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Russland und die Nato


Flo77

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vor 15 Stunden schrieb Thofrock:

Das ist aber ein schönes Hetzposting. 

Wenn du meinst. Ich habe den Vergleich aber bewusst gewählt. Denn wenn Habeck sich verzockt hat und es im Winter doch zum flächendeckenden 72-Stunden-Blackout kommt, werden dabei hierzulande mehr Leute ins Gras beißen, als russische Soldaten bislang in der Ukraine. Aber ich bestreite nicht, dass auch Putin noch Möglichkeiten hat, seinen Score im Winter auszubauen. Wer also am Ende vorne liegt, werden wir erst im Frühjahr wissen.

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1 hour ago, Aristippos said:

Wenn du meinst. Ich habe den Vergleich aber bewusst gewählt. Denn wenn Habeck sich verzockt hat und es im Winter doch zum flächendeckenden 72-Stunden-Blackout kommt, werden dabei hierzulande mehr Leute ins Gras beißen, als russische Soldaten bislang in der Ukraine. Aber ich bestreite nicht, dass auch Putin noch Möglichkeiten hat, seinen Score im Winter auszubauen. Wer also am Ende vorne liegt, werden wir erst im Frühjahr wissen.


Soweit ich bisher gelesen habe, gehen die Netzbetreiber von einem geringen Netzausfallrisiko aus, allerdings haben wir das nur der Kohle zu verdanken, die an etlichen Tagen fast bis zu 50% unserer Stromversorgung trägt.

An windstarken Tagen übernimmt die Windkraft diese Rolle, aber es ist eben (im Gegensatz zur Kohle) nicht garantiert.

Kurzgefasst: EE allein = Netzausfall garantiert.

 

Die Zukunft, wann sich das ändern wird, liegt, realistisch gesehen, noch einige Jahrzehnte entfernt. Ich wohne in der Nähe des größten deutschen Pumpspeicherbeckens, dessen effektiver Betrieb v.a. von Umweltverbänden und Aktivisten gefährdet wird. Es wird auf etliche Jahre noch unter seiner Kapazität arbeiten, weil die Sanierung des eingetragenen Sediments durch hunderterlei Auflagen und Umweltkritik hinterfragt wird.

Und genauso wird der Aufbau einer weitgehend EE-basierten Energieversorgung noch Jahrzehnte dauern, alles andere ist unrealistisch, weil die Bevölkerung den flächendeckenden Absturz in die Armut nicht will.

bearbeitet von Shubashi
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vor 48 Minuten schrieb Shubashi:

Kurzgefasst: EE allein = Netzausfall garantiert

Wie die gestrige Frage zur Dunkelflaute von @o_aus_h sehr anschaulich demonstriert, verstehen viele die Problematik und die eigentlich recht simplen physikalischen Vorgänge dahinter jedoch nicht ansatzweise. Sie glauben dem Mantra, dass einfach mehr vom gleichen schon irgendwie helfen wird.

10000 x 0 muss doch einfach mehr sein als 100 x 0!

Die wählen weiter munter die Bauernfänger, die versprechen, dass 10000 x 0 > 100 x 0 ist.

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vor 1 Stunde schrieb Aristippos:

Wenn du meinst. Ich habe den Vergleich aber bewusst gewählt. Denn wenn Habeck sich verzockt hat und es im Winter doch zum flächendeckenden 72-Stunden-Blackout kommt, werden dabei hierzulande mehr Leute ins Gras beißen, als russische Soldaten bislang in der Ukraine. Aber ich bestreite nicht, dass auch Putin noch Möglichkeiten hat, seinen Score im Winter auszubauen. Wer also am Ende vorne liegt, werden wir erst im Frühjahr wissen.

Wenn wir einen flächendeckenden Blackout bekommen, dann, weil irgendwelche Deutschland-Hater das Stromnetz mutwillig sabotieren, damit Habeck als Sündenbock da steht. 

 

 

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Gerade eben schrieb Thofrock:

Wenn wir einen flächendeckenden Blackout bekommen, dann, weil irgendwelche Deutschland-Hater das Stromnetz mutwillig sabotieren, damit Habeck als Sündenbock da steht. 

 

 

Ah, du meinst die sich radikalisierenden Spacken von der letzten Generation oder FfF?

