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Kinderbeichte - ein Relikt vor dem gesellschaftlichen Aus?


Shubashi

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vor 7 Minuten schrieb Studiosus:

 

Was ist das Schlimmste? Bzw. was erzählt die den Kindern dann? Oder ist das eine Art nachgängige Reflexion über das Erlebte? Dagegen würde ja nichts sprechen. 

 

Es tut mir leid, aber wenn ich deine Ausführungen zur Beichte höre, dann finde ich mich und meine Erfahrungen (ja, ich habe regulär vor der Erstkommunion gebeichtet - ohne Kriseninterventionsteam) da nicht wieder. Bei Dir klingt die Beichte wie eine Höllenfabrik, deren Schlund man unschuldige Kinder überlässt und die gebrochen wieder ausgespien werden. 

Meine Erstbeichte war "klassisch". An die Vorbereitumg erinnere ich mich gar nicht mehr, Und dann saß man in dem völlig dunklen Beichtstuhl (einer von den gemauerten, mehrräumigen aus den 60ern und ich meine das Fenster wäre mit einem Stoff wie auf alten Boxen bespannt gewesen), saugte sich was aus den Fingern, ging wieder raus, betete seine Gebete (die mit dem Vergehen nix zu tun hatten) und das war's.

 

Ich habe zeitlebens noch in keiner Beichte "Vergebung", "Befreiung" oder "Umkehr" erlebt - egal, wie dreckig es mir ging, wenn ich hineinging. An mir, der Missgeburt, wirkt Gott nunmal keine Wunder.

 

Und ja - ich halte ein Kind in dem Alter schlicht für unfähig zu sündigen.

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vor 1 Minute schrieb Flo77:

Meine Erstbeichte war "klassisch". An die Vorbereitumg erinnere ich mich gar nicht mehr, Und dann saß man in dem völlig dunklen Beichtstuhl (einer von den gemauerten, mehrräumigen aus den 60ern und ich meine das Fenster wäre mit einem Stoff wie auf alten Boxen bespannt gewesen), saugte sich was aus den Fingern, ging wieder raus, betete seine Gebete (die mit dem Vergehen nix zu tun hatten) und das war's.

 

Das klingt nicht besonders schön oder spirituell anregend. Und das dürfte bestimmt auf einen Großteil deiner Altersgenossen zutreffen. 

 

Aber als "traumatisierend" empfinde ich diese Schilderung nicht. Eher symptomatisch für ein Sakrament, dessen Bedeutung schon damals nicht recht vermittelt werden konnte und von den Pfarrherrn entsprechend routinemäßig abgespult wurde. 

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Übrigens:

 

"Kann man ein 9-jähriges Kind wirklich fragen, ob es schon masturbiert oder "schmutzige Gedanken" hat? Polnische Priester tun das – bei der sogenannten Erstbeichte. Nun fordern Aktivisten, der Staat solle durchgreifen und diese Praktik verbieten. [...] Ein neues Problem für die katholische Kirche in Polen, die von einer Dauerkrise geplagt wird. [....] "Viele Menschen erinnern sich an die Frage des Priesters nach den 'Händchen unterm Bettdeckchen'. Viele haben das Wort 'Masturbation' erst im Beichtstuhl gelernt", sagt Rafał Betlejewski. [...]

Kritiker bemängeln, die Erstbeichte sei oberflächlich, entbehre der religiösen Tiefe, bestehe in einem automatisierten Rezitieren auswendig gelernter Formeln und erzeuge unnötigen Stress. Auch das Verständnis von Gut und Böse sei bei Kindern in diesem Alter noch nicht ausgereift. In Verbindung mit der Sexualobsession der Kirche in Polen ergebe das eine toxische Mischung."

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/politik/polen-katholisch-kinder-beichte-sex-100.html

 

Vergessen wir einmal für einen Moment die offenbar fehlende pädagogische Ausbildung polnischer Priester. Machen sie dann im Prinzip - nach der Logik der Kirche - nicht alles richtig? Auch Kinder können sexuelle Gefühle haben, und wenn diese Empfindungen (sobald ihnen zugestimmt wird) objektiv (schwer) sündhaft sind, ist es dann nicht wichtig, das Thema anzusprechen? So wie man ja auch über den Diebstahl spricht?

