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Gesundheit im Allgemeinen


mn1217

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vor 27 Minuten schrieb UHU:

Außerdem gab es unter dem Deckmäntelchen des BGM Rückkehrergespräche für Langzeiterkrankte. Die ersten Kollegen fanden diese Gespräche ganz gut. Ganz schnell hat sich jedoch der eigentliche Tenor rumgeschwiegen: Was tust du als Arbeitnehmer, damit du in Zukunft nicht mehr deswegen oder überhaupt so lange ausfällst

 

 

Wenn das wirklich der Tenor war, ist ja schon alles klar:

Man kommt nach längerer Krankheitsphase zurück in den Betrieb und sieht sich sofort wieder einem reichlich diffusem Erwartungsdruck ausgesetzt.

Wäre vermutlich vertrauenswürdiger gewesen, wenn gefragt worden wäre "Was können wir als Arbeitgeber tun, um dir bei einem erfolgreichen Wiedereinstieg in die Arbeit zu helfen.

 

Und nun ja, die Wiedereingliederungen sind ja auch so ne Sache. BEim Arbeitgeber sind sie wohl eher deshalb beliebt, weil der Arbeitnehmer arbeitet, aber nichts kostet. Dass der Arbeitnehmer dann wirklich nur die vorgegebene Arbeitszeit arbeitet, darauf muss er schon ganz allein aufpassen, weil er sonst umgehend in der Mühle drin ist "Ja, aber die Arbeit muss doch irgendwie gemacht werden. Die bleibt sonst liegen, türmt sich auf und infolgedessen muss das halt nach der Wiedereingliederungsphase (durch Überstunden) aufgearbeitet werden. 

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vor 53 Minuten schrieb Moriz:

Für mich klingt das so, als ob diese Gespräche zunächst mal mit einem Arbeitsmediziner geführt werden sollten. Der ist zum einen im Zweifelsfall besser informiert, welche arbeitsspezifischen gesundheitlichen Probleme auftreten können und wie man damit umgehen kann, zum anderen unterliegt er einer gewissen Schweigepflicht, was so ein Gespräch auch von Seiten des Arbeitnehmers freier macht.

Ggf. kann man dann zusammen das Gespräch mit der Abteilungs- oder Geschäftsleitung suchen. Wenn der Arbeitsmediziner dann sagt: Orthopädischer Stuhl ist ein Muß und höhenverstellbarer Schreibtisch sehr sinnvoll, dann hat das möglicherweise auch mehr Gehalt als wenn das Arbeitnehmerlein das wünscht.

Und im Zweifelsfall kann so ein Arzt der Geschäftsleitung auch glaubhaft versichern, daß nicht mit einem neuerlichen längeren Ausfall zu rechnen ist, ohne irgendwelche Details über die große gynäkologische Ausräumung zu erwähnen...

In einer idealen Welt wird das so laufen. In einer idealen Welt gibt es auch genug Arbeitsmediziner.

 

Ich höre über den realen Betriebsfunk nur, daß mit Hängen und Würgen die Pflichtuntersuchungen im maximal möglichen Zeitraum stattfinden.

Darüberhinaus hat inzwischen fast alles nur noch einen Angebotsstatus ...

Und du kommst mit solchen Gesprächen :huh:

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vor 37 Minuten schrieb Die Angelika:

Und nun ja, die Wiedereingliederungen sind ja auch so ne Sache. BEim Arbeitgeber sind sie wohl eher deshalb beliebt, weil der Arbeitnehmer arbeitet, aber nichts kostet.

Aha - also immer noch so, warum etliche/viele Kollegen das HHer Modell nicht wollen.

vor 37 Minuten schrieb Die Angelika:

Dass der Arbeitnehmer dann wirklich nur die vorgegebene Arbeitszeit arbeitet, darauf muss er schon ganz allein aufpassen, weil er sonst umgehend in der Mühle drin ist "Ja, aber die Arbeit muss doch irgendwie gemacht werden. Die bleibt sonst liegen, türmt sich auf und infolgedessen muss das halt nach der Wiedereingliederungsphase (durch Überstunden) aufgearbeitet werden. 

