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Kirche und Islam


laura

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vor 42 Minuten schrieb rorro:

Wenn Du mit "Freiheit" die Freiheit bzgl. bspw. der gesetzgebenden Instanz meinst (daß also hier in unserem Beispiel nicht die Kirche entscheidet, sondern die Organe des Rechtstaates), dann gebe ich Dir Recht.

 

Wenn Du mit "Freiheit" das persönliche Recht meinst, gefälligt in Ruhe gelassen werden von jeder sicht- und/oder hörbaren religiösen Äußerung, dann gebe ich Dir nicht Recht.

 

Angesichts meiner langjährigen Anwesenheit hier mir zu unterstellen, ich würde auf dem Recht bestehen, von religiösen Äußerungen in Ruhe gelassen zu werden, entbehrt nicht einer gewissen Komik. :D

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Am 27.4.2023 um 01:13 schrieb phyllis:

ganz einfach. Aus Solidarität mit den Unterdrückten. Und was du "irgendwelche Fanatiker in fernen Ländern" nennst ist der allergrösste Teil der islamischen Machthaber.

 

Der "allergrößte Tel der muslimischen Machthaber" zwingt aber den Frauen kein Kopftuch auf, auch wenn es einige islamische Staaten gibt,wo solche Gesetze bestehen, und andere, wo ein starker gesellschaftlicher Druck besteht.

 

Davon unabhängig aber finde ich das Argument fragwürdig. Der nächste Schritt (zugegeben eine Steigerung) bestünde dann darin, dass (muslimische) Männer keinen Bart mehr tragen dürfen, weil das Tragen eines Bartes in manchen islamischen Staaten wohl offiziell oder faktisch "Pflicht" ist für Männer.

 

Man kann von den Leuten schlecht verlangen, dass sie ihren höchstpersönlichen Lebensstil oder Teile ihrer Tradition oder Kultur aufgeben, einfach nur um damit ein rein symbolhaftes, in der Praxis völlig nutzlose Zeichen gegen Diktatoren in Ländern zu setzen,welche tausende Kilometer entfernt sind.

 

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vor 10 Minuten schrieb iskander:

Der nächste Schritt (zugegeben eine Steigerung) bestünde dann darin, dass (muslimische) Männer keinen Bart mehr tragen dürfen, weil das Tragen eines Bartes in manchen islamischen Staaten wohl offiziell oder faktisch "Pflicht" ist für Männer

Nein. "Der Bart" ist ohnehin missverständlich, da es "den Bart" nicht gibt und männliche Gesichtsbehaarung in verschiedensten Formen überall auf der Welt vorkommt.

 

Nichteinmal das Hitlerbärtchen (eine Schnurrbartmode, die nicht auf den Österreicher beschränkt war sondern in den 20ern schon "in" war) hat es auf den Index der geächteten Haartrachten geschafft.

 

Wollte man menschrechtstechnisch für Männer und Frauen konsequent sein, wäre wohl weniger der Bart der korrekte Aufhänger sondern das Verbot eines anderen Brauchs der entwicklungspsychologisch und auch im Bezug auf Geschlechterverständnis, Rollenbilder, Individuum und innerfamiliäre Machtverhältnisse sehr viel einschneidender(!) ist.

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@Flo77

 

Wie gesagt würde auch ich das mit dem Bart als eine "Steigerung" sehen. Mir geht es hier einfach darum: Wie man seinen Körper in der Öffentlichkeit präsentiert, ist im Normalfall doch eine sehr persönliche Sache; und man kann von den Leuten schlecht erwarten, dass sie ihre eigenen Präferenzen aufgeben, um eine wirkungslose Symbolpolitik zu betreiben, welche sich auf die Zustände in fernen Ländern bezieht.

 

(Natürlich gibt es, was die Selbstbestimmung angeht, auch gewisse Grenzen. Man kann nicht einfach nackt durch die Innenstadt oder mit T-Shirts mit Hakenkreuzen herumlaufen. Aber das sind eben Sonderfälle, und ansonsten ist in einer liberalen Gesandtschaft viel erlaubt, und das ist grundsätzlich auch gut.

