MartinO Geschrieben 17. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 17. Juli 2021 vor 4 Stunden schrieb Moriz: Und genau deswegen müssen wir uns gut überlegen, wie wir weitermachen wenn demnächst alle geimpft sind, die das wollen. Wir werden Corona nicht ausrotten können, aber die Imfpung nimmt ihm den Schrecken. Meiner Meinung nach sollten bei der Rückkehr von Auslandsreisen aus Risikogebieten sowie in bestimmten Arbeitsbereichen, etwa in der Medizin und Pflege, weiterhin Tests (und Quarantäne im Fall eines positiven Ergebnisses) auch für Geimpfte verpflichtend sein. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 18. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2021 17 hours ago, rince said: Ich dachte, diese Korrelation sei inzwischen mit Delta nicht mehr gegeben... Eine Korrelation zur Gesamtgesellschaft vermutlich nicht. Im Guardian wird jetzt von einem Aufruf vers. Krebshilfeorganisation berichtet, die einer Aufhebung aller Covid-bedingten Restriktionen etwa. 3,8 Mio. Immungeschwächte Patientys in Gefahr sehen, die sich nur bedingt durch Impfungen schützen könnten. Wenn das stimmt - womit und wie könnte man diese Mitbürger adäquat schützen? Welche konkreten Gefahren bestehen, wenn die Gesellschaft Covid nur noch per Impfung einzudämmen sucht? Wieviel Rücksichtnahme könnten diese Menschen erwarten? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 18. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2021 vor 12 Minuten schrieb Shubashi: Eine Korrelation zur Gesamtgesellschaft vermutlich nicht. Im Guardian wird jetzt von einem Aufruf vers. Krebshilfeorganisation berichtet, die einer Aufhebung aller Covid-bedingten Restriktionen etwa. 3,8 Mio. Immungeschwächte Patientys in Gefahr sehen, die sich nur bedingt durch Impfungen schützen könnten. Wenn das stimmt - womit und wie könnte man diese Mitbürger adäquat schützen? Welche konkreten Gefahren bestehen, wenn die Gesellschaft Covid nur noch per Impfung einzudämmen sucht? Wieviel Rücksichtnahme könnten diese Menschen erwarten? Die Frage wäre, wie sich die Gefahren von Covid-19 für diese Gruppe von der Gefahr durch andere Krankheiten unterscheidet. 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinO Geschrieben 18. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2021 vor 18 Stunden schrieb rorro: Es wäre schon viel gewonnen, wenn man aufhören würde die Kinder zu testen. Ich habe immer noch nicht verstanden, was das bringen soll, wenn sich alle Risikopersonen impfen lassen können (zu denen >99% der Kinder nicht gehören). Ich nehme mal, daß Gerichte diese Logik auch mal hinterfragen werden. Es geht nicht nur um das Ansteckungsrisiko der Kinder selbst, sondern auch um Familienmitglieder, die sich u.U. nicht impfen lassen können. (Die, die nicht wollen, lasse ich außen vor; das ist deren Problem.) Ich verstehe, dass du die Reihenimpfung gesunder Jugendlicher ablehnst bzw. kann deine Gründe nachvollziehen. Ob ich deine Meinung teilen würde, wenn ich selbst Mediziner wäre, kann ich nicht beurteilen. Dennoch oder gerade deshalb: Man kann sich infizieren, ohne selbst krank zu werden, bleibt dann aber weiter ansteckend. Daher halte ich Reihentests bei Jugendlichen, die noch nicht geimpft oder genesen sind - letzteres müsste sich doch feststellen lassen - weiterhin für sinnvoll. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 18. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2021 Nachdem die Alten durchgeimpft sind und für das Gesundheitssystem nicht mehr die Gefahr der Überlastung besteht, hat man jetzt einen neuen Grund gefunden, uns unsere Freiheiten zu nehmen. vor einer Stunde schrieb Shubashi: Im Guardian wird jetzt von einem Aufruf vers. Krebshilfeorganisation berichtet, die einer Aufhebung aller Covid-bedingten Restriktionen etwa. 3,8 Mio. Immungeschwächte Patient Zitier doch bitte richtig! Zitat up to 3.8 million people deemed clinically extremely vulnerable to the virus, who have spoken of feeling unsafe Es geht um bis zu 3,8 Millionen Menschen (übrigens in England), die sich unsicher fühlen. Wie haben diese Leute eigentlich bisher die Winterhalbjahre überlebt? Mit den ganzen Erkältungen und so ganz ohne die Möglichkeit der Grippeschutzimpfung? Ich will nun wirlich niemanden davon abhalten, eine Maske zu tragen, um sich selbst zu schützen. Aber von mir kann das bald keiner mehr erwarten! Ich finde es auch vollkommen in Ordung, wenn zum Schutz eines erkrankten Elternteils dessen Kinder geschützt werden, ggf. auch jünger als 12 Jahre. Aber man kann auch das nicht von der ganzen Klasse fordern! 