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Wie frauenfeindlich ist die Kirche eigentlich?


Shubashi

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vor 3 Stunden schrieb Marcellinus:

Es gibt im Supermarkt übrigens wieder Spekulatius - und all das andere „Herbstgebäck“. ;)

 

Der Markt in seiner unermesslichen Gier und Güte befreit die Frau vom Zwang des Selberbackenmüssens, das in der kirchlichen Tradition der Weihnachtsvorbereitungen steht, und sorgt durch den frühen Angebotstermin zuverlässig dafür, dass Hausfrauen, die sich weiter dem frauenfeindlichen Diktat kirchlich konnotierter Riten beugen und im Dezember vor dem heimischen Backofen schuftend Lebkuchen, Spekulatius, Zimtsterne und Mandelhäufchen produzieren, von ihren Familien ein schnödes "Ich kann das Zeug nicht mehr sehen!" ernten.

Habe ich dich da im Kontext des Thread-Themas richtig verstanden?

 

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vor 3 Minuten schrieb Alfons:
vor 3 Stunden schrieb Marcellinus:

Es gibt im Supermarkt übrigens wieder Spekulatius - und all das andere „Herbstgebäck“. ;)

 

Der Markt in seiner unermesslichen Gier und Güte befreit die Frau vom Zwang des Selberbackenmüssens, das in der kirchlichen Tradition der Weihnachtsvorbereitungen steht, und sorgt durch den frühen Angebotstermin zuverlässig dafür, dass Hausfrauen, die sich weiter dem frauenfeindlichen Diktat kirchlich konnotierter Riten beugen und im Dezember vor dem heimischen Backofen schuftend Lebkuchen, Spekulatius, Zimtsterne und Mandelhäufchen produzieren, von ihren Familien ein schnödes "Ich kann das Zeug nicht mehr sehen!" ernten.

Habe ich dich da im Kontext des Thread-Themas richtig verstanden?

 

Das mag in der Praxis so sein, und ja, ich finde das frühe Einscheinen von Gebäck, das nach meinem Gefühl eher in die kältere Jahreszeit gehört, bei 25º eher deplatziert. Aber mein Post war einfach nur eine Assoziation zum Post von @Higgs Boson und deren Spekulatius. ;)

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vor 3 Minuten schrieb Marcellinus:

Aber mein Post war einfach nur eine Assoziation zum Post von @Higgs Boson und deren Spekulatius. ;)

 

Ah, danke für den Hinweis. Das Higgs-Posting hätte ich sonst übersehen, und das wäre schade gewesen.

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vor 56 Minuten schrieb Alfons:

 

Der Markt in seiner unermesslichen Gier und Güte befreit die Frau vom Zwang des Selberbackenmüssens, das in der kirchlichen Tradition der Weihnachtsvorbereitungen steht, und sorgt durch den frühen Angebotstermin zuverlässig dafür, dass Hausfrauen, die sich weiter dem frauenfeindlichen Diktat kirchlich konnotierter Riten beugen und im Dezember vor dem heimischen Backofen schuftend Lebkuchen, Spekulatius, Zimtsterne und Mandelhäufchen produzieren, von ihren Familien ein schnödes "Ich kann das Zeug nicht mehr sehen!" ernten.

Habe ich dich da im Kontext des Thread-Themas richtig verstanden?

 

 

Das ist fürwahr eine völlig übersehene absolut kirchenfeindliche Aktion des Marktes, die der Unterminierung des traditionellen kirchlichen Bild von der wahren Frau dient. Buk doch schon Maria in hingebungsvoller Demut Lebkuchen, Spekulatius und Mandelhäufchen zum Geburtstag ihres göttlichen Sohnes.

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vor 2 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Das mag in der Praxis so sein, und ja, ich finde das frühe Einscheinen von Gebäck, das nach meinem Gefühl eher in die kältere Jahreszeit gehört, bei 25º eher deplatziert. Aber mein Post war einfach nur eine Assoziation zum Post von @Higgs Boson und deren Spekulatius. ;)

 

Der Brauch, dass das sogenannte Weihnachtsgebäck nicht das ganze Jahr über gebacken und verzehrt wird, geht einfach darauf zurück, dass die verwendeten Gewürze früher sehr kostbar und schwer zu bekommen waren. Daher wurde ihre Verwendung das Jahr über verboten und durfte nur in der erlaubten Saison verwendet werden.

