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Was Joe Biden mit Abtreibung ...


Gerhard Ingold

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Gerade eben schrieb phyllis:

Nein. Bei einer Rechtskollision kann man die Rechte einer Person zulasten der Rechte von nicht-Personen durchaus einschränken. Tierschutz zb. Auch Embryonen sollten nicht einfach Verfügungsmasse sein nachdem die Mutter sich für die Schwangerschaft entschieden hat. Hier besteht mmn durchaus noch Gesetzgebungs-Bedarf. zb wollen im UK zwei gehörlose Eltern unbedingt dass auch ihr Baby taub gemacht wird. Ich glaube es wurde durch eine Art Notfallgesetz gerade noch verhindert.

OK, das soll heißen, dass der Embryo durch eine Entscheidung der Mutter zum Rechtsträger, aber noch nicht zur Person wird. Das Recht des Embryos kann dann auch gegen die Mutter durchgesetzt werden, oder wie ist das gemeint?

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1 minute ago, Merkur said:

OK, das soll heißen, dass der Embryo durch eine Entscheidung der Mutter zum Rechtsträger, aber noch nicht zur Person wird. Das Recht des Embryos kann dann auch gegen die Mutter durchgesetzt werden, oder wie ist das gemeint?

Ja in etwa so. Wenn zb in einem mir bekannten Fall nach etwa 30 SSW ein Ehekonflikt ausbrach und die Mutter sich mit billigem Fusel ins Koma soff in der Hoffnung dies würde das Kind abtreiben. Auch wenn es dem Kind nichts hilft wenn die Mutter eingelocht wird, aber solches verhalten ist mmn unakzeptabel.

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vor einer Stunde schrieb phyllis:

Auch wenn es dem Kind nichts hilft wenn die Mutter eingelocht wird

 

Es hilft dem Kind auch nichts, von dieser Mutter großgezogen zu werden. Es sollte lieber zur Adoption freigegeben werden, und die Mutter kann ruhig in den Knast gehen.

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Die "Crusaders for Life" singen im Capitol von Illinois für die getöteten Kinder das englische Weihnachtslied "Coventry Carol".

 

https://www.youtube.com/watch?v=5dCfD_GwZJc

 

Schön, dass es solche jungen Christen gibt. Bringt ein wenig warmes Licht in diese dunkle, grausame Welt.

 

 

 

 

bearbeitet von Guppy
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Tun diese Kreuzritter noch was Anderes für das Leben als zu singen?

Übrigens brachten ihre mittelalterlichen Vorgänger alles andere als ein wenig warmes Licht in diese dunkle, grausame Welt.

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Am 29.8.2022 um 14:38 schrieb rorro:

Wie sehen das Kinder von Vergewaltigten - sind sie der Meinung, daß sie weniger Lebensrecht haben als andere?

 

Ich hatte ebenfalls mal gefragt, wie es bei ungewollten, durch Vergewaltigung entstandenen Schwangerschaften für Dich aussieht, da Du als Einwand gegen das Lebensretterargument vorgebracht hast, die Schwangere habe doch freiwillig die Schwangerschaft herbeigeführt, indem sie Sex hatte. Nun haben Vergewaltigte nix freiwillig getan, weswegen zumindest in diesem Falle Dein Einwand ins Leere geht.

 

Übrigens haben die Kinder von Vergewaltigten natürlich dasselbe Lebesrecht wie alle anderen, und ihr Lebensrecht unterliegt auch denselben Einschränkungen wie bei allen anderen. D.h. bevor sie ein ZNS entwickeln und am eigenen Leben überhaupt ein Interesse haben, wiegt das Recht der Schwangeren auf körperliche Selbstbestimmung mehr.

