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Was Joe Biden mit Abtreibung ...


Gerhard Ingold

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Am 14.8.2022 um 09:02 schrieb Die Angelika:

 

Ja.Und soweit ich das mitbekommen habe, kann sich keine Mutter von diesem Anspruch tatsächlich eine komplette Baby-Erstausstattung kaufen.

 

Wie gesagt, sie hat einen gesetzlichen Anspruch auf die komplette Erstausstattung. Soweit ich weiss bekommt man die auch in Form von Sachleistungen und gar nicht unbedingt einfach einen pauschalen Geldbetrag. Hartz IV Empfänger haben ja auch einen Anspruch auf einen Fernseher oder eine Waschmaschine.

 

Ich bin mir absolut sicher, dass in Deutschland keine Mutter ihr eigenes Kind aus finanziellen/materiellen Gründen umbringt. Das ist definitiv nicht der entscheidende Grund meiner Meinung nach.

 

 

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vor 21 Minuten schrieb Guppy:

Wie gesagt, sie hat einen gesetzlichen Anspruch auf die komplette Erstausstattung. Soweit ich weiss bekommt man die auch in Form von Sachleistungen und gar nicht unbedingt einfach einen pauschalen Geldbetrag. Hartz IV Empfänger haben ja auch einen Anspruch auf einen Fernseher oder eine Waschmaschine.

 

Ich bin mir absolut sicher, dass in Deutschland keine Mutter ihr eigenes Kind aus finanziellen/materiellen Gründen umbringt. Das ist definitiv nicht der entscheidende Grund meiner Meinung nach

.

Das kannst du nun gerne noch 100 Mal sagen, davon kann sich keine bedürftige werdende Mutter tatsächlich eine komplette Erstausstattung kaufen. Sie bekommt sie auch nicht in Form von Sachleistungen. Du musst eine Auflistung machen, was du genau brauchst. Anschließend wird dann ein Betrag bewilligt. Dieser Betrag reicht nicht für eine Erstausstattung aus, zumindest habe ich das bereits wiederholt mitbekommen, dass der bewilligte Betrag nicht gereicht hat. Das führte dann dazu, dass ehrenamtliche Helferinnen in ihrem Bekanntenkreis herumfragten, wer noch was hat und das kostenlos abgeben würde. 

 

Dass Mütter ihre Kinder auch aus finanziellen/materiellen Gründen umbringen, habe ich hier zwar nicht behauptet, soll aber leider durchaus sogar schon bei bereits geborenen Kindern vorgekommen sein.

bearbeitet von Die Angelika
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vor 9 Stunden schrieb Die Angelika:

.Dass Mütter ihre Kinder auch aus finanziellen/materiellen Gründen umbringen, habe ich hier zwar nicht behauptet, soll aber leider durchaus sogar schon bei bereits geborenen Kindern vorgekommen sein.

 

Ist beides schlimm - und eines wird vom Staat finanziert, das andere bestraft.

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15 hours ago, Werner001 said:

Das 18. hat die Prohibition eingeführt, das 21. hat sie wieder aufgehoben

 

Werner

 

Wenn man sich die Geschichte der Prohibition in den USA anschaut, zeigt sich welche Macht fanatische, moralisierende Minderheiten haben, die Politik unter Druck zu setzen. Der 21. Zusatzartikel wurde daher erstmalig und bisher unwiederholt durch eigene Ratifikationskonvente beschlossen, weil sich die Politiker der Staatslegislativen außerstande sahen, gegen den Druck von Temperenzlern die notwendigen politischen Mehrheiten zu organisieren.

Die absolut verheerenden sozialen und rechtlichen Auswirkungen der Prohibition waren dabei der absoluten Mehrheit von Bürgern und Politikern klar, der moralisierende Fanatismus aber nur sehr schwer zu überwinden.

Ich bin mal gespannt, ob die Abtreibungsfrage ähnliche verfassungsrechtliche, politische und soziale Verwerfungen mit sich bringen wird.