Es gibt zudem Kinder und erst recht Jugendliche, die masturbatorische Erfahrungen machen oder künftig machen könnten. Nachdem die Kirche die Masturbation für eine ganz besonders schlimme Sünde hält: Ist es da nicht logisch, das Thema eher früher als später anzusprechen, schon im Sinne der "Prävention"? Und ist es so gesehen nicht angemessen, da auch konkret nachzufragen, zumal solche Sünden ja unbedingt gebeichtet gehören und ein absichtliches Verschweigen selbst schwer sündhaft wäre - und man zugleich vielleicht annehmen darf, dass manche Kinder oder Jugendliche ihr "böses" Tun verschwiegen, sei es aus "mangelnder Einsicht" oder Scham? Und da die Sünden nach Zahl und Umständen zu beichten sind, ist ein genaueres Nachbohren da nicht ebenfalls berechtigt?

 

Nochmals nachgehakt: Wenn man von persönlichen Unvollkommenheiten oder Exzessen absieht: Müsste es im Sinne der kath. Lehre nicht richtig sein, wie es früher hierzulande gelaufen ist und dem Anschein nach noch heute in Polen läuft?

 

Diese Fragen möchte ich (nochmals) in den Raum stellen, nachdem ähnliche Fragen bisher von "konservativer Seite" nicht beantwortet wurden.

bearbeitet von iskander
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6 minutes ago, Studiosus said:

Es tut mir leid, aber wenn ich deine Ausführungen zur Beichte höre, dann finde ich mich und meine Erfahrungen (ja, ich habe regulär vor der Erstkommunion gebeichtet - ohne Kriseninterventionsteam) da nicht wieder. Bei Dir klingt die Beichte wie eine Höllenfabrik, deren Schlund man unschuldige Kinder überlässt und die gebrochen wieder ausgespien werden. 

Ist wohl zu einem sinnbefreiten Ritual mutiert. Dafür wird den Kindern heute von ganz anderen Stellen Konformismus eingeredet und bei nicht-befolgen Schuldgefühle provoziert.

 

Du hast mmn aber Recht, das weitergeben von womöglich schlechten Beichterfahrungen an die nächste Generation dürfte obsolet sein weil sich soviel geändert hat; und die Eltern darauf hinzuweisen ist sicher kein Verbrechen.

 

Wobei - bei meinem letzten Besuch in Rom standen oder sassen die Leute Schlange vor den Beichtstühlen. Dem aussehen nach alles Touristen. Muss irgendwie ein Erlebnis sein, bei einem hohen Würdenträger zu beichten? Oder wirkt die Absolution besser? Ich frage welchen Sinn sieht die Kirche heute noch in diesem Sakrament?

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vor 1 Minute schrieb Studiosus:

 

Das klingt nicht besonders schön oder spirituell anregend. Und das dürfte bestimmt auf einen Großteil deiner Altersgenossen zutreffen. 

Und wir sind die Eltern der heutigen EK-Kinder...

 

vor 1 Minute schrieb Studiosus:

Aber als "traumatisierend" empfinde ich diese Schilderung nicht. Eher symptomatisch für ein Sakrament, dessen Bedeutung schon damals nicht recht vermittelt werden konnte und von den Pfarrherrn entsprechend routinemäßig abgespult wurde. 

Interessanterweise erinnern sich meine Kinder auch nicht mehr an ihre EB-Vorbereitung. Ich weiß aus dem Material noch, daß sie kleine Karten gebastelt haben, auf denen sie ihre Sünden (oder was auch immer sie dafür hielten) aufschreiben sollten und daß diese Karten nach der Beichtfeier auf dem Kirchhof verbrannt wurden.

Ob das für die Kinder "spirituell erhebend" war, kann uch nicht sagen.

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vor 2 Minuten schrieb phyllis:

Muss irgendwie ein Erlebnis sein, bei einem hohen Würdenträger zu beichten? Oder wirkt die Absolution besser?

 

Ein Erlebnis vielleicht schon. Aber ganz verknappt gesagt: Die Lossprechung ist überall gleich gut*, ob sie nun der Pfarrer von Pusemuckel oder der Heilige Vater persönlich spendet (denn es ist im Letzten Christus, der losspricht, in kanonischer Form in Gestalt seiner Priester). 

 

 

*vorbehaltlich der Absolutionen, die entsprechend reserviert sind

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vor 17 Minuten schrieb iskander:

Diese Fragen möchte ich (nochmals) in den Raum stellen, nachdem ähnliche Fragen bisher von "konservativer Seite" nicht beantwortet wurden.

