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Kirchensteuer als Austrittsgrund


Guppy

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vor 20 Minuten schrieb Merkur:
vor 36 Minuten schrieb Marcellinus:

Schlecht für wen? Und erfolgreich? England gilt mittlerweile als eines der "gottlosesten" Länder Europas. ;)

Das liegt aber nicht an den kirchlichen Änderungen im 19. Jahrhundert, sondern hat andere Ursachen. Es ging mir nur um deine Behauptung, die Rückkehr zum katholischen Beispiel würde nicht funktionieren. 

 

Ich hab mal "Oxfordbewegung" nachgeschlagen. So richtig erfolgreich hört sich das aber nicht an. Interessant fand ich die soziale Verortung, die High Church, auch "Anglo-Katholizismus" genannt, bei Königshaus, Adel und Bildungsbürgertum, die Low Church bei Kleinbürgertum und Handwerk. Und die Arbeiterklasse ziemlich gleich weit von beiden entfernt.

 

Wobei die High Church offenbar an Einfluß wieder verlor, weil ihre Repräsentanten dann am Ende doch zum "Original", der kath. Kirchen konvertierten. Wobei das ganze daher wohl eher eine britische Spezialität ist, weil Mitglied der kath. Kirchen zu sein, dort lange Zeit ein No-Go war. 

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vor 2 Minuten schrieb Merkur:
vor 2 Stunden schrieb Marcellinus:

die High Church, auch "Anglo-Katholizismus" genannt, bei Königshaus, Adel und Bildungsbürgertum, ....

Das nennst du "nicht erfolgreich"?

 

Nein, nicht erfolgreich, denn die waren eh regelmäßige Kirchgänger, schon aus Tradition. Das eigentliche Problem der christlichen Kirchen im 19. Jh. war die Arbeiterklasse, die man schlicht und einfach verlor. Ja, der Niedergang der Volkskirchen hat nicht erst im 20. Jh. begonnen. Insofern war der Streit zwischen Low und High Church ein Streit um den kleiner werdenden Kuchen, ähnlich wie heute der Streit innerhalb der kath. Kirchen um den "Synodalen Weg" oder die diversen Auseinandersetzungen innerhalb der Protestanten. Außen- oder Fernstehende werden dadurch nicht gewonnen, im Gegenteil.

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Ich meine, dass die High Church und die aus ihr hervorgangenen Episkopalkirchen einer der Top-Exporte des Empires war. Dass sie mit der Low Church zerstritten sein soll, war mir bisher nicht bekannt. Als Mißerfolg kann ich ihre Entwicklung zumindest nicht sehen, aber du wirst das schon gut recherchiert haben. 😉

bearbeitet von Merkur
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vor 19 Minuten schrieb Merkur:

Ich meine, dass die High Church und die aus ihr hervorgangenen Episkopalkirchen einer der Top-Exporte des Empires war. Dass sie mit der Low Church zerstritten sein soll, war mir bisher nicht bekannt. Als Mißerfolg kann ich ihre Entwicklung zumindest nicht sehen, aber du wirst das schon gut recherchiert haben. 😉

Zunächstmal gibt es nicht „die high church“ und „die low church“ wie zwei unterschiedliche Entitäten. Die Varianz der Gemeinden ist einfach ziemlich breit, das geht von sehr „high“ (sieht dann schon eher aus wie bei den Piusbrüdern) bis sehr „low“.

Sowas gibt es ja auch in der RKK, wenn in der einen Gemeinde eher traditionell, vielleicht sogar lateinisch (gibt’s das noch?) zelebriert wird und in der anderen regelmäßig die Jugendband spielt.

Das Königshaus ist naturgemäß sehr traditionell und daher high, manche Gemeinden sind das Gegenteil und low. 
Das bezieht sich übrigens nur auf die Gottesdienstform, gesellschaftlich sind die „lowen“ Gemeinden manchmal die deutlich konservativeren.

