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Beichte ewig lange her.......


Johanna_3aus7

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vor einer Stunde schrieb mysterium:


Menschen handeln nicht immer vollkommen frei, sondern stehen in vielfältigen sozialen Abhängigkeiten und eigenen Kontexten, die sich auf das eigene Handeln auswirken.

Was macht zum Beispiel der hauptamtliche Kirchenfunktionär, der eine Familie zu ernähren hat, kann dieser, auch auf die Gefahr hin, geächtet zu werden, sich frei zur kirchlichen Moral bekennen oder ist er nicht vielmehr gezwungen, sich nicht gegen den Synodalen Weg zu stellen, weil daran sein Einkommen und die Versorgung der Familie hängt (nur ein Beispiel).

Ich arbeite selbst nicht in der katholischen Kirche. Deshalb habe ich dieses geschilderte Problem in dieser Form nicht. Aber normalerweise dürfte dieser Kirchenfunktionär doch keine größere Probleme bekommen, wenn er sich einfach nur an den Katechismus der Katholischen Kirche hält. Ich denke, seine Stelle als Kirchenfunktionär müsste er doch behalten können, auch wenn er das Geschriebene vom Katechismus der Katholischen Kirche gutheißt. Wie das mit der Beichte ist, ist ja dort auch drin beschrieben --> siehe Bußsakrament. Ich finde aber, daß jeder Mensch frei handeln sollte.

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vor 3 Stunden schrieb Bartholomäa:

Hallo Gerhard Ingold, ich freue mich für Dich, daß Du eine Frau hast, mit der Du alles besprechen kannst. Diesen Partner hat bestimmt nicht jeder. Dennoch möchte ich Dir mitteilen, daß die Beichte ein Sakrament ist und während der Beichte, wenn ich meine Sünden gesagt habe, bekomme ich die Lossprechung von meinen Sünden. Ich denke, das Eine schließt das Andere nicht aus. Man kann seinem Partner ruhig alles erzählen, wenn man weiß, daß dieser dafür Verständnis hat. Aber leider möchte ich Dir auch schreiben, daß für mich das Zuhören des eigenen Partners nicht das Sakrament der Beichte ersetzt.

Ich wünsche Dir von Herzen alles Liebe und Gute für Dich und Deine Frau und ich wünsche Euch beiden, daß die Beziehung für immer hält.

Ich finde in der Bibel keinen Hinweis für ein Beichte-Sakrament. Beispielhaft aber ist der Zöllner Zachäus. Er ordnete, was es zum Ordnen gab, indem er das Diebesgut zurück geben wollte. Durch sein Handeln sagte Jesus zu ihm, ihm und seinem Hause sei Heil widerfahren. Lossprechen musste Jesus ihn nicht. Zachäus wurde durch seine Tat, des Ordnens von Unrecht gleich Sünden befreit. Wenn ich mir etwas nicht vergeben könnte, dann müsste ich eine Kapitalverbrechen gemacht haben. Und da kann mir niemand mein Unrecht vergeben und quasi lossprechen. Das kann nur das Gericht eines Staates. 

 

Aber da sind wir in zwei unterschiedlichen Welten. Als Agnostiker sehe ich es ähnlich wie @Marcellinus.

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Am 27.2.2023 um 14:06 schrieb mysterium:


Menschen handeln nicht immer vollkommen frei, sondern stehen in vielfältigen sozialen Abhängigkeiten und eigenen Kontexten, die sich auf das eigene Handeln auswirken.

Was macht zum Beispiel der hauptamtliche Kirchenfunktionär, der eine Familie zu ernähren hat, kann dieser, auch auf die Gefahr hin, geächtet zu werden, sich frei zur kirchlichen Moral bekennen oder ist er nicht vielmehr gezwungen, sich nicht gegen den Synodalen Weg zu stellen, weil daran sein Einkommen und die Versorgung der Familie hängt (nur ein Beispiel).

Jetzt ist mir vor Lachen fast wieder der Kakao aus der Nase geflossen. 

 

Aber eigentlich ist dein Beitrag eine Frechheit, sind es doch jahrelang Menschen in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis bei einer Einrichtung Kirchlicher Trägerschaft (Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen) gewesen, die fürchten müssen, von jetzt auf gleich gekündigt zu werden, weil sie eben nicht im Einklang mit den vollkommen realitätsfernen und menschenfeindlichen Vorgaben der rkK Sexualmoral leben, sondern geschieden, wiederverheiratet geschieden, in einer gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaft etc. sind. Erst jüngst ist hier ja Bewegung in die Sache gekommen

 

Und nun willst du hier arme neue Opfer konstuieren? Schäm dich, pfui Deipel!

bearbeitet von rince
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Am 27.2.2023 um 14:06 schrieb mysterium:

Was macht zum Beispiel der hauptamtliche Kirchenfunktionär, der eine Familie zu ernähren hat, kann dieser, auch auf die Gefahr hin, geächtet zu werden, sich frei zur kirchlichen Moral bekennen oder ist er nicht vielmehr gezwungen, sich nicht gegen den Synodalen Weg zu stellen, weil daran sein Einkommen und die Versorgung der Familie hängt (nur ein Beispiel).

 

Klar kann er sich dazu bekennen. Ich finde nirgendwo den Hinweis, dass das immer einfach zu sein hat .

 

Ein Leben ohne Widerspruch anderer ist der Traum von wokeness und Totalitarismus.