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinO Geschrieben 18. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2021 vor 4 Minuten schrieb Moriz: Wie haben diese Leute eigentlich bisher die Winterhalbjahre überlebt? Mit den ganzen Erkältungen und so ganz ohne die Möglichkeit der Grippeschutzimpfung? Ich will nun wirlich niemanden davon abhalten, eine Maske zu tragen, um sich selbst zu schützen. Aber von mir kann das bald keiner mehr erwarten! Ich finde es auch vollkommen in Ordung, wenn zum Schutz eines erkrankten Elternteils dessen Kinder geschützt werden, ggf. auch jünger als 12 Jahre. Aber man kann auch das nicht von der ganzen Klasse fordern! Die Kinder sind aber zwangsläufig mit anderen Kindern zusammen in der Klasse und können sich daher infizieren - für alle Kinder (vermutlich) nahezu folgenlos, für erkrankte Elternteile nicht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 18. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2021 vor 13 Minuten schrieb Moriz: Ich finde es auch vollkommen in Ordung, wenn zum Schutz eines erkrankten Elternteils dessen Kinder geschützt werden, ggf. auch jünger als 12 Jahre. Aber man kann auch das nicht von der ganzen Klasse fordern! Exakt diesen Fall haben wir gerade in meiner Schule. Der Vater eines Schülers hat Krebs. Die Klasse trägt freiwillig (!) aus Solidarität mit dem Mitschüler den ganzen Tag über Maske - auch wenn sie es nicht müsste. Sie haben es von sich aus so entschieden, kein Lehrer hat sie darauf irgendwie hingewiesen oder sie unter Druck gesetzt. Ein solches Verhaltens finde ich einfach nur stark und würde mich einfach nur freuen, wenn mehr Mitbürger*innen sich so verhalten würden. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 18. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2021 (bearbeitet) vor 44 Minuten schrieb MartinO: Die Kinder sind aber zwangsläufig mit anderen Kindern zusammen in der Klasse und können sich daher infizieren - für alle Kinder (vermutlich) nahezu folgenlos, für erkrankte Elternteile nicht. Dann müssen sie, wie in den letzten Jahren, die ensprechenden Schutzmaßnahmen in der Familie umsetzen. Die einzige Alternative wäre: Maskenpflich für immer. Denn wir werden Covid nicht mehr los und auch schwer erkrankte Familienmitglieder wird es immer geben. Frage an @rorro: Wie viele Leute gibt es wirklich, die aufgrund schwerer Erkrankungen nicht geimpft werden können? bearbeitet 18. Juli 2021 von Moriz Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinO Geschrieben 18. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2021 vor 4 Minuten schrieb Moriz: Dann müssen sie, wie in den letzten Jahren, die ensprechenden Schutzmaßnahmen in der Familie umsetzen. Die einzige Alternative wäre: Maskenpflich für immer. Denn wir werden Covid nicht mehr los und auch schwer erkrankte Familienmitglieder wird es immer geben. Nicht unbedingt Maskenpflicht, aber Testpflicht - zumindest, wenn entsprechende Fälle in der Klasse bekannt sind. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 18. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2021 (bearbeitet) vor 9 Minuten schrieb MartinO: Nicht unbedingt Maskenpflicht, aber Testpflicht - zumindest, wenn entsprechende Fälle in der Klasse bekannt sind. Testpflicht ja. Mir geht es aber noch mehr um die Haltung, die sich verändern muss. Ich kann fragen: "Was darf ich tun? Welche meiner Rechte werden zu Unrecht eingeschränkt? Was ist - aus juristischer Sicht - mein Recht?" Ich kann aber auch fragen: "Was soll ich tun? Welche Maßnahmen kann ich - punktuell oder dauerhaft - mittragen, um andere zu schützen? Was ist - aus ethischer Sicht - meine Aufgabe?" Für mich ist die zweite Frage entscheidend ... Denn ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben, in der Menschen nur nach ihren Rechten, nicht aber nach moralischen Pflichten fragen. bearbeitet 18. Juli 2021 von laura 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 18. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2021 vor 19 Minuten schrieb MartinO: Nicht unbedingt Maskenpflicht, aber Testpflicht - zumindest, wenn entsprechende Fälle in der Klasse bekannt sind. Also weiterhin zwei halbe Schulstunden pro Woche darauf verwenden, alle Schüler zu testen - um dann was zu machen? Die Kinder der erkrankten Eltern vom Unterricht zu befreien? Oder sie gar in Quarantäne zu schicken? Allerdings hätte das ein absehbares Ende; ich gehe davon aus, daß am Ende des Winters auch unter Schülern Herdenimmunität erreicht ist. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinO Geschrieben 18. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2021 vor 1 Minute schrieb Moriz: Also weiterhin zwei halbe Schulstunden pro Woche darauf verwenden, alle Schüler zu testen - um dann was zu machen? Die Kinder der erkrankten Eltern vom Unterricht zu befreien? Oder sie gar in Quarantäne zu schicken? Um positiv Getestete in Quarantäne zu schicken. Zwei habe Schulstunden pro Woche erscheint mir derzeit die am wenigsten schlechte Alternative, solange für Kinder unter 12 Jahren noch kein Impfstoff zugelassen und für Jugendliche die Impfung noch nicht verbindlich empfohlen ist. Man kann ja Geimpfte und Genesene von der Testpflicht befreien. Die Alternativen wären Impfpflicht - mit bekannten und unbekannten Folgen - oder erneute Schulschließungen. Das kann niemand ernsthaft wollen. Zitat Allerdings hätte das ein absehbares Ende; ich gehe davon aus, daß am Ende des Winters auch unter Schülern Herdenimmunität erreicht ist. Ich hoffe es. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 18. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2021 vor 3 Minuten schrieb Moriz: Also weiterhin zwei halbe Schulstunden pro Woche darauf verwenden, alle Schüler zu testen - um dann was zu machen? Die Kinder der erkrankten Eltern vom Unterricht zu befreien? Oder sie gar in Quarantäne zu schicken? Wie wäre es, wenn die Schüler*innen an zwei Tagen in der Woche eine halbe Stunde früher kommen, um sich außerhalb der Unterrichtszeit zu testen? Aufsicht durch Betreuungspersonal etc. Ja, die infizierten Schüler*innen gehen heim, die Nebensitzer auch. Ja, und eventuell auch das Kind der erkrankten Eltern. Und bei einem Coronafall in der Klass wird dann täglich getestet. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinO Geschrieben 18. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2021 vor 13 Minuten schrieb laura: Wie wäre es, wenn die Schüler*innen an zwei Tagen in der Woche eine halbe Stunde früher kommen, um sich außerhalb der Unterrichtszeit zu testen? Aufsicht durch Betreuungspersonal etc. Das könnte gerade auf dem Land ein Problem sein. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 18. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2021 vor 6 Minuten schrieb MartinO: Das könnte gerade auf dem Land ein Problem sein. ... richtig... Dann eben in der ersten Stunde. Die ausfallende Unterrichtszeit wird nachgeholt, jede zweite Woche eine zusätzliche Stunde am Nachmittag. Das bekäme man schon irgendwie hin ... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 18. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2021 Boris Johnson geht in Quarantäne .... jetzt hat der arme Kerl morgen gar nichts von den Öffnungen. Ich dachte, Corona wäre in GB beendet. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinO Geschrieben 18. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2021 vor 17 Minuten schrieb laura: Boris Johnson geht in Quarantäne .... jetzt hat der arme Kerl morgen gar nichts von den Öffnungen. Ich dachte, Corona wäre in GB beendet. Dass Corona beendet sei, behauptet niemand - weder hier, noch in GB, noch sonstwo. Was behauptet wird, ist, dass bei Geimpften eine Infektion dafür sorgt, dass die Folgen deutlich milder sind. Ich hoffe schwer, dass das stimmt - wenn nicht, bleibt uns nichts anderes übrig, als einige Jahre Komplettlockdown oder zumindest Isolation von sämtlichen anderen Ländern. Beides brächte massive Schäden mit sich, die an die Existenz gingen - also nicht nur 100,- € pro Monat weniger. Ich bin auch der Meinung, dass Großbritannien zu schnell öffnet. Herrn Johnson beträfen die Öffnungen aber am wenigsten: An internationalen Konferenzen teilnehmen konnte er auch während des Lockdowns, einfach mit Freunden in ein beliebiges Pub gehen, kann er so oder so nicht ohne weiteres. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