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vor 10 Minuten schrieb iskander:

@Flo77

 

Wie gesagt würde auch ich das mit dem Bart als eine "Steigerung" sehen. Mir geht es hier einfach darum: Wie man seinen Körper in der Öffentlichkeit präsentiert, ist im Normalfall doch eine sehr persönliche Sache; und man kann von den Leuten schlecht erwarten, dass sie ihre eigenen Präferenzen aufgeben, um eine wirkungslose Symbolpolitik zu betreiben, welche sich auf die Zustände in fernen Ländern bezieht.

Das verkennt leider die Realität.

 

Das muslimische Kopftuch ist auch in Deutschland ein politisches und gesellschaftsideologisches Statement. Nur, weil es außerhalb der Umma getragen wird, ändert sich sein Inhalt nicht

 

Es ist umso mehr Statement, da es hier eben nicht von jeder Frau getragen werden MUSS.

 

vor 10 Minuten schrieb iskander:

(Natürlich gibt es, was die Selbstbestimmung angeht, auch gewisse Grenzen. Man kann nicht einfach nackt durch die Innenstadt oder mit T-Shirts mit Hakenkreuzen herumlaufen. Aber das sind eben Sonderfälle, und ansonsten ist in einer liberalen Gesandtschaft viel erlaubt, und das ist grundsätzlich auch gut.

Auch das ist sehr idealistisch gedacht.

 

Dank des Islams verschiebt sich die Grenze der erreichten Liberalität seit Jahren zurück...

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vor 1 Stunde schrieb Flo77:

Das muslimische Kopftuch ist auch in Deutschland ein politisches und gesellschaftsideologisches Statement. Nur, weil es außerhalb der Umma getragen wird, ändert sich sein Inhalt nicht

 

Es ist umso mehr Statement, da es hier eben nicht von jeder Frau getragen werden MUSS.

Und was für ein konkretes "Statement" soll das denn sein, wenn eine Frau ein Kopftuch trägt ?

Kannst du das vielleicht mal logisch nachvollziehbar erklären, was am Tragen eines Kopftuches denn ein "politisches und gesellschaftsideologisches Statement" sein soll ? Für mich ist es schlicht ein Kleidungsstück, eine Kopfbedeckung und zunächst mal weiter nichts. Wenn es ein wie immer geartetes "Statement" sein sollte, müsste ja noch eine konkrete "Erläuterung" verbal mitgeliefert werden. Ich treffe in meinem Arbeitsumfeld, in meinen beruflichen Zusammenhängen mit etlichen muslimischen Frauen verschiedenen Altersstufen zusammen. Die Kleidungsstile sind höchst unterschiedlich. Ich kann mich an keine einzige Sitiation erinnern, wo das Tragen eines Kopftuches je für irgend jemanden zu einem Problem wurde. Es wird nur zu einem "Problem" wenn man künstlich eines daraus macht....

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Mal ein etwas ungewöhnlicher Aspekt dazu:

für die schottische Polizei wird aktuell ein striktes „Bartverbot“ diskutiert, und zwar so strikt, dass sich jeder Polizist 2x am Tag rasieren müsste. Begründung: pefekter Sitz von FFP3-Masken.

(Für Religionen sind ggf. Ausnahmen vorgesehen.)

 

Wenn eine demokratische Gesellschaft so schräge Vorschriften erlassen könnte, spräche allerdings auch nichts gegen Kopfttuchverbote. Einfach, weil Staatsdiener zu spuren haben.

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vor 55 Minuten schrieb Shubashi:

Mal ein etwas ungewöhnlicher Aspekt dazu:

für die schottische Polizei wird aktuell ein striktes „Bartverbot“ diskutiert, und zwar so strikt, dass sich jeder Polizist 2x am Tag rasieren müsste. Begründung: pefekter Sitz von FFP3-Masken.

(Für Religionen sind ggf. Ausnahmen vorgesehen.)

 

Wenn eine demokratische Gesellschaft so schräge Vorschriften erlassen könnte, spräche allerdings auch nichts gegen Kopfttuchverbote. Einfach, weil Staatsdiener zu spuren haben.

Dann dürfte man allerdings auch keine Ausnahme aus religiösen Gründen machen.

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vor 11 Stunden schrieb Cosifantutti:

Und was für ein konkretes "Statement" soll das denn sein, wenn eine Frau ein Kopftuch trägt ?

