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Was Gendern bringt und was nicht


Die Angelika

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Der verlinkte Beitrag im Eröffnungsposting kapiert die Dinge nicht so ganz. Sprache ändert sich nicht von unten, oder nur zu einem sehr kleinen Teil. Dabei handelt es sich meist um hip-klingende Ausdrücke die in der Jugendsprache auftreten. Cool, mega, im englischen „awesome“ und im (quebec-)französischen „incontournable“ als Beispiele. Viele Aenderungen kommen aus Filmen, TV-Serien und trash-shows, und Fachausdrücke aus der Wissenschaft und Industrie. Die Genderei ist nun der Versuch sie von oben herab zu ändern, und es ist zu erwarten dass sie früher oder später offiziell in allen behördlichen Kommunikationen verwendet wird resp. werden muss. Dienstvorgabe oder sowas.

 

Deshalb wird sie, wie ich aus meinem Umfeld so erfahre, vorwiegend negativ aufgenommen. Dazu klingt sie weder hip, noch vereinfacht sie Begriffe oder Kontexte. Sie hat null appeal, sie ist so überflüssig wie ein Pimpel am Hintern. Ich fühlte mich immer eingeschlossen wenn von Einwohnern, Biologen, Studenten, Heiden oder Ausländern die Rede war. Warum soll ich das jetzt plötzlich nicht mehr so wahrnehmen? Das einzig sinnvolle mmn ist eine „mini-Genderei“ bei der Jobsuche, und das wird seit Jahren schon gemacht. Wir suchen Entwickler/in, Biologe/in, Geschäftsleiter/in, sogar auch Mechaniker/in, usw. Das schafft Klarheit bezüglich der Inklusion der Kandidatinnen.

4 hours ago, Frank said:

Niemand sagt das wir das Ziel Geschlechterungerechtigkeiten zu beseitigen erreicht hätten wenn wir alle gendergerecht sprechen und schreiben.

Ich dagegen bin ziemlich überzeugt, eher früher als später haben die Leute die Schnauze derart voll von den parallel daherkommenden moralischen Belehrungen, dass sich das im RL negativ auswirkt auf das eigentliche Anliegen der „Inklusion“ oder "Geschlechtergerechtigkeit" (was immer das sein soll).

4 hours ago, Flo77 said:

LGBTQIA+

Einige Gruppen einfach durch das + zu inkludieren ist mega diskriminierend. Nein das ist kein schlechter Witz von mir. Letzter Stand laut Google: LGBTTQQIAAP (lesbian, gay, bisexual, transgender, transsexual, queer, questioning, intersex, asexual, ally, pansexual). Ich wette aber dass da immer noch etliche, nicht nur heteros die keine allies sein wollen, excludiert werden.

46 minutes ago, Shubashi said:

Wir erleben aktuell, wie „richtige Worte“ oder Ernährungslehren (vegan, glutenfrei, genfrei etc..), moralisierende Alltagshandlungen

Ernährungsberater verzapfen sowas? Sind die die ganze Zeit in Genderkursen gehockt statt wenigstens zu versuchen ein wenig Bio zu lernen? :o
 

 

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5 minutes ago, iskander said:

Die Frage ist doch im Grunde ganz einfach: Wer ist bereit, im Alltag zu gendern? Denn darauf kommt es doch an, wenn Gendern kein Kunstjargon für besondere Anlässe sein soll! Und wer will, dass in Spielfilmen oder Romanen gegendert wird?

Darum geht es nur über Verordnungen von oben. Zuerst in die Behördenkommunikation, dann werden Grossfirmen mit Gleichstellungsbeauftragten nachziehen müssen, um nicht auf irgend einer Boykottliste zu landen.

 

6 minutes ago, iskander said:

Und wer will, dass in Spielfilmen oder Romanen gegendert wird?

Auch das wird kommen. Disney hat die Mulan-Story die vor 10? oder so Jahren erstmals als Cartoon erschien und ein Riesenerfolg war, jetzt als Spielfilm neu lanciert und die Story -wegen angeblichen Rollenklischees - derart verfälscht dass ich beim anschauen psychisch darunter leiden musste. Ein absoluter Quark.

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vor 5 Minuten schrieb iskander:

Beispiel aus dem eingangs verlinkten Artikel:

 

Zitat

“Die Sozialarbeiter liefen durch den Bahnhof.”
“Wegen der schönen Wetterprognose trugen mehrere der Frauen keine Jacke.”

