Russland und die Nato

[rince]

vor einer Stunde schrieb ultramontanist:

Moa und Stalin waren grandiose Versager.

Wenn Stalin die Rote Armee nicht von aller Kampfkraft gesäubert hätte wäre Hitler niemals bis kurz vor Moskau gekommen.

Mao hat beim "Großen Sprung" Millionen Menschen für nix geopfert.

 

Gerade scheinen Putin und Xi zu versagen.

Putin schafft es kaum ein kleines Nachbarland zu erobern.Xi patzt bei Corona .

 

 

Das beantwortet meine Frage nicht.

[ultramontanist]

vor 1 Stunde schrieb rince:

Das beantwortet meine Frage nicht.

Doch, wenn der Stalinismus im Nachbarland zusammenbricht sollte man sich Gedanken machen ob der eigene Stalinismus auch bedroht ist.

[Flo77]

vor einer Stunde schrieb ultramontanist:

Doch, wenn der Stalinismus im Nachbarland zusammenbricht sollte man sich Gedanken machen ob der eigene Stalinismus auch bedroht ist.

Stalin würde doch im Grab rotieren, wenn man die heutigen Systeme in Russland und in China als "stalinistisch" bezeichnen wollte.

 

Das chinesische System hat mit dem russischen heute doch kaum noch etwas zu tun.

[Marcellinus]

Sechs Tage nach meinem ersten Text hat Rußland die Ukraine überfallen. Lange hab ich überlegt, ob ich dem ersten Text noch einen zweiten folgen lassen sollte.

 

Vieles ist seitdem passiert, vieles hat man seitdem erfahren, auch aus dem Munde Putins selbst über seine Motive und Ziele. Meine damalige Einschätzung, Rußland versuche, die Kontrolle über möglichst viele Staaten des ehemaligen Warschauer Pakts zurückzugewinnen, ist mittlerweile traurige Gewissheit geworden.

 

Putin selbst läßt keinen Zweifel an seinen Zielen: Gebiete, die seiner Ansicht nach zu Rußland gehören, und das sind alle, in denen Russen leben, zu Rußland zurückzubringen und zu halten, mit welchen Mitteln auch immer. Das ist eine zutiefst völkische Politik, und mit der kann es keinen Frieden geben.

 

Ich bin ein großer Freund von Frieden und Verständigung, und wenn es eine Möglichkeit gäbe, Frieden zu bekommen, wäre ich als erster dabei. Das Dumme ist nur, für Frieden braucht man zwei, für Krieg reicht einer, und Rußland will weiter Krieg! Diese grundsätzliche soziale Tatsache ignorieren aber alle die, die „Waffenstillstand jetzt“ fordern (wie zB der Journalist Jakob Augstein).

 

Warum sollte Rußland einem Waffenstillstand zustimmen? Es hat seine Ziele noch nicht erreicht, noch lange nicht alle Machtmittel eingesetzt, weder personell noch materiell, und es hat mit China zur Not einen Verbündeten mit fast unbegrenzten Mitteln. Vielleicht ist es vielen noch nicht aufgefallen, aber der größte Teil der Welt ist in diesem Konflikt entweder neutral oder auf Seiten Russlands. Warum sollte Rußland also einem Waffenstillstand zustimmen, einem Waffenstillstand, der ja noch kein Frieden wäre, der also, wenn Rußland weitere Kräfte gesammelt hätte, wieder zu einem Krieg würde?

 

Also sollten wir Rußland an den Verhandlungstisch zwingen! Schön, nur wie? Mit Wirtschaftssanktionen? Die bisherigen haben vor allem uns selbst geschadet, Rußland aber noch reicher gemacht als vorher. Außerdem warte ich immer noch auf den Beweis, daß Wirtschaftssanktionen jemals einen Diktator gestoppt haben. Die Sanktionen gegen Kuba sind fast so alt wie ich, die gegen Nordkorea auch nicht viel jünger und die gegen Iran dauern auch schon Jahrzehnte, und alle haben sie die dortigen Regimes eher gefestigt als geschwächt.

 

Augstein und andere schreiben, sie sähen nicht, daß die Ukrainer „für eine sinnvolle Sache kämpfen“. Mal abgesehen, daß wir das den Ukrainern überlassen sollten, wissen die meiner Ansicht nach ganz genau, wofür sie kämpfen, für ihre Freiheit, gegen Erschießungen, Folterungen, Deportation und Umerziehung. Das mag Herr Augstein nicht für sinnvoll halten. Wir übrigen sollten uns allerdings vor Augen halten, was Putin alles „heimholen“ möchte, nicht nur die Ukraine, sondern auch Polen oder die baltischen Staaten. Und zumindest ein Vertreter der Duma hat auch schon darauf hingewiesen, daß die Wiedervereinigung illegal gewesen sei.