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Am 15.8.2022 um 23:16 schrieb Guppy:

Hartz IV Empfänger haben ja auch einen Anspruch auf einen Fernseher oder eine Waschmaschine.

Das stimmt so auch nicht: Eine Waschmaschine kann im Rahmen einer Wohnungserstausstattung übernommen werden, wobei diese Wohnungserstausstattung nicht in einem befristeten Zeitraum nach Haushaltsgründung beantragt werden muss. Wenn man also noch keine Waschmaschine hatte, kann man eine beantragen. Ob man das Geld dafür oder eine Sachleistung bekommt, entscheidet das Sozialamt. Ein Fernseher gehört grundsätzlich nicht zur Wohnungserstausstattung. 

 

Wenn es die Waschmaschine allerdings schon gab, und sie dann kaputt geht, hat man Pech gehabt: Reparaturen und Ersatzbedarf muss man selbst aus dem Regelsatz bezahlen. Dieser ist so definiert, dass er solche unregelmäßigen Zahlungen auch abdecken soll, die Person muss halt entsprechend dafür sparen. Wenn sie es nicht im Vorfeld getan hat, weil die Lebensmittelpreise viel höher sind, als bei der letzten Kalkulation des Regelsatzes, oder sie die Ersparnisse aufbrauchen musste, weil erst der Herd kaputt ging und dann das Bett (vom Sperrmüll) zusammenbrach, muss die Person halt so lange die Wäsche im Handwaschbecken durchspülen, bis sie sich wieder selbst eine neue Maschine leisten kann.

St. Nimmerlein gibt es immer ganz tolle Angebote für weiße Ware. 

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vor 57 Minuten schrieb Kara:

Nun ja. Ist jedenfall nicht so, als hätten Harz IV Empfänger die wenigsten Kinder.

Stimmt - nicht zuletzt, weil Kinder ein erhebliches Armutsrisiko darstellen. Also Kinder in den Alg II Regelbezug führen.

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vor 6 Minuten schrieb Flo77:

Du meinst die originäre Geburtenrate in diesem Milieu sei nicht anders, als in anderen?

Ich sehe hier kein Millieu - aber Vorurteile sind etwas sehr feines!

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vor 16 Minuten schrieb Chrysologus:

Ich sehe hier kein Millieu - aber Vorurteile sind etwas sehr feines!

Ich würde es so ausdrücken: es gibt kein Hartz IV-Millieu, aber es gibt ein Millieu, das einen Teil der Hartzer bildet. Nun kann man sicher streiten, wie groß dieser Teil ist, ich habe keine Statistik, aber es ist mehr als nur statistisches Rauschen

 

Werner

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vor 54 Minuten schrieb Werner001:

Ich würde es so ausdrücken: es gibt kein Hartz IV-Millieu, aber es gibt ein Millieu, das einen Teil der Hartzer bildet. Nun kann man sicher streiten, wie groß dieser Teil ist, ich habe keine Statistik, aber es ist mehr als nur statistisches Rauschen

Danke, besser hätte ich es nicht formulieren können.

 

 

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vor 2 Stunden schrieb Kara:
vor 2 Stunden schrieb Chrysologus:

Stimmt - nicht zuletzt, weil Kinder ein erhebliches Armutsrisiko darstellen. Also Kinder in den Alg II Regelbezug führen.

Das ist nur einer der möglichen Gründe.

 

Es gibt halt schlichtweg Paare, die mit Kindern so gerade mal um die Runden kommen. Wenn nun einer die Arbeit verliert oder die Ehe zerbricht, reicht es für niemanden mehr und schwuppdiwupp bist du auf Hartz IV, weil gerade kleinere Kinder und Arbeit nicht mehr so einfach zusammengehen.

Oder denkt man hier etwa, dass Kinder exklusiv Menschen bekommen sollten, bei denen zu 100% sicher ist, dass sie nie in Not geraten? 