 

Das wurde deshalb nicht beantwortet, weil das meines Erachtens keine Frage der Beichte selbst bzw. des Beichtgesprächs ist, sondern der Sakramentenkatechese und Gewissenserforschung im Vorfeld. 

 

Es ist im Gegenteil sogar so, dass Beichtväter nicht erst seit gestern gehalten sind, im Bereich des Sextum nicht durch zu intrusives Befragen des Pönitenten selbst Anlass zum Ärgernis zu geben. Bestimmte Details o. ä. herauszukitzeln, die für die Erteilung der Absolution nicht notwendig sind, ist eine schwere Entgleisung und disqualifiziert den Beichtvater. Im Umgang mit Kindern allemal. 

 

Natürlich kann und soll der Beichtvater Hilfestellung geben. Aber nicht ohne Anlass und ohne übergriffig zu sein. Was die verschiedenen Sünden, ja, auch die Masturbation angeht, so ist das ein Thema, das vor Betreten des Beichtstuhls bearbeitet werden sollte. Eben, wie gesagt, mit Hilfe der Beichtkatechese oder eines geeigneten Beichtspiegels. Da sollte auch vermittelt werden, dass das absichtsvolle Verschweigen schwerer Sünden, die Beichte potenziell ungültig macht. Das halte ich in der kirchlichen Realität in Deutschland, wo bereits strittig ist, ob Masturbation oder generell sexuelle Sünden überhaupt Sünden sind, allerdings für eine eher virtuelle Diskussion. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 2 Stunden schrieb Studiosus:

Im Übrigen habe ich, sozusagen im Sinne einer Übertragung, oft erlebt, dass Eltern ihre vielleicht nicht idealen Erfahrungen mit der Erstbeichte auf ihre Sprösslinge übertragen.

Inzwischen sind die mit den negativen Erfahrungen wohl eher die Großeltern. Weswegen die Eltern manchmal keinerlei eigene Beichterfahrung haben.

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vor 22 Minuten schrieb Studiosus:

Natürlich kann und soll der Beichtvater Hilfestellung geben. Aber nicht ohne Anlass und ohne übergriffig zu sein. Was die verschiedenen Sünden, ja, auch die Masturbation angeht, so ist das ein Thema, das vor Betreten des Beichtstuhls bearbeitet werden sollte. Eben, wie gesagt, mit Hilfe der Beichtkatechese oder eines geeigneten Beichtspiegels.

Kannst Du dir ungefähr vorstellen, was passiert, wenn Du aus heiterem Himmel eine Gruppe achtjähriger Kinder mit Sex in einer Weise konfrontierst, die sexuelles Erleben grundsätzlich oder überwiegend als negativ darstellt?

 

Kannst Du ungefähr ermessen, wie Eltern reagieren werden, wenn du auf einem Elternabend ankündigst, dieses Thema im Rahmen der Vorbereitung aufgreifen zu wollen?

Für die EK-Messe brauchst Du dann nur noch Platz für Kinder aus polnischen Zuwandererfamilien. Wenn überhaupt.

 

Es ist schon ein Drahtseilakt, wenn Du Kinder aus Patchworkfamilien dabei hast, über Ehebruch an sich zu sprechen...

bearbeitet von Flo77
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Gerade eben schrieb Studiosus:

Was die verschiedenen Sünden, ja, auch die Masturbation angeht, so ist das ein Thema, das vor Betreten des Beichtstuhls bearbeitet werden sollte. Eben, wie gesagt, mit Hilfe der Beichtkatechese oder eines geeigneten Beichtspiegels. 

 

Wenn man jetzt noch zugesteht, dass auch das Konzept der "schweren Sünde" mit seinen Implikationen sowie die Bedeutung der Kirchengebote anzusprechen ist, dann frage ich mich:

Was außer am pädagogischen Stil war dann in früheren Zeiten eigentlich verkehrt? Der Kern - nämlich, dass man schon Kindern eine Moral vermittelt, die zu schweren Ängsten und Skrupeln führen kann, wenn sie ernst genommen wird - ist dann doch völlig okay. Es ist dann die heutige Zeit, die bei der Beichtvorbereitung dann in der Sache falsch handelt, nicht die frühere!

Es würde dann allerdings seltsam klingen, wenn ein "Konservativer" die Veränderungen gegenüber früheren Zeiten in ein positives Licht stellt, es sei denn was didaktische Aspekte angeht...

 

Zu dem anderen Punkt, den Du ansprichst:

 

Zitat

Es ist im Gegenteil sogar so, dass Beichtväter nicht erst seit gestern gehalten sind, im Bereich des Sextum nicht durch zu intrusives Befragen des Pönitenten selbst Anlass zum Ärgernis zu geben.

