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Klimawandel, Artensterben, Versteppung usw. und was Philosophie und Theologie dazu zu sagen hatten und haben


Gerhard Ingold

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@MeckyFür mich ist heute Fakt: Die Religionsgründer wussten viel über Nichts - ein möglicher Gott - aber wenig über Alles.

 

Mit ihren unbewiesenen Behauptungen, die sie als Worte Gottes verkauften, behinderten sie den Fortschritt. Afghanistan ist dafür ein Beispiel.

 

Das versuchte ich in einem Text zu beschreiben. Die Folgen des Nicht-Wissens über alles, führte dazu, dass der Klimawandel Produkt  des Nichtwissens ist. Da war kein Gott noch Engelhelfer. Der Allwissende hat sie nie offenbart:

 

 

"Land, Bodenschätze, fischreiche Gewässer und Geld sind die einzigen Lebensgüter, die unsere Existenz sichern. Nun aber sind auf der ganzen Welt diese Lebensgüter auf relativ wenige Menschen geparkt.

 

https://www.kooperation-brasilien.org/de/themen/landkonflikte-umwelt/kampf-um-grund-und-boden.-land-und-wasserkolonialismus-heute

 

Das ist nicht nur in Brasilien, Argentinien und sonst in Südamerika so, sondern gilt für die ganze Welt. So haben je nach Daten ca. 1% der brasilianischen Menschen ca. 80% des gesamten existenzsichernden Landes zusammengeraubt. Sie haben die indigenen Bewohner enteignet. Teils mit Waffengewalt und teils mit lächerlichen Preisen. Kleinbauern wird auch heute noch die Existenz weggenommen.

 

https://www.dw.com/de/brutaler-konflikt-um-grund-und-boden-in-brasilien/av-54827234

 

Mit den Bodenschätzen wie Erdöl, Gold usw. ist es ähnlich oder noch schlimmer. Das Diebesgut ist bei wenigen Königen und anderen Maßlosen geparkt. Heute mischen die neuzeitlichen Könige wie Fußballstars, Filmstars, Sportstars, Manager beim Land-hamstern munter mit. Sie verdienen Gagen, die sie in Land usw. anlegen.

 

Das war schon zurzeit der Propheten von über 2000 Jahren ein Problem. So klagt der Prophet Jesaja: „Weh denen, die ein Haus zum andern bringen und einen Acker an den andern rücken, bis kein Raum mehr da ist und ihr allein das Land besitzt!“ (Jes. 5,8).

 

Handeln nun Fußballstars usw. bösartig, wenn sie Land aufkaufen, um ihre Millionengagen sicher anzulegen? Nein: Sie handeln nicht bösartig, sondern nur gedankenlos. Sie nehmen etwas in Besitz, das niemand mit Hände Arbeit erarbeitet hat.

 

Bodenschätze, fischreiche Gewässer und Land hat die Natur hervorgebracht. Es soll die Existenz der Menschen Brasiliens, den USA, der Schweiz usw. sichern.

 

Das heißt also: Die Maßlosen handeln mit Diebesgut, das die Königshäuser usw. einst zusammengerafft und als Privateigentum erklärt haben.

 

Das alles hat Auswirkungen:

 

Urwald abbrennen, um zu Land zu kommen, in die Kriminalität abwandern oder in Länder zu flüchten, wo es besser ist. Das tut niemand aus Lust am Wandern, sondern aus purer Notwendigkeit."

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vor 8 Stunden schrieb phyllis:

Auch wenn sie Leiden nicht erklären können mit einen monotheistischen Gottesbild vermögen sie doch Hoffnung zu schaffen.

 

Der eine nutzt seine Fantasie für dieses, der andere für jenes. Ich verwende sie lieber, mir ein möglichst realistisches Bild von dieser Welt zu verschaffen, selbst wenn mir die Ergebnisse nicht immer gefallen sollten, statt mir Geschichten auszudenken, die die Wirklichkeit, zu der auch unsere Sterblichkeit gehört, vor mir und anderen verbergen sollen.

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vor einer Stunde schrieb Mecky:

Aber die Notwendigkeit von Perspektive2 halte ich für sehr einleuchtend.

 

Nö, und zwar aus einem ganz einfachen Grund: weil sie Wunschdenken ist, mit dem Schwerpunkt auf Wunsch. 

