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Die Krise der Kirche ist eine Krise der Theologie ist ...


nannyogg57

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vor 18 Minuten schrieb Moriz:

 

 

Viel wichtiger als das Beharren auf seltsamen Glaubensaussagen ist doch ihr Hintergrund. Da können noch so viele Kirchenväter "bezeugen", daß Maria immerwährende Jungfrau sei; wichtig ist doch letztlich, daß sie die Gottesgebärerin ist. Und nichts anderes wollten die Kirchenväter damit bestätigen.

 

 

Ja, das sehe ich absolut genauso. 

 

Nur frage ich mich, wie wir heute zu der Aussage "Maria ist Gottesgebärerin" kommen können, wenn wir gleichzeitig die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die Zeugung Christi auf natürlichem Wege, unter der Verschmelzung von Eizelle und männlichem Spermium, zustande gekommen ist? Warum sollte man dann, wenn - ich spinne es weiter - Maria den Sohn des Joseph (oder eines anderen menschlichen Mannes) geboren hätte, von Maria als Gottesgebärerin sprechen? Dann wäre sie Gebärerin des Sohnes Josephs. Und Jesus Christus wäre in dieser Konstellation nicht zwingend die präexistente zweite Person der Trinität, sondern zunächst nur (!) ein Mensch, ohne göttliche Natur. Denn wo sollte diese dann hergekommen sein? Da schiene mir als Ausweg nur der Weg über den Adoptianismus. Der Mensch Jesus von Nazareth wäre, etwa bei der Taufe im Jordan, von Gott erwählt und als Sohn angenommen worden. Aber das hat die Kirche entschieden zurückgewiesen. 

 

Unter diesem Betrachtungswinkel ist die Jungfräulichkeit Mariens, zumindest bis zur Empfängnis Christi, ein stützender Balken der klassischen Christologie, auf den man nicht verzichten sollte. Insofern geht es hier tatsächlich weniger um Maria als um Christus selbst. 

bearbeitet von Studiosus
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Gerade eben schrieb Studiosus:

 

Ja, das sehe ich absolut genauso. 

 

Nur frage ich mich, wie wir heute zu der Aussage "Maria ist Gottesgebärerin" kommen können, wenn wir gleichzeitig die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die Zeugung Christi auf natürlichem Wege, unter der Verschmelzung von Eizelle und männlichem Spermium, zustande gekommen ist? Warum sollte man dann, wenn - ich spinne es weiter -, Maria den Sohn des Joseph geboren hätte, von Maria als Gottesgebärerin sprechen? Dann wäre sie Gebärerin des Sohnes Josephs. Und Jesus Christus wäre in dieser Konstellation nicht zwingend die präexistente zweite Person der Trinität, sondern zunächst nur (!) ein Mensch, ohne göttliche Natur. Denn wo sollte diese dann hergekommen sein? Da schiene mir als Ausweg nur der Weg über den Adoptianismus, aber den hat die Kirche entschieden zurückgewiesen. 

Die Kirche hat schon vieles zurückgewiesen und einiges davon vielleicht eher zu leichtfertig und aus anderen Motiven als der Orthodoxie, aber das ist ein anderes Thema.

 

Davon mal abgesehen ist die eigentliche Zeugung des Logos durch den Vater nach geltender Lehre VOR ALLER Zeit geschehen. Der Logos hat Wohnung genommen im Mariensohn Jesus und ist mit ihm jene Erscheinung eingegangen, die die Kirche als hypostatische Union bezeichnet (wobei ich auch hier ein Fragezeichen setzen würde, weil der Begriff der Hypostase in der jüngeren Kirche nicht mehr die gleiche Bedeutung enthält wie in der alten Kirche.

 

Wobei auch hier wieder zu klären ist, was eigentlich die Natur des Menschen ist. Oder gilt die Lesart, des nur der Natur/Wesenheit nach "wahren" bzw. "idealen" Menschen, der aber nicht zwangsläufig Mensch im biologischen Sinne sein muss?

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vor 16 Minuten schrieb Flo77:

 

Davon mal abgesehen ist die eigentliche Zeugung des Logos durch den Vater nach geltender Lehre VOR ALLER Zeit geschehen.  

 

Genau, das ist, wie man sagt, die innertrinitarische Zeugung des Sohnes, eine der beiden processiones, die man in der Trinitätslehre kennt (die Zeugung des Sohnes vom Vater und die Hervorbringung des Geistes aus Vater und Sohn). 

