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Die Hoffnung auf die Auferstehung


Shubashi

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vor 3 Minuten schrieb Flo77:

Mit Supranatural bist Du exakt auf dem Niveau, das diese Vermischung verursacht.

 

Wenn Christus im Fleische erstanden ist (auferweckt wurde?), bin ich als Christ damit völlig d'accord. Auch die Auferstehung ins Kerygma unter der wir ihm heute noch begegnen ist für mich völlig ok.

 

Womit ich ein Problem habe ist die von Rorro angedeutete Vermischung der Ebenen im Sinne einer Auferstehung im Fleische, die aber doch ein wenig zu viel Harry Potter hatte.

 

(Hervorhebung von mir)

 

Das verstehe ich nicht ganz.

 

Und noch einmal zum x-ten Mal: ja, ich glaube etwas, was ich nicht ganz verstehe oder gar erklären könnte.

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vor 28 Minuten schrieb rorro:

 

Lukas 24,42 f.

Oh tatsächlich, da hab ich in Emmaus zu früh aufgehört zu lesen.

Fragt sich nur, ob der gegessene Fisch dadurch auch einen verklärten Auferstehungsleib erhielt, oder ob beim Verschwinden des Auferstandenen die Fischreste einfach zu Boden gefallen sind? Schade dass die Evangelisten solche interessanten Details weggelassen haben

 

Werner

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Wo fand eigentlich die Himmelfahrt statt?

Laut Markus in Jerusalem beim Essen, nach Lukas in Bethanien, nach der Apostelgeschichte am Ölberg?

 

Oder gilt hier auch „warum

entweder - oder“?

 

Werner

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vor 25 Minuten schrieb Flo77:

Mit Supranatural bist Du exakt auf dem Niveau, daß die Vermischung verursacht.

 

Wenn Christus im Fleische erstanden ist (auferweckt wurde?), bin ich als Christ damit völlig d'accord. Auch die Auferstehung ins Kerygma unter der wir ihm heute noch begegnen ist für mich völlig ok.

 

Womit ich ein Problem habe ist die von Rorro angedeutete Vermischung der Ebenen im Sinne einer Auferstehung im Fleische, die aber doch ein wenig zu viel Harry Potter hatte.

 

Ja. @rorro vermischt die Ebenen auf genau diese Weise in seinem 'sowohl-als-auch'.

 

@rorro:

Du schreibst irgendwo, ein rein materieller Leib ohne Geist sei 'tot'. Ohne Geist währst Du also tot. Ob meine Katze Geist hat oder nicht, was dieses Geist jetzt genau ist, das alles lassen wir jetzt mal außen vor, denn das tut für den Punkt, um den es geht, keine Rolle.

 

Aber, und das ist das Zeugnis der Evangelisten, dieses 'sowohl-als-auch' gilt ebenso für den Auferstandenen. Dass er durch Wände gehen kann, ist so relevant wie der Geisteszustand meiner Katze. Nämlich nicht.

 

Der Auferstandene ist beim Essen so materiell wie Du und ich. So materiell, im Laufe der Schriftentstehung, dass Paulus noch irgendwie geistig argumentiert und kein Wort vom leeren Grab findet. So materiell im Laufe der Abgrenzung zu den Gnostikern, dass Markus nur mit dem leeren Grab endet. (Mk 16,1-8) Der Leib ist weg. Die restlichen Verse (9-19) sind eine spätere Hinzufügung (Schau in Deiner Bibel in den Apparat, da findest Du die Hinweise.) Das Essen als weiteren 'Beleg' findet sich erst bei späteren Evangelien. Weil denen genau der Punkt so verdammt wichtig war. Vermutlich würden sie heute noch den Toilettengang hinzufügen, einfach nur um ihren Punkt klar zu machen.

