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Fegefeuer - woher kommt der Irrglaube wie die Hölle die nicht existiert


Stfan

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vor 26 Minuten schrieb Flo77:

Am Ende wird sich diese Frage nicht mehr eindeutig beantworten lassen.

Das ist auch gar nicht der Punkt.

Mir ist durchaus bewusst, dass ziemlich viel von dem, was als heiliger Glaube verkauft wird, nichts weiter ist als billiger Opportunismus, egal ob es um das ganze Marienerscheinungsgedöns geht, um Frauenweihe (bzw. Nichtweihe) oder die Einstellung zur Homosexualität, alles bei genauer Betrachtung Dinge, wo die hohen Herrn in Rom vor dem Volks(aber)glauben kuschen, obwohl sie es selbst vielfach nicht mal im Traum glauben.

Aber alle Predigten immer schön so formuliert, dass die roros der Zukunft sagen können „war nie offizielle Lehre, wer das geglaubt hat, ist selbst schuld, die Kirche irrt nie und muss sich deshalb auch nie korrigieren“

 

Ganz ehrlich, wer so einen Laden für sein seelisches Wohlbefinden braucht, sollte sich besser einen Psychiater suchen. Ich mach mir meinen Glauben lieber selbst.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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vor 16 Stunden schrieb Werner001:

Oder ist die Vorstellung vom qualfreien Reinigungsort doch falsch?

 

Meine Tochter liebt, unter anderem,  zwei Dinge: Kuscheln mit ihrem Hund und Baden in der Wanne.

 

Der Hund liebt, unter anderem, zwei Dinge, das Wälzen in einem frisch geodeltem Feld und intensives Kuscheln mit meiner Tochter. Baden in der Wanne ist ihm verhasst.

 

Trotzdem wird sie, der Hund ist eine Dame, nach dem Wälzen Zwecks Reinigung in die Wanne gesteckt. Es ist ihr eine Qual, doch ist es Grundvoraussetzung für das Kuscheln.

 

Baden ist für Luna die Hölle, wenn man sie fragen würde, Kuscheln der Himmel.

bearbeitet von Higgs Boson
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45 minutes ago, Higgs Boson said:

Baden ist für Luna die Hölle, wenn man sie fragen würde, Kuscheln der Himmel.


Nur ist da für uns einfach zu beantworten, wer Lunas Gott ist:

Deine Tochter.

Wir Menschen haben es da nicht so einfach, unsere Götter zu erkennen, egal ob sie uns knuddeln oder untertauchen wollen.

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2 hours ago, Werner001 said:

Ganz ehrlich, wer so einen Laden für sein seelisches Wohlbefinden braucht, sollte sich besser einen Psychiater suchen. Ich mach mir meinen Glauben lieber selbst.


Mein Problem damit wäre, dass Glauben nicht nur von meinem Wohlbefinden handeln sollte. 
Ich bin in dem Dilemma, meinem Nächsten dieses auch zu wünschen, auch wenn das oft ein eher dummer oder unmöglicher Impuls ist.

Existenzialist oder Christ ist daher für mich immer noch näherliegender als bloßer Couchlieger.

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vor einer Stunde schrieb Shubashi:

dass Glauben nicht nur von meinem Wohlbefinden handeln sollte.

Werner sprach von einem "seelischen Wohlbefinden".

Ich glaube nicht, dass es Werner damit um ein oberflächliches Wohlgefühl geht. 

 

Das schließe ich aus Werners Satz

Zitat

Mir ist durchaus bewusst, dass ziemlich viel von dem, was als heiliger Glaube verkauft wird, nichts weiter ist als billiger Opportunismus

 

Zum seelischen Wohlbefinden gehört in meinen Augen auch, dass ich was Vertrauenswürdiges zum Glauben vorgesetzt bekomme. Dieses Glaubensgut darf durchaus auch herausfordernd sein. Das Entscheidende ist, dass man sowas überhaupt glauben kann. Auch in der heutigen Zeit. 