Da wird bei uns extrem aufgepaßt. 4 Stunden Arbeit heißt auch wirklich 4 Stunden Arbeit und dann Feierabend.

Sicherlich auch darin begründet, welche Arbeit geleistet wird, wie die Arbeit eingeteilt wird, usw. usf.

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Es ist noch eine Frage von @uhu offen:

ich habe solche "einzelnen Aktionen" nicht nur erlebt, sondern auch, ganz am Anfang meiner beruflichen Laufbahn, selbst mit durchgeführt.

 

Schade, dass ihr Wiederingleiderungen  so negativ erlebt, ich habe da wirklich einige positive Beispiele erlebt.

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Bei uns (Öffentlicher Dienst) werden die Pflichtuntersuchungen (Sehtests) im vorgegebenen Abstand durchgeführt, hierbei werden u.U. auch Empfehlungen für Bildschirmarbeitsbrillen ausgesprochen. Diese Brillen werden privat erworben und anstandslos bezahlt.

 

Alles andere läuft eigentlich über die individuellen Allgemein- und Fachärzte der Mitarbeiter. Deren Empfehlungen werden nach meinen Erfahrungen im Allgemeinen ohne Probleme umgesetzt, wenn sie umsetzbar sind. So habe ich einen höhenverstellbaren Schreibtisch bekommen, wegen meines Rückens, und einen Großbildschirm, weil ich schlecht sehe. Nachdem bei uns jegliche Teilzeitvereinbarungen anlasslos möglich sind, braucht es da keine ärztlichen Atteste.

 

Bei meiner Frau (ebenfalls öffentlicher Dienst, andere Dienststelle) benötigt man für Teilzeitvereinbarungen ein ärztliches Attest (Ausnahme: Schwerbehinderte mit >50 GdB), da lediglich familiäre und medizinische Gründe anerkannt werden. Hat man ein solches, ist die Teilzeitvereinbarung eine Formsache.

 

Wiedereingliederungen laufen bei uns in Absprache zwischen Personalstelle, Dienstvorgesetztem und Mitarbeiter ab. Liegen Empfehlungen eines behandelnden Arztes vor, werden diese vorrangig beachtet.

 

Pilates oder Rückenkurse finden bei uns in Diensträumen statt, sind aber nicht durch die Dienststelle zertifiziert und somit keine Angebote des Dienstbetriebes.

 

Pensionierungen aus gesundheitlichen Gründen erfolgen auf Antrag aufgrund von privat vorgelegten Gutachten, unter Hinzuziehung des Amtsarztes. Pensionierungen gegen den Willen des Betroffenen benötigen eine umfangreichere amtsärztliche Begutachtung, so dass die Sache ggf. gerichtsfest ist. 

 

Ich wüsste nicht, was ein Arbeitsmediziner in einer ziemlich großen Verwaltungsbehörde besser machen könnte.

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*leer* (falsch abgebogen)

bearbeitet von Soulman
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Am 12.8.2022 um 13:19 schrieb Lothar1962:

Bei uns (Öffentlicher Dienst) werden die Pflichtuntersuchungen (Sehtests) im vorgegebenen Abstand durchgeführt, hierbei werden u.U. auch Empfehlungen für Bildschirmarbeitsbrillen ausgesprochen. Diese Brillen werden privat erworben und anstandslos bezahlt.

 

Alles andere läuft eigentlich über die individuellen Allgemein- und Fachärzte der Mitarbeiter. Deren Empfehlungen werden nach meinen Erfahrungen im Allgemeinen ohne Probleme umgesetzt, wenn sie umsetzbar sind. So habe ich einen höhenverstellbaren Schreibtisch bekommen, wegen meines Rückens, und einen Großbildschirm, weil ich schlecht sehe. Nachdem bei uns jegliche Teilzeitvereinbarungen anlasslos möglich sind, braucht es da keine ärztlichen Atteste.

 

Bei meiner Frau (ebenfalls öffentlicher Dienst, andere Dienststelle) benötigt man für Teilzeitvereinbarungen ein ärztliches Attest (Ausnahme: Schwerbehinderte mit >50 GdB), da lediglich familiäre und medizinische Gründe anerkannt werden. Hat man ein solches, ist die Teilzeitvereinbarung eine Formsache.

