Gast Ketelhohn Geschrieben 25. April 2003 Melden Geschrieben 25. April 2003 Die Spaltung der Spalter Die Lefebvristen sind angesichts der Gnade Roms zerstritten Von Alexander von Schönburg Berlin (DT) Die brüske Wortwahl, mit der die schismatische Priesterbruderschaft St. Pius X. Medienberichte dementierte, es werde in Kürze eine Versöhnung zwischen ihr und dem Vatikan geben, ist Ausdruck wohlbegründeter Nervosität. Die der vorkonziliaren Tradition verhaftete Priesterbruderschaft steht nämlich vor der Spaltung. Wie berichtet, schrieb die römische Zeitung „Il Messaggero“, der Präfekt der Kleruskongregation, Kardinal Darío Castrillón Hoyos, habe drei exkommunizierte Bischöfe zur Feier einer heiligen Messe eingeladen, die er am 24. Mai in der Kirche von Santa Maria Maggiore in Rom zelebrieren will. Die Teilnahme der Bischöfe an der Messe würde die Aufhebung ihrer Exkommunikation bedeuten, denn sie wäre ihre sichtbare Reintegration in die Gemeinde. Die Piusbruderschaft veröffentlichte daraufhin eine schroffe Stellungnahme von Bischof Bernard Tissier de Mallerais, in der die Nachricht des „Messaggero“ als ein „von Rom verbreitetes Gerücht“ bezeichnet wurde, mit dem versucht werde, die Priesterbruderschaft zu spalten. „Wir suchen keine ‚Versöhnung‘ mit Rom“, heißt es dort, „solange Rom sich nicht zurück zur katholischen Tradition bekehrt.“ Eine römische Initiative ohne Wissen der Hauptadressaten? Kurz nachdem Tissier de Mallerais dies verlauten ließ, meldete sich der Generalobere der Pius-Bruderschaft, Bischof Bernard Fellay, mit einer sehr viel moderateren Stellungnahme zur Wort. Fellay ließ verbreiten, alle vier Bischöfe der Brüderschaft seien einig in ihrer „Verteidigung der katholischen Tradition“ und über die Initiative, von der im „Messaggero“ berichtet wird, wisse er nichts. Tatsache ist, daß führende Vertreter der Pius-Bruderschaft beabsichtigen, an dem im alten römischen Ritus zelebrierten Gottesdienst am 24. Mai teilzunehmen. Unabhängig voneinander bereiten seit Monaten zentrale Figuren der Pius-Bruderschaft ihre Rückkehr in die Gemeinschaft der Kirche vor, darunter auch der langjährige Distriktobere der Piusbrüder in Frankreich, Pater Aulaigner. In Berlin steht zudem die Schaffung einer Priestergemeinschaft nach dem Vorbild des Oratoriums des heiligen Philip Neri für traditionalistisch gesinnte Priester und Seminaristen bevor. Nach der Einrichtung einer der Tradition verbundenen Personaladministratur durch den Heiligen Vater in der brasilianischen Diözese Campos im vergangenen Jahr wäre dies eine weiteres Refugium für Traditionalisten, die es zur Rückkehr in die Kirche drängt. Der Berliner Erzbischof, Georg Kardinal Sterzinsky, hat dem Priester, der bislang die Berliner Gemeinde der Piusbruderschaft führte, Pfarrer Gerald Goesche, für dessen Oratorium bereits die Nutzung einer Berliner Kirche zugesagt. Das Berliner Oratorium soll einen eigenständigen Status erhalten, der es den Priestern ermöglicht, die hl. Messe täglich ausschließlich im alten römischen Ritus zelebrieren, ohne dabei auf die Führung eines „normalen“ Gemeindelebens verzichten zu müssen. Offenbar sind mehrere Angehörige der Pius-Bruderschaft im deutschsprachigen Raum entschlossen, sich dieser Initiative anzuschließen. Im August 2000 hatte Kardinal Castrillón Hoyos einen erneuten Anlauf zur Gewinnung