 

Beides hat mit Freiheit nichts zu tun.

bearbeitet von rorro
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Vielleicht wäre die Frage, ob sich die Kirche - es betrifft ja vorrangig wieder nur die westliche Hemisphäre - überhaupt abseits des notwendigen Klerus "Kirchenfunktionäre" auf der Gehaltsliste leisten kann, die von diesem Brot-Beruf ihre Familie ernähren. Ich halte von der Verquickung von Glaube und Beruf im Allgemeinen wenig. 

 

Mit dem rasant voranschreitenden Bedeutungsverlust der christlichen Kirchen und damit auch der finanziell enger werdenden Lage der Kirche in unseren Breiten dürfte das auf Dauer ein Zustand sein, der nicht aufrecht erhalten werden kann. 

 

Damit man mir keine Einseitigkeit vorwirft: Ich bin auch für eine gründliche Revision der Bezüge für Kleriker. Eine bescheidene Sustentation sollte für einen, der sein Leben als Jünger Christi verbringen will und keine Familie gründet, ausreichend sein. Und auch von ärmeren Ortskirchen leistbar. (Selbst wenn dazu, wie etwa in Deutschland, die Staatskirchenverträge überarbeitet werden müssen.)

bearbeitet von Studiosus
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Was dann allerdings drei Grundsätze in gewisserweise sprengt:

 

1. Wes Brot ich es, des Lied ich sing.

 

2. Wer dem Altar dient, soll auch von ihm leben.

 

3. Welche Berufe sind für einen Kleriker mit Zivilberuf akzeptabel?

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vor 32 Minuten schrieb Flo77:

Was dann allerdings drei Grundsätze in gewisserweise sprengt:

 

1. Wes Brot ich es, des Lied ich sing.

 

2. Wer dem Altar dient, soll auch von ihm leben.

 

3. Welche Berufe sind für einen Kleriker mit Zivilberuf akzeptabel?

 

Die Bemerkung "Glaube und Beruf" trennen bezog ich auf Laienmitarbeiter. 

 

Das Priesteramt ist kein Beruf im landläufigen Sinne. Die Sustentation der Kleriker durch die Kirche stelle ich nicht in Frage. Lediglich die Höhe dieses Auskommens halte ich für Verhandlungssache bzw. wird abhängig sein von der finanziellen Leistungsfähigkeit der jeweiligen Ortskirche. 

bearbeitet von Studiosus
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vor einer Stunde schrieb Studiosus:

 Ich halte von der Verquickung von Glaube und Beruf im Allgemeinen wenig. 

Arbeitest du nicht an irgendeiner theologischen Fakultät?

 

Ich sehe das Ganze völlig tiefentspannt. Die Kirche ist eine Institution, ohne Strukturen könnte sie nicht überleben.

Und Strukturen müssen von irgendjemand erhalten werden, d.h. es braucht Hauptamtliche. 

Wenn z.B. die Katechese eine bestimmte Qualität haben soll, müssen Katecheten ausgebildet werden und es muss Materialien dafür geben. Und das muss jemand machen. 

Daher wird es immer kirchliche Berufe geben müssen. Wie viele und welche ist eine andere Frage. 

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Der Beruf eines Schamanen hat viele Vorteile. Er bringt hohes Ansehen und ein gesichertes Einkommen, ohne daß man sich die Finger schmutzig machen muß. In den meisten Kulturen bietet er überdies Gesetzesprivilegien, die dem Normalbürger nicht zustehen. Aber es ist nur schwer einzusehen, wie ein Mann, der von oben den Auftrag erhalten hat, uns Menschen das Glück zu künden, ernsthaft daran interessiert sein könnte, Kollekten zur Deckung seiner Kosten abzuhalten; unwillkürlich schleicht sich dabei der Verdacht ein, daß ein Schamane auch keine höhere Moral besitzt, als jeder andere Schwindler. Aber es ist ein toller Job, wenn man ihn verträgt.

 

Robert A. Heinlein

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vor 26 Minuten schrieb Marcellinus:

Der Beruf eines Schamanen hat viele Vorteile. Er bringt hohes Ansehen und ein gesichertes Einkommen, ohne daß man sich die Finger schmutzig machen muß. In den meisten Kulturen bietet er überdies Gesetzesprivilegien, die dem Normalbürger nicht zustehen. Aber es ist nur schwer einzusehen, wie ein Mann, der von oben den Auftrag erhalten hat, uns Menschen das Glück zu künden, ernsthaft daran interessiert sein könnte, Kollekten zur Deckung seiner Kosten abzuhalten; unwillkürlich schleicht sich dabei der Verdacht ein, daß ein Schamane auch keine höhere Moral besitzt, als jeder andere Schwindler. Aber es ist ein toller Job, wenn man ihn verträgt.

 

Robert A. Heinlein

Nun, ein Priester nach klassisch-antikem Verständnis ist ein Dienstleister. Daß der bezahlt wird, wenn man seine Dienste in Anspruch nimmt ist klar.

 

Christliche Priester erlangten diesen Status erst durch die Entwicklung der mittelalterlichen Messindustrie.

 

Hängt halt alles daran, ob man glaubt ein Opfer müsste nach genauen Riten von "reinen Händen" (oh sorry) dargebracht werden ohne die es nicht funktioniert.

 

Ob es das wirklich braucht ist eine Frage, bei der hier einige prophylaktisch auf die Barrikaden gehen würden.

 

Im Asatrú stellt sich die Frage zum Beispiel nicht, im Judentum stellt sie sich teilweise (wobei die Funktion eines Rabbiners nicht 1:1 mit der eines christlichen Priesters vergleichen kann).

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