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Corona-Special: in Deutschland, Europa und Global - Nr. 2


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vor 6 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Ich hoffe, du gestattest, daß ich das noch einmal zitiere.

 

Es ist mir eine Ehre. B)

bearbeitet von iskander
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(Im Nachhinein scheint mir, dass ich vielleicht etwas scharf formuliert habe. Ich möchte damit auch niemandem hier im Forum zu nahe treten. Ich finde es aber ausgesprochen ärgerlich, wenn Experten wie Drosten das eigene Versagen und das der Regierung und vieler anderer im Nachhinein mit teils haarsträubenden und teils aus der Luft gegriffenen "Argumenten" zu kaschieren versuchen, anstatt sich der Kritik in ehrlicher und sachdienlicher Weise zu stellen. Es hat aus meiner Sicht aber auch keinen Wert, solchen Leuten in ihrer Verweigerungshaltung zu folgen.)

bearbeitet von iskander
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vor 22 Minuten schrieb iskander:

Der schwedische Arzt Sebastian Rushworth hatte auf eine entsprechende Anfrage geantwortet, dass die Schweden sich am Anfang tatsächlich recht diszipliniert an die Empfehlungen gehalten hätten, aber dass diese Disziplin im Lauf der Zeit alsbald deutlich abgenommen habe. Nach aller menschlichen Erfahrung scheint mir das völlig plausibel zu sein.

 

Und umgekehrt haben sich die Deutschen quasi freiwillig schon vor dem ersten Lockdown ihre Kontakte massiv eingeschränkt. Die Infektionszahlen gingen ja schon vor Beginn dieses Lockdowns deutlich zurück.

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Ich denke, der größte Fehler war das Narrativ, man könnte 'Infektionen verhindern'. Bei vielen Krankheiten ist das durch entsprechende Maßnahmen möglich; von strenger Quarantäne bei Ebola über konsequente Verwendung von Präservativen bei HIV bis zur Einhaltung strenger Hygienevorschriften bei Trinkwasser, wodurch Infektionen mit Cholera verhindert werden. Bei einer pandemischen respiratorischen Erkrankung ist das dagegen nicht möglich; die geht zwingend in einen endemischen Zustand über sobald alle* Menschen sich infiziert haben.

Man konnte in gewissen Grenzen Infektionen verzögern. Das @Kara (?) hier schrieb, daß sie sich drei Wochen quasi selbst in Quarantäne begeben hat, um nicht gerade zur Erstkommunion ihrer Tochter infiziert zu sein, das kann ich gut verstehen. Und bis zur Impfung der Risikogruppen mag man das auch für eine bedenkenswerte Strategie für die Gesamtbevölkerung gehalten haben. Aber spätestens zu dem Zeitpunkt, an dem alle Interessierten geimpft waren, gab es nichts mehr 'zu verhindern', da gab es nur noch 'laufen lassen', mit oder ohne Bremse.

 

* bis auf die, die sich, möglicherweise aus genetischen Gründen, nicht infizieren können.

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vor 6 Minuten schrieb Moriz:

 

Und umgekehrt haben sich die Deutschen quasi freiwillig schon vor dem ersten Lockdown ihre Kontakte massiv eingeschränkt. Die Infektionszahlen gingen ja schon vor Beginn dieses Lockdowns deutlich zurück.

 

Die Kontakte wurden auf jeden Fall massiv eingeschränkt. Welche Rolle das ggf. spielte (es gab ja auch saisonale Effekte) sei dahingestellt. Jedenfalls ist die Spekulation, dass die "disziplinierten" und regel-versessenen Deutschen plötzlich so undiszipliniert sein sollen, doch offenkundig aus der Luft gegriffen. Man versucht hier, das, was nicht ins Bild passt, irgendwie wegzuerklären.

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vor 5 Minuten schrieb Moriz:

Und bis zur Impfung der Risikogruppen mag man das auch für eine bedenkenswerte Strategie für die Gesamtbevölkerung gehalten haben.

