Die Angelika Geschrieben 29. November 2021 Melden Geschrieben 29. November 2021 Ulrich Willems im Interview Vielleicht ein Impuls für eine Diskussion? Zitieren
Guppy Geschrieben 29. November 2021 Melden Geschrieben 29. November 2021 Herr Scholz, Herr Lindner und Herr Habeck sind konfessionslos. Frau Baerbock in Mitglied der EKD, glaubt aber nach eigener Aussage nicht an Gott. Herr Özdemir ist Moslem. Ich glaube kaum, dass die neue Regierung sich an Christus orieniert. Zitieren
Dies ist ein beliebter Beitrag. Alfons Geschrieben 29. November 2021 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Geschrieben 29. November 2021 (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb Die Angelika: Ulrich Willems im Interview Vielleicht ein Impuls für eine Diskussion? Die Ausführungen von Professor Willems zum Thema "Einfluss der Kirchen auf bioethische Fragen" finde ich spannend (Ab etwa Min 10.45). Konkret geht es um die Absicht, den Paragraphen 219a (Werbung für Schwangerschaftsabbruch) zu streichen, aber Willems nimmt hier auch generell Stellung zum Einfluss der Kirchen auf Vorhaben der Gesetzgeber. Laut Ulrich Willems sei der Einfluß der Kirchen auf die Legislative dramatisch geschwunden. Beim Embryonenschutzgesetz 1990 und dem Stammzellengesetz 2008 hätten die Kirchen noch eine erhebliche Rolle gespielt. Durch den Missbrauchsskandal sei jedoch die moralische Reputation der Kirchen weitgehend aufgebraucht. Willems: "Ich glaube, dass sie von Mitfahrern zu Zuschauern der Politik geworden sind in diesen Fragen." Willems vermisst eine "konsistente Ethik des Lebens". Zitat: "Man kann in gewisser Weise nicht extrem zögerlich und zurückhaltend auf sexualisierte Gewalt innerhalb der eigenen Organisation reagieren und dann gleichzeitig sich für eine restriktive Regelung des Schwangerschaftsabbruchs einsetzen. Ich glaube, dass die Kirchen in diesen Fragen, auch in den anderen biopolitischen Fragen, die im Koalitionsvertrag auftauchen, nicht mehr entscheidende Mitspieler sein werden." Willems sieht also den Reputationsverlust der Kirchen, verursacht durch den Missbrauchsskandal bzw. den Umgang mit dem Missbrauchsskandal, als einen Grund für den schwindenden Einfluss der Kirchen auf gesetzgeberische Vorhaben der Politik. bearbeitet 29. November 2021 von Alfons 4 Zitieren
Marcellinus Geschrieben 29. November 2021 Melden Geschrieben 29. November 2021 vor 4 Minuten schrieb Alfons: Willems sieht also den Reputationsverlust der Kirchen, verursacht durch den Missbrauchsskandal bzw. den Umgang mit dem Missbrauchsskandal, als einen Grund für den schwindenden Einfluss der Kirchen auf gesetzgeberische Vorhaben der Politik. Sowie Religion nicht begrenzt ist auf die christliche (soviel zu deinem Einwand, @Guppy) ist sie auch nicht begrenzt auf die kath. Kirche. Aber darauf, wie es die neue Koalition mit der Religion allgemein halte, zielte doch wohl @Die Angelikas Frage, oder irre ich mich da? 1 Zitieren
Alfons Geschrieben 29. November 2021 Melden Geschrieben 29. November 2021 (bearbeitet) vor 26 Minuten schrieb Marcellinus: Sowie Religion nicht begrenzt ist auf die christliche (soviel zu deinem Einwand, @Guppy) ist sie auch nicht begrenzt auf die kath. Kirche. Aber darauf, wie es die neue Koalition mit der Religion allgemein halte, zielte doch wohl @Die Angelikas Frage, oder irre ich mich da? Da habe ich unscharf formuliert. Prof. Willems sieht in dem verlinkten Interview den Reputationsverlust bei den christlichen Kirchen. Willems ist Professor für Politikwissenschaft und evangelischer Theologe, er hat im Exellenzcluster "Religion und Politik" an der Uni Münster unter anderem das Projekt "Religion und Biopolitik" geleitet. bearbeitet 29. November 2021 von Alfons Zitieren