 

Aber wohl auch nicht generell. Ich habe jetzt auf die Schnelle keinen Beleg, aber ich habe das so in Erinnerung, dass beispielsweise Ehepaare mindestens zu manchen Zeiten und in manchen Gegenden zum Thema Empfängnisverhütung ausgefragt wurden.

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vor 2 Minuten schrieb Flo77:

Kannst Du dir ungefähr vorstellen, was passiert, wenn Du aus heiterem Himmel eine Gruppe achtjähriger Kinder mit Sex in einer Weise konfrontierst, die sexuelles Erleben grundsätzlich oder überwiegend als negativ darstellt?

 

Kannst Du ungefähr ermessen, wie Eltern reagieren werden, wenn du das auf einem Elternabend ankündigst?

Für die EK-Messe brauchst Du dann nur noch Platz für Kinder aus polnischen Zuwandererfamilien. Wenn überhaupt.

 

Altersgerechte Katechese ist wohl hier das Zauberwort. Ich kenne mich mit Kindern zu wenig aus, aber ich persönlich denke nicht, dass  Masturbation bei Grundschülern schon eine so virulente Sache ist, dass man das eigens erwähnen müsste. 

 

Ich denke das wird dann eher für Heranwachsende interessant und relevant, also für die Zeit zwischen Erstkommunion und Firmung. Ich weiß nicht wie was heute gehandhabt wird, aber vor der Firmung war die Beichte zu meiner Zeit obligatorisch. Die Erstbeichte sollte ja nach Möglichkeit nicht Letztbeichte bleiben. Und die Sünde wächst ja gewissermaßen mit. 

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Damit da übrigens keine Unklarheit herrscht: Die Beichte ist nach offizieller röm. Lehre tatsächlich nur dann gültig, wenn alle (schweren) Sünden, die es nach kath. Lehre sind, gebeichtet und bereut werden. Das gilt auch und gerade für die Sünden bzgl. der "Ehemoral":

https://www.vatican.va/roman_curia/pontifical_councils/family/documents/rc_pc_family_doc_12021997_vademecum_ge.html

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vor 3 Minuten schrieb iskander:

Aber wohl auch nicht generell. Ich habe jetzt auf die Schnelle keinen Beleg, aber ich habe das so in Erinnerung, dass beispielsweise Ehepaare mindestens zu manchen Zeiten und in manchen Gegenden zum Thema Empfängnisverhütung ausgefragt wurden.

 

Das mag sein (und fände ich richtig). Ich meinte damit auch eher, dass es Beichtvätern nicht gut ansteht, wenn sich jemand dazu durchringt, Verstöße gegen das Sechste Gebot zu beichten, auch noch nach Stellungen, besonderen Vorkommnissen usw. zu fragen. Ich denke, Du kannst Dir vorstellen, was ich damit meine. 

 

Sie haben sich auf das Wesentliche zu beschränken und nicht ihre eigene Neugier oder Lüsternheit im Beichtstuhl zu befriedigen. 

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Gerade eben schrieb Studiosus:

 

Altersgerechte Katechese ist wohl hier das Zauberwort. Ich kenne mich mit Kindern zu wenig aus, aber ich persönlich denke nicht, dass  Masturbation bei Grundschülern schon eine so virulente Sache ist, dass man das eigens erwähnen müsste. 

 

Ich denke das wird dann eher für Heranwachsende interessant und relevant, also für die Zeit zwischen Erstkommunion und Firmung. Ich weiß nicht wie was heute gehandhabt wird, aber vor der Firmung war die Beichte zu meiner Zeit obligatorisch. Die Erstbeichte sollte ja nach Möglichkeit nicht Letztbeichte bleiben. Und die Sünde wächst ja gewissermaßen mit. 

Es geht nicht darum, was Du sagst, wenn Du vor den Kindern stehst.

 

Es geht darum, daß dich die Eltern auseinandernehmen werden, wie einen Fisch auf der Platte.

 

Daß Du von Kindern und Katechese keine Ahnung hast, haben wir mitbekommen.

 

Und nein, vor der Firmung gibt es verpflichtende Bußgottesdienste aber keine verpflichtenden Einzelbeichten und nein, die traditionelle Sexuallehre der Kirche hat in der Firmkatechese weder Zeit noch Ort.