Wenn kirchliche Glaubensaussagen unglaubwürdig sind, menschenverachtend, wirr, lebensfremd oder einfach nur traditions-apologetisch, dann ist wirklich die Frage, was man mit einer solchen Institution anfangen soll.

Den Rest (mit dem "selber Glauben machen") schreibe ich Werner lieber persönlich. Wahrscheinlich gleich anschließend.

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vor 3 Stunden schrieb Werner001:

Ich mach mir meinen Glauben lieber selbst.

Kann man Glauben "machen"?

 

In gewisser Weise vielleicht schon. Ich spreche lieber von "entdecken". 

Ohne Inspiration von außen wird man da nur millimeterweise vorankommen. Von daher halte ich Kirche und kirchliche Lehre für unverzichtbar.

Das Problem ist allerdings, dass manche Kirchenaussagen nicht nur wenig inspirierend sind, sondern womöglich sogar geisttötend. 

Oftmals kann man das darauf zurückführen, dass Aussagen aus einer anderen Zeit mit völlig anderen Denkgewohnheiten und Themen stammen. 

Manchmal kann man es allerdings auch auf innere Blockaden zurückführen. Man ist schlicht nicht gewillt, sich das anzutun. Man hat schon schlechte Erfahrungen gemacht und überträgt diesen Unwillen auf die inkriminierte Glaubensaussage.

 

Es bleibt allerdings ein Rest. Bei diesem Rest kommt oft hinzu, dass man gerne helfen würde und ändern würde, dies aber nicht kann. 

So ist es momentan gerade beim Thema Sexualmoral und insbesondere Homosexuellen-Einschätzung.

Ich habe gerade vorhin ein Interview mit Georg Bätzing angehört, in dem er sich nochmals für eine Änderung der Sexualmoral eingesetzt hat - besonders, was Homosexualität betrifft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Bätzing noch zu Lebzeiten damit durchsetzt. Dazu ist die Kirchenleitung viel zu festgefahren.

 

Tja: Was macht man dann mit solchen Entscheidungen? Kröte schlucken? Oder sich einen anderen Teich suchen? Oder versuchen, den eigenen Strohhalm zur Wasserleitung umzufunktionieren und einen neuen, eigenen Teich zu basteln?

Ganz schön schwere Frage. Ich weiß keine Antwort - besonders keine, die man auf andere Menschen übertragen könnte. Das muss jeder selbst entscheiden.

Und leider haben sich in den letzten Jahren sehr viele entschlossen, den Teich zu verlassen.

Manche haben sich für die Strohhalmversion entschieden - aber die Ergebnisse überzeugen mich nicht. Nun ja. Das müssen die Betreffenden eben selbst wissen.

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vor 1 Stunde schrieb Shubashi:

Mein Problem damit wäre, dass Glauben nicht nur von meinem Wohlbefinden handeln sollte. 

Ich will doch hoffen, dass der Glaube sich bei dir in irgendeiner Art positiv auswirkt, das meinte ich mit Wohlbefinden. Es gibt Menschen, die leiden inter dem Glauben, die sollten schauen, dass die ihn loswerden, was nicht ganz einfach ist, weil man gewöhnlich von klein auf darauf getrimmt ist (man könnte auch sagen gehirngewaschen ist), zu meinen, es ginge nicht ohne Glauben. Daher mein Vorschlag der psychiatrischen Unterstützung. Man kann übrigens auch ohne Kirche prima an Gott glauben, auch wenn die Kirche aus sehr durchschaubaren Gründen das Gegenteil behauptet

 

Werner

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vor 10 Minuten schrieb Mecky:

Kann man Glauben "machen"?

Natürlich nicht. Es hätte heißen müssen, ich mach mir meine Glaubensinhalte selbst

 

Werner

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Am 31.5.2023 um 21:28 schrieb Mecky:

Woher willst Du das wissen? (Besonders wegen dem "NUR").

