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Gerhard Ingold

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Gerhard Ingold
vor 5 Stunden schrieb mysterium:


Der Knackpunkt dürfte sein, dass wenn ich Gott untreu werde, zum Beispiel um einer Ideologie treu zu bleiben, am Ende auch meiner Natur und damit mir selbst untreu werde. Ich gestalte mein Konzept von meiner Natur neu, in Einklang mit der Ideologie. Denn die Frage, was der Mensch von seiner Natur her ist, kann niemals durch die bloße Selbstwahrnehmung, Stimmungen oder temporären Neigungen bestimmt werden, auch nicht durch moderne Ideologien. In einer Offenbarungsreligion stammt die Frage, was der Mensch ist, immer von der Offenbarung her.

 

Gab es je eine Offenbarung eines Gottes? 

 

Das Judentum behauptet, Gott hätte sich durch Abraham, Moses, die Propheten und evt. sogar durch die Auslegungen offenbart.

 

Das Christentum behauptet, durch Jesus hätte sich Gott offenbart. Viele der Christen stellen ihre Tradition und andere Schriften auf die ähnliche Offenbarungsstufe.

 

Der Islam behauptet, Gott hätte sich durch Mohammed offenbart.

 

Wir, die die Sklaverei, Massenmord an Juden usw. ablehnen, lehnen Moses als Betrüger ab. Damit aber fällt auch das Christentum und der Islam. 

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vor 7 Minuten schrieb Gerhard Ingold:

 

Gab es je eine Offenbarung eines Gottes? 

 

Das Judentum behauptet, Gott hätte sich durch Abraham, Moses, die Propheten und evt. sogar durch die Auslegungen offenbart.

 

Das Christentum behauptet, durch Jesus hätte sich Gott offenbart. Viele der Christen stellen ihre Tradition und andere Schriften auf die ähnliche Offenbarungsstufe.

 

Der Islam behauptet, Gott hätte sich durch Mohammed offenbart.

 

Wir, die die Sklaverei, Massenmord an Juden usw. ablehnen, lehnen Moses als Betrüger ab. Damit aber fällt auch das Christentum und der Islam. 


Ja, ja.

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Gerhard Ingold
vor 4 Minuten schrieb mysterium:


Ja, ja.

Solche Kommentare mag ich von Juden, Christen und Muslimen.

 

Statt Argumente nur Behauptungen ohne Begründungen.

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vor 6 Minuten schrieb Gerhard Ingold:

Statt Argumente nur Behauptungen ohne Begründungen.


Du merkst aber selbst, dass das wesentlich auf die Textbausteine, die Du hier setzt, zutrifft?

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Gerhard Ingold
vor 30 Minuten schrieb mysterium:


Du merkst aber selbst, dass das wesentlich auf die Textbausteine, die Du hier setzt, zutrifft?

Das magst Du so empfinden. Fakt ist: Wer sich den Schandtaten stellt, die durch die Legendenfigur Moses geschehen sind, der muss zwingend jede Schwulenfeindlichkeit usw. ablegen. Die Legendenfigur war ein Mörder gewesen, wenn man der Legende von 2.Mose 2,13 folgt. Mord verjährt nie. Massenmord, zu denen Moses nach 4.Mose 31 und 5.Mose 20,10ff angestiftet hat, verjährt auch nie.

 

Daher ist meine Aussage, Moses sei nicht nur Mörder sondern eben auch ein Betrüger gewesen, keine Behauptung. Und wenn Moses fällt, fallen alle drei Religionen wie Kartenhäuser zusammen. Wahrhaben wollen das weder Juden, noch Christen und kaum Muslime nicht. Für sie alle war Mose ein Prophet, der ohne Mittler mit Allah gesprochen haben soll (Sure 4,164).

 

Wenn die ersten Zahlen einer Rechnung völlig falsch sind, kann das Endergebnis nie richtig sein.

 

bearbeitet von Gerhard Ingold
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Gerhard Ingold
vor 12 Minuten schrieb mysterium:

Moses ist kein Thema an dieser Stelle.

Genau. Man rechnet auf falschen Zahlen weiter und baute eine Theologie auf, die einfach nur zu falschen Ergebnissen führen kann.

 

Da behaupte ich eben nichts. Das sind Fakten und diesen Fakten wollen sich weder Juden, Christen und auch Muslime nicht stellen. So wursteln alle auf Irrtümern aufgebaut weiter.

 

Dass ich damit nerve, ist so. 

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vor 2 Minuten schrieb Gerhard Ingold:

Dass ich damit nerve, ist so. 

Nerven nicht, da hilft die Ignore-Funktion, aber es ist schade, dass Du die Zeit mit Monologen vergeudest. Dir sollte schon aufgefallen sein, dass selten jemand auf Deine Beiträge antwortet.

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Gerhard Ingold
vor 22 Minuten schrieb mysterium:

Moses ist kein Thema an dieser Stelle.

Im Hintergrund jeder jüdischen, christlichen und islamischen Religion stehen die Legenden aus den Moses Büchern. Bis zur Aufklärung hat man diese Legenden alle Moses zugeschrieben. Heute wissen wir, durch die historisch-kritische Forschung, dass viele Legendenschreiber am Werk waren.

 

So baut die Schwulenfeindlichkeit auf 3.Mose 20,13 und Römer 1 auf. Doch wenn man die Moses-Bücher entmythologisiert, dann fällt eben auch Römer 1.

 

Im Übrigen fällt auch das Dogma der Trinität in sich zusammen, wenn man Moses entmythologisiert. Jesus hat sich mit Moses geirrt, wie alle Theologen nach Jesus. Darum wursteln heute alle Theologen auf hohem Niveau.

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Gerhard Ingold
vor 8 Minuten schrieb mysterium:

Nerven nicht, da hilft die Ignore-Funktion, aber es ist schade, dass Du die Zeit mit Monologen vergeudest. Dir sollte schon aufgefallen sein, dass selten jemand auf Deine Beiträge antwortet.

Das ist mir schon lange klar, dass mich die meisten Forenteilnehmer auf Ignore gestellt haben. 

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vor 8 Minuten schrieb Gerhard Ingold:
vor 19 Minuten schrieb mysterium:

Nerven nicht, da hilft die Ignore-Funktion, aber es ist schade, dass Du die Zeit mit Monologen vergeudest. Dir sollte schon aufgefallen sein, dass selten jemand auf Deine Beiträge antwortet.

Das ist mir schon lange klar, dass mich die meisten Forenteilnehmer auf Ignore gestellt haben. 

 

Ich versteh dich nicht. Wenn du weißt, daß du andere nicht erreichst, warum postest du es dann überhaupt. Zur Selbstvergewisserung würde auch ein Tagebuch reichen. 

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Gerhard Ingold
vor 2 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Ich versteh dich nicht. Wenn du weißt, daß du andere nicht erreichst, warum postest du es dann überhaupt. Zur Selbstvergewisserung würde auch ein Tagebuch reichen. 

Wer die schwächsten Menschen liebt, sollte sich den Aufgaben stellen, die die Schwächsten nicht übernehmen können. 

 

Wieso sollte ich meine Gedanken in einem Tagebuch aufschreiben? 

 

Das Judentum, das Christentum und der Islam stehen und fallen mit der Legendenfigur Moses.

Wer sich mit den drei kranken und krankmachenden Religionen beschäftigt, muss sich daher mit der Legendenfigur Moses beschäftigen.

Leider merken das selbst meine agnostischen und atheistischen Freunde nicht.