Kannst du das vielleicht mal logisch nachvollziehbar erklären, was am Tragen eines Kopftuches denn ein "politisches und gesellschaftsideologisches Statement" sein soll ? Für mich ist es schlicht ein Kleidungsstück, eine Kopfbedeckung und zunächst mal weiter nichts. Wenn es ein wie immer geartetes "Statement" sein sollte, müsste ja noch eine konkrete "Erläuterung" verbal mitgeliefert werden. Ich treffe in meinem Arbeitsumfeld, in meinen beruflichen Zusammenhängen mit etlichen muslimischen Frauen verschiedenen Altersstufen zusammen. Die Kleidungsstile sind höchst unterschiedlich. Ich kann mich an keine einzige Sitiation erinnern, wo das Tragen eines Kopftuches je für irgend jemanden zu einem Problem wurde. Es wird nur zu einem "Problem" wenn man künstlich eines daraus macht....

Ganz sicher hat jegliches religiöse Symbol für den Angehörigen dieser Religion einen höheren Stellenwert als es objektiv hat.

Wenn irgendein Spinner feststellt, dass der Schlüssel im Tabernakel einer katholischen Kirche steckt, diesen daraufhin aufsperrt und die Hostien ausschüttet und darauf herumtrampelt, ist der rein materielle Schaden wohl maximal im einstelligen Eurobereich. Aus Sicht eines gläubigen Katholiken ist das ein Sakrileg. Wenn nun strenggläubige Katholiken den Vorfall sehen und an besagtem Spinner Selbstjustiz verüben würden, wäre das eine Straftat.

Nun muss die Tatsache, dass nach katholischer Lehre konsekrierte Hostien im Tabernakel aufbewahrt werden müssen, vor dem ein Ewiges Licht brennen muss und den nur Berechtigte öffnen dürfen, einen Nichtkatholiken nicht stören. Die Essgewohnheiten und die Kleidung anderer Menschen und deren Gründe dafür müssen mich genauso wenig stören - solange diese Menschen niemanden mit Gewalt dazu zwingen wollen. Diese Gewalt hat der Staat zu bekämpfen.

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2 minutes ago, MartinO said:

Dann dürfte man allerdings auch keine Ausnahme aus religiösen Gründen machen.


Das zeigt die Absurdität solcher Regeln. Uns hat man während der ganzen Pandemie keine solchen Vorschriften gemacht, wäre auch übel aufgenommen worden.

 

https://www.bbc.com/news/uk-scotland-65482560

 

Zur wechselnden Kulturgeschichte des Bartes kann man hier etwas nachlesen - bei uns in der Firma sind witzigerweise die Bärte vermehrt gesprossen, selbst beim Chef. Ich vermute da eine Art archaisches Zeichen der Aufsäßigkeit - das ich allen in der Demokratie zugestehe, auch wenn es als Kopftuch getragen wird.

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vor 11 Stunden schrieb Cosifantutti:

Kannst du das vielleicht mal logisch nachvollziehbar erklären, was am Tragen eines Kopftuches denn ein "politisches und gesellschaftsideologisches Statement" sein soll ?

Der Hijab (und nur über den bzw. seine noch weitergehenden Varianten Burka und Tschador reden wir hier) sagt ganz deutlich und überpenetrant, daß die Trägerin sich als konservative Muslima betrachtet.

 

Der konservative Islam beinhaltet nunmal die Ungleichheit von Mann und Frau, die Idee des Supramats des Islam über eine nichtislamische Staatsordnung und deren Gesetze, die Haltung unverschleierte Frauen seien Schlampen und Freiwild und Männer seien geile Böcke, denen frau keinen Anlass zum erotischen Reiz geben dürfe, weil die Frau sonst an der Sünde des Mannes schuld sei. Desweiteren ist mit dieser Haltung ein Ehrbegriff verbunden, der mit unserer Kultur nicht vereinbar ist (die Ehre des Mannes liegt im Schoß der Frau) und eine Sicht auf Sexualität, die der konsistenten Lehre der Katholischen Lehre entspricht: Sex macht unrein und schmutzig.

 

Gewissenfreiheit und Redefreiheit hin oder her, in unserem Kulturkreis war es lange Zeit nicht üblich außerhalb des eigenen Schlafzimmers, des religiösen Rahmens oder politischer Demonstration seine Mitmenschen mit seinen sexuellen Vorlieben und seinen religiösen und politischen Haltungen unübersehbar zu penetrieren. Insofern steht für mich der Hidjab auf einer Ebene mit den Puppymasken auf dem CSD: beides hat in der Öffentlichkeit nicht wirklich etwas zu suchen.