 

Man verwendet im ersten Satz nur dann ein generisches Maskulinum, wenn die Gruppe gemischt ist, wie schon ein Vorredner bemerkte. Oder, wie ich hinzufügen möchte, wenn man vom Geschlecht völlig abstrahieren möchte. Bei einer Gruppe von Frauen, die man im nächsten Satz als Frauen bezeichnet, tut man das nicht.

 

Der zweite Satz lässt mE nicht den Schluss zu, dass es sich bei "die Sozialarbeiter" nicht um eine gemischte Gruppe handelt. Vielmehr beinhaltet er lediglich, dass es unter den Sozialarbeitern auch Frauen gab, von denen wiederum mehrere wegen der Wetterprognose keine Jacke trugen. Konstruiert ist allerdings, dass diese beiden Sätze ohne weiteren Kontext allein irgendwo stehen würden. Ich würde hier erwarten, dass weitere Sätze folgen, die weitere Aussagen über die Mitglieder der Gruppe der Sozialarbeiter treffen.

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vor 34 Minuten schrieb phyllis:

Auch das wird kommen. Disney hat die Mulan-Story die vor 10? oder so Jahren erstmals als Cartoon erschien und ein Riesenerfolg war, jetzt als Spielfilm neu lanciert und die Story -wegen angeblichen Rollenklischees - derart verfälscht dass ich beim anschauen psychisch darunter leiden musste. Ein absoluter Quark.

 

Da bin ich ganz hoffnungsvoll. Letztlich ist das Geld doch mächtiger als die politische Korrektheit. Wenn die allermeisten Frauen keine Liebes-Romane voll Genderei wollen, und Romane in normaler Sprache sich eindeutig besser verkaufen, wird die Wirtschaft sich danach richten. Außer, sie würden per Gesetz gezwungen. Aber bevor es soweit kommt, dürfte eher die AfD den oder die Bundeskanzelnde(n) stellen. (Ja, das mit den Liebesromanen und den Frauen ist etwas klischeehaft von mir, aber deshalb gilt man hoffentlich noch nicht als ein*e Sexist*in.)

bearbeitet von iskander
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vor 4 Stunden schrieb Frank:

Wenn wir - so die Theorie - über die Sprache möglichst alle mit ansprechen und mit denken kommen wir (zumindest leichter als wenn wir es nicht tun) zu diesen inklusiven Handlungen. Niemand sagt das wir das Ziel Geschlechterungerechtigkeiten zu beseitigen erreicht hätten wenn wir alle gendergerecht sprechen und schreiben.

 

Die Theorie klingt gut. Allerdings zeigt die praktische Umsetzung einige Mängel. Es soll um Inklusion gehen. Mit der Sprachveränderung inkludiert man auch eine zuvor eventuell exkludierte Gruppe von Menschen, andere hingegen werden durch diese Sprachveränderung ausgeschlossen (z.B. eben Sehbehinderte und Blinde, worauf rince hinwies). Das sollte mMn dazu führen, nach einer Form von sprachlicher Inklusionsbemühung zu suchen, die nicht zur Exkludierung einer anderen Gruppe führt. Denn da ist doch letztlich nichts gewonnen und ich gehe mal davon aus, dass das niemand will.

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vor 5 Stunden schrieb Frank:

Ob du "Moderatorinnen und Moderatoren", "Moderierende" oder "Moderator*innen" schreibst (ich verwende meistens letztere Beiden Formen) ist da zweitrangig.

 

Da fände ich erste Variante dann am unverfänglichsten. Die Partizip-Präsens-Konstruktionen empfinde ich als massiv gekünstelt. Zudem funktionieren sie nicht immer. Die Wächter sind semantisch etwas anderes als die Wachenden. Ebenso ist das mit "die Studenten" und "die Studierenden".

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vor 1 Minute schrieb Die Angelika:

Zudem funktionieren sie nicht immer. Die Wächter sind semantisch etwas anderes als die Wachenden. Ebenso ist das mit "die Studenten" und "die Studierenden".

Deswegen nehme ich mir die Freiheit zwischen zwei Spielarten hin und her zu switchen.