 

Also, das 'sowohl-als-auch' bezieht sich in gleicher Weise 'sowohl-als-auch' auf Dich und auf Jesus: Auferstehung mit Knochen.

bearbeitet von Higgs Boson
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vor 7 Minuten schrieb Werner001:

Wo fand eigentlich die Himmelfahrt statt?

Laut Markus in Jerusalem beim Essen, nach Lukas in Bethanien, nach der Apostelgeschichte am Ölberg?

 

Oder gilt hier auch „warum

entweder - oder“?

 

Werner

 

Der Ölberg ist in der "Nähe von Betanien" (siehe Lk 24,50), das paßt also. Und wo steht was bei Mk von Jerusalem? Übrigens steht nicht umsonst die Himmelfahrtskapelle auf dem Ölberg...

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vor 9 Minuten schrieb Higgs Boson:

Aber, und das ist das Zeugnis der Evangelisten, dieses 'sowohl-als-auch' gilt ebenso für den Auferstandenen. Dass er durch Wände gehen kann, ist so relevant wie der Geisteszustand meiner Katze. Nämlich nicht.

 

Sagt wer? Sagst Du? Oder bist Du wieder der Meinung, sicheres Sprachrohr der Absicht der Evangelisten zu sein?

 

vor 9 Minuten schrieb Higgs Boson:

Der Auferstandene ist beim Essen so materiell wie Du und ich.

 

Vielleicht, vielleicht auch anders materiell. Woher weißt du, daß es nur unsere Form der Materialität gibt? Keine Phantasie?

 

vor 9 Minuten schrieb Higgs Boson:

So materiell, im Laufe der Schriftentstehung, dass Paulus noch irgendwie geistig argumentiert und kein Wort vom leeren Grab findet. So materiell im Laufe der Abgrenzung zu den Gnostikern, dass Markus nur mit dem leeren Grab endet. (Mk 16,1-8) Der Leib ist weg. Die restlichen Verse (9-19) sind eine spätere Hinzufügung (Schau in Deiner Bibel in den Apparat, da findest Du die Hinweise.) Das Essen als weiteren Hinweis findet sich erst bei späteren Evangelien.

 

Nicht alles, was später ist, ist deswegen "unwahrer" (das kennt man auch in der Franziskusforschung, wo 2 Cel in vielen Teilen als historisch akkurater gilt als 1 Cel).

 

vor 9 Minuten schrieb Higgs Boson:

Also, das 'sowohl-als-auch' bezieht sich in gleicher Weise 'sowohl-als-auch' auf Dich und auf Jesus: Auferstehung mit Knochen.

 

 

Wie gesagt: vielleicht, vielleicht nicht. Ich traue Gott durchaus Sachen zu, die wir nicht kennen. Wer Tiere erschafft, die ein Sinnesorgan für Magnetfelder haben (wissen wir ja auch noch nicht ewig), der hat vielleicht noch andere Sachen auf Lager.

bearbeitet von rorro
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vor 5 Minuten schrieb rorro:

 

Der Ölberg ist in der "Nähe von Betanien" (siehe Lk 24,50), das paßt also. Und wo steht was bei Mk von Jerusalem? Übrigens steht nicht umsonst die Himmelfahrtskapelle auf dem Ölberg...

Bei Mk steht, sie saßen gerade beim Essen. Ja gut, wahrscheinlich hatten sie ein Picknick auf dem Ölberg gemacht, und der liegt ja Richtung Bethanien, also waren sie wohl in Bethanien auf dem Ölberg beim Picknick.

Ja, so wird es gewesen sein

 

Werner

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vor 1 Minute schrieb rorro:
vor 10 Minuten schrieb Higgs Boson:

Also, das 'sowohl-als-auch' bezieht sich in gleicher Weise 'sowohl-als-auch' auf Dich und auf Jesus: Auferstehung mit Knochen.

 

Wie gesagt: vielleicht, vielleicht nicht. Ich traue Gott durchaus Sachen zu, die wir nicht kennen.