 

Dazu kommt, daß der Hijab ein sichtbares Symbol dafür ist, daß sich die Trägerin nicht als Deutsche fühlt und unsere Lebensweise im Grunde ablehnt oder im Sinne der oben genannten Prinzipien umgestaltet sehen möchte.

 

vor 11 Stunden schrieb Cosifantutti:

Es wird nur zu einem "Problem" wenn man künstlich eines daraus macht....

Die Arroganz, die aus diesen Zeilen trieft ist übrigens auch wieder bezeichnend.

 

Der Spleen der Muslima wird hofiert, die Bedenken anderer werden als "künstlich" verlacht...

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vor 21 Stunden schrieb Flo77:

Dazu kommt, daß der Hijab ein sichtbares Symbol dafür ist, daß sich die Trägerin nicht als Deutsche fühlt und unsere Lebensweise im Grunde ablehnt oder im Sinne der oben genannten Prinzipien umgestaltet sehen möchte.

 

[...]

 

Der Spleen der Muslima wird hofiert, die Bedenken anderer werden als "künstlich" verlacht...

 

Ich vermute mal, Du hast noch nie gesehen, wie manche meiner muslimischen Freundinnen zuhause rumlaufen. Da habe ich definitiv einen Wissensvorsprung. Bevor ich ins Detail gehe: Weder Du noch ich würden unsere Töchter so auf die Straße lassen.

 

Deshalb ziehen sie sich draußen was über, um nicht wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftet zu werden 🙂

 

Allen Freundinnen ist allerdings gemein, dass sie gerade versuchen die deutsche Staatsangehörigkeit zu erlangen (so sie sie noch nicht haben). Sie sprechen deutsch, sind teilweise auch hier geboren, haben deutsche Schulabschlüsse.

 

Und wie sagte meine Freundin A. schon vor Jahren, in dritter Generation palästinensischer Flüchtling in Syrien, ohne Staatsangehörigkeit: "Ich bin aus Palästina. Ich bin aus Syrien. Und jetzt bin ich Deutsche." Ich habe ihr versprochen Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen, dass sie und ihre ganze Familie die deutsche Staatsangehörigkeit bekommt und sie nicht mehr einfach nur Flüchtlinge sind, seit Generationen.

 

Ja, es gibt Deutsche mit Migrationshintergrund. Da ich auch dazugehöre, werde ich dafür sorgen, dass vernünftig integriert wird. Ob dabei Hijab getragen wird, spielt keine Rolle. Meiner Beobachtung nach endet das in der Regel bei der Generation, die hier geboren wird. (Wird nicht vernünftig integriert, geht man von vorne herein mit Deiner Attitüde auf diese Menschen zu, passiert das Gegenteil und es entstehen Parallelgesellschaften. DAS will ich verhindern.)

 

Im übrigen bin ich der Meinung, dass Cem Özdemir hätte Außenminister werden sollen.

 

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10 hours ago, Higgs Boson said:

Ich vermute mal, Du hast noch nie gesehen, wie manche meiner muslimischen Freundinnen zuhause rumlaufen. Da habe ich definitiv einen Wissensvorsprung. Bevor ich ins Detail gehe: Weder Du noch ich würden unsere Töchter so auf die Straße lassen.

Es ist wirklich total irrelevant wie sie zuhause herumlaufen. Und ihre Privatangelegenheit. Wie sie in der Oeffentlichkeit herumlaufen ist nur bedingt eine Privatangelegenheit. Beim Job, wie zb Lehrerin, ist es endgültig keine Privatangelegenheit mehr.

 

10 hours ago, Higgs Boson said:

Ja, es gibt Deutsche mit Migrationshintergrund. Da ich auch dazugehöre, werde ich dafür sorgen, dass vernünftig integriert wird.

Ich auch. Und will auch dass vernünftig integriert wird.

 

10 hours ago, Higgs Boson said:

Ob dabei Hijab getragen wird, spielt keine Rolle.

