Gerhard Ingold Geschrieben 5. Dezember 2020 Autor Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2020 vor 5 Stunden schrieb helmut: das darf er für sich schreiben. das hat aber keine bedeutung für andere. es sei denn, er verspürt unverständlicherweise ähnliches. aber warum auch nicht. Ich hoffe, ich habe diese Freiheit nicht in Frage gestellt. Ich hoffe aber auch, dass es mir auch frei gestellt ist, Gegenargumente gegen diese Sicht zu formulieren. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 5. Dezember 2020 Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2020 (bearbeitet) vor 14 Stunden schrieb Gerhard Ingold: Ich hoffe, ich habe diese Freiheit nicht in Frage gestellt. Ich hoffe aber auch, dass es mir auch frei gestellt ist, Gegenargumente gegen diese Sicht zu formulieren. Das kannst du sicher. Aber so etwas wie "Wenn es keine verifizierbare und damit auch keine falsifizierbare Beweise für einen Gott und erst recht keine für eine Offenbarung Gottes gibt, kannst Du nur einen imaginären Gott lieben." ist k e i n Gegenargument, kein stimmiges Argument. Erstens argumentierst du auf einer äußeren Ebene gegen eine im Inneren eines Menschen stattfindende Erfahrung. Das k a n n nicht überzeugen, es ist und bleibt ein Aneinandervorbeireden. Und zum zweiten schließt du falsch: Nur weil es keine falsifizierbaren Beweise in der materiellen Realität unserer Welt gibt (das weiß die Theologie schon lange, auch wenn es sich vielleicht nicht bis zu allen Theologen herumgesprochen hat und besonders in Freikirchen nach wie vor auf dieser Ebene zu argumentieren versucht wird), sagt das nichts darüber aus, ob es diese Wirklichkeit "Gott" gibt oder nicht. Ob sie imaginär oder wirklich ist. Es ist k e i n Gottesbeweis, wenn jemand sagt: "Dass es die Erde und uns Menschen gibt, beweist, dass es Gott gibt". Es ist aber auch kein Beweis g e g e n Gott, dass man ihn nicht wissenschaftlich beweisen kann. Insofern ist das Wort "imaginär" falsch. Und auch deine immer wieder verwendeten Begriffe "Wahnvorstellung" usw. Man könnte es, wenn man deine Terminologie verwenden wollte, mit der gleichen Berechtigung als Wahn bezeichnen, wenn jemand mit großer Sicherheit davon spricht, dass es "keinen Gott" gebe. Alles, was in diesem Zusammenhang für wahr oder falsch befunden wird, ist ein subjektives Vertrauenschenken bestimmten Erfahrungen gegenüber oder eben nicht. Edit: Kürzer formuliert: Du verwechselst "Glauben" mit Wahnvorstellung". bearbeitet 5. Dezember 2020 von Ennasus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerhard Ingold Geschrieben 5. Dezember 2020 Autor Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2020 vor 31 Minuten schrieb Ennasus: Das kannst du sicher. Aber so etwas wie "Wenn es keine verifizierbare und damit auch keine falsifizierbare Beweise für einen Gott und erst recht keine für eine Offenbarung Gottes gibt, kannst Du nur einen imaginären Gott lieben." ist k e i n Gegenargument, kein stimmiges Argument. Erstens argumentierst du auf einer äußeren Ebene gegen eine im Inneren eines Menschen stattfindende Erfahrung. Das k a n n nicht überzeugen, es ist und bleibt ein Aneinandervorbeireden. Und zum zweiten schließt du falsch: Nur weil es keine falsifizierbaren Beweise in der materiellen Realität unserer Welt gibt (das weiß die Theologie schon lange, auch wenn es sich vielleicht nicht bis zu allen Theologen herumgesprochen hat und besonders in Freikirchen nach wie vor auf dieser Ebene zu argumentieren versucht wird), sagt das nichts darüber aus, ob es diese Wirklichkeit "Gott" gibt oder nicht. Ob sie imaginär oder wirklich