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Bedürfnisorientierte Erziehung


Die Angelika

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Angeregt durch die Diskussion im Politik-Thread Stelle ich das Thema mal hier rein.

Ausgangspunkt war, wann Kinder von Eltern zur Betreuung abgegeben werden können. Dabei formulierte @Guppy einen Satz, der mich sehr angesprochen hat.

Natürlich wollen Eltern ihre Kinder bedürfnisorientiert erziehen. Was braucht das Kind? Was ist gut, wichtig für das Kind? 

Allerdings haben ja nicht nur Kinder Bedürfnisse, sondern auch Eltern.

Da Kinder nun mal von ihren Eltern abhängig sind, neigt man dazu, die elterlichen Bedürfnisse hintan zu stellen. 

Aber, wann ist das richtig und wann führt es womöglich dazu, dass Kinder zu kleinen Diktatoren werden?

Zum Einstieg verlinke ich ein Interview

 

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vor 3 Stunden schrieb ultramontanist:

nicht nur Kinder, auch Hunde werden bedürfnisorientiert erzogen.

"was kann ich als Halter dafür, wenn mein Hund das Bedürfnis hat Sie zu beißen":evil:

 

Ganz offensichtlich verstehst du bedürfnisorientierte Erziehung anders als das im Interview beschrieben wird 😀

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ultramontanist
vor 47 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Ganz offensichtlich verstehst du bedürfnisorientierte Erziehung anders als das im Interview beschrieben wird 😀

Zitat

Leider wird bedürfnisorientierte Erziehung oft missverstanden. Ich habe in meinen Workshops ganz oft Mütter sitzen, die den ganzen Tag nichts essen oder trinken, sich verkneifen, auf die Toilette zu gehen, weil das ihr Kind frustrieren könnte. Das ist natürlich ein Maß von Selbstaufopferung, das auf Dauer nicht funktionieren kann.

Die Bedürfnisse seiner Mitgeschöpfe zu respektieren ist doch toll, Im Artikel geht es doch nur um die missverstandene Bedürfnisorientierte Erziehung.

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8 hours ago, Die Angelika said:

Angeregt durch die Diskussion im Politik-Thread Stelle ich das Thema mal hier rein.

Ausgangspunkt war, wann Kinder von Eltern zur Betreuung abgegeben werden können. Dabei formulierte @Guppy einen Satz, der mich sehr angesprochen hat.

Natürlich wollen Eltern ihre Kinder bedürfnisorientiert erziehen. Was braucht das Kind? Was ist gut, wichtig für das Kind? 

Allerdings haben ja nicht nur Kinder Bedürfnisse, sondern auch Eltern.

Da Kinder nun mal von ihren Eltern abhängig sind, neigt man dazu, die elterlichen Bedürfnisse hintan zu stellen. 

Aber, wann ist das richtig und wann führt es womöglich dazu, dass Kinder zu kleinen Diktatoren werden?

Zum Einstieg verlinke ich ein Interview

 

 

Ich bekomme immer mal bei Bekannten und als Hörensagen aus der Psychiatrie (die Schwägerin) mit, dass keine-Grenzen-setzen tatsächlich gravierend eskalien: meine Schwägerin meint, dass Fälle, wo selbst kleinere Kinder in die Psychiatrie müssen, weil Erziehung einfach „bewusst“ gar nicht stattgefunden hat, früher selten waren, heute regelmäßiges Klientel. Grund ist dann öfter, dass selbst kleinere Kinder unter 10 ihre Eltern so attackieren, dass schwere Verletzungen die Folge sind.

In einem anderen Fall ist eine Familie im Bekanntenkreis sozusagen auf Weltreise „geflüchtet“, weil der Sohn nie irgendetwas „musste“ und sich deshalb auch der Schule entzog. Jetzt wird das Problem wieder anstehen 4. Klasse, ohne etwas lesen zu können - aber das fällt möglicherweise gar nicht so auf, weil sowieso dauernd Kinder ohne/kaum deutsche Sprachkenntnisse integriert werden. Nur, wenn er nicht will, werden die Eltern evtl wieder aus dem Land müssen - ist anscheinend leichter als zu erziehen.

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vor 50 Minuten schrieb Shubashi:

Ich bekomme immer mal bei Bekannten und als Hörensagen aus der Psychiatrie (die Schwägerin) mit, dass keine-Grenzen-setzen tatsächlich gravierend eskalien: meine Schwägerin meint, dass Fälle, wo selbst kleinere Kinder in die Psychiatrie müssen, weil Erziehung einfach „bewusst“ gar nicht stattgefunden hat, früher selten waren, heute regelmäßiges Klientel. Grund ist dann öfter, dass selbst kleinere Kinder unter 10 ihre Eltern so attackieren, dass schwere Verletzungen die Folge sind.