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Ich zitiere @Lothar1962s Antwort mal komplett, weil er im PRinzip genau das sagt, was ich denke. Besonders wichtig ist mir dabei jedoch das, was ich nachfolgend fette:

 

vor 4 Stunden schrieb Lothar1962:
vor 15 Stunden schrieb Die Angelika:

Oder denkt man hier etwa, dass Kinder exklusiv Menschen bekommen sollten, bei denen zu 100% sicher ist, dass sie nie in Not geraten? 

 

Das gibt es praktisch nicht - oder, um Deine Frage zu beantworten: "Natürlich nicht". Hartz IV ist ja gerade dafür da, solche Fälle abzufangen. 


Allerdings erwarte ich, dass Menschen sich Gedanken darüber machen, ob ein bestimmter Lebensstil mit dem vorhandenen Einkommen kompatibel ist oder nicht. Ich halte - im Gegensatz zu vielen anderen Menschen - auch das Bekommen von Kindern nicht für eine primäre Aufgabe, die der Staat subventionieren sollte. Also mit anderen Worten: (Mehr) Kinder zu bekommen mit dem Hintergedanken "dann wird halt gehartzt" ist nicht mein Ansatz.

 

Hartz IV ist das Arbeitslosengeld II, also das Arbeitslosengeld, das man bekommt, wenn man schon länger keine Arbeit gefunden hat. 

 

Zitat

Die Sozialarbeiterinnen in meinem Freundeskreis bestätigen mir auch immer wieder, dass in solchen krassen Fällen oftmals die Kinder auf Mangel gesetzt werden, so dass sich die Eltern mehr leisten können. Das nennt man Instrumentalisierung. Der Vorwurf, dass den Kindern nur geöffnete Dosen wie der Katze vorgesetzt werden, in der Familie aber ein Großbildfernseher vorhanden ist, trifft sinngemäß öfters zu, als man als wohlmeinender Mensch denken mag.

 

Hartz IV ist als Alimentierung für Notfälle gedacht. In meinem weiteren, von Hartz IV abhängigen Bekanntenkreis befinden sich mehrheitlich Leute, die das genau so sehen und sich auch immer wieder überlegen, ob man diesen Zustand nicht ändern könnte. Zum Verhältnis zwischen denen, für die der Bezug von Hartz IV ein normaler Beruf ist und denen, die sich über die Notfallvorsorge bewusst sind, kann ich nicht viel sagen; die Sozialarbeiterinnen sind halt überwiegend mit der ersten Gruppe beschäftigt, da es dort die meisten Probleme gibt - obwohl, nicht mal das, sie sind überwiegend mit schwierigen Sonderfällen der ersten Gruppe beschäftigt.

 

 

nicht nur die Sozialarbeiter sind halt überwiegend mit den schwierigen Sonderfällen der ersten Gruppe beschäftigt, sondern (Wie das halt normal ist) auch die mediale Berichterstattung, weil sich halt das von der Norm Abweichende, das Besondere, das Katastrophale besser vermarkten lässt.

Wenn interessiert denn schon, wie eine unverschuldet in Hartz IV-Bezug geratene Familie damit ohne solche Absurditäten klarkommt? 

 

Zitat

Ich vermute mal als unverbesserlicher Optimist, dass die Zahl derer, die bewusst auf Hartz-IV setzen, wesentlich geringer ist als die Zahl derer, die das als Notfallversorgung ansehen. Allerdings kommt ein anderes Problem dazu: Wenn jemand 10 Jahre nicht mehr gearbeitet hat und möglicherweise behindert ist, dürfte es nicht nur schwer sein, einen Arbeitsplatz angeboten zu bekommen, sondern es dürfte auch schwer sein, sich in den Job hineinzuarbeiten.  

