platon Geschrieben 28. April 2003 Melden Share Geschrieben 28. April 2003 (bearbeitet) Liebe Simone, wenn es etwas gibt, was ich nie mag, das sind diese "deterministische" Aussagen, wonach wir alle in die Hölle gewandert wären, hätte Jesus sein Leben nicht für uns hingegeben. Auf die Frage: "Mußte das so unbedingt kommen?" Möchte ich ein Ja und ein Nein ausprechen. Es mußte so kommen, weil der Mensch so böse ist. Gott kannte die Herzen der Menschen, deswegen hat er auch gewußt, daß es so kommen würde. Jesus mußte nicht "notwendig" ans Kreuz, damit wir gerettet werden. Gott ist barmherzig von Ewigkeit her. Eine andere Frage ist: "Werden wir durch Jesu Tod erlöst?" Möchte ich ein eindeutiges Ja antworten. Ich unterscheide drei Weisen, wie man das Sterben Jesu als "Erlösung" verstehen kann. Jede dieser Weisen gibt eine Facette, einen Aspekt von diesem Geheimnis wieder. Nicht tabuisieren möchte ich, daß das Kreuz in der Tat "Torheit" in den Augen der Ungläubigen sein kann. Torheit deshalb, weil Gott auch andere Wege hätte finden können, um den Menschen zu erreichen. Dennoch ist die Torheit Gottes tiefer als jede Weisheit der Menschen, heißt es. Festhalten möchte ich, daß sich aber im Kreuz die Liebe Gottes, die den Menschen nicht zwingen möchte, am besten ausdrückt. [*] Erlösung als "Tatwort". Was Jesus über sich ergehen läßt, ist nicht nur ein dramatisches Ereignis, sondern es ist zugleich Wort Gottes an uns. Es ist sein Ja, das er uns zusagt. Gott sagt Ja zum Menschen, obwohl sie ihn gekreuzigt haben: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tuen." Dies Ja Gottes verstehe ich in einem performativen Sinne, d.h. nichts bleibt wie es war. [*] Das Leiden Christi als "Sinn". An sich ist das Leid sinnlos. Wenn aber durch das Leid hindurch die Liebe sichtbar wird, dann hat das Leid "Sinn". Insofern es Gott ist, der hier für uns leidet, so hat dieses Leiden Gottes eine tiefe Kostbarkeit. So dürfen wir nicht vergessen, was er sich antun läßt, um uns zu erreichen. [*] Das Leiden Christi als "Metapher". Es handelt sich bei der Redeweise um das "Lösegeld" um eine berechtigte mystische Bildsprache für eine tiefere Wirklichkeit und für die Vergebung Gottes. Was soll ich denn mir noch unendlich Gedanken über meine Schuld machen, wenn meine Schuld bereits bezahlt ist. (Die Frage ist nur, ob ich dieses Geschenk der Erlösung im Nachhinein annehme.) Menschen einfachen Glaubens verstehen diese Metapher sehr gut. Der Gebrauch von Metaphern läßt einen tiefer über das bloß Vorhandene schauen. Man darf die Rede der Vergebung nicht soweit überstrapazieren, als ob die Vergebung in jedem Falle und immer nichts kostet. Der Dieb muß ja immerhin stets sein Diebesgut zurückgeben, wenn er das noch hat und die "Möglichkeit" gegeben ist. Und man darf die Rede des Lösegeldes nicht überstrapazieren, weil sonst keine Vergebung möglich wäre. Was mache ich aber, wenn sowohl die Zahlung der Schuld und die Bitte um Vergebung nicht mehr möglich ist? Dann soll ich das nicht in mir begraben, sondern da kann ich damit zu Gott gehen. [*] Das Leiden Christi als "Sinnbild für das Leiden aller Betroffenen." Bloße Vergebung gelingt in der Tat nicht, wenn der Vergebende nur einfach vergißt, unabhängig davon, ob der Täter das bereut. Wirkliche Vergebung ist Begegnung des Täters und des Opfers. Diese Begegnung tut immer weh. Die Vergangenheit, die einem dort einholt, holt den Täter und das Opfer wieder ein. Ohne daß es