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Nur noch 10 Priesterweihen in 14 Diözesen?


Danny_S.

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Zufällig bin ich auf folgenden Artikel gestoßen: https://www.erzbistum-paderborn.de/news/premiere-im-erzbischoeflichen-priesterseminar/

 

Zitat

Im Rahmen des 2021 gestarteten gemeinsamen Pastoralkurses von 14 katholischen (Erz-)Bistümern im Norden, Osten und Westen Deutschlands findet jetzt erstmals dessen abschließender Teil in unmittelbarer Vorbereitung auf die Priesterweihe im Erzbischöflichen Priesterseminar  in Paderborn statt. In dem sogenannten Presbyteratskurs starten am 17. April insgesamt zehn Priesterkandidaten aus 6 Bistümern, darunter 2 Paderborner Diakone.

 

Verstehe ich das richtig: In 14 Diözesen (Aachen, Berlin, Dresden-Meißen, Erfurt, Essen, Fulda, Görlitz, Hamburg, Hildesheim, Limburg, Magdeburg, Münster, Osnabrück und Paderborn) wurden dieses Jahr nur 10 Kandidaten zu Priestern geweiht?

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vor einer Stunde schrieb Danny_S.:

Verstehe ich das richtig: In 14 Diözesen (Aachen, Berlin, Dresden-Meißen, Erfurt, Essen, Fulda, Görlitz, Hamburg, Hildesheim, Limburg, Magdeburg, Münster, Osnabrück und Paderborn) wurden dieses Jahr nur 10 Kandidaten zu Priestern geweiht?

 

Das siehst Du richtig. Und demnächst werden allein 10 Diakone (davon 5 Deutsche) durch Handauflegung und Gebet für das deutsche Seminar der Petrusbruderschaft geweiht. Weihespender der Bischof von Augsburg, Msgr. Meier. 

 

Natürlich lassen sich diese Zahlen nicht 1:1 übertragen, aber bemerkenswert ist es schon, dass sich in Relation die Hälfte der Anzahl der Weihekandidaten in Deutschland nicht für Ausbildung, Weihe und Einsatz in einer der Diözesen entschieden hat. 

 

Das ist sicher noch nicht die Wende oder Zustände wie in Frankreich, wo die Weihen in altrituellen Instituten bald die Zahlen des Diözesanklerus überholen, aber verzeichnenswert ist es allemal. 

 

Jetzt kann man natürlich diese Zahlen relativieren, indem man behauptet, das wären nur diejenigen, die anderswo keine Chance hätten (als häufte sich heutzutage in diözesanen Seminaren die Creme des Priesternachwuchses). 

bearbeitet von Studiosus
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vor 12 Minuten schrieb Chrysologus:

Und  was sagt uns das? 

 

Das weiß ich nicht, was uns das sagt oder sagen sollte. Jedenfalls finde ich es bemerkenswert, dass ganz offensichtlich die Aussicht auf eine siebenjährige Ausbildung in deutschen Diözesanseminaren und die Perspektive auf ein Wirken in den gegenwärtigen diözesanen Strukturen keine nennenswerte Anziehungskraft mehr auf potenziell durchaus vorhandende Kandidaten für das Weiheamt ausübt. Und diese stattdessen in den Seminaren der "Traditionalisten" sitzen. Oder, was mir auch immer öfter unterkommt, dass sich Interessenten, die eigentlich "nur" das Priesteramt anstreben, vermehrt Orden anschließen und sich dort ausbilden lassen (was auch nicht ideal ist, da die Berufung zum Ordensleben nochmal etwas Spezifisches und nicht einfach identisch mit dem Eintritt in ein Priesterseminar ist). 

bearbeitet von Studiosus
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vor 13 Minuten schrieb Studiosus:

Jedenfalls finde ich es bemerkenswert, dass ganz offensichtlich die Aussicht auf eine siebenjährige Ausbildung in deutschen Diözesanseminaren und die Perspektive auf ein Wirken in den gegenwärtigen diözesanen Strukturen keine nennenswerte Anziehungskraft mehr auf potenziell durchaus vorhandende Kandidaten für das Weiheamt ausübt.

Dienen ist halt nicht jedermanns Sache.

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vor einer Stunde schrieb Chrysologus:

Dienen ist halt nicht jedermanns Sache.