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vor 2 Minuten schrieb iskander:

Damit da übrigens keine Unklarheit herrscht: Die Beichte ist nach offizieller röm. Lehre tatsächlich nur dann gültig, wenn alle (schweren) Sünden, die es nach kath. Lehre sind, gebeichtet und bereut werden. Das gilt auch und gerade für die Sünden bzgl. der "Ehemoral":

https://www.vatican.va/roman_curia/pontifical_councils/family/documents/rc_pc_family_doc_12021997_vademecum_ge.html

 

Das ist richtig, aber damit auch hier Klarheit herrscht: Das Vergessen oder (trotz entsprechender Unterweisung) Nichterkennen einer schweren Sünde ist nicht deckungsgleich mit dem absichtsvollen Verschweigen einer schweren Sünde. 

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vor 1 Minute schrieb Studiosus:

 

Das mag sein (und fände ich richtig). Ich meinte damit auch eher, dass es Beichtvätern nicht gut ansteht, wenn sich jemand dazu durchringt, Verstöße gegen das Sechste Gebot zu beichten, auch noch nach Stellungen, besonderen Vorkommnissen usw. zu fragen. Ich denke, Du kannst Dir vorstellen, was ich damit meine. 

Nein kann ich nicht.

 

Auch der Beichtvater hat Grenzen zu respektieren.

 

vor 1 Minute schrieb Studiosus:

Sie haben sich auf das Wesentliche zu beschränken und nicht ihre eigene Neugier oder Lüsternheit im Beichtstuhl zu befriedigen. 

Ja, ja...

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vor 48 Minuten schrieb Studiosus:

Eher symptomatisch für ein Sakrament, dessen Bedeutung schon damals nicht recht vermittelt werden konnte

Und heute? Ursprünglich ging es ja darum, durch Vergebung der Sünden der ewigen Verdammnis zu entkommen. Seit sich davor keiner mehr fürchtet (von einzelnen Ausnahmen abgesehen), ist der Sinn der Beichte nicht mehr vermittelbar. Und wie so oft ist die Konsequenz dann, krampfhaft nach neuem Sonn zu suchen, mit teils mehr, teils weniger Erfolg

 

Werner

 

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Am besten wäre es wahrscheinlich, die KInderbeichte abzuschaffen, jedenfalls solange die Beichtpraxis nicht grundlegend refomiert wurde. Beichtväter sollten mMn bei niemandem, auch nicht bei Erwachsenen, etwas fragen, sondern sich auf das beschränken, was der Beichtende von sich aus mitteilt.

bearbeitet von Merkur
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vor 1 Minute schrieb Studiosus:

 

Das ist richtig, aber damit auch hier Klarheit herrscht: Das Vergessen oder (trotz entsprechender Unterweisung) Nichterkennen einer schweren Sünde ist nicht deckungsgleich mit dem absichtsvollen Verschweigen einer schweren Sünde. 

Wenn man den Leuten nicht bewusst einredet, etwas sei Sünde, werden sie es auch nicht als sünde erkennen und damit miss es auch nicht gebeichtet werden.

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vor 3 Minuten schrieb Flo77:

Es geht darum, daß dich die Eltern auseinandernehmen werden, wie einen Fisch auf der Platte.

 

 

Nun geben Eltern, bei aller Liebe, nicht die Sittenlehre der Kirche vor und bestimmen auch nicht die Ausgestaltung eines Sakramentes. Das mag de facto zwar so laufen, ist aber ein schwerer Eingriff in die Freiheit der Kirche. 

 

vor 5 Minuten schrieb Flo77:

Daß Du von Kindern und Katechese keine Ahnung hast, haben wir mitbekommen.

 

Danke für die Blumen. Ich hab Dich auch gern. 

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vor 13 Minuten schrieb Flo77:

Wenn man den Leuten nicht bewusst einredet, etwas sei Sünde, werden sie es auch nicht als sünde erkennen und damit miss es auch nicht gebeichtet werden.

 

Was war zuerst da? Das Huhn oder das Ei? 

 

Ob etwas objektiv Sünde ist oder nicht, hängt nicht von einer mangelhaften Katechese oder Gewissenserforschung ab. Und erst recht nicht von der "eigenen Meinung". 

 

Wohl aber hängt davon ab, ob eine aus diesen Gründen nicht gebeichtete schwere Sünde die Beichte verungültigt oder nicht. 

 

Aber ich sehe schon: Hier ist man gewillt, sich seine Sündenkataloge selbst zusammen zu stellen. Da fallen dann natürlich alle jene Sünden heraus, die man besonders liebt. Gerade diese gehörten allerdings dringend in den Beichtstuhl.