 

Heute gilt das nicht mehr, trotzdem beharren irgendwelche depperten Traditionalisten darauf, dass man Lebkuchen und Spekulatius nur in der kälteren Jahreszeit verspeisen darf.

 

Der Verkauf ab Anfang September ist nur der Anfang der Normalisierung.

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Ich bin ganz auf deiner Seite, was depperte Traditionalisten betrifft, wenn es sich um traditionelle Frauenfeindlichkeit handelt.

 

Dieser Schwenk zum Thread-thema ist doch genial, oder?

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Am 6.9.2022 um 08:52 schrieb nannyogg57:

Ich bin ganz auf deiner Seite, was depperte Traditionalisten betrifft, wenn es sich um traditionelle Frauenfeindlichkeit handelt.

 

Dieser Schwenk zum Thread-thema ist doch genial, oder?

Was unbequem ist, wird gerne ausgeblendet. Vom Thema ablenken, ist dann gängiges Muster.

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vor 4 Minuten schrieb Munro:

Die Frauenfeindlichkeit zeigt sich auch schon darin, dass den Frauen alle kirchlichen Ämter verwehrt bleiben.

Das wichtige Amt der Pfarrersköchin darf sie ausüben. Ja, ich meine sogar, exklusiv, denn, obwohl nicht explizit kanonisch verboten, habe ich noch nie von einem Pfarrerskoch gehört!

 

Werner

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vor 13 Stunden schrieb Munro:

Die Frauenfeindlichkeit zeigt sich auch schon darin, dass den Frauen alle kirchlichen Ämter verwehrt bleiben.

 

Das kann man auch anders sehen.

Darin zeigt sich eher Frauenfreundlichkeit.

Was soll daran denn so erstrebenswert sein, in viel zu weiten, wenig figurschmeichelnden Kleidungsstücken vor das Volk zu treten und auch noch sonntags für die Gabenzubereitung und Speisung aller Familienangehörigen zuständig zu sein?

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vor einer Stunde schrieb Die Angelika:

 

Das kann man auch anders sehen.

Darin zeigt sich eher Frauenfreundlichkeit.

Was soll daran denn so erstrebenswert sein, in viel zu weiten, wenig figurschmeichelnden Kleidungsstücken vor das Volk zu treten und auch noch sonntags für die Gabenzubereitung und Speisung aller Familienangehörigen zuständig zu sein?

Und das Predigen gaben sich Frauen auch noch nie verbieten lassen…

 

Werner

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Was soll Frauenfeindlichkeit überhaupt sein? 

 

Unter diesem Schlagwort scheint mir irgendwie alles zusammengerührt, was dort eigentlich gar nicht hingehört. Dass der Zugang zu den Weiheämtern in der Kirche auf Männer beschränkt ist etwa. Das mögen Frauen, die sich zu diesen Ämtern berufen fühlen, als Zurücksetzung empfinden (wenn sie die kirchenamtliche Begründung nicht annehmen), aber mit "Feindlichkeit" hat das doch wohl nichts zu tun. 

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vor 11 Minuten schrieb Studiosus:

Was soll Frauenfeindlichkeit überhaupt sein? 

 

Unter diesem Schlagwort scheint mir irgendwie alles zusammengerührt, was dort eigentlich gar nicht hingehört. Dass der Zugang zu den Weiheämtern in der Kirche auf Männer beschränkt ist etwa. Das mögen Frauen, die sich zu diesen Ämtern berufen fühlen, als Zurücksetzung empfinden (wenn sie die kirchenamtliche Begründung nicht annehmen), aber mit "Feindlichkeit" hat das doch wohl nichts zu tun. 

 

Mit Frauenfeindlichkeit hat das dann etwas zu tun, wenn die kirchenamtliche Begründung eine ist, die auf den Sexus rekurriert. 

Eine Frau kann in der rk Kirche nur deshalb nicht geweiht werden, weil sie eine Frau ist. Andere Gründe führt deine Kirche nicht an. 

