Jump to content

Taufe durch Laien


Frank

Recommended Posts

vor 9 Minuten schrieb Studiosus:

Ganz ehrlich? Das kann ich nachvollziehen. Manche hadern wohl auch mit ihrer Berufung, wenn man sich ausmalen kann, was einen real in der Kirche in Deutschland erwartet.


Das erinnert mich was ich vor einigen Jahren erlebte. 2 Priester einer Ordensgemeinschaft wurden 2 Städten zur seelsorgerischen Betreuung zugeteilt. Die Gemeinde hatte die charmante Haltung „Pfarrer kommen und gehen, die Gemeinde bleibt“. Die mussten sich am Faschingsabend zum Kasper machen, irgendwelche Comedy aufführen, sonst wären sie dort nicht akzeptiert worden. Wen wundert es, dass man sich das nicht antun will.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 20 Minuten schrieb Studiosus:

Nicht nur, dass gegenüber Priestern heute eine Atmosphäre des Misstrauens herrscht, auch die enge Zusammenarbeit mit Laientheologen und Gremien, die auf Pfarrebene in Deutschland unausweichlich ist, muss man wollen. Ebenso die immer ausufernderen Seelsorgsgebiete. 

Die Zusammenarbeit mit Laientheolog*innen und Gremien ist auch wirklich eine Zumutung erster Güte. 

  • Like 1
  • Haha 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 16 Minuten schrieb laura:

Die Zusammenarbeit mit Laientheolog*innen und Gremien ist auch wirklich eine Zumutung erster Güte. 

 

Wenn man auf ein gemeinsames Ziel hinarbeitet, dann sicher nicht. Wenn man jedoch als moderat konservativer Jungpfarrer Mitarbeiter und Pfarrgemeinderäte nach dem Zuschnitt von Maria 2.0 und WisiKi hat, dann kann ich mir erquicklichere Kooperationen vorstellen. 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Minute schrieb Studiosus:

.... Wenn man als moderat konservativer Jungpfarrer Mitarbeiter und Pfarrgemeinderäte nach dem Zuschnitt von Maria 2.0 und WisiKi hat, dann kann ich mir erquicklichere Kooperationen vorstellen. 

Wie wäre es dann mit Zuhören, dem Versuch, den anderen verstehen zu wollen und das Gute im anderen vermuten? 

 

Der Jungpfarrer kann sagen: "Ihr Frauen spinnt. Ihr seid einfach nicht berufen. Ihr seid halt blöde Feministinnen. Punkt." 

Er kann aber auch die Frauen einladen, ein paar Flaschen Wein aufmachen und sagen: "Ich habe gelernt, dass Frauen nicht berufen sein können. Bisher habe ich das auch geglaubt. Aber ich würde jetzt gerne von euch hören, warum ihr meint, dass ihr berufen seid. Welche religiösen Erfahrungen stehen für euch dahinter?" 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 10 Minuten schrieb laura:

Wie wäre es dann mit Zuhören, dem Versuch, den anderen verstehen zu wollen und das Gute im anderen vermuten? 

 

Der Jungpfarrer kann sagen: "Ihr Frauen spinnt. Ihr seid einfach nicht berufen. Ihr seid halt blöde Feministinnen. Punkt." 

Er kann aber auch die Frauen einladen, ein paar Flaschen Wein aufmachen und sagen: "Ich habe gelernt, dass Frauen nicht berufen sein können. Bisher habe ich das auch geglaubt. Aber ich würde jetzt gerne von euch hören, warum ihr meint, dass ihr berufen seid. Welche religiösen Erfahrungen stehen für euch dahinter?" 

 

Wem an Symbolpolitik gelegen ist, um die Befindlichkeiten des Kirchenvolkes nicht zu verletzen, der kann das gerne tun. Ich meinerseits würde nicht vorschützen, dass eine Änderung meines Standpunktes in dieser Frage, der sich an der Lehre der Kirche orientiert, realistisch wäre. Zumal die Meinung eines Pfarrers hier nichts zur Sache tut. Es ist nicht an ihm, das zu entscheiden. Anhören sollte man sich das natürlich, womöglich auch als subjektive Empfindung würdigen. Aber unterstützende Worte würde ich für das Anliegen dieser fiktionalen Frauengruppe nicht finden können. Bei allem Wohlwollen. 

