Shubashi Geschrieben 30. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2021 (bearbeitet) Mal eine generelle Frage zu diesem Thread: 13 hours ago, Domingo said: Auf die Gefahr hin, wie ein grauhaariger und -bärtiger amerikanischer Ultrakonservativer zu klingen, frage ich (die Frage drängt sich mir geradezu auf): Hätte diese heutige Generation Hitler besiegen können? Werden alle künftigen Hitlers über die USA und Westeuropa herzlich lachen, weil sie wissen werden, dass sie keine Bedrohung für sie darstellen? Das ist ein Sprung, den ich gar nicht hinbekomme: Die beiden einleitenden Quellen sind beide Instruktoren für Selbstverteidigung, die eigene Firmen betreiben. Aus deren Sichtweisen (die in der Regel kaum den jeweiligen Geschäftsinteressen entgegenlaufen werden) irgendwelche verläßlichlichen Erkenntnisse oder Hypothesen zu moderner Sicherheitspolitik oder Sicherheit an Schulen generell ableiten zu wollen, fände ich schon sehr sportlich. Und dazu kommen beide aus den USA: Mr Larkin hat vom Home Office sogar mal ein Einreiseverbot ins Vereinigte Königreich erhalten, weil er bizarrerweise glaubt, seine Fähigkeiten im Faustkampf machten ihn zu einem Experten für öffentliche Sicherheit. Um da wieder den Bogen zum Zitat zurückzuschlagen: Großbritannien hat sehr restriktive Vorstellungen und Traditionen zur Ausübung von Gewalt zur Wahrung der Inneren Sicherheit, der Bürger vertraute selbst der Polizei im allgemeinen nur eine Trillerpfeife und einen Schlagstock an. Nach außen hin war das Empire eine Weltmacht mit einem riesigen Militärapparat, in der die Karriere in Flotte und Armee ein üblicher Weg zum sozialen Aufstieg war. Und es war das Land, das Hitler sich zuerst in den Weg stellte, lange bevor die USA ihren außenpolitischen Isolationismus überwanden, der keinesfalls in die Angelegenheiten des Alten Kontinents verwickelt werden wollte. Sprich: es gibt in meinen Augen schlicht keinen Zusammenhang zwischen den drei Themen, außer den spezifischen Bedingungen des strikt inneramerikanischen Diskurses, bei dem dysfunktionale Gesetze, polarisierte politische Lager und eine Abneigung gegen staatliche Sozialpolitik zusammenkommen. Die US-Bürger fügen sich jährlich gegenseitig durch verfehlte Politiken, die sonst allenfalls noch in Lateinamerika zu finden sind, ein kaum fassbares Maß an Gewalt und Verwüstung zu. Was sollte man dort sozial- oder innenpolitisch ableiten können - außer, wie man es besser nicht macht? bearbeitet 30. Juli 2021 von Shubashi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 30. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2021 vor einer Stunde schrieb Shubashi: Großbritannien hat sehr restriktive Vorstellungen und Traditionen zur Ausübung von Gewalt zur Wahrung der Inneren Sicherheit, der Bürger vertraute selbst der Polizei im allgemeinen nur eine Trillerpfeife und einen Schlagstock an. Nach außen hin war das Empire eine Weltmacht mit einem riesigen Militärapparat, in der die Karriere in Flotte und Armee ein üblicher Weg zum sozialen Aufstieg war. Da muß man zwei Dinge auseinanderhalten: Die mäßige Bewaffung der englischen Bobbys ist nicht der Abneigung gegen Gewaltanwendung geschuldet, sondern dem Freiheitsverständnis, und heute eigentlich nur noch Romantik. Das Militär, und dort vor allem die Flotte war vor allem dominiert vom Militäradel, und der hatte schon qua Herkunft ein anderes, direkteres Verhältnis zur persönlichen Gewaltanwendung. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 30. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2021 (bearbeitet) Ja, Dank der kulturellen Veränderungen in England, auf die sich ja auch besonders Linke und Grüne in Deutschland freuen, sind Bobbys längst nicht mehr nur mit Trillerpfeife und Knüppel unterwegs: Zitat Bobbys tragen traditionell keine Schusswaffen, sondern nur Schlagstöcke, sind aber seit den Terroranschlägen in London 2005 auch vermehrt mit Schusswaffe zu sehen Polizei (Vereinigtes Königreich) – Wikipedia (Enthauptungen und Gruppenvergewaltigungen begangen durch die wertvollen schutzbedürftigen Goldstücke schaffen es ja bei uns kaum in die Hauptnachrichten... ein Schelm, wer böses dabei denkt) bearbeitet 30. Juli 2021 von rince Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 30. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2021 (bearbeitet) @rince @Marcellinus Beides richtige Einwände, nur hat sich dadurch die generelle Handhabung des „policing“ in Großbritannien nicht geändert. Auch wenn gewisse Probleme, wie die „Messergewalt“ o.ä. auf viele Briten beunruhigend wirken, blieb und bleibt die Zahl der Tötungsdelikte auch im langlährigen Mittel mit den USA völlig unvergleichbar. https://commonslibrary.parliament.uk/research-briefings/cbp-8224/ Beim Schusswaffeneinsatz durch die Polizei hat sich ebenfalls im Bezug zumindest auf ein evtl. letales Ergebnis nichts geändert. https://www.statista.com/statistics/319246/police-fatal-shootings-england-wales/ Die USA haben dort nunmal eine Situation, die aus einer Reihe von Gründen, sowohl was Ursachen als auch evtl. Abhilfe angeht, komplett dysfunktional ist und aus der daher für andere Staaten daher auch nichts zu lernen ist - höchstens, es bloß niemals soweit kommen zu lassen. bearbeitet 30. Juli 2021 von Shubashi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 30. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2021 (bearbeitet) vor 8 Minuten schrieb Shubashi: blieb und bleibt die Zahl der Tötungsdelikt auch im langlährigen Mittel mit den USA völlig unvergleichbar. Gar keine Frage... Bei aller Kritik, die ich oft und gern über Europa äussere, die USA ist für mich in sehr vielen Bereichen kein Beispiel, an dem man sich ein Vorbild nehmen sollte bearbeitet 30. Juli 2021 von rince Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 30. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2021 vor 14 Minuten schrieb Shubashi: Die USA haben dort nunmal eine Situation, die aus einer Reihe von Gründen, sowohl was Ursachen als auch evtl. Abhilfe angeht, komplett dysfunktional ist und aus der daher für andere Staaten daher auch nichts zu lernen ist - höchstens, es bloß niemals soweit kommen zu lassen. Die Gründe sind ganz einfach. In Europa gab es zuerst die Staaten mit ihrem Gewaltmonopol, dann die Demokratie, die dieses staatliche Gewaltmonopol übernahm, nur eben unter demokratische Kontrolle stellte. In den USA gab entstand zuerst die Demokratie und dann der Staat (ähnlich übrigens wie in der Schweiz). Daher gab es auch nie eine Mehrheit für die Einführung eines staatlichen Gewaltmonopols. Dort geht bis heute ganz praktisch alle Gewalt vom V olke aus, und das wird auch so bleiben. Wobei man der Ehrlichkeit halber erwähnen muß, daß die Mehrzahl der Tote durch Schußwaffen in den USA auf Selbsttötung zurückgeht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 30. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2021 (bearbeitet) 32 minutes ago, rince said: Gar keine Frage... Bei aller Kritik, die ich oft und gern über Europa äussere, die USA ist für mich in sehr vielen Bereichen kein Beispiel, an dem man sich ein Vorbild nehmen sollte Ich will auch die USA gar nicht schlecht reden, eine langjährig festgefahrene soziale und politische Situation ist durch europäische Besserwisserei (ich finde vieles an selbstgefälliger Berichterstattung zum Problem überflüssig) nicht zu ändern. Das FBI hat zu Schulschießereien ja einiges geforscht und bildet alle Betroffenen fort. Nur erschiene mir dabei die Expertise von Messrs. Larkin & Monk nicht so ausschlaggebend. (Godzilla wirkt zur Innenstadtgestaltung in Japan zwar auch beeindruckender als SANAA, nur rein pragmatisch gesehen...) bearbeitet 30. Juli 2021 von Shubashi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Domingo Geschrieben 30. Juli 2021 Autor Melden Share Geschrieben 30. Juli 2021 3 hours ago, Marcellinus said: In den USA gab entstand zuerst die Demokratie und dann der Staat (ähnlich übrigens wie in der Schweiz). Daher gab es auch nie eine Mehrheit für die Einführung eines staatlichen Gewaltmonopols. Dort geht bis heute ganz praktisch alle Gewalt vom V olke aus, und das wird auch so bleiben. Und doch sagt niemand, die Schweiz weise ein unannehmbares Level an Gewalt auf... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 30. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2021 vor 2 Minuten schrieb Domingo: Und doch sagt niemand, die Schweiz weise ein unannehmbares Level an Gewalt auf... Obwohl es auch da meines Wissens schon Diskussionen um die Schnellfeuerwaffen gegeben hat, die jeder wehrpflichtige Schweizer bei sich im Schrank stehen hat. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Domingo Geschrieben 30. Juli 2021 Autor Melden Share Geschrieben 30. Juli 2021 6 hours ago, Shubashi said: Sprich: es gibt in meinen Augen schlicht keinen Zusammenhang zwischen den drei Themen Ich gebe zu, mein Eingansposting war furchtbar, und ich habe es nicht hingekriegt, meine unausgegorenen Ideen zu dem Thema richtiug zu artikulieren. Quote außer den spezifischen Bedingungen des strikt inneramerikanischen Diskurses, bei dem dysfunktionale Gesetze, polarisierte politische Lager und eine Abneigung gegen staatliche Sozialpolitik zusammenkommen. Ich weiß jetzt widerum nicht, was diese Dinge mit Amokläufen zu tun haben. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Domingo Geschrieben 30. Juli 2021 Autor Melden Share Geschrieben 30. Juli 2021 Just now, Marcellinus said: Obwohl es auch da meines Wissens schon Diskussionen um die Schnellfeuerwaffen gegeben hat, die jeder wehrpflichtige Schweizer bei sich im Schrank stehen hat. Mag sein, die Schweiz ist aber nicht gewalttätiger als etwa England, so muss der Grund führ höhere Gewaltzahlen in den USA anderswo liegen, Úbrigens sind solche Zahlen gar nicht so hoch, wie oft suggeriert wird. Es könnte durchaus sein, dass man, wenn man ein paar Städte aus der Betrachtung ließe (Chicago und Detroit...), kämen dann die die USA als Ganzes ganz ähnliche Mordraten heraus udn sie würden sich kaum von Europa unterscheiden. Gewiss würde das passieren, wenn man die Gewalt der Gangs nicht berücksichtigt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Domingo Geschrieben 30. Juli 2021 Autor Melden Share Geschrieben 30. Juli 2021 6 hours ago, Shubashi said: Die beiden einleitenden Quellen sind beide Instruktoren für Selbstverteidigung, die eigene Firmen betreiben. Aus deren Sichtweisen (die in der Regel kaum den jeweiligen Geschäftsinteressen entgegenlaufen werden) irgendwelche verläßlichlichen Erkenntnisse oder Hypothesen zu moderner Sicherheitspolitik oder Sicherheit an Schulen generell ableiten zu wollen, fände ich schon sehr sportlich. Das riecht nach einem Ad-Hominem. Die Begründung, die Herr Monk für "fight first" gibt, ist auf Daten gestützt. Man kann diese Daten oder die Schlussfolgerungen daraus akzeptieren oder nicht, aber auf jeden Fall bilden sie eine ausreichende Grundlage, die Sache zu dikutieren, ohne ins Persönliche zu gehen und/oder darauf abzustellen, wer die "richtigen Autoritäten" zum Thema sind. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 30. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2021 11 minutes ago, Domingo said: .... Ich weiß jetzt widerum nicht, was diese Dinge mit Amokläufen zu tun haben. Es ging meiner Antwort ja nicht mehr nur um Amokläufe, sondern darum, wie Europa bzw. speziell das UK mit Gewaltkriminalität im Vergleich zu den USA umgeht. Es ist dann eine sehr grobe Zusammenfassung wahrscheinlicher Ursachenfelder. Sehr vieles, was in den Ursachen zu Gewalt beiträgt, kennen wir in Europa nicht, sei es der leichte Zugang zu Schusswaffen, der vergleichsweise erschwerte Zugang zu sozialen und medizinischen Leistungen und die brachiale Kriminaljustiz, die Unmassen an Menschen einsperrt statt ihre Probleme zu lösen. Vieles, was in den USA zu einem bewaffneten Konflikt führt, wird in Europa einfach anders gelöst. Um meine These zu belegen, müsste ich mir vielleicht ein paar konkrete Beispiele heraussuchen, statt nur mit dem breiten Quast breite Balken auf die Diskursleinwand zu malen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 30. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2021 18 minutes ago, Domingo said: Das riecht nach einem Ad-Hominem. Die Begründung, die Herr Monk für "fight first" gibt, ist auf Daten gestützt. Man kann diese Daten oder die Schlussfolgerungen daraus akzeptieren oder nicht, aber auf jeden Fall bilden sie eine ausreichende Grundlage, die Sache zu dikutieren, ohne ins Persönliche zu gehen und/oder darauf abzustellen, wer die "richtigen Autoritäten" zum Thema sind. Das ist sogar ein „ad hominem“, denn Mr Monk will ja das Problem ja so lösen, dass er gleich auf die Leute losgeht. Wer eine Schießschule hat, sieht das wohl so. Lese ich hingegen den FBI-Report, wird eben, wie auch bei uns, erstmal davon geredet, wie man präventiv vorgeht, um es gar nicht zur Tat kommen zu lassen. (Und wenn es zum schlimmsten Fall kommt, rät das FBI zu „run-hide-fight“ nicht umgekehrt, denn es erschiene auch mir nicht logisch, aus Lehrern erst mal Scharfschützen zu machen, um im Extrem diese Reihenfolge umzudrehen. Wenn das die Kernkompetenz von Lehrern wäre, hätten sie vermutlich eine andere Berufswahl getroffen.) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Domingo Geschrieben 30. Juli 2021 Autor Melden Share Geschrieben 30. Juli 2021 Vielleicht hilft die folgende Frage, diesem Thread eine genauere Richtung zu geben: Wenn staatliche Institutionen in Handbüchern usw. das Kämpfen als letzte Möglichkeit hinstellen, sollen wir uns deren behauptete Autorität beugen, oder überlegen, dass sie vielleicht nicht ganz objektiv sind, weil sie sich eben um Versicherungsprämien Sorgen machen oder nicht etwa verklagt werden wollen (ein in den USA anscheinend sehr beliebter Sport), falls ein Bürger beim Widerstandleisten gegen einen Amokläufer ums Leben kommt und seine Familie die Schule oder das FBI für seinen Tod verantworlich machen könnte, weil sie eben das Kämpfen empfohlen haben? Also hat der Staat genausoviel Interesse an einer bestimmten Sicherheitspolitik wie Herr Larkin udn Herr Monk. In Coronadiskussionen erlebe ich sehr viel Skepsis gegenüber dem Staat. Warum sollten wir bei diesem Thema weniger skeptisch sein? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 30. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2021 vor 33 Minuten schrieb Domingo: Úbrigens sind solche Zahlen gar nicht so hoch, wie oft suggeriert wird. Es würde schon anders aussehen, wenn man die USA, statt zum Beispiel mit Deutschland, mit der ganzen EU vergleichen würde. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Domingo Geschrieben 30. Juli 2021 Autor Melden Share Geschrieben 30. Juli 2021 (bearbeitet) 8 minutes ago, Shubashi said: Das ist sogar ein „ad hominem“, denn Mr Monk will ja das Problem ja so lösen, dass er gleich auf die Leute losgeht. Seltsames Verständnis von "ad hominem", aber gut Man braucht ürbigens niemandem zum Scharfschützen auszubilden, nur zum Schützen (was so mancher Lehrer schon ohnehin sein wird). Die meisten Polizisten sind auch keine John Wicks; sie gehen zum Schießstand zweimal im Jahr und bestehen gerade so, dass sie ihre Dienstwaffenberehctigung behalten. Man braucht keine Elite-Nahkampftruppen, um einen Amokläufer zu stoppen; und bei erster Hilfe wird ja auch nicht gesagt, man müsse auf das Eintreffen eines richtigen Arztes warten, weil man selbst ja nicht genug ausgebildet sei. bearbeitet 30. Juli 2021 von Domingo Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
phyllis Geschrieben 30. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2021 8 hours ago, Lothar1962 said: 17 hours ago, phyllis said: Kann man sie überhaupt bestrafen? Das hängt von der US-Gesetzgebung ab. "Behinderung des Kongresses bei der Ausübung seiner verfassungsgemäßen Funktion" ist, soweit ich weiß, dort ein Straftatbestand. Einen gewalttätigen Umsturz wird man wohl - zumindest ohne Waffen - kaum juristisch konstruieren können. Ich glaube es gibt einen Artikel in der US-Verfassung der zum bewaffneten Widerstand aufruft sofern die Regierung ihre Kompetenzen überschreitet oder sonstwie tyrannisch wird. Gefälschte Wahlen wären sicher ein Grund. Und wenn die Leute "dank" den Medien und ihres Präsidenten davon überzeugt waren, was genau macht die Erstürmung dann zum Verbrechen? Wenn ich etwa dir zurufe "Halt den Typ da vorne er hat meine Uhr geklaut" und du tust es aber ich hab dich angeschwindelt und der Typ verklagt dich, was dann? Soll ich, resp. in dem Fall Trump, straffrei damit wegkommen? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Domingo Geschrieben 30. Juli 2021 Autor Melden Share Geschrieben 30. Juli 2021 1 minute ago, phyllis said: Ich glaube es gibt einen Artikel in der US-Verfassung der zum bewaffneten Widerstand aufruft sofern die Regierung ihre Kompetenzen überschreitet oder sonstwie tyrannisch wird. Ich glaube, Du verwechselst es mit Art. 20 des deutschen Grundgesetzes. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 30. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2021 vor einer Stunde schrieb Marcellinus: vor einer Stunde schrieb Domingo: Und doch sagt niemand, die Schweiz weise ein unannehmbares Level an Gewalt auf... Obwohl es auch da meines Wissens schon Diskussionen um die Schnellfeuerwaffen gegeben hat, die jeder wehrpflichtige Schweizer bei sich im Schrank stehen hat. Von den Bevölkerungszahlen her dürfte ein größerer Amoklauf pro Jahr in den USA einem größeren Amoklauf pro Generation in der Schweiz entsprechen. Keine Ahnung, was die Zahlen sagen, da traue ich meinem Gefühl nicht mehr. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