Wer dann hergeht und sagt, dass Jesus auch nur Männer in seine Nachfolge berufen hat, bedient sich eines perfekten Scheinarguments. Denn wenn man sich darauf berufen will, dann muss man das konsequent tun. Dann sollte die Kirche exklusiv Männer zu Priestern weihen, die ihre Familien (Frau samt Kindern) verlassen haben, zuvor andere Berufe ausgeübt haben, die Muttersprache Jesu sprechen usw

 

Hinzu kommt, wenn man darauf verweist, dass Jesus nur Männer  und keine Frauen zur Nachfolge berufen habe, dann können Frauen gar nicht in die Nachfolge Jesu Christi treten, können also aufgrund ihres Geschlechts nicht Christen werden und sind dann also aufgrund ihres Geschlechts von Gott dazu verdammt, nicht erlöst zu werden. Ernsthaft jetzt?

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vor 15 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Mit Frauenfeindlichkeit hat das dann etwas zu tun, wenn die kirchenamtliche Begründung eine ist, die auf den Sexus rekurriert. 

Eine Frau kann in der rk Kirche nur deshalb nicht geweiht werden, weil sie eine Frau ist. Andere Gründe führt deine Kirche nicht an. 

Wer dann hergeht und sagt, dass Jesus auch nur Männer in seine Nachfolge berufen hat, bedient sich eines perfekten Scheinarguments. Denn wenn man sich darauf berufen will, dann muss man das konsequent tun. Dann sollte die Kirche exklusiv Männer zu Priestern weihen, die ihre Familien (Frau samt Kindern) verlassen haben, zuvor andere Berufe ausgeübt haben, die Muttersprache Jesu sprechen usw

 

Hinzu kommt, wenn man darauf verweist, dass Jesus nur Männer  und keine Frauen zur Nachfolge berufen habe, dann können Frauen gar nicht in die Nachfolge Jesu Christi treten, können also aufgrund ihres Geschlechts nicht Christen werden und sind dann also aufgrund ihres Geschlechts von Gott dazu verdammt, nicht erlöst zu werden. Ernsthaft jetzt?

 

Es ist eine Ungleichbehandlung aufgrund einer biologischen Prädisposition, aber es ist keine "Feindschaft" (mehr) im eigentlichen Sinne.

 

Diese Ungleichbehandlung hat sicherlich ihre Wurzeln in der antiken und mittelalterlichen Sicht auf die Frau als ungeordnetes, unreines(!), minderwertiges Wesen, aber diese Sicht kann sich heute kein Mensch mehr leisten. Zumal Frauen die de facto Trägerschaft der Kirche darstellen. Ohne die Mütter, Katechetinnen, Gemeindereferentinnen, Lektorinnen, Kommunionhelferinnen, usw. würden die Gemeinden doch völlig zusammenbrechen.

bearbeitet von Flo77
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vor 9 Minuten schrieb Flo77:

 

Es ist eine Ungleichbehandlung aufgrund einer biologischen Prädisposition, aber es ist keine "Feindschaft" (mehr) im eigentlichen Sinne.

 

Diese Ungleichbehandlung hat sicherlich ihre Wurzeln in der antiken und mittelalterlichen Sicht auf die Frau als ungeordnetes, unreines(!), minderwertiges Wesen, aber diese Sicht kann sich heute kein Mensch mehr leisten. Zumal Frauen die de facto Trägerschaft der Kirche darstellen. Ohne die Mütter, Katechetinnen, Gemeindereferentinnen, Lektorinnen, Kommunionhelferinnen, usw. würden die Gemeinden doch völlig zusammenbrechen.

 

Es ist eine zementierte Feindschaft, die, wie man in den Diskussionen um die Zulassung von Frauen zum Weiheamt immer wieder beobachten kann, wieder aufbricht und offenbar wird, sobald Frauen sich gegen diese Ungleichbehandlung aufgrund der biologischen Prädisposition wehren. Schau dir mal an, wie diesen Frauen begegnet wird. Sie werden mehr oder weniger offen als Feinde für die Kirche betrachtet und auch so stigmatisiert. Sie sind dann verantwortlich für Uneinheit in der Kirche usw.