 

Du darfst Gott zutrauen, was Du möchtest, aber Deine Anschauung von 'materiell-geistig' verlangt unbedingt der Beantwortung von Werners Frage:

 

vor 25 Minuten schrieb Werner001:

Oh tatsächlich, da hab ich in Emmaus zu früh aufgehört zu lesen.

Fragt sich nur, ob der gegessene Fisch dadurch auch einen verklärten Auferstehungsleib erhielt, oder ob beim Verschwinden des Auferstandenen die Fischreste einfach zu Boden gefallen sind? Schade dass die Evangelisten solche interessanten Details weggelassen haben

 

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vor 6 Minuten schrieb Werner001:

Bei Mk steht, sie saßen gerade beim Essen. Ja gut, wahrscheinlich hatten sie ein Picknick auf dem Ölberg gemacht, und der liegt ja Richtung Bethanien, also waren sie wohl in Bethanien auf dem Ölberg beim Picknick.

Ja, so wird es gewesen sein

 

Werner

 

Für Dich folgt Vers 15 zeitlich unmittelbar auf Vers 14. Das steht zwar explizit nirgendwo (ich habe mal beim bibleserver auf Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch und Rumänisch verglichen) - doch Deine Sichtweise kann und will ich Dir nicht nehmen.

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vor 6 Minuten schrieb Higgs Boson:

Du darfst Gott zutrauen, was Du möchtest, aber Deine Anschauung von 'materiell-geistig' verlangt unbedingt der Beantwortung von Werners Frage:

 

Fall Gott mir Gelegenheit gibt, werde ich Ihn mal fragen wie das genau war. Ob ich Dir dann noch die Antwort geben kann, steht auf einem anderen Blatt.

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vor 5 Minuten schrieb rorro:

 

Fall Gott mir Gelegenheit gibt, werde ich Ihn mal fragen wie das genau war. Ob ich Dir dann noch die Antwort geben kann, steht auf einem anderen Blatt.

 

Wieso solltest Du das in dem Fall nicht können?

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vor 5 Minuten schrieb rorro:

 

Für Dich folgt Vers 15 zeitlich unmittelbar auf Vers 14. Das steht zwar explizit nirgendwo (ich habe mal beim bibleserver auf Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch und Rumänisch verglichen) - doch Deine Sichtweise kann und will ich Dir nicht nehmen.

Naja, die Überleitung mit „und“ wäre jedenfalls sehr seltsam, wenn es da um einen anderen Ort und eine andere Zeit ginge

 

Das mit Ölberg und Bethanien mag noch passen.

 

Wenn aber das bei Markus sowieso eine spätere Einfügung ist, ist ja auch nicht so sehr merkwürdig, wenn sie unstimmig ist

 

Werner

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vor 9 Minuten schrieb rorro:

 

Fall Gott mir Gelegenheit gibt, werde ich Ihn mal fragen wie das genau war. Ob ich Dir dann noch die Antwort geben kann, steht auf einem anderen Blatt.

Vermutlich wird er lächeln und sagen „ihr dürft das doch nicht alles wörtlich nehmen!“

 

Werner

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Am 10.4.2023 um 08:44 schrieb Shubashi:

Zu Ostern sieht man in diversen Medien wieder Artikel zur Frage nach der „historischen Wahrheit“ der Auferstehung. Mit diesem Kernthema des Christentums scheint mir manchmal eine gewisse Furcht verbunden zu sein, die eine Art Sonderstellung im Glauben einnimmt.

Glaube, Liebe, Hoffnung als biblische „Dreifaltigkeit“ unserer Religion ist doch auch sonst nicht auf „historische Wahrheiten“ angewiesen - wir wissen auch sonst nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit, dass Jesus gelebt hat, aber das behindert doch unsere gereifte christliche Spiritualität nicht wesentlich?

