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Russland und die Nato


Flo77

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Russland argumentiert, dass diese zurückgelassenen Stücke westlicher Unternehmen jetzt de facto insolvent sind. Was übrigens auch stimmt, es können ja auch ausstehende Rechnungen auf Grund der Sanktionen nicht mehr beglichen werden. Damit sind diese Unternehmen praktisch zahlungsunfähig und würden infolge als sozusagen herrenloses Gut vom Staat übernommen. An einem entsprechenden Gesetz wird bereits gearbeitet.

 

Dieses Szenario wurde in der Wiener Zeitung angesprochen - Schwierige Abkehr vom Russland-Geschäft

Zitat

Unternehmen mit Engagements auf dem russischen Markt haben es derzeit schwer. Rückzug und damit Komplettverlust oder Weitermachen unter erschwerten Bedingungen sind ihre Optionen.

 

... Allerdings droht Unternehmen, die wegen des Ukraine-Krieges das Land verlassen, eine Verstaatlichung ihrer Betriebe und Produktionsstätten. Russland gab zuletzt bekannt, an Schritten zu arbeiten, eine Insolvenz der Unternehmen und dann eine Nationalisierung des Besitzes in die Wege zu leiten. Noch gibt es kein Gesetz dafür, aber das Parlament könnte demnächst darüber entscheiden. Befürchtet wird ein solches Vorgehen schon länger, daher haben viele westliche Firmen auch nur mitgeteilt, dass der Betrieb "ausgesetzt" werde. ...

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 2 Minuten schrieb Soulman:

schaun mer mal. interessante Zeiten. Kazatomprom gab es letzte Woche Freitag für 20. Heute wieder 30. Völlig irre.

 

Am ärgsten ist es im Bereich der Commodities. Die Schwankungen sind atemberaubend. Der Kurs für den Nickel-Future stieg innerhalb von 2 Tagen um rund 250 Prozent auf über 100.000 Dollar pro Tonne (zum Vergleich: im Vorjahr lag der Durchschnittspreis bei rund 18.500 Dollar pro Tonne). Der Handel mit Nickel wurde an der Londoner Metallbörse wegen dieser Extreme ausgesetzt und ist, soweit ich weiß, immer noch ausgesetzt.

 

 

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vor 49 Minuten schrieb MartinO:

Entweder das russische Militär ist ähnlich schlecht organisiert wie die Bundeswehr oder Putin blufft.

 

Unabhängig von den Masten, die russische Armee wird vom Hauptquartier in Petersburg aus befehligt. Und wegen der großen Distanz geht das nur auf Kurzwelle.

 

Und irgendwelche Spezialisten stören diese Frequenzen, das geht auf Kurzwelle sehr einfach. Die wissen manchmal einfach nicht, was tun sollen - ein Grund für das Kopflose Verhalten. Zum Stören muss man nicht vor Ort sein, im Gegenteil, das geht von Portugal aus sogar noch besser...

 

(Es geht nicht ums Abhören, die Nachrichten sind selbstverständlich verschlüsselt, aber ein fetter Träger und die verschlüsselte Nachricht ist Schrott.)

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Eine sehr gut reflektierende Putin-Astrologin. 46 angenehm intelligente Minuten weit jenseits der Berufsbetroffenheit unserer Medien. Sie analysiert zu Beginn dieses Security Meeting im Kreml.

bearbeitet von Soulman
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Da hatte ich auch etwa anzubieten: einen Vortrag von John Mearsheimer,  gehalten vor 7 Jahren. Mearsheimer zeichnet hellsichtige den Weg auf zu einem Krieg, der vorhersehbar war und ohne weiteres hatte vermieden werden können.

 

Why ist Ukraine the West's Fault?

 

Sehr lohnende Antidot gegen den medialen und politischen Mainstream. Und eine geopolitische Lektion erster Güte.

