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Was ist eigentlich Rassismus?


Die Angelika

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Wikipedia hat mich dazu gebracht, noch mal genauer über den Begriff „Rassismus“ nachzudenken. Heute wird dort in der „Schon gewusst“ - Kolumne auf Carl Dammann hingewiesen, der 

Quote

war ein deutscher Fotograf und Autor des Anthropologisch-Ethnologischen Albums in Photographien, das in den Jahren 1870 bis 1874 in Zusammenarbeit mit der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte entstand. Dieses aufwändig und in kleiner Auflage hergestellte Album stellt die erste Anwendung von Fotografie als neue Dokumentationstechnik in der deutschsprachigen ethnologischen Fachliteratur dar.

 

Sieht man sich die Bilder heute an (und der Link führte mich sogleich auf die Tafel mit Menschen des „Germanischen bzw. Teutonischen Typus“), dann sehe ich einfach Photos, die in ihrer Klischeehaftigkeit eine schlicht irreführende Theorie vom Menschen vertraten. Nichtsdestoweniger war es aber der zu dieser Zeit (ab 1870) außergewöhnliche Versuch, eine moderne Technik erstmalig zu einer „objektiven“ und standardisiert-vergleichbaren Erfassung menschlicher Kultur und körperlicher Erscheinung zu nutzen.

Was ich allerdings noch viel erstaunlicher finde, ist, dass eine letztlich als falsch verworfene Theorie heute noch einen genauso ideologischen Wirbel verursachen wie zu ihrer Hochzeit, statt sie einfach als einen weiteren der vielen wissenschaftlichen Irrtümer u.a. zur Kenntnis zu nehmen. 

Denn dadurch wird ja letztlich der gleiche Fehler pepetuiert: dass Wissenschaft besser nicht zur direkten Untermauerung des ideologischen Aktivismus und konkreter politischer Ziele eingesetzt werden.

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"Im 21. Jahrhundert werden Darstellungen von indigenen Menschen, wie sie durch Dammanns Album und ähnliche Veröffentlichungen verbreitet wurden, nicht nur als historische Dokumente, sondern auch als problematische eurozentrische, rassistische und inhumane Stereotypisierung im Rahmen der Diskussion über eine Dekolonisierung bei der Bewertung westlicher Sammlungen beurteilt."

 

Warum genau ist es eurozentrisch, rassistisch oder inhuman, dass es verschiedene Ethnien gibt, also wenn man feststellt (und das bildlich festhält), dass Japaner nun einmal anders aussehen als Aborigines, Ureinwohner vom Amazonas oder Krabbenfischer von der Nordsee? 

 

Ich frage für einen Freund.

 

Der Enkelsohn meiner Freundin hat seine Mama gefragt, warum er weiss ist, und sie schwarz. Er hat einen italienischen Vater und eine Mutter aus der Dominikanischen Republik. Ist er nun ein Rassist? Oder beobachtet er einfach ganz unvoreingenommen die Welt? Müssen wir ihm sagen, dass es pfui bah ist, solche Fragen zu stellen, oder dürfen wir ihm erklären, dass Menschen in anderen Teilen der Welt halt unterschiedlich aussehen, weil es nun mal unterschiedliche Ethnien gibt?

 

Ich frage für einen anderen Freund

bearbeitet von rince
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11 minutes ago, rince said:

Stereotypisierung

 

Auch hier lohnt sich das Nachschlagen - „Stereotyp“ wird erst seit weniger als 100 Jahre in der sozialwissenschaftlichen Forschung verwandt, und von der rein negativen Betrachtung dieses Begriffes ist die Forschung inzwischen auch ab. 

Nimmt man nämlich die z.B. schon in der Literatur weit früher verbreitete Pauschalisierung ganzer Volksgruppen und Nationen, ermöglichte die Photographie erstmalig eine bisher unbekannt „objektive“ Darstellung des Individuums.

Vielleicht sehen wir gerade im Gegenteil eine verbreitete Rückkehr zu einer weit primitiveren Form von „Stereotypie“ - nämlich des sozialmedial-emotionalen Klischees, dass die Darstellung authentisch-identitätsbildender Gefühlszustände verspricht. Eine weit abstrusere Vorstellung als die photographische Erfassung von Porträtbildern.

