Marcellinus Geschrieben 2. Februar 2023 Melden Share Geschrieben 2. Februar 2023 vor 13 Minuten schrieb theta: vor 53 Minuten schrieb Flo77: Oder anders: In meiner Natur - d.h. in meinem Fühlen, in meinem Ersehen, in meinem Denken, in meiner ganzen Person - ist dieses Verlangen, dieses Sein fest verankert. Unverrückbar, nicht unterdrückbar, nicht erklärbar, nicht gewählt und nicht zu leugnen. Das kann jeder Mensch nachvollziehen, denke ich. Was ich versuche nachzuvollziehen ist, wie Du aus Deinem Sein, so wie es für Dich greifbar existiert, ableitest, dass dieses Sein identisch mit dem „Soll“ ist. Die Argumentation geht oft in diese Richtung, dass der Mensch, so wie er ist, auch sein soll. Wenn ich die Bibel richtig verstanden habe, lehrt sie doch vielmals, dass des Menschen Sein vom ursprünglichen „Sollen“ abgewichen ist und der Mensch erst wieder zu seiner Bestimmung zurückfinden muss. Gegenfrage: warum soll er nicht? Er tut niemandem etwas Böses, im günstigen Falle im Gegenteil. Nur weil es in einem alten Buch anders steht? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
theta Geschrieben 2. Februar 2023 Melden Share Geschrieben 2. Februar 2023 Gerade eben schrieb Marcellinus: Gegenfrage: warum soll er nicht? Er tut niemandem etwas Böses, im günstigen Falle im Gegenteil. Nur weil es in einem alten Buch anders steht? Das mit dem Buch kann er mit seinem Gott klären. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 2. Februar 2023 Melden Share Geschrieben 2. Februar 2023 vor 47 Minuten schrieb Studiosus: @Flo77 Du gehst da natürlich sehr subjektiv heran, was logisch ist. Und nicht nur Du tust das. Für viele Menschen gilt: Meine Empfindungswelt = meine Natur = die Natur. Dem versuche ich, sowas muss man ja entwickeln in Rede und Gegenrede, einen verobjektivierten und einen objektivierbaren Naturbegriff entgegen zu stellen. Der ist, da universal, besser auf Diskussionen anwendbar, die das Individuum übersteigen. Solipsismus ist keine Grundlage für intersubjektives Verstehen. Und was die Frage, konkret im Fall homosexueller Akte, nach der "Auffindbarkeit" des göttlichen Gesetzes angeht: So sehe ich es doppelt belegt. Einerseits in der Offenbarung selbst, namentlich in der Schrift, und in ihrer Auslegung durch die Kirche. Und zweitens im (kirchlichen) Naturrecht, wobei dieses mehr oder weniger eine konkludente Weiterführung des ersten Befunds ist. Ich folge nämlich meinerseits neueren exegetischen Ansätzen, die die Verfehlung der Sodomiter im Bruch des Gastrechts sehen möchten oder die entsprechende Passage im Heiligkeitsgesetz zu relativieren versuchen nicht, sondern messe der kirchlichen Tradition der Auslegung mehr Gewicht bei als der kulturhistorischen Rekonstruktion. Ich halte sie, ebenfalls wie die Väter, auch nicht durch Christus abrogiert.* *Damit man mich richtig versteht: Im religiösen Bereich. Nicht für den weltlichen. Behauptest Du jetzt ernsthaft, Du hättest irgendeine meiner Fragen beantwortet? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 2. Februar 2023 Melden Share Geschrieben 2. Februar 2023 vor 5 Minuten schrieb Flo77: Behauptest Du jetzt ernsthaft, Du hättest irgendeine meiner Fragen beantwortet? Nein. Das kann ich wahrscheinlich auch nicht. Es kann, wie ich befürchte, von meiner Seite keine Antwort auf deine Fragen geben, da Du ja alles, was ich bereits zu dem Thema versucht habe darzustellen, ablehnst. In Abstufungen, aber doch ablehnst. Was soll ich da noch antworten? Ich habe dargelegt, woraus sich meine Haltung speist, und dabei muss ich es belassen. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 2. Februar 2023 Melden Share Geschrieben 2. Februar 2023 (bearbeitet) vor 8 Minuten schrieb Studiosus: Nein. Das kann ich wahrscheinlich auch nicht. Es kann, wie ich befürchte, von meiner Seite keine Antwort auf deine Fragen geben, da Du ja alles, was ich bereits zu dem Thema versucht habe darzustellen, ablehnst. In Abstufungen, aber doch ablehnst. Was soll ich da noch antworten? Ich habe dargelegt, woraus sich meine Haltung speist, und dabei muss ich es belassen. Pardon, aber Du hast viel geschrieben, aber nichts wirklich dargestellt. Es kann doch nicht so wahnsinnig schwer sein zu notieren, auf welche Quelle sich Du und Kant - und anscheinend die Kirche - berufen wenn sie von der "Natur des Menschen" sprechen. Einen Text, eine Methode, eine Person - irgendetwas konkretes, nachlesbares. Ich möchte doch im Moment doch erstmal nur verstehen, wie diese angebliche "Natur" beschaffen sein soll. Was die Schriftstellen angeht, kannst Du ja gerne eine korrekte Interpretation der Sodom-Episode ablehnen, nur bringst Du diese Stelle jetzt zum ersten Mal. Diese unstrukturierte "Argumentation" mag ja eine nette Idee sein um den Diskussionspartner zu ermüden, Redlichkeit sieht anders aus. bearbeitet 2. Februar 2023 von Flo77 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerhard Ingold Geschrieben 3. Februar 2023 Melden Share Geschrieben 3. Februar 2023 vor 10 Stunden schrieb Aleachim: Ich möchte hier noch etwas schreiben, was ich jetzt vor allem auf die Menschwerdung Gottes beziehe. Was aber eigentlich viel umfassender ist. Ich habe das Gefühl, dass die meisten Christen (oder auch Menschen, die irgendwie christlich sozialsiert worden sind), bei dieser Menschwerdung an einen Gott denken, der irgendwo weit weg ist und der dann irgendwann in Jesus Christus zu uns auf die Erde kommt. Durch die so verstande Menschwerdung verringert sich quasi der Abstand zu diesem Gott, aber er ist immer noch irgendwie getrennt von mir. Gott ist immer noch der "da oben". Dieses Gottesbild teile ich nicht. Für mich ist Gott in allem und zwar von Anbeginn. Ich muss wieder den Benediktiner David Steindl-Rast anführen. Er sagt in etwa: Die Menschwerdung beginn bereits mit dem Urknall. Gott, der Vater drückt sich aus und wird Wort und das führt Stufe für Stufe bis zum Menschen und bis zu Jesus. Jesus, der erste, der wirklich im vollen Sinne Mensch geworden ist. Der Menschensohn. Falls es jemanden interessiert, man kann das hier nachhören. https://www.bibliothek-david-steindl-rast.ch/bibliothek/audios/vortraege/891-was-bedeutet-und-jesus-christus-heute Das von mir eben angeführte, sagt er ganz zum Schluss bei 40:35 Min. Es wird aber auch vorher in diesem Vortrag mehrmals erwähnt, dass dieses Gottesbild von einem "Herrscher" von einem Gott "da oben" problematisch ist. Ein Zitat aus der schriftlichen Zusammenfassung dieses Vortrags: "Gott übersteigt alles unendlich, ist aber doch in allem und alles ist in Gott. Die Trinität ist in diesem Verständnis panentheistisch zu verstehen und nicht theistisch." Ich muss dabei an etwas denken, was glaube ich auch grade im Thread "Synodaler Weg" diskutiert worde. Die horizontale Sünde, wo ich mich gegen Mitmenschen, oder gegen die Welt versündige und die vertikale Sünde, wo ich mich quasi ausschließlich gegen Gott versündige. (Ich glaube Studiosus hat das so ähnlich ausgedrückt.) Das kann ich nicht glauben. Dass man sich auf eine Art an Gott versündigen kann, ganz ohne dass irgendetwas in der Welt von dieser "Sünde" betroffen sein soll. Damit der Gesamtzusammenhang zu Deinem Kommentar nicht verloren geht, zitiere ich aus Deinem Kommentar: "Für mich ist Gott in allem und zwar von Anbeginn. Ich muss wieder den Benediktiner David Steindl-Rast anführen. Er sagt in etwa: Die Menschwerdung beginn bereits mit dem Urknall. Gott, der Vater drückt sich aus und wird Wort und das führt Stufe für Stufe bis zum Menschen