 

Man weiß letztlich ja nicht mal, ob nicht die Quarantäne die Ausbreitung der Infektionen sogar beschleunigt hat. Denn die Leute stecken sich vor allem zu Hause an, und je mehr Zeit man zu Hause verbringt, desto  höher ist das Infektionsrisiko (Exposition/Virenlast). Wenn die Weitergabe des Virus "außer Haus" sich durch die vermehrte Isolation nicht allzu sehr vermindert hat, die Transmission im Haus aber deutlich zugenommen hat, kann der Netto-Effekt ungünstig gewesen sein.

 

Das wäre womöglich auch eine Erklärung oder ein Teil einer Erklärung dafür, wieso sich Covid ausgerechnet zu jener Zeit so explosionsartig verbreitet hat, als die Leute aus Angst zu Hause geblieben sind, während es im Winter 2019/2020 zuvor lange kaum Fälle gab (obwohl das Virus da offenbar schon in Europa angekommen war).

 

Das ist nur eine von mehreren offenen Fragen in diesem Kontext - welche trotz ihrer enormen Bedeutung meines Wissens in den Medien praktisch totgeschwiegen wurden.

bearbeitet von iskander
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Und hier noch was:

 

"Besonders kritisch äußerte sich der Krisenstab zu den FFP2-Masken: „Es ist ungünstig und gefährlich, wenn Masken von Laien benutzt werden“ (November 2020). „Aus fachlicher Sicht ist es nicht unproblematisch, generell FFP2-Masken zu empfehlen. Dies kann bei Personen mit Vorerkrankungen zu gesundheitlichen Problemen führen“ (Januar 2021).
Wiederum hätte es für die juristische Bewertung der Maskenpflicht eine Rolle gespielt, diese Einwände öffentlich transparent zu machen und zu diskutieren. Nicht bloß innerhalb des RKI-Krisenstabs, der bekanntlich kein demokratisches Entscheidungsgremium darstellt. Denn für die Rechtfertigung von Maßnahmen kommt es auf das Verhältnis von Kosten und Nutzen an.
Die möglichen Gefahren für Menschen mit Vorerkrankungen oder infolge von Tragefehlern, die ein Ansteckungsrisiko bergen, wurden aber nicht allgemein kundgetan. Mit dem Ergebnis, dass sie in die juristische Abwägung nicht angemessen einbezogen werden konnten."

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/rki-protokolle-die-corona-aufarbeitung-hat-gerade-erst-begonnen-19917329.html

 

Letzeres ist natürlich insofern zu korrigieren, als es eine sehr fundierte Kritik von kompetenter Seite an der Maskenpflicht - nur dass Gerichte und Medien es offenbar vorzogen, diese weitgehend zu ignorieren.

 

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vor einer Stunde schrieb iskander:

während es im Winter 2019/2020 zuvor lange kaum Fälle gab (obwohl das Virus da offenbar schon in Europa angekommen war).

Ein interessanter Punkt!

Meine Vermutung: Da man nicht gezielt gesucht hat, hat man auch keine Infektionen finden können.

Andererseits ist in der Frühphase einer Epidemie auch noch nicht mit vielen Fällen zu rechnen.

Interessant wäre es, mal die Rückstellproben der Sentinel-Praxen daraufhin zu untersuchen - falls das nicht schon gemacht wurde.

Ich meine, man hätte schon in den ersten Untersuchungen bei ca. 1% der Leute spezifische Corona-Antikörper gefunden. Vielleicht waren das ja doch keine Kreuzreaktionen...

 

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48 minutes ago, iskander said:

 

Letzeres ist natürlich insofern zu korrigieren, als es eine sehr fundierte Kritik von kompetenter Seite an der Maskenpflicht - nur dass Gerichte und Medien es offenbar vorzogen, diese weitgehend zu ignorieren.


Nur ist auch die Frage, ob diese Einschätzung überhaupt korrekt war. Vielleicht war das auch nur wieder das Vorurteil hochmütiger Profis, das Volk sei zu doof zum „richtigen“ Maskentragen?

 

Was mich ein bisschen frustriert, ist die anscheinende (oder scheinbare?) Schwierigkeit, selbst diese Frage mit hoher Zuverlässigkeit zu beantworten:

Quote

….Most of the studies included in this rapid systematic review were observational rather than experimental. Study designs commonly suffered from a critical ROB. The effects measured in each study were variable in magnitude and generally of low precision. Nevertheless, taking together the evidence from all studies, we conclude that wearing masks, wearing higher quality masks (respirators), and mask mandates generally reduced the transmission of SARS-CoV-2 infection. …..