 

Aufs geradewohl etwas ins grüne hinaus zu behaupten ist nicht besonders schwer oder sehr intelligent. Ich bin zwar nicht der Meinung das tragen sollte einer Einbürgerung im Wege stehen, aber bei gewissen Jobs eben schon. Aus Gründen die @Flo77 schon genannt hat. Plus die mögiche Traumatisierung von Flüchtlingskindern aus islamischen Terrorstaaten. Québec hat da mmn richtig entschieden. Keine religiösen Symbole an Beamten im Dienst. Wenigstens keine auffälligen (ich glaube ein kleines Kreuz am Hals ist immer noch ok). Oder wärs ok für dich deine Töchter oder Enkelinnen in eine Spielgruppe oder Kindergarten zu schicken der von einer Burkaträgerin beaufsichtigt wird?

bearbeitet von phyllis
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vor einer Stunde schrieb phyllis:

Es ist wirklich total irrelevant wie sie zuhause herumlaufen. Und ihre Privatangelegenheit. Wie sie in der Oeffentlichkeit herumlaufen ist nur bedingt eine Privatangelegenheit. Beim Job, wie zb Lehrerin, ist es endgültig keine Privatangelegenheit mehr.

 

Richtig. Aufreizende Kleidung bei Lehrerinnen hält pubertierende Schüler vom Lernen ab. Allerdings ist ein Hijab kein Stück aufreizend, eher im Gegenteil.

 

Beim Erregen öffentlichen Ärgernisses geht es weniger ums An- als vielmehr ums Ausziehen. Weshalb an der örtlichen Mittelschule zumindest das Lehrpersonal nicht bauchfrei gehen darf. Die Eltern bekommen aber jedes Jahr einen Brief, da das auch bei den Kindern und Jugendlichen nicht gerne gesehen wird.

 

vor einer Stunde schrieb phyllis:

Aufs geradewohl etwas ins grüne hinaus zu behaupten ist nicht besonders schwer oder sehr intelligent. Ich bin zwar nicht der Meinung das tragen sollte einer Einbürgerung im Wege stehen, aber bei gewissen Jobs eben schon. Aus Gründen die @Flo77 schon genannt hat. Plus die mögiche Traumatisierung von Flüchtlingskindern aus islamischen Terrorstaaten. Québec hat da mmn richtig entschieden. Keine religiösen Symbole an Beamten im Dienst. Wenigstens keine auffälligen (ich glaube ein kleines Kreuz am Hals ist immer noch ok). Oder wärs ok für dich deine Töchter oder Enkelinnen in eine Spielgruppe oder Kindergarten zu schicken der von einer Burkaträgerin beaufsichtigt wird?

 

Eine dämliche grüneschnäbelige Behauptung ist folgende:

 

Am 6.5.2023 um 11:25 schrieb Flo77:

Dazu kommt, daß der Hijab ein sichtbares Symbol dafür ist, daß sich die Trägerin nicht als Deutsche fühlt und unsere Lebensweise im Grunde ablehnt oder im Sinne der oben genannten Prinzipien umgestaltet sehen möchte.

 

@Flo77 mag das so wahrnehmen, es entspricht allerdings nicht der Realität. Wieso sollte sich jemand, der einen Hijab trägt nicht als Deutsche wahrnehmen können? Er stellt diese Behauptung verallgemeinernd auf, ohne sie zu belegen. Man kann es als Zeichen für eine bekennende Muslima sehen, das ist korrekt. Aber das hat nichts mit einer 'Ablehnung unserer Lebensweise und dem Willen zur Umgestaltung' zu tun.

 

Dass ihr beide Euch befremdet fühlt, unsicher werdet, evtl. sogar Angst habt, das ist das eine. Und das ist völlig ok. Aber das ist nicht das Problem der Hijabträgerin. Ihr dann pauschal derartigen Quatsch zu unterstellen? Fundamentalismus ist angstgetrieben, auch von Eurer Seite.

 

Es kann übrigens auch eine Bat Noah hinter einem bedeckten Haupthaar stecken. Und je länger und dämlicher diese Diskussion geführt wird, desto mehr kriege ich Lust, mich aus reiner Opposition diesem Usus anzuschließen: Auch in meiner Religionsgemeinschaft bedecken manche (verheiratete) Frauen ihre Haare.