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vor 1 Stunde schrieb Gerhard Ingold:

Wer die schwächsten Menschen liebt, sollte sich den Aufgaben stellen, die die Schwächsten nicht übernehmen können. 

 

Wieso sollte ich meine Gedanken in einem Tagebuch aufschreiben? 

 

Was haben die Schwächsten davon, wenn Du hier ständig Monologe reinpostest, die niemand liest?

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Gerhard Ingold

Ich bin oft erstaunt. Da nennt man sich Christ aber sucht überall Schlupflöcher, wie es schon die Pharisäer gemacht haben.

Der biblische Befund ist klar:

 

"Matthäus 5, 32

[…] Jeder, der sich von seiner Frau scheidet – es sei denn, dass sie ihm untreu geworden ist –, treibt sie in den Ehebruch; und wer eine geschiedene Frau heiratet, begeht ebenfalls Ehebruch.«

Matthäus 19, 3-6 & 9

[…] »Ist es einem Mann erlaubt, sich aus jedem beliebigen Grund von seiner Frau zu scheiden?« Jesus entgegnete: »Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer am Anfang die Menschen als Mann und Frau erschuf und dass er gesagt hat: ›Deshalb wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden, und die zwei werden ein Leib sein‹? Sie sind also nicht mehr zwei, sondern sie sind ein Leib. Darum: Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht trennen.« (Verse 3-6)

[…] Wer sich von seiner Frau scheidet und eine andere heiratet – es sei denn, seine Frau ist ihm untreu geworden –, der begeht Ehebruch. (Vers 9)

Markus 10, 6-12

Am Anfang jedoch, bei der Schöpfung, hat Gott die Menschen als Mann und Frau erschaffen. Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und sich an seine Frau binden, und die zwei werden ein Leib sein.‹ Sie sind also nicht mehr zwei, sondern sie sind ein Leib. Darum: Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht trennen.« Zu Hause wollten die Jünger noch mehr darüber wissen. Jesus sagte zu ihnen: »Wer sich von seiner Frau scheidet und eine andere heiratet, begeht Ehebruch gegenüber seiner ersten Frau. Und auch umgekehrt: Wenn eine Frau sich von ihrem Mann scheidet und einen anderen heiratet, begeht sie Ehebruch.«

Lukas 16, 18

Jeder, der sich von seiner Frau scheidet und eine andere heiratet, begeht Ehebruch. Und wer eine geschiedene Frau heiratet, begeht ebenfalls Ehebruch."

 

Ob eine Ehe auf dem Standesamt (heute Pflicht) oder sonst wo geschlossen worden ist, ist eine Ehe damit vor Gott nach den vorliegenden Texten geschlossen.

 

Wer Christ sein will, hat sich an der Grundlage und damit an der Bibel und nicht an den zusätzlichen, relativierenden Gesetzen einer Kirche zu orientieren.

 

Sich kritische Gedanken machen, dürfen nur wir, die wir hinter der Bibel und dem Koran keine göttliche Autorität sehen. Die anderen sind verpflichtet, sich nach der Bibel und dem Koran zu orientieren.

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vor 23 Minuten schrieb Gerhard Ingold:

Ob eine Ehe auf dem Standesamt (heute Pflicht) oder sonst wo geschlossen worden ist, ist eine Ehe damit vor Gott nach den vorliegenden Texten geschlossen.

Pflicht ist das nicht mehr.

Zugleich ist es gut, dass nicht jeder Schwur ewiger Liebe und Treue Sakrament wird...

Und deswegen braucht es klare regeln und Normen. 

Dass manche klagegründe verkappte Scheidungen sind, das ist nun auch so.

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Gerhard Ingold
vor 2 Stunden schrieb Chrysologus:

Pflicht ist das nicht mehr.

Zugleich ist es gut, dass nicht jeder Schwur ewiger Liebe und Treue Sakrament wird...

Und deswegen braucht es klare regeln und Normen. 

Dass manche klagegründe verkappte Scheidungen sind, das ist nun auch so.

Du hast selbstverständlich recht.  Du hast aber nur recht, wenn Du hinter der Bibel, dem Koran usw. keine göttliche Autorität siehst, die sich offenbart hat.

 

Muslime, Juden und Christen sollten sich jedoch bewusst sein, dass der Glaube an eine göttliche Offenbarung durch Moses, Jesus, Mohammed usw. zu einem wörtlichen Glauben verpflichtet.

 

Doch Menschen wollen nicht konsequent denken und schafften und schaffen sich Schlupflöcher. Da kann man das Glauben, was einem passt und fühlt sich trotzdem gut. 

 

So wie meine jüdischen Freundinnen in Manhattan:

 

https://sz-magazin.sueddeutsche.de/religion/warum-manhattan-mit-einer-weissen-schnur-umspannt-ist-83831

bearbeitet von Gerhard Ingold
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Gerhard Ingold
vor 2 Stunden schrieb Chrysologus:

Pflicht ist das nicht mehr.

Zugleich ist es gut, dass nicht jeder Schwur ewiger Liebe und Treue Sakrament wird...

Und deswegen braucht es klare regeln und Normen. 

Dass manche klagegründe verkappte Scheidungen sind, das ist nun auch so.

Ich bin ein mühsamer Mensch. Ständig denke ich um sieben Ecken.

 

Aber mir tun die Milliarden Menschen leid, die die Gesetze (Judentum), Dogmen (Christentum) und Regeln (Islam) haarklein zu halten versuchen, während sich die Starken und Gesunden überall Schlupflöcher suchen können. Siehe Monaco. Wiederverheiratung war bei ihnen möglich, weil die katholischen Winkel-Advokaten für diese Personen Schlupflöcher suchten und fanden. Schwache Menschen können sich das nicht leisten. Das ist unser normaler Rassismus: Die Rasse der Reichen sind überall willkommen und können sich alles leisten. Und die Rasse der Armen will niemand.

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vor 6 Stunden schrieb Gerhard Ingold:

Muslime, Juden und Christen sollten sich jedoch bewusst sein, dass der Glaube an eine göttliche Offenbarung durch Moses, Jesus, Mohammed usw. zu einem wörtlichen Glauben verpflichtet.

Nein, tut es nicht. Geht auch gar nicht, weil die Texte zu widersprüchlich sind. Versuchen manche dennoch.

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Gerhard Ingold
vor 2 Minuten schrieb Chrysologus:

Nein, tut es nicht. Geht auch gar nicht, weil die Texte zu widersprüchlich sind. Versuchen manche dennoch.

Wir wissen das, weil wir von Theologie etwas Ahnung haben.

 

Was ich bei Patienten erlebt habe: Sie wurden durch Buchstaben und durch Verkündigung erdrückt. Die Folge waren Depressionen usw.

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Gerhard Ingold
vor 26 Minuten schrieb Chrysologus:

Nein, tut es nicht. Geht auch gar nicht, weil die Texte zu widersprüchlich sind. Versuchen manche dennoch.

Es gab und gibt drei Arten an Texte heran zu gehen.

 

Zwei sind konsequent. Die wörtliche und die agnostische/atheistische Auslegung sind konsequent. Die gängige Praxis aber ist eine Slalomfahrt-Auslegung. Die, die die Macht haben, kommen dann immer zu dem Ergebnis, das sie sich wünschen. Sie spielen dann noch die "wir-haben-den-Heiligen-Geist-Karte".