 

Diese Zeugung des Logos, der eben wie Du quasi selbst bewiesen hast, präexistent ist, nimmt Christus ja auch keiner mehr weg. Die ist sozusagen gesetzt. Was mir Bauchschmerzen bereitet ist die Inkarnation. Nicht die Inkarnation als solche, aber Modelle, die auf Empfängnis durch den Heiligen Geist und Jungfräulichkeit Mariens verzichten. Da knarzt es nach meinem Verständnis ziemlich im dogmatischen Gebälk. Mit Ansätzen, die den Geheimnischarakter des Vorgangs betonen kann ich dabei besser leben als mit solchen, die auf Grundlage biologischer Erfordernisse Postulate machen "wie es gewesen sein müsste". 

bearbeitet von Studiosus
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vor 24 Minuten schrieb Studiosus:

Nicht die Inkarnation als solche, aber Modelle, die auf Empfängnis durch den Heiligen Geist und Jungfräulichkeit Mariens verzichten. Da knarzt es nach meinem Verständnis ziemlich im dogmatischen Gebälk.

Warum?

 

Daß der Heilige Geist die junge Frau überschattete und dem werdenden Christus den Logos eingab - ein völlig mystisches Geschehen, daß sich tatsächlich jeder menschlichen Erklärung entzieht - ist doch nicht von der Abwesenheit eines Samenspenders abhängig.

 

Das sehr viel größere - dogmatische - Problem liegt eher wohl in der Frage nach der Erbsünde. Die Theotokos hat der Herr ausweislich des Dogmas von von 1854 (warum das Dogma erst da kam, hat ja auch Gründe) vor der Erbsünde bewahrt, obwohl sie von einem Mann gezeugt wurde. Diese Bewahrung vor der Erbsünde ergibt aber nur Sinn, wenn man von einer Empfängis Jesu ohne Samenspender ausginge, da dieser die Erbsünde ja wieder mit hineingetragen hätte.

 

Das hat allerdings nach meinem dafürhalten nur sehr wenig mit der Erbsünde selbst zu tun, sondern ist Ausfluss der Angst der Altvordersten vor der rituellen Unreinheit aufgrund des Kontakts mit den Sexualstoffen.

 

Das ist tatsächlich ein dogmatisches Brett, das nicht ohne weiteres zu bohren ist.

 

Und damit sind wir bedauernswerter Weise wieder bei der Frage, aufgrund welcher angenommenen Natur des Menschen, der Sexualakt eine solche negative Wirkung entfalten kann.

 

Edit: ich habe gerade nochmal das Thema "Erbsünde" überflogen. Die Dogmatisierung, also der Eingang ins kirchliche Lehramt passierte erst in Trient. Nun ja.

bearbeitet von Flo77
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vor 5 Stunden schrieb Florianklaus:

So etwas von einem Priester lesen zu müssen tut weh.

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vor 10 Minuten schrieb Flo77:

Die Theotokos hat der Herr ausweislich des Dogmas von von 1854 (warum das Dogma erst da kam, hat ja auch Gründe) vor der Erbsünde bewahrt, obwohl sie von einem Mann gezeugt wurde. Diese Bewahrung vor der Erbsünde ergibt aber nur Sinn, wenn man von einer Empfängis Jesu ohne Samenspender ausginge, da dieser die Erbsünde ja wieder mit hineingetragen hätte.

 

Exakt. Das ergibt sonst keinerlei Sinn. Ich finde es gut, um auch einmal etwas Positives zu sagen, dass Du und ich die Logikbrüche in der Lehre (also nicht in der Lehre, die greift, so wie sie steht, schon logisch kohärent ineinander) zumindest dem Befund nach ähnlich sehen. Das gibt jedenfalls mir das Gefühl, mit meiner Wahrnehmung nicht gänzlich vereinsamt hier zu sein. 

 

vor 10 Minuten schrieb Flo77:

Das hat allerdings nach meinem dafürhalten nur sehr wenig mit der Erbsünde selbst zu tun, sondern ist Ausfluss der Angst der Altvordersten vor der rituellen Unreinheit aufgrund des Kontakts mit den Sexualstoffen.