 

Es kommt auch immer ein wenig auf die Sache (bitte das im allgemeinen Sinne zu verstehen) an, der einer dient. Der Kirche in Deutschland, wie sie sich der Synodale Weg vorstellt, würde ich auch nicht dienen wollen, wenn es Alternativen gibt, Gott und der Kirche anderweitig zu dienen. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 22 Minuten schrieb Danny_S.:

Ich möchte die Frage aufwerfen, ob nicht eine achtjährige Ausbildung zu lang ist.

 

Ich glaube, an der Länge der Ausbildung hapert es weniger. Man muss ja auch sehen, dass von ca. 7 Jahren (als Richtwert mit Propädeutikum) i. d. Regel alleine 5 Jahre (10 Semester) auf das Erwerben des notwendigen akademischen Grades entfallen. Die "römische" Studienordnung sieht eigentlich sogar 12 Semester vor, 2 Jahre Philosophie und 4 Jahre Theologie. 

 

Nach dem Studium, wenn der Kandidat dabei bleibt und die Kirche ihn haben möchte, geht es ja recht bald an den Weihealtar.

 

Wenn Alumnen sehr direkt und zielstrebig nach dem Abitur ins Seminar eintreten, dann befinden sie sich mit Ende der Studien meist auch in der Nähe des kanonischen Weihealters. Was allerdings zu bedenken ist, ist die Diversifizierung der Priesteramtskandidaten: Der Spätberufene ist heute vielerorts die Regel. Da sollte man, wenn jemand bei Eintritt schon Anfang 30 oder älter ist, klug abwägen, ob das Vollpensum hier wirklich notwendig ist (ideal wäre natürlich, wenn ein Spätberufener bereits voll ausgebildeter Theologe ist). 

bearbeitet von Studiosus
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vor 11 Stunden schrieb Studiosus:

 

Es kommt auch immer ein wenig auf die Sache (bitte das im allgemeinen Sinne zu verstehen) an, der einer dient. Der Kirche in Deutschland, wie sie sich der Synodale Weg vorstellt, würde ich auch nicht dienen wollen, wenn es Alternativen gibt, Gott und der Kirche anderweitig zu dienen. 

 

Stellt sich der Synodale Weg die Kirche in Deutschland vor oder stellt er zumindest einen Teil der Kirche in Deutschland dar? 

Was ist denn Kirche? Etwas, das neben mir als Gläubigem wie eine Art Objekt steht, dem ich diene? Oder vielleicht etwas, von dem ich selbst ein Teil in Verbindung mit anderen Teilen bin? Bei zweiterem bedeutet der Dienst an und in der Kirche immer auch, dass ich mir selbst diene, indem ich der Kirche diene.

Wenn Gläubige diese Erfahrung nicht mehr machen oder sogar erfahren, dass sie sich innerhalb von Kirche selbst schaden, dann ist das ein Zeichen dafür, dass die Kirche krank ist. Und spätestens dann wird das Bild von der Kirche als Leib Christi sehr wichtig:

Kirche kann nicht gesunden, wenn ich als gesundes Glied der Kirche mich nicht auch um die krank gewordenen Glieder sorge, sondern stattdessen es für selbstverständlich halte, dass diese Glieder amputiert werden, indem ich ihnen erkläre, dass sie sich ja anderweitig umsehen könnten, wenn  der Leib, zu dem sie gehören,sie nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt.

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vor 47 Minuten schrieb Die Angelika:

Kirche kann nicht gesunden, wenn ich als gesundes Glied der Kirche mich nicht auch um die krank gewordenen Glieder sorge, sondern stattdessen es für selbstverständlich halte, dass diese Glieder amputiert werden, indem ich ihnen erkläre, dass sie sich ja anderweitig umsehen könnten, wenn  der Leib, zu dem sie gehören,sie nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt.

Wie soll das denn gehen? Die Unterschiede sind schon groß. Ich muss einräumen, dass ich mich dem vom synodalen Weg vertretenen Flügel auch etwas entfremdet habe. Die Kommunikation ist für mich zumindest schwierig.

bearbeitet von Merkur
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vor 14 Stunden schrieb Danny_S.:

Ich möchte die Frage aufwerfen, ob nicht eine achtjährige Ausbildung zu lang ist.

Ich denke, das kommt auf die Ausbildung an.