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vor 9 Stunden schrieb Werner001:

Aber die Gretchenfrage ist ja eben, was alles dazugehört.

seit „der katholische Glaube“ im Credo formuliert wurde, sind da ja ganze Bibliotheken hinzugekommen, und ständig wird es mehr

 

Werner

Es gehört mehr dazu. Die Krise der Kirche ist letztlich eine Krise der Theologie in allen Religionen. Da können sich meine lieben konservativen und auch progressiven Freunde noch so dagegen wehren. @iskanderund @Studiosus. Folgenden Text habe ich heute Morgen mit Word verfasst.

 

Tötet die Ungläubigen

Wenn wir diesen Satz hören, denken wir sofort an den Koran. In Sure 5,9 ist dieser Gedanken tatsächlich im Koran zu finden. Wer sich aber mit dem Alten Testament der Bibel nicht nur oberflächlich auskennt, der sieht, dass dieser Gedanke schon längst vor Mohammed von Moses gedacht und praktiziert worden ist.

(Wenn ich von Mose rede, rede ich hier nicht von dem Moses, wie wir ihn heute verstehen. Unsere Vorfahren haben Moses nicht als Legendenfigur eines Legendenschreibers gesehen. Erst mit Beginn der historisch-kritischen Forschung begann ein Paradigma-Wechsel. (Der katholische Theologe
Richard Simon (1638–1712) war der Erste, der mit der historisch-kritischen Forschung begonnen hat. Doch sein Werk oder vielmehr die Exemplare dieses Werk wurde von der katholischen Kirche fast vollständig verbrannt (Bibelwissenschaften). Erst mit der Aufklärung begann dann die eigentliche Forschung. Wir aber müssen die Bibel so lesen, wie die Bibel von unseren Vorfahren verstanden worden ist. Ansonsten verstehen wir nicht, was für Gräuel aus der Bibel hervor gegangen sind.)

Was ich also hier formuliere, sollten die Leser*innen so lesen, wie unsere Vorfahren die Bibel und damit Moses verstanden haben.

In 2.Mose 20,13 steht „du sollst nicht töten“. Ob hier nun „nicht töten“ oder „nicht morden“ steht, ist ohne Bedeutung. Fakt ist: Wer gegen Regeln verstoßen hat, die Moses aufgestellt und seinem Gott in den Mund gelegt hat, für diese Personen war teils die Todesstrafe vorgesehen. Unter der Anweisung gleichgeschlechtlich Liebende zu töten (3.Mose 20,13), leiden noch heute tausende von Menschen, weil viele Kirchen und der Islam die Anweisung heute noch wörtlich nehmen, wie es unsere Vorfahren gemacht haben.

So ist es dann auch Kritikern ergangen, die sich gegen Moses aufgelehnt haben. Nach der Legende aus 4.Mose 16 soll Gott selbst die Rotte Korah mit Säuglingen, Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Hab und Gut vernichtet haben. Solche kollektiven Massenmorde an Menschen, die den Bund zwischen Gott und Abraham (1.Mose 17) verlassen hatten oder eben diesem Bund nie angehört hatten, waren keine Seltenheit. So hat Moses nach 4.Mose 31 die Anweisung gegeben, die missionierenden und andersglaubenden Midianiter kollektiv zu töten. Letztlich wurden dann „nur“ ca. 90 000 männliche Personen und verheiratete Frauen getötet. Aus ähnlichen Gründen hat Mose das imperialistische Töten erlaubt (5.Mose 20,10ff).

Folgerung: Das Töten von Menschen, die ihre Bundesangehörigkeit verloren hatten oder eben Menschen, die dem Bund nicht angehörten, war sehr wohl erlaubt. Wenn also auch nicht „tötet die Ungläubigen“ in der Bibel steht, war die Praxis genau die Gleiche, wie sie Mohammed im Koran lehrt.

Diese Verhaltensmuster gegenüber minderwertige Heiden, Kritikern, Andersglaubenden, angebliche Häretikern wie die Hugenotten und Täufer und angebliche Hexen ist vom Alten Testament ins Christentum und in den Islam eingeflossen. An diesem Umstand ist selbst Jesus mitschuldig:


„Und wer einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, dass ihm ein Mühlstein um den Hals gehängt und er ins Meer geworfen würde“ (Markus 9,42).

Mit diesen „Kleinen“ haben die frühen Ausleger nicht nur Kinder, sondern alle einfachen Gläubigen miteingeschlossen. Und die Praxis der Kirchengeschichte zeigt, dass die Aussagen aus Markus 9,42 wörtlich verstanden wurde.

Das Judentum, das Christentum und der Islam haben, weil sie das Alte Testament, Jesus und den Koran wörtlich genommen haben, viel Schuld auf sich geladen.

Wenn heute die Theologie aller drei Religionen in der Krise ist, dann hat das letztlich mit der ungesühnten Schuld zu tun.

Diese Tatsache der Schuld an Hugenotten, Täufern, Urvölkern und anderen „Ungläubige“ können Juden, Christen und Muslime nicht in Abrede stellen. Die Schuld ist vorhanden.

Die Schuld wird erst gesühnt sein, wenn man die Schuld eingesteht, soweit wie möglich ordnet und in der Bibel- und der Koran-Auslegung einen historisch-kritischen Paradigma-Wechsel vornimmt.

 

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Gerhard Ingold

Ist Jesus mitschuldig an den Schandtaten seiner Vorfahren?

Die These:

Das Christentum hat Jesus zum Fleisch gewordenen Gott erklärt. Daran trägt der Johannes-Evangelium-Autor eine schwerwiegende Mitverantwortung. Er hat Jesus Worte in den Mund gelegt, die zu Ende gedacht, Jesus mitverantwortlich für die Sklaverei, den kollektiven Massenmord an Kritikern, den kollektiven Massenmord an Midianiter, das Hand abhacken, die Schwulenmorde und den Imperialismus machen.

Die Begründungen

Jesus soll nach Johannes 8,58 gesagt haben: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich.“

Ähnlich in Johannes 14,9f:
“Wer mich sieht, der sieht den Vater.“

Der Prolog des Johannesevangeliums: „Am Anfang war das Wort ….das Wort wurde Fleisch“ (Johannes 1,1ff).

Aus diesen johanneischen Aussagen ist die Lehre der Dreieinigkeit (Trinitätsdogma) gewachsen.

Konsequenzen der Trinitätslehre

Was bedeutet die Trinitätslehre konsequenterweise für die Auslegung der Bücher Moses, wenn man sie ähnlich wörtlich wie das Johannesevangelium versteht und wie es unsere Vorfahren gemacht haben?

Jesus wäre bei der der Sintflut und damit kollektiven Massenmord an Säuglingen, Kindern, Frauen, Männern und Tieren mit dabei gewesen (1.Mose 7).

Jesus wäre bei Sodom und Gomorra am kollektiven Massenmord an Säuglingen, Kindern, Frauen, Männern und Tieren mit dabei gewesen (1.Mose 19).

Jesus wäre für die Zweiklassengesellschaft und damit Rassismus mitverantwortlich, die Abraham mit göttlicher Autorität versehen hat (1.Mose 17).

Jesus wäre auf dem Berg Sinai mitinvolviert gewesen sein:

„Also sprach der Herr auf dem Berg Sinai“ (3.Mose 25,1), muss man dann vor alle Anweisungen stellen, die Moses seinem Volk gelehrt hat. Dann wäre Jesus bei all diesen Anweisungen mitbeteiligt gewesen:

„Wenn ihr Sklaven wollt, kauft sie im Ausland“ (3.Mose 25,44).

Jesus hätte die Rotte Korah gemeinsam mit dem Vater-Gott und dem Heiligen Geist-Gott kollektiv ermordet (4.Mose 16).