ist. Es ist k e i n Gottesbeweis, wenn jemand sagt: "Dass es die Erde und uns Menschen gibt, beweist, dass es Gott gibt". Es ist aber auch kein Beweis g e g e n Gott, dass man ihn nicht wissenschaftlich beweisen kann. Insofern ist das Wort "imaginär" falsch. Und auch deine immer wieder verwendeten Begriffe "Wahnvorstellung" usw. Man könnte es, wenn man deine Terminologie verwenden wollte, mit der gleichen Berechtigung als Wahn bezeichnen, wenn jemand mit großer Sicherheit davon spricht, dass es "keinen Gott" gebe. Alles, was in diesem Zusammenhang für wahr oder falsch befunden wird, ist ein subjektives Vertrauenschenken bestimmten Erfahrungen gegenüber oder eben nicht. Edit: Kürzer formuliert: Du verwechselst "Glauben" mit Wahnvorstellung". Nichtglaube kann kein Wahn sein. Atheisten müssen also den Nichtglauben nicht beweisen. Zumal sie wie wir Agnostiker von ihrem Nichtglauben keine "Scharia" wie im Islam ableiten. Erst wenn man also von seinem Glauben zB. eine Abtreibungsgegnerschaft ableitet, wie das in Polen nach dem wiedererstarken des katholischen Glaubens stattfindet, muss eine Autorität hinter den Forderungen bewiesen werden. Ist der Glaube an ein Spagetti-Monster gleichberechtigt, wie der Glaube an einen Gott? Gibt es Beweise für eine Offenbarung durch Joseph Smith mit seinen goldenen Tafeln, die er gefunden haben will (Buch Mormon)? Für mich muss heute jeder Glauben, der missionierend tätig ist, mit Beweisen belegt werden. Ich kann entsprechend an das Mormonentum nicht andere Massstäbe anlegen, als für das Judentum, Christentum und den Islam. Würde von irgendeinem Glauben keine Forderungen ausgehen, die auch Nichtgläubige betreffen, würde ich Dir recht geben. Ich kann schlecht von meiner Religion - dem Islam - eine Beweispflicht einfordern und das Christentum usw. anders behandeln. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerhard Ingold Geschrieben 5. Dezember 2020 Autor Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2020 vor 51 Minuten schrieb Ennasus: Das kannst du sicher. Aber so etwas wie "Wenn es keine verifizierbare und damit auch keine falsifizierbare Beweise für einen Gott und erst recht keine für eine Offenbarung Gottes gibt, kannst Du nur einen imaginären Gott lieben." ist k e i n Gegenargument, kein stimmiges Argument. Erstens argumentierst du auf einer äußeren Ebene gegen eine im Inneren eines Menschen stattfindende Erfahrung. Das k a n n nicht überzeugen, es ist und bleibt ein Aneinandervorbeireden. Und zum zweiten schließt du falsch: Nur weil es keine falsifizierbaren Beweise in der materiellen Realität unserer Welt gibt (das weiß die Theologie schon lange, auch wenn es sich vielleicht nicht bis zu allen Theologen herumgesprochen hat und besonders in Freikirchen nach wie vor auf dieser Ebene zu argumentieren versucht wird), sagt das nichts darüber aus, ob es diese Wirklichkeit "Gott" gibt oder nicht. Ob sie imaginär oder wirklich ist. Es ist k e i n Gottesbeweis, wenn jemand sagt: "Dass es die Erde und uns Menschen gibt, beweist, dass es Gott gibt". Es ist aber auch kein Beweis g e g e n Gott, dass man ihn nicht wissenschaftlich beweisen kann. Insofern ist das Wort "imaginär" falsch. Und auch deine immer wieder verwendeten Begriffe "Wahnvorstellung" usw. Man könnte es, wenn man deine Terminologie verwenden wollte, mit der gleichen Berechtigung als Wahn bezeichnen, wenn jemand mit großer Sicherheit davon spricht, dass es "keinen Gott" gebe. Alles, was in diesem Zusammenhang für wahr oder falsch befunden wird, ist ein subjektives Vertrauenschenken bestimmten Erfahrungen gegenüber oder eben nicht. Edit: Kürzer formuliert: Du verwechselst "Glauben" mit Wahnvorstellung". Jede Diktatur müsste die Autorität hinter der Diktatur beweisen. Die katholische Kirche ist eine Diktatur, wo die Gesamtkirche nichts mitzureden hat. Das zeigen mir die vielen Themen, die hier im Thema "Synodaler Weg" angesprochen werden. Ihr könnt Euch als Katholiken zwar hier unterhalten - ist auch eine Form von Unterhaltung - aber Ihr werdet in der katholischen Kirche kaum etwas verändern können. Wenn ich mich hingegen hier einbringe, weiss ich den Grund. Es fordert und fördert mich. Ich kann damit einer Demenz entgegenarbeiten, indem ich mich selbst fordere. Und Ihr fordert mich intellektuell und das tut mir gut. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 5. Dezember 2020 Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2020 vor 47 Minuten schrieb Ennasus: Man könnte es, wenn man deine Terminologie verwenden wollte, mit der gleichen Berechtigung als Wahn bezeichnen, wenn jemand mit großer Sicherheit davon spricht, dass es "keinen Gott" gebe. Alles, was in diesem Zusammenhang für wahr oder falsch befunden wird, ist ein subjektives Vertrauenschenken bestimmten Erfahrungen gegenüber oder eben nicht. Das ist so nicht ganz korrekt. Wer sagt, es gäbe einen „Gott“, muß erst einmal erklären, was er damit meint. Wer darüber hinaus für diese Vorstellung allgemeine Gültigkeit beansprucht, ist beweispflichtig, während der, der diese Vorstellungen ablehnt, das nicht ist. Da haben wir einfach eine Asymmetrie. Existenzbehauptung müssen bewiesen werden, Nichtexistenbehauptung dagegen nicht. Da alle (in Worten: alle!) sogenannten „Gottesbeweise“ gescheitert sind, kann man also mit Fug und Recht behaupten, daß die „Gottesidee“ eine unbewiesene Vorstellung, mithin eine Fantasievorstellung ist. Ob man sie als „Wahn“ bezeichnen muß, ist eher eine Frage des persönlichen Geschmacks, die ich davon abhängig machen würde, inwieweit Gläubige ihre Vorstellung anderen aufnötigen wollen, und wie abgedreht diese Ideen sind. Man kann außerdem mit einigen Recht sagen, daß die meisten von uns (wenn nicht alle), Vorstellungen mit sich herumtragen, die unbewiesen bzw. nicht beweisbar sind. Solange klar ist, daß es sich dabei um subjektive Vorstellungen handelt, aus denen man keine Ansprüche ableitet, gibt es keinen Grund, das negativ zu werten. Ein bißchen verrückt sind wir alle. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 5. Dezember 2020 Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2020 vor einer Stunde schrieb Ennasus: .....Nur weil es keine falsifizierbaren Beweise in der materiellen Realität unserer Welt gibt ..... theorien/beweise sind grundsätzlich falsifizierbar. sind sie falsifiziert, sind sie nicht, nicht mehr gültig. wiki: "...Im Rahmen des kritischen Rationalismus (Karl Popper) wird argumentiert, dass es Verifikation nicht gibt. Allgemeine Gesetzesaussagen können nur wahr, aber unverifiziert sein oder mit Beschreibungen von Sachverhalten, die der Aussage widersprechen, falsifiziert werden, sich also als ungültig herausstellen...." 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerhard Ingold Geschrieben 5. Dezember 2020 Autor Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2020 (bearbeitet) vor 21 Minuten schrieb Marcellinus: Das ist so nicht ganz korrekt. Wer sagt, es gäbe einen „Gott“, muß erst einmal erklären, was er damit meint. Wer darüber hinaus für diese Vorstellung allgemeine Gültigkeit beansprucht, ist beweispflichtig, während der, der diese Vorstellungen ablehnt, das nicht ist. Da haben wir einfach eine Asymmetrie. Existenzbehauptung müssen bewiesen