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2 minutes ago, iskander said:

Da bin ich ganz hoffnungsvoll.Letztlich ist das Geld doch mächtiger als die politische Korrektheit. Wenn die allermeisten Frauen keine Liebes-Romane voll Genderei wollen, und Romane in normaler Sprache sich eindeutig besser verkaufen, wird die Wirtschaft sich danach richten. Außer, sie würden per Gesetz gezwungen. Aber bevor es soweit kommt, dürfte eher die AfD den oder die Bundeskanzelnde(n) stellen. (Ja, das mit den Liebesromanen und den Frauen ist etwas klischeehaft von mir, aber deshalb gilt man hoffentlich noch nicht als ein*e Sexist*in.)

Romane und Filme gehen mit dem Zeitgeist. Ich lese ja wenig Fiction, Liebesromane schon gar nicht, dafür aber vor Jahren "Dogs of War" von Fredrick Forsyth. 1974 geschrieben. Kriegte sicher den einen oder anderen Preis dafür. Frauenprügelnde Söldner sind die wahren Helden, und die dummen Hühner verstehen und akzeptieren auch warum sie verprügelt werden. Sowas hätte heute wohl bei keinem Verlag noch eine Chance, und ist mmn auch gut so. Aber worauf das hinausläuft ist klar. Die Multis wie Disney, Netflix, Apple, Amazon und dgl. entscheiden was auf den Markt kommt, und die filtern nach politischer Korrektheit oder verlangen Nachbesserung im Zweifelsfall. Darum wären mir ein paar abstossende Romane oder Filme auf dem Markt weit lieber als das fein-gefilterte mit dem wir überschwemmt werden, und das wird immer schlimmer.

 

Weil eben ein lautstarker Mob auf "Cancel-Culture" tickt und kein grosses Unternehmen sich in der Schusslinie finden will. Wir hatten diese Diskussion vor ein paar Wochen schonmal.

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vor 34 Minuten schrieb Frank:

Deswegen nehme ich mir die Freiheit zwischen zwei Spielarten hin und her zu switchen.

Was das Erlernen von Deutsch als Fremdsprache natürlich deutlich vereinfacht. Wo unsere Sprache für nicht-Muttersprachler ja so einfach sein soll.

 

Von Kindern und Jugendlichen, die unser ohnehin schon qualitativ ausbaufähiges Bildungssystem genießen müssen, ganz zu schweigen.

bearbeitet von Flo77
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vor 5 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Der zweite Satz lässt mE nicht den Schluss zu, dass es sich bei "die Sozialarbeiter" nicht um eine gemischte Gruppe handelt. Vielmehr beinhaltet er lediglich, dass es unter den Sozialarbeitern auch Frauen gab, von denen wiederum mehrere wegen der Wetterprognose keine Jacke trugen.

 

Ich interpretiere den Satz eher so, dass alle Personen Frauen sein sollen. Aber wahrscheinlich kann man es auch anders interpretieren. Aber allein das zeigt doch schon, wie schwierig das Beispiel ist. Man redet einfach nicht so, und man verwendet das generische Maskulinum nicht so.

Naheliegenderr wäre wenn schon etwa folgende Formulierung:

 

“Die Sozialarbeiter liefen durch den Bahnhof.
Von den Frauen unter ihnen trugen wegen der schönen Wetterprognose mehrere unter ihnen keine Jacke.”

 

Das dürfte dann wohl deutlich gängiger sein. Oder folgender Satz:

"Jedes Jahr lockt die Aufführung es Stücks zahlreiche Besucher an, vorwiegend Frauen."

 

Und umgekehrt man könnte sicher auch Beispiele dafür konstruieren, dass das spezifische Maskulinum schwer verstanden wird:

"Jedes Jahr kommen zahlreiche Touristen nach Piasa."

Viele dieser Männer wollen vor allem den schiefen Turm sehen."

 

Letztere Konstellation würde sicher für Konfusion sorgen; der letztere Satz würde sicher schneller als korrekt bewertet, wenn er hieße: "Viele dieser Männer, Frauen und Kinder wollen vor allem den schiefen Turm sehen."

 

Und was beweist das nun?

Dass das spezifische Maskulinum nicht richtig verstanden, sondern generisch interpretiert wird? Oder vielleicht doch eher, dass man sich mit entsprechender intellektueller Unredlichkeit alles zurechtkonstruieren kann?