 

Wenn man "ex post facto" argumentieren will, wie Du es offenbar willst, dann müsste man nicht nur den Schwangerschaftsabbruch ablehnen, sondern auch die Vergewaltigung bejahen, wäre doch die betreffende Person ohne sie nicht mal gezeugt, geschweige denn geboren worden. Oder?

bearbeitet von Domingo
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Ich denke, dass @rorro hier Leben an sich als etwas ansieht, was auf jeden Fall, wenn man geboren ist, bejaht wird. Das ist eine völlig idealisierte Sicht. Es gibt Menschen, die sich wünschen, nie geboren worden zu sein. Daher geht mir diese Frage nach der Sichtweise von Menschen, die ihre Existenz einer Vergewaltigung "verdanken" als Argument in der Debatte um den Umgang mit durch Vergewaltigung schwanger gewordenen Frauen zu weit. Es versucht aus bloßer Existenz die Rechtfertigung für eine Vergegenständlichung einer Frau ohne Rücksicht auf sie zu machen. Die Frau hat zur Ermöglichung werdenden Lebens auf dieser Welt zum Brutkasten und Gebärmaschine  zu werden. Nichts Anderes ist nämlich spätestens in einer solchen Situation Schwangerschaft und Geburt, wenn die Frau gegen ihren Willen zum Austragen des werdenden Lebens verpflichtet wird.

 

Übrigens schreibe ich sehr bewusst von werdendem Leben. Sprache bildet sich nicht einfach so heraus, sondern, weil Menschen bestimmte Sachverhalte klar benennen wollen. Daher gibt es für das Ungeborene im Gegensatz zum Geborenen auch die Formulierung vom werdenden Leben. Da wird (entsteht) ein Leben, während es geboren ein Leben ist.

bearbeitet von Die Angelika
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vor 2 Stunden schrieb Chrysologus:

Wenn ich also die Ansicht vertrete, dass das Strafrecht der völlig falsche Hebel ist, dass die Perspektive und die Rechte der Frau genug Gewicht haben, dass es die Rechte anderer überwiegen kann, dann vertrete ich das im Wissen darum, dass es mich hätte treffen können. Und dann sage ich dies aus der Erfahrung heraus, dass es damals bessere Wege gegeben hätte als den, den meine Mutter letztlich ging.

Wenn ich es richtig verstanden habe, sollen diese Rechte anderer nicht nur unterliegen, sondern bis zu einer bestimmten Entwicklungsstufe gar nicht vorhanden sein, weil niemand da sein soll, der diese Rechte innehaben könnte. Dieser Ansicht kann ich mich bisher nicht anschließen. 

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Strafrechtlich kann ich das nur binär denken, weil es eben keine halben Schwangerschaften gibt. Und wenn ich hier eine Entscheidungsmöglichkeit zubilligen (die nicht Beliebigkeit meint), dann muss jemand diese Entscheidung treffen. Und ich sehe hier nur die Frau als befugt an.

Die man dabei aber nicht unbegleitet lassen sollte.

Hier stehen Rechte gegeneinander, das löscht primär keines aus, aber es unterliegt am Ende im Konfliktfall immer eines 

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vor 3 Stunden schrieb Chrysologus:

Meine Mutter war gerade 18, als sie mit mir schwanger wurde, sie heiratete daher meinen Vater, musste die katholische Schule verlassen (die Schwestern hielten damals noch katholische Werte hoch) und ihr Leben nahm einen ganz anderen Verlauf als sie sich das noch dachte, als sie meinen Vater kennen lernte. Das war also ein klassischer Schwangerschaftskonflikt: Schule war der Moral sei Dank beendet, zur Auswahl standen Amtsvormund oder Heirat, und letzten Endes war sie mit der Situation und dem nachfolgenden Leben als junge Mutter inkl. Haushalt komplett überfordert. Sie hat es dennoch gut gemacht!

 

Aber wenn ich mich nun ernsthaft frage, ob ich diese Entscheidung (die Frage wurde damals nicht gestellt) für gut halten soll, dass ich geboren wurde und dass meine Geburt diese Folgen hatte - ich bin da schlicht unentschlossen.