 

Gerade in Deutschland wird es deshalb Zeit für einen nüchternen, realistischeren Blick auf die Lage in Europa und der Welt. Putin träumt von einer Dominanz auf dem europäischen Kontinent, und der Rest der Welt schaut entweder distanziert oder direkt feindselig zu. Nicht nur die Ukraine wird angegriffen, sondern Europa insgesamt

 

Bisher helfen uns noch die USA. Ob das auch so bleibt, wenn zB China auf die Idee kommen sollte, daß es ein günstiger Zeitpunkt für die „Heimholung“ Taiwans ist, oder der nächste Präsident wieder Trump heißt, ist eine andere Frage. Ich habe das Gefühl, daß wir nicht mehr viel Zeit haben.

[Sucuarana]

Ich stimme Marcellinus voll zu. Und werde es in einem Witz ausdrücken:

 

Russland hat angekündigt, dass es die Fussball-Europameisterschaft 2024 austragen möchte. Die Spiele werden in Kiev, Warschau und Berlin stattfinden.

[phyllis]

Ich glaube nicht dass sie Berlin wollen. Selbst Putin hat noch ein wenig guten Geschmack.

[MartinO]

vor 11 Stunden schrieb Sucuarana:

Ich stimme Marcellinus voll zu. Und werde es in einem Witz ausdrücken:

 

Russland hat angekündigt, dass es die Fussball-Europameisterschaft 2024 austragen möchte. Die Spiele werden in Kiev, Warschau und Berlin stattfinden.

Zu lachen werden wir allerdings nichts mehr haben, wenn auf dem Boden des ehemaligen Deutschlands im Jahr 2024 die ersten Gulags stehen und wir drinsitzen. 

[mn1217]

Ja,klar...

[Kara]

Am 2.7.2022 um 16:32 schrieb MartinO:

Zu lachen werden wir allerdings nichts mehr haben, wenn auf dem Boden des ehemaligen Deutschlands im Jahr 2024 die ersten Gulags stehen und wir drinsitzen. 

Da mach dir mal keine Sorgen. Bevor das passiert, sind wir alle schon lange in einem Atomkrieg pulverisiert worden.

[Marcellinus]

vor 31 Minuten schrieb Kara:

Da mach dir mal keine Sorgen. Bevor das passiert, sind wir alle schon lange in einem Atomkrieg pulverisiert worden.

 

Was erkennbar Unsinn ist, der Atomkrieg und Gulag schließen sich leider nicht aus. 

[Shubashi]

On 7/3/2022 at 7:19 PM, Marcellinus said:

 

Was erkennbar Unsinn ist, der Atomkrieg und Gulag schließen sich leider nicht aus. 

Was ist aktuell wohl die realistische Perspektive?

Ein möglicherweise jahrelanger Abnutzungskrieg, in dem Russland aufgrund der größeren menschlichen und militärischen Ressourcen zwar einigermaßen die Oberhand hat, der Westen dies durch seine Hilfe aber stark kompensiert.

Was am Ende auf eine lange Agonie für beide Seiten hinausläuft, während die Welt drumherum sich neu orientiert und viele Probleme international verschleppt statt gelöst werden.

[rince]

vor 33 Minuten schrieb Shubashi:

und viele Probleme international verschleppt statt gelöst werden.

Das allerdings klingt leider nach "Business as usual"

[GermanHeretic]

Am 1.7.2022 um 21:37 schrieb Marcellinus:

Gerade in Deutschland wird es deshalb Zeit für einen nüchternen, realistischeren Blick auf die Lage in Europa und der Welt.

 

Hm, wie soll das im akuten woken Wahn geschehen? Eine Verteidigungsministerin, die nicht weiß, was ein Panzer ist. Eine Antidiskriminierungsbeauftragte, die Rassismus und Antisemitismus relativert. Das einzige, was die westliche Zivilisation in den nächsten zwei Jahren schaffen wird, ist die Abschaffung des Frauensports.

[Mistah Kurtz]

Tja, man soll eben keine Kriege führen, die man nicht gewinnen kann. Und ganz egal, wer auf dem Schlachtfeld des Kriegs als Sieger hervorgeht: es wird ein Verlierer sein. Leider wird auch Europa zu den Verlierern zählen, und zwar zu jenen, die besonders viel verlieren werden. Eigentlich sehe ich nur 2 Gewinner: die USA und China. 

[Marcellinus]

vor 51 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

Tja, man soll eben keine Kriege führen, die man nicht gewinnen kann.

 

Das sagst du einer Politiker:innen-Generation, die fest davon überzeugt ist, man müsse sich etwas nur innig genug wünschen, dann wird es geschehen. Sie haben schließlich die Moral auf ihrer Seite. 