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vor 1 Minute schrieb Flo77:
vor 23 Minuten schrieb rince:

frage für einen anderen Freund

Mit einer so gespaltenen Persönlichkeit, solltet Ihr mal zu einem Fachmann...

 

Wieso? Er hat einfach nur viele Freunde! :D

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vor 7 Minuten schrieb Flo77:

Mit einer so gespaltenen Persönlichkeit, solltet Ihr mal zu einem Fachmann...

Nach trage ich meine Unterhose nicht auf dem Kopf... :P 

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vor 37 Minuten schrieb rince:

Der Enkelsohn meiner Freundin hat seine Mama gefragt, warum er weiss ist, und sie schwarz. Er hat einen italienischen Vater und eine Mutter aus der Dominikanischen Republik. Ist er nun ein Rassist? Oder beobachtet er einfach ganz unvoreingenommen die Welt? Müssen wir ihm sagen, dass es pfui bah ist, solche Fragen zu stellen, oder dürfen wir ihm erklären, dass Menschen in anderen Teilen der Welt halt unterschiedlich aussehen, weil es nun mal unterschiedliche Ethnien gibt?

Ach ja, Kinder.

 

Ich gucke während der Saison sonntags gerne die NFL. Meine Tochter schaut ab und zu mit. Neulich fragte sich mich bei einem Spiel: "Papa, warum sehen die eigentlich alle aus wie der Noah?" Noah ist das einzige schwarze Kind in ihrer Klasse, in der NFL sind 75% der Spieler schwarz. Ähm, nun ja, ...

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vor 5 Stunden schrieb Aristippos:

Ich gucke während der Saison sonntags gerne die NFL. Meine Tochter schaut ab und zu mit. Neulich fragte sich mich bei einem Spiel: "Papa, warum sehen die eigentlich alle aus wie der Noah?" Noah ist das einzige schwarze Kind in ihrer Klasse, in der NFL sind 75% der Spieler schwarz. Ähm, nun ja, ...

 

Das ist aber eine recht gute Frage. Warum stellen Schwarze, die 13% der Bevölkerung ausmachen, 75% der Spieler? Wären es Weiße, die überzählig vertreten sind, könnte und würde man auf die sexistische cisheteropatriarchalische weiße Überlegenheitsgesellschaft hinweisen, aber bei einer unterdrückten Minderheit geht das gar nicht.

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vor 2 Stunden schrieb Domingo:

 

Das ist aber eine recht gute Frage. Warum stellen Schwarze, die 13% der Bevölkerung ausmachen, 75% der Spieler?

 

ja, aber sie sind nur fürs Draufhauen da,  sehr selten Trainer oder Quateaterbacrback.

https://www.sportschau.de/american-football/nfl/schwarze-quarterbacks-im-super-bowl-historisch-100.html

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Ich mag keine Nazis, bin ich deshalb Rassist?

Weil die Nazis so blond sind wie ich, und deshalb keine "Rasse "  mitspielt sag ich dann italienische Faschos, und Musolinifans, die ich nicht mag.

50% der Deutschtürken mag ich auch nicht, die wählen nämlich Erdogan.

 

Gegen Zeugen Jehovas hab ich viele,viele Vorurteile.

Aber als Nachbarn sind sie mir willkommen.  Nach meinen Vorurteilen sind sie ruhige mausgraue Bürger und feiern keine lärmigen Kindergeburtstage.:evil:

 

 

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vor 16 Minuten schrieb ultramontanist:

 

ja, aber sie sind nur fürs Draufhauen da,  sehr selten Trainer oder Quateaterbacrback.

 

Das beantwortet die Frage nicht.

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vor 15 Minuten schrieb ultramontanist:

 

ja, aber sie sind nur fürs Draufhauen da,  sehr selten Trainer oder Quateaterbacrback.

https://www.sportschau.de/american-football/nfl/schwarze-quarterbacks-im-super-bowl-historisch-100.html

Pardon, aber kann es sein, daß wir da gerade ein Problem re-importiert bekommen, daß es bei uns in dieser Form schon seit ein paar Jahrzehnten SO nicht mehr gibt?