UHU Geschrieben 18. Juli 2021 Autor Melden Share Geschrieben 18. Juli 2021 vor 1 Stunde schrieb Moriz: Ich will nun wirlich niemanden davon abhalten, eine Maske zu tragen, um sich selbst zu schützen. Aber von mir kann das bald keiner mehr erwarten! Vorab: Danke für Deine zusätzliche Ausführungen in Deinem Post. Jetzt zum Zitat: Es gibt zwei extrem gegensätzliche Positionen in meinem Umfeld. Die einen, die nach einer Genesung sich wie die Axt im Wald verhalten, denen alles piepsegal ist und die genau diese Haltung von allen anderen (ob geimpft, genesen oder ungeschützt sind) auch einfordern (nicht erwarten!). Dies auch mit saud mit extrem emphatischen Worten unterstreichen. Und die anderen, die von allen die AHAL bis zum St.-Nimmerleins-Tag fordern, obwohl sie fertig geimpft sind. Andere Meinungen, selbst abwegende oder abwartende Haltungen, werden nicht akzeptiert. Wie überall, auch bei anderen Themen, ist ein Mittelweg nur selten gefragt. Das finde ich persönlich wahnsinnig anstrengend. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 18. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2021 Ja. Die Gesellschaft ist gespalten. Was nicht am Virus alleine liegt, das war nur der Auslöser. In wie weit das politische Handeln dazu beigetragen hat, daß dürfte für mehrere Jahre Forschung reichen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 18. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2021 2 hours ago, Moriz said: Es geht um bis zu 3,8 Millionen Menschen (übrigens in England), die sich unsicher fühlen. Clinically vulnerable ist schon was anderes, als sich bloß unsicher zu fühlen. Der Punkt ist doch, abzuwägen, was die Alternative ist: man kann natürlich sagen, diese 3,8 Mio. können jetzt für sich selbst sorgen, und weitere 10.000 Tote bis Ende des Jahres sind okay. Viele Leute werden aber anderer Meinung sein, und sich diesem Risiko nicht aussetzen wollen. D.h. die Covid-Probleme der Gesellschaft werden sich so oder so fortsetzen. Wer wird z.B. in ein Restaurant gehen, wenn er bei hohen Inzidenzen immer wieder mit erneuten Quarantänen rechnen muss, oder mit bisher schwer erkennbaren Langzeitfolgen durch Delta? Wie hoch der Anteil in der britischen Bevölkerung ist, denen die weitere Ausbreitung der Krankheit egal ist, wird sich zeigen. Vom Standpunkt des Arbeitsrechts z.B. werden die Arbeitgeber wie Arbeitnehmer vor einer Reihe von Entscheidungen, die keinesfalls bedeuten, dass die Pandemie vorbei ist. Die Hälfte der Bevölkerung hält „Freedom day“ übrigens für keine gute Idee, was schon andeutet, dass die sozialen Konflikte um Covid sich möglicherweise noch intensivieren werden - man wird sehen, wie die Briten auf explodierende Inzidenzen reagieren werden. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinO Geschrieben 18. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2021 vor 15 Minuten schrieb Shubashi: Vom Standpunkt des Arbeitsrechts z.B. werden die Arbeitgeber wie Arbeitnehmer vor einer Reihe von Entscheidungen, die keinesfalls bedeuten, dass die Pandemie vorbei ist. Die Hälfte der Bevölkerung hält „Freedom day“ übrigens für keine gute Idee, was schon andeutet, dass die sozialen Konflikte um Covid sich möglicherweise noch intensivieren werden - man wird sehen, wie die Briten auf explodierende Inzidenzen reagieren werden. Explodierende Inzidenzen haben sie ja jetzt schon. Irgendwann werden die Inzidenzen nicht mehr deutlich steigen, weil (zumindest in einigen Regionen) so gut wie jeder infiziert wurde - so geschehen in Tschechien bei der letzten Welle. Die Frage ist, wie schwer diese Infektionen verlaufen. Tschechien hatte in der letzten Welle so viele Tote zu beklagen, dass niemand es ernsthaft als Vorbild nehmen könnte. Ich hoffe, Großbritannien übersteht diese Welle mit wenigen Toten oder Schwerkranken. Ich hoffe das auch aus egoistischen Methoden: Wenn sich zeigen sollte, dass die Impfung - in GB sind deutlich mehr Menschen auch doppelt geimpft als hier - gegen die Delta-Variante kaum nützt, blüht uns entweder ebenfalls ein Massensterben oder ein Lockdown wie in Neuseeland, aber über mehr als ein Jahr. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 18. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2021 3 minutes ago, MartinO said: Die Frage ist, wie schwer diese Infektionen verlaufen. Tschechien hatte in der letzten Welle so viele Tote zu beklagen, dass niemand es ernsthaft als Vorbild nehmen könnte. Ich hoffe, Großbritannien übersteht diese Welle mit wenigen Toten oder Schwerkranken. Eine Hauptsorge ist, dass GB mit explodierenden Inzidenzen neue Varianten ausbrütet, die den Impferfolg weiter untergraben. Die meisten Experten sind daher ziemlich besorgt, wie das britische Experiment ausgeht. Alle Maßnahmen auszusetzen ist daher ziemlich dumm, weil die Gefahr besteht, alle gegenüber der Pandemie gewonnenen Fortschritte einzubüßen. Und dann werden die wirtschaftlichen und sozialen Konsequenzen wirklich verheerend, weil die Leute dann mehrheitlich tatsächlich Panik schieben werden. https://www.nature.com/articles/d41586-021-01938-4 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 18. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2021 vor 41 Minuten schrieb Shubashi: Der Punkt ist doch, abzuwägen, was die Alternative ist: Wenn Imfpen jetzt doch nicht der Königsweg aus der Pandemie ist, dann bleiben nur massive Einschränkungen bis zum St.Nimmerleinstag (und das ganz ohne daß ich hier jetzt den @MartinO machen will). Was die weiteren Infektionen allerdings nicht verhindert, sondern nur herauszögert. Irgendwann bekommt nämlich doch jeder mal Covid-19. Oder eben Laufen lassen. vor 44 Minuten schrieb Shubashi: diese 3,8 Mio. Ich bezweifele, daß es in England 3,8 Millionen Menschen gibt, die nicht geimpft werden können. Ich halte diese Zahl für viel zu hoch gegriffen; wie die angebliche Restlebenserwartung von fast 10 Jahren der betagten Corona-Opfer. Wobei ich hier nicht von einem lässlichen Fehler ausgehe, der selbst dem besten Wissenschaftler mal passiert, sondern von einer politisch motiverten Falschdarstellung. Und das macht mich ärgerlich! vor 48 Minuten schrieb Shubashi: und weitere 10.000 Tote bis Ende des Jahres die werden wir so oder so nicht verhindern können. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 18. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 18. Juli 2021 (bearbeitet) vor 31 Minuten schrieb Shubashi: Eine Hauptsorge ist, dass GB mit explodierenden Inzidenzen neue Varianten ausbrütet, die den Impferfolg weiter untergraben. Das können wir allenfalls duchs Impfen unterbinden. Jeder Infizierte ist ein Mutationsreaktor. Dabei ist es egal, ob sich jetzt alle 'gleichzeitig' infizieren oder wir das ganze um Jahre hinauszögern, bis daß jeder mal Covid-19 gehabt hat. Im Zweifelsfall wäre 'sofort' vermutlich wenier kritisch, weil die Wahrscheinlichkeit einer sich über mehrere Stufen entwickelnden gefählichen Mutation mit der Länge der Infektionskette ansteigt. Von daher halte ich Schutzmaßnahmen nur für vertretbar, solange sich noch nicht alle impen lassen konnten. Daraus: Zitat Although current infections are comparable to the situation in February, hospitalizations and deaths are more than ten times lower. Also inzwischen im Bereich einer 'normalen' Grippeepidemie. Zitat The government has decided that this is an acceptable compromise Das halte ich für nachvollziehbar. bearbeitet 18. Juli 2021 von Moriz Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. iskander Geschrieben 18. Juli 2021 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 18. Juli 2021 (bearbeitet) Am 16.7.2021 um 11:53 schrieb laura: Derzeit haben wir eine Diktatur des Egoismus. Ich hätte mal folgende Frage an Dich und an alle Leute, die unbedingt wollen, dass möglichst