 

Das kommt davon, wenn Menschen sich über den Charakter der eigenen Spezies nicht mehr im Klaren sind. Wir Menschen sind Raubtiere, Jäger, Mörder. Löwen oder Hyänen wie brave Schafe gewaltfrei erziehen zu wollen, kann mal glücken, aber in vielen Fällen geht es schief. Entweder sie verkümmern oder sie drehen richtig ab. Beispiele dafür kann man täglich beobachten, auf der Straße, in der Kita, im Bus oder Supermarkt. Wenn Kinder nicht frühzeitig erzogen wurden, ihre Affekte zu kontrollieren, werden sie zu wandelnden Zeitbomben. 

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Gewaltfrei ist wichtig,das heißt ja nicht,keine klaren Grenzen zu setzen.

Die müssen mMn sein.

Und das ist dann auch bedürnisorientiert, da Kinder ein Bedürfnis nach Grenzen haben.

Und danach,sie zu testen. Evtl auch zu erweitern.

Das findet im Leben ja ständig statt und es ist vielleicht ein menschliches Bedürfnis.

 

Wann man seine eigenen Bedürfnisse zurückstellen gegenüber

denen von anderen is, glaube ich,eine sehr individuelle Entscheidung.  Und nicht immer gleich.

Erscheint nach aussen vielleicht auch nicht immer konsequent.

Manchmal ust man müde und lässt sie Kids länger Fernsehen gucken und manchmal nicht  (Beispiel).

Aber auch solche Situationen gibt es auch später unter Erwachsenen.

Kinder sind mMn nicht damit überfordert,das zu lernen.

 

 

 

 

 

bearbeitet von mn1217
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vor 12 Minuten schrieb mn1217:

Gewaltfrei ist wichtig,das heißt ja nicht,keine klaren Grenzen zu setzen.

Die müssen mMn sein.

 

Dann ist es nicht gewaltfrei. Du merkst sie vermutlich nur nicht. Oder redest dir ein, die Kinder wollten es ja so. Was vermutlich sogar stimmt, auf eine Art. Ist halt der alte Unterschied zwischen Willen und Interesse. ;)

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Körperliche Gewalt ist ein NoGo.

Hausarrest ist so eine Sache, Stubenarrsst auch (wobei ich in solchen Situationen ohnehin freiwillig im Zimmer geblieben bin).

Grenzen setzen geht auch anders,gewaltfrei.

Ein " nein" ist keine Gewalt.

 

bearbeitet von mn1217
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Wo beginnt die körperliche Gewalt?

Was tun mit dem Kleinkind, das sich an der Kasse auf den Boden schmeißt und brüllt, um die Eltern zu nötigen, den Schokoriegel zu kaufen?

Wie bringt man diesem gewalttätigen Kleinkind bei, dass es sich nicht auf den Boden schmeißen und brüllen darf, um den Kauf eines Schokoriegels zu erzwingen?

Erklärungen helfen da wenig. Das Kind in die elterliche Gewalt bringen, indem es gegen seinen Widerstand vom Boden hochgehoben, respektive hochgezerrt wird, wäre ja schon Gewalt? Das Kind liegen lassen und ignorieren, geht auch nicht? Paradoxe Intervention, indem man sich auch auf den Boden schmeißt und brüllt "Ich will dir aber keinen Schokoriegel kaufen!" wäre sicher wirksam, aber ist in der Öffentlichkeit wohl eher nicht praktikabel. 😉

 

Ist es Gewalt, wenn die Mutter die nicht aufgeräumten Legosteine einfach mit dem Staubsauger entsorgt, wenn die Legosteine trotz mehrfacher Ermahnungen und Ankündigung der Staubsaugeraktion nicht aufgeräumt werden?

Was wäre gegen Zimmerarrest für den sein Zimmer nicht aufräumenden und stattdessen gerne draußen rumgammeln wollenden Teenie einzuwenden? Dann würde er nämlich merken, wie widerlich das ist, in so einem Raum  zu leben,

bearbeitet von Die Angelika
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Du warst aber lange kein Teenie mehr.

Im Zimmer bleiben war doch immer gut,besonders wenn die Eltern nicht gestört haben.

Und  Geruchsbeurteilung ist ohnehin subjektiv.  Wer  (gefühlte) 95 intensiv blumige/ fruchtige Körperpflegeprodukte hat ( wohlgemerkt verschiedene Früchte und Blumen), der empfindet Geruch halt anders.