 

Ich bin zufrieden und dankbar dafür, dass es mich gibt. Aber ich kann mehr als eine Situation in meinem Leben benennen, an denen es hätte enden können und in denen ich dem Tod sehr sehr nahe war (ein fast missglücktes Überholmanöver meiner damaligen Freundin und eine Straßensperre nachts in Zambia), ich habe in beiden Fällen keine Angst verspürt, sondern ich wusste mich getragen und geborgen bei dem, auf den ich meine Hoffnung setze. Und für beide Fälle kann ich sagen: Wäre es da zu Ende gewesen, es wäre gut gewesen.

 

Und deswegen bin ich zwar zufrieden mit meinem Sein, aber wenn ich die junge Frau, die meine Mutter damals war, begleiten würde (meine Töchter sind mittlerweile etwas älter, "meine" Leiterinnen und Roverinen bei den Pfadis teilweise in diesem Alter), ich hätte jedes Verständnis  dafür, dass sie sich anders entschieden hätte, dass es mich dann so heute nicht gäbe.

 

Wenn ich also die Ansicht vertrete, dass das Strafrecht der völlig falsche Hebel ist, dass die Perspektive und die Rechte der Frau genug Gewicht haben, dass es die Rechte anderer überwiegen kann, dann vertrete ich das im Wissen darum, dass es mich hätte treffen können. Und dann sage ich dies aus der Erfahrung heraus, dass es damals bessere Wege gegeben hätte als den, den meine Mutter letztlich ging.

 

Du kannst diese Denkweise ja nicht nur auf die (nicht mehr veränderbare) Vergangenheit anwenden, sondern auch auf die Gegenwart/Zukunft.

 

Stell dir vor, du wirst morgen durch Krankheit, Unfall oder Alter pflegebedürftig. Für deine Ehefrau und Kinder stellt das ihr Leben auf den Kopf. Deine Pflege bedeutet für sie viel Arbeit, viel Zeit, viel Kraft, auch viel Geld. Und es ist emotional sehr belastend für deine Familie anzusehen, wie du leidest oder wie du immer mehr körperlich und geistig abbaust. Geplante Reisen können nicht mehr gemacht werden, eure Zukunftspläne sind dahin. Ihr Leben verläuft dadurch völlig anders, weil du jetzt ein Pflegefall geworden bist.

 

Du könntest da ja dann auch sagen:"Es wäre besser, meine Frau würde mich töten, denn meine Existenz stellt für sie eine grosse Belastung dar. Wenn sie mich tötet, spart sie viel Kraft und Zeit und Geld und kann sich noch ein schönes Leben machen."

 

Wäre ja das gleiche Argument wie das mit der Abtreibung, die deiner Mutter eine Menge Schwierigkeiten in den folgenden Jahren erspart hätte.

bearbeitet von Guppy
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vor 11 Minuten schrieb Guppy:

Du könntest da ja dann auch sagen:"Es wäre besser, meine Frau würde mich töten, denn meine Existenz stellt für sie eine grosse Belastung dar. Wenn sie mich tötet, spart sie viel Kraft und Zeit und Geld und kann sich noch ein schönes Leben machen."

Dein Argument ist keines, weil ich nicht den Anspruch habe, dass sie mich daheim pflegen müsste. Ich ziehe da ein gutes Heim vor und freute mich, Besuch zu bekommen. Das Leben der anderen kann also durchaus weiter gehen.

 

Ich bin im übrigen nicht der Ansicht, dass Leben an sich über allem steht, es gehört mehr dazu. Uns ist Leben in Fülle verheißen, nicht in Menge noch in Länge. 

 

Daher hoffe ich sehr, dass man mich eines Tages in Frieden gehen lässt statt mein Leben künstlich zu verlängern. Wenn ich nicht mehr Essen will, dann will auch nicht zwangsernährt werden.

 

Ich kenne meine Patientenverfügung und ich weiß, was das heißt. Und ich weiß,was ich meiner Frau damit zumute.

 

Zum Leben mag ich weder gezwungen noch verurteilt werden. Die Spannung muss man aushalten.

bearbeitet von Chrysologus
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vor 37 Minuten schrieb Chrysologus:

Dein Argument ist keines, weil ich nicht den Anspruch habe, dass sie mich daheim pflegen müsste. Ich ziehe da ein gutes Heim vor und freute mich, Besuch zu bekommen. Das Leben der anderen kann also durchaus weiter gehen.