dem Täter etwas "kostet" ist diese Vergebung nicht wieder zu erreichen. Und manchmal tut die Vergangenheit einfach zu viel weh. Gott trägt für uns diese Schmerzen. Jesus vereint all das Leiden der Menschen in seiner Person. Aber was wäre dieses Leiden ohne die Auferstehung? Die Heilung geschieht nicht durch Vergessen, sondern in der Vergebung. Darum ist Jesus mit Wunden auferstanden. Aber die Schuld ist verwandelt, darum ist er in einem verklärten Leib auferstanden. Die Macht der Vergebung ist das, was er an unserer aller Geschichte vollziehen will. Wenn wir einst auferstehen, so bedeutet das, daß all unser Sein einschließlich unsere Vergangenheit vor Gottes heilende Hände gebracht werden, daß er unser Herz heilen will und dies Wunder der Versöhnung zwischen den Menschen bewirken will; sicher nicht ohne uns. Grüße, Carlos bearbeitet 28. April 2003 von platon Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pmn Geschrieben 28. April 2003 Melden Share Geschrieben 28. April 2003 Liebe Simone, wenn es etwas gibt, was ich nie mag, das sind diese "deterministische" Aussagen, wonach wir alle in die Hölle gewandert wären, hätte Jesus sein Leben nicht für uns hingegeben. Auf die Frage: "Mußte das so unbedingt kommen?" Möchte ich ein Ja und ein Nein ausprechen. Es mußte so kommen, weil der Mensch so böse ist. Gott kannte die Herzen der Menschen, deswegen hat er auch gewußt, daß es so kommen würde. Jesus mußte nicht "notwendig" ans Kreuz, damit wir gerettet werden. Gott ist barmherzig von Ewigkeit her. Eine andere Frage ist: "Werden wir durch Jesu Tod erlöst?" Möchte ich ein eindeutiges Ja antworten. Ich unterscheide drei Weisen, wie man das Sterben Jesu als "Erlösung" verstehen kann. Jede dieser Weisen gibt eine Facette, einen Aspekt wieder von diesem Geheimnis wieder. Nicht tabuisieren möchte ich, daß das Kreuz in der Tat "Torheit" in den Augen der Ungläubigen sein kann. Torheit deshalb, weil Gott auch andere Wege hätte finden können, um den Menschen zu erreichen. Festhalten möchte ich, daß sich aber im Kreuz die Liebe Gottes, die den Menschen nicht zwingen möchte, am besten ausdrückt. [*] Erlösung als "Tatwort". Was Jesus über sich ergehen läßt, ist nicht nur ein dramatisches Ereignis, sondern es ist zugleich Wort Gottes an uns. Es ist sein Ja, das er uns zusagt. Gott sagt Ja zum Menschen, obwohl sie ihn gekreuzigt haben: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tuen." Dies Ja Gottes verstehe ich in einem performativen Sinne, d.h. nichts bleibt wie es war. [*] Das Leiden Christi als "Sinn". An sich ist das Leid sinnlos. Wenn aber durch das Leid hindurch die Liebe sichtbar wird, dann hat das Leid "Sinn". Insofern es Gott ist, der hier für uns leidet, so hat dieses Leiden Gottes eine tiefe Kostbarkeit. So dürfen wir nicht vergessen, was er sich antun läßt, um uns zu erreichen. [*] Das Leiden Christi als "Metapher". Es handelt sich bei der Redeweise um das "Lösegeld" um eine berechtigte mystische Bildsprache für eine tiefere Wirklichkeit und für die Vergebung Gottes. Was soll ich denn mir noch unendlich Gedanken über meine Schuld machen, wenn meine Schuld bereits bezahlt ist. (Die Frage ist nur, ob ich dieses Geschenk der Erlösung im Nachhinein annehme.) Menschen einfachen Glaubens verstehen diese Metapher sehr gut. Der Gebrauch von Metaphern läßt einen tiefer über das bloß Vorhandene schauen. Man darf die Rede der Vergebung nicht soweit überstrapazieren, als ob die Vergebung