 

Aus exakt dem gleichen Grund, aus dem Du zu wissen meinst, mit welcher Motivation die Kirche etwas lehrt.

bearbeitet von rorro
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vor 10 Stunden schrieb Aleachim:

Genau hier würde mich eben interessieren, was du daran falsch findest. Ich würde mich freuen, wenn du inhaltlich auf Meckys Darstellung eingehst und kurz erklären könntest, was und warum das nicht mit lehramtlichen Aussagen kompatibel ist. (Du musst ja nicht unbedingt Mecky überzeugen.)

 

Mecky schreibt:


 

Zitat

 

Fegefeuer finde ich persönlich prima.

Also: So ganz straflos sollen Brutalos nicht davonkommen.

Ich will sogar eine Strafe für meine eigenen Untaten. Alles andere empfände ich als ungerecht. Da liegt ein Anspruch an mich selbst drin:

Ich gehe davon aus, dass die Gerechtigkeit ÜBER mir steht. Ich WILL sogar, dass es ein solches Maß oberhalb von mir gibt.

Ich weiß sehr wohl, dass ich gelegentlich sehr unfair davon komme - und hätte das gerne abgebüßt und damit erledigt.

Wie diese Reinigung dann aussieht ... naja, das überlasse ich dann lieber Gott, von dem ich glaube, dass er den richtigen Weg und das richtige Maß besser kennt, als ich.

Die Aussicht auf die Zeit nach dem Fegefeuer finde ich ermutigend.

 

 

Nun hat das Fegefeuer mit irgendwelchen "Brutalos" nicht das geringste zu tun, ebensowenig mit einer postmortalen Gerechtigkeitsmaschine. Es geht um die Reinigung von Menschen, die ihre schlimmen Taten ("Brutalo") bereits bereut und bekannt haben. Da allerdings Mecky - gegen die Lehre der Kirche - die Ewigkeit einer Höllenstrafe ablehnt, muß zwangsläufig das Fegefeuer für ihn diesbezüglich herhalten.

 

In Bezug auf die katholische Lehre ist das eindeutig falsch, ist eben Mecky'sche Eigenlehre.

 

Ob er damit Recht behält, wird sich zeigen. Ich glaube es nicht.

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vor 9 Stunden schrieb Chrysologus:

Und dieses Verständis "Wes Brot ich eß, des Lied ich sind!" halte ich für falsch, weil das auch allen Vertretern der Sicht rorros unterstellt, dass sie diese Haltung nur verträten, weil sie dafür bezahlt würden.

 

Dieser Umkehrschluß ist eine bloße Behauptung Deinerseits.

 

vor 9 Stunden schrieb Chrysologus:

Vor allem aber wird hier ein Kirchenverständnis der Kirche als einem Unternehmen deutlich, was ekklesiologisch schlicht falsch ist.

 

Auch das stimmt nicht - es geht um die Rolle dessen, der eine Funktion ausübt (hier die eines in der Seelsorge einer römisch-katholsichen Pfarrei tätigen Priesters).

 

Seine Rolle hat dabei nicht das Geringste mit seiner Privatmeinung zu tun - er hat sie nicht deswegen bekommen, er repräsentiert diese nicht, er steht nicht dafür ein. Es ist zu 100% purer Klerikalismus (= "ich mache es, weil ich es kann"), aufgrund dieser Rolle seine Privatmeinung herauszustellen.

 

vor 9 Stunden schrieb Chrysologus:

Oder um es kirchenrechltich zu sagen: Der Kleriker hat, weil er sein Leben ganz in den Dienst des Evangeliums stellt, Anspruch auf Unterhalt. Es gibt klare Normen und Regeln, die es dem Bischof erlauben, diesen Unterhalt zu kürzen oder zu (in seltenen Fällen) fast ganz zu verweigern. Ich gehe davon aus, dass Mecky sein Leben in diesen Dienst stellt, dass sein Ortsordinarius von seinen Meinungen weiß und dass er hier nicht einschreitet.