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vor 25 Minuten schrieb ultramontanist:

Gegen Zeugen Jehovas hab ich viele,viele Vorurteile.

Aber als Nachbarn sind sie mir willkommen.  Nach meinen Vorurteilen sind sie ruhige mausgraue Bürger und feiern keine lärmigen Kindergeburtstage.:evil:

Dafür klingeln sie dann ständig mit dem 'Wachturm' in der Hand und wollen dich bekehren :P

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vor 55 Minuten schrieb Moriz:

Dafür klingeln sie dann ständig mit dem 'Wachturm' in der Hand und wollen dich bekehren :P

 

Wenn du sie einmal richtig "abfertigst", kommst du auf deren Liste der "Unbelehrbaren" und "Verlorenen", und dann hast du deine Ruhe. 

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vor 2 Stunden schrieb Domingo:

 

Das beantwortet die Frage nicht.

Aus demselben Grund, aus dem alle Sprinter und alle Weitspringer bei Olympia, zumindest im Finale, schwarz sind.

 

Interessanterweise ist beim Football die letzte beinahe exklusiv weiße Position der Tight End. Mir fällt kein einziger schwarzer Top-Tight End ein. Alle guten Tight Ends sind weiß.

bearbeitet von Aristippos
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vor 2 Stunden schrieb Domingo:

 

Das beantwortet die Frage nicht.

Doch, es ist ein sehr merkwürdiger Zufall, dass die Edelposition weiterhin in weißßßßßer Hand bleibt.

Das deutet auf Rassimus hin.

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Am 12.2.2023 um 17:33 schrieb Die Angelika:

Aber nicht jede Aussage ist eine Herabwürdigung.

Ich bewundere dein Gabe, in weniger als zwei Sätzen von jeglichem Begriff zu den schröcklichen abrahamitischen Religionen überleiten zu können. 

Das ist nicht Gabe, sondern Wut. Wut, von Muttermilch an in Lüge und Betrug hinein dressiert worden zu sein.

 

Dass ich mit meiner inneren Wut wertvolle Menschen hier im Forum verletze, tut mir aber aufrichtig leid. 

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vor 10 Minuten schrieb Aristippos:

Aus demselben Grund, aus dem alle Sprinter und alle Weitspringer bei Olympia, zumindest im Finale, schwarz sind.

 

Interessanterweise ist beim Football die letzte beinahe exklusiv weiße Position der Tight End. Mir fällt kein einziger schwarzer Top-Tight End ein. Alle guten Tight Ends sind weiß.

https://www.nfl.com/photos/gil-brandt-s-14-greatest-nfl-tight-ends-of-all-time-0ap3000000816049

 

hier gibt es auch schwarze.

Aber ich habe keine Ahnung von diesem Sport. Hat der Tight End Aufgaben zu bewältigen, die Rassisten Schwarzen nicht zutrauen?

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vor 4 Minuten schrieb ultramontanist:

Doch, es ist ein sehr merkwürdiger Zufall, dass die Edelposition weiterhin in weißßßßßer Hand bleibt.

Das deutet auf Rassimus hin.

Nein, das ist ein Fehlschluss. Die "Edelposition" zeichnet sich dadurch aus, dass weniger weniger körperliche als kognitive und mentale Fähigkeiten sowie Geschicklichkeit erforderlich sind. Die scheinen gleichmäßiger verteilt zu sein als die Schnellkraft, und da die überwiegende Mehrheit der Amerikaner weiß ist, ist auch die Mehrheit der Quarterbacks weiß. Eigentlich sind die Schwarzen, gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil, auch bei den Quarterbacks überrepräsentiert, aber nicht so sehr wie auf den anderen Positionen.

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vor 2 Minuten schrieb ultramontanist:

In der Tat. Aber keinen aktiven mehr. Dann kann es auch reiner Zufall sein, dass in den derzeitigen Kadern die Weißen auf der Position dominieren.

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vor 20 Minuten schrieb ultramontanist:

Doch, es ist ein sehr merkwürdiger Zufall, dass die Edelposition weiterhin in weißßßßßer Hand bleibt.

Das deutet auf Rassimus hin.