 

Was die Burka angeht: Ich muss ehrlich sagen, habe ich hier in Deutschland noch nie gesehen. Einige Male Niqab in der Münchner Innenstadt oder auch mal am Flughafen. Das sind dann aber immer Touristinnen, die wollen nicht in unserem Kindergarten arbeiten. Dessen Träger das rote Kreuz ist. Der, kurz bevor meine Große dort hinging, vom katholischen Pfarrer eingeweiht wurde. Das ist hier so üblich. Der jedem Gruppenraum ein Geschenk machte. In Form eines Kreuzes. Die hängen immer noch da. Und wenn eine Kinderpflegerin, Praktikantin oder Erzieherin einen Hijab trägt, dann ist das doch in Ordnung und kein Problem. Die Tochter einer Freundin macht gerade die Kinderpflegerausbildung, eine andere Freundin ist bereits fertig, hat schon als solche gearbeitet und ist jetzt in der Erzieherschule. Alles mit Hijab, funktioniert prächtig.

 

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vor 11 Minuten schrieb Higgs Boson:

Es kann übrigens auch eine Bat Noah hinter einem bedeckten Haupthaar stecken.

Echt, die tragen manchmal Hidschab? Das wusste ich nicht. 

 

Werner

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15 minutes ago, Higgs Boson said:

Dass ihr beide Euch befremdet fühlt, unsicher werdet, evtl. sogar Angst habt, das ist das eine. Und das ist völlig ok. Aber das ist nicht das Problem der Hijabträgerin. Ihr dann pauschal derartigen Quatsch zu unterstellen? Fundamentalismus ist angstgetrieben, auch von Eurer Seite.

was du alles über den Florian und mich zu wissen meinst.... :facepalm:

 

Fundamentalismus ist ein Machtspiel. Mal schauen wie weit wir gehen können. Und wenns klappt noch einen Schritt weiter. Necla Kelek hat viel dazu geschrieben. Das erscheint mir weit plausibler als deine Behauptungen und Anekdötchen.

 

Ich trage bewusst ein Kopftuch das mich als Mohammedanerin outet aber alles was der Koran so lehrt über Geschlechter und die wechselseitigen Beziehungen geht mir hinten links vorbei? Jaja, sehr plausibel. Das mit der Burka-Kindergärtnerin sollte ein Hinweis sein, dass irgendwo und irgendwann dann halt doch Grenzen gezogen werden müssen.

 

bearbeitet von phyllis
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vor 23 Minuten schrieb Higgs Boson:

Auch in meiner Religionsgemeinschaft bedecken manche (verheiratete) Frauen ihre Haare.

Ja, und bei der Krönung von Charles hatten auch viele Frauen was auf dem Kopf, ich weiß.

Wir waren hier ja eigentlich schon mal soweit, dass ein Hidschab eben nicht „irgendeine Kopfbedeckung“ ist. Das hat Herr Erdogan erst vergangene Woche betont. 
 

Werner

bearbeitet von Werner001
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vor 45 Minuten schrieb Higgs Boson:

 

Richtig. Aufreizende Kleidung bei Lehrerinnen hält pubertierende Schüler vom Lernen ab. Allerdings ist ein Hijab kein Stück aufreizend, eher im Gegenteil.

 

Beim Erregen öffentlichen Ärgernisses geht es weniger ums An- als vielmehr ums Ausziehen. Weshalb an der örtlichen Mittelschule zumindest das Lehrpersonal nicht bauchfrei gehen darf. Die Eltern bekommen aber jedes Jahr einen Brief, da das auch bei den Kindern und Jugendlichen nicht gerne gesehen wird.

 

 

Eine dämliche grüneschnäbelige Behauptung ist folgende:

 

 

@Flo77 mag das so wahrnehmen, es entspricht allerdings nicht der Realität. Wieso sollte sich jemand, der einen Hijab trägt nicht als Deutsche wahrnehmen können? Er stellt diese Behauptung verallgemeinernd auf, ohne sie zu belegen. Man kann es als Zeichen für eine bekennende Muslima sehen, das ist korrekt. Aber das hat nichts mit einer 'Ablehnung unserer Lebensweise und dem Willen zur Umgestaltung' zu tun.

 

Dass ihr beide Euch befremdet fühlt, unsicher werdet, evtl. sogar Angst habt, das ist das eine. Und das ist völlig ok. Aber das ist nicht das Problem der Hijabträgerin. Ihr dann pauschal derartigen Quatsch zu unterstellen? Fundamentalismus ist angstgetrieben, auch von Eurer Seite.