Kurz: trotz tausender von Datensätze und dutzender Studien gab es kaum welche, diese Frage vorurteilsfrei zu beantworten.

Man muss auch jetzt noch entscheiden, was einem sicherer erscheint.

Vielleicht sollte diese Schwierigkeit allein uns ermutigen, nicht allzu harsch zu verurteilen und ganz apodiktischen Urteilen zu misstrauen.

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vor einer Stunde schrieb iskander:

Letzeres ist natürlich insofern zu korrigieren, als es eine sehr fundierte Kritik von kompetenter Seite an der Maskenpflicht - nur dass Gerichte und Medien es offenbar vorzogen, diese weitgehend zu ignorieren.

Speziell die Rolle der 'unabhängigen' Justiz gehört nochmal beleuchtet.

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vor 12 Minuten schrieb Shubashi:

Vielleicht war das auch nur wieder das Vorurteil hochmütiger Profis, das Volk sei zu doof zum „richtigen“ Maskentragen?

Bist du mal mit offenen Augen unterwegs gewesen, wie die Leute die Masken angewendet haben? Lustig waren da besonders die Bartträger...

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vor 22 Minuten schrieb rince:
vor 36 Minuten schrieb Shubashi:

Vielleicht war das auch nur wieder das Vorurteil hochmütiger Profis, das Volk sei zu doof zum „richtigen“ Maskentragen?

Bist du mal mit offenen Augen unterwegs gewesen, wie die Leute die Masken angewendet haben? Lustig waren da besonders die Bartträger...

FFP2-Masken sind zum Selbstschutz konzipiert, bei bestimmten Tätigkeiten, bei denen Stäube oder kritische Aerosole entstehen (Schleifarbeiten, Farbsprühpistole). Sie unhinterfragt zum Fremdschutz vorzuschreiben war zumindest voreilig. Natürlich hat man mit so einer Maske seine Atemluft nicht seinem Gegenüber ins Gesicht geblasen - dafür aber seinem Neben- oder Hintermann durch die seitlichen Spalten. Welche sich beim Ausatmen zwangsläufig weiten müssen, wenn man die Masken nicht anklebt.

OP Masken dürften im OP ihre Berechtigung haben, um das OP-Feld zu schützen - andererseits aber keinen großen Aerosolschutz bieten.

 

bearbeitet von Moriz
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14 minutes ago, rince said:

Bist du mal mit offenen Augen unterwegs gewesen, wie die Leute die Masken angewendet haben? Lustig waren da besonders die Bartträger...


Compliance ist immer ein Problem, bei jeder Maßnahme. 
Wäre das jetzt aber ein Grund, auf alle Hygiene zu verzichten?

Warum ich beim letzten Corona-Befall meine Frau nicht angesteckt habe, ist mir auch ein Rätsel, aber auf ein Mindestmaß an Vorsicht werde ich trotzdem nicht verzichten.

Selbst vorsichtig zu sein, ohne deswegen in Fanatismus zu verfallen scheint mir vernünftig.

 

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vor 1 Minute schrieb Shubashi:

Selbst vorsichtig zu sein, ohne deswegen in Fanatismus zu verfallen scheint mir vernünftig.

Damit hast du vollkommen recht. Ich habe die wichtige Einschränkung mal gefettet.

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vor einer Stunde schrieb Shubashi:

Compliance ist immer ein Problem, bei jeder Maßnahme. 
Wäre das jetzt aber ein Grund, auf alle Hygiene zu verzichten?

 

Drohung mit der falschen Alternative? Nicht Hände schütteln, Abstand halten, unnötige Menschenansammlungen meiden, wenn man meint, sich schützen zu müssen - kurz, all das, was vernünftige Menschen auch sonst gemacht haben. Aber daraus Notverordnung zu machen, die mit der Polizei überwacht werden, das war der Weg in den Überwachungsstaat. 

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vor einer Stunde schrieb Shubashi:

Wäre das jetzt aber ein Grund, auf alle Hygiene zu verzichten?

Wer genau hat das gefordert?