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vor 4 Stunden schrieb Die Angelika:

Was soll daran denn so erstrebenswert sein, in viel zu weiten, wenig figurschmeichelnden Kleidungsstücken vor das Volk zu treten und auch noch sonntags für die Gabenzubereitung und Speisung aller Familienangehörigen zuständig zu sein?

Also besser nicht heiraten? [SCNR]

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Es dürfte vor allem JPII zuzuschreiben sein, dass man das Thema des Ausschlusses von Frauen u den Weiheämtern dermaßen hochgehängt hat, dass es heutzutage fast nicht mehr möglich wäre, hier Änderungen vorzunehmen, selbst wenn man wollte. Dasselbe gilt auch für andere Themen, die mit der Frage der Frauenweihe direkt nicht zusammenhängen. Hier wäre insbesondere die Sexualmoral und hier wiederum die Verhütung zu nennen, und letztlich auch der Pflichtzölibat.

Unter JPII ist das alles geradezu zum "Markenkern" des Katholizismus geworden, jedenfalls in der öffentlichen Wahrnehmung.

 

 

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vor 3 Stunden schrieb Die Angelika:

 

Mit Frauenfeindlichkeit hat das dann etwas zu tun, wenn die kirchenamtliche Begründung eine ist, die auf den Sexus rekurriert. 

Eine Frau kann in der rk Kirche nur deshalb nicht geweiht werden, weil sie eine Frau ist. Andere Gründe führt deine Kirche nicht an. 

Wer dann hergeht und sagt, dass Jesus auch nur Männer in seine Nachfolge berufen hat, bedient sich eines perfekten Scheinarguments. Denn wenn man sich darauf berufen will, dann muss man das konsequent tun. Dann sollte die Kirche exklusiv Männer zu Priestern weihen, die ihre Familien (Frau samt Kindern) verlassen haben, zuvor andere Berufe ausgeübt haben, die Muttersprache Jesu sprechen usw

 

Hinzu kommt, wenn man darauf verweist, dass Jesus nur Männer  und keine Frauen zur Nachfolge berufen habe, dann können Frauen gar nicht in die Nachfolge Jesu Christi treten, können also aufgrund ihres Geschlechts nicht Christen werden und sind dann also aufgrund ihres Geschlechts von Gott dazu verdammt, nicht erlöst zu werden. Ernsthaft jetzt?

Das ist doch jetzt allzu billig....

 

“Meine“ Kirche weiht Frauen nicht zu Priestern, nicht weil sie „frauenfeindlich“ ist, sondern weil sie sich der bisherigen - fast 2000-jährigen Tradition - verpflichtet weiß, wie übrigens auch die orthodoxen Kirchen. Der Vorwurf „frauenfeindlich“ ist eine moralische Bewertung, die unterstellt, die Entscheidungsträger der Kirche hätten grundsätzlich etwas gegen Frauen und wollten aus diesem Grund ihnen bestimmte Positionen und Ämter nur deshalb verweigern: alleine  weil sie Frauen sind. 

 

Man kann jetzt natürlich hergehen und die gesamte 2000-jährige Tradition der Kirche selber als „frauenfeindlich“ kennzeichnen und das auch argumentativ belegen, dennoch muss einem vollkommen klar sein, dass sowohl in der katholischen Kirche als auch in den orthodoxen Kirchen die gewachsenen Traditionen einen sehr hohen Stellenwert haben und nicht einfach von heute auf morgen vollkommen ignoriert werden können. Diesen sehr hohen Stellenwert der Tradition möchten die Entscheidungsträger der Kirche herausstellen und an diesen Stellenwert der Tradition fühlen sie sich offensichtlich bei ihren Entscheidungen gebunden. 

 

„Meine“ Kirche fühlt sich an das Beispiel von Jesus gebunden, der nur Männer in seinen „Zwölferkreis“ berufen hat, ebenso bei der Begründung für das Zölibat für die katholischen Priester. 

 

Man kann die Begründungen der Kirche für den Ausschluss der Frauen vom Priesteramt argumentativ auf allen Ebenen zerpflücken, man kann das „Frauenbild“ der Kirche kritisieren, das z.B von Papst Franziskus propagiert wird, der den Frauen bestimmte soziale „Rollen“ zuweist etc.... aber mit „Frauenfeindlichkeit“ oder in irgendeiner Form von Geringschätzung von Frauen hat das überhaupt nichts zu tun. 