 

Wiedereingliederungen laufen bei uns in Absprache zwischen Personalstelle, Dienstvorgesetztem und Mitarbeiter ab. Liegen Empfehlungen eines behandelnden Arztes vor, werden diese vorrangig beachtet.

 

Pilates oder Rückenkurse finden bei uns in Diensträumen statt, sind aber nicht durch die Dienststelle zertifiziert und somit keine Angebote des Dienstbetriebes.

 

Pensionierungen aus gesundheitlichen Gründen erfolgen auf Antrag aufgrund von privat vorgelegten Gutachten, unter Hinzuziehung des Amtsarztes. Pensionierungen gegen den Willen des Betroffenen benötigen eine umfangreichere amtsärztliche Begutachtung, so dass die Sache ggf. gerichtsfest ist. 

 

Ich wüsste nicht, was ein Arbeitsmediziner in einer ziemlich großen Verwaltungsbehörde besser machen könnte.

... paradiesische Zustände. Wirklich!

 

Bei den höhenverstellbaren Schreibtischen war hier das Eis erst gebrochen, als ein ganz großer Chef einen hatte. Dann war es für alle anderen kein Problem mehr. (Ähnliches Gezeter gab es bei der Elternzeit für einen Papa. Anderes Thema!)

 

Auch "schön" war das Bemühen eines selbständigen Physiotherapeuten. Dieser fragte bei meinem AG an, ob Massagen für bestimmte Abteilungen oder auch für alle von Interesse seien. In einer anderen Firma hier vor Ort lief sein Angebot schon länger: Der Betrieb stellt den Raum, der AN bezahlt den Physio und arbeitet die Zeit nach (oder gleicht über das Zeitkonto aus). Ablehnung meiner Chefetage: "Wir haben keinen Raum." Da die gesamte Belegschaft jedoch mindestens zwei taugliche Räumlichkeiten aufzählen konnte, war allen klar, daß es einfach nicht gewollt wurde.

 

 

Das Drama um die örtlichen Rückenkurse möchte ich gar nicht wieder aufwärmen. Nur soviel: Als es zwischendurch mal keine über "meine" Physiotherapie keine anbot, habe ich es gewagt die VHS anzufragen. Mindestens die halbe, wenn nicht sogar zweidrittel, Mindestteilnehmeranzahl hätte ich gleich mitangemeldet. "Nö" meinte die VHS "wollen wir nicht anbieten aus blabliblubb Gründen".

 

Dann kam meine Praxis nach überschaubarer Zeit wieder in die Pötte und bot ein Frühjahrs- und Herbstkurs an. Meine KK wollte jedoch nur einen bezuschussen. Endloses Telefonat.

1. Vorschlag der KK: "Wir bezuschussen (kann auch bezahlen gewesen sein) ihnen einen Raucherentwöhnungskurs."

Ich: "Brauche ich nicht - da überzeugter Nichtraucher." (Meine Lunge ist mir schlicht zu schade.)

2. Vorschlag der KK: "Wir bezuschussen ihnen einen Abnehmkurs."

Ich: "Lieber nicht."

KK: "Warum?" :blink:

Ich: "Bei einem BMI von 18 nicht förderlich."

3. Vorschlag der KK: "Wir bezuschussen ihnen einen Entspannungskurs."

Ich: "Ich bin gleich nicht mehr entspannt! Ich will mich bewegen!"

4. Vorschlag der KK: "Lassen Sie sich von einem Facharzt Rehasport verschreiben."

Ich: "Interessante Logik! Sie wollen Rehasport für 18 Monate finanzieren, aber keine 10 Einheiten für Rückenschule??? :blink:"

KK wurde immer kleinlauter und pampiger.

Ich auch letzteres.

Ende vom Lied war, daß die ausführende Physio schwanger wurde ... dann kam Corona ... das Weiterbildungszertifikat ist inzwischen schon wieder abgelaufen ... Praxis ist übervoll mit Rezeptpatienten ... Rückenkurs gestrichen bis mindestens zum St. Nimmerleinstag ... oder noch länger ...