Was ich mich daher frage, ist, warum viele Christen Angst zu haben scheinen, die Botschaft der Auferstehung v.a. spirituell zu verstehen, sondern meinem Gefühl nach eher auf einem „materiellen“ Verständnis bestehen. 

Ich persönlich sehe darin eigentlich kein großes Problem, wenn das „materielle“ Verständnis am Anfang eines religiösen Lebens steht, aber um den Glauben zu vertiefen, geht es doch (für mich jedenfalls) auch um das „spirituelle“ Verständnis der Aufstehung, die später diesen Unterschied immer unwichtiger macht.

 

Ich stelle diese Frage deshalb, weil ich manchmal das Gefühl habe, dass dieser Unterschied heutzutage zu einem gewichtigen Hindernis der Evangelisation wird - als ob das Christentum damit quasi keine wirklich ernsthafte Auseinandersetzung mehr lohnte, weil die Frage der Auferstehung schon auf eine „nette“ Geschichte reduziert wird, die man entweder für „materiell“ wahr oder eben unwahr hält.

Ich halte diese Trivialisierung des Glaubens einerseits für eine vertane Chance, überhaupt mit der modernen Welt ins Gespräch zu kommen, zum anderen aber auch für eine Gefahr der Verflachung unseres innerchristlichen Gespräches, weil eben alle christlichen Wahrheiten irgendwann so polarisiert diskutiert werden - entweder als „materiell“ wahr oder eben auf einer spirituell-existenziellen Ebene.

Was ich für unsinnig halte, denn diese Fragen sind in dieser Welt meist nicht definitiv-logisch entscheidbar.

Bin ich mit meiner Beobachtung komplett auf dem Holzweg, oder teilt jemand mein Unbehagen an diesem Zwiespalt?

 

 

 

Da die Auferstehungshoffnung des Christentums und des Islams mit einer sadistischen Höllenlehre gekoppelt ist und ich in der Psychiatrie die Folgen der sadistischen Höllenlehre sah, betrachte ich die Auferstehungshoffnung ähnlich, wie die Wahrscheinlichkeit, dass aus einem Glasauge ein sehendes Auge entstehen könnte.

 

Man muss sich aber hereinziehen, was die Höllenlehren im Christentum und Islam lehren. Milliarden von Jahren ständige Qualen:

 

 Jesus lehrte ein nie verlöschendes Feuer: „Wo der Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht verlöscht“ (Markus 9,48).

 

Noch krasser dann im Islam:

 

„Diejenigen, die Unsere Zeichen verleugnen, werden Wir gewiß einem Feuer aussetzen. Jedesmal, wenn ihre Haut verbrannt ist, tauschen Wir sie ihnen gegen eine andere Haut aus, damit sie die Strafe kosten. Allah ist Allmächtig und Allweise“ (Sure 4,56).

„Für die Ungläubigen sind Kleider aus Feuer geschnitten, gegossen wird siedendes Wasser über ihre Häupter, dass ihre Eingeweide und ihre Haut schmelzen, und eiserne Keulen sind für sie bestimmt“ (Sure 22,19ff).

 

Was an der Höllenlehre Allweise sein soll, entzieht sich mir. Menschen wegen ihres Nichtglaubens Milliarden von Jahren zu quälen, hört sich eher sadistisch an.

 

Das Judentum kennt keine Höllenlehre.

 

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Am 11.4.2023 um 11:36 schrieb rorro:

 

Und genau das halte ich für grundfalsch, so was in der Art war ja zu Beginn des 20. Jh. im liberalen Protestantismus als erstes en vogue, die bekannte Auferstehung "ins Kerygma" à la Bultmann (das einfach googeln, Du wirst viel dazu finden). Eine kurze Darstellung findet sich hier: Zweifeln an der Auferstehung | NZZ

 

Entweder ist das Zeugnis der Jünger wahr (übrigens nicht in den Evangelien, sondern in der Apg) oder gelogen. Man kann sich ja schlecht "irren", wenn mehrere sagen, sie hätten mit ihm gegessen und getrunken. Es stimmt oder es stimmt nicht.