 

Diese Welt ist ein gefährlicher und feindlicher Ort. Das Elend kam nicht erst nachträglich in diese Welt. Die Büchse der Pandora war von Anfang an offen. Aber wie wir unglücklich darüber sind, daß unsere Glück nicht ewig währt, so sollten wir glücklich darüber sein, daß es unserem Unglück genauso geht. ;)

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vor 12 Stunden schrieb Gerhard Ingold:

Ich denke aber, das nicht der Mensch an sich Urheber allen Leids auf der Welt ist.

Ich hatte auch nicht geschrieben, daß der Mensch der Urheber oder Verursacher allen Leids ist, sondern daß erst das menschliche Bewusstsein ein Geschehen als Leid kategorisiert und bezeichnet.

 

Ohne das menschliche Bewusstsein wäre die Welt ein "leidfreier" Ort, der einfach so ist, wie er ist.

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vor 16 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Das hat einen ganz einfach Grund: Man bekommt kein Wissen über diese Natur mit Theologie, nur mit Naturwissenschaft. Und die funktioniert nur, wenn man sie NICHT als Theologie betreibt. Der Erklärungsaspekt von Religionen ist tot, toter geht's nicht. Religion ist keine Methode, um nachprüfbares Wissen über diese Welt zu gewinnen. Das ist ein totes Pferd, das du da reitest. Steig ab! ;)

 

Volle Zustimmung. Würden Naturwissenschaftler und Theologen in ihren "Zuständigkeitsbereichen" bleiben, wäre viel klarer, daß es da keinen substantielle Widersprüchlichkeit gibt.

 

Leider halten sich immer mal wieder beide nicht dran.

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vor 12 Minuten schrieb rorro:

Würden Naturwissenschaftler und Theologen in ihren "Zuständigkeitsbereichen" bleiben, wäre viel klarer, daß es da keinen substantielle Widersprüchlichkeit gibt.

Wenn sich diese Bereiche nur so einfach voneinander abgrenzen ließen.

Dem ist aber nicht der Fall. Eine weltlose Theologie hilft so wenig, wie eine hoffnungslose Naturwissenschaft.

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19 hours ago, Mecky said:

Gott wird uns vor den Folgen des Klimawandels nicht verschonen. Da kommen unsägliche Leiden auf die Menschen zu. Und dagegen werden Gebete und Riten ungefähr soviel ausrichten, wie die Gebete der verurteilten KZ-Häftlinge im 3. Reich. Oder wie die Gebete der Afghanen, die Taliban mögen doch zu Menschlichkeit kommen. 

Dennoch kann man darauf hoffen, dass diese Leiden und das Sterben nicht das katastrophale Ende sind. Sie sind auch nicht Strafe (wie oft im AT vermutet). Sondern sie sind wie das Kreuz Jesu Christi. 


Hm, wir glauben da womöglich anders. Es kann genausogut in Gottes „Plan“ liegen, uns einen wandernden Neutronenstern ins Sonnensystem zu schicken, einen riesigen Asteroiden auf die Erde zu werfen oder uns mit einer nahen Supernova zu konfrontieren.

Das sind alles Möglichkeiten des kosmischen Geschehens, wie es die größere Wahrscheinlichkeit ist, dass wir uns selbst und unsere Welt verwüsten. Auch wenn das so bald bedauerlich wäre, ist es doch inhärenter Teil der Schöpfung - wir sind aus Sternenasche gemacht und werden wieder zu Sternenasche werden.

Ich fühle dabei mäßiges Bedauern, aber auch die Sehnsucht nach diesem gewaltigen Universum, dessen Teil wir sind.

Für mich gehört der brüderliche Christus zu meiner Religion, der mich auf meinen Nächsten verweist, aber auch der kosmische Christus, der Teil des Vaters ist und mit dem wir einst im unendlichen Licht aufgehen werden.