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2 hours ago, Marcellinus said:

 

Drohung mit der falschen Alternative? Nicht Hände schütteln, Abstand halten, unnötige Menschenansammlungen meiden, wenn man meint, sich schützen zu müssen - kurz, all das, was vernünftige Menschen auch sonst gemacht haben. Aber daraus Notverordnung zu machen, die mit der Polizei überwacht werden, das war der Weg in den Überwachungsstaat. 

 

Es hätte vermutlich nicht mal einer globalen Anordnung bedurft, die Läden hätten darüber vermutlich selbst entscheiden können, ob Zugang mit Maske oder nicht. Im Idealfall hätten Kunden gemäß der  jeweiligen Verhältnisse ausgewählt.

Mir sind allerdings spontan eher die irren Aktionen derjenigen präsent, die sich gegen lokale Maskenvorschriften gewaltsam gewehrt haben, weniger Aktionen von Leuten, die sich auf maskenlose Kunden gestürzt haben.

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vor 1 Stunde schrieb Shubashi:

Mir sind allerdings spontan eher die irren Aktionen derjenigen präsent, die sich gegen lokale Maskenvorschriften gewaltsam gewehrt haben, weniger Aktionen von Leuten, die sich auf maskenlose Kunden gestürzt haben.

Mir sind hingegen Polizei-Einsätze gegen Mütter und Kinder auf Spielplätzen präsent...

 

Aber tatsächlich ist mir persönlich dann ein Vorfall im grenzüberschreitenden Bahnverkehr im Gedächnus geblieben. In der Schweiz war der Masken-Unsinn längst vom Tisch, in Drutdchland mit Killervirus-Fanatiker-Lauterbach natürlich noch nicht. Als der Regionalzug dann in Deutschland war, hat eine Deutsche in bestem Fräullein Rottenmeier-Gehabe eine Mitreisende angrkeift hat, man sei nun in Deutschland, und hier habe man gefälligst eine Maske zu tragen.

 

Jawoll Frau Sturmbandführerin! Zum Kotzen und zum Fremdschämen für mich als Drutscher.

bearbeitet von rince
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vor 7 Stunden schrieb Moriz:

Meine Vermutung: Da man nicht gezielt gesucht hat, hat man auch keine Infektionen finden können.

 

Soweit ich mich erinnere, war damals, als man schon angefangen hat zu suchen, noch kaum jemand infiziert. Und bei der Wachstumsgeschwindigkeit, die man später beobachtet hat, ist das eigentlich kaum erklärlich, wenn das schon seit vielen Monaten die Viren in Europa zirkuliert sind. Für alles andere müsste ich jetzt auch (erneut) recherchieren - es ist doch schon eine Zeit her. ;)

 

vor 6 Stunden schrieb Shubashi:

Nur ist auch die Frage, ob diese Einschätzung überhaupt korrekt war. Vielleicht war das auch nur wieder das Vorurteil hochmütiger Profis, das Volk sei zu doof zum „richtigen“ Maskentragen?

 

Ich fand damals auch von meiner eigenen Beobachtung her überzeugend, was die Medizin-Professorin Ines Kappstein, Fachärztin für "Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie sowie für Hygiene und Umweltmedizin" seinerzeit geschrieben hatte:

 

"Jede Maske (auch die professionelle medizinische Maske) wird beim längeren Tragen früher oder später durch die Ausatemluft durchfeuchtet und dadurch durchlässig und stellt dann keine Barriere mehr dar. Vielmehr sind die potenziellen Infektionserreger aus dem NRR bei einer durchfeuchteten Maske nicht nur auf der Innenseite zu finden, sondern auch auf der Außenseite. [...]

RKI, ECDC, CDC und WHO betonen mit Nachdruck, dass äußerst sorgfältige Händehygiene und das Vermeiden von Hand-Gesichts-Kontakten essenziell sind und durch den Gebrauch von Masken in der Öffentlichkeit nicht vernachlässigt werden dürfen. [...]"