 

Rorro kann sich nun - um seine Worte aufzugreifen - für klüger halten als die Kirche, wenn er das kritisiert.

 

Ich kritisiere nicht das Kirchenrecht, das das so regelt. Ich kritisiere denjenigen, der diese Vollkaskoversorgung ausnutzt, den Anvertrauten potentiell Schaden zufügt und sich auf den Posten des Besserwissers hebt.

 

Mecky hinterläßt jedenfalls hier nicht den Eindruck, als würde er seine Meinung bloß demütig anbieten.

 

Nein, er weiß einfach, wie es wirklich ist, was wirklich passiert ist, was dagegen so alles falsch läuft und vor allem welche miese Motivation die Kirche seit jeher und immer noch hat - und verkündet das. Gleichzeitig läßt er sich durchfüttern von der Institution, deren Lehre er verabscheut.

 

Kann man so machen. Klerikalismus, Opportunismus, Heuchelei. Seine Motivation wage ich nicht zu beeurteilen, ich lese das Ergebnis.

 

Viel Erfolg dabei.

 

Ich jedenfalls weine dieser Art von Kirche keine Träne nach.

bearbeitet von rorro
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vor 12 Minuten schrieb rorro:

Seine Rolle hat dabei nicht das Geringste mit seiner Privatmeinung zu tun - er hat sie nicht deswegen bekommen, er repräsentiert diese nicht, er steht nicht dafür ein. Es ist zu 100% purer Klerikalismus (= "ich mache es, weil ich es kann"), aufgrund dieser Rolle seine Privatmeinung herauszustellen.

Ich kann nicht erkennen, dass Mecky hier dezidiert als Pfarrer schriebe.

 

vor 13 Minuten schrieb rorro:

Dieser Umkehrschluß ist eine bloße Behauptung Deinerseits.

Logik. Nichts anderes. Die Vertreter der reinen Lehre werden dafür bezahlt. So deine These, nicht meine.

 

vor 15 Minuten schrieb rorro:

Seine Motivation wage ich nicht zu beeurteilen

Warum tust du das dann.

 

OK, nun kommt "mimimi, man festeht mich falsch", gefolgt von persönlichen Angriffen. Ich rege an, uns diese peinlichkeiten zu ersparen.

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vor 42 Minuten schrieb rorro:

Seine Rolle hat dabei nicht das Geringste mit seiner Privatmeinung zu tun - er hat sie nicht deswegen bekommen, er repräsentiert diese nicht, er steht nicht dafür ein. Es ist zu 100% purer Klerikalismus (= "ich mache es, weil ich es kann"), aufgrund dieser Rolle seine Privatmeinung herauszustellen.

Der Priester als bloßer Sakramentenautomat und Lehramtsableser erscheint Dir weniger klerikal gedacht?

 

(Ind wir haben anscheinend völlig unterschiedliche Vorstellungen von den Prioritäten eines Seelsorgers.)

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vor 22 Minuten schrieb Flo77:

Der Priester als bloßer Sakramentenautomat und Lehramtsableser erscheint Dir weniger klerikal gedacht?

 

Wer sagt das?

Offenbar hältst Du alle, die die Lehre der Kirche für richtig halten, letztlich für blöde.

 

vor 22 Minuten schrieb Flo77:

(Ind wir haben anscheinend völlig unterschiedliche Vorstellungen von den Prioritäten eines Seelsorgers.)

 

Vielleicht auch nicht. Meine kennst Du ja gar nicht.

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vor 29 Minuten schrieb rorro:

Wer sagt das?

 

Offenbar hältst Du alle, die die Lehre der Kirche für richtig halten, letztlich für blöde.

Wer sagt was? Also stimmst Du mir zu, daß Dein Verständnis des Priester auf Klerikalismus beruht?

 

Und nein, nicht für blöd.

 

Allenfalls für borniert, weltfremd  oder menschenfeindlich, was mit Intelligenz oder Blödheit allerdings wenig bis gar nicht zu tun hat.