 

Wenn man sehen kann: "Nach diesen acht Jahren springt wirklich was heraus!", dann lässt man sich gerne auf die acht Jahre ein.

Wenn man sehen kann: "Nach acht Jahren ist man merkwürdig, verschroben und langweilig", dann würde man schon ein einziges Jahr als zu lange empfinden.

 

Deswegen lässt sich Deine Frage nicht so einfach beantworten.

Aber man kann die Frage verstärken: Stehen die acht Jahre in einem günstigen Verhältnis zu dem Effekt der Ausbildung?

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vor 7 Stunden schrieb Merkur:

Wie soll das denn gehen? Die Unterschiede sind schon groß. Ich muss einräumen, dass ich mich dem vom synodalen Weg vertretenen Flügel auch etwas entfremdet habe. Die Kommunikation ist für mich zumindest schwierig.

 

Damit triffst du mMn den Nagel auf den Kopf: Die Kommunikation ist schwierig. Das ist die Kommunikation innerhalb der rk Kirche mMn aber nicht erst seit dem synodalen Weg, Die Entfremdung ist aufgrund schlechter Kommunikation schon weit fortgeschritten, meines Erachtens sogar so weit, dass die einen Glieder die anderen schon gar nicht mehr als Glieder des einen Leibes, sondern als (art)fremde Glieder ansehen. Deshalb kommt einen dann ja auch so einfach über die Lippen, dass sie doch gehen könnten, wenn es ihnen nicht mehr passen würde. 

 

Es wäre also nötig, dass man zunächst einmal schlichtweg anerkennt, dass sowohl die einen wie auch die anderen Personen Glieder der einen Kirche sind, mögen sie einem auch noch so fremdartig vorkommen. Erst so wäre die Basis für gesundmachende Kommunikation gegeben.

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24 minutes ago, Die Angelika said:

Die Kommunikation ist schwierig.

Genau dieses. Ich kann auch mit Mitgliedern der Petrus- und Pius-Brüderschaft nicht kommunizieren, und ich habe es regelmässig versucht. Und das Problem liegt auf beiden Seiten. Ich glaube, diese Herren haben gar kein Interesse mit mir zu kommunizieren, weil ich in ihren Augen Untermensch bin, als weiblicher und liberaler Christ. Und ich finde, sie sind versponnene Männer, die in 17ten oder 18ten Jahrhundert steckengeblieben sind.

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vor 1 Stunde schrieb Die Angelika:

Es wäre also nötig, dass man zunächst einmal schlichtweg anerkennt, dass sowohl die einen wie auch die anderen Personen Glieder der einen Kirche sind, mögen sie einem auch noch so fremdartig vorkommen. Erst so wäre die Basis für gesundmachende Kommunikation gegeben.

Ich sehe da nicht viele Gemeinsamkeiten. Worüber sollte man überhaupt kommunzieren? Was wäre unter "gesund" zu verstehen?  

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vor 1 Stunde schrieb Sucuarana:

 Ich glaube, diese Herren haben gar kein Interesse mit mir zu kommunizieren....

Wie sollte man es ihnen verübeln. Diese Begrifflichkeit ist bereits abzulehnen. Damit werden nur Feindbilder aufgebaut. Am besten geht man sich aus dem Weg.

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Am 3.6.2023 um 11:14 schrieb Die Angelika:

Stellt sich der Synodale Weg die Kirche in Deutschland vor oder stellt er zumindest einen Teil der Kirche in Deutschland dar? 

 

Einen Teil der „streitenden Kirche“ sicher. Über den Gesamt-Anteil wissen wir nichts genaues.

 

Am 3.6.2023 um 11:14 schrieb Die Angelika:

Was ist denn Kirche?

 

Das wirst Du schon sehr unterschiedliche Meinungen zu hören. 

 

Am 3.6.2023 um 11:14 schrieb Die Angelika:

Etwas, das neben mir als Gläubigem wie eine Art Objekt steht, dem ich diene? Oder vielleicht etwas, von dem ich selbst ein Teil in Verbindung mit anderen Teilen bin?

 

Wieso oder?

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Am 3.6.2023 um 20:16 schrieb Sucuarana:

Ich kann auch mit Mitgliedern der Petrus- und Pius-Brüderschaft nicht kommunizieren, und ich habe es regelmässig versucht. 

 

Wie denn? 

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