und bis zu Jesus. Jesus, der erste, der wirklich im vollen Sinne Mensch geworden ist. Der Menschensohn." Das, was Du hier schreibst, ist theologische Philosophie. Kann möglich aber auch falsch sein. Die Vergöttlichung Jesus wurde erst im vierten Jahrhundert als Dogma festgelegt. Darum ist für mich Deine theologische Philosophie nicht die Kernbotschaft des Christentums. Die Kernbotschaft es Christentums finden sich in den drei ältesten Evangelien. Das vierte Evangelium und damit ist das Johannesevangelium gemeint, enthält den gewachsenen Glauben des jungen Christentums. Welche der Worte in diesem Evangelium, das ca. 80 bis 120 Jahre nach Christus redigiert worden ist, wirklich von Jesus formuliert worden sind, ist nicht mehr zu verifizieren. Für meine freikirchlichen, katholischen und anderen eher fundamentalistischen Freunde, ist das jüngste Evangelium jedoch wichtiger als die drei ersten Evangelien. Darum gibt es heute Versuche, dieses Evangelium als quasi das älteste Evangelium zu behaupten. Siehe dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelium_nach_Johannes#:~:text=Der Text stamme wohl eher,Jahrhunderts. Für mich sind diese theologischen Auseinandersetzungen aber nicht von Bedeutung. Für mich sind nie Personen wichtig, die etwas sagen oder schreiben, sondern nur das, was sie sagen und schreiben. Die ca. sieben Grundgedanken Jesus der Nächstenliebe, der Barmherzigkeit, der Versöhnlichkeit, der Feindesliebe, des Gewaltverzichts, der Armutsüberwindung und des Schutzes der Schwächsten sind Verhaltensmuster. Verhaltensmuster, wenn sie in aller Schwachheit zu leben versucht werden, dienen letztlich allen Werken eines möglichen Gottes. Es sind damit keine spekulativen Aussagen, sondern führen in die Praxis es Alltags. Das Spekulative der Religionen spaltet. Doch die humanistischen Verhaltensmuster der Person Jesus verbinden. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Aleachim Geschrieben 3. Februar 2023 Autor Melden Share Geschrieben 3. Februar 2023 Danke für deine Antwort. Ich finds nur schade, dass du als Beispiel wieder die Homosexualität gewählt hast und sich die Diskussion so einseitig auf dieses Thema verlagert. Ich vermute ein wenig, dass es in unserer heutigen Zeit das einzige, oder (zumindest für die, die so argumentieren) passendste Beispiel ist. Ich möchte versuchen, die Disukussion etwas allgemeiner zu führen und zitiere diesen Absatz: vor 14 Stunden schrieb Studiosus: Oberflächlich betrachtet hinterlässt diese Sünde dann tatsächlich keine sichtbaren Spuren im Mensch-Welt-Gefüge, aber die Auflehnung gegen Gottes Gesetz, auch wenn sie mitunter nicht schuldhaft geschehen mag, bliebe meiner Meinung nach bestehen. Die löst sich, nach allem, was wir wissen, nicht einfach in Luft auf. Warum sollte Gott uns etwas verbieten, das nichts und niemandem Schaden zufügt? Du sagst, es hinterlässt "keine sichtbaren Spuren im Mensch-Welt-Gefüge". Das heißt ja, dass eine Tat die gegen Gottes Gesetz verstößt, trotzdem Spuren hinterlässt, richtig? Sie sind nur nicht sichtbar. Glaubst du, dass sie trotzdem irgendwie wahrnehmbar sind? Heutzutage wird ja oft betont, dass Sünde "Trennung von Gott" oder "Absonderung von Gott" bedeutet. Steindl-Rast benutzt in seinem Buch "Credo" das Wort "Entfremdung. Zitat: Das Wort "Entfremdung" drückt nach heutigem Sprachgebrauch am treffendsten aus, was Sünde ist. Auf dreifache Weise ist Sünde Entfremdung: Sie entfremdet uns unserem wahren Selbst; sie entfremdet uns unserer Mitwelt und Umwelt; und sie entfremdet uns unserem göttlichen Wesensgrund. Grade der Ausdruck "unser göttlicher Wesensgrund" macht wieder dieses Gottesbild deutlich. Nicht der Gott "da oben" sondern der Gott in mir. Wenn Gott in allem ist, dann ist logischerweise