Jesus wäre für den Hitlerähnlichen kollektiven Massenmord an Midianitern mitverantwortlich gewesen (4.Mose 31).

Jesus hätte es völlig okay gefunden, dass gleichgeschlechtlich Liebende ermordet würden (3.Mose 20,13).

Jesus hätte imperialistischen Massenmord an minderwertigen Heiden, wie es dann auch die Herrscherhäuser an Urvölkern gemacht hat, völlig okay gefunden (5.Mose 20,10ff).

Jesus hätte es auch befürwortet, Frauen eine Hand abzuhacken (5.Mose 25,12).

Folgerung:

Wer das Johannesevangelium wörtlich nimmt erschafft damit die Trinitätslehre und macht Jesus für alle Anweisungen in den Moses-Büchern mitverantwortlich. Jesus könnte man dann nicht vom Alten Testament trennen, wie es die Kirchen ständig behaupten.

Gibt es eine Alternative?

Erstens: Die wörtliche Bibelauslegung muss zuerst als Irrtum erkannt werden.

Zweitens: Die Slalom-Fahrt-Auslegung von wörtlich, nicht wörtlich, symbolisch, nicht symbolisch, Metapher, keine Metapher muss genauso als Irrtum erkannt werden.

Drittens: Es gäbe nur noch ein radikales entmythologisieren der Bibel und es Korans, wo Menschenworte als das deklariert würden, was sie sind: Menschenworte ohne göttliche Beeinflussung.

Frage:

Warum erkannten und erkennen die großen Theologen die Zusammenhänge nicht?

Und wenn sie die Zusammenhänge erkannt haben, wieso haben sie die Menschen nicht aufgeklärt?

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In den vergangenen Monaten habe ich mich meiner Arbeit "Ungesühnt" gewidmet. Wer sich dafür interessiert, findet alle elf Kapitel unter Facebook, Gruppe "Ungesühnt"

 

Kapitel von „Ungesühnt“

01 Vom freikirchlichen Fundamentalisten zum agnostische Religionskritiker

02. Das Christentum hat Jesus vergöttlicht und verworfen

03. An den Früchten erkennt man gesunde Bäume

04. Abraham schaffte eine Zweiklassengesellschaft


05. Moses baute auf der Zweiklassengesellschaft Abrahams weiter

06. Jesus wurde zum Despoten gemacht

07. Muss man Jesus entmythologisieren?

08. Die Evolutionstheorie fordert radikales Entmythologisieren

09. Das Negativvorbild Moses hatte weitreichende Konsequenzen

10. Landnahme ist Diebstahl an der Gemeinschaft

11. Waffen zu Pflugscharen

Erstes Kapitel

Vom freikirchlichen Fundamentalisten zum agnostische Religionskritiker


1951 wurde ich als zweites Kind von drei Kindern in eine freikirchlich-fundamentalistische Familie hineingeboren. Von zwischenmenschlicher Liebe, Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Versöhnlichkeit, Gewaltverzicht, Schutz der Schwächsten (wir Kinder) und Feindesliebe keine Spur. Jedoch gelebter Spruch aus Sprüche 13,24: "Wer seine Rute schont, der hasst seinen Sohn; wer ihn liebhat, der züchtigt ihn beizeiten.“ Das schien Mutters Lieblingsbibelvers gewesen zu sein. Mich traf es wegen meines ADHS (Aufmerksamkeitsdefizits und hyperaktiven Syndroms) besonders häufig. Wissen hatte sie kaum, aber trotzdem war sie sich in allen Fragen sicher. Darum gab es kaum einen Tag, wo die Mutter, ihr Bruder, der mit uns in der Dreizimmerwohnung lebte, und mein Vater nicht im Kriegszustand waren.

Sonntag für Sonntag waren morgens Kindergottesdienste und nachmittags Blaukreuz-Bibelstunden absolute Pflicht. Bei diesen Blaukreuz-Bibelstunden saß ich immer zwischen zwei Männern eingepfercht, damit ich ja keinen Unsinn machte konnte. Langweiligkeit pur.

In den ersten drei Schuljahren wurde ich nicht nur von meiner Mutter, sondern auch von meiner ersten Lehrerin mit einer Rute geschlagen und die Mitschüler taten es den beiden Frauen gleich. Zunehmend verweigerte ich mich, Hausaufgaben zu machen und wurde nach dem ersten halben Jahr der vierten Klasse in die dritte Klasse zurückversetzt. Jetzt ging es in der Schule bergauf. Meine Wissbegierde konnte ich zudem mit Büchern befriedigen. Drei Bücher pro Woche waren keine Seltenheit. Ich las alles, was mir in die Hände kam. Vorwiegend die Bibel und religiöse Bücher.

In den ersten drei Evangelien entdeckte ich Jesus als meinen Freund. Seine Reden faszinierten mich. Schon damals sprachen mich ca. sieben Grundgedanken an, die ich in den Evangelien gefunden hatte: Die Nächstenliebe (Matthäus 22,37f), die Barmherzigkeit (Mt. 9,13), Schutz der Schwächsten (Mt.9,13), Gewaltverzicht (Mt.5,38ff), Versöhnlichkeit (Mt.5,23f), Armutsüberwindung (Mt.25,31ff) und die Feindesliebe (Mt.5,43ff).


Als ich mich 1970 im freikirchlichen Sinne bekehrte, wurde ich in der Zeltmission bald zur Kinderarbeit herangezogen. Viele Monate war ich in jeder freien Minute mit einer Zeltmission unterwegs. Die Kinder mochten mich und ich mochte sie. Im Frühling 1971 zog ich nach meiner Ausbildung zum Bäcker-Konditor, die ich mit Bestnoten abgeschlossen hatte, nach Genf. Dort wohnte ich in der Stadtmission und arbeitete auf meinem Beruf als Bäcker-Konditor. Dort kamen von außen bald Anstöße Pfarrer zu studieren. Das war genau das, was ich auch wollte. Jesus sah ich mit seinen Grundgedanken als Weg, Wahrheit und Leben. Damals glaubte ich an Jesus noch als Erlöser, der für unsere Sünden gestorben sein soll.

Nach meiner militärischen Rekrutenschule und dann Unteroffiziersschule studierte ich 1973 bis 1977 auf St. Chrischona, der Pilgermission St. Chrischona in Bettingen (Basel-Stadt CH) freikirchliche Theologie. Nach dem erfolgreichen Abschluss kehrte ich jedoch auf meinen ersten Beruf als Bäcker-Konditor zurück. Mit meiner ersten Frau, die ich am 15. Aug. 1977 geheiratet hatte, zog ich dann 1978 nach Frankreich. „Voix dans le désert“ (Stimme in der Wüste) hieß die Freikirche, die uns als Missionare eingeladen hatte. Dort erlebte ich eine Freikirche im Sinne des schweizerischen Brüdervereins. Waren die Gottesdienstbesucher anfangs der Gottesdienste aufgestellt, wich bei den Mitgliedern die Lebensfreude während der gesetzlich, erdrückenden Verkündigung. Eine depressive Stimmung – Gott nie genügen zu können – legte sich jeweils auf die Zuhörer. Jacques Buisson, wie der Leiter hieß verfiel später selbst in eine schwere Depression.