viele Menschen sich impfen lassen: Warum? Jeder, der die Impfung für effektiv und sicher hält, kann sich doch selbst impfen lassen und ist damit dann doch nach eigener Einschätzung gut geschützt. Warum sollen sich dann ANDERE Menschen auch noch impfen lassen? Weil sonst angeblich eine Überlastung des Gesundheitssystems droht? Das stimmt einfach nicht. Abgesehen von zahlreichen anderen Einwänden (siehe meine früheren Beiträge) ist festzuhalten, dass jüngere Menschen sehr selten schwer erkranken und sehr selten sterben. Spätestens, wenn die Risiko-Gruppen weitgehend geimpft sind, besteht also kaum die Gefahr einer schweren Belastung des Gesundheitssystems. Dann kommt das "Argument", dass es der Gemeinschaft nicht zumutbar sei, für die medizinischen Behandlungskosten von Ungeimpften zu zahlen, da sie unnötig ein Risiko für schwere Verläufe eingehen würden. Selbst wenn man diese Prämisse teilt: So what? Adipöse, Raucher, Trinker und viele andere gehen erhöhte Risiken ein; wie gesagt ist davon auszugehen, dass jedes Jahr allein am Rauchen weltweit so viele Menschen sterben wie (im schlimmsten Fall) an der Covid-19-Pandimie insgesamt. Wenn man anfangen wollten, Leuten medizinische Hilfe vorzuenthalten, weil sie (angeblich) unnötig ihre Gesundheit aufs Spiel setzen, könnte man da ganz woanders anfangen. Dann heißt es: Ja, es können sich aber nicht alle Menschen impfen lassen. Und die müssen durch eine "Herdenimmunität" geschützt werden, und damit die schnell erreicht wird, sollen sich alle impfen lassen. Dazu ist dies zu sagen: - Es gibt nur sehr wenige Menschen, die sich nicht impfen lassen können oder bei denen die Impfung nicht wirkt (und manche von denen sind so krank, dass auch eine normale Grippe sie töten würde). - Das Nutzen-Risiko-Profil der Impfung wird immer schlechter, je jünger die Geimpften sind. Gerade bei einem geringen Risiko, unter einer Krankheit schwer zu leiden, fallen auch seltene Nebenwirkungen der Impfung ins Gewicht. Es ist kaum zumutbar, dass sich Millionen Menschen impfen lassen müssen, die keine Impfung brauchen, aber dann an Nebenwirkungen leiden werden, deren tatsächliches Ausmaß angesichts einer fehlenden aktiven Pharmakovigilanz unbekannt ist, aber womöglich nicht unerheblich ist. - Auch eine Impfung führt offenbar nicht zuverlässig zu einer sterilen Immunität, so dass also selbst eine totale Durchimpfung der Bevölkerung ohnehin nicht verhindern könnte, dass eine weitere Übertragung von Viren stattfindet, so dass auch diejenigen angesteckt werden, die nicht geimpft werden können. Entsprechend äußert sich auch die Kassenärztliche Vereinigung: "Eine Herdenimmunität sei nicht zu erreichen. 'Selbst wenn 100 Prozent der Menschen in Deutschland geimpft seien, wird es keinen vollständigen Infektionsschutz geben', sagte Gassen. Die Wirksamkeit der Impfung gegen die Infektiosität der derzeit dominierenden Delta-Variante betrage 64 Prozent. [...] Im September spätestens werde jeder ein Impfangebot erhalten haben, ergänzte Hofmeister. 'Dann müssen alle Einschränkungen fallen.' Eine Überlastung des Gesundheitswesens sei nicht mehr zu erwarten und werde auch nicht mehr stattfinden, sagten die KBV-Spitzen." Wer der Impfung vertraut und es für sinnvoll hält, soll sich impfen lassen und gut ist. Er ist - wenn er recht hat - dann ja effektiv geschützt, ganz egal ob andere sich impfen lassen oder nicht! Wer hingegen das Risiko, an Corona schwer zu erkranken, für sich selbst aber als gering bewertet und/oder angesichts des Fehlens einer Untersuchung etwa möglicher Langzeitfolgen einer Impfung skeptisch ist, der soll es lassen. "Unsolidarisch" ist er höchstens mit sich selbst. Jeder trägt dann das Risiko einer Fehlentscheidung für sich selbst, der Impfwillige wie der Impf-Unwilige. Wieso also wollen manche Leute, die von einer Impfung überzeugt sind und sich selbst schützen können, dann aber auch andere Leute unbedingt zu einer Impfung drängen oder zwingen? Was ist der Grund, was ist der Sinn, was ist das Argument??? bearbeitet 18. Juli 2021 von iskander 4 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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