 

bearbeitet von Shubashi
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23 hours ago, Mecky said:

Diese Unklarheit liegt nicht daran, dass Du ungläubig bist (zumal ich da genauer nachfragen würde, was das denn bedeuten soll)

 

1. Ich gehöre keiner der existierenden Religionen oder Sekten an - weder formell noch vom Glauben her.

2. Ich neige stark zum metaphysischen Naturalismus, den ich so definiere, als dass es keine körperlosen Geistwesen gibt ("minds" im Englischen - es gibt wohl kein dt. Wort, das dem ganz entspricht). Ich halte es sogar für widersinnig, die Existenz eines Geistes/mind für möglich zu halten, der ganz außerhalb der Zeit steht, denn denken ist ein zeitlicher Prozess. Außerdem gibt es auch empirisch keinen Beleg, dass ein Geist ohne materielle Basis existieren kann.

3. Die Welt ist, wie Nietzsche mal schön formulierte, "nicht von der Moral ausgedacht" (was wohl "aus gedacht" bedeutet: nicht gedacht "von der Moral aus"). Was usn ja direkt wieder zum Thema dieses Strangs zurückführt.

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vor 2 Stunden schrieb Shubashi:

Hm, wir glauben da womöglich anders. Es kann genausogut in Gottes „Plan“ liegen, uns einen wandernden Neutronenstern ins Sonnensystem zu schicken, einen riesigen Asteroiden auf die Erde zu werfen oder uns mit einer nahen Supernova zu konfrontieren.

Dass Du eine solche Katastrophe als einen möglichen Teil von Gottes Plan erwägst zeigt mir, dass wir überhaupt nicht verschieden glauben. Ich bin da ganz bei Dir.
Ich setze sogar noch eins drauf: Es könnte sein, dass dieser Plan Gottes, der zu einem planetaren Tod führen würde, dennoch ein Heilsplan ist.
In Miniaturform macht es Gott doch schon immer so. Es gibt ein planetares Sterben - zumindest der höheren Organismen. Seit Entstehung der höheren Organismen. Wir sterben zwar bislang nicht alle auf einmal, dafür aber nach und nach. Auch wir zwei beide sind in ein paar Jahrzehnten nur noch Geschichte. 

Das ist eine Errungenschaft des Christentums (und so manch anderer Religion), dass man den Glauben an den Heilsplan Gottes nicht aufgibt wegen Katastrophen, Leid und Tod. Oft ist es sogar gegenteilig. So mancher hat erst mitten in der Katastrophe den Heilsplan Gottes für sich entdeckt und Leid und Tod als eine Herausforderung angenommen, ohne die Hoffnung zu verlieren. Einige sind der Katastrophe lebendig entronnen und glauben nun umso fester an das gottgeschenkte Heil. Begegnungen mit solchen Menschen finde ich immer sehr beeindruckend.

Momentan gibt es sogar in Youtube ein Tendenz, sich mit erdumfassenden Katastrophen konfrontieren zu lassen. Da gibt es Charts der besten Katastrophenszenarien von allvernichtender Pandemie, über Supervulkan, Gammablitz und ultimative Klimaerwärmung bis hin zu Katastrophen durch die künstliche Intelligenz. Dahinter steckt wohl weniger ein Informationsbedürfnis, sondern eher eine Art "Gruselbedürfnis". Man will sich damit konfrontieren, um den Impuls zu haben, etwas innerlich zu verarbeiten. Das halte ich für sehr natürlich. 

 

Meine Interpretation: Man will den Katastrophenpunkt vor Augen nehmen, um zu spüren, dass man sich mitten im Katastrophenszenario noch geborgen fühlen kann.

Die Videos sind so eine Art Ritus. Früher ist man in den Karfreitagsgottesdienst gegangen, heute konfrontiert man sich (realer und drastischer) mit solchen Katastrophenszenarios. Unter dem Deckmäntelchen des Infotainments schimmert die religiöse Suche nach einer Geborgenheit mitten in der Katastrophe hindurch. Da brechen sich religiöse Triebe ihre Bahn.

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vor 2 Stunden schrieb Domingo:

1. Ich gehöre keiner der existierenden Religionen oder Sekten an - weder formell noch vom Glauben her.

2. Ich neige stark zum metaphysischen Naturalismus, den ich so definiere, als dass es keine körperlosen Geistwesen gibt ("minds" im Englischen - es gibt wohl kein dt. Wort, das dem ganz entspricht). Ich halte es sogar für widersinnig, die Existenz eines Geistes/mind für möglich zu halten, der ganz außerhalb der Zeit steht, denn denken ist ein zeitlicher Prozess. Außerdem gibt es auch empirisch keinen Beleg, dass ein Geist ohne materielle Basis existieren kann.