 

(Am Rande: Alle angebotenen KK-Kurse nicht vor Ort - teilweise 60 km weg.)

 

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vor 19 Minuten schrieb UHU:

KK wurde immer kleinlauter und pampiger.

Ich auch letzteres.

Du hast vergessen, dass wir in Deutschland sind. Vorsorge ist überflüssiger Schnickschnack, aber wenn das Kind im Brunnen liegt, ist nichts zu teuer, um es wieder rauszuziehen 

Also warte bitte, bis du einen Bandscheibenvorfall hast, dann wird alles bezahlt 

 

Werner

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vor 3 Stunden schrieb Flo77:

Das ist Gesundheitspolitik (und nicht nur die) in der Tat schon vor Jahrzehnten.

 

Ich erinnere mich noch gut an den Monent, damals war ich Zivi im örtlichen Krankenhaus, als ich mit der PDL (Pflegedienstleitung) die Entscheidung besprach, daß die kranken Kassen sich für alle öffnen dürfen (also eine BKK XYZ auch Firmenfremde aufnehmen darf) und Krankenhäuser Gewinne und Verluste machen können.

 

Da war mir klar, daß ab dann - und das ist eine Einbahnstraße ohne massenhafte Enteignungen - das Geld entscheidet, wer leben darf und wer nicht.

bearbeitet von rorro
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Die Grünen wollen unwissenschaftlichen Humbug weiter erhalten wissen:

 

https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheit-stuttgart-gruenen-chefin-beklagt-kreuzzug-gegen-homoeopathie-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220827-99-531828

 

So weit zum Thema, man solle auf die Wissenschaft hören.

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vor 17 Minuten schrieb rince:

Die Grünen wollen unwissenschaftlichen Humbug weiter erhalten wissen:

[...]

So weit zum Thema, man solle auf die Wissenschaft hören.

 

Was erwartest du von einer Partei, die sich zu einem großen Teil aus ehemaligen Waldorf-Schülern rekrutiert. Mehr Esoterik geht nicht. 

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Ich erwarte von diesen Esoterik-Schwurblern genau gar nichts. Darum können sie einen manchmal glatt positiv überraschen. Hier allerdings nicht.

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vor 5 Stunden schrieb rince:

Die Grünen wollen unwissenschaftlichen Humbug weiter erhalten wissen:

 

https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheit-stuttgart-gruenen-chefin-beklagt-kreuzzug-gegen-homoeopathie-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220827-99-531828

 

So weit zum Thema, man solle auf die Wissenschaft hören.

Nun, die Vorsitzende der Grünen widerspricht Lucha und Schwelling, und verweist auf den Parteitagsbeschluss von 2020, dass nur noch Therapien von den Krankenkassen bezahlt werden sollen, »die medizinisch sinnvoll und gerechtfertigt sind und deren Wirksamkeit wissenschaftlich erwiesen ist«:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gruene-homoeopathie-debatte-ricarda-lang-distanziert-sich-von-eigenem-landesverband-a-88439033-5fb9-4850-bea9-26b1b5af22f9

 

Zu behaupten, „Die Grünen“ wollten die Homöpathie erhalten, wenn sich gerade mal zwei Leutchen dafür aussprechen, ist dann eben nur parteiisches Vorurteil. 

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Ich erlaube mir mal selbst, ein Thema umzulegen, zu dem ich gerne etwas schreiben möchte, ohne ganze Threads in einen Strudel von OTs zu versenken.

 

Quote

Oh, eine Kollegin in der Ausbildung meiner Tochter zur Hebamme hatte  plötzlich in der Arbeit erst rasende Kopfschmerzen, dann eine halbbseitige Lähmung. Da lief dann das große Programm an, Zugang legte der Oberarzt persönlich, RTW wurde gerufen, ab in die Kopfklinik. War am Ende Migräne, hat in der Gyn aber auch keiner der habilitierten Mediziner erkannt.