 

(Wobei ich hinzufügen möchte, ich nicht weiß, ob die Forscher mit dem tatsächlichen Experiment (das mit den Sozialarbeitern) tatsächlich das generische Maskulinum diskreditieren wollten und was sie genau gefolgert haben; aber die Forschung wird jedenfalls entsprechend instrumentalisiert.)

 

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vor 16 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Da fände ich erste Variante dann am unverfänglichsten. Die Partizip-Präsens-Konstruktionen empfinde ich als massiv gekünstelt. Zudem funktionieren sie nicht immer. Die Wächter sind semantisch etwas anderes als die Wachenden. Ebenso ist das mit "die Studenten" und "die Studierenden".

 

Und nicht jeder Singender ist ein Sänger, und nicht jeder Sänger ein Singender.

Oder korrekt: Nicht jed*r Singende*r ist ein*e Sänger*in, und nicht jede*r Sänger*in ist ein*e Singende*r. (Wie soll man das eigentlich aussprechen, ohne sich die Zunge abzubrechen?)

 

vor 6 Minuten schrieb phyllis:

Die Multis wie Disney, Netflix, Apple, Amazon und dgl. entscheiden was auf den Markt kommt, und die filtern nach politischer Korrektheit oder verlangen Nachbesserung im Zweifelsfall.

 

Ich bezweifle, dass es soweit kommt; wenn doch, dann glaube ich aber, dass es spätestens dann eine große Gegenbewegung geben wird, die auch politischen Einfluss gewinnen wird.

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vor 4 Minuten schrieb iskander:

Und umgekehrt man könnte sicher auch Beispiele dafür konstruieren, dass das spezifische Maskulinum schwer verstanden wird:

"Jedes Jahr kommen zahlreiche Touristen nach Piasa."

Viele dieser Männer wollen vor allem den schiefen Turm sehen."

 

Letztere Konstellation würde sicher für Konfusion sorgen; der letztere Satz würde sicher schneller als korrekt bewertet, wenn er hieße: "Viele dieser Männer, Frauen und Kinder wollen vor allem den schiefen Turm sehen."

 

Tja, das nun ist ein Beispiel, das sehr schön aufzeigt, dass "die Touristen" ganz selbstverständlich Frauen mitgemeint sind. 😉

Sprache ist (leider oder Gott sei Dank?) nicht ganz so einfach und auch eindeutig zu entschlüsseln, wie wir das vielleicht gerne hätten.

 

Mit Sprache wird aufgrund der Wahrnehmung gesellschafticher Entwicklungen experimentiert. Das ist ja auch in Ordnung. Gendersternchen, Unterstriche. Parizipialkonstruktionen in Präsens etc. sind solche Experimente. Das wird dann aufgenommen, führt zu Kritik und eventuell weiterer Veränderung. Wichtig ist für mich persönlich, dass Sprache offen bleiben sollte. Sprache, in der Verbote herrschen, und sei es nur durch gesellschaftliche Ächtung, führt zu verklemmter Sprache, im schlimmsten Fall zu Sprachcodes, mittels derer man das Verbotene innerhalb eines geschlossenen Zirkels doch irgendwie zum Ausdruck bringt. Das finde ich problematisch. DAs sollte mit bedacht werden.

 

Letzthin habe ich von einem ersten in gendergerechter Sprache verfassten Roman aus Deutschland gelesen, leider hatte ich noch keine Zeit den Roman selbst zu lesen. Bezeichnenderweise ist es ein SF-Roman. Solches Experimentieren finde ich toll.

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vor 1 Minute schrieb iskander:

"Jedes Jahr kommen zahlreiche Touristen nach Piasa."

Viele dieser Männer wollen vor allem den schiefen Turm sehen.

 

Ich meine, diese beiden Sätze würde man im Deutschen in einem normalen Gespräch oder Text in dieser Form NIE hintereinander sagen.

 

Die "Touristen" im ersten Satz sind unbestimmt, zwar generisches Maskulinum, von der Konnotation aber definitiv geschlechtlich gemischt.

 

 

Um sprachlich schlüssig zu sein müsste der zweite Satz entweder heißen: "Die Männer wollen..." wenn es um die Männer geht, die tatsächlich nach Pisa fahren. Dann noch besser "Die Männer darunter wollen..." wenn man sich allein auf die Männer unter den Touristen beziehen will.