 

 

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 2 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

Da hatte ich auch etwa anzubieten: einen Vortrag von John Mearsheimer,  gehalten vor 7 Jahren. Mearsheimer zeichnet hellsichtige den Weg auf zu einem Krieg, der vorhersehbar war und ohne weiteres hatte vermieden werden können.

 

Why ist Ukraine the West's Fault?

 

Sehr lohnende Antidot gegen den medialen und politischen Mainstream. Und eine geopolitische Lektion erster Güte.

 

Hier findet man ein Interview mit dem selben Mann, geführt am 01.03., also nach der Invasion der Ukraine durch Rußland.

 

Ich gestehe, daß ich sein Bild der Freiheit - eigentlich sein Menschenbild - nicht im geringsten teile.

 

Nachtrag: vergessen Link zu posten: https://www.newyorker.com/news/q-and-a/why-john-mearsheimer-blames-the-us-for-the-crisis-in-ukraine

bearbeitet von rorro
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vor 11 Minuten schrieb rorro:

 

Hier findet man

Sorry - Wo?

vor 11 Minuten schrieb rorro:

 

Ich gestehe, daß ich sein Bild der Freiheit - eigentlich sein Menschenbild - nicht im geringsten teile.

Was ist sein Bild der Freiheit?

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vor 2 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

Da hatte ich auch etwa anzubieten: einen Vortrag von John Mearsheimer,  gehalten vor 7 Jahren. Mearsheimer zeichnet hellsichtige den Weg auf zu einem Krieg, der vorhersehbar war und ohne weiteres hatte vermieden werden können.

 

Why ist Ukraine the West's Fault?

 

Sehr lohnende Antidot gegen den medialen und politischen Mainstream. Und eine geopolitische Lektion erster Güte.

 

 

Die USA stürzten  demokratisch gewählte Regierungen wie Allende in Chile. Dies will er auch Russland zugestehen.

Man kann dies als normative Kraft des Faktischen betrachten. Im internationalen Bereich gilt das Recht des Stärkeren und sonst nichts. Dann ist aber auch ein anderer Vergleich akzeptabel: Hitler holte sich das Sudetenland und griff Polen an, um Danzig zurückzuholen und einen Korridor nach Ostpreußen zu schaffen. Er war der Stärkere. Wenn Großbritannien Deutschland nicht den Krieg erklärt hätte, wäre es selbst nie in den Krieg geraten und könnte heute noch eine Weltmacht sein. (Dann eben mit den USA und NS-Deutschland in Rivalität)

Oder, wenn der Nazivergleich zu scharf scheint: Was war schlecht an der Aufteilung Afrikas durch die Kolonialmächte? Sie waren die Stärkeren, also taten sie es. 

 

Ja, sicher, dass Kolonialismus Unrecht war, ist auch Mainstream-Denke (ebenso wie, dass Hitlers Eroberungspolitik im Osten Unrecht war). Objektiv war weder das eine noch das andere Unrecht, denn es ist letztlich nur eine von vielen möglichen Überzeugungen, dass auch Afrikaner und Juden ein Lebensrecht haben.  Was Mearsheimer vertritt ist radikaler Relativismus und hätte als letzte Konsequenz, die UNO aufzulösen. Für die USA bequemer: Sie müssten nur noch mit Russland und China über die Aufteilung der restlichen Welt reden.

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vor einer Stunde schrieb rorro:

 Dankeschön. Könntest Du aber trotzdem das mit der Freiheit udn dem Menschenbild näher erklären?

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vor 31 Minuten schrieb Domingo:

 Dankeschön. Könntest Du aber trotzdem das mit der Freiheit udn dem Menschenbild näher erklären?

 

Nun, wie schon MartinO ausführt - und ihm stimme ich eher selten zu - sind für Mearsheimer Rechte an Macht gebunden. Das entspricht nicht meinem Menschenbild und nicht meinem Bild von Freiheit. Er schildert das so, als "sei das ebenso" ohne die geringste Kritik daran. Dabei spricht er von einer "idealen Welt", in der das anders wäre, doch genau damit kann man, wie MartinO ausführt, nahezu alles rechtfertigen, weil die Welt eben nicht ideal ist.