Marcellinus Geschrieben 29. November 2021 Melden Geschrieben 29. November 2021 vor 1 Minute schrieb Alfons: Da habe ich unscharf formuliert. Prof. Willems sieht in dem verlinkten Interview den Reputationsverlust bei den beiden christlichen Kirchen. Willems ist Professor für Politikwissenschaft und evangelischer Theologe, er hat im Exellenzcluster "Religion und Politik" an der Uni Münster unter anderem das Projekt "Religion und Biopolitik" geleitet. Ja, aber Religion ist nun mal nicht identisch mit Kirchen, egal ob ev. oder kath. Auf den Islam wird zB im Moment mehr Rücksicht genommen, und allerlei anderes Esoterisches hat an Bedeutung eher gewonnen. Die öffentliche Förderung der Anthroposophen (zB. durch einen ehemaligen Bundespräsidenten, der sich auf für den Islam stark gemacht hat) ist da nur ein Beispiel. 2 Zitieren
Frank Geschrieben 30. November 2021 Melden Geschrieben 30. November 2021 vor 11 Stunden schrieb Guppy: Herr Scholz, Herr Lindner und Herr Habeck sind konfessionslos. Frau Baerbock in Mitglied der EKD, glaubt aber nach eigener Aussage nicht an Gott. Herr Özdemir ist Moslem. Ich glaube kaum, dass die neue Regierung sich an Christus orieniert. Was die Damen und Herren in ihrer Freizeit machen ist deren Sache. In ihrem Dienst als Bubdeskanzler, Finanzminister, Wirtschaftsminister, Außenministerin oder Landwirtschaftsministerin haben sie sich in erster Linie am Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland zu orientieren. 1 Zitieren
Shubashi Geschrieben 30. November 2021 Melden Geschrieben 30. November 2021 (bearbeitet) 12 hours ago, Marcellinus said: Sowie Religion nicht begrenzt ist auf die christliche (soviel zu deinem Einwand, @Guppy) ist sie auch nicht begrenzt auf die kath. Kirche. Aber darauf, wie es die neue Koalition mit der Religion allgemein halte, zielte doch wohl @Die Angelikas Frage, oder irre ich mich da? Wenn man sich jedoch dieses Interview mit dem Religionsexperten der SPD anschaut, kann man in meinen Augen jedoch ganz gut erkennen, wie die Missbrauchsdebatte den gesamten Religionsdiskurs heutzutage dominiert. Erstaunlich ist darin allerdings, wie sehr sich die gesellschaftliche Debatte dazu auf die katholische Kirche fokussiert. Auf der letzten Synode der Protestanten konnte man gut erkennen, wie sehr die Landeskirchen hier in der Aufarbeitung hinterherhängen, wie offensichtlich sie die Betroffenen in die Pfanne hauen, und wie sehr sich weibliche und männliche Bischöfe einig waren, dass Verschleppung die institutionell vorteilhafteste Praxis ist. Von daher denke ich, dass die Missbrauchsdebatte gesamtgesellschaftlich schon stark säkularisierend ist: nichts diskreditiert die christliche Botschaft wirksamer als ein Verhalten der Amtsträger, das nahelegt, die Regeln und Moral gälten nur für die blöden Schafe. Auf der anderen Seite profitieren alle anderen (auch religiöse) Submilieus davon, dass die Gesellschaft nun einen prima Sündenbock für ein allgemeineres Problem hat: ihre Autorität wird weniger infrage gestellt. bearbeitet 30. November 2021 von Shubashi 1 Zitieren
Marcellinus Geschrieben 30. November 2021 Melden Geschrieben 30. November 2021 vor 3 Minuten schrieb Shubashi: Auf der anderen Seite profitieren alle anderen (auch religiöse) Submilieus davon, dass die Gesellschaft nun einen prima Sündenbock für ein allgemeineres Problem hat: ihre Autorität wird weniger infrage gestellt. Schlimm genug! Zitieren
mn1217 Geschrieben 30. November 2021 Melden Geschrieben 30. November 2021 Mein Eindruck ist,dass die Ampel Religion und Kirchen zur Kenntnis nimmt,daran aber weiter nucht interessiert ist. Die Parteien sind ja auch alle eher nicht religiös. Zitieren
o_aus_h Geschrieben 2. Dezember 2021 Melden Geschrieben 2. Dezember 2021 Ich vermute allerdings, dass die Chancen so groß wie nie sind, dass sich die neue Mehrheit mal einem über 100 Jahre altem Verfassungsauftrag annimmt, und anfängt, über die Ablösung der staatlichen Leistungen an die Kirchen (die z.B. aus den Enteignungen und der Auflösung kirchlicher Besitztümer und Herrschaften um 1803 abstammen) zu verhandeln. An dessen Ende könnte dann stehen, dass die Bischöfe nicht mehr aus das Gehalt vom Staat bekommen, etc. Die Kirchensteuer muss das nicht beeinflussen. Ob das insgesamt gut oder schlecht ist, hängt noch sehr von den tatsächlichen Folgen ab. Gibt es eine Abschlagzahlung? Oder ein abruptes Ende? Wie verläuft die öffentliche Debatte? Werden dabei pauschale Vorurteile gegen „die Kirche(n)“ quasi den Preis drücken, oder sind alle froh, dass dieser Anachronismus aus der Welt geschaffen wird? Zitieren