 

Allgemeiner/unbestimmter könnte man auch sagen "Viele Männer wollen..." oder "Männer wollen..." wenn man nicht nur die Männer unter den Touristen, sondern Männer im allgemeinen meint.

 

Aber "Viele dieser Männer..." sucht einen Bezug zu einer vorhandenen Gruppe, die nur aus Humanoiden mit Erektionshintergrund* besteht. Da "zahlreiche Touristen" aber eine solche Gruppe nicht bezeichnet, fehlt der Bezug und der Text bricht unlogisch.

 

Spoiler

*schiefer Turm... ha ha...

 

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2 hours ago, Marcellinus said:

einfach weil die Menschen verlernt haben, wichtig von unwichtig zu unterscheiden

 

Ist das nicht einfach eine unausweichliche Folge unseres außerordentlichen Wohlstands? Wir hatte das Thema schon.

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vor 50 Minuten schrieb Frank:

Deswegen nehme ich mir die Freiheit zwischen zwei Spielarten hin und her zu switchen.

Schreib doch einfach korrektes Deutsch... :ninja: 

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vor 5 Minuten schrieb Domingo:
vor 3 Stunden schrieb Marcellinus:

einfach weil die Menschen verlernt haben, wichtig von unwichtig zu unterscheiden

Ist das nicht einfach eine unausweichliche Folge unseres außerordentlichen Wohlstands? Wir hatte das Thema schon.

 

Wo siehst du das, diesen "außerordentlichen Wohlstand"? Also, auf meinem Konto wäre noch Platz, und so geht es vermutlich den meisten in diesem Land. Es scheint eher ein "Problem" des oberen Drittel der Bevölkerung zu sein, und das sind genau die, die ständig mit neuen Projekten daherkommen, die die anderen zwei Drittel dann bezahlen sollen. Da ich zu letzteren gehöre, hält sich meine Begeisterung in Grenzen. 

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1 hour ago, iskander said:

(Ja, das mit den Liebesromanen und den Frauen ist etwas klischeehaft von mir, aber deshalb gilt man hoffentlich noch nicht als ein*e Sexist*in.)

 

Es ist aber ein Klischee, das seine Basis in der Realität hat (wie es bei den meisten Klischees der Fall ist).

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6 minutes ago, Marcellinus said:

 

Wo siehst du das, diesen "außerordentlichen Wohlstand"?

 

Überall im Westen? Soweit ich sehen kann, könnte sich jeder, selbst ein Hartz IV-Empfänger, zu Tode fressen, wenn er wollte. Selbst "arme" Menschen in Europa udn Nordamerika haben noch nie wirkliche Armut oder eine wirkliche Existenzberohung erfahren. Oder irre ich mich da?

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Kleine logische Überlegung:

 

a) Die Leute, die gendern, sind die Mehrheit und unterdrücken die sprachbewusste Minderheit mit den guten Noten im Deutschabitur.

 

b) Die Leute, die gendern, sind die Minderheit und unterdrücken die sprachbewusste Mehrheit, die einfach den Leuten mit den guten Noten im Deutschabitur vertraut.

 

c) Die sprachbewusste Minderheit mit den guten Noten im Deutschabitur unterdrückt die Mehrheit, die gendert.

 

d)  Die sprachbewusste Mehrheit, die einfach den Leuten mit den guten Noten im Deutschabitur vertraut, unterdrückt die Minderheit, die gendert.

 

Ich schließe mich @Einsteinchenan: Das erinnert echt an die christologischen Streitereien im Frühchristentum ...

 

... und ergänze: Jeder und jede hat ein Verfolgungstrauma und fühlt sich als Märtyrer für die Wahrheit. Vernunft, Dialog, Kompromiss, Toleranz - das ist was für Weicheier und Kleingläubige.

bearbeitet von nannyogg57
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vor 6 Stunden schrieb Frank:

Beim generischen Maskulinum sind Frauen immer nur mit gemeint, nie direkt mit angesprochen. Immer mehr Frauen sehen darin eine Zurücksetzung, die es aufzubrechen gilt.

 

Es wurde schon gesagt, aber ich möchte es einfach nochmals betonen: Nein!

Was Sprache bedeutet, wird durch das Sprachverständnis festgelegt. Und die "Einwohner" in einem Satz wie "Deutschland hat über 83 Mio. Einwohner" werden allgemein generisch verstanden. Es sind alle nur "mitgemeint", weil vom Geschlecht hier abstrahiert wird.