 

Das Problem, dass einigen Beziehern von Hartz-IV öfters das Geld vor dem Monat ausgeht, kommt durch zwei Gründe zustande: Zum einen ist der Regelsatz wirklich nicht sonderlich hoch und man muss schon arg auf die Kosten beim Einkauf schauen und auch sehen, wo man größere Ersatzanschaffungen möglichst billig herbekommt (in den Städten gibt es Sozialkaufhäuser, Kleidung gibt es bei eBay, Lebensmittel gibt es im Supermarkt und wenn es sein muss, auch beim Discounter in guter Qualität, dann gibt es auch noch Tafeln, die sind noch günstiger), zum anderen landen auch Menschen, die absolut nicht mit Geld umgehen können, auf Hartz IV. Die haben dann zwar weniger Geld, aber können weiterhin nicht damit umgehen und vor allem keine Rücklagen bilden (was man auch als Hartz-IV-Bezieher muss). Und dann gehen die Kinder ohne Frühstück in die Schule.

 

Tja und da sind wir dann bei der Aussage von @Guppy, die allem Anschein nach der Ansicht ist, dass es für diese Menschen einen Anspruch auf die Erstausstattung für Kinder sowie sonstige Sachleistungen wie Waschmaschine o.ä, womit alles paletti wäre. Dass dieser Anspruch nur theoretisch besteht, es praktisch aber keineswegs (und das halte ich nicht für völlig falsch) bedeutet, dass man erklären kann, man benötige eine neue Waschmaschine usw. und erhalte die dann auch ganz selbstverständlich. 

 

Und das Thema Rücklagen mit Hartz IV ist schon fast unmöglich zu bewerkstelligen.

Es gab da mal eine Fastenaktion der evangelischen Kirche, bei der man 40 Tage mit dem Hartz IV Tagessatz auskommen sollte. Die "Erfahrungsberichte" waren mMn ziemlich naiv, da genau da eben die Notwendigkeit der Rücklagenbildung nicht akut wird. Klar kann ich mal 40 Tage von diesem Tagessatz leben. Da kommt ja dann auch nicht schnell mal eine größere Anschaffung dazwischen. 

 

Und dann möge man sich mal vor Augen führen, was die steigenden Preise selbst für jemanden mit geregeltem relativ guten Einkommen bedeuten, und sich dann überlegen, wie sowas jemand schultern soll, dessen monatliches Budget sowieso eigentlich schon nicht recht ausgereicht hat.

 

Ich bin wahrlich auch dafür, dass der Staat Hilfe zur Selbsthilfe und nicht mehr leisten sollte. Aber so zu tun, als könnte man mit Hartz IV "ganz gut" auskommen, zeugt meines Erachtens von ziemlich geringen Kenntnissen über die tatsächliche Sachlage.

Aktuell:

Zitat

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, müssen Eltern für ihre Kinder deutlich mehr den Kauf von Schulmaterialien ausgeben, als noch im Vorjahr.

Wie (Destatis) berechnete, erhöhten sich die Preise für Schulhefte und Zeichenblöcke im Juli 2022 um 13,6 % gegenüber dem Vorjahresmonat und damit stärker als die Verbraucherpreise insgesamt. Diese stiegen im selben Zeitraum um 7,5 Prozent.

[...]

Verbraucher müssen zudem im Juli 2022 für Stifte und Farbkästen sowie für Füller und Füllerpatronen 5,2 Prozent mehr zahlen als noch im Juli 2021. Die Preise für Schulranzen lagen 4,7 % über dem Niveau des Vorjahresmonats.

[...]

Zwar gibt es nach § 28 SGB II jährlich Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket in Höhe von 154,50 Euro für Hartz IV Beziehende, um die Kosten bei der Einschulung und später bei Anschaffungen oder Klassenfahrten zu decken, aber gemessen an den tatsächlichen Kosten ist das deutlich zu wenig. Der Hartz IV-Regelsatz sieht zudem für Bildungsmaterialien von Schulkindern nur 79 Cent im Monat vor.