 

(Gab danach noch Trouble mit der KV, weil die den Transport nicht zahlen wollte weil "Verlegung innerhalb der Klinik".  Sie konnte denen dann aber doch noch verklickern, dass sie zwar von einer Klinik in die andere verlegt wurde, in der einen aber nicht als Patientin, sondern am Arbeitsplatz war.)


Ich möchte nicht missverstanden werden: selbstverständlich ist es wichtig, im Falle akuter und gravierender gesundheitlicher Störungen geeignete und schnelle medizinische Hilfe zu organisieren.

Nur ist es eben ein Unterschied zwischen sich einfach „komisch“ fühlen und einer gravierenden Beeinträchtigung.

Ein Arzt wird kaum für „rasende Kopfschmerzen“ großes Programm fahren, wenn nicht weitere signifikante Beeinträchtigungen hinzukommen, wie z.B. Paresen, neurologische Ausfälle etc. 

In der modernen Notfallmedizin ist es auch nicht so wichtig, gleich richtige Diagnosen zu stellen, sondern potentielle Bedrohungen („what kills first?“) und medizinische Notwendigkeiten festzulegen („mit verknicktem Bein kann man nicht gehen“ - „wie bringe ich die Person ins Auto, dass es passt und keine unvermeidlichen Schäden entstehen?“)

Es wäre einfach schön, wenn die Leute ein bisschen realistisches Gefühl für den eigenen Zustand entwickeln würden, und dazu ein kleines bisschen medizinisches know-how und gesunden Menschenverstand. 
Deshalb werden junge Menschen ohne diagnostizierte Vorerkrankungen seltenst aus heiterem Himmel Schlaganfall oder Herzinfarkt entwickeln, weil das idR Degenerationsfolgen sind - eine Migräne oder eine Myokarditis kann es aber sehr wohl auch bei jungen Leuten geben, nur hat sowas dann meist auch gravierende Symptome, wenn die Vorboten übersehen werden.

Und gerade Jüngere sollten sich überlegen, aus dem Körper keine Versuchsanlage für chemische und pharmakologische Substanzen aller Art zu machen - die Wahrscheinlichkeit „komischer Zustände“ nimmt dann mit der Zeit massiv zu.

 

Tee geht immer und ganz gelegentlich Wein oder Bier stiften Schaden genug.

bearbeitet von Shubashi
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vor 4 Minuten schrieb Shubashi:

Deshalb werden junge Menschen ohne diagnostizierte Vorerkrankungen seltenst aus heiterem Himmel Schlaganfall oder Herzinfarkt entwickeln

Jein. Ein Kollege von mir hatte mit knapp dreissig Jahren einen Schlaganfall aus heiterem Himmel. Kommt selten vor, kommt aber vor.

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vor 21 Minuten schrieb Moriz:

Jein. Ein Kollege von mir hatte mit knapp dreissig Jahren einen Schlaganfall aus heiterem Himmel. Kommt selten vor, kommt aber vor.

 

Sicher kein Phospholipidsyndrom mit familiärer Genese? Alter paßt perfekt...

 

Dennoch gilt: seltenes ist selten, häufiges ist häufig. Und der Arzt bewegt sich differentialdignostisch vom Häufigen zum Seltenen - alles andere wäre natürlich falsch und würde zu viel übersehen.

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vor 1 Stunde schrieb Shubashi:

Ich erlaube mir mal selbst, ein Thema umzulegen, zu dem ich gerne etwas schreiben möchte, ohne ganze Threads in einen Strudel von OTs zu versenken.

 


Ich möchte nicht missverstanden werden: selbstverständlich ist es wichtig, im Falle akuter und gravierender gesundheitlicher Störungen geeignete und schnelle medizinische Hilfe zu organisieren.

Nur ist es eben ein Unterschied zwischen sich einfach „komisch“ fühlen und einer gravierenden Beeinträchtigung.

Ein Arzt wird kaum für „rasende Kopfschmerzen“ großes Programm fahren, wenn nicht weitere signifikante Beeinträchtigungen hinzukommen, wie z.B. Paresen, neurologische Ausfälle etc. 