der Pius-Bruderschaft gestartet und intensive Verhandlungen zur Sanierung des Schismas aufgenommen, das als vollzogen galt, nachdem Erzbischof Lefebvre 1988 gegen den Willen des Heiligen Stuhls im schweizerischen Ecône vier Bischöfe geweiht hatte. Anlaß dafür war Lefebvres Dissens zu Festlegungen des Zweiten Vatikanums im Hinblick auf den ökumenischen und interreligiösen Dialog sowie seine Opposition zur Liturgiereform Papst Pauls VI. Die Verhandlungen sind ins Stocken geraten Obwohl Kardinal Castrillón Hoyos allen Anschein nach eine musterhaft „römische“ Lösung anstrebt, bei der theologische Streitfragen zunächst ausgeklammert werden sollen, um eine großzügige rechtliche Bereinigung zu begünstigen, sind die Verhandlungen zuletzt ins Stocken geraten. Offenbar bestand die Pius-Bruderschaft auf einer Klärung aller theologischen Dissense und somit auf einer sehr „deutschen“ Vorgehensweise. Von der ursprünglichen Absicht, die Pius-Bruderschaft möglichst als Ganzes zu reintegrieren, ist man in Rom wahrscheinlich abgerückt. Dies, unter dem Eindruck der Erkenntnis, daß einige hochrangige Vertreter der Bruderschaft, etwa der englische Bischof Richard Williamson, den Exkommunikationsbann nicht als Mißstand empfinden und daher nicht ernsthaft gewillt sind, die Trennung zu überwinden. Erwogen wird im Vatikan aber angeblich, durch einen einseitigen Gnadenakt den Sedisvakantisten den Boden zu entziehen. Möglich wäre zum Beispiel, die exkommunizierten Bischöfe, Priester und Diakone schlicht zu amnestieren, etwa anläßlich des 25. Thronjubiläums des Papstes. Der Indult für die alte Messe könnte fortan so großzügig gehandhabt werden, daß dies einer Freigabe gleich käme. Dies wäre die „römischste“ aller Lösungen. Als ein Gnadenakt von oben und kein Verhandlungsgegenstand zwischen Gleichberechtigten würde sie keiner „Unterschrift“ unter einer Einigung bedürfen. Die Pius-Bruderschaft könnte sich einer solchen Umarmung nur schwerlich entziehen. © Die Tagespost Nr.49 vom 26.04.2003
Gast jakob Geschrieben 25. April 2003 Melden Geschrieben 25. April 2003 Eine Amnestie.... In Anbetracht der zahllosen verschwiegenen Schismen und unausgesprochenen Indultmessen könnte man doch auf diese Weise auch die Orthodoxen per Dekret reintegrieren. Sachen gibts...
Cicero Geschrieben 25. April 2003 Melden Geschrieben 25. April 2003 (bearbeitet) Die Piusbrüder behaupten, daß das alles nicht stimmt. bearbeitet 25. April 2003 von Cicero
laura Geschrieben 26. April 2003 Melden Geschrieben 26. April 2003 Kirchenpolitisch hochinteressant: Ausschluss von Wir-sind-Kirche Mitgliedern aber Intergration der Piusbruderschaft... Quo vadis? Laura
Benedikt Geschrieben 26. April 2003 Melden Geschrieben 26. April 2003 (bearbeitet) @Laura Welche Wir-sind-Kirche-Mitglieder wurden ausgeschlossen? bearbeitet 26. April 2003 von Benedikt
laura Geschrieben 26. April 2003 Melden Geschrieben 26. April 2003 Bist Du der einzige Fremdling in Jerusalem? http://forum.kath.de/index.php?act=ST&f=3&t=2342 Laura
Benedikt Geschrieben 26. April 2003 Melden Geschrieben 26. April 2003 Liebe Laura, eine Exkommunikation ist etwas ganz anderes als ein Ausschluss aus einem Gremium. Exkommunziert von den WSK-lern wurden die Frauen, die sich die Hände auflegen ließen. Die Entlassung, die Bischof Müller in die Wege leitete, liegt auf einer andern Ebene.