in jedem Falle und immer nichts kostet. Der Dieb muß ja immerhin stets sein Diebesgut zurückgeben, wenn er das noch hat und die "Möglichkeit" gegeben ist. Und man darf die Rede des Lösegeldes nicht überstrapazieren, weil sonst keine Vergebung möglich wäre. Was mache ich aber, wenn sowohl die Zahlung der Schuld und die Bitte um Vergebung nicht mehr möglich ist? Dann soll ich das nicht in mir begraben, sondern da kann ich damit zu Gott gehen. [*] Das Leiden Christi als "Sinnbild für das Leiden aller Betroffenen." Bloße Vergebung gelingt in der Tat nicht, wenn der Vergebende nur einfach vergißt, unabhängig davon, ob der Täter das bereut. Wirkliche Vergebung ist Begegnung des Täters und des Opfers. Diese Begegnung tut immer weh. Die Vergangenheit, die einem dort einholt, holt den Täter und das Opfer wieder ein. Ohne daß es dem Täter etwas "kostet" ist diese Vergebung nicht wieder zu erreichen. Und manchmal tut die Vergangenheit einfach zu viel weh. Gott trägt für uns diese Schmerzen. Jesus vereint all das Leiden der Menschen in seiner Person. Aber was wäre dieses Leiden ohne die Auferstehung? Das Leiden ist nicht vergessen, sondern vergeben. Darum ist Jesus mit Wunden auferstanden. Aber die Schuld ist verwandelt, darum ist er in einem verklärten Leib auferstanden. Die Macht der Vergebung ist das, was er an unserer aller Geschichte vollziehen will. Wenn wir einst auferstehen, so bedeutet das, daß all unser Sein einschließlich unsere Vergangenheit vor Gottes heilende Hände gebracht werden, daß er unser Herz heilen will und dies Wunder der Versöhnung zwischen den Menschen bewirken will; sicher nicht ohne uns. Grüße, Carlos Lieber Carlos, so heißt Du doch, sind das Deine Worte mit den recht langen Textbausteine, dann Respekt. Oder sagst Du es vielleicht mit Deinen Worten mal kurz und bündig, auf die Frage "Warum wurde Jesus gekreuzigt ?", in DREI kurzen verständlichen Sätzen Dein "darum"? fragt und grüßt peter Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast Juergen Geschrieben 29. April 2003 Melden Share Geschrieben 29. April 2003 Nehmen sich die Gläubigen auf diesem winzigen Planeten nicht etwas zu wichtig? Nö. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pedrino Geschrieben 29. April 2003 Melden Share Geschrieben 29. April 2003 (bearbeitet) Weil du in meinen Augen teuer und wertvoll bist und weil ich dich liebe, gebe ich für dich ganze Länder und für dein Leben ganze Völker. (Jes 43,4) Schau dich um in der gegenwärtigen und in der vergangenen Welt. Ich kann nicht erkennen, dass ein Schöpfergott oder dessen Sohn die Menschen als "teuer und wertvoll" betrachtet und sie für den Einzelnen ganze Länder und für das Leben dieses Einzelnen, ganze Völker geben (was immer dies bedeutet). Ihr solltet euch wirklich von Worthülsen verabschieden, vielleicht verändert sich dadurch die Welt zum Positiven. Solange man das '"Kind" nicht beim richtigen Namen nennt, fühlt es sich nicht angesprochen (die Allerweltsprobleme personifiziert). bearbeitet 29. April 2003 von pedrino Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mat Geschrieben 29. April 2003 Melden Share Geschrieben 29. April 2003 Hallo, also mein Professor hatte folgende These: Jesus konnte nicht dafür angeklagt werden, dass er sich selbst als Gottes Sohn bezeichnet hat (dies sei ein Missverständnis der Evangelisten), da dies nach jüdischem Recht dieser Zeit kein Verbrechen gewesen sei (schließlich war Jesus bei weitem