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Rassismus bei Karl May


Aleachim

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Als Karl-May-Fan bewegt mich dieses Thema gerade ungewöhnlich stark. Auch wenn viele mit einem "Haben wir denn keine anderen Probleme?!" reagieren. Ich habe eine Sichtweise auf das Thema, die mir in der allgemeinen Diskussion noch nicht untergekommen ist. Deshalb möchte ich das hier zur Diskussion stellen.

 

Seit meiner Jugend, bin ich ein großer Fan von Karl May. Seine Bücher habe ich geradezu verschlungen und sie haben mich und meine Werte, meine Vorstellungen, meinen Glauben sehr stark geprägt. Dennoch finde ich die aktuelle Diskussion um Rassismus, kulturelle Aneignung und verharmlosende Klischees nicht unbedingt verkehrt. Eher im Gegenteil: Ich habe wenig Verständnis, für den großen Aufschrei der Winnetou-Fans und Kulturbewahrer. Ich möchte auf gar keinen Fall von Karl May abraten, oder ihn gar verbieten, aber ich finde es wichtig, darüber nachzudenken und zu diskutieren, wo da trotz aller positiver Werte, auch Rassismus versteckt ist.

 

Am deutlichsten wird Mays Rassismus dort, wo Schwarze in seinen Geschichten vorkommen. Bis auf wenige Ausnahmen sind das nämlich „dumme Neger“, die kaum vernünftig sprechen können. Die paar vernunftbegabten und intelligenten Schwarzen, die in Mays Romanen vorkommen, werden als leuchtendes Beispiel und als große Ausnahme unter den vielen anderen dargestellt.

 

Auch wenn die Indianer bei May deutlich besser wegkommen, kann man eine ähnliche Einstellung trotzdem erkennen. Winnetou und seine Apachen als leuchtendes Beispiel unter den vielen kriegerischen und viel zu impulsiven Indianern. Und es ist kein Zufall, dass Winnetou und sein Stamm anders sind als die anderen. Bei ihnen lebt Klekih-petra, ein Deutscher, von dem sie alles gelernt haben, was den anderen Indianern „fehlt“. Old Shatterhand ist der, der nach Klekih-petras Tod dessen Werk weiterführt und den Apachen europäische Werte vermittelt. May transportiert also durchaus auch das Bild vom „kulturlosen Wilden“, der friedliches Denken und Handeln erst von den „eigentlich überlegenen Weißen“ lernen muss.

 

Ich finde es überhaupt nicht erstaunlich und auch nicht verwerflich, wenn man die Geschichten von Winnetou und Old Shatterhand nicht als rassistisch wahrnimmt. Die Werte Völkerverständigung, Frieden, Freundschaft, Nächsten- und Feindesliebe, sind so stark und so im Vordergrund, dass es logischerweise schwer fällt, den Rassismus zu erkennen. Ich denke aber jetzt mehr denn je, dass diese Bücher sehr wertvoll sind, weil sie nicht nur diese Vordergründigen Werte vermitteln, sondern uns eben auch zeigen können, wie versteckt Rassismus auch in unserem Alltag eben sein kann.

 

Wie oft hört man Aussagen wie: „Ich hab nichts gegen Ausländer. Ich kenne eine syrische Familie, die total nett, engagiert und gut integriert ist.“ Unbewusst speichern wir aber solche positiven Beispiele als Ausnahmen. Und genau darin steckt damals wie heute Rassismus, der nicht einfach unter den Teppich gekehrt werden darf.

 

Ich freue mich über konstruktive Beiträge. 😊

bearbeitet von Aleachim
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Amerika hat sich am Westernklischee fulminant gerächt.

 

Meine Tochter war ein Jahr in Amerika, zurück von dort, machte sie in Wien Matura. Ich besuchte sie und sie fragte mich, ob ich 'Sound of Music' kenne. Nein, kannte ich nicht.

 

"Musst Du sehen" sagte sie. "Meine Hostmum hat ihn mir gezeigt. Sie war entsetzt, dass ich ihn nicht kannte" Salzburg hat wegen dieses Films für viele Amerikaner ungefähr den Stellenwert wie für uns Beverly Hills oder Hollywood.