 

Gemeinsam ist aber allen, dass sie eine geweihte Priesterschaft haben und die sonntägliche Eucharistie Standard ist, das unterscheidet auch sehr „lowe“ Gemeinden von den Protestanten 

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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vor einer Stunde schrieb Werner001:

Zunächstmal gibt es nicht „die high church“ und „die low church“ wie zwei unterschiedliche Entitäten. ...

Das weiß ich, zumindest ist es in der Church of England so. Diese beiden Bereiche unterscheiden sich von der Gottesdienstgestaltung und vom Publikum her erheblich, mit der RKK ist das m.E. nicht zu vergleichen. Soweit ich weiß gibt es da aber keine Flügelkämpfe, d.h. die Gemeinden respektieren sich gegenseitig.

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Am 14.7.2021 um 22:51 schrieb Guppy:

 

Nach einer aktuellen Studie geben 75% der Ausgetretenen die Ersparnis der Kirchensteuer als massgeblichen Grund für ihren Austritt an.

 

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/kirchensteuer-ist-der-wichtigste-grund-fuer-austritte-17436254.html

 

 

 

 

Ich bin schon so lange ausgetreten, damals hab ich noch gar keine Steuer gezahlt. Also muss ich wohl "Überzeugungstäter" gewesen sein.🙂

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Am 26.7.2022 um 22:59 schrieb Marcellinus:

ähnlich wie heute der Streit innerhalb der kath. Kirchen um den "Synodalen Weg" oder die diversen Auseinandersetzungen innerhalb der Protestanten. Außen- oder Fernstehende werden dadurch nicht gewonnen, im Gegenteil.

 

ja

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„Derzeit fließen pro Jahr rund 550 Millionen Euro Staatsleistungen an die katholische und evangelische Kirche. Die Ampelkoalition drängt nun auf ein Ende der Zahlungen. Man sei schon in der konkreten Umsetzung.“

 

https://www.katholisch.de/artikel/42559-ampelbuendnis-draengt-auf-ende-der-zahlungen-an-die-kirchen

 

Bei mir rennen sie da offene Türen ein, ich bin dafür die Verflechtung aufzulösen.

bearbeitet von Reisender
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vor 6 Minuten schrieb Reisender:

„Derzeit fließen pro Jahr rund 550 Millionen Euro Staatsleistungen an die katholische und evangelische Kirche. Die Ampelkoalition drängt nun auf ein Ende der Zahlungen. Man sei schon in der konkreten Umsetzung.“

 

https://www.katholisch.de/artikel/42559-ampelbuendnis-draengt-auf-ende-der-zahlungen-an-die-kirchen

 

Bei mir rennen sie da offene Türen ein, ich bin dafür die Verflechtung aufzulösen.

Die Politk arbeitet seit 1919 daran....

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Scheint diesmal greifbarer zu sein:  

 

„Nach Informationen der "Zeit" trifft sich derzeit eine Arbeitsgruppe aus Beamten des Kanzleramts, des Bundesinnen- und des Justizministeriums, der Länder, Kirchenvertretern und Sachverständigen, die Eckpunkte erarbeiten. Dann soll ein sogenanntes Grundsätze-Gesetz geschrieben werden, das am Ende der Bundestag beschließt. Leiter der Arbeitsgruppe ist ein Ministerialdirektor des Bundesinnenministeriums, der evangelische Theologe Jörn Thießen. Auch der Vatikan soll in den Prozess eingebunden werden. "Der Zeitplan ist straff: 2023 die Eckpunkte, 2024 muss das Gesetz durch sein", sagte Castellucci.“

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vor 5 Minuten schrieb Chrysologus:

Die Politk arbeitet seit 1919 daran....

Kirchliche Entwicklungen dauern immer Jahrhunderte

 

Werner

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vor 49 Minuten schrieb Flo77:

Sollen doch Pech und Schwefel auf Berlin regnen.

Gerne, aber nicht dafür.

 

Werner

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vor 9 Minuten schrieb Werner001:

Gerne, aber nicht dafür.

Doch, genau dafür.