jede dieser drei genannten "Entfremdungen" auch eine Entfremdung von Gott. Zwei Seiten weiter in diesem Buch erläutert Steindl-Rast: Jeder reife Mensch kennt das Gefühl der Entfremdung - von sich selbst, von Anderen und vom eigenen Seinsgrund. Wir wissen aus Erfahrung, dass es sich dabei um drei Dimensionen ein und derselben Entfremdung handelt. Niemand kann, zum Beispiel, sagen: "Mir selber bin ich zwar in letzter Zeit entfremdet, mit meinen Beziehungen zu Anderen steht es aber ausgezeichnet". Darum finde ich das Bild von horizontaler und vertikaler Sünde etwas problematisch. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Aleachim Geschrieben 3. Februar 2023 Autor Melden Share Geschrieben 3. Februar 2023 vor 15 Stunden schrieb Marcellinus: Und ich denke, es spricht einiges dafür, daß Panentheismus von einer Gottesvorstellung ausgeht, die mit der christlichen kaum vereinbar ist. Ist zumindest mein Blick von außen. Wenn du meinst... 😎 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 3. Februar 2023 Melden Share Geschrieben 3. Februar 2023 vor 14 Stunden schrieb theta: Das kann jeder Mensch nachvollziehen, denke ich. Was ich versuche nachzuvollziehen ist, wie Du aus Deinem Sein, so wie es für Dich greifbar existiert, ableitest, dass dieses Sein identisch mit dem „Soll“ ist. Die Argumentation geht oft in diese Richtung, dass der Mensch, so wie er ist, auch sein soll. Wenn ich die Bibel richtig verstanden habe, lehrt sie doch vielmals, dass des Menschen Sein vom ursprünglichen „Sollen“ abgewichen ist und der Mensch erst wieder zu seiner Bestimmung zurückfinden muss. Sowohl die hebräische Bibel als auch das Neue Testament gehen grundsätzlich und immer davon aus, dass alles, was ist, von Gott geschaffen ist. Und dass alles, was Gott geschaffen hat, gut ist. Gen 1,31 "Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut." Weisheit 11,24-26: "Wie könnte etwas ohne deinen Willen Bestand haben, oder wie könnte etwas erhalten bleiben, das nicht von dir ins Dasein gerufen wäre? Du schonst alles, weil es dein Eigentum ist, Herr, du Freund des Lebens. Du liebst alles, was ist, und verabscheust nichts von allem, was du gemacht hast; denn hättest du etwas gehasst, so hättest du es nicht geschaffen." 1 Tim 4,4 "Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut; und nichts ist schlecht, für das wir Gott danken." Im Timotheusbrief kommt noch ein wichtiger Aspekt dazu: Grundsätzlich ist alles, was ist, gut. Aber: Auf der Ebene des Menschen, der gelernt hat, gut und böse zu unterscheiden und alles Mögliche zu beurteilen, braucht es das dankbare Ja zu allem Geschaffenen. Falsch oder schlecht wird das, was wirklich ist, nämlich erst in den Köpfen der Menschen. Dann, wenn sie es nicht dankbar annehmen, dann wenn jemand meint, das, was ist, ablehnen oder verbessern zu müssen. (Dieses Verstehen ist übrigens – damit es zum Thread passt -, eine wesentliche Grundlage meines Glaubens) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 3. Februar 2023 Melden Share Geschrieben 3. Februar 2023 vor 5 Minuten schrieb Ennasus: Sowohl die hebräische Bibel als auch das Neue Testament gehen grundsätzlich und immer davon aus, dass alles, was ist, von Gott geschaffen ist. Und dass alles, was Gott geschaffen hat, gut ist. Womit das Wort „gut“ seine Bedeutung verliert. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 3. Februar 2023 Melden Share Geschrieben 3. Februar 2023 Was die "Innerweltlichkeit" Gottes angeht bin ich zwiegespalten. In meiner persönlichen Erfahrung war mir Gott permanent präsent. Als ich Kind war und noch bis in meine 20er war er immer da und für mich spürbar, auch wenn da im Prinzip schon die ersten Risse aufkamen als ich anfing bewusst mir der von Studiosus postulierten "menschlichen Natur" zu kollidieren. Seitdem ist mir Gott sehr, sehr in die Transzendenz abgeglitten und seine Präsenz hier auf Erden im Prinzip völlig abhanden gekommen, wenn man mal von der Eucharistie absieht. Für mich ist Christsein daher zuvorderst eine Gemeinschaftserfahrung geworden. Im gemeinsamen Gottesdienst, in den Bräuchen und Riten hallte Gott quasi wieder. Ein Echo oder vielleicht auch eine Antwort auf sein Liebe, die auf diesem Wege in unserer Realität Form annimmt. Dieses ganze Paket der Erlösungsbedürftigkeit, nimmt für mich eher weniger den Mittelpunkt ein. Daß Menschen Fehler machen ist eine Binsenweisheit, daß sie sich oft der Liebe verschließen ein Allgemeinplatz. Mich persönlich hat das Grübeln über die Sünde in die Depression getrieben, von daher habe ich da im Moment einen Deckel drauf. Hier im Forum tauchte vor Jahren mal im Zusammenhang mit der Trinität der Satz auf "Gott ist nicht allein". Die drei Personen der Trinität - wie auch immer man es sich vorstellen will (ich z.B. komme von einer hierarchischen Vorstellung nicht weg) - sind Communio und die gesamte jesuanische Predigt hat die Gemeinschaft, das gemeinsame Essen, die Sorge um die Schwachen und Kranken, das Teilen der Güter und die Versorgung der Bedürftigen zum Thema. Vielleicht kann man es sogar psychologisch deuten: es hat was von "die eigenen Bedürfnisse und die der anderen wahrzunehmen und auszugleichen. Das Thema Metanoia ist ein Komplex, den ich bezogen auf das erklärbare nachvollziehen kann, die eschatologische Naherwartung und die damit verbundene Vorbereitung allerdings kaum. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
theta Geschrieben 4. Februar 2023 Melden Share Geschrieben 4. Februar 2023 Am 31.1.2023 um 14:11 schrieb Aleachim: Ich würde mir wünschen, wenn wir hier einfach versuchen, einander zuzuhören, nachzufragen und verstehen zu wollen, was dem jeweils anderen wichtig ist, und warum. Statt immer gleich zu werten und zu kritisieren. Kernbotschaft das Christentums ist Jesus Christus. In ihm zeigt Gott, wie wir leben sollen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Aleachim Geschrieben 4. Februar 2023 Autor Melden Share Geschrieben 4. Februar 2023 vor 49 Minuten schrieb theta: Kernbotschaft das Christentums ist Jesus Christus. In ihm zeigt Gott, wie wir leben sollen. Ist das dein Glaube? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 4. Februar 2023 Melden Share Geschrieben 4. Februar 2023 On 2/2/2023 at 8:37 PM, theta said: Was ich versuche nachzuvollziehen ist, wie Du aus Deinem Sein, so wie es für Dich greifbar existiert, ableitest, dass dieses Sein identisch mit dem „Soll“ ist. Die Argumentation geht oft in diese Richtung, dass der Mensch, so wie er ist, auch sein soll. Wenn ich die Bibel richtig verstanden habe, lehrt sie doch vielmals, dass des Menschen Sein vom ursprünglichen „Sollen“ abgewichen ist und der Mensch erst wieder zu seiner Bestimmung zurückfinden muss. Hmmm, Jesus hat in der Bibel immer wieder Menschen geheilt, doch vermutlich, weil der Vorteil einer solchen Handlung völlig evident war, ebenso, wie die Größe eines solchen Zeichens. Jesus selbst hat also keineswegs Menschen in ihrem hinderndem Sein belassen, und ihnen gepredigt: „Sieh zu, wie Du so, wie Du bist, ins Sollen kommst!