 

 

Obwohl ich bei diesem Statement natürlich wieder nicht mitgehen kann. Aber das muss ich auch nicht. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 2 Minuten schrieb Gerhard Ingold:
vor 5 Stunden schrieb Florianklaus:

So etwas von einem Priester lesen zu müssen tut weh.

Bullshit wäre es nur, wenn die Bibel 100% Gottes Wort wäre. Diese Sicht, dass die Bibel irrtums- und fehlerloses Wort Gottes sei, vertreten nur noch wenige Kreationisten.

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vor 53 Minuten schrieb Studiosus:

Warum sollte man dann, wenn - ich spinne es weiter - Maria den Sohn des Joseph (oder eines anderen menschlichen Mannes) geboren hätte, von Maria als Gottesgebärerin sprechen? Dann wäre sie Gebärerin des Sohnes Josephs.

 

Einer von beiden muß adoptiert haben. Entweder Josef den Sohn Gottes, oder Gott den Sohn Josefs. Sonst klappt das mit dem "aus dem Hause Davids" ja nicht.

 

vor 54 Minuten schrieb Studiosus:

Unter diesem Betrachtungswinkel ist die Jungfräulichkeit Mariens, zumindest bis zur Empfängnis Christi, ein stützender Balken der klassischen Christologie, auf den man nicht verzichten sollte. Insofern geht es hier tatsächlich weniger um Maria als um Christus selbst. 

Hier kann ich zustimmen. (Und nach der Geburt macht diese Jungfräulichkeit allenfalls noch im "ägyptischen" Weltbild Sinn.)

 

vor 32 Minuten schrieb Studiosus:

Mit Ansätzen, die den Geheimnischarakter des Vorgangs betonen kann ich dabei besser leben als mit solchen, die auf Grundlage biologischer Erfordernisse Postulate machen "wie es gewesen sein müsste". 

Ich auch. Gerade deshalb soll mir ja auch keiner mit einer Jungfräulichkeit kommen, die sowohl "ewig" als auch "biologisch" zu verstehen ist. Jedenfalls nicht über die Geburt Jesu hinaus. Denn da sperrt sich mein Verstand gegen unnötige Annahmen, die das Wesentliche verdunkeln.

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vor 13 Minuten schrieb Studiosus:

 

Exakt. Das ergibt sonst keinerlei Sinn. Ich finde es gut, um auch einmal etwas Positives zu sagen, dass Du und ich die Logikbrüche in der Lehre (also nicht in der Lehre, die greift, so wie sie steht, schon logisch kohärent ineinander) zumindest dem Befund nach ähnlich sehen. Das gibt jedenfalls mir das Gefühl, mit meiner Wahrnehmung nicht gänzlich vereinsamt hier zu sein. 

Mir ist diese Art zu Denken durchaus vertraut.

 

Und ich will Dir ja nichts böses, sondern ich will verstehen um nicht an der Kirche zu verzweifeln.

 

vor 13 Minuten schrieb Studiosus:

Obwohl ich bei diesem Statement natürlich wieder nicht mitgehen kann. Aber das muss ich auch nicht. 

Weil Du diese Angst und ihre Nachwirkungen nicht glaubst?

 

Ich formuliere es mal ganz vorsichtig: Das Verhältnis der Kirche zur Sexualität finde ich mit "verkrampft" noch sehr freundlich umschrieben.

 

Und ich habe jetzt sogar eine Erklärung gefunden, warum ich mit diesem Konzept "Erbsünde" so ein Logikproblem habe. Im Gegensatz zu Augustinus von Hippo bekomme ich die Grätsche zwischen Erbsünde und Kreatianismus nicht hin. Ohne jetzt in diese Problematik tiefer einsteigen zu wollen, würde mich nicht überraschen, wenn auch dieses Unverständnis an der völlig diametralen Wahrnehmung von Sexualität hängen würde.

bearbeitet von Flo77
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vor 5 Stunden schrieb Studiosus:

Ich bin für die Entwicklung der letzten Seiten eigentlich sehr dankbar. Wer anschauliche Beispiele gesucht hat, warum die Theologie - im universitären Kontext, aber offensichtlich auch im Bereich der praktischen Anwendung - in der Krise ist, der wurde nicht enttäuscht. 