Marcellinus Geschrieben 2. Dezember 2021 Melden Geschrieben 2. Dezember 2021 vor 2 Stunden schrieb o_aus_h: Werden dabei pauschale Vorurteile gegen „die Kirche(n)“ quasi den Preis drücken, oder sind alle froh, dass dieser Anachronismus aus der Welt geschaffen wird? Laß uns das Problem in ein paar Jahren angehen, dann stellt sich die Frage nicht mehr. Im Moment haben wir wahrlich Dringlicheres. Zitieren
Die Angelika Geschrieben 5. Dezember 2021 Autor Melden Geschrieben 5. Dezember 2021 Am 29.11.2021 um 21:22 schrieb Guppy: Herr Scholz, Herr Lindner und Herr Habeck sind konfessionslos. Frau Baerbock in Mitglied der EKD, glaubt aber nach eigener Aussage nicht an Gott. Herr Özdemir ist Moslem. Ich glaube kaum, dass die neue Regierung sich an Christus orieniert. Das war nicht meine Fragestellung. Zitieren
Die Angelika Geschrieben 5. Dezember 2021 Autor Melden Geschrieben 5. Dezember 2021 Am 29.11.2021 um 22:50 schrieb Marcellinus: Ja, aber Religion ist nun mal nicht identisch mit Kirchen, egal ob ev. oder kath. Auf den Islam wird zB im Moment mehr Rücksicht genommen, und allerlei anderes Esoterisches hat an Bedeutung eher gewonnen. Die öffentliche Förderung der Anthroposophen (zB. durch einen ehemaligen Bundespräsidenten, der sich auf für den Islam stark gemacht hat) ist da nur ein Beispiel. Genau darum geht es. Zitieren
o_aus_h Geschrieben 7. Dezember 2021 Melden Geschrieben 7. Dezember 2021 Am 2.12.2021 um 23:37 schrieb Marcellinus: Laß uns das Problem in ein paar Jahren angehen, dann stellt sich die Frage nicht mehr. Im Moment haben wir wahrlich Dringlicheres. Ich vermute, das ist ein Zitat, dass dieses Jahr 100 Jahre alt wird, oder nicht? 1 Zitieren
Shubashi Geschrieben 8. Dezember 2021 Melden Geschrieben 8. Dezember 2021 Kabinett der Konfessionslosen Zitieren
Marcellinus Geschrieben 8. Dezember 2021 Melden Geschrieben 8. Dezember 2021 vor 2 Stunden schrieb Shubashi: Kabinett der Konfessionslosen Wie ich vermutet hatte. Es wurde halt Zeit. Zitieren
GermanHeretic Geschrieben 10. Dezember 2021 Melden Geschrieben 10. Dezember 2021 Am 8.12.2021 um 19:01 schrieb Shubashi: Kabinett der Konfessionslosen Ob einer die Beteuerungsformel mit Gottesbezug spricht oder nicht, ist mir sowas von egal. Die sollen den Eid einhalten. Und wenn sie ihn brechen, sollte das Konsequenzen haben. Auf meinem naiven Einhornponyhof jedenfalls. Falls einer dazu ein wenig Angst vor Höllenstrafen braucht, gerne. 2 Zitieren
Flo77 Geschrieben 10. Dezember 2021 Melden Geschrieben 10. Dezember 2021 vor 14 Minuten schrieb GermanHeretic: Falls einer dazu ein wenig Angst vor Höllenstrafen braucht, gerne. Statt der Angst wären real-geführte Prozesse manchmal ganz hilfreich. Und zwar konsequente. Von mir aus auch mit Höllenstrafen und ewiger Verdamnis und Damnatio Memoriae. Ich bin da flexibel. 1 1 Zitieren
MartinO Geschrieben 13. Dezember 2021 Melden Geschrieben 13. Dezember 2021 Am 10.12.2021 um 15:39 schrieb Flo77: Statt der Angst wären real-geführte Prozesse manchmal ganz hilfreich. Und zwar konsequente. Von mir aus auch mit Höllenstrafen und ewiger Verdamnis und Damnatio Memoriae. Ich bin da flexibel. Die Eidesformel ist so unscharf formuliert, dass man im Fall eines Falles jedes einzelne Regierungsmitglied wegen anderer Dinge sehr viel leichter drankriegen könnte als wegen Meineid. Zitieren
Spadafora Geschrieben 21. Dezember 2021 Melden Geschrieben 21. Dezember 2021 Am 29.11.2021 um 21:22 schrieb Guppy: Herr Scholz, Herr Lindner und Herr Habeck sind konfessionslos. Frau Baerbock in Mitglied der EKD, glaubt aber nach eigener Aussage nicht an Gott. Herr Özdemir ist Moslem. Ich glaube kaum, dass die neue Regierung sich an Christus orieniert. wie die Mehrheit des Volkes das passt schon 1 Zitieren
Randbauer Geschrieben 4. Februar 2022 Melden Geschrieben 4. Februar 2022 Es bleibt zu wünschen, dass diese Regierung sich des Themas "Privilegien von Glaubensgemeinschaften" mal gründlich annimmt. Ich bin für Religionsfreiheit, vor allem aber für einen von jeglicher Religion freien Staat. Zitieren
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