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Weltpolitik & Weltwirtschaft


Mistah Kurtz

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vor 22 Minuten schrieb Shubashi:

Von Endsiegen träumen da eigentlich nur Fanatiker.

Kommt darauf an, was Du unter Fanatiker verstehst. Die derzeitige US-Administration, die ursprünglich mit einem raschen Sieg Russlands rechnete, sieht jetzt die Möglichkeit eines solchen Endsieges, Regimechange in Russland inklusive. Vor 2 Tagen gab es dazu in der NYT ein op-ed, in der eindringlich davor gewarnt wird: America and Its Allies Want to Bleed Russia. They Really Shouldn’t

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Eine wechselseitige Abhängigkeit besteht nur, wenn beide Seiten zu gleichem Maße bereit sind, auf Ausbleiben der Leistung des anderen zu verzichten. Da das russ. Volk deutlich eher bereit ist gezwungen wird zu leiden als das unsere dazu bereit ist, kann es keine wirkliche wechselseitige Abhängigkeit geben. Das Beispiel der Montanunion mit Frankreich, das bspw. auf kath.de gebracht wird, ist daher unpassend.

Eine wirkliche wechselseitige Abhängigkeit mit Völkern so stark unterschiedlicher Mentalität wird nicht funktionieren (ich glaube, das Anderssein der russ. Mentalität wird immer noch unterschätzt).

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vor 6 Minuten schrieb rorro:

(ich glaube, das Anderssein der russ. Mentalität wird immer noch unterschätzt)

Nach meiner Erfahrung versteht die Mehrzahl der Deutschen sowieso nicht, dass andere Menschen andere Mentalitäten haben

 

Werner

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Was sollen denn unterschiedliche Mentalitäten sein? Dass Menschen, die in unterschiedlichen Kulturen aufwachsen, eine unterschiedliche Sozialisierung erfahren, ist selbstverständlich. Aber darüber hinaus kann ich mit der Annahme einer quasi angeborenen Mentalität, die sich von Volksgruppe zu Volksgruppe unterscheidet, nichts anfangen. Das sind imo im besten Falle Stereotype wie z.b. Deutschland das Volk der Dichter und Denker, die russische Seele, die faulen Italiener etc., im schlimmsten Falle aber rassistische angehauchte Vorurteile. Kratzt man an der kulturellen Oberfläche, kommt darunter das stets gleiche Wesen zum Vorschein: der Mensch.

 

Die Russen sind nicht per Mentalität leiderprobter, ebenso wenig wie die deutschen per Mentalität Dichter und Denker sind. 

 

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 4 Minuten schrieb Werner001:

Hat jemand was von angeboren gesagt?


Werner 

 

Richtig! Gesellschaften durchlaufen soziale Prozesse, und da Gesellschaften aus Menschen bestehen, prägen diese Prozesse die Menschen, die in ihnen aufwachsen und leben. Da Gesellschaften sich in der Regel langsamer verändern als die Menschen, die sie bilden, bildet sich über die Generationen ein nationaler Habitus heraus, der das Verhalten dieser Menschen zu einem gewissen Grad bestimmt. Nicht alle, nicht immer, aber eben soweit, daß man diesen Habitus von dem anderer Gesellschaften unterscheiden kann. Daran ist nichts Geheimnisvolles. Zu unserem deutschen Habitus gehört zB seit Jahrzehnten, solche Unterschiede zu leugnen, und auch das hat Gründe, die in unserer Geschichte liegen und uns von anderen unterscheiden.

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vor 50 Minuten schrieb Marcellinus:

Zu unserem deutschen Habitus gehört zB seit Jahrzehnten, solche Unterschiede zu leugnen, und auch das hat Gründe, die in unserer Geschichte liegen und uns von anderen unterscheiden.

Ich ahne, bei wem du das abgeschrieben hast. Tatsächlich kann man Unterschiede aber auch sehr wohl wahrnehmen, ohne glühender Nationalist zu sein.

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vor einer Stunde schrieb Werner001:

Hat jemand was von angeboren gesagt?


Werner 

Ich jedenfalls nicht, den ich schreibe von quasi - also sozusagen - angeboren. Das meint, wenn einem ganzen Volk bestimmte Eigenschaften zugesprochen werden, wie eben etwa mit dem Stereotyp der russischen Seele, als wäre das etwas, das quasi - als sozusagen - vererbt wird. 

Ich glaube nicht an Volksmentalitäten, wohl aber an den Einfluss von Sozialisierung und Inkulturation, also von Kindheit auf erlerntes Wissen über Werte, Verhaltensweisen usf.

 

China ist ein gutes Beispiel dafür, wie schnell sich "Mentalitäten" innerhalb eines Volks ändern können. Das kulturelle und gesellschaftliche Gefüge Chinas hat - zumindest in den bevölkerungsreichen Regionen -  innerhalb von ein oder zwei Generationen einen tiefgreifenden Wandel erlebt. Das gleiche eigentlich auch bei uns in Bayern, wenn ich so an meine Kindheit und Jugend in Niederbayern denke. Da hat sich beinahe unbemerkt so etwas wie eine schleichende Kulturrevolution im Kleinen vollzogen.

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 2 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

Was sollen denn unterschiedliche Mentalitäten sein?

 

Sehr tief sitzende kulturelle Eigenheiten, die nicht innerhalb weniger Generationen angeglichen werden können. Bei Individuen mag das mal klappen, bei Kohorten definitiv nicht.

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vor 57 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

China ist ein gutes Beispiel dafür, wie schnell sich "Mentalitäten" innerhalb eines Volks ändern können. Das kulturelle und gesellschaftliche Gefüge Chinas hat - zumindest in den bevölkerungsreichen Regionen -  innerhalb von ein oder zwei Generationen einen tiefgreifenden Wandel erlebt.

 

Ob das einem Mentalitätswandel gleicht, wage ich sehr zu bezweifeln. So ist bspw. das sehr modene Spanien - das weiß ich aus eigener Anschauung - immer noch eine sehr konservative Gesellschaft, auch wenn es nicht so aussieht.

 

Und Länder wie China oder Rußland haben nie eine wirkliche Freiheit des Einzelnen erlebt, daher ist ein Mentalitätswandel noch viel unwahrscheinlicher.

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vor 3 Stunden schrieb rorro:

 

Ob das einem Mentalitätswandel gleicht, wage ich sehr zu bezweifeln. So ist bspw. das sehr modene Spanien - das weiß ich aus eigener Anschauung - immer noch eine sehr konservative Gesellschaft, auch wenn es nicht so aussieht.

Allerdings eine, in der z.B. die katholische Kirche eine untergeordnete Rolle spielt.

 

Nur: Solche Mentalitätsveränderungen passieren in längeren Zeiträumen, nicht innerhalb von zwei bis drei Jahren.

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vor 5 Stunden schrieb MartinO:

Allerdings eine, in der z.B. die katholische Kirche eine untergeordnete Rolle spielt.

 

Korrekt.

 

vor 5 Stunden schrieb MartinO:

Nur: Solche Mentalitätsveränderungen passieren in längeren Zeiträumen, nicht innerhalb von zwei bis drei Jahren.

 

Nicht einmal innerhalb von zwei bis drei Generationen!

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