 

Dieses Land hat es nicht besser verdient. Gut - die Kirche eigentlich auch nicht, aber die ist immer noch besser als dieses gottlose Lumpengesindel.

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vor 2 Stunden schrieb Werner001:
vor 2 Stunden schrieb Chrysologus:

Die Politk arbeitet seit 1919 daran....

Kirchliche Entwicklungen dauern immer Jahrhunderte

 

Werner

Das hat mit Kirche wenig zu tun - der öffentliche Dienst spielt hier eher eine Rolle.

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Am 14.12.2022 um 15:53 schrieb Reisender:

Scheint diesmal greifbarer zu sein:  

 

„Nach Informationen der "Zeit" trifft sich derzeit eine Arbeitsgruppe aus Beamten des Kanzleramts, des Bundesinnen- und des Justizministeriums, der Länder, Kirchenvertretern und Sachverständigen, die Eckpunkte erarbeiten. Dann soll ein sogenanntes Grundsätze-Gesetz geschrieben werden, das am Ende der Bundestag beschließt. Leiter der Arbeitsgruppe ist ein Ministerialdirektor des Bundesinnenministeriums, der evangelische Theologe Jörn Thießen. Auch der Vatikan soll in den Prozess eingebunden werden. "Der Zeitplan ist straff: 2023 die Eckpunkte, 2024 muss das Gesetz durch sein", sagte Castellucci.“

Die Kirchen liefern ja, anders als der ÖR, nicht mehr zuverlässig. 

 

Gruß, Seneca Martin 

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Am 14.12.2022 um 17:14 schrieb Flo77:

aber die ist immer noch besser als dieses gottlose Lumpengesindel.

 

Ich wüßte nicht, was schlimmer wäre als das „Kirchengesindel“. ;)

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Wer mit einem Finger auf andere zeigt, zeigt immer noch mit drei Fingern auf sich selbst. Die Sprache, die Ihr hier pflegt, ist weder eines Christenmenschen, noch eines anständigen Menschens ohne kirchliche Bindung würdig. 

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vor 2 Stunden schrieb o_aus_h:

Wer mit einem Finger auf andere zeigt, zeigt immer noch mit drei Fingern auf sich selbst. Die Sprache, die Ihr hier pflegt, ist weder eines Christenmenschen, noch eines anständigen Menschens ohne kirchliche Bindung würdig. 

Ich bin ohnehin nichts würdig und nix wert. Von daher...

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vor 42 Minuten schrieb Flo77:

Ich bin ohnehin nichts würdig und nix wert. Von daher...

Doch, Du hast Deine Würde von Gott und kein Mensch kann Dir das nehmen. Und auch für Dich hat Gott sich selbst in Person Christi gegeben, so viel warst auch Du ihm wert.

Und genau das sollten wir auch hier, aber nicht nur hier, im anderen erkennen und – auch wenn es manchmal schwer fällt – Worte wie Gesindel nicht benutzen und damit das Ebendbild Gottes im anderen zu missachten.

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Am 20.12.2022 um 21:56 schrieb o_aus_h:

Doch, Du hast Deine Würde von Gott und kein Mensch kann Dir das nehmen.


Das Problem an dieser Haltung, sobald der Mensch den Glauben an Gott verliert, steht die Würde zur Disposition. Ohne Gott keine verliehene Würde.

Wir wären weiter, wenn wir die menschliche Würde grundsätzlich vorauszusetzen.

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vor 9 Minuten schrieb Otto Normal:

Das Problem an dieser Haltung, sobald der Mensch den Glauben an Gott verliert, steht die Würde zur Disposition. Ohne Gott keine verliehene Würde.

 

Ich kann das nicht nachvollziehen. Ich habe nie an Götter geglaubt, und daher auch keinen Glauben zu verlieren gehabt. So etwas wie „Würde“ war nie mein Problem. Ich habe auch nie gehört, daß jemand in meiner Umgebung das mit irgendeinem Glauben in Verbindung gebracht hätte. Könnte das ebenfalls ein Problem sein, daß Nicht-Religiöse gar nicht haben?

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