 

Die Frage war, nochmal: Warum sind 75% aller Speiler schwarz, obwohl sie nur 13% der Bevölkerung darstelllen? Wie genau hast Du diese Frage beantwortet?

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vor 17 Minuten schrieb Gerhard Ingold:
Am 12.2.2023 um 17:33 schrieb Die Angelika:

Aber nicht jede Aussage ist eine Herabwürdigung.

Ich bewundere dein Gabe, in weniger als zwei Sätzen von jeglichem Begriff zu den schröcklichen abrahamitischen Religionen überleiten zu können. 

Das ist nicht Gabe, sondern Wut. Wut, von Muttermilch an in Lüge und Betrug hinein dressiert worden zu sein.

 

Dass ich mit meiner inneren Wut wertvolle Menschen hier im Forum verletze, tut mir aber aufrichtig leid. 

 

Danke für diese sehr ehrliche Antwort. Ich meine, ein wenig nachempfinden zu können, wie es dir geht. Ich kenne das Gefühl Wut auch sehr gut, und ja, mit dieser aufgestauten Wut verletzt man Menschen, die man eigentlich wertschätzt und gar nicht verletzen will. 

Es ist schrecklich, was Erziehung anrichten kann, wenn sie eben keine Erziehung mehr, sondern Dressur ist. Ein Kind kann sich nicht gegen die Mutter wehren, es ist ihr in seiner Abhängigkeit völlig ausgeliefert. Hilflosigkeit macht wütend. Und man wünscht sich nichts mehr als dass nie wieder irgendwer stillhalten muss gegenüber solcher Hilflosigkeit.

Wenn man religiös begründet in solcher Hilflosigkeit gehalten wird, wird die Wut umso größer, weil diejenigen, die einen so abhängig halten, sich auch noch auf eine unsichtbare Macht berufen, die sie beauftragt hat, Menschen für deren angebliches Seelenheil in Abhängigkeit zu halten. 

Aber man sollte halt trotz aller Wut sich immer wieder vor Augen halten, dass Religion für andere Menschen auch funktionieren kann und heilsame und ihr Leben stabilisierende Wirkung haben kann, ohne dass sie damit andere Menschen in Abhängigkeit halten. Diesen Menschen sollte man ihre Religion nicht ausreden wollen, solange sie mit ihrer Religion nicht anderen Menschen schaden. 

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vor 12 Stunden schrieb Domingo:

 

Die Frage war, nochmal: Warum sind 75% aller Speiler schwarz, obwohl sie nur 13% der Bevölkerung darstelllen? 

 

Das ist doch nun ganz einfach zu erklären. Ein großer Teil der Schwarzen in den USA wächst in Ghettos auf, wo sie sich vor allem mit Körperkraft behaupten müssen, die ideale Trainingssituation für einen Sport, in dem es vor allem auf Kraft, Schnelligkeit und den Einsatz physischer Gewalt ankommt. Gleichzeitig ist es eine der wenigen Aufstiegschancen, die diese Leute haben. Da die Football-Vereine miteinander konkurrieren, und damit auch um die besten Spieler, es offenbar bei den Fans auch keine Vorbehalte gegen schwarze Spieler gibt, ist das Ergebnis unvermeidlich. Ist übrigens bei vielen Sportarten in vielen Ländern so, daß die besten Spieler vor allem aus der Unterschicht rekrutiert werden. Nur sieht man das nicht immer an der Hautfarbe.  

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vor einer Stunde schrieb Marcellinus:

 

Das ist doch nun ganz einfach zu erklären. Ein großer Teil der Schwarzen in den USA wächst in Ghettos auf, wo sie sich vor allem mit Körperkraft behaupten müssen, die ideale Trainingssituation für einen Sport, in dem es vor allem auf Kraft, Schnelligkeit und den Einsatz physischer Gewalt ankommt. Gleichzeitig ist es eine der wenigen Aufstiegschancen, die diese Leute haben.

Dazu kommt, dass Rassisten Schwarze für stark und gewalttätig halten. Sie sind deshalb die ideale Besetzung für den harten und gefährlichen Prügeljob.

Quaterback, Trainer und Manager müssen auch schlau sein. Das trauen Rassisten eben nur Weißßßßen zu.

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