 

 

Quatsch!
Eine Frau, die Hijab trägt, zeigt sich offen als Muslimin und damit als Feindin (Ja, löscht ruhig, Zensoren!) unserer Kultur. Der Islam ist nicht integrierbar und sollte daher ma besten gar nicht zugelassen werden.

 

Es war bis vor wenigen Jahren Konsens aller demokratischen Parteien (Ja, ich weiß, so etwas gibt es fast nicht mehr), dass nur Deutscher werden kann, wer der Sprache, Kultur und Herkunft nach zum deutschen Volk gehört. Ein Mohammedaner tut es nicht. Er ist Angehöriger einer feindlichen, aggressiven "Kultur", die nichts als Zerstörung gebracht hat.

 

bearbeitet von MartinO
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vor einer Stunde schrieb MartinO:

Es war bis vor wenigen Jahren Konsens aller demokratischen Parteien (Ja, ich weiß, so etwas gibt es fast nicht mehr), dass nur Deutscher werden kann, wer der Sprache, Kultur und Herkunft nach zum deutschen Volk gehört.

 

80 Jahre sind mMn nicht "wenige Jahre" ;)

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vor 8 Minuten schrieb Higgs Boson:

OK, ihr habt gewonnen. Ab morgen trag ich Hijab.

 

 

Du besitzt einen?

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vor 21 Minuten schrieb Higgs Boson:

OK, ihr habt gewonnen. Ab morgen trag ich Hijab.

 

Einfach weil's geht.

Kannst du machen, ich glaube nicht, dass die Moslems das sonderlich freuen wird, aber wenn du ihnen erzählst, dass das doch nur einfach ein Stück Stoff ist, wird das sicher allgemein akzeptiert werden

 

Werner

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10 hours ago, Werner001 said:

Ja, und bei der Krönung von Charles hatten auch viele Frauen was auf dem Kopf, ich weiß.

Wir waren hier ja eigentlich schon mal soweit, dass ein Hidschab eben nicht „irgendeine Kopfbedeckung“ ist. Das hat Herr Erdogan erst vergangene Woche betont. 
 

Werner


Ich denke aber, dass es für eine Gesellschaft wichtig ist, zu erkennen, dass kaum etwas wandelbarer ist, als (soziale) Mode. 
Der Hijab ist dabei ein besonderes Kleidungsstück, weil einerseits zwischen den Kulturen steht und dazu auch politisch-religiöse Implikationen mit sich bringt.

Ich denke, als erstes müsste eine Diskussion sich hierzulande doch einmal fragen, welche Aspekte eine demokratische, freie und pluralistische Gesellschaft dabei sinnvollerweise sanktionieren kann oder sollte, und welche nicht? 
Ideologische Fehldeutungen sind zwar in den letzten Jahren immer beliebter geworden, aber ich finde das nicht übermäßig attraktiv.

Warum sollte also nicht altmodisch gefragt werden, ob der Hijab z.B. regelmäßig auf eine Gesinnung hindeutet, „in aggressiv-kämpferischer Weise die freiheitlich-demokratische Grundordnung“ beseitigen zu wollen.

Bei den Leuten, die Burqa oder Niqab hier etablieren wollen, haben sich etliche Hinweise darauf gefunden, beim Hijab halte ich das hingegen keineswegs für ausgemacht.

Wäre es daher nicht sinnvoll, erstmal zu sehen, was wir für empirische Daten wir dazu finden?

Hierzu bspw. eine Dissertation von der Oregonstate, um die Situation in den USA zu untersuchen; ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass es ähnliche Untersuchungen hierzulande gibt.

 

Edit:

Ein guter Kommentar zu den Gefahren einer Fehlinterpretation des Hijab findet sich meiner Meinung nach in diesem Washington Post-Artikel von 2018:

Quote

….This complex history exposes how Westerners concerned that wearing a hijab signifies Islamic extremism are misreading the garment’s significance. As the Egyptian case illustrates, women adopt the hijab for complex reasons tied to politics, fashion, entertainment and religion, not simply because they embraced extreme strains of Islam. Policing religious garments represents cultural misunderstanding and bigotry — and it might just lead to more women wearing the hijab over time, as occurred in the wake of Nasser’s repressive regime in Egypt.

 

bearbeitet von Shubashi
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