nicht der Einzige, der sich als Messias und Sohn Gottes bezeichnete) Das einzige todewürdige Verbrechen, dass er beging, war die Lästerung gegen den Tempel ('reißt diesen Tempel nieder, ich will ihn in drei Tagen wieder aufbauen'). Due Evangelisten fügen hinzu, dass sich dieser Satz nicht auf den Jerusalemer Tempel bezog sondern auf Jesus selbst, dies aber von den Umstehenden nicht verstanden wurde. Ich habe keine Ahnung, wie ernst man diese These nehmen muss, aber ich stelle sie hier einfach 'mal vor, viele Grüße, Matthias Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Erich Geschrieben 29. April 2003 Melden Share Geschrieben 29. April 2003 Lieber Wolfgang, >> In meinem letzen Posting hingegen widmete ich mich der Frage, ob es der Kreuzestod an sich notwendig war oder ob nicht ein anderer Tod das gleiche Ergebnis nach sich gezogen hätte. << das einzige Mittel, was uns Menschen aus der Patsche, in die wir durch die Erbsünde gelangt sind, rauskommen, ist der Gehorsam gegenüber Gott. Das ist die einzige Medizin, die hilft. Diese Medizin hat Jesus selbst geschluckt – und zwar bis zur bittersten Neige. Klar, er hätte durch einen Infekt sterben können – aber dann wäre sein Gehorsam nicht anders gewesen als der, den jeder Mensch aufbringen muss. Aber, als Herrscher sich von seinen „Untergebenen“ zu Tode foltern zu lassen und sich nicht zu wehren, obwohl die Möglichkeit vorhanden wäre – dass erfordert höchsten Gehorsam gegenüber dem, der so einen qualvollen Tod für nötig erachtet. Jesu Tod am Kreuz war kein Unfall, sondern die unerbittliche Konsequenz meiner Schuld. Es ist die gerechte Strafe für mich, die Jesus mir abgenommen hat!! Gruss Erich Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pedrino Geschrieben 29. April 2003 Melden Share Geschrieben 29. April 2003 ......., ist der Gehorsam gegenüber Gott. Was bedeutet "Gehorsam" gegenüber Gott, wenn die Menschen durch die biologische Gesetzmäßigkeit gezwungen sind, anderen Lebewesen, hier den Tieren, das Leben nehmen müssen, um selbst nicht an Hunger sterben zu müssen? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
zorn0 Geschrieben 30. April 2003 Autor Melden Share Geschrieben 30. April 2003 Warum kreuzigten die Menschen Jesus? Also ich denke als erstes sollten die Umstände bedacht werden, in denen der Mensch Jesus geboren wurde. Das heißt Jesus war der Sohn des Zimmermanns Josef und seiner Frau Maria aus Nazareth. Für die Menschen seiner Zeit war Jesus nicht mehr und nicht weniger. Der Sohn des Zimmermanns lebte mitten unter ihnen, aus seiner Kinder und Jugendzeit wird in den Evangelien kaum etwas bereichtet. Nur das er als 12 jähriger im Tempel zurück blieb, und sich seine Eltern verständlicher weise Sorgen machten. Nun gut ein 12 jähriger Junge der großes Interesse an den Schriften der Väter zeigte, auch das dürfte nicht als allzu ungewöhnlich aufgefallen sein. Aber der Grund für seine Kreuzigung muss sehr tief greifend gewesen sein. Denn die ihn entgegen gebrachte Wut „Kreuzige ihn“ kann nicht die Wut auf den Zimmermannsjungen gewesen sein. Jesus hat sich mit den Gesetzen und den Gebräuchen der Menschen seiner Zeit auseinander gesetzt. Diese als falsch und nicht Gott gewollt bezeichnet. Er hat ein Umdenken gefordert das sich bis tief hinein in das Alltagsleben auswirkte […]. Und genau damit könnte er den Zorn und die Wut der Mächtigen ausgelöst, und auf sich gezogen haben. Denn es ist doch in jeder Gesellschaftsordnung