 

Ok, Film gestreamt. Nach 5 Minuten hatte ich Schnappatmung und betete: "Lass das Satire sein, lass es Satire sein!" Ich habe fast den Film lang durchgekreischt.

 

Nach der Matura studierte sie in Salzburg. Das Uni-Cafe ist ganz oben auf dem Dach mit Terrasse, wunderbare Sicht auf die Berge und die Burg. Sie machte also ein Foto und schickte das Bild ihrer Hostmum: "Mein Ausblick beim Studieren..."

 

Wer den Film kennt, weiß, wieso das Bild von Deutschland in den USA so ist, wie es ist.

 

Das ist irreversibel.

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Was den Rassimus bei Karl May angeht, ja, das war eine andere Zeit. Und wenn wir jetzt den Ärzten des Mittelalters vorwerfen, wieso sie die Pest nicht mit Antibiotika in der Griff gekriegt haben, dann ist das so in etwa ein vergleichbares Argument.

 

Und trotzdem gibt es Mittelaltermärkte.

 

Ich hab sogar eine Pestmaske.

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vor 32 Minuten schrieb Aleachim:

Die paar vernunftbegabten und intelligenten Schwarzen, die in Mays Romanen vorkommen, werden als leuchtendes Beispiel und als große Ausnahme unter den vielen anderen dargestellt.

Böse gesagt: Das hängt nicht von der Hautfarbe des anderen sondern von der eigenen Intelligenz ab. Natürlich sind intelligente Menschen die absolute Ausnahme :a050:

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vor 3 Stunden schrieb Higgs Boson:

Wer den Film kennt, weiß, wieso das Bild von Deutschland in den USA so ist, wie es ist.

 

„Mama, was meinst du mit Verkitschung?“ :D

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vor 5 Stunden schrieb Aleachim:

Seit meiner Jugend, bin ich ein großer Fan von Karl May. Seine Bücher habe ich geradezu verschlungen und sie haben mich und meine Werte, meine Vorstellungen, meinen Glauben sehr stark geprägt.

Das ging mir auch so. Wenngleich ich den Indianergeschichten nichts abgewinnen konnte und nur die Orientromane und die in Deutschland spielenden verschlungen habe.

 

vor 5 Stunden schrieb Aleachim:

Am deutlichsten wird Mays Rassismus dort, wo Schwarze in seinen Geschichten vorkommen. Bis auf wenige Ausnahmen sind das nämlich „dumme Neger“, die kaum vernünftig sprechen können.

Er hat ja allen Völkern sehr eindimensionale Attribute zugewiesen, z.B. "der verschlagene Armenier", dem man das ja schon an der langen sichelförmigen Nase ansieht (wenn ich mich recht erinnere). 

Mich hat das mit 13 schon amüsiert. Ich dachte mir "naja, die Denke war damals halt so" und habe mir keine weiteren Gedanken drüber gemacht. Wohlwissend, dass solche Verallgemeinerungen total Banane sind.

 

Und ich sehe jetzt eigentlich immer noch keinen Grund, sich damit zu beschäftigen. 

bearbeitet von Kara
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vor 5 Stunden schrieb Aleachim:

Wie oft hört man Aussagen wie: „Ich hab nichts gegen Ausländer. Ich kenne eine syrische Familie, die total nett, engagiert und gut integriert ist.“ Unbewusst speichern wir aber solche positiven Beispiele als Ausnahmen.

Sorry, aber hier läuten bei mit die Alarmglocken los. Wenn man das "Unbewusste" bemüht, kann man nat. jedem alles mögliche unterstellen, unter dem Vorwand, man vertsehe ihn besser, als er sich selbst verstehe.

 

vor 5 Stunden schrieb Aleachim:

Und genau darin steckt damals wie heute Rassismus, der nicht einfach unter den Teppich gekehrt werden darf.