Nach einigen Monaten kehrten wir wieder in die Schweiz zurück. Dort wohnten wir in der Nähe Neuenburgs und ich arbeitete hauptberuflich als Bäcker-Konditor und nebenberuflich machte ich Jugendarbeit und übernahm Predigt-Dienste. Da meine Frau Pflegefachfrau war, wollten wir nach Afrika. So entschied ich mich, noch eine dritte Ausbildung zum Pflegefachmann Psychiatrie zu machen. Den Schwerpunkt Psychiatrie wählte ich, weil ich schon während der Ausbildung einen Lohn bekam, mit dem ich meine Familie mit Frau und drei Kindern ernähren konnte. Nach einem Jahr Vorpraktikum 1983-1984 begann ich 1984 meine dritte Ausbildung. Im Mai 1987 schloss ich die Ausbildung erfolgreich ab.

Schockerlebnisse ließen mich selbstkritischer und kritischer werden

In dieser Zeit der Ausbildung war ich mehr und mehr geschockt, wie viele Patienten aus Freikirchen unsere Betreuung nötig hatten. Ich erinnerte mich dabei an meine Erfahrungen in Frankreich. Kranke Religion kann nur krank machen. Das zeigte mir eine Predigt von Pfarrer Armin Mauerhofer in der Freien Evangelischen Gemeinde im März 1987. Pfarrer Mauerhofer wetterte im Vortrag gegen andere Freikirchen und unterstellte ihnen einen „Geist von unten“. Die Muster entsprachen den Mustern, die tausenden Hugenotten, Täufern und anderen angeblichen Häretikern einst das Leben gekostet hatte. Von den Grundgedanken Jesus keine Spur. Nur töten können glücklicherweise solche dogmatisch absolutistische Geistliche nicht mehr.

Hatten mich die Erfahrungen in der dritten Ausbildung selbstkritisch werden lassen, war dieser Vortrag das Pünktchen auf dem i. Ich fragte mich, woher dieser Geist Mauerhofers kam, der nicht von Nächstenliebe bis hin zur Feindesliebe geprägt war. In der Folge ackerte ich drei Kirchengeschichtsbücher durch. Dabei fiel mir auf, wie schon der Johannesbrief-Schreiber die Grundgedanken Jesus beseitigt hatte.

„Wenn jemand zu euch kommt und bringt diese Lehre nicht, nehmt ihn nicht auf in euer Haus und grüßt ihn auch nicht. 11 Denn wer ihn grüßt, der hat teil an seinen bösen Werken“ (2. Joh. 10 und 11).

Der Johannes-Brief-Schreiber lehrte genau die menschlichen und daher pharisäischen Muster, die Jesus ans Kreuz gebracht hatten.

Oder wie kann man die Grundgedanken Jesus leben, wenn man schon die ausgrenzt, die nicht einmal Feinde sein müssen?

Die drei Kirchengeschichtsbücher zeigten mir: Statt Nächstenliebe wurde Nächstenhass, statt Gewaltverzicht Gewaltandrohung, statt Versöhnlichkeit Unversöhnlichkeit, statt Barmherzigkeit Unbarmherzigkeit, statt Schutz der Schwächsten Druck auf die Schwächsten, statt Armutsüberwindung wurde Ausbeutung und statt Feindesliebe wurde Feindeshass gelebt.

Das Gegenteil dessen, was Jesus gelehrt hatte, ließ das Christentum zum stinkenden, verlogenen und damit gottlosen Haufen verkommen. 1991 hatte ich die religiöse Verlogenheit satt.

Nach meiner ersten Scheidung im März 2008 fuhr ich nach Marokko. Dort lernte ich meine zweite Frau kennen. Da ich zwischenzeitlich für Religion wieder offener geworden war und ich meine zweite Frau nur heiraten konnte, wenn ich zum Islam übertrat, habe ich den Islam angenommen.

Bald merkte ich: Ich war vom Regen unter die Traufe geraten.

Beim intensiven Koran-Lesen fiel mir folgendes auf: Ich fand keine Sure, wo Andersdenkende, Andersglaubende, Nichtglaubende und Zweifelnde nicht in einer Form überheblich abgewertet, niedergemacht, beleidigt, beschimpft und dann mit der sadistischen Höllenlehre bedroht werden.

Ist schon Markus 9,48 bedrohliche Lehre „wo der Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht verlöscht“, dann übertrifft der Koran darin die Bibel mit der sadistischen Höllenlehre:

„Diejenigen, die Unsere Zeichen verleugnen, werden Wir gewiß einem Feuer aussetzen. Jedesmal, wenn ihre Haut verbrannt ist, tauschen Wir sie ihnen gegen eine andere Haut aus, damit sie die Strafe kosten. Allah ist Allmächtig und Allweise“ (Sure 4,56).

„Für die Ungläubigen sind Kleider aus Feuer geschnitten, gegossen wird siedendes Wasser über ihre Häupter, dass ihre Eingeweide und ihre Haut schmelzen, und eiserne Keulen sind für sie bestimmt“ (Sure 22,19ff).

Einem Gott solche Überheblichkeit, Respektlosigkeit, Intoleranz, Sadismus usw. zu unterstellen, schockierte mich. So bösartig können nur Menschen sein.

Geschockt war ich auch, als ich mich mit der Biographie Mohammeds beschäftigte. Da war kein Allah, der Mohammed davon abgehalten hätte, sich mit einem sechsjährigen Kind zu verloben und Aischa mit neun Jahren zu heiraten. Vielmehr soll es Allah sogar wohlwollend zugelassen haben, dass Mohammed für viele Kinderehen zum Negativvorbild geworden ist (https://www.islaminstitut.de/2012/fatwa-zu-der-frage-wie-alt-aischa-war-als-muhammad-sie-heiratet/).

Nun waren und sind für mich nicht die Bibel und der Koran die wichtigsten Bücher. Viel wichtiger sind für mich die Menschen. Diese Menschen sind die aufgeschlagenen Bücher ihres Glaubens.

So entwickelte ich mich zusehends zu einem religionskritischen Agnostiker oder zu einem agnostischen Religionskritiker.

Diese Entwicklung ging in vielen Schritten und eher langsam voran.

 



 

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Zweites Kapitel

Das Christentum hat Jesus vergöttlicht und verworfen


Bis ins Jahr 1987 betrachtete ich das Dogma der irrtumslosen und fehlerlosen Inspiration und damit auch das Dogma der Dreieinigkeit als unumstößlich. Ich war in diese Denkmuster von Kindesbeinen an mit den beiden Dogmen vertraut gemacht worden. Doch die dritte Ausbildung zum Pflegefachmann Psychiatrie weckten erste Zweifel. Zweifel, die mich 1991 aus allen Kirchen wegführten. Ein Erlebnis im März 1991, bedeutete für mich ein Abschluss:

Es war 1991 anlässlich einer Ski-Freizeit mit der Gemeinde für Urchristentum.
An einem Morgen war ein Kind erkrankt. Es hatte eine Kehlkopfentzündung. Bei der morgendlichen Andacht sagte Pfarrer Beni Steiner: „Wir wollen gemeinsam beten und den Teufel aus dem Kind austreiben.“ Ich stand auf, unterbrach Beni und sagte ungefähr: „Mit dem Teufel hat die Kehlkopfentzündung nichts zu tun. Man geht mit Kindern in ein Bad, lässt heißes Wasser laufen und der Wasserdampf lässt dann die Schwellung im Hals abschwellen.“

Die Reaktion Benis und meiner Frau zeigte mir, dass ich in dieser Gemeinde nichts mehr zu suchen hatte.