das gleiche Schema: Jene die an den herrschenden Umständen Profitieren sitzen an den Schalthebel der Macht. Jeder der jene Mächtigen Profiteure kritisiert wird zu ihren Gegner. So wurden sie (die Menschen der Zeit Jesus) auf ihn aufmerksam, so wie ich meine. Aber eines gibt es dabei doch noch zu bedenken, wer musste die Reden Jesus fürchten? Jesus hatte seiner Zeit keine Massenmedien die über ihn berichteten, keine TV und Radioprogramme die über seine Sicht der Dinge berichteten. Er hatte nicht einmal ein Internetforum in den er seine Meinung darstellen konnte. Jesus erreichte nur einen ganz kleinen Teil der Öffentlichkeit, und wer glaubt den einen Zimmermannsjungen, das ER in Namen Gottes spricht? Wurde Jesus überhaupt von der Öffentlichkeit ernst genommen? Aus heutiger Mitteleuropäischer Sicht scheint dass nicht sehr wahrscheinlich zu sein. Also warum hatten die Mächtigen so große Angst vor seinen Reden und Handeln, dass sie beschlossen ihn zu töten. Von Jesus musste doch eine Strahlkraft ausgehen, die begeisterte, die sein Reden und Handeln als erstrebenswert erscheinen ließ, und die ihn umgebenden Menschen mussten damit angefangen haben seine Vorstellungen umzusetzen. Und jetzt bekamen die Mächtigen der Region Jesus Angst, die Ideen dieses Jesus könnten sich ausbreiten, und ihre MACHT ihre PRIVILEGIEN und ihren WOHLSTAND zerstören. Jetzt da sich die Ideen des Zimmermannsjungen gegen die Privilegien der Regierenden richteten, jetzt beschlossen sie ihn zu töten und ihr MACHT zu erhalten. Ob der Anlass nun sein Auftreten in Tempel war „ als er die Geldwechsler und Händler hinausgeißelte […]“ oder die Botschaft seiner Wunder, rückt angesichts der getroffenen Enzscheidung der Mächtigen eher in den Hintergrund. Jesus wurde aus Angst gekreuzigt und aus Wut getötet seine Lehre lebt noch heute, und wird ewig nicht mehr in Vergessenheit geraten. (Die Mächtigen der Zeit Jesus sind gescheitert, aber die Macht gehört nach wie vor den Mächtigen, aber das Wort des Zimmermannjungens gehört den Christen) Gut es gibt auch die Theologische Sicht des Erlöserwerkes, davon wussten die Menschen seiner Zeit aber nichts, demnach dürfte das für den Grund, das ihn die Menschen kreuzigten ausscheiden. Aber das wäre eine andere Dimension aber das würde den Rahmen meines Beitrages, endgültig sprengen vielleicht ein andermal. Gruß zorn0 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Woge Geschrieben 30. April 2003 Melden Share Geschrieben 30. April 2003 Lieber Wolfgang, >> In meinem letzen Posting hingegen widmete ich mich der Frage, ob es der Kreuzestod an sich notwendig war oder ob nicht ein anderer Tod das gleiche Ergebnis nach sich gezogen hätte. << das einzige Mittel, was uns Menschen aus der Patsche, in die wir durch die Erbsünde gelangt sind, rauskommen, ist der Gehorsam gegenüber Gott. Das ist die einzige Medizin, die hilft. Diese Medizin hat Jesus selbst geschluckt – und zwar bis zur bittersten Neige. Klar, er hätte durch einen Infekt sterben können – aber dann wäre sein Gehorsam nicht anders gewesen als der, den jeder Mensch aufbringen muss. Aber, als Herrscher sich von seinen „Untergebenen“ zu Tode foltern zu lassen und sich nicht zu wehren, obwohl die Möglichkeit vorhanden wäre – dass erfordert höchsten Gehorsam gegenüber dem, der so einen qualvollen Tod für nötig erachtet. Jesu Tod am Kreuz war kein Unfall, sondern die unerbittliche Konsequenz meiner Schuld. Es ist die gerechte