 

https://www.welt.de/politik/deutschland/article237019391/Klima-Proteste-Aktivisten-kuendigen-Radikalisierung-an.html

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2 minutes ago, rince said:

Wie die gestrige Frage zur Dunkelflaute von @o_aus_h sehr anschaulich demonstriert, verstehen viele die Problematik und die eigentlich recht simplen physikalischen Vorgänge dahinter jedoch nicht ansatzweise. Sie glauben dem Mantra, dass einfach mehr vom gleichen schon irgendwie helfen wird.

10000 x 0 muss doch einfach mehr sein als 100 x 0!

Die wählen weiter munter die Bauernfänger, die versprechen, dass 10000 x 0 > 100 x 0 ist.


Leider krankt diese Debatte daran, dass die Befürworter einer strikten Klimapolitik sich strikt weigern, ihre Position inhaltlich zu durchdenken oder zu begründen. Leierkastenartig rein moralisch basiertes Wunschdenken zu Wiederholen führt allerdings nur zu einem Ergebnis: Enttäuschung bzw. schockartigen Realitätskonfrontationen.

Der Ukrainekrieg ist leider auch ein Ergebnis dieser Sichtweise:

eine freiheitliche Entwicklung der Ukraine ist wünschenswert, also muss diese auch stattfinden.

So sehr ich diese Sichtweise verstehe, die Folge ist eben eine Konfrontation mit Russland, möglicherweise eben bis zum nuklearen Schlagabtausch. Im Augenblick „schlafwandelt“ die Welt ziemlich unverwandt in diese Richtung - Herr Putin geht davon aus, dass der Westen niemals zu seinen Prinzipien stehen wird und die „verweichlichten“ Bürger vor dem brutalen Hinterhofschläger weichen werden. Dass er nicht aus Fehleinschätzungen lernt, hat er eigentlich bewiesen.

Es ist nicht mehr ganz unwahrscheinlich, dass die Menschheit an diesem Dilemma zugrunde geht: die Zyniker der Macht, die den Widerstandsgeist von Idealen nicht begreifen wollen wider die Sturheit derjenigen, die fest an die Unbesiegbarkeit von moralischer Prinzipien glauben.

Nun ja, die Natur wird in einigen zehntausend Jahren hoffentlich neue Wege der Evolution eingeschlagen haben.

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vor 47 Minuten schrieb rince:

Ah, du meinst die sich radikalisierenden Spacken von der letzten Generation oder FfF?

 

https://www.welt.de/politik/deutschland/article237019391/Klima-Proteste-Aktivisten-kuendigen-Radikalisierung-an.html

 

Warum nicht? Eine solche "Politik" ist ja wohl nie konstruktiv.

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vor 40 Minuten schrieb Shubashi:

 

Der Ukrainekrieg ist leider auch ein Ergebnis dieser Sichtweise:

eine freiheitliche Entwicklung der Ukraine ist wünschenswert, also muss diese auch stattfinden.

So sehr ich diese Sichtweise verstehe, die Folge ist eben eine Konfrontation mit Russland, möglicherweise eben bis zum nuklearen Schlagabtausch. Im Augenblick „schlafwandelt“ die Welt ziemlich unverwandt in diese Richtung - Herr Putin geht davon aus, dass der Westen niemals zu seinen Prinzipien stehen wird und die „verweichlichten“ Bürger vor dem brutalen Hinterhofschläger weichen werden. Dass er nicht aus Fehleinschätzungen lernt, hat er eigentlich bewiesen.

 

Wofür plädierst Du mit dieser Aussage? Dafür, die Konfrontation mit Russland zu vermeiden und die Ukraine (und alles danach kommende) zu opfern oder in den Krieg voll einzutreten, und Russland auch militärisch in die Knie zu zwingen?

 

Momentan sehe ich in der deutschen (und darüber hinaus auch westeuropäischen) Politik das kleinere Übel: Zu versuchen, den Riesenkrieg abzuwehren und dennoch durch gezielte Unterstützung der Ukrainer (die ja durchaus stattfindet) einen Gewinn der Russen unwahrscheinlicher zu machen und gleichzeitig mit einem Embargo ein klein wenig zu unterstützen - das funktioniert nämlich gar nicht so schlecht und die Infrastruktur in Russland leidet immer mehr.