Dieses Ablösen begann im März 1987 durch einen Vortrag, den der Pfarrer Armin Mauerhofer (1946 geboren) in Münsingen (CH) gehalten hatte. In diesem Vortrag unterstellte der Pfarrer anderen pfingstlichen und charismatischen Gemeinden einen „Geist von unten“. Das fand und finde ich überheblich. So stand ich auf und rief: „Es ist Zeit Brücken, statt Mauern zu bauen.“ In der Folge wurde ich mit meiner Familie aus dieser freien Gemeinde (FEG) hinausgedrängt.

In der Gemeinde für Urchristentum in Münsingen fand meine Frau, meine Kinder und ich eine neue geistliche Heimat. Die Wärme, die wir dort erlebten, entsprach uns. Ich hoffte, mich in dieser Gemeinde nach meiner dritten Ausbildung zum Pflegefachmann Psychiatrie als nebenamtlicher Pfarrer einbringen zu können. Doch dieses Ansinnen zerbröckelte immer mehr.

Nach dem Abschluss meiner dritten Ausbildung begann ich eine Kirchengeschichte zu lesen. Es folgten noch zwei weitere Kirchengeschichtsbücher. Alle drei zeigten mir ein erschütterndes Bild des Christentums. Besonders schockiert war ich über den trinitarischen Streit zwischen den Anhängern Arius (256-336) und Athanasius (373 gestorben). Die Arianer lehrten die Gott-Ähnlichkeits-Lehre und die Anhänger Athanasius die Gott-Gleichheits-Lehre. Der Kaiser Konstantin versuchte 325 nach Christus diesen Kirchenstreit zu schlichten und zu beenden. Doch mit seiner Entscheidung zugunsten der Sicht Athanasius und damit zugunsten der Dreieinigkeitslehre bekämpften sich die Anhänger der beiden Seiten erst recht. Und als die Dreieinigkeitslehre obsiegte, wurden die Anhänger Arius ähnlich verfolgt, wie dann Jahrhunderte später die Hugenotten und Täufer verfolgt wurden.

Die Vergöttlichung eines Menschen hatte obsiegt und gleichzeitig wurde Jesus das zweite Mal gekreuzigt und die Grundgedanken der Nächstenliebe, der Barmherzigkeit, der Versöhnlichkeit, des Gewaltverzichts, der Armutsüberwindung, des Schwächsten-Schutzes und der Feindesliebe durch das blutige Verfolgen Andersglaubenden verworfen. Da war mehrheitlich nur noch gelebter Nächstenhass bis hin zu gelebtem Feindeshass.

Mich erschütterte dieser Streit. Und fragte mich, wie man sich so radikal von Jesus und seinen Grundgedanken entfernen konnte. Den Schlüssel zu dieser Frage fand ich in Johannes 16:

1. Der Heilige Geist als Tröster führte in die Irre

„»Ich sage euch das, damit ihr euch später daran erinnert und nicht überrascht seid, wenn dies alles eintrifft. Bisher war es nicht nötig, davon zu reden, weil ich ja bei euch war. 5 Jetzt aber gehe ich zu dem, der mich gesandt hat. Keiner von euch fragt mich, wohin ich gehe, 6 denn ihr seid voller Trauer über meine Worte. 7 Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist besser für euch, wenn ich gehe. Sonst käme der Helfer[1] nicht, der an meiner Stelle für euch da sein wird. Wenn ich nicht mehr bei euch bin, werde ich ihn zu euch senden. 8 Und ist er erst gekommen, wird er den Menschen die Augen für ihre Sünde öffnen, für Gottes Gerechtigkeit und sein Gericht. 9 Ihre Sünde ist, dass sie nicht an mich glauben. 10 Gottes Gerechtigkeit erweist sich darin, dass er sich zu mir bekennt. Denn ich darf zum Vater gehen, auch wenn das bedeutet, dass ihr mich nicht mehr sehen werdet. 11 Und Gottes Gericht zeigt sich daran, dass der Teufel, der Herrscher dieser Welt, bereits verurteilt ist. 12 Ich hätte euch noch viel mehr zu sagen, doch jetzt würde es euch überfordern. 13 Wenn aber der Geist der Wahrheit kommt, hilft er euch dabei, die Wahrheit vollständig zu erfassen[2]. Denn er redet nicht in seinem eigenen Auftrag, sondern wird nur das sagen, was er hört. Auch was in der Zukunft geschieht, wird er euch verkünden. 14 So wird er meine Herrlichkeit sichtbar machen; denn alles, was er euch zeigt, kommt von mir. 15 Was der Vater hat, gehört auch mir. Deshalb kann ich mit Recht sagen: Alles, was er euch zeigt, kommt von mir.«“ (Johannes 16,4ff).

Besonders der Vers 13 hatte es in sich:

„Wenn aber der Geist der Wahrheit kommt, hilft er euch dabei, die Wahrheit vollständig zu erfassen“ (Joh.16,13).

Das ist die Behauptung, die Jesus nach Johannes 16 gemacht haben soll. Wer dann die Kirchengeschichte liest, sieht das Gegenteil. Und diese Kirchengeschichte ist voll von gegenteiligen, schwerwiegenden Fehlleistungen von Menschen, die vorgegeben hatten, vom Heiligen Geist geleitet zu sein.

1.a. Die Naherwartung Jesus erwies sich als Irrtum

„Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle beieinander an einem Ort. 2 Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. 3 Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt und wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeden von ihnen, 4 und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen zu reden eingab“ (Apostelgeschichte 2,1ff).

Alle Christen inklusiv Petrus hielten sich fortan vom Tröster und damit vom Heiligen Geist geleitet. Und schon bald machten die Christen unter der Leitung Petrus und damit des angeblich ersten Papstes den ersten schwerwiegenden Fehler:

„Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. 43 Es kam aber Furcht über alle, und es geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. 44 Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. 45 Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nachdem es einer nötig hatte. 46 Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen 47 und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden (Apostelgeschichte 2,42ff).

Sie verkauften Hab und Gut, weil sie Aussagen Jesus falsch auslegten:

„Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschieht. 35 Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen“ (Matthäus 24,34f).

Ich fragte die Künstliche Intelligenz: „
Was weißt du über die Naherwartung der ersten Christen?“ Sie antwortete:

Im Christentum wird als Naherwartung die Annahme bezeichnet, dass das angekündigte Wiederkommen Jesu Christi in unmittelbarer Zukunft zu erwarten sei1Oft ist mit „Naherwartung“ gemeint, dass die ersten Anhänger Jesu damit rechneten, dass er kurze Zeit (also einige Monate oder Jahre) nach seinem Tod, also noch zu ihren Lebzeiten, wiederkommen werde1.


Die Naherwartung bedeutete für die ersten Christen einen ungeheuren Motivationsschub für das kraftvolle Ausleben und die Ausbreitung ihres Glaubens2Sie lebten in der Erwartung, dass der Messias zu ihren Lebzeiten wiederkäme und sie deshalb nicht sterben würden2.

In den synoptischen Evangelien sind drei verschiedene Aussagen-Reihen in Bezug auf das Kommen des Reiches Gottes zu finden: Erstens Hinweise auf eine rasche Wiederkehr Jesu, zweitens Hinweise auf ein Verzögern dieser Wiederkehr und drittens die Betonung einer Ungewissheit des Zeitpunktes dafür1.


Nach Matthäus 10,23 sagte Jesus: „Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende sein, bis der Sohn des Menschen gekommen sein wird.“ In seiner Zukunftsrede sagte Jesus: „Diese Generation wird nicht vergehen, bis dieses alles geschehen sein wird. 
… Von jenem Tag aber … weiß niemand …“ (Markus 13,30–32)1.