 

Ich bin im übrigen nicht der Ansicht, dass Leben an sich über allem steht, es gehört mehr dazu. Uns ist Leben in Fülle verheißen, nicht in Menge noch in Länge. 

 

Daher hoffe ich sehr, dass man mich eines Tages in Frieden gehen lässt statt mein Leben künstlich zu verlängern. Wenn ich nicht mehr Essen will, dann will auch nicht zwangsernährt werden.

 

Ich kenne meine Patientenverfügung und ich weiß, was das heißt. Und ich weiß,was ich meiner Frau damit zumute.

 

Zum Leben mag ich weder gezwungen noch verurteilt werden. Die Spannung muss man aushalten.

Nur mal so am Rande ich frage mich woher immer die Vorstellung kommt dass die Familie zu pflegen hat, das haben Profis zu machen

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Am 31.8.2022 um 14:23 schrieb phyllis:

schrieb ich ja alles auch schon, und auch deine Beiträge sind nicht gerade aufregend neu.

 

Das stimmt.

 

Am 31.8.2022 um 14:23 schrieb phyllis:

Wir akzeptieren unsere Positionen halt nicht.

 

Ich akzeptiere Deine, halte bloß die Begründung für sehr schwach.

 

Am 31.8.2022 um 14:23 schrieb phyllis:

Das einzige - bitte tu nicht so als sei deine Position "wissenschaftlicher" als die der "pro-choice".

 

Noch einmal: die Bewertung hat mit Wissenschaft per se wenig zu tun - die Grundlage dieser Bewertung halte ich allerdings für in der Tat deutlich wissenschaftlicher als die der "pro-choice", weil die ethische Bewertung von Funktionen nichts mit Wissenschaft zu tun hat.

 

Am 31.8.2022 um 14:23 schrieb phyllis:

Der Unterschied - der "Wille" des Embryos zu leben ist kein bewusster. Es ist der Ablauf der erwähnten biochemischen Gesetze.

 

Glaubst Du es gibt einen Willen ohne Biochemie?

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vor 2 Stunden schrieb Chrysologus:

Ich bin im übrigen nicht der Ansicht, dass Leben an sich über allem steht, es gehört mehr dazu. Uns ist Leben in Fülle verheißen, nicht in Menge noch in Länge. 

 

Daher hoffe ich sehr, dass man mich eines Tages in Frieden gehen lässt statt mein Leben künstlich zu verlängern. Wenn ich nicht mehr Essen will, dann will auch nicht zwangsernährt werden.

 

Ich kenne meine Patientenverfügung und ich weiß, was das heißt. Und ich weiß,was ich meiner Frau damit zumute.

 

Zum Leben mag ich weder gezwungen noch verurteilt werden. Die Spannung muss man aushalten.

 

Nun, die Möglichkeit der Entscheidung setzt erst einmal ein freies Leben voraus, und dazu gehört unweigerlich die Geburt...

 

Übrigens sind ab heute die Kosten für Angehörige in der Unterbringung von Gepflegten deutlich gestiegen, weil endlich die Beschäftigten flächendeckend nach Tarif bezahlt werden müssen. Der Staat springt da bis dato nicht ein.

 

Das kann eine Belastung sein, die über die Belastungsgrenze von Angehörigen geht. Wieso soll da der Tod nicht ein probates Mittel sein - schließlich geht es um die arg eingeschränkte Selbstverwirklichung der Angehörigen, die nicht selten deutlich länger als 9 Monate eingeschränkt wird?

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vor 7 Stunden schrieb Die Angelika:

Ich denke, dass @rorro hier Leben an sich als etwas ansieht, was auf jeden Fall, wenn man geboren ist, bejaht wird. Das ist eine völlig idealisierte Sicht. Es gibt Menschen, die sich wünschen, nie geboren worden zu sein.

 

Wie viele sind das denn so? Und ist dieser Wunsch so groß, daß sie den Freitod wählen? Wenn nicht, wie groß ist er dann?