 

Und es bestätigt meinen hier bereits mehrfach formulierten Eindruck: Wenn man Theologie ohne die Anbindung an das Dogma der Kirche (nicht nur im Sinne von Begriffsentlehnungen, sondern in der Suche nach inhaltlicher Übereinstimmung) betreibt, dann bleibt vom Glauben nichts mehr übrig als ein Haufen Scherben.

 

Ich danke auch für die Offenheit, mit der zugegeben wird, dass man an bestimmte Glaubensartikel in der vom kirchlichen Lehramt vorgelegten Form nicht mehr glaubt, sie ferner für Quatsch, oder vornehmer formuliert: der säkularen Vernunft widersprechend, hält. 

 

 

Deine Feststellung gilt nur dann, wenn man die Bibel, die Tradition und Dogmen als irrtums- und fehlerlos betrachtet.

 

Für mich als Agnostiker sind nur die Grundgedanken Jesus wichtig. Wer diese lebt, lebt als Jude, Christ, Muslime, Atheist, Agnostiker usw. gelebte Liebe gegenüber dem, was ein möglicher Gott erschaffen hat. Genau von dieser Liebe, macht Jesus das Heil abhängig (Mt. 25,31ff).

 

Ohne den spekulativen Überbau geht es besser, als mit den Spekulationen, die niemand beweisen kann.

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vor 5 Stunden schrieb Werner001:
vor 6 Stunden schrieb Florianklaus:

So etwas von einem Priester lesen zu müssen tut weh.

Die Wahrheit tut oft weh

 

Wieso? Ich finde es nicht schlecht, wenn auch Priester Offensichtliches aussprechen.

 

Nicht nur Paulus schreibt in der Bibel Bullshit, sondern viele andere Bibelstellen außerhalb der Paulusbriefe bringen noch viel schlimmeren Bullshit hervor.

Der paulinische Bullshit ist dabei noch einer der am wenigsten Schmerzhaftesten. Es gibt auch noch durch und durch verdorbenen Bullshit in der Bibel, der nicht nur abwegig ist, sondern gemeingefährlich und Tausenden bereits Leib, Leben und Schmerzfreiheit gekostet hat.

 

Dies ist einer der wesentlichsten Punkte, warum Theologie seit Jahrhunderten großflächig versagt:
Man hat immerzu die Nase in biblische und kirchliche Dokumente gesteckt, die offensichtlichen Bullshit oder sogar Perversitäten enthielten.

Auf diese Weise hat man Kriege geführt - und fühlte sich aufgrund bösartiger Bibel- und Kirchentexte dazu sogar von Gott beauftragt. Deus vult.
Und aus irrsinniger Bibel- und Traditionstreue hat man diesen Bullshit auch noch für wahr und unhintergehbar erklärt,

 

anstatt nach Zugängen zu Gott und Glauben zu suchen, die auch etwas taugen.

Anstatt demütig bei der Gottessuche der Bibel- und Kirchenautoren einfach mitzumachen.

 

Einen Zugang zu Gott zu finden ist kein Klacks, sondern ein Menschheitsunternehmen. Mit Irrwegen, Abwegen, Irrtümern muss man dabei ebenso rechnen, wie auch damit, dass man sich bei dieser Suche gelegentlich erst einmal selbst belügt.

 

Die Bibel erzählt von dieser Suche,

von den Irrwegen, Abwegen, Selbstlügen, sonstigen Lügen, Betrügereien (vaticinium ex eventu, Urkundenfälschung mit Urheberrechtstäuschung, Klitterungen, ...)

Es war ein steiniger Weg - erst hin bis zum NT, dann aber auch im NT. Und der Weg ist immer noch steinig.

 

Weil man aus der Suche der Altvorderen nicht lernen wollte, steht man heute bei den Zugängen zu Glauben und Gott mit ziemlich leeren Händen da.

Man hat einen Haufen Bullshit bewahrt. Mehr frömmelnd, als fromm.

Aber die Suche aufgegeben. Man hat die Suche nicht weitergetrieben,

weil man sich ja im Bewusstsein suhlte "Wir haben doch die Wahrheit schon gepachtet!"

Diese Wahrheit ist halt stark durchsetzt von Abstrusitäten, Perversitäten, und Bullshit.

Das Suchen hat man darüber verlernt.

 

 

 

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vor 36 Minuten schrieb Studiosus:

Exakt. Das ergibt sonst keinerlei Sinn.

Warum? Wenn Maria von der Erbsünde befreit werden konnte, könnte genauso ihr Sohn davon befreit werden.


