Aleachim Geschrieben 28. November 2022 Melden Geschrieben 28. November 2022 Hallo zusammen, gestern im Gottesdienst hat der Pfarrer eine kurze Ausdeutung des Evangeliums (Mt 24, 37–44) vorweggenommen. (Er hat an Stelle der Predigt einen Hirtenbrief verlesen.) Er erklärte, dass Jesus uns im heutigen Evangelium dazu auffordert, wachsam zu sein und dass Jesus dabei auf Noah verweist, der gut vorbereitet war. So wie Noah, sollen auch wir uns vorbereiten - auf die Ankunft des Herrn. Zuerst fand ich diesen Gedanken gut. Noah war vorbereitet, weil er auf Gott vertraute und tat was er ihm sagte. So kann ich auch vorbereitet sein, auf die "Stürme", die es in meinem Leben vielleicht geben wird. Mir gefällt das: Mein Gottvertrauen ist nicht einfach passiv, z. B. dass Gott schon nicht zulassen wird, dass mir etwas zustößt, oder dass er mir schon irgendwie helfen wird, wenn es schwierig wird. Nein, ich vertraue, dass Gott mir zeigt, wie ich Schwierigkeiten bestehen kann. Ich muss also offen sein, für das was er mir sagen/zeigen will und darauf vertrauen, dass der Weg, den er zeigt, der Richtige ist. Soweit so gut. Das passt für mich, solange wir innerhalb der Noah-Erzählung bleiben. Jesus vergleicht das aber jetzt mit der Ankunft des Menschensohnes. Und das verwirrt mich jetzt doch. Wie kann er etwas schreckliches, wie die Sintflut, mit der Menschwerdung Gottes vergleichen? Jesus vergleicht die Ankunft des Menschensohnes dann auch noch mit einem Dieb... Wieso? Wie passt das zusammen? Daraus ergibt sich für mich auch noch die Frage, wie diese Wachsamkeit geht... Das Vorbereitet-Sein des Noah, kann ich mir gut vorstellen. Da kann ich mich reindenken, reinfühlen, was das für mich heißt. Aber wenn ich das auf die Menschwerdung Gottes (in mir) beziehe, tu ich mich plötzlich schwerer. Was ist gemeint mit dieser Wachsamkeit? Mir geht es jetzt nicht um diese "offensichtlichen" Antworten wie Gebet, Gottesdienst, Bibel, Beichte etc. Mir geht es... hm... ich weiß auch nicht genau. Vielleicht um diese Haltung der Wachsamkeit, was macht die aus? Was kennzeichnet diese Haltung für euch? Ich hoffe ihr versteht was ich meine, auch wenn ich es selber nicht so genau weiß... Liebe Grüße Michaela Zitieren
Flo77 Geschrieben 28. November 2022 Melden Geschrieben 28. November 2022 Für Christus sind die Sintflut und die Menschwerdung Gottes beides epochale Ereignisse durch Gott selbst. Ich bin mir noch nichtmal sicher, ob die reinigende Flut als die Katastrophe verstanden wurde, als die wir sie heute empfinden. Die Wachsamkeit - die ja an mehreren Stellen des NT gefordert wird, bezieht sich nach meinem Dafürhalten auf die innere Vorbereitung. Im Prinzip geht es darum, daß wir jederzeit bereit sein sollen vor unseren Schöpfer zu treten. Das allzeit reine Herz und der allzeit wache Geist die Anzeichen für das Reich Gottes wahrzunehmen. Nachdem die Parusie sich schon um schlappe 2000 Jahre verzögert hat, gestaltet sich dieses Leben in eschatologischer Naherwartung zugegeben etwas schwieriger. 1 Zitieren
Marcellinus Geschrieben 28. November 2022 Melden Geschrieben 28. November 2022 Wieso muß ich dabei an den Wachtturm denken? Zitieren
Flo77 Geschrieben 28. November 2022 Melden Geschrieben 28. November 2022 vor 26 Minuten schrieb Marcellinus: Wieso muß ich dabei an den Wachtturm denken? Weil Du ideologisch merkwürdig drauf bist? 1 Zitieren
Aleachim Geschrieben 28. November 2022 Autor Melden Geschrieben 28. November 2022 vor 2 Stunden schrieb Flo77: Für Christus sind die Sintflut und die Menschwerdung Gottes beides epochale Ereignisse durch Gott selbst. Ich bin mir noch nichtmal sicher, ob die reinigende Flut als die Katastrophe verstanden wurde, als die wir sie heute empfinden. Danke Flo, für das Stichwort "reinigende Flut". Da kommt mir gleich eine Flut weiterer Gedanken. 😄 Im ersten Moment dachte ich, du siehst da einen Gegensatz Katastrophe oder reinigende Flut. Vielleicht meinst du es aber auch gar nicht so. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass ich eine Katastrophe im Nachhinein durchaus als reinigend und damit notwendig und gut sehen konnte. Für mich persönlich. Passt das jetzt auch mit der Menschwerdung zusammen? Vielleicht ist es wirklich so: Wenn Gott in uns Mensch werden will ist das wohl nicht immer so schön und gemütlich und kuschelig, wie es die Feier des Weihnachtsfestes manchmal vermuten lässt. Ich glaub schon, dass das als Katastrophe über uns hereinbrechen kann... *seufz* Dann ähnelt diese Vorbereitung auf einmal tatsächlich der des Noah. All das in Sicherheit bringen, was wirklich und wesentlich wichtig ist. Danke Flo, dass du mich auf diesen Gedanken gebracht hast. Zitieren
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