“ Ohne das Wunder sind wir häufig genötigt, mit all unsern Fehlern und Hindernis zum göttlichen „Soll“ zu gelangen, und die Kirche hat dabei das asketische Ideal besonders in den Mittelpunkt gestellt. Nur: ist das besonders jesuanisch, oder ist das schlicht die Auslegung eines zölibatär-enthaltsamen Klerus, der seine Lebensart als besonders vorbildlich beschreibt (und zugleich zahlreiche Privilegien und Machtansprüche daraus ableitet)? Ich will das asketische Ideal dabei nicht als „unbiblisch“ bezeichnen, denn die Selbstüberwindung daran wird als heilig und musterhaft beschrieben, nur definitiv nicht als allgemeine Heilsvoraussetzung. Wenn Gott die Menschen also „so“ als heilsmächtig geschaffen hat, wie sie jeweils sind, dann ist es Unsinn, ihnen aus der Sexualpräferenz (oder der Sexualität an sich) einen besonders hinderlichen Strick zu drehen. Denn biblische Selbstüberwindung ist kein Selbstzweck, sondern zieht meist auch auf die Gemeinschaft. So wie wir geschaffen sind, sollen wir unser „So-sein“ nicht zum Schaden anderer ausleben, aber als spezieller, grundsätzlich hinderlicher Fallstrick ist es nicht gemeint. (Es sei denn, Gott gibt mal wieder seiner Wettlust mit dem Satan nach.) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
theta Geschrieben 4. Februar 2023 Melden Share Geschrieben 4. Februar 2023 vor einer Stunde schrieb Aleachim: Ist das dein Glaube? Ja. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
theta Geschrieben 4. Februar 2023 Melden Share Geschrieben 4. Februar 2023 vor 44 Minuten schrieb Shubashi: Nur: ist das besonders jesuanisch, oder ist das schlicht die Auslegung eines zölibatär-enthaltsamen Klerus, der seine Lebensart als besonders vorbildlich beschreibt (und zugleich zahlreiche Privilegien und Machtansprüche daraus ableitet)? Bei Deinen Problemen mit Eurem Klerus kann ich Dir nicht helfen. Das musst Du mit jemand anderem besprechen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
theta Geschrieben 4. Februar 2023 Melden Share Geschrieben 4. Februar 2023 vor 45 Minuten schrieb Shubashi: ch will das asketische Ideal dabei nicht als „unbiblisch“ bezeichnen, denn die Selbstüberwindung daran wird als heilig und musterhaft beschrieben, nur definitiv nicht als allgemeine Heilsvoraussetzung. Von mir aus kannst du Dich auch ganz heilig durch die Gegend bumsen 🙂 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 4. Februar 2023 Melden Share Geschrieben 4. Februar 2023 19 minutes ago, theta said: Bei Deinen Problemen mit Eurem Klerus kann ich Dir nicht helfen. Das musst Du mit jemand anderem besprechen. Ich persönlich habe überhaupt kein Problem mit dem Klerus. Die Kirche hat ein Problem mit der Nachwuchsfindung. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 4. Februar 2023 Melden Share Geschrieben 4. Februar 2023 On 2/3/2023 at 11:42 AM, Flo77 said: Vielleicht kann man es sogar psychologisch deuten: es hat was von "die eigenen Bedürfnisse und die der anderen wahrzunehmen und auszugleichen. Ich denke, dass wir alle in unserem Leben Phasen durchmachen, in denen der eine oder andere Aspekt des Glaubens stärker zum tragen kommt. Für mich sind diese beiden Pole in Essenz: - die auf Gott bezogene Spiritualität (Gottesliebe) - die auf die Geminschaft bezogene Spiritualität (Menschenliebe) Christentum und persönlicher Glaube ist für mich zwischen diesen beiden Polen aufgehängt, das eine gibt mir jeweils Kraft, auch im anderen zu wachsen - wenn es denn gut läuft. Leider sind diese guten Momente eben in diesem Leben nicht unentwegt zu haben, die Kugel, die im Magnetfeld „schwebt“, ist oft Verheißung und Erinnerung. Glaube aber auch die Hoffnung, nie endgültig abzustürzen. 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