Werner

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Gerade eben schrieb Werner001:

Warum? Wenn Maria von der Erbsünde befreit werden konnte, könnte genauso ihr Sohn davon befreit werden.

Im Prinzip ja, aber dann wäre die Sinnhaftigkeit des Dogmas von 1854 in Frage gestellt (wieso nur die Mutter, nicht aber der Vater).

 

Das gesamte Konstrukt der Erbsünde und der semper Virgo baut letztlich auf zwei Säulen auf: der Angst vor den Sexualstoffen und einem Denken der Homunkulustheorie ähnlich.

 

Beides ist im Grunde nicht mal mehr in der Kirche State of the Art, aber man bekommt es halt kaum umgebaut.

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vor 5 Minuten schrieb Werner001:

Warum? Wenn Maria von der Erbsünde befreit werden konnte, könnte genauso ihr Sohn davon befreit werden.

Zumal Maria ganz ohne Taufe auskam.

Genauso auch ihr Sohn. 

Und auch Du. Oder ich. Obwohl ich zumindest mal getauft bin.

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vor 2 Stunden schrieb Studiosus:

Was spricht aber dagegen, dasselbe zu sagen wie Du und zusätzlich dazu zu sagen, er sei aus einer intakten Jungfrau geboren, was wie wir nach dem Stand der modernen Wissenschaft wissen, biologisch unmöglich ist, wir es aber dennoch gläubig bekennen und die Detailfragen, wie das bei Gott möglich war, offen lassen? 

Mal davon abgesehen, dass „intakt“ seltsam klingt (eine Mutter wird doch durch eine Geburt nicht beschädigt), hab ich damit kein Problem.

Die Detailfragen (Hymen, Chromosomensätze etc.) sollte man einfach nicht zum Gegenstand dogmatischer Aussagen machen, das geht schief

 

Werner

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Gerade eben schrieb Flo77:

Das gesamte Konstrukt der Erbsünde und der semper Virgo baut letztlich auf zwei Säulen auf: der Angst vor den Sexualstoffen und einem Denken der Homunkulustheorie ähnlich.

 

Ich halte dieses Erbsünden-Konstrukt gar nicht mal für schlecht. Man suchte eben nach eine Vorstellung, wie (und wieso) sich die Sündigkeit von Generation zu Generation fortpflanzt. Das ist eine gute und sinnvolle Frage.

 

Das Problem entsteht immer dort, wo man eine Antwort verabsolutiert.

Augustinus war schließlich kein Dummerchen - im Gegenteil.

Er hat eine Antwort gefunden, die für ihn und seine Zeit passte und viele Menschen inspirierte.

Dennoch tut man Augustinus keinen Gefallen, indem man seine Antwort zum Standard und zur objektiven, vollen und ewigen Wahrheit hochstilisiert.

 

Viel wichtiger wäre es, den Menschen etwas an die Hand zu geben, das ihnen bei ihrer eigenen Suche nach Antworten hilfreich ist.

Augustinus hat es getan - und trotz aller Unvollkommenheit seiner Antwort: Er hat leidenschaftlich gesucht. Und er persönlich war erfolgreich. Seine Antwort hat ihn getragen und mit seinem Glauben verbunden.

 

Man wollte die Antworten normieren: "So wie Augustinus! Gefälligst! Und nicht anders!"

So ein Blödsinn.

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Gibt es überhaupt ein Hymen?

Ich kenne mich da nicht so aus. Und demletzt habe ich mehrfach gehört, dass das Hymen eine urban legend sei. Und das haben Frauen behauptet.

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vor 3 Minuten schrieb Mecky:

Gibt es überhaupt ein Hymen?

Ich kenne mich da nicht so aus. Und demletzt habe ich mehrfach gehört, dass das Hymen eine urban legend sei. Und das haben Frauen behauptet.

Lieber Mecky,

ich muss Dich zur Ordnung rufen.

Wenn das FRAUEN gesagt haben, dann handelt es sich sowieso nur um Weibergeschwätz.

Darauf solltest Du nicht hören!
Die Frau sei dem Manne untertan und halte die Klappe!

So steht es ja auch in der Bibel. Ist also kein Bullshit!

Merk Dir das!

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vor 5 Minuten schrieb Mecky:

Gibt es überhaupt ein Hymen?