Dito Ordnung. Da gibt es ja auch bei Erwachsenen sehr unterschiedliche Konzepte( ich denke da an diverse Büros in der Firma...).

 

Du willst hier ernsthaft Erziehungsratgeber?

Ich dachte,es ist so furchtbar edukativ, anderen zu sagen,was sie zu tun haben...

 

Kindererziehung ist nicht einfach und Menschen machen Fehler. Also machen auch Eltern Fehler. 

Ich denke,sie können daraus lernen.

Und die Kinder auch.

 

bearbeitet von mn1217
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vor 4 Minuten schrieb mn1217:

Ich dachte,es ist so furchtbar edukativ, anderen zu sagen,was sie zu tun haben...

 

Das merkt man gerade wieder, dass du das nicht nur dachtest, sondern gerade wieder denkst. 😉

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vor 4 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Das merkt man gerade wieder, dass du das nicht nur dachtest, sondern gerade wieder denkst. 😉

Wenn du denkst du denkst,dann denkst du nur du denkst. Aber richtig denken tust du nie.

 

Oder wie?

 

Ich glaube übrigens nicht,dass es die eine richtige Stategie für alle Eltern und alle Kinder gibt.

Menschen sind Individuen.

( Eine Freundin von mir hat im Supermarkt  die " du darfst dir ein Teil aussuchen" Methode angewendet. Das war dann meistens Obst weil das ja ganz vorne steht. An der Kasse gab's dann eben nix mehr. Viele Eltern gehen an die Raucherkasse statt an die mit dem Süsskram. Das waren jetzt nur 2 Varianten von vermutlich tausenden).

 

Aber natürlich niemals Schläge und körperliche Gewalt.

 

Meine Mutter ist bis heute rigoros.  Die Barbieschuhe,Legosteine und sonstigen Kleinteile im Staubsaugerbeutel waren Legion.

 

Lego ist aber mehr als genug übrig geblieben.  

 

 

 

bearbeitet von mn1217
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Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen wie jemand auf so einen Schwachsinn wie "keine Grenzen" kommen kann. Im Leben sind jedem Grenzen gesetzt. Nach dem Sprichwort "Was Hänschen nicht lernt..." ist doch völlig klar dass man Kinder so zu gescheiterten Existenzen "erzieht". Auch "bedürfnis-orientiert" halte ich für so ein pseudo-modernes Schlagwort. Bedürfnisse die über essen, Schutz und soziale Akzeptanz hinausgehen werden in den allermeisten Fällen durch die Umwelt vermittelt. Neues Handy, neuer Backpack, neue Klamotten usw. Solche Bedürfnisse kann man schon früh mit ihnen besprechen und entsprechend erzieherisch wirken. Uns gelang das bisher recht gut. Ist natürlich etwas schwieriger als immer JA zu sagen.

 

Probleme im Supermarkt gabs nie. Wir machten ihr klar dass sie nächstes Mal zuhause bleibt wenn sie Terror macht. Und blieb es dann auch. Das hat sie gut begriffen. So war sie meist ganz brav beim einkaufen. Wichtig auch dass wir beide Eltern am gleichen Strick ziehen, Kinder lernen früh den einen gegen den anderen auszuspielen.

 

Sicher geht es gewaltfrei bei uns zu und her, aber strikt. Tiger-mum lässt grüssen. Allerdings sind wir auch grosszügig im belohnen. Das soll und tut die Kinder auch motivieren. So ein paar Regeln oder Grenzen die gesetzt sind. Junk-Food 2x im Monat, keine Ausnahmen. Nach dem Abendessen machen sie abwechselnd den "Abwasch" ist ja einfach, das Geschirr in die Spülmaschine, Pulver rein, zumachen und aufs Knöpfle drücken. Fürs füttern unseres kleinen Hundes sind sie auch zuständig. Bevor die Hausaufgaben gemacht sind gibts keine gaming Konsole, kein TV (der sie allerdings nicht gross interessiert), WhatUp nur um mit Schulkolleginnen Hausarbeits-Probleme zu lösen. Anderseits lassen wir sie die Freifächer selbst wählen, da gibts Eltern die völlig anders ticken und ihre Kinder zu allem möglichen zwingen, von Musik über Ballet und Kalligraphie bis Koranschule ist alles im Angebot. Hat aber ausserhalb der Unterrichtszeit stattzufinden. Die beiden sind jetzt im Fussballclub, und sehr happy dort.