werden, Nichtexistenbehauptung dagegen nicht. Da alle (in Worten: alle!) sogenannten „Gottesbeweise“ gescheitert sind, kann man also mit Fug und Recht behaupten, daß die „Gottesidee“ eine unbewiesene Vorstellung, mithin eine Fantasievorstellung ist. Ob man sie als „Wahn“ bezeichnen muß, ist eher eine Frage des persönlichen Geschmacks, die ich davon abhängig machen würde, inwieweit Gläubige ihre Vorstellung anderen aufnötigen wollen, und wie abgedreht diese Ideen sind. Man kann außerdem mit einigen Recht sagen, daß die meisten von uns (wenn nicht alle), Vorstellungen mit sich herumtragen, die unbewiesen bzw. nicht beweisbar sind. Solange klar ist, daß es sich dabei um subjektive Vorstellungen handelt, aus denen man keine Ansprüche ableitet, gibt es keinen Grund, das negativ zu werten. Ein bißchen verrückt sind wir alle. Wenn ich von Wahnidee spreche, dann darum, weil man es bei folgendem Beispiel auch so macht: Eine Frau sieht über sich ein Flugzeug fliegen. Sie behauptet, sie würde von diesem Flugzeug beobachtet. Das war eine fixe Idee einer Psychiatriepatientin. Sie wähnt etwas, was sie nicht beweisen kann. Von wähnen, leitet sich das Wort Wahn ab. Dass sich aber Gläubige beleidigt fühlen können, wenn man ihren Glauben als Wahn abtut, verstehe ich. Nun wäre die Psychiatriepatientin ähnlich beleidigt, wenn man ihre Idee als Wahnidee deklarieren würde. Bei Psychiatriepatienten mussten wir Rücksicht nehmen. Das sollte bei gesunden Menschen nicht ähnlich notwendig sein. bearbeitet 5. Dezember 2020 von Gerhard Ingold Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 5. Dezember 2020 Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2020 vor 22 Minuten schrieb Gerhard Ingold: .....Es fordert und fördert mich. ... woran machst du das fest? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 5. Dezember 2020 Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2020 vor 37 Minuten schrieb Gerhard Ingold: ..... Für mich muss heute jeder Glauben, der missionierend tätig ist, mit Beweisen belegt werden. I..... für mich missioneren nur menschen. wie soll ein glaube das bewerkstelligen? du missionierst doch hier auch. welcher glaube steckt dahinter, welche idee? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerhard Ingold Geschrieben 5. Dezember 2020 Autor Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2020 vor 3 Minuten schrieb helmut: woran machst du das fest? Auf der Wahnidee, Gehirntätigkeit lässt mich nicht einrosten. Grins. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 5. Dezember 2020 Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2020 vor 1 Minute schrieb Gerhard Ingold: Auf der Wahnidee, Gehirntätigkeit lässt mich nicht einrosten. Grins. welches gehirn? es liest sich nach einfachem elektronengehirn. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerhard Ingold Geschrieben 5. Dezember 2020 Autor Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2020 vor 1 Minute schrieb helmut: für mich missioneren nur menschen. wie soll ein glaube das bewerkstelligen? du missionierst doch hier auch. welcher glaube steckt dahinter, welche idee? Dass hinter einem Glauben Menschen stehen, ist klar. Während von meinem Agnostizismus keine Forderungen ausgehen, die zB eine abtreibungswillige Frau beschränken, ist mein Missionieren als Aufklärung zu deklarieren. Wenn hingegen Gläubige missionieren, wollen sie Menschen unter die Herrschaft ihres eigenen Gottesbildes zu bringen versuchen. Aufklären und missionieren haben grundlegend andere Ziele. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 5. Dezember 2020 Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2020 vor 30 Minuten schrieb helmut: theorien/beweise sind grundsätzlich falsifizierbar Das ist sachlich falsch, was Popper übrigens auch klar was, weshalb er forderte, nur solche Theorien wissenschaftlich zu nennen, die die Bedingungen nennen, unter denen sie falsifiziert wären. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 5. Dezember 2020 Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2020 vor 46 Minuten schrieb Marcellinus: Wer darüber hinaus für diese Vorstellung allgemeine Gültigkeit beansprucht, ist beweispflichtig, während der, der diese Vorstellungen ablehnt, das nicht ist. Beweispflichtig wäre man dann, wenn es darum ginge, andere zu überzeugen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 5. Dezember 2020 Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2020 vor einer Stunde schrieb Gerhard Ingold: Erst wenn man also von seinem Glauben zB. eine Abtreibungsgegnerschaft ableitet, wie das in Polen nach dem wiedererstarken des katholischen Glaubens stattfindet, muss eine Autorität hinter den Forderungen bewiesen werden. Dass das realiter nicht zutrifft, offenbart der Blick auf die politische Realität. An anderer Stelle sprachst Du z. B. von der Begründungspflicht der Diktatur: Hitler musste niemandem einen Beweis erbringen, dass "die Vorsehung" ihn zum Erretter Deutschlands bestimmt hatte, um seine Herrschaft durchzusetzen. Es reichte, die Machtspositionen im Staate in seine Gewalt bringen. Das haben er und seine Partei geschafft. Einen Beweis konnte zu diesem Zeitpunkt keiner mehr einklagen. Ebenso verhält es sich mit der Abtreibungsgesetzgebung in Polen. Es reicht aus, dass sich Mehrheiten im wahlberechtigten Volk und in den gewählten Volksvertretern im Parlament finden, die eine entsprechende Verschärfung befürworten. Ob sie das auf Eingebung einer höheren Macht oder aus Opportunismus tun, ist gleichgültig. Eine Gruppe, deren Religion ihr die Abtreibung verbietet, muss genug politischen Einfluss entfalten. Dazu ist es nicht notwendig, den Gott gerichtsfest beweisen zu können, der dies fordert. Theoretisch könnte dieser Gott sogar eine kollektive Wahnvorstellung sein und es änderte sich nichts am Ergebnis. Am Ende zählt der Stimmzettel. Das ist die normative Kraft des Faktischen. Saluti cordiali, Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 5. Dezember 2020 Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2020 vor 14 Minuten schrieb rorro: Beweispflichtig wäre man dann, wenn es darum ginge, andere zu überzeugen. Interessant. Wer legt diese Pflicht fest und mit welchen Sanktionen ist bei Verstößen zu rechnen? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 5. Dezember 2020 Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2020 (bearbeitet) vor 45 Minuten schrieb rorro: vor 1 Stunde schrieb Marcellinus: Wer darüber hinaus für diese Vorstellung allgemeine Gültigkeit beansprucht, ist beweispflichtig, während der, der diese Vorstellungen ablehnt, das nicht ist. Beweispflichtig wäre man dann, wenn es darum ginge, andere zu überzeugen. Nein, überzeugen, oder besser (da kommt der alte Lateiner wieder in mir durch) überreden kann man andere auch, ohne Beweise zu haben - oder es doch zumindest versuchen. Da wo es aber um den Anspruch auf Gültigkeit von Argumenten geht, sicher in den Wissenschaften, und mit Einschränkung auch in der Philosophie, da ist man für Sätze, deren Gültigkeit man beansprucht, beweispflichtig. Ergibt sich einfach aus dem Anspruch auf Gültigkeit des eigenen Arguments. Weit beliebter ist natürlich, einfach Behauptungen aufzustellen, und