Danke rorro, für den Link und den Tipp nach Kerygma zu googeln. Hab mich damit tatsächlich noch nie näher beschäftigt, auch wenn ich den Ausdruck schon manchmal gehört hatte. (Meistens eher den Ausdruck "kerygmatischer Jesus" was wohl wieder ein wenig anders gemeint ist)

 

Diese Erklärungen, die ich gefunden habe zum Thema "Auferstehung ins Kerygma" kommen dem schon sehr nahe, was ich sagen wollte. Was mir jedoch sehr wichtig ist (und das scheint bei Bultmann etwas anders zu sein): Ich glaube schon, dass die Jünger eine Begegnung hatten. Ein tatsächliches Erleben, dass dieser Jesus, der gestorben und begraben worden ist, trotzdem noch (oder wieder?) bei ihnen ist. Nur, wie diese "Begegnung" ausgesehen hat, das stelle ich mir anders vor. Ich denke, diese Begegnung war ein inneres, bzw. ein gemeinschaftliches Erlebnis. Eines, das die Jünger im tiefsten verwandelt hat. Deshalb halte ich die biblischen Geschichten weder für "erfunden", noch für "na ja, die Jünger haben sich getäuscht". Aber ich halte sie eben auch nicht für Berichte, die man wie historische Tatsachenberichte lesen darf. Ich denke, die Jünger, die dem Auferstandenen begegnet sind, konnten dieses unglaubliche Ereignis nicht anders in Worte fassen.

 

Außerdem gibt es m.M.n. in den Evangelien schon sehr viel "Botschaft". (Aber gerade das finde ich so unglaublich spannend!) Wenn der Engel am Grab sagt "Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?" "Er ist nicht hier!" Kann ich das sehr gut nachvollziehen. Wir suchen ihn vielleicht auch oft an der falschen Stelle!

 

Außerdem die Betonung der "leiblichen Auferstehung". Wir als Christen sind doch "Leib Christi" und dürfen ihn empfangen! Wenn Jesus mit seinem Leib auf diese Art unter uns ist. Warum und wozu sollte es bei den Jüngern grundsätzlich anders gewesen sein? In der Begegnung mit dem Nächsten dürfen wir Jesus Christus begegnen! Um an eine leibliche Auferstehung zu glauben, braucht es für mich keinen körperlich irgendwo plötzlich auftauchenden Jesus. Trotzdem nehme ich die Erfahrung der Jünger ernst. Sehr ernst sogar.

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Kann mir evtl. jemand erkären, warum das Leben und insbesondere die Auferstehung Jesu als historisches Ereignis für seinen/ihren Glauben so bedeutsam ist? Für mich steht beides nicht im Mittelpunkt des Glaubens. Die Auferstehung als unerklärbares Phänomen noch weniger als die historische Existenz. Die historischen Ereignisse und was daraus geworden ist, sind sicherlich für die Religionswissenschaft von Interesse, aber warum auch für den Glauben?  

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vor 54 Minuten schrieb Merkur:

Kann mir evtl. jemand erkären, warum das Leben und insbesondere die Auferstehung Jesu als historisches Ereignis für seinen/ihren Glauben so bedeutsam ist? Für mich steht beides nicht im Mittelpunkt des Glaubens. Die Auferstehung als unerklärbares Phänomen noch weniger als die historische Existenz. Die historischen Ereignisse und was daraus geworden ist, sind sicherlich für die Religionswissenschaft von Interesse, aber warum auch für den Glauben?  

Für mich spielt die historische Realität eine größere Rolle als die theologische Deutung.