phyllis Geschrieben 30. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2021 nein es steht in der "Declaration of Independence" https://www.ushistory.org/declaration/document/ Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Domingo Geschrieben 30. Juli 2021 Autor Melden Share Geschrieben 30. Juli 2021 (bearbeitet) 17 hours ago, phyllis said: Bitte hier. Gar keine Antwrot auf meine obige Frage, aber ok... Im selben Artikel findet man (zweiter Eintrag von unten) das Santa-Fe shooting, das 23 Opfer kostetete, und zwar nur mit "shotgun and revolver". Und Monk erwähnt auch einen berüchtigten schottischen Schulamoklauf, der nur mit zwei Revolvern verübt wurde. Klar ist das wohl keine statistich signifikante Zahl an nicht-halbautomatischen Waffen, die benutzt worden ist, so können wir daraus keine Schulssfolgerungen ziehen. Umgekehrt stimmt es aber auch, dass Angriffe mit einem halbautomatischen Gewehr oder einer halbautomatischen Pistole sehr unterschieldiche Ergebnisse ziegen, und zwar je nachdem, wie früh jemand den Schützen gestoppt hat. Nehmen wir also an, "was wirkungsvolles", wie Du sagst, gegen Amokläufe wird nicht getan, oder das, was getan wird, sich als nicht so wirkungsvoll herausstellt wie gedacht. Dann erscheint ein Amokläufer an einer Schule - mit einer 3D-gedruckten Waffe oder sowas; wie stoppt man ihn am besten? Soll man zuerst fliehen und/oder sich verstecken, oder soll jemand so früh wie möglich tätlich eingreifen? Und die interessantere Frage: Angenommen, es stimmt, dass am besten jemand gleich dem Schützen entgegentreten sollte, um die Opferzahl möglichst gering zu halten: Kann man als Schule oder Polizeibehörde es den Leuten auch sagen? "Bitte, sei ein Held und riskiere Dein Leben. Das ist zwar sehr gefährlich und Du hast wohl eine größere Chance, getötet zu werden, als wenn Du fliehst oder Dich versteckst, aber da wird wenigstens die Gesamtopferzahl geringer ausfallen"? bearbeitet 30. Juli 2021 von Domingo Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 30. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2021 1 hour ago, Domingo said: Seltsames Verständnis von "ad hominem", aber gut Man braucht ürbigens niemandem zum Scharfschützen auszubilden, nur zum Schützen (was so mancher Lehrer schon ohnehin sein wird). Die meisten Polizisten sind auch keine John Wicks; sie gehen zum Schießstand zweimal im Jahr und bestehen gerade so, dass sie ihre Dienstwaffenberehctigung behalten. Man braucht keine Elite-Nahkampftruppen, um einen Amokläufer zu stoppen; und bei erster Hilfe wird ja auch nicht gesagt, man müsse auf das Eintreffen eines richtigen Arztes warten, weil man selbst ja nicht genug ausgebildet sei. Ehrlich gesagt, würde ich das Urteil lieber Experten überlassen. Natürlich kann man unterstellen, dass die Polizei meist vor bewaffneten Eigenaktionen warnt, weil sie ihr Jobmonopol behalten will, aber selbst dort haben sich auf der ganzen Welt Spezialkommandos durchgesetzt, weil der normale Streifenpolizist überfordert ist. Eine Reaktion auf die Schulschießereien in Deutschland war dann ja, dass die Polizei in diesem speziellen Fall von der Regel abweicht und dem normalen Beamten auferlegt (mit einer speziellen Einsatztaktik) in diese unübersichtliche und gefährliche Situation hineinzugehen. Ob das aber heißt, dass diese Handlungsweise Lehrern auferlegt werden kann, wage ich zu bezweifeln - @Domingo hat ja geschrieben, dass sie sich dem mit den unterschiedlichsten Gründen verweigern. Vor allem - was spricht denn dagegen, eine sorgfältig konzipierte Gesamtstrategie gegen solche Ausnahmetaten zu fahren, die allen Ebenen und Akteuren genau die Aufgaben zuweist, in denen sie komptent sind? Lehrer und Schüler sind nun mal prädestiniert, einen Täter zu erkennen, bevor er aktiv wird. Warum sollte man ohne gewichtigen Grund und gegen den ausdrücklichen Wunsch der Beteiligten davon abweichen? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