 

Dass Kriege auf vermutete Schwächen des Gegners aufgebaut werden, ist normal, dass sich die Angreifer dabei verschätzten, ist ebenso normal. Und dass führende Politiker nicht aus Fehleinschätzungen lernen, ist ebenso normal.

 

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1 hour ago, Lothar1962 said:

 

Wofür plädierst Du mit dieser Aussage? Dafür, die Konfrontation mit Russland zu vermeiden und die Ukraine (und alles danach kommende) zu opfern oder in den Krieg voll einzutreten, und Russland auch militärisch in die Knie zu zwingen?

 

Momentan sehe ich in der deutschen (und darüber hinaus auch westeuropäischen) Politik das kleinere Übel: Zu versuchen, den Riesenkrieg abzuwehren und dennoch durch gezielte Unterstützung der Ukrainer (die ja durchaus stattfindet) einen Gewinn der Russen unwahrscheinlicher zu machen und gleichzeitig mit einem Embargo ein klein wenig zu unterstützen - das funktioniert nämlich gar nicht so schlecht und die Infrastruktur in Russland leidet immer mehr.

 

Dass Kriege auf vermutete Schwächen des Gegners aufgebaut werden, ist normal, dass sich die Angreifer dabei verschätzten, ist ebenso normal. Und dass führende Politiker nicht aus Fehleinschätzungen lernen, ist ebenso normal.

 


Eigentlich nur dafür, sich über den evtl. Preis wirklich klar zu sein und möglichst bei jeder Handlung zu bedenken, was die tatsächlichen Folgen sind. Ich würde z.B. davon absehen wollen, dass NATO und Russland in eine direkte bewaffnete Auseinandersetzung gehen. Auch ein indirekter Ruin Russlands könnte eine wirksame Abwehr gegen die Vernichtungswünsche des Regimes sein.

Entscheidend wird dafür sein, wie der Nicht-Westen auf einen nuklearen Ersteinsatz Russlands reagiert.

Unterwerfung sehe ich nicht als Option.

 

Persönlich sehe ich katastrophale Ausgänge eher leidenschaftslos: wir Menschen haben nun mal keine Garantie auf ein Überleben als Spezies. Ob Klimawandel oder Atomkrieg, die Zukunft wird wahrscheinlich dunkler als die Gegenwart.

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vor einer Stunde schrieb Shubashi:

 

Persönlich sehe ich katastrophale Ausgänge eher leidenschaftslos: wir Menschen haben nun mal keine Garantie auf ein Überleben als Spezies. Ob Klimawandel oder Atomkrieg, die Zukunft wird wahrscheinlich dunkler als die Gegenwart.

 

So leidenschaftslos kann ich das nicht sehen, obwohl mich - mit etwas Glück - so eine globale Katastrophe gar nicht mehr persönlich betreffen wird. Aber ich habe Kinder und seit gut 2 Jahren Enkelkinder. Und denen wünsche ich schon, dass die Welt halbwegs heil bleibt.

 

Nur ärgert mich Dummheit. Damit hatte ich immer schon, sowohl an der Universität als auch in der Privatwirtschaft, meine Probleme. Und die Ukraine- und Russlandpolitik ist seit mehr als 20 Jahren von einem dummen Fehler zum nächsten gestolpert. Besonders gilt das für Deutschland und die gesamte EU. Wir haben uns zu wenig für die eigenen europäischen Interessen stark gemacht, waren immer nach allen Seiten hin wie eine Wetterfahne. Und zumeist blies der Wind aus Richtung der amerikanischen Interessen und die EU ließ sich, ganz nach Victoria Nulands Einschätzung - "fuck the EU" - tatsächlich öfter mal vom amerikanischen Hegemon "fucken". Wir mussten oft genug ausbaden, was die USA uns außen- und wirtschaftspolitisch einbrockten. Wir verteidigten Deutschland, ja, Europa, am Hindukusch, beteiligten uns zuerst am Jugoslawien- und Kosovokrieg und bauten dann mit viel Geld wieder auf, was die Nato zuvor zerbombt hatte. Und immer war alles alternativlos, weil die Alternativen dann schon in der Vergangenheit lagen. Auch für die Politik gilt, was der anonyme Dichter eines der Lieder der Carmina Burana ausrief: Verum est, quod legitur fronte capillata, sed plerumque sequitur occasio calvata. Gelegenheiten die man verpasste kommen nicht wieder. 