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vor 33 Minuten schrieb Flo77:

Wer sagt was?

 

Du unterstellst mir, daß ich „Sakramentenautomaten“ und „Lehramtsableser“ fordern würde? Wie kommst Du darauf?

 

vor 33 Minuten schrieb Flo77:

Und nein, nicht für blöd.

 

Allenfalls für borniert, weltfremd  oder menschenfeindlich, was mit Intelligenz oder Blödheit allerdings wenig bis gar nicht zu tun hat.

 

Schubladendenken ist ja so einfach.

 

Danke schön.

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vor 2 Stunden schrieb Chrysologus:

Ich kann nicht erkennen, dass Mecky hier dezidiert als Pfarrer schriebe.

 

Logik. Nichts anderes. Die Vertreter der reinen Lehre werden dafür bezahlt. So deine These, nicht meine.

 

Warum tust du das dann.

 

OK, nun kommt "mimimi, man festeht mich falsch", gefolgt von persönlichen Angriffen. Ich rege an, uns diese peinlichkeiten zu ersparen.

 

Für den Umgang mit Dir hast Du mir ja schon eine Handlungsanleitung gegeben.

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vor 39 Minuten schrieb rorro:

Du unterstellst mir, daß ich „Sakramentenautomaten“ und „Lehramtsableser“ fordern würde? Wie kommst Du darauf?

Ein Priester, der nur das Lehramt herunterbetet und keine persönliche Reflexion oder kritische Prüfung erkennen lässt, wird zur Nichtperson. Genau diese Erwartung lassen Deine Postings nunmal durchschimmern.

 

vor 39 Minuten schrieb rorro:

Schubladendenken ist ja so einfach.

Du kannst mir ja gerne demonstrieren, daß ich mich irre. Bisher sind mir von Vertretern der reinen Lehre allerdings wenige Anhaltspunkte gegeben, an meiner Einschätzung zu Zweifeln.

bearbeitet von Flo77
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vor 59 Minuten schrieb Flo77:

Ein Priester, der nur das Lehramt herunterbetet und keine persönliche Reflexion oder kritische Prüfung erkennen lässt, wird zur Nichtperson.

 

Oh, okay. "Nichtperson" also. Verstehe. Das kenne ich noch aus anderen Zusammenhängen, aber womöglich gilt so etwas ja wieder als "progressiv"...

 

Und daß ein Richtigfinden dasselbe ist wie "Runterbeten" und automatisch eine persönliche Reflexion oder gar kritische Prüfung ausschließt, nun ja, man lernt eben immer noch dazu, was für "differenziert" denkende (*hüstel*) TN hier doch unterwegs sind.

 

Vielen Dank!

 

 

vor 59 Minuten schrieb Flo77:

Genau diese Erwartung lassen Deine Postings nunmal durchschimmern.

 

"Durchschimmern", soso. Verstehe.

 

vor 59 Minuten schrieb Flo77:

Du kannst mir ja gerne demonstrieren, daß ich mich irre. Bisher sind mir von Vertretern der reinen Lehre allerdings wenige Anhaltspunkte gegeben, an meiner Einschätzung zu Zweifeln.

 

Na, dann ist es ja gut. Zweifeln an der eigenen Position soll man ja auch nicht.

bearbeitet von rorro
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vor 5 Stunden schrieb rorro:

Ob er damit Recht behält, wird sich zeigen. Ich glaube es nicht.

Die Kirche weiß es ebensowenig wie Mecky. Mecky gibt das Nichtwissen wenigstens zu

 

Werner

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vor 10 Stunden schrieb rorro:

Und daß ein Richtigfinden dasselbe ist wie "Runterbeten" und automatisch eine persönliche Reflexion oder gar kritische Prüfung ausschließt

Kritisch prüfen kann man, muss man aber nicht, denn man wird ja dafür bezahlt, das zu vertreten. Das Ergebnis der Prüfung sollte bei diesem Vertreten keine Rolle spielen, weil schon die kritische Prüfung den Eindruck erwecken könnte, man hielte sich für schlau genug, hier zu urteilen. Habe ich dich so richtig verstanden?