Strafe für mich, die Jesus mir abgenommen hat!! Gruss Erich Lieber Erich, mit dem Gehorsam stimme ich Dir voll und ganz zu, aber das hätte auch bei einer tödlichen Krankheit so sein können. Jesus Christus hatte zahlreiche Menschen von "unheilbaren" Krankheiten befreit, Er hätte das dann bei sich selbst ebenfalls geschafft und z.B. ein langes Dahinsiechen vermieden, das u.U. nicht weniger schmerzhaft als der Kreuzestod gewesen wäre. Auch in diesem Fall wäre der Gehorsam groß und notwendig. Eine interessante Sichtweise ist, dass der qualvolle Tod Jesu Christi die "unerbittliche Konsequenz" meiner bzw. unser aller Schuld ist. Ich sage es mal so: Es passt ins Bild, aber waren diese Qualen wirklich notwendig? Hm, mir gefällt Simones Zitat aus dem Handbuch für Dogmatik, wo das Zulassen durch Gott im Mittelpunkt steht. Für mich besteht die unerbittliche Konsequenz darin, dass Jesus Christus in dem Augenblick, da Er unsere Schuld trägt, die absolute Gottverlassenheit spürt ("Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"), und diese Verzweiflung (der Gottverlassenheit) die körperlichen Schmerzen am Kreuz bei weitem übersteigt. Diesen Schmerz der Gottverlassenheit sehe ich als unausweichlich an, aber nicht den Martertod am Kreuz. Liebe Grüße, Wolfgang Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Woge Geschrieben 30. April 2003 Melden Share Geschrieben 30. April 2003 Lieber zorn0, zu den Gründen der Verurteilung Jesu Christi zählen noch: - Enttäuschung der Juden, dass Er die Römer nicht rausschmeißen wollte (falsche Erwartungshaltung) - Gotteslästerung (siehe Verhandlung vor dem Hohen Rat) - Seine Kritik am Selbstverständnis, der Selbstzufriedenheit und der Scheinheiligkeit der Pharisäer - falsches Messiasbild der Juden (mit dessen Ankunft das Übel auf der Welt endet) Liebe Grüße, Wolfgang Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast Ketelhohn Geschrieben 30. April 2003 Melden Share Geschrieben 30. April 2003 »Aber wenn Jesu Lehre angenommen worden wäre, wenn die Menschen nicht geschrieen hätten „Ans Kreuz mit ihm“, dann wäre Jesu Tod doch aus göttlicher Sicht keine Notwendigkeit zur Erlösung gewesen!« (Simone) Jesus hat keine Lehre gebracht, sondern sich selbst. Wie Erich geschrieben hat: »Jesu Tod am Kreuz war kein Unfall, sondern die unerbittliche Konsequenz meiner Schuld. Es ist die gerechte Strafe für mich, die Jesus mir abgenommen hat!!« (Erich) »Für mich besteht die unerbittliche Konsequenz darin, daß Jesus Christus in dem Augenblick, da Er unsere Schuld trägt, die absolute Gottverlassenheit spürt ("Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"), und diese Verzweiflung (der Gottverlassenheit) die körperlichen Schmerzen am Kreuz bei weitem übersteigt.« (Wolfgang) Und doch war Er selber Gott: Wie geht das zusammen? – Wolfgang, lies einmal den Psalm insgesamt, den Christus am Kreuz rezitiert. Fällt dir etwas auf? Der Herr deutet seinen Tod. Er erzeigt sich als die Erfüllung jener Prophezeihung vom geschundenen, zerschlagenen Gottesknecht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Woge Geschrieben 1. Mai 2003 Melden Share Geschrieben 1. Mai 2003 Lieber Robert, noch sehe ich keinen Widerspruch. Genau wie in dem Psalm fühlt Jesus Christus die Gottverlassenheit, ohne dass Er in Seinem Glauben und Vertrauen wankt, auch nicht am Kreuz. Ich stimme auch völlig zu, dass hier der Tod gedeutet wird. Ich wiederhole aber noch einmal: Weil Jesus Christus