 

Außerdem halte ich persönlich wenig davon, wenn sich Kirchengemeinden ihren Pfarrer zurecht schleifen, d. h. ihn ontologisch kastrieren. Das sollte sich kein Priester in der Funktion eines Pfarrers antun lassen. Als Priester und Pfarrer ist er zuvorderst Gott und seiner kirchlichen Sendung im Auftrag seines Bischofs verpflichtet. Die diversen Sonderwünsche von Gremien kommen danach. 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Minuten schrieb laura:

Wie wäre es dann mit Zuhören, dem Versuch, den anderen verstehen zu wollen und das Gute im anderen vermuten? 

 

Der Jungpfarrer kann sagen: "Ihr Frauen spinnt. Ihr seid einfach nicht berufen. Ihr seid halt blöde Feministinnen. Punkt." 

Er kann aber auch die Frauen einladen, ein paar Flaschen Wein aufmachen und sagen: "Ich habe gelernt, dass Frauen nicht berufen sein können. Bisher habe ich das auch geglaubt. Aber ich würde jetzt gerne von euch hören, warum ihr meint, dass ihr berufen seid. Welche religiösen Erfahrungen stehen für euch dahinter?" 

Das gilt auch umgekehrt. Die Maria 2.0-Frauen können sagen: "Der Jungpfarrer spinnt. Wir sind einfach berufen. Er ist halt ein blöder Sexist. Punkt."

 

Sie können aber auch ihn einladen und sagen: "Wir haben gelernt, dass wir berufen sein können. Bislang haben wir das auch geglaubt. Aber wir würden jetzt gerne von ihnen hören, warum Sie meinen, dass nur Männer berufen sind. Wie begründet das die Kirche?"

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Minuten schrieb laura:

Er kann aber auch die Frauen einladen, ein paar Flaschen Wein aufmachen und sagen: "Ich habe gelernt, dass Frauen nicht berufen sein können. Bisher habe ich das auch geglaubt. Aber ich würde jetzt gerne von euch hören, warum ihr meint, dass ihr berufen seid. Welche religiösen Erfahrungen stehen für euch dahinter?" 

Das kann man natürlich machen, aber glaubst du, dass diese Gespräche angenehm verlaufen wenn der Pfarrer bei seiner Meinung bleibt? Nach dem, was ich vom synodalen Weg und seinen Vertretern mitbekommen habe, scheint die Stimmung da allgemein etwas gereizt zu sein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerade eben schrieb Studiosus:

... , dass eine Änderung meines Standpunktes in dieser Frage, der sich an der Lehre der Kirche orientiert, änderbar wäre. 

 

Und genau hier ist der große Dissens - oder auch die große Herausforderung für alle Theolog*innen: Es geht um die Frage, ob die Lehre der Kirche zeitbedingt und damit - in einem differenzierten Prozess - änderbar ist oder nicht. 

Solange jemand - ob Priester oder nicht spielt keine Rolle - davon ausgeht, dass die Lehre der Kirche unveränderbar ist und seine eigene Reflexion und Kritikfähigkeit letzlich überhaupt keine Funktion hat, braucht er in der Tat keinen Dialog. Dann reicht der Katechismus. 

In dem Moment aber, wo ich an die Ecclesia semper reformanda glaube, könnte jede Anfrage an die Kirche genau der kleine Funke sein, der die Veränderung ins Rollen bringt.

 

Die Neuerungen des 2. Vatikanums haben auch mal sehr klein angefangen. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Minuten schrieb Inge33:

Das gilt auch umgekehrt. Die Maria 2.0-Frauen können sagen: "Der Jungpfarrer spinnt. Wir sind einfach berufen. Er ist halt ein blöder Sexist. Punkt."

