auf Resonanz,sonst würde hier und anderswo nicht darüber diskutiert. Fordern darf jeder alles. Es gibt ja Menschen, die nicht durch ein Sternchen repräsentiert werden möchten. Bedeutet das, dass man das Sternchen nicht mehr verwenden sollte? Wenn nein, warum nicht? Mit der gleichen Logik, die für die Verwendung des Sternchens vorgebracht wird, kann man es auch ablehnen. Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Flo77 Geschrieben 25. Mai 2021 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 25. Mai 2021 (bearbeitet) vor 3 Stunden schrieb Frank: Da hast du so unrecht nicht. Jedoch schafft Sprache auch bewusstsein. Wenn wir - so die Theorie - über die Sprache möglichst alle mit ansprechen und mit denken kommen wir (zumindest leichter als wenn wir es nicht tun) zu diesen inklusiven Handlungen. Niemand sagt das wir das Ziel Geschlechterungerechtigkeiten zu beseitigen erreicht hätten wenn wir alle gendergerecht sprechen und schreiben. Ich höre das Ziel und frage mich, warum Ihr dann das Gegenteil tut. Je weiter verfeinert die Anredeformeln, je vorsichtiger und detaillierter die grammatikalischen Varianten um so größer die Gefahr, daß sich irgendjemand vergessen oder zurückgesetzt fühlt. Je auseinanderklamüserter die Geschlechter um so mehr Klein- und Kleinstgruppen hast Du am Tisch, aber keine Gemeinschaft mehr. Wenn Du ALLE ansprechen willst, geht das meiner Meinung nach nicht über eine immer tiefere und kompliziertere Differenzierung sondern müsste vielmehr auf eine Vereinfachung hinauslaufen. Kurz nach der Formulierung der Erklärung der Menschen und Bürgerrechte vom 26.08.1789 sah sich Madame de Gouges zwei Jahre später veranlasst, die Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin zu verfassen, die allerdings interessanterweise vom Inhalt her ähnlich sind, aber sich an verschiedenen Punkten darin unterscheiden, daß de Gouges statt "l'homme" (Mensch, Mann) das Begriffspaar "Mann und Frau" verwendete. Nun ist de Gouges Entwurf eher wenig rezipiert worden, aber hier gab es für eine "inklusive" Sprache ja tatsächlich einen Anlass (Frauen waren zunächst juristisch keine mündigen Bürger im Sinne der Erklärung von 1789) und ihre Lösung auch die logische (l'homme in der Doppelbedeutung Mensch und Mann konnte nur aufgebrochen werden, indem sie Männer und Frauen gleichberechtigt nebeneinanderstellte, weil diese beiden Gruppen zu dieser Zeit eben nicht miteinander vereinbar waren oder eine Gemeinschaft bildeten). Heute erscheint mir diese Gegenüberstellung sprachlich anachronistisch. Mir wäre durchaus neu, daß Männer und Frauen und was auch immer sonst noch geboren wird, juristisch unterschiedlich gewichtet werden. Was die Gleichberechtigung angeht, bin ich ähnlich ratlos. In meiner Kindheit gab es haufenweise Frauen, die arbeiteten, bzw. Karriere machten, mit anständigen Männern zusammenlebten (oder unanständige entsorgten), Kinder großzogen etc. Diese Frauen haben sich ebenso durchgebissen wie die Männer und das ohne Quoten, Vollzeitkinderbetreuung, etc. Umso unverständlicher sind mir viele junge Frauen und Mädchen, wie ich sie heute im Umfeld meiner Kinder erlebe. Ich weiß nicht, ob das eine seltsame Form der Amerikanisierung ist, aber mir kommt es so vor, als würden die Mädchen sich heute "tussiger" benehmen als früher. Ich kann mich an Zeiten erinnern wo dieses Klischee noch durch Witz und Satire geisterte ("Manta, Manta", "Hausmeister Krause"), aber heute mit "Princess Charming", "Germany's next Topmodel" und "Love Island" hat die Realität die Satire nach meinem Eindruck rechts und links überholt. Mit der Hoffnung, daß ich mich irre, fürchte ich, daß Frauen da heute Kompromisse eingehen und Grenzen zurücknehmen, die in meiner Jugend noch mit Klauen und Zähnen vermieden und verteidigt worden wären. Wie schon gesagt, bin ich in einer Welt starker Frauenfiguren groß geworden - und zwar durchweg. Ich kenne Frauen nur als Entscheiderinnen (und es macht mich wahnsinnig wenn