 

Man kann der Kirche vorwerfen, dass sie einem vollkommen veralteten Rollenbild von Mann und Frau nachhängt, dass sie überhaupt von festen „Rollen“ von „Mann“ und „Frau“ ausgeht, dass sie in ihrer Geschlechteranthropologie „binär“ denkt und nicht „genderfluid“ unterwegs ist, aber das alles mit „frauenfeindlich“ zu etikettieren, was ja eine moralische Zuschreibung ist, trifft den Sachverhalt nicht, er ist ein wenig komplexer.

 

Was mich zunehmend stört am innerkirchlichen Diskurs, ist der raue, moralisch überhöhte Ton, der der anderen Seite immer nur schlechte Absichten und schlechte Gesinnung unterstellt...

 

Was die Weihe von Frauen angeht, so müsste doch inzwischen auch dem letzten reformorientierten Katholiken klargeworden sein, dass seit JPII und OS von 1994 die Frage für die katholische Kirche „definitiv“ im Sinne einer „Letztentscheidung“ des Papstes, der gerade in OS seine höchste Jurisdiktion für die Kirche in Anspruch nimmt, entschieden ist und die Weihe von Frauen definitiv ausgeschlossen ist. Auch Franziskus hat sich dieser Entscheidung von JPII in OS unmissverständlich klar und ebenso entschieden angeschlossen. Die Frage der Weihe von Frauen ist somit auch logisch kein Diskussionsthema bei der bevorstehenden Weltsynode und sie ist definitiv auch kein Thema, solange das Pontifikat von Franziskus dauert. 

 

Was unter dem nächsten Papst geschehen wird, weiß schlichtweg niemand, aber man sollte sich in der Kirche realistischerweise darauf einstellen, dass der nächste Papst vielleicht aus einer völlig anderen Weltgegend kommt ( Asien oder Afrika ), der nochmals ganz andere Akzente setzen wird......

 

Ich selber halte die Argumente in OS und all den anderen amtskirchlichen Dokumenten, die für den Ausschluss der Frauen vom Priesteramt vorgetragen werden, allesamt für nicht stichhaltig und argumentativ für widerlegbar und für mich persönlich würde sich an einer Messfeier überhaupt nichts ändern, wenn eine Frau die Messe zelebrieren würde. Eine Frau kann den gesamten Text des Hochgebetes genau so sprechen / beten wie ein Mann. Ich habe wohl auch ein anders Frauenbild als Papst Franziskus,  aber ich würde niemals so weit gehen, ihm „Frauenfeindlichkeit“ etc...oder sonstige schlechte Absichten und niedrige Beweggründe  unterstellen. 

 

Was wir in Deutschland so langsam kapieren sollten: Wir ( in Deutschland und auch in Westeuropa ) sind in „unserer“ Kirche nicht mehr der Nabel der Welt, unsere Probleme und unsere Themen sind nicht unbedingt auch die Themen der „Weltkirche“. Wenn Papst Franziskus der Überzeugung ist, weder am Zölibat noch an dem Verbot der Priesterweihe für Frauen etwas zu ändern, so sollte man ihm grundsätzlich zubilligen, dass er sich das reiflich überlegt hat, mit verschiedensten Menschen auf der Leitungsebene der Kirche gesprochen hat..... gerade in seiner Verantwortung für die Gesamtkirche. 

 

Die Diskussion über das Pflichtzölibat / Frauenweihe und die damit verbundene theologische „Grundlagenforschung“ geht natürlich weiter und ich halte das auch gut und wichtig für den theologischen Diskurs, aber die Frage selber ist für die reale kirchliche Gegenwart ( = Pontifikat von Franziskus ) definitiv entschieden. 

 

 

bearbeitet von Cosifantutti
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@Cosifantutti

 

Vielen Dank für diesen versachlichenden Beitrag, den Du verfassen konntest, obwohl Du einräumst, dass Dich die lehramtliche Begründung des Ausschlusses der Frau vom Weiheamt nicht restlos überzeugt. 