Sie können aber auch ihn einladen und sagen: "Wir haben gelernt, dass wir berufen sein können. Bislang haben wir das auch geglaubt. Aber wir würden jetzt gerne von ihnen hören, warum Sie meinen, dass nur Männer berufen sind. Wie begründet das die Kirche?"

Klar.

 

Sie könnten auch fragen: "Sie und wir haben die gleiche Erfahrung von Berufung, sehr ähnliche geistliche Erfahrung. Wie begründen Sie (!) es, dass Sie der Lehre einer Kirche folgen, die Ihre Berufung annimmt und unsere ablehnt?" 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Minuten schrieb laura:

 

Und genau hier ist der große Dissens - oder auch die große Herausforderung für alle Theolog*innen: Es geht um die Frage, ob die Lehre der Kirche zeitbedingt und damit - in einem differenzierten Prozess - änderbar ist oder nicht. 

Solange jemand - ob Priester oder nicht spielt keine Rolle - davon ausgeht, dass die Lehre der Kirche unveränderbar ist und seine eigene Reflexion und Kritikfähigkeit letzlich überhaupt keine Funktion hat, braucht er in der Tat keinen Dialog. Dann reicht der Katechismus. 

In dem Moment aber, wo ich an die Ecclesia semper reformanda glaube, könnte jede Anfrage an die Kirche genau der kleine Funke sein, der die Veränderung ins Rollen bringt.

 

Die Neuerungen des 2. Vatikanums haben auch mal sehr klein angefangen. 

 

Das ist alles richtig. Es geht darum, zu entscheiden, was Kern und was Schale der Botschaft ist. 

 

Und in punkto Frauenordination ist diese Unterscheidung meines Erachtens, unter Zuhilfenahme meiner natürlichen Vernunft und Kritikfähigkeit, erfolgt. Warum sollte man Zeit aufwenden, um sich an Sachverhalten aufzureiben, die entschieden sind? Sicher, die Diskussion geht weiter. Am Ergebnis ändert sie wenig bis nichts. 

 

Außerdem bitte ich doch darum zu differenzieren, ob Entwicklungen theologischer Natur sich gegen bestehende Lehre oder als Fortschreibung derselben verstehen lassen. Über die zweite Kategorie ist gut zu diskutieren, über die erste weniger. 

 

Ja, die Kirche muss sich stets reformieren. Reformieren, d. h. sich näher an ihr eigenes Urbild zurück formen. Nicht sich in etwas anderes verwandeln. Aber da gehen wohl schon beim Begriff der Reform die Meinungen auseinander. 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerade eben schrieb laura:

Klar.

 

Sie könnten auch fragen: "Sie und wir haben die gleiche Erfahrung von Berufung, sehr ähnliche geistliche Erfahrung. Wie begründen Sie (!) es, dass Sie der Lehre einer Kirche folgen, die Ihre Berufung annimmt und unsere ablehnt?" 

Ich würde antworten: "Gar nicht. Ich brauche das nicht zu begründen und habe auch keine Lust dazu. Wenden Sie sich an die zuständigen Dikasterien."  Besonders interessant fände ich solche Gespräche allerdings nicht. Der Pfarrerberuf sollte auch angenehmere Seiten haben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Minuten schrieb Merkur:

Ich würde antworten: "Gar nicht. Ich brauche das nicht zu begründen und habe auch keine Lust dazu. Wenden Sie sich an die zuständigen Dikasterien."  Besonders interessant fände ich solche Gespräche allerdings nicht. Der Pfarrerberuf sollte auch angenehmere Seiten haben.

 

Außerdem gibt es keine Antwort, die diese Art von Anfrage (nach der Frauenordination) befriedigen könnte. Das weis ich aus eigener Erfahrung. Die lehramtliche Argumentation, die hier de jure die einzig verbindliche darstellt, wird nicht akzeptiert. Was soll da ein einfacher Pfarrer ausrichten, wenn selbst die Autorität der Päpste übergangen wird? 