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14 hours ago, rorro said:

Wer sagt das?

Offenbar hältst Du alle, die die Lehre der Kirche für richtig halten, letztlich für blöde.


Wir haben hier allerdings öfter mal das Argument: „Das ist gültiges Lehramt der Kirche!“

Was aber sagt das aus, wie hilft das seelsorgerlich irgendeinem Menschen weiter? Oder vermittelt das auch nur in irgendeiner Weise, warum das eine Relevanz in einer Welt unendlich vieler konkurrierender Glaubens- und Werthaltungen haben sollte?

Solange hier und anderswo niemand (mehr) vermitteln kann, worin der Wert einer „Glaubenstreue“ außer dem bloßen „Wir haben aber recht!“ besteht, erscheint mir die Rekursion auf diesen Punkt ziemlich wertlos.

Stramm autoritäre Sekten, die sich um nichts anderes als die eigene Ingroup kümmern, gibt es doch schon haufenweise.

Was wäre an einer Kirche interessant und „froh“, die sich diesem Modell einfach anschließt? Sie wäre einfach kleiner, autoritärer und v.a. in den großen katholischen Ländern Lateinamerikas bedeutungsloser, weil sie sich mit den sozialen Veränderungen und Interessen noch weniger auseinander setzen müsste. Die großen Freikirchen gewinnen ja dort nicht speziell, weil große inhaltliche Differenzen zur Lehre des Vatikans bestünde, sondern weil dieser als zentralistisch, inhaltlich starr und von den sozialen Bedürfnissen der Menschen abgehoben gesehen wird.

Was sich vor allem unter den „theologisch konservativen“ Päpsten Johannes-Paul und Benedikt immer weiter verschärfte.

https://religion.orf.at/v3/stories/2839329/

bearbeitet von Shubashi
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vor 3 Stunden schrieb Shubashi:

Solange hier und anderswo niemand (mehr) vermitteln kann, worin der Wert einer „Glaubenstreue“ außer dem bloßen „Wir haben aber recht!“ besteht, erscheint mir die Rekursion auf diesen Punkt ziemlich wertlos.

 

Bei vielen läuft das mit der Glaubenstreue so:

 

Da ist starker Bedarf nach etwas, woran man glauben kann und das einem ein Fundament unter den Füßen verschafft.

 

Dann findet man so etwas. Was das ist, ist unterschiedlich. Ist auch nicht so wichtig. Wichtig ist die fundamentschaffende Wirkung. Es kann auch eine Verschwörungsideologie sein, auf die man sich kapriziert. Oder die eigene Nation, auf die man stolz sein kann. Oder eine Religion. Oder ein Lebensstil. Oder ein Idol.

 

Jetzt kommt der Knackpunkt.

Vor lauter Glück, einen Strohhalm entdeckt zu haben, hört man auf weiterzusuchen. Der Bedarf ist befriedigt. Man hat ein Terrain erobert.

Anstatt weiterzusuchen beschränkt man sich darauf, das eroberte Terrain zu verteidigen. Mit aller Leidenschaft, denn man kämpft schließlich um seine Existenzgrundlage.

Da ist kein Platz für kritische Nachfrage - die würde das Fundament infrage stellen. Da ist kein Platz für Kommunikation mit Menschen, die ein anderes Fundament gefunden haben. Im Gegenteil: Man muss sich und sein Fundament verteidigen, verteidigen und noch mal verteidigen gegen den bösen Andersfundamentler. Das eigene Fundament ist inzwischen wichtiger geworden, als der andere Mensch, seine Vorstellungen, sein Fundament, seine Lebensweise oder seine Vorstellungen. Alles wird zur Gefahr.

Man verbietet sich kritische Fragen, sondern lässt nur Bestätigungen zu.

 

Das nennt man dann "Glaubenstreue".