 

Das politische Europa hat schon lange vergessen, was noch einem Charles de Gaulle selbstverständlich war: Staaten haben keine Freude, nur Interessen. Wir aber schwatzen von unseren transatlantischen Freunden und der westlichen Wertegemeinschaft. Dabei ist in außen- und wirtschaftspolitischen Fragen auf der Weltbühne jeder US-Präsident - das galt auch für Obama - ein Falke. Für jeden US-Präsidenten, mag er es laut ausgesprochen haben - wie Trump - oder nicht, gilt eine eiserne Maxime: America first. Dagegen will ich noch nicht einmal anwettern, das verstehe ich sogar gut. Die Regierung eines Landes ist vor allem anderen seinen eigenen Bürgern verpflichtet. Was ich aber nicht verstehe ist die devote Haltung Europas, die so weit geht, dass selbst die Interessen der eigenen Bürger gegenüber den Interessen der USA und deren Bürger zurückstehen müssen, bis hin zur wirtschaftlichen Selbstaufopferung. Denn genau da stehen wir jetzt. 

 

Zitat

... Tatsächlich nehmen längst die Überlegungen auch in der deutschen Industrie zu, Firmenaktivitäten aus Deutschland bzw. der EU in die Vereinigten Staaten zu verlegen. Ursache sind die dramatisch gestiegenen Energiepreise. So werden Unternehmer mit dem Hinweis zitiert, bereits die Umstellung von preisgünstigem russischem Pipeline- auf deutlich teureres, überwiegend aus den USA importiertes Flüssiggas treibe die Kosten massiv in die Höhe; selbst wenn es gelinge, die aktuelle Energiekrise zu überwinden, sei dies auf die Dauer zuviel, zumal in den Vereinigten Staaten die Kosten etwa für Elektrizität signifikant unter den Kosten in der Bundesrepublik lägen.[9] Gelingt es der EU nicht, diesen Zustand zu ändern – wie das gelingen soll, ist nicht klar –, dann droht möglicherweise eine Abwanderung größerer Teile der Industrie in die USA. - Quelle: „Doppelwumms” mit Folgen (letzter Absatz)

 

Die Wahrscheinlichkeit eines Atomkriegs stufe ich wesentlich geringer ein als die drohende Deindustrialisierung Europas. Der Atomkrieg ist eine Befürchtung, die Deindustrialisierung hingegen ist ein Vorgang, der bereits stattfindet. Diese Woche erfuhr man, dass eine weitere Zinkhütte in Deutschland die Produktion einstellt. Ab 1. November schickt Glencore die Mitarbeiter allesamt für ein Jahr in Kurzarbeit Danach will man schauen, wie es mit den Energiepreisen in Deutschland bestellt ist. Das halte ich für einen Abschied in Raten. Da müsste schon ein energiepolitisches Wunder geschehen. Und ich wüsste noch nicht einmal, wie dieses Wunder ausschauen könnte. Vielleicht, dass Energie wie Mana vom Himmel fällt ...

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 28 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

Diese Woche erfuhr man, dass eine weitere Zinkhütte in Deutschland die Produktion einstellt. 

In den USA sind gerade sechs Versicherer pleite gegangen, weil sie die bei ihnen versicherten Schäden des Hurrikans Ian nicht bezahlen können, dessen unmittelbare Kosten sich bereits auf 25 Milliarden Dollar summieren. 

 

Mittelbar wird es natürlich viel teurer, denn künftig ist es in solchen Regionen überhaupt nicht mehr möglich, sich gegen irgendwas zu versichern. 

 

Wenn also irgendetwas ein Abschied auf Raten ist, dann  die Einschlagsdichte und Härte, der künftigen Katastrophen. Deindustrialisierung könnte zumindest noch eine Verzögerung bewirken. Aber es gibt einfach zu viele, die in ihrer Lust am Untergang dabei noch zusehen möchten. Nun, das können sie haben. 

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vor 16 Minuten schrieb Thofrock:

Deindustrialisierung könnte zumindest noch eine Verzögerung bewirken.

Es ist statistisch nachweisbar, dass Menschen, die Selbstmord begehen, signifikant seltener an Krebs sterben. Echt wahr!

 

Werner

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vor 28 Minuten schrieb Thofrock:

In den USA sind gerade sechs Versicherer pleite gegangen, weil sie die bei ihnen versicherten Schäden des Hurrikans Ian nicht bezahlen können, dessen unmittelbare Kosten sich bereits auf 25 Milliarden Dollar summieren. 