 

Ein derartiges Verhalten sei jedoch kaum möglich und auch im Alltag nicht zu beobachten (und das entsprach eben auch meiner eigenen Wahrnehmung):

 

"Ein korrekter Umgang mit Masken ist beim medizinischen Personal, wie bereits erwähnt, nicht immer leicht zu erreichen. Bei der Bevölkerung aber sind alle diese als unverzichtbar angesehenen Anforderungen auch nicht im Ansatz zu verwirklichen. So ist beim Einkaufen z. B. zu beobachten:
▪ Die Maske wird häufig mit den Händen zurechtgerückt.
▪ Sie wird oft so getragen, dass die Nase unbedeckt ist.
▪ Sie ist für Brillenträger besonders problematisch, weil die Brille beschlägt, denn im Gegensatz zu einem professionellen chirurgischen MNS fehlt bei
der Community-Maske in der Regel ein leicht biegsamer Bügel, den man gut an die Anatomie der Nase anpassen kann. Man muss also die Brille wiederholt
abnehmen und aufsetzen und berührt dabei unvermeidlich mit den Händen die Außenseite der Maske.
▪ Auch wenn nicht besonders warmes Wetter herrscht, schwitzt man unter der Maske und geht von daher auch immer wieder mit den Händen an die Maske oder sogar darunter.
▪ Außerhalb der Läden wird die Maske häufig nur teilweise abgenommen und hängt dann mit einer Schlinge über einem Ohr, wird unter das Kinn geschoben oder sie wird abgenommen und einfach in die Hand-, Hosen- oder Jackentasche gesteckt. Ferner kann man beobachten, dass die Maske, um stets
griffbereit für den nächsten Gebrauch zu sein, im Auto am Rückspiegel hängt (immerhin hängt sie dort wenigstens luftig).
Man muss sich allerdings auch fragen, wie man es unterwegs auch anders machen soll, selbst wenn man bemüht ist, seine Hände möglichst nicht an der Maske zu
kontaminieren:
▪ Man kann sich nicht die Hände waschen, wenn man aus dem Auto steigt und vor Betreten des Ladens die Maske aufsetzen muss, und man kann sich auch nach Verlassen des Ladens, wenn die Maske wieder abgesetzt wurde, nicht die Hände waschen.
▪ Da Händedesinfektionsmittel (HDM) ebenso wie medizinische Masken und andere Schutzausrüstung in den medizinischen Einrichtungen zwischenzeitlich zur Mangelware geworden sind, kann man dies auch nicht mit dem Gebrauch von HDM unterwegs kompensieren, und das RKI empfiehlt dies auch
nicht. Denn auch Händedesinfektion muss gelernt sein und ist keineswegs trivial."

 

Sie führt dann noch weiter aus, wieso es nahezu unmöglich ist, die entsprechenden Regeln im Alltag umzusetzen und fährt dann fort:

 

"Im Alltag ist das eine unlösbare Aufgabe, will man zig Millionen Bürger dazu bringen, diese notwendigen Vorsichtsmaßnahmen beim Gebrauch von Masken einzuhalten, wenn das schon beim medizinischen Personal nicht ganz einfach ist, wo aber mit dem Hygienefachpersonal (Hygienefachkräfte, Krankenhaushygieniker) immer Personen vor Ort an den richtigen Umgang erinnern können: Es ist wirklichkeitsfremd.

Deshalb ist die MNB-Empfehlung des RKI nicht damit zu rechtfertigen, dass auf die erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen hingewiesen wird, und zwar, weil es sich um unerfüllbare Forderungen handelt, die zwangsläufig und für alle Fachleute erkennbar nicht umgesetzt werden (können)."

 

Quelle: https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/a-1174-6591.pdf

 

Was die Frage der Evidenz angeht, so habe ich auf die Schnelle dies bei Cochrane gefunden:

 

"There is uncertainty about the effects of face masks. The low to moderate certainty of evidence means our confidence in the effect estimate is limited, and that the true effect may be different from the observed estimate of the effect. The pooled results of RCTs did not show a clear reduction in respiratory viral infection with the use of medical/surgical masks. There were no clear differences between the use of medical/surgical masks compared with N95/P2 respirators in healthcare workers when used in routine care to reduce respiratory viral infection."

https://www.cochrane.org/CD006207/ARI_do-physical-measures-such-hand-washing-or-wearing-masks-stop-or-slow-down-spread-respiratory-viruses

 

Anders formuliert kann man wenig sagen, aber soweit man womöglich etwas sagen kann, scheint zumindest kein bedeutender positiver Effekt im Hinblick auf Infektionen und Übertragungen zu bestehen. Ob Masken die Virenlast bei der Übertragung vermindern und in diesem Sinne einen positiven Effekt im Sinne weniger schwerer Verläufe haben können, wie schon behauptet wurde, weiß ich jetzt nicht; ich würde aber vermuten, dass auch das umstritten ist, jedenfalls wenn es um den Gebrauch von Masken im Alltag und nicht im Krankenhaus geht.