zu meinen, sie wären so lange gültig, wie es anderen nicht gelänge, sie zu widerlegen, besonders wenn man keine Bedingungen angeben kann oder will, unter denen sie zu widerlegen wären. Wenn dann der Vorwurf kommt, man vertrete ja nur einen Glauben, kommt prompt die Replik: du ja auch. Solch ein Spiel sollte man nicht mitspielen, auch und gerade, weil es so verbreitet ist. bearbeitet 5. Dezember 2020 von Marcellinus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 5. Dezember 2020 Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2020 vor 34 Minuten schrieb Studiosus: Am Ende zählt der Stimmzettel. Das ist die normative Kraft des Faktischen. Oder die Macht der Gewehre. Leider. Daher gilt ja auch der Minderheitenschutz als eine unverzichtbare Eigenschaft von Demokratien. Daß eine Mehrheit etwas unterstützt (oder sich zumindest keine Mehrheit gegen etwas findet), ist vielleicht eine notwenige, sicher aber keine hinreichende Bedingung für Demokratie. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 5. Dezember 2020 Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2020 vor 2 Stunden schrieb Marcellinus: Das ist sachlich falsch, was Popper übrigens auch klar was, weshalb er forderte, nur solche Theorien wissenschaftlich zu nennen, die die Bedingungen nennen, unter denen sie falsifiziert wären. deswegen schrieb ich "grundsätzlich". "grundsätzlich heißt "ja, aber....." das ist juristische fachsprache. aber du könntest ja aus diesem thread derartige wissenschaftliche theorien benennen. wer das falsifizieren nicht beherrscht, sollte auf verifizieren nicht bestehen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 5. Dezember 2020 Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2020 vor 4 Stunden schrieb Gerhard Ingold: Wenn ich von Wahnidee spreche, dann darum, weil man es bei folgendem Beispiel auch so macht: Eine Frau sieht über sich ein Flugzeug fliegen. Sie behauptet, sie würde von diesem Flugzeug beobachtet. Das war eine fixe Idee einer Psychiatriepatientin. Sie wähnt etwas, was sie nicht beweisen kann. Von wähnen, leitet sich das Wort Wahn ab. Dass sich aber Gläubige beleidigt fühlen können, wenn man ihren Glauben als Wahn abtut, verstehe ich. Nun wäre die Psychiatriepatientin ähnlich beleidigt, wenn man ihre Idee als Wahnidee deklarieren würde. Bei Psychiatriepatienten mussten wir Rücksicht nehmen. Das sollte bei gesunden Menschen nicht ähnlich notwendig sein. Ein Wahn ist definiert als fixe Überzeugung eines Menschen, die trotz beweisbarer (!) Gegengründe aufrechterhalten wird. Es wird dir vermutlich recht leicht fallen, zu beweisen, dass es nicht geht, dass die Frau vom Flugzeug aus beobachtet wird. Wenn sie dann trotzdem drauf besteht, spricht man von Wahn. Solange du aber nicht beweisen kannst, dass es keinen Gott gibt, ist die Überzeugung, dass es so etwas gibt wie Gott, kein Wahn und deine Behauptung Ausdruck deiner eigenen falschen Selbstwahrnehmung. Sie sagt mehr über dich als über die Gläubigen, denen bewusst ist, dass sie glauben und nicht wissen. Wenn du dich hier schon so als Fachmann für psychiatrische Themen präsentierst, dann solltest du das unterscheiden können. @ Marcellinus: Auch wer behauptet, dass es keinen Gott gibt, muss zuerst erklären, was er damit meint, wenn er "Gott" sagt. Sonst ist es zwar sein gutes Recht, das zu glauben und zu behaupten - es hat aber genauso wenig Sinn, über eine solche Aussage zu diskutieren, wie über die als sicher behauptete Aussage: "Es gibt Gott.") Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 5. Dezember 2020 Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2020 (bearbeitet) vor 4 Stunden schrieb helmut: theorien/beweise sind grundsätzlich falsifizierbar. sind sie falsifiziert, sind sie nicht, nicht mehr gültig. wiki: "...Im Rahmen des kritischen Rationalismus (Karl Popper) wird argumentiert, dass es Verifikation nicht gibt. Allgemeine Gesetzesaussagen können nur wahr, aber unverifiziert sein oder mit Beschreibungen von Sachverhalten, die der Aussage widersprechen, falsifiziert werden, sich also als ungültig herausstellen...." Glaube ist eben etwas anderes, als eine wissenschaftliche Theorie. Genau darum geht es ja. bearbeitet 5. Dezember 2020 von Ennasus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 5. Dezember 2020 Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2020 vor 5 Stunden schrieb ThomasB.: Interessant. Wer legt diese Pflicht fest und mit welchen Sanktionen ist bei Verstößen zu rechnen? Die Pflicht kann der nichtglaubende festlegen und die Sanktion wäre das Ablehnen der eigenen Position. Ist allerdings nicht mein Spielfeld. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 5. Dezember 2020 Melden Share Geschrieben 5. Dezember 2020 vor 2 Stunden schrieb Ennasus: Glaube ist eben etwas anderes, als eine wissenschaftliche Theorie. Genau darum geht es ja. ja, da sind falsifizieren und verifizieren nicht die richtigen kategorien. das waren gerhards kategorieren und die sollten nicht verwendet werden. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 6. Dezember 2020 Melden Share Geschrieben 6. Dezember 2020 Sorry, lieber Gerhard Ingold, aber ich glaube nicht, dass es viel bringt, deine Postings zu diskutieren. Viele User haben bereits versucht, darzustellen, dass dein Bibelverständnis nicht der aktuellen Lehre der Kirche entspricht. Deine Kritik am Synodalen Weg entspringt einem (naturwissenschaftlich und historisch) wörtlichem Bibelverständnis, das aber im Synodalen Weg überhaupt niemand teilt. Daher ist deine Kritik hier einfach nicht zielführend, weil du schlicht von ganz anderen Grundlagen ausgehst... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerhard Ingold Geschrieben 6. Dezember 2020 Autor Melden Share Geschrieben 6. Dezember 2020 vor 3 Minuten schrieb laura: Sorry, lieber Gerhard Ingold, aber ich glaube nicht, dass es viel bringt, deine Postings zu diskutieren. Viele User haben bereits versucht, darzustellen, dass dein Bibelverständnis nicht der aktuellen Lehre der Kirche entspricht. Deine Kritik am Synodalen Weg entspringt einem (naturwissenschaftlich und historisch) wörtlichem Bibelverständnis, das aber im Synodalen Weg überhaupt niemand teilt. Daher ist deine Kritik hier einfach nicht zielführend, weil du schlicht von ganz anderen Grundlagen ausgehst... Wenn man von einem anderen Bibelverständnis ausgeht, als Jesus und die anderen Bibelschreiber ausgegangen sind, ist das okay. Dann aber müsste die katholische Kirche, die Freikirchen, Teile der evangelischen Landeskirchen auch klar als neues Bibelverständnis von der Kanzel herab deklarieren. Was aber die meisten Freikirchen und auch die katholische Kirch machen, ist der Versuch am Alten festzuhalten, indem man anwaltschaftliche Winkelzüge macht. Ich weiss, wieso Muslime-Gruppen, Freikirchengruppen, Anarchisten usw. entfernt haben: Sie meinen alle, sie sähen es richtig und alle anderen wie meine agnostischen und atheistischen Freunde falsch. So wird man mich auch hier entfernen. Aber bis dahin schreibe ich meine Sicht der Wahrheit, wobei ich von einem entmythologisierten Bibelverständnis ausgehe. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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