3. Die Welt ist, wie Nietzsche mal schön formulierte, "nicht von der Moral ausgedacht" (was wohl "aus gedacht" bedeutet: nicht gedacht "von der Moral aus"). Was usn ja direkt wieder zum Thema dieses Strangs zurückführt.

Diese Antwort würde mich nicht zufriedenstellen.
Man kann keiner Religion angehören, zum metaphysischen Naturalismus neigen und Moral nicht als Grundlage der Welt ansehen, und dennoch zutiefst an eine Geborgenheit glauben, deren Grundlage man nicht erfassen kann - schon gar nicht mit einem suspekten "körperlosen Geistwesen". 

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vor 19 Minuten schrieb Mecky:

Diese Antwort würde mich nicht zufriedenstellen.

 

Das ist allerdings dein Problem. ;)

 

vor 19 Minuten schrieb Mecky:

Man kann keiner Religion angehören, zum metaphysischen Naturalismus neigen und Moral nicht als Grundlage der Welt ansehen, und dennoch zutiefst an eine Geborgenheit glauben, deren Grundlage man nicht erfassen kann - schon gar nicht mit einem suspekten "körperlosen Geistwesen". 

 

Meines Wissens hat @Domingo nicht davon gesprochen, daß er "zutiefst an eine Geborgenheit glaube". Und auch ich wüßte nicht, warum man das tun sollte.

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vor 3 Stunden schrieb Shubashi:


Hm, wir glauben da womöglich anders. Es kann genausogut in Gottes „Plan“ liegen, uns einen wandernden Neutronenstern ins Sonnensystem zu schicken, einen riesigen Asteroiden auf die Erde zu werfen oder uns mit einer nahen Supernova zu konfrontieren.

Das sind alles Möglichkeiten des kosmischen Geschehens, wie es die größere Wahrscheinlichkeit ist, dass wir uns selbst und unsere Welt verwüsten. Auch wenn das so bald bedauerlich wäre, ist es doch inhärenter Teil der Schöpfung - wir sind aus Sternenasche gemacht und werden wieder zu Sternenasche werden.

Ich fühle dabei mäßiges Bedauern, aber auch die Sehnsucht nach diesem gewaltigen Universum, dessen Teil wir sind.

Für mich gehört der brüderliche Christus zu meiner Religion, der mich auf meinen Nächsten verweist, aber auch der kosmische Christus, der Teil des Vaters ist und mit dem wir einst im unendlichen Licht aufgehen werden.

 

 

Das klingt für mich schon recht fatalistisch wie im Islam das ständige Inschallah (so Gott will). Meine marokkanischen Freunde brauchen diese Redewendung sehr oft. Meist hatte und habe ich den Eindruck, dass es frommes Reden ist, weil man die Arbeit oder die Probleme nicht an die Hand nehmen will.

 

So erhielten die Afghanen in den letzten 20 Jahren viel Wissen und Waffen, um sich zu verteidigen. Die Mehrheit scheint aber eben zu fatalistisch und zu faul zu sein, die Freiheit zu erkämpfen oder zu bewahren. Leider sind Extreme nie ähnlich faul.

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3 hours ago, Domingo said:

 Ich neige stark zum metaphysischen Naturalismus, den ich so definiere, als dass es keine körperlosen Geistwesen gibt

Aber wieso dann das "metaphysisch"? Warum nicht einfach Naturalismus?

 

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1 hour ago, Marcellinus said:

Meines Wissens hat @Domingo nicht davon gesprochen, daß er "zutiefst an eine Geborgenheit glaube". Und auch ich wüßte nicht, warum man das tun sollte.

 

Selbst wenn ich zutiefst daran glaube, tut das mMn nichts zur Sache, da ich nur definieren wollte, was ich damit meinte, dass ich ein Ungläubiger sei.

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5 minutes ago, phyllis said:

Aber wieso dann das "metaphysisch"? Warum nicht einfach Naturalismus?