 

Ich würde Dir nur in einem Punkt "widersprechen" oder eher eine andere Vermutung artikulieren: Ich gehe persönlich davon aus, dass die Frage der Frauenordination auch über das Pontifikat Franziskus hinaus definitiv entschieden ist, unabhängig davon woher der nächste Papst kommt oder welche Schwerpunkte er setzen wird. 

 

Ansonsten zu allem volle Zustimmung. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 1 Stunde schrieb Cosifantutti:

Das ist doch jetzt allzu billig....

 

“Meine“ Kirche weiht Frauen nicht zu Priestern, nicht weil sie „frauenfeindlich“ ist, sondern weil sie sich der bisherigen - fast 2000-jährigen Tradition - verpflichtet weiß, wie übrigens auch die orthodoxen Kirchen. Der Vorwurf „frauenfeindlich“ ist eine moralische Bewertung, der unterstellt, die Entscheidungsträger der Kirche hätten etwas gegen Frauen und wollten ihnen bestimmte Positionen und Ämter nur deshalb verweigern, weil sie Frauen sind. 

 

Man kann jetzt natürlich hergehen und die 2000-jährige Tradition der Kirche selber als „frauenfeindlich“ kennzeichnen und das auch argumentativ belegen, dennoch muss einem vollkommen klar sein, dass sowohl in der katholischen Kirche als auch in den orthodoxen Kirchen die gewachsenen Traditionen in der Kirche einen sehr hohen Stellenwert haben und nicht einfach von heute auf morgen vollkommen ignoriert werden können. Diesen sehr hohen Stellenwert der Tradition möchten die Entscheidungsträger der Kirche herausstellen und an diesen Stellenwert der Tradition fühlen sie sich offensichtlich bei ihren Entscheidungen gebunden. 

 

„Meine“ Kirche fühlt sich an das Beispiel von Jesus gebunden, der nur Männer in seinen „Zwölferkreis“ berufen hat, ebenso bei der Begründung für das Zölibat für die katholischen Priester. 

 

Man kann die Begründungen der Kirche für den Ausschluss der Frauen vom Priesteramt argumentativ auf allen Ebenen zerpflücken, man kann das „Frauenbild“ der Kirche kritisieren, das z.B von Papst Franziskus propagiert wird, der den Frauen bestimmte soziale „Rollen“ zuweist etc.... aber mit „Frauenfeindlichkeit“ oder in irgendeiner Form von Geringschätzung von Frauen hat das überhaupt nichts zu tun. 

 

Man kann der Kirche vorwerfen, dass sie einem vollkommen veralteten Rollenbild von Mann und Frau nachhängt, dass sie überhaupt von festen „Rollen“ von „Mann“ und „Frau“ ausgeht, dass sie in ihrer Geschlechteranthropologie „binär“ denkt und nicht „genderfluid unterwegs ist, aber das alles mit „frauenfeindlich“ zu etikettieren, was ja eine moralische Zuschreibung ist, trifft den Sachverhalt nicht, er ist ein wenig komplexer.

 

Was mich zunehmend stört am innerkirchlichen Diskurs ist der raue, moralisch überhöhte Ton, der der anderen Seite immer nur schlechte Absichten und Schlechte Gesinnung unterstellt...

 

Was die Weihe von Frauen angeht, so müsste doch inzwischen auch dem letzten reformorientierten Katholiken klargeworden sein, dass seit JPII und OS von 1994 die Frage für die katholische Kirche „definitiv“ im Sinne einer „Letztentscheidung“ des Papstes, der gerade in OS seine höchste Jurisdiktion für die Kirche in Anspruch nimmt, entschieden ist und die Weihe von Frauen definitiv ausgeschlossen ist. Auch Franziskus hat sich dieser Entscheidung von JPII in OS unmissverständlich klar und ebenso entschieden angeschlossen. Die Frage der Weihe von Frauen ist somit auch logisch kein Diskussionsthema bei der bevorstehenden Weltsynode und sie ist definitiv auch kein Thema, solange das Pontifikat von Franziskus dauert.

 

Was unter dem nächsten Papst geschehen wird, weiß schlichtweg niemand, aber man sollte sich in der Kirche realistischerweise darauf einstellen, dass der nächste Papst vielleicht aus einer Weltgegend kommt ( Asien oder Afrika ), der nochmals ganz andere Akzente setzen wird......