 

Mittelbar wird es natürlich viel teurer, denn künftig ist es in solchen Regionen überhaupt nicht mehr möglich, sich gegen irgendwas zu versichern. 

 

Wenn also irgendetwas ein Abschied auf Raten ist, dann  die Einschlagsdichte und Härte, der künftigen Katastrophen. Deindustrialisierung könnte zumindest noch eine Verzögerung bewirken. Aber es gibt einfach zu viele, die in ihrer Lust am Untergang dabei noch zusehen möchten. Nun, das können sie haben. 

Das ist mit Verlaub, völlig am Thema vorbei. Meinst Du, es würde etwas in Deutschland oder Europa besser, wenn die Industrie auf Grund der hohen Energiepreise ihr Heil andernorts sucht? Wer, meinst Du, ist denn der eigentliche Motor von Verkehrs- und Energiewende? Die Regierung? Es darf gelacht werden. Das ist die Industrie. Geht die Industrie, wer finanziert die großen Wunschprojekte? Der Staat? Es darf nochmals gelacht werden. 

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1 hour ago, Mistah Kurtz said:

….Die Regierung eines Landes ist vor allem anderen seinen eigenen Bürgern verpflichtet. Was ich aber nicht verstehe ist die devote Haltung Europas, die so weit geht, dass selbst die Interessen der eigenen Bürger gegenüber den Interessen der USA und deren Bürger zurückstehen müssen, bis hin zur wirtschaftlichen Selbstaufopferung. Denn genau da stehen wir jetzt. …


Das mag ja sein, nur setzt Handlungsverpflichtung auch Handlungsmöglichkeit voraus. Ich wüsste nicht, wie eine solche im Alleingang, ohne strikte Rücksichtnahme auf die Nachbarn aussähe.

Und ich sehe auch kein wirklich halbwegs realistisches Szenario, wie nach dem Zweiten Weltkrieg mitten in Europa noch irgendjemand die Entstehung eines Deutschlands geduldet hätte, dass zu solchen politischen oder wirtschaftlichen Alleingängen fähig wäre.

 

Drehen wir die Frage doch einfach mal um:

Was tun die Atommächte Frankreich und Großbritannien in dieser Lage, um ihre Bürger zuverlässig vor den Folgen dieser „von den USA“ ausgelösten Krise zu schützen?

bearbeitet von Shubashi
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vor einer Stunde schrieb Mistah Kurtz:

beteiligten uns zuerst am Jugoslawien

Da möchte ich aber die Amerikaner komplett in Schutz nehmen. Die wollten mit diesem europäischen Krieg so gar nichts zu tun haben und am Ende hat Joschka Fischer Frau Albright überredet mitzumischen. Das alles unabhängig von der Frage, ob der Krieg in Jugoslawien sinnvoll oder erfolgreich war.

 

Gruß, Martin

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In der Faz ein aufschlussreicher Bericht, welche gravierenden Folgen die aktuelle Energiekrise in Großbritannien hat.

 

Europa ist schlicht ein Kontinent mit wenigen eigenen Energieressourcen. Die Frage ist halt, was es tun sollte, um sich den Zugang zu solchen zu sichern.

Es gab bereits in den 70ern eine solche Krise, in der die OPEC ihre Muskeln spielen liess - ich fand die damalige Reaktion der Bundesregierung entschlossener und konsistenter.

Der jetzige Eiertanz gibt meiner Meinung nach kein Signal, dass unser Land eigene Kräfte mobilisieren könnte, um diese Krise zu überwinden. 

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vor 2 Stunden schrieb Werner001:

Es ist statistisch nachweisbar, dass Menschen, die Selbstmord begehen, signifikant seltener an Krebs sterben. Echt wahr!

 

Werner

Es wäre ein Sieg der Medizin und der Humanität, wenn Menschen nur noch an Krebs stürben.

 

Martin 

bearbeitet von Soulman
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vor 6 Stunden schrieb Shubashi:

Der Ukrainekrieg ist leider auch ein Ergebnis dieser Sichtweise:

eine freiheitliche Entwicklung der Ukraine ist wünschenswert, also muss diese auch stattfinden.