 

 

Um es von methodologischen Naturalismus zu unterscheiden, der, wie man mir sagt, in den Naturwissenschaften grundlegend ist. "Methodologisch", weil er als Voraussetzung für das wisselschaftliche Arbeiten zugrunde gelegt wird, und zwar selbst dann, wenn der Wissenschaftler persönlich einem metaphysischen Supernaturalismus anhängt und etwa an den chr. Gott, an die Vergebung der Sünden und den Erlösungstod Jesu glaubt.Davon muss er aber bei seiner Arbeit abstrahieren.

bearbeitet von Domingo
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vor 2 Stunden schrieb phyllis:

Aber wieso dann das "metaphysisch"? Warum nicht einfach Naturalismus?

 

 

Wie wichtig sind die Schubladen?

 

Ich habe Muslime, Christen, Atheisten, Agnostiker usw. erlebt, die grün, sozial und mitmenschlich denken und handeln. Aber auch viel religiöse Schwätzer, die bereit waren, Boots-Flüchtlinge ersaufen zu lassen. Darunter Katholiken, die militante Abtreibungsgegner sind. Da komme ich dann nicht mehr mit. Wie kann man das ungeborene Leben mehr schützen als das geborene Leben? Wie kann man als Mensch, der Jesus als Herr betrachtet, bei AfD, Schweizerische Volkspartei usw. mitmachen? Wie kann man den Klimawandel usw. leugnen?

 

Richard David Precht ist einer der wenigen Philosophen mit sozialer mitmenschlichen Klartextsprache. Sonst fallen mit Philosophen nur durch hochgeistige Höhenflüge aus. Ähnlich wie die Theologen.

 

Darum sollten nicht Worte, sondern Taten zählen.

 

 

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vor 12 Minuten schrieb Gerhard Ingold:

Wie wichtig sind die Schubladen?

 

Sie ermöglichen uns, diese Welt zu verstehen. Auch du benutzt sie, zwangsläufig. Ja, manche Schubladen führen uns in die Irre, und da sie immer Vereinfachungen sind, tun das alle Schubladen vom Zeit zu Zeit. Wie ich immer sage: wir leiden an einem Mangel an Informationen, Zeit und kognitiven Fähigkeiten, ich, du, wir alle. ;)

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vor 12 Stunden schrieb rorro:

 

Volle Zustimmung. Würden Naturwissenschaftler und Theologen in ihren "Zuständigkeitsbereichen" bleiben, wäre viel klarer, daß es da keinen substantielle Widersprüchlichkeit gibt.

 

Leider halten sich immer mal wieder beide nicht dran.

Bleiben sie doch. Sind sie sich in den letzen 100 Jahren noch irgendwie ins Gehege gekommen? Beide werden idR gut alimentiert und sind nicht darauf angewiesen, einander etwas wegzunehmen.

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vor 20 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Sie ermöglichen uns, diese Welt zu verstehen. Auch du benutzt sie, zwangsläufig. Ja, manche Schubladen führen uns in die Irre, und da sie immer Vereinfachungen sind, tun das alle Schubladen vom Zeit zu Zeit. Wie ich immer sage: wir leiden an einem Mangel an Informationen, Zeit und kognitiven Fähigkeiten, ich, du, wir alle. ;)

 

Natürlich hast Du recht. Es ist tatsächlich hilfreich, zu wissen, in welche Richtung Menschen denken.

 

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Am 17.8.2021 um 10:56 schrieb Mecky:

Wenn sich diese Bereiche nur so einfach voneinander abgrenzen ließen.

Dem ist aber nicht der Fall. Eine weltlose Theologie hilft so wenig, wie eine hoffnungslose Naturwissenschaft.

 

Ich sprach weder von weltloser Theologie noch von hoffnungsloser Naturwissenschaft.

 

"Hoffnung" ist allerdings kein naturwissenschaftlicher Terminus und hat da dementsprechend nichts verloren. Wissenschaften haben keine Hoffnung, kreieren auch keine, das geschieht alles intrahumanitär sozusagen.

 

Und Theologie kann nicht weltlos sein, solange sie ein in der Welt (wo sonst?) lebender Memsch formuliert.

 

Beides sind allerdings nur Floskeln in diesem Zusammenhang. Die naturwissenschaftliche experimentelle und evidenzbasierte Methode kann zu Themen der "Hoffnung" genauswenig Aussagen treffen wie die Theologie zu naturwissenschaftlichen.

 

Bzw. noch anders, da eine Methode gar nichts "kann" - die Menschen sollen nicht so tun als könnten sie das vom Gebiet ihrer Expertise heraus.