 

Der "Rassismus" darf anscheinend nicht sterben. Selbst in einem Satz, der Ausländer preist und ihre Gegenwart bejaht, verteckt sich angeblich Rassismus. Warum sagt man da nciht einfach: Ihr seid Weiß, also seid Ihr rassistisch, Punkt aus. -- Naja, Manche sagen das schon genauso.

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vor 37 Minuten schrieb Domingo:

Der "Rassismus" darf anscheinend nicht sterben. Selbst in einem Satz, der Ausländer preist und ihre Gegenwart bejaht, verteckt sich angeblich Rassismus. Warum sagt man da nciht einfach: Ihr seid Weiß, also seid Ihr rassistisch, Punkt aus. -- Naja, Manche sagen das schon genauso.

 

Genau auf den Punkt! :daumenhoch:

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vor 7 Stunden schrieb Higgs Boson:

Was den Rassimus bei Karl May angeht, ja, das war eine andere Zeit. Und wenn wir jetzt den Ärzten des Mittelalters vorwerfen, wieso sie die Pest nicht mit Antibiotika in der Griff gekriegt haben, dann ist das so in etwa ein vergleichbares Argument.

 

Und trotzdem gibt es Mittelaltermärkte.

 

Ich hab sogar eine Pestmaske.

Wie gesagt, ich finde nicht, dass man irgendwas verbieten muss. 😊 Und ich werfe Karl May auch nichts vor.

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vor 4 Stunden schrieb Shubashi:


Natürlich ist ein gewisses Maß Rassismus in praktisch jeder Art Literatur des 19. Jh. zu erwarten, weil das eine der vorherrschenden anthropologischen Vorstellungen im ausgehenden 18. und weitgehend im 19. Jh.

Da hast du wahrscheinlich recht.

 

vor 4 Stunden schrieb Shubashi:

Sinnvollerweise muss man also überlehen, wie der Mainstream der Literatur in dieser Zeit aussah und May dagegen absetzen. Und schneidet sein Menschbild meines Erachtens nicht allzu schlecht ab.

 

Ja, das glaub ich auch.

 

  

vor 4 Stunden schrieb Shubashi:

Interessant fände ich die Frage: welche Literatur dieser Zeit ist ganz freich von patriarchialisch-rassistischen Vorstellungen?

 

Hm... Mir gehts eher um die Frage: Was ist von den damaligen Vorstellungen in unserer Zeit immer noch vorhanden, obwohl wir es besser wissen könnten...

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vor 3 Stunden schrieb Kara:

Mich hat das mit 13 schon amüsiert. Ich dachte mir "naja, die Denke war damals halt so" und habe mir keine weiteren Gedanken drüber gemacht. Wohlwissend, dass solche Verallgemeinerungen total Banane sind.

Da wo es so offensichtlich war, hat mich das glaub auch eher amüsiert. Ich muss da auch an die spleenigen Engländer denken.😄 Bei den Indianern macht May das aber nicht so übertrieben eindimensional. Deshalb kann ich nachvollziehen, warum es für viele Unverständlich ist, wenn sich manche Native Americans diskriminiert fühlen. Und ich möchte aus diesem Grund einfach darauf hinweisen, dass da ein Bild transportiert wird, dass trotz aller positiver Assoziationen so heute nicht mehr vermittelt werden sollte.

 

 

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vor 4 Minuten schrieb Aleachim:

Deshalb kann ich nachvollziehen, warum es für viele Unverständlich ist, wenn sich manche Native Americans diskriminiert fühlen.

 

Native Americans fühlen sich durch Karl May genauso wenig diskriminiert wie PoC durch eine Mohrenapotheke. Es sind wie immer Aktivistende, denen es vor allem darum geht, selbst aufzufallen, indem sie anderen auf die Nerven gehen. 

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vor 4 Minuten schrieb Aleachim:

Bei den Indianern macht May das aber nicht so übertrieben eindimensional.

Das finde ich interessant! Dass er da Unterschiede gemacht hat... vielleicht steh ich ja auf Eindimensionalität 😄🙈.