 

Ich selber halte die Argumente in OS und all den anderen amtskirchlichen Dokumenten, die für den Ausschluss der Frauen vom Priesteramt vorgetragen werden, allesamt für nicht stichhaltig und für widerlegbar und für mich persönlich würde sich an einer Messfeier überhaupt nichts ändern, wenn eine Frau die Messe zelebrieren würde. Eine Frau kann den gesamten Text des Hochgebetes genau so sprechen wie ein Mann. Ich habe wohl auch ein anders Frauenbild als Papst Franziskus,  aber ich würde niemals so weit gehen, ihm „Frauenfeindlichkeit“ etc...oder sonstige schlechte Absichten und niedrige Beweggründe  unterstellen. 

 

Was wir in Deutschland so langsam kapieren sollten: Wir ( in Deutschland und auch in Westeuropa ) sind in „unserer“ Kirche nicht mehr der Nabel der Welt, unsere Probleme und unsere Themen sind nicht unbedingt auch die Themen der „Weltkirche“. Wenn Papst Franziskus der Überzeugung ist, weder am Zölibat noch an dem Verbot der Priesterweihe für Frauen etwas zu ändern, so sollte man ihm grundsätzlich zubilligen, dass er sich das reiflich überlegt hat gerade in seiner Verantwortung für die Gesamtkirche. 

 

Die Diskussion über das Pflichtzölibat / Frauenweihe und die damit verbundene theologische „Grundlagenforschung“ geht natürlich weiter und ich halte das auch gut und wichtig für den theologischen Diskurs, aber die Frage ist für die Gegenwart ( = Pontifikat von Franziskus ) definitiv entschieden. 

 

 

 

Nun, langer Rede, kurzer Sinn:

Die Kirche ( und da beziehe ich mich explizit auch auf die evangelische Kirche) weist eine lange Tradition frauenfeindlichen Verhaltens auf, das nicht von jeder Frau, aber zunehmend mehr Frauen als frauenfeindlich wahrgenommen wird.

 

bearbeitet von Die Angelika
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vor 54 Minuten schrieb Studiosus:

@Cosifantutti

 

Vielen Dank für diesen versachlichenden Beitrag, den Du verfassen konntest, obwohl Du einräumst, dass Dich die lehramtliche Begründung des Ausschlusses der Frau vom Weiheamt nicht restlos überzeugt. 

 

Ich würde Dir nur in einem Punkt "widersprechen" oder eher eine andere Vermutung artikulieren: Ich gehe persönlich davon aus, dass die Frage der Frauenordination auch über das Pontifikat Franziskus hinaus definitiv entschieden ist, unabhängig davon woher der nächste Papst kommt oder welche Schwerpunkte er setzen wird. 

 

Ansonsten zu allem volle Zustimmung. 

Auch ich würde dir gerne in einem Punkt „widersprechen“: Was nach dem Pontifikat von Papst Franziskus kommt, wohin dann die „Reise“ geht, wohin der nächste und der übernächste Papst das Schifflein Kirche steuert, kann wirklich niemand wissen. Und deshalb kann man grundsätzlich nichts „definitiv“ ausschließen in Sache Frauenweihe..... (

 

Was aber klar ist: Die katholische Kirche ist inzwischen wirklich „Weltkirche“ geworden und nicht eine im Grunde europäische Kirche mit „Missionsgebieten“ in den anderen Kontinenten. Die Schwerpunkte haben sich längst verschoben. Dass ein Bischof von Rom, dann zugleich auch „Papst“ der Weltkirche ist, war ja mit JPII als erstem „Nicht-Italiener“ seit sehr langer Zeit ein erster Schritt und mit Franziskus wurde nochmals ein weiterer Schritt in diese. Richtung gemacht. Man darf auf die weitere Entwicklung sehr gespannt sein....

 

 

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vor 4 Stunden schrieb Die Angelika:

Ernsthaft jetzt?

Pech gehabt, du Wesen 2. Klasse.

Gott, der weisse alte Mann mit Bart, hat euch einfach nicht so gern wie uns Männer 

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