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vor 9 Stunden schrieb Die Angelika:

Wie bringt man diesem gewalttätigen Kleinkind bei, dass es sich nicht auf den Boden schmeißen und brüllen darf, um den Kauf eines Schokoriegels zu erzwingen?

Einfach liegenlassen :evil:

 

vor 9 Stunden schrieb Die Angelika:

Was wäre gegen Zimmerarrest für den sein Zimmer nicht aufräumenden und stattdessen gerne draußen rumgammeln wollenden Teenie einzuwenden? Dann würde er nämlich merken, wie widerlich das ist, in so einem Raum  zu leben,

Der lebt doch in so einem Raum! Der merkt das einfach nicht mehr. Im Gegenteil, dem würde was fehlen, wenn auf einmal der Haufen Schmutzwäsche mitten im Raum weg wäre...

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vor 5 Stunden schrieb phyllis:

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen wie jemand auf so einen Schwachsinn wie "keine Grenzen" kommen kann. Im Leben sind jedem Grenzen gesetzt. Nach dem Sprichwort "Was Hänschen nicht lernt..." ist doch völlig klar dass man Kinder so zu gescheiterten Existenzen "erzieht". Auch "bedürfnis-orientiert" halte ich für so ein pseudo-modernes Schlagwort. Bedürfnisse die über essen, Schutz und soziale Akzeptanz hinausgehen werden in den allermeisten Fällen durch die Umwelt vermittelt. Neues Handy, neuer Backpack, neue Klamotten usw. Solche Bedürfnisse kann man schon früh mit ihnen besprechen und entsprechend erzieherisch wirken. Uns gelang das bisher recht gut. Ist natürlich etwas schwieriger als immer JA zu sagen.

 

Probleme im Supermarkt gabs nie. Wir machten ihr klar dass sie nächstes Mal zuhause bleibt wenn sie Terror macht. Und blieb es dann auch. Das hat sie gut begriffen. So war sie meist ganz brav beim einkaufen. Wichtig auch dass wir beide Eltern am gleichen Strick ziehen, Kinder lernen früh den einen gegen den anderen auszuspielen.

 

Sicher geht es gewaltfrei bei uns zu und her, aber strikt. Tiger-mum lässt grüssen. Allerdings sind wir auch grosszügig im belohnen. Das soll und tut die Kinder auch motivieren. So ein paar Regeln oder Grenzen die gesetzt sind. Junk-Food 2x im Monat, keine Ausnahmen. Nach dem Abendessen machen sie abwechselnd den "Abwasch" ist ja einfach, das Geschirr in die Spülmaschine, Pulver rein, zumachen und aufs Knöpfle drücken. Fürs füttern unseres kleinen Hundes sind sie auch zuständig. Bevor die Hausaufgaben gemacht sind gibts keine gaming Konsole, kein TV (der sie allerdings nicht gross interessiert), WhatUp nur um mit Schulkolleginnen Hausarbeits-Probleme zu lösen. Anderseits lassen wir sie die Freifächer selbst wählen, da gibts Eltern die völlig anders ticken und ihre Kinder zu allem möglichen zwingen, von Musik über Ballet und Kalligraphie bis Koranschule ist alles im Angebot. Hat aber ausserhalb der Unterrichtszeit stattzufinden. Die beiden sind jetzt im Fussballclub, und sehr happy dort.

 

So ähnlich war das bei uns auch und meine Schwester macht es auch ähnlich.

Mein Bruder ist inkonsequenter mit seinen Kindern.

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vor 9 Stunden schrieb phyllis:

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen wie jemand auf so einen Schwachsinn wie "keine Grenzen" kommen kann. Im Leben sind jedem Grenzen gesetzt. Nach dem Sprichwort "Was Hänschen nicht lernt..." ist doch völlig klar dass man Kinder so zu gescheiterten Existenzen "erzieht". Auch "bedürfnis-orientiert" halte ich für so ein pseudo-modernes Schlagwort. Bedürfnisse die über essen, Schutz und soziale Akzeptanz hinausgehen werden in den allermeisten Fällen durch die Umwelt vermittelt. Neues Handy, neuer Backpack, neue Klamotten usw. Solche Bedürfnisse kann man schon früh mit ihnen besprechen und entsprechend erzieherisch wirken. Uns gelang das bisher recht gut. Ist natürlich etwas schwieriger als immer JA zu sagen.