 

Der zynische Witz daran ist, dass mit jedem Abdrängen anderer Menschen, Vorstellungen und Argumenten

die eigene Welt immer kleiner wird. Röhrenblick lässt sich zwar prima bestreiten ... aber irgendwo kommt man doch nicht drumherum, es zumindest unbewusst zu ahnen.

Teuflisch ist, dass viele dann denken: "Viel hilft viel!" Und dann verteidigen sie ihre kleine Welt noch energischer. Der Brustton beim Verweis auf die eigene Glaubenstreue wird immer brusttöniger. Die Argumente für die kleine Welt werden immer geschliffener. Der Selbstbetrug immer größer. Man hat sich schon mit Gleichgesinnten zusammengefunden und bestärkt sich immer heftiger gegenseitig. Man erlebt die Außenwelt außerhalb der kleinen Insel als immer feindlicher und gefährlicher. 

Dann kommen so Sprüche wie "extra ecclesia nulla salus!" oder "Die Partei hat immer recht!" oder "An deutschem Wesen muss die Welt genesen!". Je nachdem, welches Inselchen man sich als Fundament erkoren hat. Außenstehende schütteln über solche Prinzipien verblüfft den Kopf, während man selbst denkt:

Nur seltsam, dass auch Menschen der Außenwelt sich vormachen, im Heil zu leben. Das muss ein Irrtum sein!

Diese Außenstehenden haben ja keine Ahnung! Keine Ahnung von der eigenen Insel des Röhrenblicks.

 

Inzwischen ist der Glaube auch schon geschrumpft.

Glaube wird mit dem Verteidigen von Glaubensgrundsätzen gleichgesetzt. 

Auf diese Weise versucht man, ein Gegengewicht zur eigenen Glaubensschrumpfung zu bieten. Glaube wird immer mehr durch Positionen ersetzt. Man hat ja nur dieses eine kleine Inselfleckchen, an das zu glauben man bereit ist. Dieses Fleckchen muss dann als Gottesersatz herhalten und alles Heil spenden. 

 

Leider findet dieser unselige Prozess sehr häufig statt. In Religionen. In Weltanschauungen. In der Politik. Sogar in der Wissenschaft. (Wer hätte das gedacht!?)

Und regelmäßig führt dieser Prozess zu Fronten, Frontenverhärtung. Man stellt die Prinzipien der eigenen Insel über den Wert von Menschen und Menschlichkeit.

So kommt es zu unmenschlichem Gräuel, Selbstgerechtigkeit, Indoktrination, Kriegen und kontraproduktivem Handeln. Irgendwie müssen die Apostaten, Häretiker und Abtrünnigen bekämpft werden. Es fehlt am Interesse für das Leben, Menschlichkeit und Nichtinsulanern.

 

Macht nichts. Hauptsache man bleibt glaubenstreu!

bearbeitet von Mecky
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3 hours ago, Mecky said:

Macht nichts. Hauptsache man bleibt glaubenstreu!


Das ist eine recht plausible Erklärung, letztlich steckt dahinter Angst, den Glauben zu verlieren.

Ich würde aber auch vielen Gläubigen zugute halten, dass sie einen Zerfall der Kirche in Spaltungen befürchten, wenn die Autorität des Lehramtes infrage steht.

Ich denke aber, dass dies nicht die Zeit einer starken, „auftrumpfenden“ Kirche ist - dazu hat sie viel zuviel Vertrauen zerstört, das sie nur schwer zurückgewinnen kann in einer pluralistischen Welt, in der vielfach konkurrierende Angebote näher bei den Menschen sind.

Ich denke aber, dass in dieser Zeit eine liebende Kirche, die bescheiden ohne donnernden Autoritätsanspruch nahe bei den Menschen ist, am ehsten die Botschaft Jesu bewahren kann.

Eine sich freiwillig verzwergende Kirche, die nur auf die folgsamsten Lämmer setzt, hätte meiner Meinung nach den Ruf der Zeit verpasst.

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