Die relative Naherwartung, dass Jesu Wiederkehr unmittelbar bevorsteht, ist bis heute der Glaube vieler christlicher Gemeinden, insofern sie jederzeit mit Jesu Wiederkunft rechnen1 (KI, Bing, Internet)

Heutige Ausleger und Apologeten legen diese Aussagen Jesus selbstverständlich anders aus, als die ersten Christen. Für die ersten Christen war die Sache klar: Sie erwarteten Jesus zu ihren Lebzeiten zurück. Darum finden sich die ersten Niederschriften der Geschichten, Predigten, Ereignisse und Wunder der Person Jesus erst Jahrzehnte später.

Ausleger datieren die vier Evangelien, die Apostelgeschichte und Briefe auf ca. 40 bis 120 nach Christus. Ich fragte die KI: „Aus welcher Zeit stammen die ersten Fragmente des Neuen Testaments?

Die ersten Fragmente des Neuen Testaments, die entdeckt wurden, stammen aus dem zweiten Jahrhundert12Das älteste Manuskript des Neuen Testaments ist ein visitenkartengroßes Fragment des Evangeliums nach Johannes, Papyrus 52, welches in die erste Hälfte des zweiten Jahrhunderts datiert wird1.

Die Jahreszahl 50 nach Christus für den Brief des Paulus an die Gemeinde in Thessalonich stammt aus der historischen Chronologie der Ereignisse. Der erste Brief des Paulus an die Thessalonicher ist das älteste Dokument des Neuen Testaments. Paulus hat voraussichtlich um das Jahr 49/50 die Stadt besucht, und so muss der Brief kurze Zeit später abgesendet worden sein, also etwa im Jahr 503. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Datierung auf historischer Forschung und nicht auf der Entdeckung physischer Fragmente basiert“ (KI, Bing, Internet).


Quellen, die KI aufgelistet hat:

1. bibelbund.de2. de.wikipedia.org3. bibelstudium.kaththeol.uni-muenchen.de4. dw.com5. die-bibel.de6. archaeologie-online.de7. de.wikipedia.org8. klexikon.zum.de9. navigator-allgemeinwissen.de10. de.wikipedia.org

Da die ältesten Fragmente des Neuen Testaments aus ca. 113 nach Christus stammen, können alle vier Evangelien jünger sein, als sie datiert wurden und werden. Wobei aber die Aussage der KI zu beachten ist: Paulus hat voraussichtlich um das Jahr 49/50 die Stadt besucht, und so muss der Brief kurze Zeit später abgesendet worden sein, also etwa im Jahr 50. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Datierung auf historischer Forschung und nicht auf der Entdeckung physischer Fragmente basiert“ (KI).

Nun gibt es Funde des Alten Testaments:

„Mit Hilfe der Radiokarbonmethode und der Paläographie konnten die Forscher das Alter jener Schriften ermitteln. Man stellte fest, dass sie alle aus der Zeit vor 70 n. Chr. stammen und zum Teil bis ins 3. Jahrhundert v. Chr. zurückgehen.

Die wohl ältesten gefundenen biblischen Texte sind Bruchstücke einer Handschrift des 1. Buches Samuel aus Leder. Die Wissenschaft datierte sie zunächst um das Jahr 225 v. Chr., wobei man heute davon ausgeht, dass sie um 250 v. Chr. geschrieben wurden“ (https://www.bibelpraxis.de/a4466.html).

Nun ist es logisch: Wenn man ältere erhaltene Texte findet, als Texte, die jünger sind, dann muss man folgerichtig folgende Möglichkeit in Betracht ziehen: Alle neutestamentlichen Texte könnten also jünger sein, als sie datiert worden sind. Das heißt folgerichtig. Die Niederschriften der Evangelien könnten also kaum vor 113 nach Christus geschrieben worden sein. Der Grund ist klar. Wenn es keine älteren Fragmente gibt, die die Radiokarbonmethode vor 113 datiert, dann ist anzunehmen, dass es keine älteren Schriften gibt.

Aber ich versteife mich nicht auf die Datierungsfrage. Ich bin kein Archäologe, kein Textforscher. Doch wenn man verschiedene Autoren liest, dann wird klar, so klar, wie es viele Christen meinen, ist es nicht.

Was aber offensichtlich und klar ist: Die Naherwartung hat die ersten Christen nicht angeregt, das Leben Jesus, die Reden Jesus und das Wirken Jesus niederzuschreiben.
Und was auch offensichtlich und klar ist: Die Naherwartung war ein Irrtum. Und schon dieser Irrtum hätte die Kirchenväter kritisch aufmerken lassen müssen.

1.b. Der absolutistische Wahrheitswahn führte in die Irre

Wo man Annahmen nicht vom gesicherten Wissen zu unterscheiden vermag, sind Fehlleistungen vorprogrammiert. Diese Fehlleistung ist in der Vergöttlichung Jesus zu finden. Diese Vergöttlichung habe ich schon erwähnt und werde später noch weiter auf diese Fehlleistung eingehen.

Festzuhalten sind aber die Folgen der Vergöttlichung Jesus: Wo man Dogmen auf wilden Spekulationen und Behauptungen aufbaut, folgen zwangsläufig andere Fehlleistung. So beseitigte der Dogmatismus der ersten Christen die Grundgedanken Jesus der Nächstenliebe, der Versöhnlichkeit, der Armutsüberwindung, des Schutzes der Schwächsten, des Gewaltverzichts, der Barmherzigkeit und der Feindesliebe. Daraus folgten Blut und Tränen von Tausenden Opfern.

Und diese Fehlleistung kann man auf folgenden Zirkelschluss aus
2.Timotheus 3:16-17 zurückführen:

„Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet“ (2.Tim.3,16f).

Das heißt: Weil die Bibel sagt, sie sei „von Gott eingegeben“, ist die Bibel Gottes Wort. Es ist der nämliche Zirkelschluss, wie wir ihn vom Koran her kennen: Der Koran sagt, der Koran sei herab gesandtes Wort Gottes und darum ist der Koran Gottes Wort.

Alle gingen und gehen vom Zirkelschluss aus. Und alle hielten und halten jeweils nur eine Sichtweise als die absolute Wahrheit. Diese Tatsache war auch bei der Gott-Ähnlichkeits-Behauptung Jesus der Arianer und der Gott-Gleichheits-Behauptung Jesus der Fall. Beide Strömungen hielten ihre Sicht für unumstößlich richtig. Die jeweils anderen standen in den Augen der Arius-Anhänger oder Athanasius-Anhänger nicht auf dem Felsen Jesus gegründet. Sie waren deshalb felsenfest überzeugt, dass die jeweils anderen Häretiker waren. Häretiker, die „Kinder“ verführen würden. Sie griffen vermutlich auf einen Gedanken Jesus aus Markus 9,42 zurück:


„Und wer einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, dass ihm ein Mühlstein um den Hals gehängt und er ins Meer geworfen würde“ (Mk. 9,42).