 

Probleme im Supermarkt gabs nie. Wir machten ihr klar dass sie nächstes Mal zuhause bleibt wenn sie Terror macht. Und blieb es dann auch. Das hat sie gut begriffen. So war sie meist ganz brav beim einkaufen. Wichtig auch dass wir beide Eltern am gleichen Strick ziehen, Kinder lernen früh den einen gegen den anderen auszuspielen.

 

Sicher geht es gewaltfrei bei uns zu und her, aber strikt. Tiger-mum lässt grüssen. Allerdings sind wir auch grosszügig im belohnen. Das soll und tut die Kinder auch motivieren. So ein paar Regeln oder Grenzen die gesetzt sind. Junk-Food 2x im Monat, keine Ausnahmen. Nach dem Abendessen machen sie abwechselnd den "Abwasch" ist ja einfach, das Geschirr in die Spülmaschine, Pulver rein, zumachen und aufs Knöpfle drücken. Fürs füttern unseres kleinen Hundes sind sie auch zuständig. Bevor die Hausaufgaben gemacht sind gibts keine gaming Konsole, kein TV (der sie allerdings nicht gross interessiert), WhatUp nur um mit Schulkolleginnen Hausarbeits-Probleme zu lösen. Anderseits lassen wir sie die Freifächer selbst wählen, da gibts Eltern die völlig anders ticken und ihre Kinder zu allem möglichen zwingen, von Musik über Ballet und Kalligraphie bis Koranschule ist alles im Angebot. Hat aber ausserhalb der Unterrichtszeit stattzufinden. Die beiden sind jetzt im Fussballclub, und sehr happy dort.

 

Ich stimme dir zu, dass es oftmals an Konsequenz in der Erziehung mangelt. 

Allerdings befürchte ich, dass diese Inkonsequenz ihre Ursachen in einem verklärten Bild dessen liegt, was Eltern tun und lassen müssen und was sie leisten können.

Zum Thema Bedürfnisse:

Bedürfnisse haben nicht nur Kinder, sondern auch Eltern. 

Diese Idee, dass sich Eltern (resoektive sind eigentlich die Mütter gemeint) um ihrer Kinder willen aufzuopfern hätten, treibt dann halt so hybride Blüten, dass es exklusiv darum geht, was das Kind gerne möchte. Möchte es halt nur 3 Mal in der Woche in den KiGa, dann geht es eben nur drei Mal, die Woche drauf dann vielleicht kein Mal, und die übernächste Woche, wenn es dann dummerweise gerne zwar von Mittwoch bis Samstag nicht in den KiGa will, dafür dann aber am Sonntag, dann tobt der so produzierte kleine Tyrann eben. Genauso wie er eben auch tobt, wenn Mama auf die Toilette geht und ihn da nicht mitnimmt (ach nein, da tobt er ja nicht, da hat er nur das vollkommen natürliche und um jeden Preis zu stillende Bedürfnis nach Nestwärme)

 

Nebenbei: Das mit dem Daheimbleiben beim nächsten Mal, wenn sich das Kind nicht ordentlich im Supermarkt verhält, funzt aber nicht mit den Kindern, die sich vor die Kasse schmeißen, weil sie irgendwas unbedingt wollen. Die sind in der Regel nicht alt genug, als dass man sie allein daheimlassen dürfte. Sollten sie dafür alt genug sein, muss mMn gewaltig viel schief gelaufen sein in der Erziehung. 

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vor 7 Stunden schrieb Moriz:

Einfach liegenlassen :evil:

 

Lach!

Ich habe ein Mal von meinen Zwillis das Mädel mitten auf dem Dorfplatz (da gab es keine Autos) damals in Hessen stehenlassen und bin weitergegangen, nachdem sie aus dem Bollerwagen ausgestiegen war und unbedingt in die andere Richtung wollte. 

Ein ander Mal ließ ich meinen jüngsten im zarten Alter von 4 Jahren mal strumpfsockend im Regen in der Fußgängerzone laufen, nachdem er wütend immer wieder die Gummistiefel ausgezogen hatte aus Protest. Denn wir waren davo im SChuhgeschäft und hatten bedauerlicherweise das Paar Schuhe, in das er sich verliebt hatte nicht in seiner Größe bekommen können und andere wollte er nicht. Also gingen wir halte ohne neue Schuhe raus, er hatte ja die Gummistiefel und es regnete. Tja.....prompt wurde ich wegen meines in Socken im Regen laufenden Buben von einer Frau zur Rede gestellt, dass man so nicht mit Kindern umgehen dürfe. Da ich die Gummistiefel in der HAnd trug, bot ich ihr an, ihm die Schuhe anzuziehen. fand mein Kleiner gar nicht witzig und die Frau auch nicht 🤣

 

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