 

Ich fand es schon "in der alten BRD" (also 80er in meinem Fall) seltam, daß Schriftsteller zu "Experten von allem" hochstilisiert wurden. Bloß weil ein Hr. Grass Bücher schreiben kann, soll er von Politik und Wirtschaft und Soziologie et al. Ahnung haben? Oder ein Herr Lenz, Herr Sloterdijk, Herr Habermas und wie sie alle heißen?

 

Vielleicht können oder konnten sie ihre Ahnungslosigkeit nur gekonnter verschnörkelt verbergen.

bearbeitet von rorro
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vor 2 Stunden schrieb Gerhard Ingold:
vor 23 Stunden schrieb Marcellinus:

Sie ermöglichen uns, diese Welt zu verstehen. Auch du benutzt sie, zwangsläufig. Ja, manche Schubladen führen uns in die Irre, und da sie immer Vereinfachungen sind, tun das alle Schubladen vom Zeit zu Zeit. Wie ich immer sage: wir leiden an einem Mangel an Informationen, Zeit und kognitiven Fähigkeiten, ich, du, wir alle. ;)

 

Natürlich hast Du recht. Es ist tatsächlich hilfreich, zu wissen, in welche Richtung Menschen denken.

 

Ja, und das gilt auch für dich oder mich. Wir alle denken in Schubladen. Es geht gar nicht anders. Wir wachsen in Schubladen hinein, passen sie im Laufe unseres Lebens an unsere Erfahrungen und Bedürfnisse an, und geben sie an die nächste Generation weiter. Wenn du nur ein kleines Stückchen zurücktrittst und dich gewissermaßen von außen betrachtest, wirst du feststellen, daß du gar nicht so viel anders tickst als all die anderen Menschen unsere Kulturkreises. 

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vor 9 Stunden schrieb rorro:

 

Ich sprach weder von weltloser Theologie noch von hoffnungsloser Naturwissenschaft.

 

"Hoffnung" ist allerdings kein naturwissenschaftlicher Terminus und hat da dementsprechend nichts verloren. Wissenschaften haben keine Hoffnung, kreieren auch keine, das geschieht alles intrahumanitär sozusagen.

 

Und Theologie kann nicht weltlos sein, solange sie ein in der Welt (wo sonst?) lebender Memsch formuliert.

 

Beides sind allerdings nur Floskeln in diesem Zusammenhang. Die naturwissenschaftliche experimentelle und evidenzbasierte Methode kann zu Themen der "Hoffnung" genauswenig Aussagen treffen wie die Theologie zu naturwissenschaftlichen.

 

Bzw. noch anders, da eine Methode gar nichts "kann" - die Menschen sollen nicht so tun als könnten sie das vom Gebiet ihrer Expertise heraus.

 

Ich fand es schon "in der alten BRD" (also 80er in meinem Fall) seltam, daß Schriftsteller zu "Experten von allem" hochstilisiert wurden. Bloß weil ein Hr. Grass Bücher schreiben kann, soll er von Politik und Wirtschaft und Soziologie et al. Ahnung haben? Oder ein Herr Lenz, Herr Sloterdijk, Herr Habermas und wie sie alle heißen?

 

Vielleicht können oder konnten sie ihre Ahnungslosigkeit nur gekonnter verschnörkelt verbergen.

 

Du schreibst: "Die naturwissenschaftliche experimentelle und evidenzbasierte Methode kann zu Themen der "Hoffnung" genauswenig Aussagen treffen wie die Theologie zu naturwissenschaftlichen."

 

Ohne naturwissenschaftliche Experimente gäbe es keine Hoffnung, um unsere Selbstzerstörung aufzuhalten. Was aber die Wissenschaften nicht können, sind die Weichenstellungen. Hier sind die Politiker gefragt. Die wiederum sind die Kinder der Vorfahren mit ihren theologischen und ideologischen Vorgaben. Da sich aber die Theologen lieber mit dem Nichts statt mit wirklichen Problemen beschäftigen, sind die Politiker nicht zu verantwortungsvollen Menschen hingewachsen. So stellen sie auch heute noch die Wirtschaft über die Notwendigkeiten. Darum reden wir seit 40 Jahren über die wachsende Selbstzerstörung. Da hat man schon lange schöne Ziele ausformuliert, gleichzeitig hat man sich den Maßnahmen verweigert. So wollen viele Parteien den Klimawandel mit Steuergeschenken an die Reichsten und Wachstum finanzieren. Andere sind glücklicherweise vernünftiger. 