Daß er es dann noch für falsch hält, daß die baltischen Staaten zur NATO gehören, macht das Ganze noch unglaubwürdiger, weil sie ja genau das tun, was er für richtig hält: sich einer Macht bedienen zu können.

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Anscheinend möchte dieser 'Experte' anderen Ländern wie der Ukraine maximal Vasallen-Status zugestehen. Kann man natürlich machen. Aber dann sollte man die UN ehrlicherweise gleich dicht machen. 

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vor 16 Minuten schrieb rince:

Aber dann sollte man die UN ehrlicherweise gleich dicht machen. 

 

Das hat MartinO je bereits geschrieben und wäre in der Tat logische Konsequenz. Und mit Mearsheimer sind alle, ich betone alle, Angriffskriege, Kolonialmächte, Unterdrückungen aller Völker zu rechtfertigen. Die Macht des Stärkeren eben.

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vor 3 Minuten schrieb rorro:

 

Das hat MartinO je bereits geschrieben und wäre in der Tat logische Konsequenz. Und mit Mearsheimer sind alle, ich betone alle, Angriffskriege, Kolonialmächte, Unterdrückungen aller Völker zu rechtfertigen. Die Macht des Stärkeren eben.

Mag man so sehen und damit behaupten, dass die UNO von vornherein auf Betrug gebaut ist. Nur gibt es dann auch keinen Grund, warum die USA keine Raketen in der Ukraine stationieren sollten. Sie sind ja stärker als Russland. 
Also: Gleichzeitig unbegrenzt das Recht des Stärkeren und die Normative Kraft des Faktischen vertreten und von "Schuld" sprechen funktioniert nicht.

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vor 2 Stunden schrieb rince:

Da würde mich die Reaktion Erdogans interessieren

 

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-kiew-107.html

Der weiß wohl selbst, dass er allein keinen Krieg gegen Russland führen kann und dass er sich im Moment an die NATO halten sollte. 


Das heißt nicht, dass ich ihm weiter trauen würde, als ich zuschlagen kann, aber Putin ist im Moment das größere Problem - für Europa und für die Türkei.

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vor 17 Stunden schrieb rince:

Anscheinend möchte dieser 'Experte' anderen Ländern wie der Ukraine maximal Vasallen-Status zugestehen. Kann man natürlich machen. Aber dann sollte man die UN ehrlicherweise gleich dicht machen. 

Dieser "Experte" ist Verfechter des Neorealismus und auch wenn diese Theorie nicht frei von Schwächen ist, kann man mit Blick auf die Welt eine gewisse Realitätsnähe nicht von der Hand weisen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Neorealismus_(Internationale_Beziehungen)

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vor 29 Minuten schrieb bw83:

Dieser "Experte" ist Verfechter des Neorealismus und auch wenn diese Theorie nicht frei von Schwächen ist, kann man mit Blick auf die Welt eine gewisse Realitätsnähe nicht von der Hand weisen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Neorealismus_(Internationale_Beziehungen)

Kann man.
Die Frage ist: Was ist die Konsequenz? 
Für Deutschland und Europa auf jeden Fall, sich umso stärker an die USA zu binden, solange Putin Präsident Russlands ist.

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vor 52 Minuten schrieb bw83:

Dieser "Experte" ist Verfechter des Neorealismus und auch wenn diese Theorie nicht frei von Schwächen ist, kann man mit Blick auf die Welt eine gewisse Realitätsnähe nicht von der Hand weisen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Neorealismus_(Internationale_Beziehungen)

Nun, mit Blick auf die Welt kann man auch frauenfeidlichen Weltbildern eine gewisse Realitätsnähe nicht von der Hand weisen. 

Damit sind dann aufmüpfige Frauen oder solche, die sich gar von ihren Männern trennen wollen, selber schuld an Übergriffen, Vergewaltigungen, Verstümmelungen oder Femiziden. 