theta Geschrieben 4. Februar 2023 Melden Share Geschrieben 4. Februar 2023 vor 26 Minuten schrieb Shubashi: Ich persönlich habe überhaupt kein Problem mit dem Klerus. Die Kirche hat ein Problem mit der Nachwuchsfindung. Warum sollte auch irgendjemand Katholik werden? Damit er sich hier streiten kann, warum er katholisch ist? Es gibt nunmal keinen einzigen guten Grund. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frey Geschrieben 4. Februar 2023 Melden Share Geschrieben 4. Februar 2023 Am 31.1.2023 um 14:11 schrieb Aleachim: Ein Austausch mit Studiosus im Thread zum Synodalen Weg hat mich auf die Idee gebracht, hier mal in die Runde zu fragen, was für euch persönlich das Wichtigste an eurem Glauben ist. In der Diskussion zwischen eher konservativen und eher liberalen Christen, scheint es immer wieder so, dass "Konservative" oft nicht verstehen, warum "Liberale" überhaupt noch Glauben, wenn sie in ihren Grundsätzen und Werten so sehr der säkularen Welt ähneln. Das wiederum sorgt wohl bei Liberalen für den Eindruck, als sei für die Konservativen das moralische Gerüst im Glauben das wichtigste. Ich würde mir wünschen, dass hier jeder sagen darf, was für ihn persönlich das Wesentliche ist. Was glaube ich in meinem tiefsten Inneren. Vielleicht auch, welches Gottes- und Menschenbild steckt da drin. Ist mir das nur für mich wichtig, oder folgt daraus eine Art "Mission" (also möchte ich gerne, dass auch andere davon profitieren können, von dem ich durch meinen Glauben profitiere. Das muss m. E. nicht heißen, dass man dauernd versucht andere zu überzeugen.) Was ist die Frohbotschaft, die ich aus den Evangelien herauslese? Und was bedeutet das für mein Leben? Ich würde mir wünschen, wenn wir hier einfach versuchen, einander zuzuhören, nachzufragen und verstehen zu wollen, was dem jeweils anderen wichtig ist, und warum. Statt immer gleich zu werten und zu kritisieren. Ich kann jetzt leider nicht direkt den Anfang machen. Dafür fehlt mir momentan die Zeit. Was man früher Glaubensbekenntnis nannte, bezeichnet man heute als Kernbotschaft. Das Glaubensbekenntnis enthält im Kern alle Botschaften. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 4. Februar 2023 Melden Share Geschrieben 4. Februar 2023 vor 2 Stunden schrieb theta: Warum sollte auch irgendjemand Katholik werden? Damit er sich hier streiten kann, warum er katholisch ist? Es gibt nunmal keinen einzigen guten Grund. Oder, wie Niklas Luhmann zurecht sagte, es gibt keine außerreligiösen Gründe mehr, religiös zu sein. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 4. Februar 2023 Melden Share Geschrieben 4. Februar 2023 vor 2 Stunden schrieb theta: Warum sollte auch irgendjemand Katholik werden? Damit er sich hier streiten kann, warum er katholisch ist? Ach, das hier ist doch höchst sekundär. Zeitvertreib, mehr nicht. vor 2 Stunden schrieb theta: Es gibt nunmal keinen einzigen guten Grund. Oh doch: es ist wahr. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Aleachim Geschrieben 4. Februar 2023 Autor Melden Share Geschrieben 4. Februar 2023 vor 6 Stunden schrieb theta: Kernbotschaft das Christentums ist Jesus Christus. In ihm zeigt Gott, wie wir leben sollen. vor 4 Stunden schrieb theta: vor 6 Stunden schrieb Aleachim: Ist das dein Glaube? Ja. Darf ich da ein bisschen genauer nachfragen? Du glaubst also, dass es einen Gott gibt und dass er uns in Jesus Christus zeigt wie wir leben sollen? Oder hab ich dich missverstanden? Wenn ich dich richtig verstanden habe, würde mich interessieren, ob es für dich und dein Leben relevant ist, was Jesus Christus uns da gezeigt hat. Und was für dich daran das Wichtigste ist. Was denkst du, wie sollen wir leben? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
theta Geschrieben 4. Februar 2023 Melden Share Geschrieben 4. Februar 2023 vor 52 Minuten schrieb rorro: Oh doch: es ist wahr. Natürlich ist es für Dich wahr. Erstaunlicherweise ist für einen Großteil der progressiven Katholiken nicht wahr, was für Dich wahr ist. Wenn es innerhalb einer Institution Unklarheit darüber gibt, was überhaupt wahr ist, wird das ganze absurd. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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