 

In der Erkenntnis des Jesus als Logos ist er die unmittelbare Inkarnation. Insofern ist seine historische Existenz und sein  Handeln direkter Ausdruck des Logos. Das ist das, woran ich mich orientieren kann und das ist das, was ich dann letztlich in der Vergegenwärtigung erfahren kann. Dort wird nicht der Glauben "real", sondern die göttliche Realität Gegenwart.

Die Auferstehung ist für mich die Voraussetzung, daß Vergegenwärtigung überhaupt geschehen kann, denn nur, wenn der Kreislauf von Geburt, Leben, Sterben, Verwesen, Vergessen unterbrochen wurde, gibt es einen Fortbestand.

bearbeitet von Flo77
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vor 1 Stunde schrieb Flo77:

 Das ist das, woran ich mich orientieren kann und das ist das, was ich dann letztlich in der Vergegenwärtigung erfahren kann. Dort wird nicht der Glauben "real", sondern die göttliche Realität Gegenwart.

Das kann dann aber nur für diejenigen gelten, die es unmittelbar gesehen bzw. erfahren haben. Für alle anderen ist es, genau wie die theologische Deutung, keine unmittelbare Erfahrung, sondern Verarbeitung von etwas Erzähltem. Man kann für sich beschließen, das als historisches Ereignis für wahr zu halten (z.B. aus den von dir genannten Gründen), aber dafür kommt es nicht darauf an, dass es tatsächlich so gewesen ist. Wenn es also keinen Unterschied macht und der tatsächliche Sachverhalt nicht mehr zu klären ist, warum soll es dann auf die historische Realität ankommen?

bearbeitet von Merkur
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vor 23 Stunden schrieb Merkur:

Kann mir evtl. jemand erkären, warum das Leben und insbesondere die Auferstehung Jesu als historisches Ereignis für seinen/ihren Glauben so bedeutsam ist?

 

Weil es sonst ein Märchen wäre. Auch diese können sehr viel "Wahrheit" enthalten, doch dafür zu Leben oder gar zu Sterben wäre absolut sinnlos.

 

vor 23 Stunden schrieb Merkur:

Für mich steht beides nicht im Mittelpunkt des Glaubens. Die Auferstehung als unerklärbares Phänomen noch weniger als die historische Existenz. Die historischen Ereignisse und was daraus geworden ist, sind sicherlich für die Religionswissenschaft von Interesse, aber warum auch für den Glauben?  

 

Wenn du Dir die Zeugnisse der frühen Kirche anschaust, angefangen von der Apostelgeschichte über Polykarp, Ignatius von Antiochien, Justin der Märtyrer, Irenäus von Lyon, Tertullian, Origenes etc. (also alle noch vor der Legalisierung des Christentums), dann wirst Du feststellen, daß diese von der Historizität der Aufersteheung vollkommen überzeugt waren - denn dies hatte unmittelbare Auswirkung auf ihre eigene Auferstehungshoffnung.

 

Mich hat das Lebenszeugnis eines Ignatius von Antiochien schon immer mehr überzeugt als das bspw. von Hans Küng (die beiden nenne ich, weil ich Küngs Christsein las und vorher schon Ignatius gelesen hatte - mir war klar, daß der von Küng dort publizierte Glauben mit dem von Ignatius wenig bis nichts zu tun hatte). Nun ja, Ignatius liest man noch nach fast 2000 Jahren, Küng wohl schon die nächste Generation kaum...

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vor 18 Minuten schrieb rorro:

 

Weil es sonst ein Märchen wäre. Auch diese können sehr viel "Wahrheit" enthalten, doch dafür zu Leben oder gar zu Sterben wäre absolut sinnlos.

Ich suche bisher vergeblich das Argument. Für die in Märchen enthaltene Wahrheit zu leben/sterben soll anscheinend sinnlos sein. Soll das implizieren, dass Leben und Sterben sinnvoll wird, wenn ein Bericht über eine Auferstehung sich als historisch zutreffend erweist?