 

Letztendlich wird diese Gruppen nur die Einführung der Frauenordination befriedigen. Und das wird sich die Kirche so gut überlegen müssen, dass sie es wahrscheinlich nicht tun wird. 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Minute schrieb Studiosus:

Außerdem gibt es keine Antwort, die diese Art von Anfrage (nach der Frauenordination) befriedigen könnte. Das weis ich aus eigener Erfahrung. Die lehramtliche Argumentation, die hier de jure die einzig verbindliche darstellt, wird nicht akzeptiert. Was soll da ein einfacher Pfarrer ausrichten? 

Letztendlich wird diese Gruppen nur die Einführung der Frauenordination befriedigen. Und das wird sich die Kirche so gut überlegen müssen, dass sie es wahrscheinlich nicht tun wird. 

 

Ich persönlich gehe davon aus, dass es zwei Möglichkeiten gibt: Entweder die Kirche akzeptiert, dass die Debatte über die Frauenweihe eben nicht beendet ist und geht das Thema neu an. Das hoffe ich sehr. 

Oder aber sie verweigert sich der Debatte weiter. Dann gibt es den stillen und lauten Auszug der Frauen aus der Kirche. Den lauten von denjenigen, die eigentlich als Priesterin zur Verfügung stehen würden. Den leisen von den nächsten Generationen, die sich jetzt schon fragen, was man da überhaupt noch will.

Und dann haben wir die Sekte. Schicksal. 

 

Letztlich wird alles vom Nachfolger von Franziskus abhängen. Wenn der die Reformen wieder blockiert, hat die Kirche in den westlichen Ländern endgültig verloren.

 

In Deutschland nicht so tragisch. Dort gibt es gute Alternativen (wie Papst Franziskus selbst sagt). Aber anderswo? 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@laura

 

Wie gesagt, hier gibt es kein Zusammenkommen. Für dich hängt die Zukunft der Kirche an der Frauenordination. Für mich ebenfalls. Allerdings unter anderen Vorzeichen. Deswegen setzt du dich für sie ein, ich lehne sie entschieden ab. 

 

Das muss man manchmal akzeptieren. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerade eben schrieb Studiosus:

@laura

Wie gesagt, hier gibt es kein Zusammenkommen. Für dich hängt die Zukunft der Kirche an der Frauenordination. Für mich ebenfalls. Allerdings unter anderen Vorzeichen. Deswegen setzt du dich für sie ein, ich lehne sie entschieden ab. 

Das muss man manchmal akzeptieren. 

Und wie gehst du damit um, wenn dir eine Frau von ihrer Berufung berichtet? 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 14 Minuten schrieb Merkur:
vor 23 Minuten schrieb laura:

Er kann aber auch die Frauen einladen, ein paar Flaschen Wein aufmachen und sagen: "Ich habe gelernt, dass Frauen nicht berufen sein können. Bisher habe ich das auch geglaubt. Aber ich würde jetzt gerne von euch hören, warum ihr meint, dass ihr berufen seid. Welche religiösen Erfahrungen stehen für euch dahinter?" 

Das kann man natürlich machen, aber glaubst du, dass diese Gespräche angenehm verlaufen wenn der Pfarrer bei seiner Meinung bleibt? Nach dem, was ich vom synodalen Weg und seinen Vertretern mitbekommen habe, scheint die Stimmung da allgemein etwas gereizt zu sein

Meine Güte!

Wem es in der Küche zu heiß ist, der soll nicht Koch werden!

Ich kann dieses Mimimimi nicht mehr hören!

 

Bei allem was an seinem agieren und seiner Position zu kritisieren ist - da hab ich Respekt vor einem Stefan Oster, der wenigstens das Rückgrat hatte seinen Standpunkt in der Vollversammlung darzulegen, ungeachtet der Gefahr das ihm Kritik entgegen gebracht wird.