Quelle

 

ja nun, freilich kann man sagen, dass damit auch Nicht-Hartzer klarkommen müssen. Nur,- das ändert doch nichts daran, dass es schlichtweg tatsächlich so ist, dass so im Prinzip mehr und mehr Armut vererbt wird...

 

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vor 18 Stunden schrieb Chrysologus:

Stimmt - nicht zuletzt, weil Kinder ein erhebliches Armutsrisiko darstellen. Also Kinder in den Alg II Regelbezug führen.

 

Auch das gehört zu den politisch nicht opportunen und doch leicht zu erhebenden Daten: sind Personen schon vor oder erst nach den Kindern im HartzIV.

 

(Einfach die kranken Kassen fragen, die wissen das)

 

Politisch macht Wissen eben Angst.

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vor 33 Minuten schrieb Die Angelika:

Wenn interessiert denn schon, wie eine unverschuldet in Hartz IV-Bezug geratene Familie damit ohne solche Absurditäten klarkommt? 

 

Hartz IV ist nicht nur ALG-2, sondern ist auch die frühere "Sozialhilfe", die jeder bekommt, der bedürftig ist

 

Mich interessiert es, weil ich Bekannte in dieser Gruppe habe. Da erlebe ich, dass einige Leute mit dem Geld angemessen zurecht kommen. Es ist wohl nicht einfach, aber bei geschickter Ausnutzung von allen möglichen Einkaufsmöglichkeiten bleibt so viel Geld am Monatsende mit, dass man etwas ansparen konnte, es an nichts im Haushalt fehlt (da ist sogar eine Spülmaschine da) und das rostige Auto noch gefahren werden kann, bis es ganz kaputt ist. Ein neues Auto - auch wenn steinalt - ist dann nicht mehr drin. Ach ja - und Urlaube sind auch machbar, es gibt für Inhaber des städtischen Sozialpass bzw. für deren Kinder stark subventionierte Ferienangebote.

Allerdings landen solche gut organisierten Leute eher selten in Hartz-IV, in den Fällen, die ich kenne, war das chronische Krankheit und Frühverrentung (mit gerade mal 40 Jahren und 200 Euro Rente) aufgrund von Erwerbsunfähigkeit. Denen ist auch völlig bewusst, dass die Stadtverwaltung bisweilen etwas sehr streng schaut, wenn man Zuschüsse für nicht abwendbare Dinge braucht. 

 

Andererseits besteht dann natürlich eine Situation, in der man nicht mehr zur Arbeitsaufnahme verpflichtet wird. Das ist durchaus ein bürokratischer Vorteil (und auch kein soziales Problem). 

 

vor 33 Minuten schrieb Die Angelika:

Dass dieser Anspruch nur theoretisch besteht, es praktisch aber keineswegs (und das halte ich nicht für völlig falsch) bedeutet, dass man erklären kann, man benötige eine neue Waschmaschine usw. und erhalte die dann auch ganz selbstverständlich. 

 

Dieser Anspruch besteht auch praktisch und Guppy schreibt nicht, dass das ganz ohne Bürokratie ginge. Wenn man vernünftig begründet und vortragen kann, dass man alle Möglichkeiten des Kostensparens ausgenutzt hat, kriegt man das Geld.

 

vor 33 Minuten schrieb Die Angelika:

Und das Thema Rücklagen mit Hartz IV ist schon fast unmöglich zu bewerkstelligen.

 

Wie schon geschrieben, es geht. Sicherlich: Das Geld ist knapp - sehr knapp, um genau zu sein. Man muss die Einkaufsliste anhand der Preise gestalten oder man fällt auf die Nase. 

 

vor 33 Minuten schrieb Die Angelika:

Es gab da mal eine Fastenaktion der evangelischen Kirche, bei der man 40 Tage mit dem Hartz IV Tagessatz auskommen sollte.

 

Eine Lachnummer. Um mit den Hartz-IV-Sätzen zurecht zu kommen, muss man das ganze Leben danach ausrichten, mit der passenden Wohnung und mit einem billigen Motorroller anstatt einem Auto, wenn man mobil sein will.