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vor 35 Minuten schrieb rorro:

Wenn du Dir die Zeugnisse der frühen Kirche anschaust, angefangen von der Apostelgeschichte über Polykarp, Ignatius von Antiochien, Justin der Märtyrer, Irenäus von Lyon, Tertullian, Origenes etc. (also alle noch vor der Legalisierung des Christentums), dann wirst Du feststellen, daß diese von der Historizität der Aufersteheung vollkommen überzeugt waren - denn dies hatte unmittelbare Auswirkung auf ihre eigene Auferstehungshoffnung.

 

Ich muss zugeben, dass ich von denen bisher wenig gelesen habe. Soweit ersichlich scheint es auch nicht so einfach zu sein, ein authentisches Bild von ihnen zu erhalten. Ich habe die Bekenntnisse von Augustinus angelesen, der wenige Jahrhunderte später gelebt hat, fand seinen Text aber dermaßen unangenehm, dass ich es irgendwann aufgegeben habe. M.E. kann man davon ausgehen, dass das Christentum zu dieser Zeit von seiner Blütezeit noch weit entfernt war.

bearbeitet von Merkur
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vor 21 Stunden schrieb Merkur:

Das kann dann aber nur für diejenigen gelten, die es unmittelbar gesehen bzw. erfahren haben. Für alle anderen ist es, genau wie die theologische Deutung, keine unmittelbare Erfahrung, sondern Verarbeitung von etwas Erzähltem.

Das kommt darauf an, was man unter Vergegenwärtigung versteht.

 

Für mich kann nur real Gegenwart werden, was real passiert (ist).

 

 

vor 21 Stunden schrieb Merkur:

Man kann für sich beschließen, das als historisches Ereignis für wahr zu halten (z.B. aus den von dir genannten Gründen), aber dafür kommt es nicht darauf an, dass es tatsächlich so gewesen ist. Wenn es also keinen Unterschied macht und der tatsächliche Sachverhalt nicht mehr zu klären ist, warum soll es dann auf die historische Realität ankommen?

Weil eine verfälschte Geschichte nicht "wahr" bzw. "real" sein kann. Sie wird dann zum Märchen, zur Legende, zum Mythos - diese Texteformem haben natürlich ihre Berechtigung, aber ihre Interpretation und Zielrichtung sind durch den Redakteur verändert und ihre Intention künstlich bereinigt. Es wird aber mehr die Realität abgebildet sondern nur ein Schatten derselben.

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vor 17 Minuten schrieb Flo77:

Weil eine verfälschte Geschichte nicht "wahr" bzw. "real" sein kann. Sie wird dann zum Märchen, zur Legende, zum Mythos - diese Texteformem haben natürlich ihre Berechtigung, aber ihre Interpretation und Zielrichtung sind durch den Redakteur verändert und ihre Intention künstlich bereinigt. Es wird aber mehr die Realität abgebildet sondern nur ein Schatten derselben.

Auf mich wirkt das, wie das in Mt7, 24ff. beschriebene Risiko: Man baut auf Sand (hier auf den Aspekt, ob etwas historisch wahr ist oder nicht) und nicht etwa auf die Interpretation. Kann man machen, wäre mir aber zu unsicher. 

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vor 54 Minuten schrieb Merkur:

Ich suche bisher vergeblich das Argument. Für die in Märchen enthaltene Wahrheit zu leben/sterben soll anscheinend sinnlos sein. Soll das implizieren, dass Leben und Sterben sinnvoll wird, wenn ein Bericht über eine Auferstehung sich als historisch zutreffend erweist?

 

Exakt, zumindest bei der Auferstehung Jesu (von der sprechen wir ja).

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vor einer Stunde schrieb rorro:

Nun ja, Ignatius liest man noch nach fast 2000 Jahren, Küng wohl schon die nächste Generation kaum...

So viele Exoten wie Ignatius lesen werden sich für Küng sicher auch finden. 
 

Werner 

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