phyllis Geschrieben 30. Juli 2021 Melden Share Geschrieben 30. Juli 2021 1 hour ago, Domingo said: Gar keine Antwrot auf meine obige Frage, aber ok Doch. Du wolltest eine Statistik mit Anzahl Opfern und welche Waffen dabei verwendet wurden. Wiki hat diese Statistik und sie belegt dass fast alle Massaker mit halb-automatischen Gewehren oder Pistolen begangen wurden, und dies auch die weitaus grösste Zahl von Toten zur Folge hatte. Etwas was jeder Schütze nachvollziehen kann und ist auch gesunder Menschenverstand. Die Aussage dieses NRA-Lobbyisten ist daher gründlich widerlegt. Wenn man wirklich "was wirkungsvolles" tun will soll man halb-automatische Waffen verbieten. Die wurden nämlich alle legal erworben, von den Schützen selbst oder ihren Eltern. In Kanada sind sie verboten und es ist mir kein Schulmassaker bekannt mit Opfern die auch nur annähernd an die Zahlen von Sandy Hook oder Virginia Tech herankommen. Die Frage nach dem "richtigen" Verhalten ist genauso unbeantwortbar, weil es immer situationsabhängig ist. Wenn mein Leben oder das meiner Schutzbefohlenen in akuter Gefahr ist hat keine Behörde mir vorzuschreiben was zu tun sei. Stehe ich 10 Meter vor dem Schützen und greife ihn an bin ich so ziemlich sicher Toast, und meinen Schutzbefohlenen ist auch nicht geholfen. Steh ich 10 Meter hinter ihm ist die Lage völlig anders. Und jedem Lehrer eine Knarre geben, also bitte. Da dürfte die Anzahl Unfallopfer die von Schulmassakern bei weitem übersteigen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Domingo Geschrieben 30. Juli 2021 Autor Melden Share Geschrieben 30. Juli 2021 (bearbeitet) 12 minutes ago, phyllis said: Doch. Du wolltest eine Statistik mit Anzahl Opfern und welche Waffen dabei verwendet wurden. Nein, ich wollte eine Korrelation entweder zwischen den Gesetzen und der Schussopferzahl oder zwischen der Zahl an tatsächlich vorhandenen Waffen und der Schussopferzahl sehen. Wenn es solch eine Korrelation gäbe, dann wären die USA das gewaltvollste Land der Welt sein (sie sind weit davon entfernt), die Schweiz würde da an zweiter Stelle stehen (was offensichtlich nicht stimmt) und Mexiko würde zu den friedlichesten Ländern zählen Quote In Kanada sind [halbautomatische Waffen] verboten und es ist mir kein Schulmassaker bekannt mit Opfern die auch nur annähernd an die Zahlen von Sandy Hook oder Virginia Tech herankommen. *seufz* nein, sind sie nicht, und das wird durch Wiederholen auch nicht wahr. Sie sind auch weder in Deutschland noch in der Schweiz verboten, und auch dort ist kein Schulmassaker dieser Größenordnung bekannt (mir zumindest). Hör mal, lassen wir das Thema sein, es bringt eh nix. Quote Die Frage nach dem "richtigen" Verhalten ist genauso unbeantwortbar, weil es immer situationsabhängig ist. Ja natürlich, was auch sonst. Es ist mir auch nciht bekannt, dass die Empfehlungen des Staates irgendwie verbindlich wären, ob sie nun "zuerst fliehen"oder "zuerst kämpfen" sein sollten. Quote Und jedem Lehrer eine Knarre geben, also bitte. Da dürfte die Anzahl Unfallopfer die von Schulmassakern bei weitem übersteigen. Das ist zumindest ein Argument mit Substanz. Wobei niemand gesagt hat, man solle "jedem Lehrer" eine Knarre geben, sondern einigen von ihnen oder auch einem Sichterheitsangestellten. bearbeitet 30. Juli 2021 von Domingo Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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