 

Kann man natürlich so sehen.

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vor 23 Minuten schrieb rince:

Nun, mit Blick auf die Welt kann man auch frauenfeidlichen Weltbildern eine gewisse Realitätsnähe nicht von der Hand weisen. 

Damit sind dann aufmüpfige Frauen oder solche, die sich gar von ihren Männern trennen wollen, selber schuld an Übergriffen, Vergewaltigungen, Verstümmelungen oder Femiziden. 

 

Kann man natürlich so sehen.

Deine Beiträge sind so oft einfach nur grottenschlecht...

bearbeitet von bw83
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vor 3 Stunden schrieb rince:

Nun, mit Blick auf die Welt kann man auch frauenfeidlichen Weltbildern eine gewisse Realitätsnähe nicht von der Hand weisen. 

Damit sind dann aufmüpfige Frauen oder solche, die sich gar von ihren Männern trennen wollen, selber schuld an Übergriffen, Vergewaltigungen, Verstümmelungen oder Femiziden. 

 

Kann man natürlich so sehen.

 

Eigentlich mag ich solche Hick-Hacks nicht, aber in dem Fall muss ich mich doch, da ich es war, der John Mearsheimer ins Spiel bzw. ins Forum brachte, nochmals zu seiner Person zu Wort melden. Mearsheimer ist Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Internationale Beziehungen. Damit ist schon gesagt, dass er als Wissenschaftler argumentiert. Was rorro über ihn schreibt, ist imo völlig daneben. Moral, und, noch weniger, moralisieren, haben in der wissenschaftlichen Betrachtungsweise keinen Raum. Mearsheimer beschreibt die Beziehungen von Gesellschaften und Staaten, einfach so, wie sie auf Basis des Blickwinkels der neorealitischen politikwissenschaftlichen Theorie funktionieren und ablaufen. Wenn rorro meint, Mearsheimer vertrete die Meinung, Rechte seien an Macht gebunden und "er schildert das so, als 'sei das ebenso' ohne die geringste Kritik daran", ja, dann muss ich sagen: das ist Wissenschaft. Wissenschaft moralisiert nicht, sondern beschreibt. Ich kritisiere in meiner Arbeit auch nicht rutschende Hänge, Felsstürze, Muren und Schlammlawinen. Ich beschreibe sie, arbeite an Maßnahmen, wie man sie verhindern oder schlimmeren Schäden vorbeugen kann.

 

Mearsheimer analysiert beispielsweise in seinen Arbeiten zum Agieren der Großmächte auf der Weltbühne, dass diese ständig getrieben werden die eigenen Hegemonialansprüche zu verteidigen oder gar auszubauen. Aus diesem Grund, meint er, sehen sich diese Mächte auch ständig gezwungen ihre militärische Schlagkraft zu erhalten, ja, auch auszubauen. Und aus diesem Grund wird eine Hegemonialmacht - wie es die USA derzeit exemplarisch sind, im südostpazifischen Raum ist natürlich vorrangig China zu nennen - auch stets danach streben, die eigenen Machtansprüche aggressiv zu vertreten, insbesondere gegenüber Mächten, die aktuell als schwächer gesehen werden, die aber möglicherweise in Zukunft mindestens regional zu einer Konkurrenz heranwachsen könnten. Mearsheimer geht es nicht um eine moralische Wertung eines solchen Verhaltens, er beschreibt es nur mit, könnte man sagen, klinischem Interesse. Weder propagiert er eine Welt, in der die Mächtigen die Ohnmächtigen niedertrampeln, noch ist er der Proponent von "frauenfeindlichen Weltbildern", in dem die Frauen selber schuld sind, wenn sie Opfer von Übergriffen wie "Vergewaltigung, Verstümmelung oder Femizid" werden. So etwas zu behaupten, ist absurd und bezeugt nur, dass man keine Ahnung von Mearsheimers wissenschaftlichem Œuvre hat. 