Manche Kritiker sind sogar der Auffassung, dass ein ungünstiger Effekt im Hinblick auf die Sterblichkeit besteht:

 

"Es geht um die Frage, ob Masken die Fallsterblichkeit an COVID-19 senken (weil weniger Virusmaterial übertragen wird) oder erhöhen. Erhöhen klingt unlogisch? Stellen sie sich die Frage, ob sie die Maske eines COVID-Patienten tragen würden. Würden sie wohl nicht, sonst könnten sie sich anstecken, in dem sie die Viren, die er in die Maske geatmet hat, einatmen.

Die Antwort liefert meine Studie anhand von Kansas: In den Bezirken (Counties) ohne Maskenpflicht war die Fallsterblichkeit deutlich niedriger. Die Maskenpflicht hat die Fallsterblichkeit dort um 85% erhöht. Selbst nach Einberechnung der verringerten Fallzahlen durch die Masken bleiben die Zahlen immer noch um 52% höher. Dieser Effekt kann zu über 95% nur COVID-19 zugeordnet werden, es geht also nicht um CO2, Bakterien oder Pilze unter der Maske.

Der Grund dafür ist der von mir so genannte Foegen-Effekt: Das tiefe Wiedereinatmen von kondensierten Tröpfchen oder puren Virionen, die in der Maske in Tropfenform eingefangen wurden, kann die Prognose verschlechtern. Jeder einzelne dieser Schritte ist in der Literatur belegt.

Dieser Effekt ist inzwischen sogar im Tiermodell bewiesen. Weitere Studien am Menschen mit dem Vergleich Maske vs. Helm bzw. Nasenschlauch zeigen das gleiche Ergebnis.

Eine andere, noch größere Auswertung, zeigt das gleiche, wenn man dort auf die Fallsterblichkeit schaut (meist wird nur auf Fallzahlen und Todeszahlen geschaut, aber nicht auf das Verhältnis)."

https://zachariasfoegen.wordpress.com/2022/03/08/der-foegen-effekt/

 

Ich kann das Letztere nicht beurteilen. Aber aus meiner Sicht ergibt sich, dass man sich die Dinge gründlich überlegen müsste, bevor man einfach mal vorprescht.

 

bearbeitet von iskander
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'Scheinsicherheit' halt... man bildet sich ein, was ganz was tolles zu machen und zu den Guten zu gehören, die Oma Hilde vor dem Tod schützen... dem 08-15 Dummi kann man keine Vorwürfe machen. Wohl aber den Politikern, die massiv Lügen, Fake-News und Desinformationen verbreitet haben mit der Überschrift 'Die Wissenschaft sagt'. Diversen Ärzten und einer Chemikerin mit asiatischem Migrationshintergrund (dem netten Gesicht der Staatsfunk-Propaganda) natürlich auch.

bearbeitet von rince
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1 hour ago, rince said:

'Scheinsicherheit' halt... man bildet sich ein, was ganz was tolles zu machen und zu den Guten zu gehören, die Oma Hilde vor dem Tod schützen... dem 08-15 Dummi kann man keine Vorwürfe machen. Wohl aber den Politikern, die massiv Lügen, Fake-News und Desinformationen verbreitet haben mit der Überschrift 'Die Wissenschaft sagt'. Diversen Ärzten und einer Chemikerin mit asiatischem Migrationshintergrund (dem netten Gesicht der Staatsfunk-Propaganda) natürlich auch.


Es sind nur ziemlich wenige Dinge „ganz sicher“. Fast jede Medikamentenstudie belegt immer nur eine statistische Wirksamkeit im Vergleich von Testgruppen.

Was ich oben verlinkt habe, ist eine Publikation, die ein knappes Jahr alt ist, und nach Durchsicht tausender Datensätze zwar erhebliche methodische Mängel feststellt, trotzdem die Quintessenz zieht, dass Maskenmandate hilfreich waren.