 

Ich habe nur ein einziges Mal Winnetou I und II und der Schatz im Silbersee gelesen. Und da war ich noch sehr jung, ich habe nicht mehr wirklich Erinnerungen dran. Bei den Filmen ähnlich. Wobei die eh immer extrem weit weg von den Büchern waren. Die hat man (Frau) sich eh nur wegen Lex Barker angeschaut 😍😍😍😍😍😍😍😍.

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vor 3 Stunden schrieb Domingo:

Sorry, aber hier läuten bei mit die Alarmglocken los. Wenn man das "Unbewusste" bemüht, kann man nat. jedem alles mögliche unterstellen, unter dem Vorwand, man vertsehe ihn besser, als er sich selbst verstehe.

Ja, da geb ich dir recht. Ich wollte mit dem Wort "unbewusst" einfach darauf hinaus, dass man sich selber auch immer wieder hinterfragt, inwiefern man bestimmte Klischees irgendwie so verinnerlicht hat, dass die die nicht in die Schublade passen, eben als Ausnahmen angesehen werden. Mir gehts immer hauptsächlich um Selbstreflektion, nicht darum, anderen was zu unterstellen. Das war vielleicht ungeschickt ausgedrückt.

 

 

vor 3 Stunden schrieb Domingo:

Der "Rassismus" darf anscheinend nicht sterben. Selbst in einem Satz, der Ausländer preist und ihre Gegenwart bejaht, verteckt sich angeblich Rassismus. Warum sagt man da nciht einfach: Ihr seid Weiß, also seid Ihr rassistisch, Punkt aus. -- Naja, Manche sagen das schon genauso.

Natürlich versteckt sich in diesem Satz nicht automatisch Rassismus. Aber er kann da drin stecken. Manchmal auch recht offensichtlich. So einem Satz folgt manchmal noch ein "Ich hab nur was gegen die, die gewalttätig (faul, ...) sind." In solchen Aussagen steckt m. M. n. immer die Einstellung, dass "die Guten" die Ausnahme sind...

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vor 13 Minuten schrieb Marcellinus:

Es sind wie immer Aktivistende, denen es vor allem darum geht, selbst aufzufallen, indem sie anderen auf die Nerven gehen. 

Vielleicht bin ich einfach zu weit weg vom Schuss... 😄 Aber von diesen Aktivisten krieg ich überhaupt nichts mit. Ich lese überall nur einen riesigen Aufschrei derjenigen, die jetzt nachdem sie weder Zigeunerschnitzel noch Negerküsse essen können auch noch Angst haben, dass man ihnen Winnetou wegnimmt. Ich finde das irgendwie viel lächerlicher als den (in meiner Wahrnehmung) dezenten Hinweis darauf, dass Karl May durchaus kritisch gelesen werden sollte.

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vor 18 Minuten schrieb Kara:

Bei den Filmen ähnlich. Wobei die eh immer extrem weit weg von den Büchern waren.

Oh ja. Die Filme haben mich auch nie interessiert. (Auch nicht die Schauspieler. 😂)

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vor 15 Minuten schrieb Aleachim:
vor 35 Minuten schrieb Marcellinus:

Es sind wie immer Aktivistende, denen es vor allem darum geht, selbst aufzufallen, indem sie anderen auf die Nerven gehen. 

Vielleicht bin ich einfach zu weit weg vom Schuss... 😄 Aber von diesen Aktivisten krieg ich überhaupt nichts mit. Ich lese überall nur einen riesigen Aufschrei derjenigen, die jetzt nachdem sie weder Zigeunerschnitzel noch Negerküsse essen können auch noch Angst haben, dass man ihnen Winnetou wegnimmt. Ich finde das irgendwie viel lächerlicher als den (in meiner Wahrnehmung) dezenten Hinweis darauf, dass Karl May durchaus kritisch gelesen werden sollte.

 

Entschuldige, es ging nicht um einen "dezenten Hinweis", sondern um einen Shitstorm, der einen Verlag dazu veranlaßte, Bücher nicht zu veröffentlichen (meiner Ansicht nach übrigens ohne Grund). Welchen "Aufschrei" man hört, hängt offenbar davon ab, auf welcher Seite man steht. 