 

Der Zölibat wird gerne - nicht nur aber auch - damit begründet das die Priester frei sein sollen Zeugnis abzulegen auch wenn es gefährlich wird. (Das so ziemlich einzige Argument, das ich noch irgendwie gelten lassen kann)

Sich einer emotional geführten Diskussion zu stellen hat nun nichts mit "das Martyrium suchen" zu tun. Wer da schon kneift, der kann auch Frau und Kind haben. Der bringt durch seine mutige Art Zeugnis abzulegen niemanden in Gefahr. 

  • Like 1
  • Haha 2
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 16 Minuten schrieb laura:

Und wie gehst du damit um, wenn dir eine Frau von ihrer Berufung berichtet? 

 

Wie ich mit jeder Berufung unabhängig vom Geschlecht umgehen würde. Die betreffende Person ermuntern, ihr Gefühl des Berufenseins im Gebet zu prüfen und dieses, wenn sich eine Tendenz verfestigt, der Kirche zur Prüfung vorzustellen. 

 

Dann kann es, übrigens auch bei Männern, sein, dass die Kirche in Gestalt ihrer kompetenten Organe urteilt, dass keine Berufung zum Priestertum vorliegt. In diesem Fall würde ich raten, die Stimme der Kirche als Stimme Gottes selbst zu betrachten und einen anderen Stand zu wählen. 

 

Da nun sicher das Argument kommt, die Kirche prüfe die Berufung von Frauen nicht, dann kann ich nur sagen: Jein. Die Kirche prüft keine priesterlichen Berufungen von Frauen, da sie keine Vollmacht hat, diese zu weihen. Daher erübrigt sich die Prüfung. Die Annahme des Kandidaten durch die Kirche ist, neben Neigung und Eignung, ein elementarer Schritt hin zum Priestertum. Wenn die Kirche diese Annahme verweigert oder nach ihrem Selbstverständnis nicht geben kann, dann kann sie nicht erzwungen werden. Wobei die Kirche Frauen allerdings helfen kann, ist zu klären, ob nicht vielleicht eine Berufung in den Ordensstand oder zur geweihten Jungfrauschaft vorliegt. 

 

Das sind die gangbaren Optionen. Das würde ich jeder Frau auch ganz direkt so sagen. Ich bin Mitglied im Club für deutliche Aussprache und halte nichts davon, Menschen falsche Hoffnungen zu machen oder sie in ihren Illusionen zu wiegen. 

 

Natürlich kann man dann weiterhin darauf beharren, dass man doch berufen sei, aber im Endeffekt führt das nur zu Frustrationen und dazu, dass man andere Optionen, die einem das Leben auch in der Kirche eröffnet, nicht mehr wahrnehmen kann. Auch das gilt geschlechterübergfreifend. 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Minuten schrieb Frank:

Sich einer emotional geführten Diskussion zu stellen hat nun nichts mit "das Martyrium suchen" zu tun. Wer da schon kneift, der kann auch Frau und Kind haben. Der bringt durch seine mutige Art Zeugnis abzulegen niemanden in Gefahr. 

Wem soll das denn etwas bringen? Die vorherrschende Emotion, die eine solche Diskussion bei mir hervorrufen würde, wäre Langeweile. Dafür muss man nicht Pfarrer werden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Minuten schrieb Merkur:

Wem soll das denn etwas bringen? Die vorherrschende Emotion, die eine solche Diskussion bei mir hervorrufen würde, wäre Langeweile. Dafür muss man nicht Pfarrer werden.

Ich glaube, du wirst auch nicht Pfarrer, um möglichst viel Spaß zu haben, sondern um Gott und den Menschen zu dienen.  

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Minuten schrieb Merkur:
vor 14 Minuten schrieb Frank:

Sich einer emotional geführten Diskussion zu stellen hat nun nichts mit "das Martyrium suchen" zu tun. Wer da schon kneift, der kann auch Frau und Kind haben. Der bringt durch seine mutige Art Zeugnis abzulegen niemanden in Gefahr. 

Wem soll das denn etwas bringen? Die vorherrschende Emotion, die eine solche Diskussion bei mir hervorrufen würde, wäre Langeweile. Dafür muss man nicht Pfarrer werden.