Nein, eine freiheitliche Entwicklung der Ukraine oder jeden anderen Staates ist nicht bloß „wünschenswert“, sie sind Bestandteil der Allgemeinen Menschenrechte und durch den UN-Zivilpakt sogar verbindliches Völkerrecht. Deshalb muss sie stattfinden.

 

Zitat

So sehr ich diese Sichtweise verstehe, die Folge ist eben eine Konfrontation mit Russland, möglicherweise eben bis zum nuklearen Schlagabtausch. Im Augenblick „schlafwandelt“ die Welt ziemlich unverwandt in diese Richtung - Herr Putin geht davon aus, dass der Westen niemals zu seinen Prinzipien stehen wird und die „verweichlichten“ Bürger vor dem brutalen Hinterhofschläger weichen werden. Dass er nicht aus Fehleinschätzungen lernt, hat er eigentlich bewiesen.

 

Aber was ist die Alternative? Wie Putin es erwartet, nicht zu den Prinzipien der freien Welt zu stehen, und Putin alles was er will auf dem Silbertablett zu präsentieren? Oder eben doch mit Worten und durch Unterstützung der Ukraine klarmachen, dass man eben nicht zulässt, dass sich der Schläger seine Nachbarn unterjocht?

N.B.: Den zweiten Teil habt Lothar und Du ja schon behandelt

bearbeitet von o_aus_h
Thread zu Ende gelesen …
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2 hours ago, o_aus_h said:

Nein, eine freiheitliche Entwicklung der Ukraine oder jeden anderen Staates ist nicht bloß „wünschenswert“, sie sind Bestandteil der Allgemeinen Menschenrechte und durch den UN-Zivilpakt sogar verbindliches Völkerrecht. Deshalb muss sie stattfinden.

 

Wenn sie stattfinden müsste, wäre ein weiterer Weltkrieg vermutlich unvermeidlich. Er hätte schon stattgefunden, wenn wir diesen Prinzipien während des Kalten Krieges gefolgt wären. 

Aktuell ist die militärische Unterstützung der Ukraine unvermeidlich, weil Putin mit seiner rücksichtslosen Aggression gezeigt hat, dass seine Ziele unbedingt imperialistischer Natur sind, nicht aber sicherheitsbedingt-hegemonial. 

Ein Kordon neutraler Staaten zwischen den Blöcken wäre vielleicht bis vor 2014 ein aushandelbarer Kompromiss gewesen, der Europa Stabilität bei evtl. möglicher wirtschaftlicher Entwicklungsperspektive gegeben hätte.

Finnland kann dazu als Beispiel dienen.

Der Angriff auf die Ukraine hat gezeigt, dass Russland kein Interesse (mehr?) an so einer Entwicklung hat.

 

UN-Recht bzw. Völkerrecht ist idR nicht einklagbar, nur der Sicherheitsrat könnte ein Mandat zur Durchsetzung erteilen, was aus bekannten Gründen nicht geschieht.

Wir sollten anerkennen, dass der demokratische Rechtsstaat ein Minderheitsmodell auf dem Planeten ist - weshalb die gewaltsame Durchsetzung dieser Staatsform eine sehr gefährliche Idee wäre.

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vor 2 Stunden schrieb o_aus_h:

Nein, eine freiheitliche Entwicklung der Ukraine oder jeden anderen Staates ist nicht bloß „wünschenswert“, sie sind Bestandteil der Allgemeinen Menschenrechte und durch den UN-Zivilpakt sogar verbindliches Völkerrecht. Deshalb muss sie stattfinden

Wie genau muss das in Nordkorea, China, Russland, Weissrussland, Iran, Saudi-Arabirn etc.pp. verbindlich stattfinden?

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4 hours ago, Mistah Kurtz said:

Das ist mit Verlaub, völlig am Thema vorbei. Meinst Du, es würde etwas in Deutschland oder Europa besser, wenn die Industrie auf Grund der hohen Energiepreise ihr Heil andernorts sucht? Wer, meinst Du, ist denn der eigentliche Motor von Verkehrs- und Energiewende? Die Regierung? Es darf gelacht werden. Das ist die Industrie. Geht die Industrie, wer finanziert die großen Wunschprojekte? Der Staat? Es darf nochmals gelacht werden. 