eine Frau keine eigene Meinung hat - besser eine falsche als gar keine). Aber in jenen Tagen waren Frauen auch noch weitgehend auf sich bzw. ihre Partnerschaften gestellt. Kinderbetreuung war Familiensache, ebenso wie Haushaltsorganisation oder überhaupt das Familienleben. Da redete man auch keinem rein. Weder von oben noch von der Seite. Und ja, da wurde auch schon mal ein Partner entpflichtet, wenn er nun mehr Störfaktor als Hilfe war. Ich möchte gar nicht bezweifeln, daß Alleinerziehende bei uns besondere finanzielle und organisatorische Herausforderungen zu meistern haben (ich verwende ungerne das Wort "Probleme", weil für mich da immer eine gewisse Unlösbarkeit mitschwingt). Ob die Lösung dieser Herausforderungen nun unbedingt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist eine eigene Diskussion und noch spezieller die Frage, welche Angebote gemacht werden müssten oder welche Maßnahmen sinnvoll sind. Aber nehmen wir nochmal "LGBTGIA+". Genau wie Genderstern und Binnen-I schafft diese Abkürzung keine Gemeinschaft im Denken. Geschweigedenn emotional. Im Gegenteil fühle ich mich immer mehr ausgegrenzt, weil ich eben zu keiner dieser Schubladen gehöre(n will). Mein Denken ist absolut Binär im Sinne von Mann-Frau, weil es in der Natur des Menschen der statistische Normalfall ist und ich bin in einer Welt aufgewachsen in der dieser Normalfall die Norma Normata war und nicht die absolute Ausnahme diese Rolle bekam. Die Zahl der Trans- und Intersexuellgeborenen ist verschwindend gering. Dabei spielt die Frage wer mit wem schläft oder nicht schläft übrigens für mich absolut keine Rolle (vorbehaltlich der Konsensfrage, der Romeo-und-Julia-Regel und den übrigen Bestimmungen des Jugendschutzes und des öffentlichen Friedens, wobei ich natürlich für die sofortige Beendigung der Zwangsprostitution unter allen denkbaren und undenkbaren Geschlechtern bin) Es wird nicht überraschen, daß ich gegen jede nicht medizinisch unbedingt notwendige und indizierte Operation am unmündigen Kind bin. Das heißt für mich erscheinen weder Geschlechtsangleichungen noch Geschlechtsumwandlungen hormonell wie operativ am unmündigen Kind ethisch vertretbar. Wenn medizinisch ein akuter klinischer Fall vorliegt - was festzustellen die Aufgabe von Psychologen und Mediziner ist - ist das zu tun, was vertretbar und notwendig ist und ich hätte im Prinzip die Hoffnung, daß die Ethikkommissionen der Krankenhäuser hierzu entsprechende weise Entscheidungen treffen können. Diese Problematik löst man aber nicht über eine elitäre Sprache sondern nur über die anlassbezogene Debatte. bearbeitet 25. Mai 2021 von Flo77 4 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 25. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 25. Mai 2021 vor 3 Minuten schrieb Werner001: Fordern darf jeder alles. Es gibt ja Menschen, die nicht durch ein Sternchen repräsentiert werden möchten. Bedeutet das, dass man das Sternchen nicht mehr verwenden sollte? Wenn nein, warum nicht? Mit der gleichen Logik, die für die Verwendung des Sternchens vorgebracht wird, kann man es auch ablehnen. Werner Vor allem, was wenn einige sich nun durch ein * repräsentiert fühlen, andere durch ein @, wieder andere durch ein #, ,, oder &? muss man dann zukünftig schreiben Liebe Leser*@#,&innen? Nur da mit sich ja kein armes Sensibelchen ausgeschlossen fühlt? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 25. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 25. Mai 2021 Gerade eben schrieb Flo77: Ich habe letztens im Bekanntenkreis mitbekommen, daß man als Gendereintrag gerne "Leopard II" hätte. Wenn sich jetzt noch jemand als Waschmaschine ansprechen lassen möchte, wüsste ich langsam auch nicht mehr, wie man das noch ablehnen könnte. Ich denke, nur so kann man veranschaulichen, dass diese Idiotie eine eben solche ist. Ich möchte bitte in Zukunft nur noch "rince, Eure königliche Hoheit" angesprochen werden (speziell von @Frank und @nannyogg57), sonst fühle ich mich ausgeschlossen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Nordlicht Geschrieben 25. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 25. Mai 2021 (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb Moriz: Du hast das Problem erkannt! Ob Du willst oder nicht Und Du hast (hoffentlich) meine Ironie erkannt Wie Du wahrscheinlich bemerkt hast, gendere ich selber ja auch nicht, allerdings eher aus stilistischen Bedenken. Der einzige Vorschlag zu dem Thema, den ich inhaltlich voll und stilistisch halbwegs akzeptable finde, ist der von Hermes Phettberg, stattdessen die sächliche Form zu verwenden und als Endung ein -y dranzuhängen. Das wäre dann also das Usery bzw. die Userys. edit: hier ein Artikel darüber: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gendergerechte-sprache-leichter-gendern-mit-phettberg-kolumne-a-ae5da027-0002-0001-0000-000176418810 bearbeitet 25. Mai 2021 von Nordlicht Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 25. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 25. Mai 2021 vor 3 Minuten schrieb rince: Nur da mit sich ja kein armes Sensibelchen ausgeschlossen fühlt? Es geht doch gar nicht um arme Sensibelchen. Wenn du als Betroffener da allzu sensibel bist, landest du in der Klapse oder bringst dich um. Ist leider so, glücklicherweise nicht mehr so schlimm wie es mal war, aber auch 2021 haben die meisten jungen Schwulen, die ich kenne, noch Probleme damit, sich zu outen, obwohl aus meiner Warte betrachtet die Gesellschaft sich beim Thema Homosexualität doch seit meiner Jugend um Jahrhunderte weiterentwickelt hat. Wie es Leuten geht, die zum Beispiel körperlich das „falsche“ Geschlecht haben oder andere ausgefallene Dinge, kann ich mir vorstellen. Aber: diesen Menschen hilft man kein bisschen durch stumme Glottislaute oder Sonderzeichen. Eher im Gegenteil, man stempelt sie damit zu „armen Sensibelchen“, deren größtes Problem solcher Quatsch wIe Gendersternchen sind. Damit erweist man ihnen einen Bärendienst. Werner 2 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 25. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 25. Mai 2021 vor 18 Minuten schrieb Werner001: Fordern darf jeder alles. Es gibt ja Menschen, die nicht durch ein Sternchen repräsentiert werden möchten. Bedeutet das, dass man das Sternchen nicht mehr verwenden sollte? Wenn nein, warum nicht? Mit der gleichen Logik, die für die Verwendung des Sternchens vorgebracht wird, kann man es auch ablehnen. Werner Ja,klar. Ich weiss nur nicht,was die Aufregung soll. Nur weil es 1990 anders war? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
nannyogg57 Geschrieben 25. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 25. Mai 2021 vor 28 Minuten schrieb rince: Ich hoffe, dass man in ein paar Jahrzehnten kopfschüttelnd auf diese Spinnerei zurückblickt und sich fragt, wie ideologisch verbohrt man damals sein konnte (ich bin halt unverbesserlicher Optimist) Ja das hoffe ich auch. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 25. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 25. Mai 2021 Ich hoffe diesbezüglich gar nichts, mir ist das völlig wurscht. Ich hoffe stattdessen, dass es in ein paar Jahrzehnten völlig egal ist, ob jemand Mann oder Frau oder homo oder hetero oder trans oder sonstwas ist. Werner 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Higgs Boson Geschrieben 25. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 25. Mai 2021 vor 16 Minuten schrieb Werner001: Ich hoffe diesbezüglich gar nichts, mir ist das völlig wurscht. Ich hoffe stattdessen, dass es in ein paar Jahrzehnten völlig egal ist, ob jemand Mann oder Frau oder homo oder hetero oder trans oder sonstwas ist. Werner Das ist es doch schon heute. Und wenn es egal ist, wieso dann nicht den generischen Maskulin im Singular durchziehen? Exkurs: Ich warte immer noch darauf, dass die Männer fordern, dass im Plural alle grammatikalischen Formen gegendert werden. "Die Väter trinken am Vatertag ihr Bier." (gen. fem.) Das sollte unbedingt angepasst werden in "Der Väter trinken am Vatertag sein Bier." (gg. mas.) Handelt es sich um einen normalen Maiausflug mit Vater, Mutter, Kind lautet der Satz: "Der/Die Eltern trinken im Mai sein/ihr Bier." Soviel Zeit muss sein. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 25. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 25. Mai 2021 vor einer Stunde schrieb rince: Ich hoffe, dass man in ein paar Jahrzehnten kopfschüttelnd auf diese Spinnerei zurückblickt und sich fragt, wie ideologisch verbohrt man damals sein konnte (ich bin halt unverbesserlicher Optimist) Ideologisch verbohrt sind dabei natürlich immer die anderen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
UHU Geschrieben 25. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 25. Mai 2021 vor 7 Stunden schrieb Alfons: Politik verändert Sprache: Zum Beispiel, als durch das Berufsbildungsgesetz aus den Lehrlingen Auszubildende wurden. Weil die Endung -ling angeblich abwertend ist: Fiesling, Schwächling, Schädling. Da half auch kein Liebling und kein Frühling. Bei uns im Betrieb: bei allem Schriftlichen und dann sehr mühsam Auszubildender, im Mündlichen immer und überall und über alle Altersstufen: Lehrling. vor 7 Stunden schrieb Alfons: Der aktuelle Versuch, die deutsche Sprache zu verändern, kommt nun keineswegs von unten, sondern aus zwei Richtungen: Aus den Universitäten und aus den Behörden. Zuerst aus den Unis. An deutschsprachigen Hochschulen gibt es 200 Gender-Professuren, Stand 2017. "Gender studies" ist der am stärksten wachsende Zweig der Wissenschaften. Zum Vergleich: Für den Bergbau gibt es 9 Professuren. 200 Gender-Professuren??? 1. Was machen die den ganzen Tag? 2. Brauchen wir die wirklich alle? (Ich brauche sie nicht - aber meine Meinung zählt sicherlich nicht.) vor 6 Stunden schrieb Aristippos: Zur Ergänzung: der staatliche Rundfunk. Am Wochenende haben meine Frau und ich mal wieder die Tagesschau geguckt. Wir sehen praktisch nie Fernsehnachrichten, aber ich wollte Lewandowskis 41. Tor sehen und den Abstiegskampf in der Sportschau (endlich wieder Nordderby nächstes Jahr!), und der Fernseher lief halt noch. Da fiel mir auf, dass es im Fernsehsprech keine Demonstranten mehr gibt, nur noch "Demonstrierende". Dieses Wort kam ganz sicher auch nicht von unten. Gruselig!!! Irgendein Nachrichtensprecher hat neulich drei solcher Partizipformen in einem Satz eingebaut. Verstanden habe ich ihn nicht wirklich - wollte ich auch nicht mehr. vor 5 Stunden schrieb Werner001: Ist der Stern nicht inzwischen abgeschafft und durch einen Doppelpunkt ersetzt worden? Oder Unterstrich? Ich habe den Überblick verloren Werner Ich habe einfach jede Wendung übersprungen ... sch*** auf den Überblick vor 5 Stunden schrieb Shubashi: Die ganze Stern-Lücken-sonstwas Idee ist hingegen völlig aus der Luft gegriffen und nichts weiter als tlw. tatsächlich exkludierend, weil ihr eben jede sprachlogische Basis fehlt, und dadurch Projekte wie barrierefreie oder einfache Sprache knallhart torpediert. Sie versucht sich lediglich in der unterschwellig diffamierenden Unterstellung, dass ihre Gegner irgendwas gegen sexuelle Minderheiten hätten. Und genau dadurch wird sie zum „Popanz“: indem jemand ohne Mandat oder Logik ein Symbol erschafft, für das Unterwerfung verlangt wird. Du hast viel Wahres & Schönes geschrieben. Diesen zitierten Absatz hätte ich keinesfalls besser formulieren können. vor 4 Stunden schrieb rince: Gendersternchen sind am Ende des Tages nicht mehr als 6 Deppenapostrophe beim Ringelreihen-Tanzen... Dieses Bild möchte ich gar nicht wieder loswerden vor 3 Stunden schrieb Werner001: Sehe im prinzipiell genauso. Allerdings habe ich bei mir etwas festgestellt: wenn ich Sternchen oder Unterstriche oder was auch immer die unterschiedlichen Fraktionen für angemessen halten, sehe, gehe ich unwillkürlich nicht von einem neutralen, objektiven Text aus, sondern