Überzeichnet gesagt: Jemand der sich in den Dienst der Verkündigung stellt sollte genügend Rückgrat haben das Evangelium auf der Versammlung des örtlichen HVD-Ablegers zu verkündigen.

Dafür ist natürlich jemand ausserordentlich qualifiziert, der sich von Maria 2.0 ins Bockshorn jagen lässt. 

 

Alles klar 

bearbeitet von Frank
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Minuten schrieb laura:

Ich glaube, du wirst auch nicht Pfarrer, um möglichst viel Spaß zu haben, sondern um Gott und den Menschen zu dienen.  

Ich befürchte, dass einige Merkwürdigkeiten in den katholischen Sitten- und Moralvorstellungen sich aus einer solchen Einstellung heraus entwickelt haben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb Studiosus:

 

Ganz ehrlich? Das kann ich nachvollziehen. Manche hadern wohl auch mit ihrer Berufung, wenn man sich ausmalen kann, was einen real in der Kirche in Deutschland erwartet. Das muss man sich - ich spreche hier vornehmlich über den Diözesanklerus in Stellung eines Pfarrers - antun wollen. 

 

Nicht nur, dass gegenüber Priestern heute eine Atmosphäre des Misstrauens herrscht, auch die enge Zusammenarbeit mit Laientheologen und Gremien, die auf Pfarrebene in Deutschland unausweichlich ist, muss man wollen. Ebenso die immer ausufernderen Seelsorgsgebiete. 

 

Da sollten sich junge Männer ganz genau überlegen, ob sie sich für diese konkrete Ortskirche verheizen lassen wollen. 

 

Ein morscher Baum bringt eben auch keine Frucht mehr. Man kann doch gar nicht erwarten, dass in einer Kirche wie der in Deutschland, wo so ziemlich alles den Bach nach unten geht, die Berufenen mit Freude vor den Priesterseminaren Schlange stehen.

 

Das gilt aber ja auch für die Orden. Gott beruft sicher viele Männer und Frauen in Deutschland zum Ordensleben als Mönch oder Nonne, aber auch diese Berufenen finden leider auch nicht mehr ihren Weg in die Klöster.

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Stunde schrieb Sauerteig:

Die Gemeinde hatte die charmante Haltung „Pfarrer kommen und gehen, die Gemeinde bleibt“.

Das ist die jahrzehntelange Erfahrung aller Gemeinden. Man kann es aussitzen, wenn der neue Pfarrer 'spinnt'.

 

vor einer Stunde schrieb Studiosus:

Wenn man auf ein gemeinsames Ziel hinarbeitet, dann sicher nicht. Wenn man jedoch als moderat konservativer Jungpfarrer Mitarbeiter und Pfarrgemeinderäte nach dem Zuschnitt von Maria 2.0 und WisiKi hat, dann kann ich mir erquicklichere Kooperationen vorstellen. 

Man hat ein gemeinsames Ziel!

Und als Pfarrer hat man die Gemiende zusammen zu halten und ggf. zu versöhnen und nicht zu spalten. Das benötigt eine gewisse Demut, egal ob 'moderat' konservativ oder 'moderat' progressiv. Als Priester ist man Diener der Gläubigen, als Pfarrer Diener der Gemeinden.

Und: Ja, der Beruf des Pfarrers ist kein Zuckerschlecken, so wenig wie der Beruf des Lehrers, des Arztes oder des Abteilungsleiters.

 

vor einer Stunde schrieb Studiosus:

Außerdem halte ich persönlich wenig davon, wenn sich Kirchengemeinden ihren Pfarrer zurecht schleifen, d. h. ihn ontologisch kastrieren. Das sollte sich kein Priester in der Funktion eines Pfarrers antun lassen. Als Priester und Pfarrer ist er zuvorderst Gott und seiner kirchlichen Sendung im Auftrag seines Bischofs verpflichtet. Die diversen Sonderwünsche von Gremien kommen danach. 