am Kreuz gestorben ist, konnte David seinen Psalm so formulieren und Jesaja die Qualen des Gottesknechtes beschreiben. Jesus Christus starb aber nicht am Kreuz, weil David und Jesaja es so vorhergesagt hatten. Um es drastisch zu formulieren: Hätte Jesus Christus unsere Schuld auf sich genommen und aufgrund einer tödlichen Krankheit gelitten, dann würden wir jetzt einen verifizierten Psalm 22 und ein abweichendes Gottesknechtlied im AT lesen können. Liebe Grüße, Wolfgang Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast Ketelhohn Geschrieben 1. Mai 2003 Melden Share Geschrieben 1. Mai 2003 Volle Zustimmung. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Tami Geschrieben 2. Mai 2003 Melden Share Geschrieben 2. Mai 2003 Aber Jesus mußte sich ja kreuzigen lassen weil sein Leben nach einem Plan ablief der dies vorsah. Im Grunde war es eine Art Suizid. Aber auch daß nicht wirklich weil er ja wußte daß er nicht ums Leben kommt. Hi, was ich mich die ganze Zeit schon Frage: sicher, Jesus mußte sterben, weil es so "geplant" war. Aber ich habe da ein Problem mit Judas Iskariot, wenn er Jesus verraten mußte, dann kann er doch eigentlich nicht "verdammt" sein, aber andererseits hat Jesus ja auch nicht gejubelt, daß er ausgeliefert wird. Hat auf dieses Überlegung einer von euch eine Antwort? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
platon Geschrieben 3. Mai 2003 Melden Share Geschrieben 3. Mai 2003 Ich "glaube" eher, der Mensch war es, der das geplant hatte. Gott hatte lediglich vorausgesehen, daß es so geschehen würde.... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
platon Geschrieben 3. Mai 2003 Melden Share Geschrieben 3. Mai 2003 Die Kirche hat zwar viele Menschen für heilig erklärt, aber noch nie hat sie verbindlich erklärt, daß Person XY in der Hölle schmoren würde. Man tut nicht verkehrt daran, die Frage offen zu lassen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
zorn0 Geschrieben 3. Mai 2003 Autor Melden Share Geschrieben 3. Mai 2003 Die Kirche hat zwar viele Menschen für heilig erklärt, aber noch nie hat sie verbindlich erklärt, daß Person XY in der Hölle schmoren würde. Man tut nicht verkehrt daran, die Frage offen zu lassen. Hallo Carlos Was passierte eigentlich mit den Menschen Judas Eskariot. Soweit ich weiß heißt es über ihn es wäre besser er wäre nie geboren. Judas Eskariot ist in der Hölle!!! gruß Zorn0 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Thofrock Geschrieben 3. Mai 2003 Melden Share Geschrieben 3. Mai 2003 Judas Eskariot ist in der Hölle!!! Dabei hat der auch nur getan was im Drehbuch stand. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Woge Geschrieben 4. Mai 2003 Melden Share Geschrieben 4. Mai 2003 Judas Eskariot ist in der Hölle!!! Dabei hat der auch nur getan was im Drehbuch stand. Hat er nicht! Gott hat kein Drehbuch verfasst, nach dem Geschichte abläuft. Er hat jedem Menschen die Freiheit zur eigenen Entscheidung gegeben, und Judas Iskariot hat sich aus freiem Willen zum Verrat entschieden. Da Gott, der außerhalb jeder Zeit steht, wusste, was passieren würde, konnte auch Jesus Christus den Verrat vorhersagen. Ob Judas Iskariot dafür in der Hölle schmort - dazu gibt es keine konkrete Aussage (die Bibel bietet z.B. auch zwei Versionen seines Todes an), aber das Jesuswort wiegt natürlich sehr schwer. In jedem Fall ist ihm aber die gleiche Chance wie den mit Jesus Christus zum Kreuzestod verurteilten Verbrechern