[MartinO]

vor 53 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

Tja, man soll eben keine Kriege führen, die man nicht gewinnen kann. Und ganz egal, wer auf dem Schlachtfeld des Kriegs als Sieger hervorgeht: es wird ein Verlierer sein. Leider wird auch Europa zu den Verlierern zählen, und zwar zu jenen, die besonders viel verlieren werden. Eigentlich sehe ich nur 2 Gewinner: die USA und China. 

Und selbst bei den USA wäre ich mir nicht sicher. Auch sie werden viel Geld und Waffen investieren müssen, damit Russland nicht zur Führungsmacht in Europa wird.

Europa ist sowieso verloren, egal, wie der Krieg ausgeht. Uns steht eine Katastrophe bevor, gegen die die Pestepidemie des Mittelalters, der Dreißigjährige Krieg und der Zweite Weltkrieg zusammen harmlos waren.

[Werner001]

Der hiesige grüne Verkehrsminister sagte, er fände es besser, das Geld, das nun in die Modernisierung der Bundeswehr fließt, würde für friedenssichernde Maßnahmen verwendet.

Ich überlege und überlege, durch die Finanzierung welcher Maßnahmen man wohl Putin bewegen könnten, Frieden zu machen.

 

Werner

 

[MartinO]

vor 26 Minuten schrieb Werner001:

Der hiesige grüne Verkehrsminister sagte, er fände es besser, das Geld, das nun in die Modernisierung der Bundeswehr fließt, würde für friedenssichernde Maßnahmen verwendet.

Ich überlege und überlege, durch die Finanzierung welcher Maßnahmen man wohl Putin bewegen könnten, Frieden zu machen.

 

Werner

 

Überhaupt nicht.
So wenig, wie die europäischen Staaten ihm Widerstand entgegenbringen können und die USA Lust dazu haben werden.
Die einzige Möglichkeit ist die bedingungslose Kapitulation um den Preis der Auslieferung allen Besitzes und aller Frauen - sofern uns nicht vorher China schluckt oder (hoffentlich) Gott die ganze Welt vernichtet.

Oder sich beizeiten selbst das Leben zu nehmen - vielleicht die beste Alternative.

 

bearbeitet 11. Juli 2022 von MartinO

[rorro]

vor 58 Minuten schrieb Werner001:

Ich überlege und überlege, durch die Finanzierung welcher Maßnahmen man wohl Putin bewegen könnten, Frieden zu machen.

 

Lastenfahrrad-Panzer?

[GermanHeretic]

vor 10 Stunden schrieb Werner001:

Ich überlege und überlege, durch die Finanzierung welcher Maßnahmen man wohl Putin bewegen könnten, Frieden zu machen.

 

Den russischen Vatersnamen (отчество) entgendern.

[Sucuarana]

On 7/11/2022 at 1:20 PM, Werner001 said:

Ich überlege und überlege, durch die Finanzierung welcher Maßnahmen man wohl Putin bewegen könnten, Frieden zu machen.

Da gibt es nicht viele Möglichkeiten. Ein 10 Jahre langer Zermürbungskrieg, bis das Militär in Russland Putin absetzt. Das würde auf beiden Seiten zig Millionen Menschenleben kosten. Oder Moskau und St. Petersburg so bomben, dass sie wie Dresden und Hiroshima aussehen. Das wäre die humanere Lösung.

[rince]

vor 2 Stunden schrieb Sucuarana:

Da gibt es nicht viele Möglichkeiten. Ein 10 Jahre langer Zermürbungskrieg, bis das Militär in Russland Putin absetzt. Das würde auf beiden Seiten zig Millionen Menschenleben kosten. Oder Moskau und St. Petersburg so bomben, dass sie wie Dresden und Hiroshima aussehen. Das wäre die humanere Lösung.

Aber unrealistisch, da der atomare Gegenschlag passieren würde, bevor Moskau und St. Petersburg wie Dresden und Hiroshima aussehen.

[MartinO]

vor 5 Stunden schrieb rince:

Aber unrealistisch, da der atomare Gegenschlag passieren würde, bevor Moskau und St. Petersburg wie Dresden und Hiroshima aussehen.

Der wird aber nicht verhindern können, dass Moskau und Petersburg auf Jahrtausende unbewohnbar sind. Er wird nur zur Folge haben,dass sämtliche europäischen Metropolen es auch sind.

Dann hat auch China keinen Nutzen mehr davon.

[phyllis]

es würde aber den Klimawandel umdrehen (Stichwort "Nuklearer Winter"). Bitte nicht den FFF weitersagen, die kommen sonst noch auf dumme Ideen....

Im Ernst - die Ueberlebenden, auch in China oder Nordamerika oder Australien, würden an den Langzeitfolgen krepieren, Hunger, Verstrahlungen, Seuchen, mangelnde medizinische Versorgung, wohl Mangel an so ziemlich allem.

[Soulman]

Der Elefant im Raum: Dieses Jahr steigt die Weltbevölkerung auf 8 Milliarden Menschen.