 

Kleiner Nachtrag: Karl May ist mir ziemlich gleichgültig. Ich habe nie eines seiner Bücher gelesen, geschweige denn besessen. Nur ist das für mich kein Grund, anderen Leute ihre Lektüre vorschreiben oder verargen zu wollen. 

bearbeitet von Marcellinus
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vor 54 Minuten schrieb Aleachim:

Deshalb kann ich nachvollziehen, warum es für viele Unverständlich ist, wenn sich manche Native Americans diskriminiert fühlen.

Muss ich mich nun auch durch die Darstellung von Deutschen in Hogan's Heros diskriminiert fühlen? Ach ne, ich bin ja weiss und deutsch, mich kann man gar nicht diskriminieren...

 

Karl May hat Romane geschrieben, keine Geschichtsbücher. Vielleicht sollte man sich das hier aber auch bei anderen Werken ab und zu immer ins Gedächtnis rufen.

bearbeitet von rince
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Ich denke, Rassismus ist der falsche Ausdruck.

Karl May hat die Länder, über die er schrieb, nie selbst gesehen, sich aber so gut wie möglich darüber informiert. Beides sind anerkannte Fakten.


Das heißt, dass er so viel wusste, wie zu seiner Zeit in Deutschland allgemein bekannt war - und über den orientalischen (islamischen) Kulturkreis war damals sehr viel mehr bekannt als über die Indianer (oder Amerikanische Ureinwohner).

Längst war der Koran und einige Hadithe ins deutsche übersetzt, hatten Christen über den Islam und Moslems über das Christentum geschrieben, waren die Werke letzterer auch auf Deutsch verfügbar, wusste man, wenn man es wissen wollte, dass es Sunniten und Schiiten gibt, dass Arabisch, Kurdisch, Persisch und damals auch Türkisch zwar mit der gleichen Schrift geschrieben werden, aber völlig verschiedene Sprachen sind.
Über die Indianer waren dagegen nur Einzelheiten bekannt (Tipis, Friedenspfeife, Federschmuck, der "Große Geist" Manitou) - die es sicher alle gab, aber nicht bei allen Indianern. Die Apachen hatten etwa weder einen obersten Häuptling, noch gab es bei ihnen den Brauch, gemeinsam die Friedenspfeife zu rauchen. (Ganz davon abgesehen, dass ein regierender Häuptling / König oder wie immer sich wohl kaum monatelang allein mehr als 1000 Kilometer entfernt vom Hauptsiedlungsgebiet seines Volks aufhalten konnte, wie Winnetou es etwa im Gebiet der Sioux, ich glaube in Winnetou 2, tat).
So leben bei Karl May alle Indianer in Tipis, die Häuptlinge tragen Federschmuck, besiegte Feinde werden skalpiert, Verbrecher kommen an den Marterpfahl, Winnetou kann sich problemlos mit Sioux verständigen, ohne dass das irgendjemandem auffällt usw. usf.

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vor 1 Stunde schrieb Aleachim:

Natürlich versteckt sich in diesem Satz nicht automatisch Rassismus. Aber er kann da drin stecken. Manchmal auch recht offensichtlich. So einem Satz folgt manchmal noch ein "Ich hab nur was gegen die, die gewalttätig (faul, ...) sind." In solchen Aussagen steckt m. M. n. immer die Einstellung, dass "die Guten" die Ausnahme sind...

 

Schon möglich. Aber eben muss man den Kontext beachten und abwarten, ob auf den positiven Satz ein negativer folgt. In Deinem Post klang es aber so, als ob der Rassismus von Weißen einfach vorausgesetzt sei.

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vor 1 Stunde schrieb Marcellinus:

Welchen "Aufschrei" man hört, hängt offenbar davon ab, auf welcher Seite man steht. 

 Oder in welcher Internet-Filterblase man sitzt?

bearbeitet von Domingo
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vor 11 Stunden schrieb Aleachim:

Wie gesagt, ich finde nicht, dass man irgendwas verbieten muss. 😊 Und ich werfe Karl May auch nichts vor.

 

Oh, nein, das machst Du nicht. Das machen gerade einige der Medien.

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