 

Mearsheimer ist Wissenschaftler, nicht Moraltheologe. Er überlässt es uns, wie wir die von ihm beschriebenen Phänomene bewerten. Er hat zum Beispiel eine sehr lesenswerte Arbeit verfasst mit dem Titel "Why Leaders Lie: The Truth About Lying in International Politics". Es ist schon lange her, dass ich das Buch gelesen habe, ich muss mich, wenn ich dazu jetzt etwas schreibe, auf mein Gedächtnis verlassen. Eine der bemerkenswertesten Aussagen in dem Buch ist, dass politische Führer untereinander bzw. zwischenstaatlich verhältnismäßig wenig lügen. Natürlich kommt auch das vor, es gibt genügend Beispiele dafür. Aber mehr noch als einander belügen sie uns, ihre eigenen Staatsbürger, die Leute, die sie wählen (im Falle von Demokratien) und die sie vertreten. Mearsheimer argumentiert mit vielen historischen Beispielen und Belegen, dass ausgerechnet demokratische Staatsführer ihre Bürger häufig belügen*, und zwar im speziellen, wenn es um unbequeme außenpolitische Entscheidungen geht. Tokin-Zwischenfall zu Zeiten von Lyndon B. Johnson, zu Zeiten von Bush sen. die Brutkasten-Lüge, unter Bush jun. die "bulletproof"-Evidenz, dass Osama bin Laden und Saddam Hussein miteinander in Bündnis stünden, der ebenso sichere Nachweis von Massenvernichtswaffen im Irak, unter Clinton, Schröder, Fischer und Scharping die Lügen vor dem Kriegseintritt der NATO und Deutschlands in den Jugoslawienkrieg usw. usf. Mearsheimer beschäftigt sich in dem Buch nicht um die moralische Dimension des Lügens, sondern wie diese Lügen als Instrumente der Außenpolitik genutzt werden. Er beschreibt, könnte man sagen, rutschende Hänge, Berge der Politik, die ins Tal stürzen, als Wissenschaftler nach Möglichkeit leidenschaftslos, distanziert, beobachtend und analysierend.

 

Das, liebe Freunde, nennt sich Wissenschaft. Wenn ihr diese Vorgänge moralisch bewerten wollt, aufgelöst in Tränen der Trauer, dann wendet euch an den heutigen Journalismus, der mittlerweile die Predigt von der Kanzel ersetzt. Aber lasst die Wissenschaft damit in Ruhe. Wir sind, wenn wir es vermögen, in unserer Arbeit notwendig so kaltblütig wie Reptilien. 

 

* In dem Zusammenhang: es gibt vom früheren Präsident der Europäischen Kommission, Jean Claude Juncker, einen sehr ehrlichen und erhellenden Ausspruch: "Wenn es ernst wird, muss man lügen."  Juncker hat diesen erstaunlich offenherzigen Satz 2011 bei einer Preisverleihung in der bayerischen Landesvertretung gesagt. Als Wissenschaftler bzw. - auf den Inhalt meines Postings bezogen - Politikwissenschaftler nimmt man diese Haltung als Faktum zur Kenntnis; darüber empören kann man sich privat.

 

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 3 Minuten schrieb Flo77:

Abramowitschs portugisisch-jüdische Abstammung scheint wohl nicht so sicher zu sein, wie man glaubte:

 

https://www.welt.de/sport/fussball/article237508919/Chelsea-Rabbiner-aus-Porto-koennte-zum-Problem-fuer-Abramowitsch-werden.html

 

Abramowitsch hat auch die israelische Staatsbürgerschaft. Und jüdischer Abstammung ist er tatsächlich, zumindest von seinen Vorfahren väterlicherseits. Ich frage mich, was eigentlich ist, wenn er die russische Staatsbürgerschaft abgibt und als Israeli weiterlebt. Könnte man ihn dann, einen israelischen Staatsbürger, noch weiter sanktionieren? 

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