 

vor 33 Minuten schrieb Die Angelika:

Ich bin wahrlich auch dafür, dass der Staat Hilfe zur Selbsthilfe und nicht mehr leisten sollte. Aber so zu tun, als könnte man mit Hartz IV "ganz gut" auskommen, zeugt meines Erachtens von ziemlich geringen Kenntnissen über die tatsächliche Sachlage.

 

Das kann man nicht bzw. das kann man nur dann, wenn man ein organisatorischer Überflieger ist.

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Als mein drittes Kind geboren wurde, war ich Alleinverdiener.

 

Wäre ich arbeitslos gewesen, hätten wir nicht weniger Geld zur Verfügung gehabt, ich aber weitaus mehr Zeit für meine Kinder.

 

Mein Verdienst war übrigens so hoch, daß wir so gerade eben über allen Grenzen lagen, unterhalb derer man noch irgendwelche Zuschüsse erhalten konnte.

 

Egal welche Anschaffungen, es musste alles aus der eigenen Leistung geschafft werden.

 

Unsere Hausbank hat sich über die Dispo-Zinsen gefreut, weil das Geld nie wirklich bis zum Monatsende reichte (seitdem ich es kann, waren meine Girokonten nie wieder im Minus...).

 

Das einzige "Vorteilspaket", was es damals gab, war ein staatlich-gefördertes, zinsgünstiges Wohneigentumsprogramm für junge Familien (und auch da mussten wir bangen, weil ich kurz vor der 30 war und damit zu alt gewesen wäre). Das gleiche Objekt zu mieten wäre ohne dieses Programm interessanterweise teurer gewesen...

 

Wir haben damals nicht gejammert und ich möchte dieses Posting auch nicht als Jammerei verstanden wissen.

 

Wir habe die Entscheidung für Kinder getroffen und der Himmel meinte, es sollten dann halt drei sein. Dann muss man verdammt nochmal dafür arbeiten und sich organisieren und nicht darauf hoffen und vertrauen, daß irgendjemand anders was tut. Mein Vater kam einen Tag in der Woche um meiner Frau den Großen mal abzunehmen oder die Kleinen zu beaufsichtigen - aber wir hatten nunmal keine "Omma" auf der Türe, die "mal eben" hätte als Babysitterin einspringen können.

 

Mir ist durchaus klar, daß das für Alleinerziehende noch eine Schippe drauf ist - wir hatten eine sehr gute Bekannte, die noch mehr zu kämpfen hatte, aber Geld war dabei oft nur der kleinste Posten.

 

Anerkennung, Arbeitsbedingungen, Vermieter,... Da kamen die Probleme her.

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vor 49 Minuten schrieb rorro:

Auch das gehört zu den politisch nicht opportunen und doch leicht zu erhebenden Daten: sind Personen schon vor oder erst nach den Kindern im HartzIV.

 

(Einfach die kranken Kassen fragen, die wissen das)

 

Das wissen recht viele Leute, beispielsweise auch die Jugendämter und z.B. ich, weil ich im Jugendhilfeausschuss meines Landkreises sitze. Und die Sitzungen sind öffentlich, die Presse ist oft dabei. 

 

Die Situation ist zweigeteilt: Bei uns hier auf dem Land ist es eher so, dass die Leute bereits in Hartz-IV sind, wenn sie die Kinder bekommen, in Städten wie Augsburg oder München ist es sehr häufig so, dass die Leute aufgrund der exorbitanten Mieten und des beschränkten Wohnungsmarktes eine angemessene Wohnung nicht finden können. Und dann Ergänzung durch Hartz-IV benötigen.

 

Nur - mal ehrlich: Ist das ein wichtiger Unterschied? Für die Kinder ist es in beiden Situationen gleich ******. Und ich vertrete ja auch die Meinung, dass man keine Kinder haben sollte, wenn man sie sich nicht leisten kann (wobei das "kann" auch ganz eigenes Unvermögen sein kann). Aber unterstützen muss man sie allemal.