Im Islam, wo die Imame noch viel mehr Einfluss auf die Politik haben, ist es noch schlimmer. Darum sah ich in Marokko Umweltsünden und Sünden gegen das Tier- und Menschenwohl, wie ich es in Deutschland und der Schweiz weniger gesehen habe und sehe.

 

Hoffnung ist ohne Wissenschaft nicht möglich. Imame und andere Geistliche indessen müssen offen für die Wissenschaften sein, damit sie die Erkenntnisse in die Freitagsgebete (Moscheen) und Gottesdiensten einfließen lassen können. Leider aber findet man schöpfungsbewahrende Predigten mehrheitlich nur in protestantischen Kirchen.

Das sind aber nur meine beschränkte Erfahrungen und Beobachtungen.

 

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Die meisten theologischen Aussagen und Predigten über die Erderwärmung, sind nicht wirklich theologisch.

Man braucht meistens weder Glauben noch Gottvertrauen für diese Aussagen und Predigten.

Stattdessen ergeht man sich in moralischen Erwägungen - meist mit einer völlig gottbefreiten Moral, wie sie jede Partei oder jeder Wissenschaftler ebenso aufstellen könnte.

Oder man ersetzt die Theologie durch Bibelbezug. Wenn z.B. in der Bibel steht "macht euch die Erde untertan" wird endlos abgehandelt, dass dieses Untertanmachen zu biblischen Zeiten als Verantwortungsübernahme gesehen wurde. Allerdings ist im Bibeltext davon nichts zu lesen, sondern nur in den seltengelesenen Büchern der Exegeten. Und vor allem: Welche Rolle Gott und Glauben dabei spielen, wird darauf reduziert, dass es hier einen biblischen Befehl gibt. Das soll dann das Nachdenken über Gott (=Theologie) ersetzen.

 

Um Moral zu finden, brauche ich keine Theologie. Um zur Verantwortung gerufen zu werden, brauche ich ebenso keine Theologie.

Es sieht eher so aus, als könnten andere (Politiker, Wissenschaftler, Ökonomen) mehr und besser Moral und Verantwortungsbewusstsein aufbauen, als die Theologen.

 

Dies alles ist mir insbesondere bei der Lektüre von Enzykliken ("evangelii gaudium", "laudato si") aufgefallen.

Parallel habe ich dann Videos von Harald Lesch gesehen, der mir vorgeschwärmt hat, wie unselbstverständlich so ein lebenstragender Planet ist und wie glücklich und dankbar wir sein müssten, dass es sowas überhaupt gibt ... und nicht mal überall kann es solche Planeten geben. Wie wenige Sterne überhaupt lebenstragende Planeten haben können, dass der größte Teil einer Galaxie gar nicht für solche Planeten geeignet ist, dass wir von keinem vorbeisausenden Stern, keinem Gammablitz und auch von keinem kollidierenden Planeten betroffen waren, dass wir einen übergroßen Mond haben, ohne den es Leben nur in winzigen Formen geben könnte. Und so weiter. 

 

Beim Anschauen dieser Videos kam dann tatsächlich Dankbarkeit in mir auf und der Wille, dieses Kleinod nicht verkommen zu lassen.

Dieses Gefühl kam nicht aufgrund moralischer Imperative und auch nicht durch biblische Befehlsgebung auf.

Ob das nun wirklich religiös war? Ich kann das noch nicht richtig beurteilen. Aber irgendwie wirkte es um Grade religiöser, als die scheinreligiösen Predigten und Enzykliken.

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vor 41 Minuten schrieb Mecky:

Ob das nun wirklich religiös war? Ich kann das noch nicht richtig beurteilen. Aber irgendwie wirkte es um Grade religiöser, als die scheinreligiösen Predigten und Enzykliken.

 

Dein Gefühl trügt dich nicht. Harald Lesch nennt sich unter anderem „Naturphilosoph“, was sich wesentlich dadurch bemerkbar macht, daß er Sein und Sollen nicht auseinanderhalten kann oder will.

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