Eine rein polemisch Ablehnung ohne jede aktuelle Quelle läßt dann eher auf „Wissenschaft nach Gutdünken“ als auf eine ernsthafte Auseinandersetzung schließen.

Eine Haltung, die mit Sicherheit nicht zu irgendwelchen Neubewertungen aus der Pandemie führt, sondern nur zu noch mehr

„Ich habe meine Meinung schon“ - warum sollte dann überhaupt jemand Einsicht zeigen, wenn es nur um Rechthaberei geht?

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Andere - auch bessere - Studien kommen zu einem anderen Ergebnis. Und nun?

 

Nichts gegen Vorsicht - gerade auch da, wo es (noch) keine belastbaren wissenschaftliche Erkenntnisse gibt.

Von daher war mMn auch der erste Lockdown noch OK.

 

Aber entgegen wissenschaftlicher Erkenntnisse solche zu behaupten, um das Volk zu manipulieren, daß sollte in einer freiheitlich orientierten Demokratie eigentlich nicht vorkommen. Und daß das RKI da mitgemacht hat disqualifiziert es für alle Tätigkeiten. Eigentlich müsste es abgewickelt und neu gegründet werden.

 

Immer mehr der Behauptungen der als 'Schwurbler' und 'Covidioten' verächtlich gemachten Maßnahmenkritiker müssen nun doch als wahr anerkannt werden...

 

bearbeitet von Moriz
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vor 35 Minuten schrieb Shubashi:

Es sind nur ziemlich wenige Dinge „ganz sicher“. Fast jede Medikamentenstudie belegt immer nur eine statistische Wirksamkeit im Vergleich von Testgruppen.

Um so erstaunlicher, dass sich ein Arzt wie Lauterbach hinstellt und etwas von einer nebenwirkungsfreien Impfung in die Mirkofone geplärrt hat...  Spätestens ab da kann man nur an an der Qualität seiner Ausbildung oder an seinem Geisteszustand zweifeln.

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vor 11 Stunden schrieb iskander:

Erschreckend, was die WHO als Vorteile von Masken bezeichnet:

Zitat

- reduzierte potenzielle Stigmatisierung von Personen, die Masken zum Fremdschutz tragen...

- Stärkung des Gefühls in der Bevölkerung, dazu beitragen zu können, die Ausbreitung des Virus zu beenden

- Erinnerung daran, andere Maßnahmen zu beachten...

- potenzielle soziale und ökonomische Vorteile, z. B. durch Herstellung von Masken, wodurch eine Einkommensquelle geschaffen und dadurch eine bessere Integration erreicht werden könne etc.

Alles allenfalls indirekte Gründe. Deswegen hat man uns die Masken aufgezwungen???

Ich kann allenfalls einen Grund nachvollziehen: Die Maske hat mich tatsächlich daran erinnert, nicht ständig mit den Fingern ins Gesicht zu fassen.

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12 minutes ago, Moriz said:

Andere - auch bessere - Studien kommen zu einem anderen Ergebnis. Und nun?

 

Nichts gegen Vorsicht - gerade auch da, wo es (noch) keine belastbaren wissenschaftliche Erkenntnisse gibt.

Von daher war mMn auch der erste Lockdown noch OK.

 

Aber entgegen wissenschaftlicher Erkenntnisse solche zu behaupten, um das Volk zu manipulieren, daß sollte in einer freiheitlich orientierten Demokratie eigentlich nicht vorkommen. Und daß das RKI da mitgemacht hat disqualifiziert es für alle Tätigkeiten. Eigentlich müsste es abgewickelt und neu gegründet werden.

 

Immer mehr der Behauptungen der als 'Schwurbler' und 'Covidioten' verächtlich gemachten Maßnahmenkritiker müssen nun doch als wahr anerkannt werden...

 


Das zitierte war eine Meta-Studie, falls da neuere gibt, die zu anderen Ergebnissen kommen, gerne verlinken.

 

Was die politische Manipulation wissenschaftlicher Erkenntnisse angeht - absolutes no-go, die eben reflektiert werden muss.

Das wird aber nicht passieren, wenn man verkündet, Wissenschaft sowieso nur noch rein selektiv zu akzeptieren.

Politische Entscheidungen müssen in so einer Lage transparent sein - das waren sie offensichtlich nicht.

 

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