Als Pfarrer ist man oberster Diener seiner Pfarrei. Entweder, man geht diese verantwortungsvolle Aufgabe mit Demut an und berücksichtigt die Eigenheiten seiner Gemeinden, oder man wird scheitern. Aber wer zuallererst einen Unterschied zwischen "Gott und seiner kirchlichen Sendung im Auftrag seines Bischofs" und "Sonderwünsche von Gremien" sieht, der wird scheitern.

 

vor 56 Minuten schrieb Studiosus:

Außerdem bitte ich doch darum zu differenzieren, ob Entwicklungen theologischer Natur sich gegen bestehende Lehre oder als Fortschreibung derselben verstehen lassen. Über die zweite Kategorie ist gut zu diskutieren, über die erste weniger. 

Sorry, aber diese Unterscheidung gibt es in der Praxis nicht. Bisher wurde noch jede Pirouette der Lehre als ihre Fortschreibung verkauft. Letztlich wendet sich auch jede Fortschreibung gegen die bestehende Lehre, weil diese eben 'doch nicht so ganz richtig' war.

 

Am Ende ist die Glaubwürdigkeit des Pfarrers sein wichtigstes Kapital. Und da ist z.B. ein Bischof Oster, der vor der entscheidenden Abstimmung offen sagt, daß er nicht zustimmen kann, einfach viel glaubwürdiger als ein Weihbischof Schwaderlapp, der das erst danach tut.

Ein Geisticher, der offen seine Meinung vertritt, ohne andere Meinungen abzuwürgen, kann ein passabler Pfarrer sein. Jemand, der seine Meinung durchsetzen will wird Probleme bekommen. Wobei es übrigens egal ist, ob er 'konservativ', 'progressiv' oder sonstwas ist.

 

 

bearbeitet von Moriz
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Stunde schrieb Guppy:

An den Berufungen liegt es ja nicht. Gott wird in Deutschland nicht weniger Männer berufen als in anderen Ländern auf anderen Kontinenten. Das Problem ist ja, dass die berufenen Jungen/Männer sich ihrer Berufung nicht richtig bewusst werden/sie verdrängen oder sie zwar wahrnehmen, aber ihr nicht folgen.

Woher hast  du denn solch intime Kenntnisse über Personen, die ihre Berufung verdrängen ?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 21 Minuten schrieb Moriz:

Man hat ein gemeinsames Ziel!

Und als Pfarrer hat man die Gemiende zusammen zu halten und ggf. zu versöhnen und nicht zu spalten. 

 

 

Das ist richtig, aber bisweilen die Quadratur des Kreises. Die Gemeinde zusammenhalten, Ja und nochmals Ja. Aber zusammenhalten im gemeinsamen Glauben, den Sakramenten und der Leitung. Das kann auch erfordern, manche Strömungen einzuhegen, sie zurück zur Einheit zu rufen. Jedenfalls kann der Pfarrer nicht dafür da sein, kirchenfeindliche Aktionen zu unterstützen, worunter ich manche extremen Auswüchse von Gruppen wie Maria 2.0 oder WisiKi zählen würde. 

 

Der Pfarrer als Diener der Gemeinde ist ein Bild, das mir gefällt. Das darf aber nicht so verstanden werden, dass er sich zum Ermöglicher und Steigbügelhalter bestimmter Agenden macht. Denn, auch das trifft zu, ist der Pfarrer für die Gesamtgemeinde entsandt und darüber hinaus im Auftrag seines Bischofs tätig. Diese verschiedenen Verpflichtungen sind auszutarieren und je nach Situation abzuwägen. 

 

Als übergeordnetes Prinzip sind auch für Pfarrer die Maßgaben partikularen und universalen Kirchenrechts richtungsweisend. Wenn, wie jüngst in Chur, eine Dame am Altar eine Simulation der Eucharistiefeier vornehmen will, dann kann ich das als Pfarrer nicht gestatten, auch wenn die betreffende Dame und ein Großteil der Gemeinde das toll fänden. In solchen Situationen muss der Pfarrer sich auch gegen die Wünsche seiner Gemeinde positionieren und die kirchliche Ordnung aufrecht erhalten. 

 

 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...