von einem ideologisch gefärbten. Das ist bei der zusätzlichen Verwendung der femininen Form nicht der Fall. Mal von der Sprachästhetik angesehen. Ich finde diese ganzen Sonderzeichen schlicht und einfach falsch. Aber wenn jemand partout so schreiben will, bitte, ich mach mir ja auch keine schlaflosen Nächte, wenn jemand „daß“ oder gar „das“ schreibt statt „dass“ Werner Zum 1. Absatz: geht mir ähnlich. Zum 2. Absatz: da ich bin aber froh! Denn die damals neue Rechtschreibung habe ich nie gelernt. Auch wenn sie zwischen Schulabschluß und Berufsausbildung plötzlich erwartet wurde. Nein, ich schreibe althergebracht - wenn auch vielleicht nicht immer richtig vor 2 Stunden schrieb Shubashi: Wir wäre es dann, dass wir statt sprachlicher Erregung lieber sachliche Information versuchen? Ich habe jetzt leider noch kein einziges Argument für den Genderstern gelesen. Wenn Ihr das anscheinend noch nicht mal rational erklären könnt, wie wollt Ihr dann andere überzeugen? Sagst Du bitte Bescheid, wenn Du eins gefunden hast? Danke. vor 2 Stunden schrieb Frank: Das wirst du so auch nicht finden. Wie will man Geschmackssachen rational argumentieren? Es geht in Wirklichkeit gar nicht um den Stern. Sondern um eine inklusive Sprache. Beim generischen Maskulinum sind Frauen immer nur mit gemeint, nie direkt mit angesprochen. Immer mehr Frauen sehen darin eine Zurücksetzung, die es aufzubrechen gilt. Der Genderstern ist eine Form - neben anderen gleichwertigen Lösungen - dieses aufzubrechen. Es geht aber auch ohne Stern. Ob du "Moderatorinnen und Moderatoren", "Moderierende" oder "Moderator*innen" schreibst (ich verwende meistens letztere Beiden Formen) ist da zweitrangig. Warum sehen immer mehr Frauen darin eine Zurücksetzung? Meine Behauptung: Vielleicht fehlt es der einen oder anderen an mancher Stelle an Selbstbewußtsein? Ehrlicherweise fühle ich mich immer gleich angesprochen, ob am betrieblichen Aushang "Werte Kollegen" oder "Werte Kolleginnen und Kollegen" steht. Mir ist das so schnurzpiepegal und vieler meiner - schreibe ich jetzt ganz bewußt - Kolleginnen auch. Wir alle haben, aus den unterschiedlichsten Gründen, ein starkes Frauenbild aus DDR-Zeiten vor Augen. Die Frau war gleichberechtigt, weil sie Vollzeit arbeiten ging bzw. gehen konnte, weil es dafür ausreichende Kinderbetreuungsmöglichkeiten gab, weil es viele Frauen in eher klassischen Männerberufen gab, weil die Frau in punkto Selbstbestimmungsrecht weiter war als in der damaligen BRD (zumindest wurde mir dies mehrfach von verschiedenen Personen berichtet), usw. usf. Da war es der durchschnittlichen Frau ziemlich wurscht was in welcher Form irgendwo stand - sie definierte sich nicht dadrüber. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 25. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 25. Mai 2021 vor 1 Stunde schrieb mn1217: vor 2 Stunden schrieb Marcellinus: Das ist eine Behauptung, mehr nicht. Bei einer generischen Formulierung wird vom Prinzip her niemand direkt angesprochen. Deswegen heißt sie ja "generisch". Dann gilt das aber auch für ein generisches Femininum. Ich denke,es ist Gewöhnungssache. Na, dann gewöhn dich mal an Mörderinnen und Vergewaltigerinnen. Aber das ist nicht der Punkt. Ein Mörder ist jemand, der mordet, die Endung -in dagegen zeigt zusätzlich das Geschlecht an. Das Ganze ist grammatischer Irrsinn, der übrigens eben nicht generisch verwendet wird. Oder hast du in den Nachrichten schon mal was von Querdenkerinnen gehört? Es geht eben nicht um ein anderes Generikum, sondern um eine moralisierte Sprache. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 25. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 25. Mai 2021 vor 12 Minuten schrieb UHU: 200 Gender-Professuren??? 1. Was machen die den ganzen Tag? Geld kassieren für's Nichtstun. Der akademische Betrieb ist mittlerweile eine riesige Jobmaschine der Gesinnungsindustrie. Frau sorgt für die Ihren. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 25. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 25. Mai 2021 vor 2 Stunden schrieb Shubashi: Deswegen wundert mich ja das bloße Beklagen über Kritik. Sie sind im Besitz der "Wahrheit". Es kritisiert ja auch niemand die Schwerkraft. Kritik sollte nur gestattet sein bei "falschen" Ideen. Da ist sie sogar Pflicht. "Wahre" Ideen zu kritisieren, ist "Leugnen der Wahrheit", und das tun nur "Feinde der Wahrheit". Die gehören verfolgt, auf ihren Geisteszustand überprüft oder eingesperrt. Wer die "Wahrheit" leugnet, ist entweder dumm oder krank oder bösartig. Allemal jedenfalls nicht berechtigt zur Kritik. Das ist nur was für die Klugen. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 25. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 25. Mai 2021 vor 28 Minuten schrieb Frank: Ideologisch verbohrt sind dabei natürlich immer die anderen Ja, das ist so! Wenn etwas, was einmal selbstverständlich war, nicht mehr selbstverständlich ist, dann gibt es keine Gemeinsamkeit mehr. Wenn man den stammesbildenden Affen einmal von der Leine gelassen hat, fängst du ihn nicht wieder ein, und es gibt nur noch Gruppen von Irren. Das einzige, was einen tröstet, ist, daß es die, die sich an der Spitze der Bewegung wähnen, nach kurzer Zeit selbst trifft, denn beim Irrsinn gibt es immer noch eine Steigerung. Wenn nicht bald eine laute Mehrheit diesen ganzen Unsinn auslacht, was ich hoffe, aber nicht glaube, dann wird nicht nur dieses Land, sondern der gesamte Westen in einem riesigen Desaster untergehen, einfach weil die Menschen verlernt haben, wichtig von unwichtig zu unterscheiden und sich vernünftig über diese Welt zu verständigen. Wir merken schon jetzt, daß unsere Welt über weite Strecken aufhört zu funktionieren, und sei es auch nur deshalb, weil wir uns nicht einmal mehr darauf verständigen können, was "funktionieren" überhaupt ist. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 25. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 25. Mai 2021 (bearbeitet) Dann lass ihn halt untergehen. Es war auch - vor gar nicht so langer Zeit- selbstverständlich,einen walkman zu haben oder in Telefonzellen zu telefonieren. Dass etwas, was einmal selbstverständlich war,dies nicht mehr ist, ist völlig normal. bearbeitet 25. Mai 2021 von mn1217 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 25. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 25. Mai 2021 vor einer Stunde schrieb UHU: 200 Gender-Professuren??? 1. Was machen die den ganzen Tag? 2. Brauchen wir die wirklich alle? (Ich brauche sie nicht - aber meine Meinung zählt sicherlich nicht.) Natürlich braucht die kein Mensch... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 25. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 25. Mai 2021 vor 26 Minuten schrieb mn1217: Dann lass ihn halt untergehen. Dir ist klar, daß du dann als Teil einer chinesischen Kolonie aufwachst? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 25. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 25. Mai 2021 57 minutes ago, Marcellinus said: Sie sind im Besitz der "Wahrheit". Es kritisiert ja auch niemand die Schwerkraft. Kritik sollte nur gestattet sein bei "falschen" Ideen. Da ist sie sogar Pflicht. "Wahre" Ideen zu kritisieren, ist "Leugnen der Wahrheit", und das tun nur "Feinde der Wahrheit". Die gehören verfolgt, auf ihren Geisteszustand überprüft oder eingesperrt. Wer die "Wahrheit" leugnet, ist entweder dumm oder krank oder bösartig. Allemal jedenfalls nicht berechtigt zur Kritik. Das ist nur was für die Klugen. Deswegen denke ich, dass wir es tlw. mit quasireligiösen Ersatzweltanschauuungen zu tun haben. Wir erleben aktuell, wie „richtige Worte“ oder Ernährungslehren (vegan, glutenfrei, genfrei etc..), moralisierende Alltagshandlungen wie richtiges Einkaufen, richtige Mobilität etc teils eine maßlos übersteigerte Bedeutung erhalten, wie wir sonst nur in strengen Gesetzesreligionen oder Sekten vorfinden. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 25. Mai 2021 Melden Share Geschrieben 25. Mai 2021 vor 46 Minuten schrieb Shubashi: Deswegen denke ich, dass wir es tlw. mit quasireligiösen Ersatzweltanschauuungen zu tun haben. Wir erleben aktuell, wie „richtige Worte“ oder Ernährungslehren (vegan, glutenfrei, genfrei etc..), moralisierende Alltagshandlungen wie richtiges Einkaufen, richtige Mobilität etc teils eine maßlos übersteigerte Bedeutung erhalten, wie wir sonst nur in strengen Gesetzesreligionen oder Sekten vorfinden. Ja, ich befürchte, du hast Recht! Es ist dieses metaphysische Aufladen des Diesseits, das offenbar den Glauben ersetzen soll, den man auf die falsche Art verloren hat. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. iskander Geschrieben 25. Mai 2021 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 25. Mai 2021 (bearbeitet) Von den Kritisierenden des Genderns wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die Studien, auf die manche Wissenschaft Treibenden und Forschenden sich berufen, nicht sonderlich valide oder relevant seien. Das scheint mir glaubwürdig, etwa an diesem Beispiel aus dem eingangs verlinkten Artikel: Zitat “Die Sozialarbeiter liefen durch den Bahnhof.” “Wegen der schönen Wetterprognose trugen mehrere der Frauen keine Jacke.” Man verwendet im ersten Satz nur dann ein generisches Maskulinum, wenn die Gruppe gemischt ist, wie schon ein Vorredner bemerkte. Oder, wie ich hinzufügen möchte, wenn man vom Geschlecht völlig abstrahieren möchte. Bei einer Gruppe von Frauen, die man im nächsten Satz als Frauen bezeichnet, tut man das nicht. Hier hat man sich also ein extrem ungeeignetes Beispiel ausgesucht, um seine Kritik am generischen Maskulinum beweisen zu können. Sätze, in welchen das das generische Maskulinum passend verwendet (und auch verstanden) werden, würden etwa lauten: "Dieser Weg darf nur von Fußgängern benutzt werden." "Deutschland hat über 83 Mio. Einwohner". Ähnlich ist es mit Komposita: Wir verstehen, dass das Kundencener auch für weibliche Kunden da ist. Ein seriöses Vorgehen würde untersuchen, ob in solchen oder anderen typischen Fällen das generische Maskulinum korrekt und mühelos verstanden wird, und nicht in Fällen, die definitiv hochgradig atypisch und ungeeignet sind - aber es geht ja nicht um seriöse Forschung, sondern um Ideologie. Zudem weist so manche*r Kritiker*in des Genderns zurecht darauf hin, dass die intellektuell erfasste Bedeutung von Wörtern nicht dasselbe ist wie Assoziationen. (Assoziationen hat jeder andere.) Die Frage ist doch im Grunde ganz einfach: Wer ist bereit, im Alltag zu gendern? Denn darauf kommt es doch an, wenn Gendern kein Kunstjargon für besondere Anlässe sein soll! (Und wer will, dass in Spielfilmen oder Romanen gegendert wird?) Wohl kaum jemand, das ist doch die Wahrheit. Zumal die natürliche Sprachentwicklung grundsätzlich hin zum Einfacheren geht. Damit hat Gendern kaum eine Chance, die lebendige Alltagssprache zu prägen, und es wird sehr wahrscheinlich ein Latein für Akademiker*innen und offizielle Sprachalässe bleiben. Damit hat sich das Thema eigentlich erledigt, denn so etwas braucht man doch wohl wirklich nicht. Für mich ist das ganze Gender-Kapitel ein weiterer Beweis dafür, wie unglaublich leicht Menschen manipulierbar sind: Man behaupte, etwas sei gut und edel bzw. befördere ein edles Anliegen, gebe ein paar Argumente, die auf den ersten Blick plausibel ansehen (die die allermeisten Leute aber nicht wirklich beurteilen können), übe ein wenig moralisierenden Druck aus, vermenge all das mit hochgradig unterkomplexen und stereotypen Vorstellungen über Funktionsweise und Relevanz der Sprache ("die Sprache prägt das Denken!"): und schon kann man jede Narretei durchsetzen. Und wenn der dumme Pöbel in seiner Mehrheit das nicht will, muss er halt erzogen werden. bearbeitet 25. Mai 2021 von iskander 4 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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