geblieben, nämlich die Reue bis kurz vor dem Tod und die daraus resultierende Rettung. Dass Judas im Nachhinein bereut hat, finden wir z.B. bei Mt 27,3-5, auch wenn dort der Selbstmord die falsche Entscheidung war. Im übrigen warnte Jesus Christus auch eindringlich davor, eine Aussage darüber zu treffen, wer verworfen wird. Das hieße nämlich, dass wir selbst ein Maß anlegen ("weil er dies oder jenes getan hat, kommt er in die Hölle"), und damit würden wir an uns selbst ein Maß anlegen, dem wir kaum gerecht werden können. Liebe Grüße, Wolfgang Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
platon Geschrieben 4. Mai 2003 Melden Share Geschrieben 4. Mai 2003 Was passierte eigentlich mit den Menschen Judas Eskariot. Soweit ich weiß heißt es über ihn es wäre besser er wäre nie geboren. Judas Eskariot ist in der Hölle!!! Man kann es so formulieren, daß man den "Verdacht" hat, daß er womöglich in der Hölle sitzt. Dies verbindlich zu erklären oder zu behaupten, das ist eine andere Sache. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Patrick Geschrieben 4. Mai 2003 Melden Share Geschrieben 4. Mai 2003 Ich hätte eine andere Frage: Was wäre geschehen, wenn Jesus nicht gekreuzigt worden wäre? Dann gäbe es dieses Forum nicht - Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
zorn0 Geschrieben 4. Mai 2003 Autor Melden Share Geschrieben 4. Mai 2003 Hallo Carlos Lesen wir einmal nach so steht in Lukas 22,22 Der Menschensohn muss zwar den Weg gehen, der ihm bestimmt ist, Aber weh dem Menschen, durch den er verraten wird! Gut Carlos zu einer Vermutung dass Jesus damit die Hölle gemeint hat, können wir daraus schon ableiten. Also gut sicher ist das noch nicht also lesen wir weiter in Johannes 17,12 Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast. Und ich habe sie bewahrt, und keiner von ihnen ist verloren außer dem Sohn des Verderbens, damit sich die Schrift erfüllt. Tja Carlos an dieser Stelle habe zumindest ich keine Bedenken mehr, wenn ich die Feststellung treffe der Mensch Judas Eskariot ist in der Hölle. Jesus bestätigt dass er ihn verloren hat!!!! Und die Schrift bestätigt diese Aussage Jesus ausdrücklich!!!! Der Mensch der Jesus verraten hat der Sohn des Verderbens ist verloren. Ich Glaube noch eindeutiger kann eine Aussage nicht getroffen werden. Nun gut ob wir das als Faktum wie ich betrachten, oder als Verdacht wie du, was können wir Heute daraus für uns an Erkenntnis gewinnen. Wollte Jesus zum hunderelfzigsten Male seine Barmherzigkeit und Güte an uns mitteilen, das Angesichts der Tatsache des Verrates des Menschensohnes mit seiner anschließenden Kreuzigung dennoch Vergebung möglich ist, indem wir so wieso alle in den Himmel kommen. Oder wollte Jesus einen abschließende Mahnung an jene überliefern die Jesus durch die 2000 jährige Geschichte immer und immer wieder verraten und „gekreuzigt“ haben. Nein ich will nicht darüber urteilen wer die Hölle verdient und wer nicht, aber zumindest ich verstehe diese Worte Jesus als Mahnung Dass jeder der verrat gegen JESUS ausübt verloren ist, und damit ein Sohn des verderbens Das ist zumindest das Fazit das ich daraus lerne. Zorn0 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Woge Geschrieben 5. Mai 2003 Melden Share Geschrieben 5. Mai 2003 "... wer nicht glaubt, ist schon gerichtet ..." (nochmals Johannes) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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