 

vor 7 Stunden schrieb Die Angelika:

Daher geht mir diese Frage nach der Sichtweise von Menschen, die ihre Existenz einer Vergewaltigung "verdanken" als Argument in der Debatte um den Umgang mit durch Vergewaltigung schwanger gewordenen Frauen zu weit. Es versucht aus bloßer Existenz die Rechtfertigung für eine Vergegenständlichung einer Frau ohne Rücksicht auf sie zu machen.

 

Schwangerschaft ist keine "Vergegenständlichung", genausowenig wie "Gebärmaschine". mir ist keine Maschine bekannt, die die Hälfte des Genoms beisteuert, die hormonell massiven Einfluß hat etc.

 

Das Zusammenleben dieser beiden Menschen ist quasi symbiotisch - absolut gar nichts maschinelles!

 

vor 7 Stunden schrieb Die Angelika:

Übrigens schreibe ich sehr bewusst von werdendem Leben. Sprache bildet sich nicht einfach so heraus, sondern, weil Menschen bestimmte Sachverhalte klar benennen wollen. Daher gibt es für das Ungeborene im Gegensatz zum Geborenen auch die Formulierung vom werdenden Leben. Da wird (entsteht) ein Leben, während es geboren ein Leben ist.

 

Das ist ein juristischer Terminus, kein medizinischer. In der Biologie gibt es auch kein "werdendes Leben".

 

Nun hat ja die Juristerei jedes Recht, Begriffe zu formen. Nur verstehe ich dann nicht, wenn Abtreibungsbefürworter in dem einen Land es einem anderen Land vorwerfen, wenn deren Juristerei es anders sieht. Wenn es keine absoluten Kriterien geben darf (wie die separate biologische Existenz) macht der Einsatz für Abtreibung in anderen Ländern argumentativ doch überhaupt keinen Sinn! Es sei denn, man verabsolutiert seinen eigenen Relativismus ...

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vor 2 Stunden schrieb Guppy:

 

Du kannst diese Denkweise ja nicht nur auf die (nicht mehr veränderbare) Vergangenheit anwenden, sondern auch auf die Gegenwart/Zukunft.

 

Stell dir vor, du wirst morgen durch Krankheit, Unfall oder Alter pflegebedürftig. Für deine Ehefrau und Kinder stellt das ihr Leben auf den Kopf. Deine Pflege bedeutet für sie viel Arbeit, viel Zeit, viel Kraft, auch viel Geld. Und es ist emotional sehr belastend für deine Familie anzusehen, wie du leidest oder wie du immer mehr körperlich und geistig abbaust. Geplante Reisen können nicht mehr gemacht werden, eure Zukunftspläne sind dahin. Ihr Leben verläuft dadurch völlig anders, weil du jetzt ein Pflegefall geworden bist.

 

Du könntest da ja dann auch sagen:"Es wäre besser, meine Frau würde mich töten, denn meine Existenz stellt für sie eine grosse Belastung dar. Wenn sie mich tötet, spart sie viel Kraft und Zeit und Geld und kann sich noch ein schönes Leben machen."

 

Wäre ja das gleiche Argument wie das mit der Abtreibung, die deiner Mutter eine Menge Schwierigkeiten in den folgenden Jahren erspart hätte.

 

Richtig.

Und es gibt bei der Diskussion zur Sterbehilfe, die ja einen Menschen voraussetzt, der sein Leben in freier Entscheidung beenden will, gerade die gleichen Fronten wie bei der Abtreibung.

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vor 20 Minuten schrieb rorro:

 

Nun, die Möglichkeit der Entscheidung setzt erst einmal ein freies Leben voraus, und dazu gehört unweigerlich die Geburt...

 

Übrigens sind ab heute die Kosten für Angehörige in der Unterbringung von Gepflegten deutlich gestiegen, weil endlich die Beschäftigten flächendeckend nach Tarif bezahlt werden müssen. Der Staat springt da bis dato nicht ein.