nein da bin ich ganz bei @ThofrockKosten und Risiken bei einer Investition bestehen aus mehr als nur Energiepreisen. Rechtssicherheit, Infrastruktur oder ausgebildete Facharbeiter sind ebenso wichtige Faktoren, nur um einige Beispiele zu nennen. Plus das was der Staat direkt beeinflussen kann: Steuern und Vorschriften (hauptsaechlich Umwelt- und Arbeitnehmerschutz)

 

Von daher sind mw die meisten europäischen Länder durchaus konkurrenzfähig. resp. sie wären es wenn sie endlich einsehen täten dass ihre vielen Klima”rettungs”-Massnahmen die Emissionen überhaupt nicht beeinflussen jedoch der eigenen Wirtschaft schaden. Wenn eben wie hier den Bauern vorgeschrieben wird wieviel Dünger sie einsetzen dürfen und sich dann wundern wenn die Lebensmittelpreise explodieren und der Nährwert absinkt. Und die Leute halt die Tomaten nicht vom nächsten Bauernhof kaufen sondern die Importware aus Mexiko, die dort ohne solche Vorschriften produziert wurde. Von den Emissionen der Transporte gar nicht zu reden. Hauptsache “unsere” CO2-Bilanz ist sauber. Da wiederum bin ich mit dir einig, würde Dummeheit schmerzen wären die meisten Politiker opiumsüchtig.

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vor 8 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

Das ist mit Verlaub, völlig am Thema vorbei.

Du meinst wirklich, die dramatisch steigenden Kosten für Katastrophenschutz und Katastrophenfolgen sollten bei der Beurteilung eines Standorts keine Rolle spielen? 

Dann warte mal ab, ob deine Zinkhütte sich jetzt in Florida niederlässt. Du kannst dann ja Bescheid geben.

vor 8 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

 

Meinst Du, es würde etwas in Deutschland oder Europa besser, wenn die Industrie auf Grund der hohen Energiepreise ihr Heil andernorts sucht? Wer, meinst Du, ist denn der eigentliche Motor von Verkehrs- und Energiewende? Die Regierung? Es darf gelacht werden. Das ist die Industrie. Geht die Industrie, wer finanziert die großen Wunschprojekte? Der Staat? Es darf nochmals gelacht werden. 

Verstehe ich nicht. Wieso sollte die Industrie denn gehen, wenn sie, wie du schreibst, selbst der Motor ist? 

Und eben weil sie das ist, stehen wir ja bei regenerativen Energien da, wo wir immerhin schon stehen. Stellvertretend hatte ich ja die Anstrengungen von Mercedes bereits verlinkt. 

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Mal eine andere interessante Frage, weil @Mistah Kurtz ja die Rolle der USA im Ukraine-Konflikt thematisiert hat:

Was würde eigentlich passieren, wenn sich nächsten Monat die Trump-Kandidaten in der Kongresswahl erdrutschartig durchsetzen und republikanische Partei wieder mit ihrem Meister wieder Putin zu Füßen wirft? Um dem Meister wieder (und diesmal vielleicht endgültig) die Präsidentschaft in 2024 zu ermöglichen?

Sollte Europa dann auch die Unterstützung der Ukraine einstellen, und nach einem evtl. Wegfall der US-Sicherheitsgarantien für Europa einfach hoffen, dass Putin der EU kein Ultimatum stellt?

Oder vielleicht doch dafür sorgen, dass die EU auch ohne die USA  russisch-chinesischen Pressionen widerstehen könnte?

Der ehemalige dt. Botschafter in den USA, Peter Wettig, rät jedenfalls dazu, sich vor 2024 mit einer möglichen Wiederwahl Trumps zu beschäftigen.

https://www.foreignaffairs.com/europe/how-to-trump-proof-transatlantic-alliance

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vor 8 Minuten schrieb Shubashi:

Oder vielleicht doch dafür sorgen, dass die EU auch ohne die USA  russisch-chinesischen Pressionen widerstehen könnte?

 

Schon sich als Europa ohne die USA allein gegen China stellen zu wollen, halte ich für reines Wunschdenken.

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12 minutes ago, Marcellinus said:

 

Schon sich als Europa ohne die USA allein gegen China stellen zu wollen, halte ich für reines Wunschdenken.


Vermutlich hast Du da recht - nur sollten sich die Europäer halt vorbereiten, falls die Trumpisten womöglich schon ab nächsten Monat wieder ein deutliches Gewicht in der offiziellen US-Politik werden sollten.

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