 

Bestimmte Ausdrücke können zwei (oder mehr) verschiedene Bedeutungen haben. Das trifft auf bestimmte grammatisch maskuline Formen zu. Sie können spezifisch männliche Personen bezeichnen, aber eben auch generisch sein.

 

Du selbst gebrauchst übrigens den Ausdruck "Frauen" offenbar generisch. Denn Du meinst doch wohl eigentlich Frauen und Mädchen, oder? Dabei dürfte diese generische Sprechweise wahrscheinlich eher missverstanden werden als ein typisches generisches Maskulinum.

 

 

vor 5 Stunden schrieb rince:

Vergiss es. Die ungenügende Schulbildung vieler Mitmenschen macht ihnen unmöglich, solche grundlegenden Dinge der deutschen Sprache zu verstehen. Deswegen ist es so ein Trauerspiel, dass gerade viele Lehrer diesen Bockmist so begeistert mitmachen.

 

Na ja, das Gendern kommt ja vor allem von den akademischen Eliten. Der Bäcker oder der Verkäufer redet nicht so. Und die Bäckerin und die Verkäuferin auch nicht.

 

vor 5 Stunden schrieb mn1217:

Dann gilt das aber auch für ein generisches Femininum.

 

Ich denke,es ist Gewöhnungssache.

 

Ja, das ist richtig. Im Prinzip könnte es auch ein "generisches Femininum" geben. Das wäre genauso logisch oder unlogisch. Nur: Nachdem die dt. Sprache ist wie sie ist, spricht eben viel gegen die Einführung eines gen. Femininum.

 

vor 25 Minuten schrieb Flo77:

Ich meine, diese beiden Sätze würde man im Deutschen in einem normalen Gespräch oder Text in dieser Form NIE hintereinander sagen.

 

Natürlich - ich wollte nur den Spieß umdrehen und zeigen, wie man anhand falsch konstruierter Beispiele alles "beweisen" kann. Eben nicht nur, dass die Leute angeblich mit dem generischen Maskulinum nicht zurechtkommen und es für spezifisch männlich halten, sondern auch umgekehrt, dass sie das spezifische Maskulinum nicht recht verstehen, sondern zu einem generischen Maskulinum neigen. Der eine "Beweis" ist natürlich so unseriös wie der andere.

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Es gibt tatsächlich wichtigere Themen, gerade für Bäcker*innen und Verkäufer*innen.

 

Aber diskutiert ruhig weiter.

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@nannyogg57

 

Sofern es keinen Druck gibt, ist ja alles in Ordnung. Dann wird man sehen, was sich durchsetzt. Problematisch finde ich es aber zum Beispiel, wenn beispielsweise ein informeller oder formeller Druck auf Studenten ausgeübt wird oder wenn im Öffentlich-rechtlichen Rundfunk in mit Glottisschlag oder auf andere Weise, die von vielen als problematisch empfunden wird ("Forschende und Tüftelnde"), gegendert wird. Denn der ÖR wird von der Allgemeinheit bezahlt und solle daher dann auch nicht gegen den Willen der Mehrheit eine neue Sprache etablieren.

Ebenfalls sollten in den Medien auch kritische Seiten des Genderns beleuchtet werden, was es gibt, was m.E. aber viel zu wenig geschieht.

 

An Dich und alle anderen Befürworter-Innen hätte ich aber mal folgende Frage. Gendert ihr auch im Alltag einigermaßen konsequent? Wenn nein, was soll dann damit erreicht werden, außer einen Kunst-Jargon zu kreieren, der nur in ausgewählten Situationen zum Tragen kommt?

 

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vor 6 Stunden schrieb Frank:

Beim generischen Maskulinum sind Frauen immer nur mit gemeint, nie direkt mit angesprochen. Immer mehr Frauen sehen darin eine Zurücksetzung, die es aufzubrechen gilt. Der Genderstern ist eine Form - neben anderen gleichwertigen Lösungen - dieses aufzubrechen.

 

Wenn wir schon bei Sprachsensibilität sind...das Wort "aufbrechen" hat etwas Gewalttätiges an sich. Es geht ja hier nicht um einen Aufbruch als Fortbewegung.

Mir wäre es lieber, wenn man das erkannte Problem nicht durch Aufbrechen, sondern durch Entwickeln lösen wollte.

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