 

Man kann sie halt nicht mehr meistbietend nach Oberschwaben verscherbeln oder in Bergwerke verkaufen.

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Ich glaube jedenfalls nicht, dass eine Mutter ihr eigenes Kind umbringen lässt, weil ihre finanzielle Situation nicht optimal ist, weil das Kindergeld zu niedrig ist oder sie keine kostenlose Erstausstattung bekommt. Das ist meiner Meinung nach nicht der entscheinde Grund dafür, weshalb Mütter ihre Kinder umbringen lassen. 100 Euro mehr Kindergeld oder kostenlose Erstausstattung würde wohl kaum etwas an der sehr hohen Anzahl der Abtreibungen in Deutschland ändern.

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vor 11 Minuten schrieb Guppy:

Ich glaube jedenfalls nicht, dass eine Mutter ihr eigenes Kind umbringen lässt, 

 

Vielleicht solltest Du zumindest im Hinterkopf behalten, dass ein Schwangerschaftsabbruch für sehr viele Leute (um nicht zu sagen: Für die meisten) keine Kindstötung ist, weil eine Leibesfrucht kein Kind ist. Sonst wäre ja auch die Strafe höher und es würde keine Straffreiheit bestehen. Ich habe nichts dagegen, dass Du die Meinung hast - das ist Dir völlig unbenommen - aber Dir muss klar sein, dass für diejenigen, die es begründet anders sehen, Deine Argumentation zwangsläufig ins Leere läuft, weil Du ganz selbstverständlich und ohne große Hinweise darauf eine persönliche Bewertung voraussetzt, die so nicht mitgetragen wird bzw. werden kann (so geht's mir jedenfalls, und genau deswegen halte ich Diskussionen über Schwangerschaftsabbrüche für müßig, auch, da ich immer feststelle, dass bei solchen Diskussionen überhaupt nicht über diese mitschwingende Beurteilung diskutiert werden mag).

 

Unabhängig davon: Üblicherweise kann man solche einschneidende Ereignisse wie einen Schwangerschaftsabbruch nicht an einem einzigen Grund festmachen. Insofern dürftest Du recht haben mit Deiner Aussage, dass niemand einen Schwangerschaftsabbruch ausschließlich aus dem Grund der zu geringen Sozialhilfe vornehmen lässt. 

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vor 19 Minuten schrieb Guppy:

Ich glaube jedenfalls nicht, dass eine Mutter ihr eigenes Kind umbringen lässt, weil ihre finanzielle Situation nicht optimal ist, weil das Kindergeld zu niedrig ist oder sie keine kostenlose Erstausstattung bekommt. Das ist meiner Meinung nach nicht der entscheinde Grund dafür, weshalb Mütter ihre Kinder umbringen lassen. 100 Euro mehr Kindergeld oder kostenlose Erstausstattung würde wohl kaum etwas an der sehr hohen Anzahl der Abtreibungen in Deutschland ändern.

sondern was ist der Grund?

 

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Am 14.8.2022 um 01:05 schrieb Shubashi:

aber die Entscheidung „Roe vs. Wade“ spiegelt lt. Umfragen die Mehrheit der US-Bürger in ihrer Haltung zur Abtreibung wieder. Auch in einem der wenigen Volksentscheide (Kansas, ein konservativer Staat) wurde das Recht auf Abtreibung aufrechterhalten, da es in der dortigen Verfassung geschützt ist, und Gesetze des Staates, diese zu verbieten, daher von den dortigen Gerichten immer wieder aufgehoben wurden.

 

Dann sollte es eben kein Problem sein, passende Gesetze zum Thema Abtreibung erlassen zu kriegen?