 

Das kann eine Belastung sein, die über die Belastungsgrenze von Angehörigen geht. Wieso soll da der Tod nicht ein probates Mittel sein - schließlich geht es um die arg eingeschränkte Selbstverwirklichung der Angehörigen, die nicht selten deutlich länger als 9 Monate eingeschränkt wird?

 

Da kann ich nur noch den Kopf schütteln.

Es geht darum, was der zu Pflegende noch will und was nicht. Ich kann bei vollem Bewusstsein entscheiden, ob ich leben will. Da sind wir aber beim Thema Sterbehilfe, also bei der konkreten Frage, ob es erlaubt sein soll, einem Menschen, der sterben will, bei der Verwirklichung seines Willens zu helfen.

Dass du diese Thematik nutzt, um in der Diskussion zum Thema Abtreibung zu polemisieren, macht mich traurig.

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Am 1.9.2022 um 16:00 schrieb rorro:

Nun, die Möglichkeit der Entscheidung setzt erst einmal ein freies Leben voraus, und dazu gehört unweigerlich die Geburt...

Und ab der Geburt darf man dann über sein eigenes Leben vollumfänglich entscheiden?

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vor 8 Minuten schrieb Chrysologus:

Und ab der Geburt darf man dann über sein eigenes Leben vollumfänglich entscheiden?

 

Nein, vor allem anfangs nicht, aber ohne Geburt mit Sicherheit nie.

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vor 47 Minuten schrieb rorro:

 

Nein, vor allem anfangs nicht, aber ohne Geburt mit Sicherheit nie.

Also ändert sich mit der Geburt da nichts. Würde ich Etikettenschwindel nennen 

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Am 1.9.2022 um 13:17 schrieb Guppy:

 

Du kannst diese Denkweise ja nicht nur auf die (nicht mehr veränderbare) Vergangenheit anwenden, sondern auch auf die Gegenwart/Zukunft.

 

Stell dir vor, du wirst morgen durch Krankheit, Unfall oder Alter pflegebedürftig. Für deine Ehefrau und Kinder stellt das ihr Leben auf den Kopf. Deine Pflege bedeutet für sie viel Arbeit, viel Zeit, viel Kraft, auch viel Geld. Und es ist emotional sehr belastend für deine Familie anzusehen, wie du leidest oder wie du immer mehr körperlich und geistig abbaust. Geplante Reisen können nicht mehr gemacht werden, eure Zukunftspläne sind dahin. Ihr Leben verläuft dadurch völlig anders, weil du jetzt ein Pflegefall geworden bist.

 

Du könntest da ja dann auch sagen:"Es wäre besser, meine Frau würde mich töten, denn meine Existenz stellt für sie eine grosse Belastung dar. Wenn sie mich tötet, spart sie viel Kraft und Zeit und Geld und kann sich noch ein schönes Leben machen."

 

Wäre ja das gleiche Argument wie das mit der Abtreibung, die deiner Mutter eine Menge Schwierigkeiten in den folgenden Jahren erspart hätte.

 

Terry Pratchett: Choosing To Die on Vimeo

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On 9/1/2022 at 9:54 AM, rorro said:

Noch einmal: die Bewertung hat mit Wissenschaft per se wenig zu tun - die Grundlage dieser Bewertung halte ich allerdings für in der Tat deutlich wissenschaftlicher als die der "pro-choice", weil die ethische Bewertung von Funktionen nichts mit Wissenschaft zu tun hat.

Ach was - du nimmst genauso eine Bewertung vor, setzt einfach viel früher an, bei einem Stück Erbgut.

 

On 9/1/2022 at 9:54 AM, rorro said:
On 8/31/2022 at 8:23 AM, phyllis said:

Der Unterschied - der "Wille" des Embryos zu leben ist kein bewusster. Es ist der Ablauf der erwähnten biochemischen Gesetze.

 

Glaubst Du es gibt einen Willen ohne Biochemie?

Du als Christ müsstest das doch glauben. 😇

Zumindest erlaubt unser Bewusstsein die biochemischen Abläufe zu beeinflussen. Einem Embryo ist das völlig verwehrt. Zumindest bis der Cortex fertig ausgebildet ist.

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