 

Und ob das eigenmächtige und wider besseres Wissen erfolgende Zurückweisen der Sündhaftigkeit dessen, was die Kirche als Sünde deklariert, nicht bereits ein schuldhaftes Verschweigen darstellte und somit die Beichte als solche ungültig machte, wäre eine weitere Frage, die man hier allerdings nicht zu erörtern braucht. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 1 Minute schrieb Studiosus:

 

Nun geben Eltern, bei aller Liebe, nicht die Sittenlehre der Kirche vor und bestimmen auch nicht die Ausgestaltung eines Sakramentes. Das mag de facto zwar so laufen, ist aber ein schwerer Eingriff in die Freiheit der Kirche. 

Nun, das Ergebnis wäre sehr einfach: 95% weniger Kommunionkinder, wenn Du Glück hast treten nur die Hälte der Eltern aus.

 

Wenn man kein Interesse an Menschen hat kann man das so machen, Gott wird es richten.

 

vor 1 Minute schrieb Studiosus:

Danke für die Blumen. Ich hab Dich auch gern. 

Danke. Geht so.

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vor 14 Minuten schrieb Studiosus:

 

Das ist richtig, aber damit auch hier Klarheit herrscht: Das Vergessen oder (trotz entsprechender Unterweisung) Nichterkennen einer schweren Sünde ist nicht deckungsgleich mit dem absichtsvollen Verschweigen einer schweren Sünde. 

Wer so verquer tickt, dass er zur Beichte geht, und dann schwere Sünden, die er als solche auch erkennt, absichtlich verschweigt, der ist wegen Unzurechnungsfähigkeit sowieso schuldunfähig.

 

Jedenfalls heutzutage 

 

Werner

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vor 4 Minuten schrieb Studiosus:

Altersgerechte Katechese ist wohl hier das Zauberwort. Ich kenne mich mit Kindern zu wenig aus, aber ich persönlich denke nicht, dass  Masturbation bei Grundschülern schon eine so virulente Sache ist, dass man das eigens erwähnen müsste.

 

Für die "vollendete" Masturbation mag das so sein, aber Kinder können sich auf jeden Fall schon "sinnlich" berühren oder "sinnliche" Gefühle haben. Nach traditioneller Sicht handelt es sich da sogar um schwerwiegende objektive Sünden, in jedem Fall aber um einfache Sünden. Die ganze Lehre von "unreinen Gedanken" usw. ist daher durchaus folgerichtig.

 

vor 1 Minute schrieb Studiosus:

Das mag sein (und fände ich richtig). Ich meinte damit auch eher, dass es Beichtvätern nicht gut ansteht, wenn sich jemand dazu durchringt, Verstöße gegen das Sechste Gebot zu beichten, auch noch nach Stellungen, besonderen Vorkommnissen usw. zu fragen. Ich denke, Du kannst Dir vorstellen, was ich damit meine. 

 

Sie haben sich auf das Wesentliche zu beschränken und nicht ihre eigene Neugier oder Lüsternheit im Beichtstuhl zu befriedigen. 

 

Was aber nichts daran ändert, dass der Pönitent Zahl und erschwerende Umstände bekennen muss.

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vor 9 Minuten schrieb Werner001:

Wer so verquer tickt, dass er zur Beichte geht, und dann schwere Sünden, die er als solche auch erkennt, absichtlich verschweigt, der ist wegen Unzurechnungsfähigkeit sowieso schuldunfähig.

 

Jedenfalls heutzutage 

 

Werner

 

Eitelkeit und Anhänglichkeit gegenüber liebgewordenen Sünden treiben seltsame Blüten. Da sollte man sich keinen Illusionen hingeben. 

 

Es mag Fälle geben, in denen schwere Sünden trotz entsprechender Instruktion nicht erkannt werden können. Das streite ich nicht ab. Der weitaus häufigere Fall dürfte allerdings darin bestehen, dass der Pönitent, wiewohl er um die Sündhaftigkeit seiner Handlungen in den Augen der Kirche weiß, selbst sie für keine Sünde hält und folglich weder bekennt, noch bereut, noch den Vorsatz fasst, davon abzustehen. 

 

Quasi eine Art kirchlicher Erlaubnistatbestandsirrtum im weiteren Sinne. Ob dieser entschuldigend wirkt, sei dahingestellt.

bearbeitet von Studiosus
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