In der modernen Notfallmedizin ist es auch nicht so wichtig, gleich richtige Diagnosen zu stellen, sondern potentielle Bedrohungen („what kills first?“) und medizinische Notwendigkeiten festzulegen („mit verknicktem Bein kann man nicht gehen“ - „wie bringe ich die Person ins Auto, dass es passt und keine unvermeidlichen Schäden entstehen?“)

Es wäre einfach schön, wenn die Leute ein bisschen realistisches Gefühl für den eigenen Zustand entwickeln würden, und dazu ein kleines bisschen medizinisches know-how und gesunden Menschenverstand. 
Deshalb werden junge Menschen ohne diagnostizierte Vorerkrankungen seltenst aus heiterem Himmel Schlaganfall oder Herzinfarkt entwickeln, weil das idR Degenerationsfolgen sind - eine Migräne oder eine Myokarditis kann es aber sehr wohl auch bei jungen Leuten geben, nur hat sowas dann meist auch gravierende Symptome, wenn die Vorboten übersehen werden.

Und gerade Jüngere sollten sich überlegen, aus dem Körper keine Versuchsanlage für chemische und pharmakologische Substanzen aller Art zu machen - die Wahrscheinlichkeit „komischer Zustände“ nimmt dann mit der Zeit massiv zu.

 

Tee geht immer und ganz gelegentlich Wein oder Bier stiften Schaden genug.

Komplette Zustimmung.

 

Gerade die Tage erzählte mir eine Krankenschwester, deren Hauptaktionsradius die Notfallaufnahme in einer Kleinstadt ist, von einem Hartz4-Bezieher, der Sonnabendabend mit leichten Rückschmerzen kam. Dann stellte sich raus, daß er diese schon seit Anfang der Woche hat und er weder Lust noch Zeit für das Warten beim Hausarzt hatte.

Das Unverständnis (ganz diplomatisch formuliert) bei der Krankenschwester stieg mit jeder Minute und gipfelte als der Patient anfing, sich deutlich über die Wartezeit zu beschweren. Sie hätte ihm am liebsten vor die Tür inkl. einer RG in der Hand gesetzt.

Ich habe sie total verstanden, zumal solche Vorkommnisse in verschiedenen Ausprägungen häufiger durch die Tür marschieren.

 

Daher hast Du Recht mit der Forderung nach der Nutzung vom gesunden Menschenverstand. Meinem Gefühl nach schwindet er ziemlich rapide und bei manchem nistet sich stattdessen Egoismus ein. (Gibt es für diese Veränderung eine erfolgreiche Threapie? :unsure:)

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vor einer Stunde schrieb rorro:

Sicher kein Phospholipidsyndrom mit familiärer Genese? Alter paßt perfekt...

Keine Ahnung. Ich meinte, da war irgendwas mit dem foramen ovale im Herzen, was bei einem Drittel der Menschen nicht wirklich zuwächst und durch das sich bei ihm ein Blutgerinnsel in die Arterien geschlichen hatte, was normalerweise folgenarm in der Lunge verendet wäre.

 

vor einer Stunde schrieb rorro:

Dennoch gilt: seltenes ist selten, häufiges ist häufig. Und der Arzt bewegt sich differentialdignostisch vom Häufigen zum Seltenen - alles andere wäre natürlich falsch und würde zu viel übersehen.

Wir sprechen hier aber nicht über die ausführliche Diagnose (die im geschilderten Fall schließlich auf 'Migräne' hinauslief), sondern um anstehende, möglicherweise lebensrettende Akutmaßnahmen. Da ist bei halbseitigen neurologischen Ausfällen die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls altersunabhängig hoch genug um die 112 zu rechtfertigen.

So wird ja auch bei jedem heftigen Schlag auf den Kopf sinnvollerweise ein MRT dessselben gemacht, um eine seltene Epidualblutung(?) auszuschließen.

 

Und auch, wenn Du differentialdiagnostisch recht hast: Ich las von einem Fall, wo so ziemlich alles auf Migräne hinwies und die Diagnose 'Hirntumor' dann zu spät kam.