Explorer Geschrieben 26. April 2003 Melden Geschrieben 26. April 2003 Da muss ich Benedikt Recht geben.
laura Geschrieben 26. April 2003 Melden Geschrieben 26. April 2003 Kirchenrechtlich stimmt es sicher, was Ihr schreibt. Auffallend - und das war der Sinn meines Beitrages - bleiben die beiden "Neuigkeiten" aber trotzdem: Härte gegen Abweichler nach links, Vertrauen und Werbung bei Abweichlern nach rechts, die sich - anders als WSK - selbst bewusst von der Kirche getrennt haben. Bei einem normalen WSKler ist das nicht der Fall - Ausnahme sind in der Tat die Priesterinnen. Aber das ist ein anderes Thema. Laura
Erich Geschrieben 26. April 2003 Melden Geschrieben 26. April 2003 Bei einem normalen WSKler ist das nicht der Fall denn die machen es auf die linke Tour - Unwahrheiten behaupten gehört dazu.
Benedikt Geschrieben 26. April 2003 Melden Geschrieben 26. April 2003 Kirchenrechtlich stimmt es sicher, was Ihr schreibt. Auffallend - und das war der Sinn meines Beitrages - bleiben die beiden "Neuigkeiten" aber trotzdem: Härte gegen Abweichler nach links, Vertrauen und Werbung bei Abweichlern nach rechts, die sich - anders als WSK - selbst bewusst von der Kirche getrennt haben. Bei einem normalen WSKler ist das nicht der Fall - Ausnahme sind in der Tat die Priesterinnen. Aber das ist ein anderes Thema. Laura Deswegen werden diese ja auch nicht exkommuniziert. Und die Piusbrüder werden nur zurückkommen können, wenn sie sich der Juriskition der Kirche unterordnen. Das ist ja ihr Problem.
laura Geschrieben 26. April 2003 Melden Geschrieben 26. April 2003 Bei einem normalen WSKler ist das nicht der Fall denn die machen es auf die linke Tour - Unwahrheiten behaupten gehört dazu. Oh Wunder, Erich , warum so aggressiv? Ich habe in der Schule gelernt, dass man Thesen belegt und nicht einfach in die Welt setzt. Laura
Erich Geschrieben 26. April 2003 Melden Geschrieben 26. April 2003 Oh Wunder, Erich , warum so aggressiv? Oh Lara, warum so falsch
lara Geschrieben 26. April 2003 Melden Geschrieben 26. April 2003 Oh Lara, warum so falsch Hab doch ....schnief...gar nichts...hier geschrieben....schnüühüüf..
Benedikt Geschrieben 26. April 2003 Melden Geschrieben 26. April 2003 @Lara Es ist hoffnungslos, oder? Ich zumindest kenne jetzt den Unterschied zwischen lara und laura.
Erich Geschrieben 26. April 2003 Melden Geschrieben 26. April 2003 Hab doch ....schnief...gar nichts...hier geschrieben....schnüühüüf.. Allerliebste Lara, ich bitt Dich hiermit um Entschuldigung, dass ich das "u" bei der Laura verschlabbert habe. Zerknirschten Gruß Erich
Gast jakob Geschrieben 26. April 2003 Melden Geschrieben 26. April 2003 (bearbeitet) Kirchenrechtlich stimmt es sicher, was Ihr schreibt. Auffallend - und das war der Sinn meines Beitrages - bleiben die beiden "Neuigkeiten" aber trotzdem: Härte gegen Abweichler nach links, Vertrauen und Werbung bei Abweichlern nach rechts, die sich - anders als WSK - selbst bewusst von der Kirche getrennt haben. Bei einem normalen WSKler ist das nicht der Fall - Ausnahme sind in der Tat die Priesterinnen. Aber das ist ein anderes Thema. Laura was genau ist denn ein Abweichler nach links oder rechts? Kann man denn politische Begriffe auf die Theologie übertragen? Worin unterscheidet sich dann eine linke Theologie von einer rechten? Ist die rechte die Orthodoxie?????? bearbeitet 26. April 2003 von jakob
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