 

Am 14.8.2022 um 01:05 schrieb Shubashi:

Die Verteidigung von „RvW“ entspricht also vermutlich wohl einer verbeiteten politischen Haltung in der Bevölkerung, während der Supreme Court aktuell plädiert, weil ein solches Recht nicht explizit in der Verfassung enthalten sei, könne es, entgegen einer jahrzehntelang gültigen Rechtspraxis, einfach wieder aufgehoben werden.

Was dann der Begriff moderner verfassungsrechtlicher „Freiheit“ überhaupt noch bedeutet, wenn ernsthaft behauptet wird, sämtliche Rechte müssten strikt explizit inhaltlich an einer letztlich 250 Jahre alten Verfassung gemessen werden, kann man sich ausmalen.

 

Sie sehen es nun mal so, dass ein Recht, das nur in den Urteilen irgendeines Gerichts exisitiert, keins ist. Wenn wie gesagt soviele Amerikaner hinter einem bestimmten Recht stehen, kann man es per Gesetz festschreiben (ob durch Verfassungsänderung oder durch lokale oder Bundesgesetze). Wenn nicht, dann will ein SC, der so handelt, wie Du es willst, undemokratisch der Mehrheit seine Sicht der Dinge aufzwingen.

 

Scalia (der wohl prominenteste Originalist) argumentierte denn auch mit Demokratie: Die Gesetzgeber sind demokrarisch viel mehr legitimert als ungewählte und auf Lebeszeit ihres Amtes sichere Richter. Also muss der SC, wenn er vom demokratisch legitimierten Gesetzgeber erlassene Normen kippen will (nicht bei anderen Sachen!), sich an der Absicht der Verfasser des fraglichen Verfassungstextes orientieren, die ja selber demokratisch legitimiert waren. Eine Ausnahme besteht, wenn sich das Rechts- und Textverständnis so ziemlich aller Amerikaner geändert hat, so dass es niemand mehr ernsthaft in Zweifel ziehen würde. Beispiel: das oben genannte Board of Education-Urteil, bei dem entgegen einer noch längeren Rechtspraxis der SC entschied, dass die Rassentrennung sehr wohl gegen das 14A verstößt. Heute würde nicht einmal der Grand Wizard des KKK (öffentlich) für das alte Textverständnis agitieren und auf dieser Grundlage eine Klage einreichen. Das nennt man eine "Superpräzedenz" und zumindest Coney Barrett (an ihre Sentatsvernehmung kann ich mich am ehesten erinnert) hat schon vor ihrer Bestätigung als SC-Richterin ganz klar gesagt, Roe v Wade sei keine solche Superpräzedenz, was man schon daran sehe, dass es immer wieder Klagen gebe zum Themenbereich Abtreibung und der SC seine Richtlinien denn auch oft geändert hat.

 

Fortsetzung folgt

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vor 22 Minuten schrieb Lothar1962:

Vielleicht solltest Du zumindest im Hinterkopf behalten, dass ein Schwangerschaftsabbruch für sehr viele Leute (um nicht zu sagen: Für die meisten) keine Kindstötung ist, weil eine Leibesfrucht kein Kind ist.

 

Kann sein, aber das war ja früher bei der Sklaverei zum Beispiel auch so. Da waren z.B. im Süden der USA auch die meisten Leute der Meinung, Schwarze wäre keine Menschen oder jedenfalls keine "richtigen" Menschen, sondern eine minderwertige Rasse und darum sei es moralisch auch völlig in Ordnung sie zu versklaven oder auch zu töten.

 

Letztlich dauerte es sehr lange und sogar einen Bürgerkrieg lang, bis die Sklaverei abgeschafft wurde in den USA und Schwarze als vollwertige Menschen im Sinne des Gesellschaft anerkannt wurden. Und dann dauerte es nochmal fast 100 Jahre, bis die Rassentrennung abgeschafft wurde.

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Gerade eben schrieb Guppy:

Und dann dauerte es nochmal fast 100 Jahre, bis die Rassentrennung abgeschafft wurde.

Äh? Nein.

 

Die sind mit dem Thema immer noch nicht durch.

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