Ich kenne mich da nicht so aus. Und demletzt habe ich mehrfach gehört, dass das Hymen eine urban legend sei. Und das haben Frauen behauptet.

Es muss eins geben - sonst wäre das Dogma ja falsch.

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Gerade eben schrieb Mecky:

Die Frau sei dem Manne untertan und halte die Klappe!

In der Gemeinde. Zuhause ist das ganz was anderes, weshalb der Zölibat durchaus seine postiven Seiten haben kann...

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Die Diskussion Maria Immaculata und Erbsünde kann man auf sehr hohem Niveau führen. Es gibt da einige Folgeprobleme (Flo hatte auf die Unterscheidung zwischen Generatianismus und Kreatianismus verwiesen). 

 

Die Kirche hat es sich da etwas "leichter" gemacht, indem sie auf das ausgewichen ist, was im Deutschen oft mit dem Begriff des Gnadenprivilegs wiedergegeben wird. Das ist ein Vorzug, den Maria vor allen anderen Menschen erhalten hat, weil sie die Mutter des Erlösers werden sollte. Daher hat Gott sie vor der Erbsünde bewahrt. Maria hat nach dieser Spielart der Freiheit von der Erbsünde zu keinem Zeitpunkt an ihr gelitten. Das ist eine etwas andere Akzentsetzung als man sie etwa bei der klassischerweise im Thomismus zu verortenden Idee der Reinigung von der Erbsünde wiederfindet. Allerdings treffen sich beide Theorien in einem gemeinsamen Punkt: Gott hat frei und souverän und - wie man annehmen muss - einmalig so an Maria gehandelt.

 

Letztlich ist die Begründung die göttliche Allmacht, die Gott gemäß der Formel, die im Zusammenhang mit der Immaculata-Debatte geprägt wurde, ausgeübt hat: decuit, potuit, voluit, fecit. Es geziemte sich, er konnte es, er wollte es und er tat es. 

 

 

bearbeitet von Studiosus
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Würden wir die Santa Scala hochsteigen würde ich sagen, Du bist in deiner Formulierung auf Stufe 14 stehengeblieben.

 

Vielleicht schon Stufe 12.

 

Deine Postings beginnen häufig so verheißungsvoll und dann lassen sie einen bedauerlicherweise doch auf halber Strecke überm Zaun hängen.

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vor 19 Minuten schrieb Flo77:

Im Prinzip ja, aber dann wäre die Sinnhaftigkeit des Dogmas von 1854 in Frage gestellt (wieso nur die Mutter, nicht aber der Vater).

 

Das gesamte Konstrukt der Erbsünde und der semper Virgo baut letztlich auf zwei Säulen auf: der Angst vor den Sexualstoffen und einem Denken der Homunkulustheorie ähnlich.

 

Beides ist im Grunde nicht mal mehr in der Kirche State of the Art, aber man bekommt es halt kaum umgebaut.

Sex ohne Lust war immer als vorbildlich betrachtet worden. Diese Leibfeindlichkeit stammt aus der Auslegung des Apfels im Paradies, von dem Adam und Eva nicht hätten essen sollen. Der Apfel würde die Sexualität symbolisieren und wer diesen Apfel ist, begeht dann angeblich eine Sünde gegen Gott.

Wieso dann aber Gott Mann und Frau geschaffen hat, lässt diese Auslegung offen.  https://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/101990245

 

Die Kirchenväter haben viel Bullshit gelehrt und meinten, dahinter stünde die Leitung des Heiligen Geistes.

Beim lustvollen Sex, werde die Erbsünde weiter gereicht. Jesus sei frei von der Erbsünde, weil er angeblich ohne Lust gezeugt worden sei. 

 

Nonsens um Nonsens. Dabei aber lässt man außer acht, dass Jesus vor- und damit außerehelich gezeugt worden ist und dass diese Zeugung wider dem Gesetz des ATs steht. Nach diesem Gesetz müssten die beteiligten Personen gesteinigt werden. Diese Widersprüche biegt das Christentum wie der Islam so zurecht, dass es für die Christen und Muslime stimmt.

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Gibt's irgendeine geheime Order, die ich verpasst habe, dass heute jeder User mindestens einmal das Wort "Bullshit" im Zusammenhang mit der Lehre der Kirche verwenden muss? 😒

bearbeitet von Studiosus
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