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vor 3 Stunden schrieb Shubashi:

Es wäre einfach schön, wenn die Leute ein bisschen realistisches Gefühl für den eigenen Zustand entwickeln würden, und dazu ein kleines bisschen medizinisches know-how und gesunden Menschenverstand. 

 

Das ist das Grundproblem.

Meine Familie scheint nicht sonderlich schmerzempfindlich zu sein.

Konkret:

Meine Mutter hat keine Gallenblase mehr. Vor zwei Jahren litt sie unter Übelkeit. Da sie hart im Nehmen ist, bildete sie sich ein, dass sie halt ne Magenverstimmung oder so hätte. Sie übergab sich  2 Tage lang immer wieder. Dann rückte ich an und blieb über Nacht, weil ich weiß, wie sie ist. Nach der Nacht zwang ich sie zum Arzt (ähem). Nun der machte einen Ultraschall und diagnostizierte Gallensteine, angeblich in der Gallenblase. Ich klärte ihn auf, dass meine Mutter keine Gallenblase mehr habe, woraufhin er hektisch in der Krankenakte nachsah, dann das Ultraschallbild ziemlich entsetzt betrachtete und uns sofort in die Notaufnahme schickte und uns dort auch ankündigte. Im Krankenhaus würde sie noch am selben Tag operiert. Sie hatte unglaublich große Gallensteine in einem Gallengang, sodass der Arzt das zunächst für die Gallenblase hielt.

Nu ja, das ging nochmal gut.

Seither habe ich mir geschworen, dass ich genauer auf meinen Körper höre. Ich bin nämlich auch nicht sonderlich schmerzempfindlich. Das bedeutete dann, dass ich vor einiger Zeit am Sonntag mit Bauchschmerzen zum ärztlichen Notdienst fuhr. Dort meinte die Ärztin (Nachbarschaft)dann, dass das eine Darmentzündung sei und schärfte mir ( da sie mich zufällig kannte) ein, dass ich montags auf jeden Fall zu meiner Hausärztin gehen solle. Montags fühlte ich mich eigentlich wieder arbeitsfähig, hatte halt noch so ein unbestimmtes Ziehen im Bauch. Aber ich ging zu meiner Hausärztin, die umgehend in die Röhre schickte. Bis zum Ergebnis dieser Untersuchung ging ich wieder arbeiten, weil ich ja nur ein Ziehen im Bauch spürte. Da erreichte mich dann auf dem Handy ihr Anruf, ich solle umgehend zu ihr kommen. Die hat mich dann ordentlich in den Senkel gestellt, weil ich nämlich anscheinend knapp an dem Darmdurchbruch vorbeigeschrammt bin, mich krankgeschrieben und mir klar gesagt, dass ich es ja nicht riskieren solle vor Ende der Krankschreibung wieder zur Arbeit zu gehen. Öhm ...

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Überall und gerade bei der Schulung für betriebliche Ersthelfer wird immer wieder betont. Im Akutfall lieber einmal mehr die 112 anzurufen als nicht. Finde ich auch total logisch und in Ordnung.

Was ich sehr daneben finde, ist das Aufschlagen in einer Notnahme (egal ob via RTW oder privat) mit Beschwerden, die schon seit Tagen oder gar Wochen vom Hausarzt abgeklärt werden hätten können. Dafür sind nun mal die Hausärzte da und nicht die Notaufnahmen, die sich um die Notfälle kümmern sollen/müssen und nicht von Hausarztfällen verstopft werden dürfen.

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vor 30 Minuten schrieb UHU:

Was ich sehr daneben finde, ist das Aufschlagen in einer Notnahme (egal ob via RTW oder privat) mit Beschwerden, die schon seit Tagen oder gar Wochen vom Hausarzt abgeklärt werden hätten können.

Und selbst dafür kann ich manchmal Verständnis haben. Die Woche über ist viel zu tun, da kann man sowohl die Schmerzen als auch die Sorgen verdrängen. Am Wochenende dann nicht mehr. Und dann kann das, was man vorher kleingeredet hat, sich auf einmal übergroß aufblasen. So groß, daß es nicht mehr Zeit bis Montag hat.

Nein, gut ist das nicht.

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