1.c. Rückkehr vor die Zeit Jesus war ein folgenschwerer Irrtum

Diesen Gedanken gegen die angeblichen Häretiker (Irrlehrer) vorgehen zu müssen verbanden sie möglicherweise mit dem zweiten Johannesbrief:



„Überall begegnen wir Menschen, die in der ganzen Welt ihre Irrlehren verbreiten. Sie behaupten, dass Jesus Christus nicht als Mensch aus Fleisch und Blut zu uns gekommen ist. Solche Leute sind Werkzeuge des größten Verführers und schlimmsten Feindes von Christus, des Antichristen. 8 Seht euch vor, dass ihr nicht verliert, was wir gemeinsam erarbeitet haben,[3] sondern dass ihr von Gott den vollen Lohn erhaltet. 9 Wer über das hinausgeht, was Christus uns gelehrt hat, der wendet sich von Gott ab. Nur wer sich an die Lehre von Christus hält, bleibt mit dem Vater und mit dem Sohn verbunden. 10 Sollte also jemand zu euch kommen, der euch etwas anderes erzählen will, den nehmt nicht bei euch auf und grüßt ihn nicht einmal. 11 Denn wer diesen Verführern auch nur Gutes wünscht, unterstützt sie und macht sich mitschuldig an all dem Bösen, was sie anrichten“ (2.Joh. 7ff).

Klingt doch vernünftig oder nicht? So dachte ich einst, als ich das Neue Testament noch jährlich dreimal gelesen hatte. Doch jetzt im Zusammenhang mit der Kirchengeschichte, wurde mir bewusst, dass der Johannesbriefautor die Grundgedanken Jesus mit seinen Formulierungen beiseitegelegt hatte.

Die jeweils anderen waren immer Häretiker, die böse Werke verkündeten und damit „Kinder“ verführen würden. Das führte zum Bücher verbrennen und zu Zensur: Entsprechen sollen nur Menschen gehört und gegrüßt werden, die wie der Johannesbriefautor gedacht und gelehrt hatte.

Die Christen merkten nicht, dass der Johannesbriefschreiber die Grundgedanken Jesus beseitigt hat. Oder wie kann man Nächstenliebe bis hin zu Feindesliebe leben, wenn man die ausgrenzt, die nicht einmal Feinde sein müssen?

Entsprechend war Pluralismus (Vielzahl von Ansichten) ein Übel. Man konnte und wollte nicht mehre Sichtweisen neben anderen Sichtweisen stehen lassen. Der Grund war klar: Die Christen hielten die Bibel als verbal diktiertes und später als inspirierte Wort Gottes. So gilt bei vielen Christen noch heute die Bibel als irrtums- und fehlerloses Wort Gottes. So benützen Juden, Christen und Muslime ihre Heiligen Schriften wie ein Rezeptbuch Gottes. Jedes Abweichen wäre für sie Häresie (Irrlehre) gewesen. Aus diesem Grund gab es nur eine Sichtweise, die richtig sein konnte.

Dass sie mit ihrem Dogmatismus die Grundgedanken Jesus der Nächstenliebe zum Nächstenhass, die Barmherzigkeit zur Unbarmherzigkeit, die Versöhnlichkeit zur Unversöhnlichkeit und die Feindesliebe zum Feindeshass verwandelten, merkten sie nicht. So verfiel das ganze Christentum zurück zum Denken vor Jesus.

Vor Jesus war das Denken pharisäisch und damit menschlich. Die Pharisäer glaubten, wie der Johannesbriefschreiber ähnlich, dass nur ihre Wahrheit die einzig richtige Wahrheit sein kann. Darum mussten sie Jesus als einen Verführer sehen, der einfache Menschen und damit symbolisch „Kinder“ verführen und ins Verderben führen würde. Um die „Kinder“ zu schützen, mussten sie Jesus ins Meer versenken, wo das Wasser tief ist (Mk.9,42). Hinter ihrem Mord an Jesus sahen sie daher keine Straftat.

Der Zirkelschluss hatte und hat absurde Konsequenzen. Jesus wurde vergöttlich aber gleichzeitig verworfen. Das führte zu Blut und Tränen. Und zwar zu Blut und Tränen zulasten vieler Christen. Diese wurden dann Atheisten, Hexen, Häretiker, Hugenotten und Täufer blutig verfolgt, vertrieben und getötet.


Statt die Nächstenliebe bis hin zur Feindesliebe zu leben, führte die Einbildung, die absolute Wahrheit zu haben, das Christentum in den Abgrund der Hölle und ins finstere Mittelalter:

- Bücher, die hätten „Kinder“ verführen können, wurden in der Folge verbrannt.

- Hexen, die hätten „Kinder“ verführen können, wurden auf Scheiterhaufen verbrannt.

- Häretiker, die hätten „Kinder“ verführen können, wurden getötet.

- Täufer, die eine Erwachsenentaufe forderten, wurden von den Reformatoren verfolgt und teils getötet.

- Die Hugenotten, die vom katholischen Glauben abgefallen waren, wurden von Katholiken verfolgt und getötet.

Mit dieser Erkenntnis fiel für mich das Dogma der biblischen Unfehlbarkeit und Irrtumslosigkeit.

2. Das Dogma der Irrtumslosigkeit und Fehlerlosigkeit der Bibel zerbrach und hatte Folgen

Als mir die Zusammenhänge immer klarer wurden, erkannte ich, dass das Dogma der Irrtumslosigkeit und der Fehlerlosigkeit der Bibel eine Fehlleistung gewesen ist:
Und da ich versuche, meine Sicht von anderen kontrollieren und überprüfen zu lassen, führte ich mit verschiedenen Pfarrern der Gemeinde für Urchristentum (GfU) Gespräche. Grund: Es interessierte mich, wie sie Dinge sahen und sehen. (Die GfU nennt sich heute BewegungPlus (B-plus.)) Das zeigte mir ein unterschiedliches Bild. Das Dogma war nicht mehr so klar dominant, wie ich das gedacht hatte. Doch in einem Gespräch, das in dann mit dem Pfarrer Beni Steiner führte, wurde mir klar, dass das Dogma der irrtumslosen und fehlerlosen Inspiration für ihn dominanter war als bei anderen Pfarrern der gleichen Freikirche. Beni Steiner sagte mir:

„Wenn du nicht hinter der Lehre der Unfehlbarkeit der Bibel stehen kannst, wirst du in unserer Gemeinde nie am Wort dienen dürfen.“

Damit war für mich klar: In dieser Gemeinde würde ich nicht nebenamtlich mitarbeiten können.

Als ich dann 1991 diesen Glauben, wie sie in der Gemeinde für Urchristentum geglaubt wurde, nicht mehr vertreten konnte, versuchte ich in der evangelischen Landeskirche Fuß zu fassen. Doch da erlebte ich eine solche Kälte, dass ich nur einige Gottesdienste besuchte. Das musste ich nicht haben.

Jesus wurde vergöttlicht und verworfen. Ich wurde verteufelt und verworfen. So entstand der Gedanke: Wenn ich diesen Unsinn nicht mehr glauben kann und will, will ich mir zumindest die Hölle redlich verdienen.

Ich fiel im freien Fall. Ich machte dann Dinge, auf die ich nicht stolz bin. Eine schwere Depression im Jahr 2004 zeigte mir wie tief der Gotteswahn in meinem Unterbewusstsein steckte. So suchte ich erneut eine Ärztin mit psychiatrischen Kenntnissen auf. Ich öffnete mich in der Folge wieder etwas für den Glauben.

Als ich dann 2008 nach der Scheidung von meiner ersten Frau eine marokkanische Frau kennenlernte, bin ich im Januar 2009 zum Islam konvertiert. Doch da merkte ich schnell: Ich war vom Regen unter einen Wasserfall geraten. Damit war für mich klar: Religionen sind krank und machen krank.

Wie kritischer ich auch gegenüber dem Islam wurde, je mehr Irrtümer sah ich in den Grundlagen aller drei Religionen: Bei Abraham und bei Moses.


 

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