Werner001 Geschrieben 28. September 2023 Melden Geschrieben 28. September 2023 vor 2 Stunden schrieb Shubashi: Eigentlich könnte man auch das aktuelle Geschehen in Bergkarabach unter dem Gesichtspunkt „Geschichtsideologie“ betrachten. Der staatlich organisierte Massenmord an den Armeniern war ursächlich dafür, das Phänomen des „Völkermords“ zu beschreiben und einen völkerrechtlichen Mechanismus zu seiner Verhinderung zu etablieren. Nun ist dieses Volk wieder mal Opfer einer großangelegten Vertreibung, und absolut nimanden interessiert es, weder Staaten, die sich großartig zu einer formellen Anerkennung des Genozids bekannten, wie Frankreich und Deutschland, noch die Türkei, in deren historische Verantwortung diese Taten fallen. Der Genozid ist damit letztlich auch eine dieser bombastischen historischen Begriffe, mit denen sich bestens rhetorisch Politik betreiben läßt, aber nur solange, wie es opportun erscheint und tatsächliche Interessen dem nicht entgegenstehen. Letztlich zeigt es: Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte sind keine Selbstverständlichkeiten, sondern werden weltweit nur von einer Minderheit geschätzt. Werner Zitieren
Bleze Geschrieben 28. September 2023 Melden Geschrieben 28. September 2023 vor 2 Stunden schrieb Shubashi: Eigentlich könnte man auch das aktuelle Geschehen in Bergkarabach unter dem Gesichtspunkt „Geschichtsideologie“ betrachten. Der staatlich organisierte Massenmord an den Armeniern war ursächlich dafür, das Phänomen des „Völkermords“ zu beschreiben und einen völkerrechtlichen Mechanismus zu seiner Verhinderung zu etablieren. Nun ist dieses Volk wieder mal Opfer einer großangelegten Vertreibung, und absolut nimanden interessiert es, weder Staaten, die sich großartig zu einer formellen Anerkennung des Genozids bekannten, wie Frankreich und Deutschland, noch die Türkei, in deren historische Verantwortung diese Taten fallen. Der Genozid ist damit letztlich auch eine dieser bombastischen historischen Begriffe, mit denen sich bestens rhetorisch Politik betreiben läßt, aber nur solange, wie es opportun erscheint und tatsächliche Interessen dem nicht entgegenstehen. Erdogan hat gratuliert zur "Befreiung" der Gegend. Zitieren
MartinO Geschrieben 28. September 2023 Melden Geschrieben 28. September 2023 vor 16 Minuten schrieb Bleze: Erdogan hat gratuliert zur "Befreiung" der Gegend. Kein Wunder. In der Türkei ist es immer noch offizielle und gebotene politische Linie, den Völkermord an Armeniern zu leugnen. Zitieren
Dies ist ein beliebter Beitrag. phyllis Geschrieben 28. September 2023 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Geschrieben 28. September 2023 5 hours ago, Shubashi said: Eigentlich könnte man auch das aktuelle Geschehen in Bergkarabach unter dem Gesichtspunkt „Geschichtsideologie“ betrachten. Der staatlich organisierte Massenmord an den Armeniern war ursächlich dafür, das Phänomen des „Völkermords“ zu beschreiben und einen völkerrechtlichen Mechanismus zu seiner Verhinderung zu etablieren. Nun ist dieses Volk wieder mal Opfer einer großangelegten Vertreibung, und absolut nimanden interessiert es, weder Staaten, die sich großartig zu einer formellen Anerkennung des Genozids bekannten, wie Frankreich und Deutschland, noch die Türkei, in deren historische Verantwortung diese Taten fallen. Frag unsere Pazifistin. Die Armenier machten ja alles richtig. Kapitulierten, verzichteten auf Gewalt. Ist doch jetzt alles paletti, oda? 3 1 Zitieren
Shubashi Geschrieben 15. November 2023 Autor Melden Geschrieben 15. November 2023 Ich möchte diesen Thread noch mal nach oben holen, weil die jüngsten Antisemitismuswellen in meinen Augen auch ein neues Licht auf unsere „Erinnungskultur“ werfen. Mal provokativ formuliert: Ist der Hauptzweck wirklich, Lehren aus Holocaust, Krieg, Unterdrückung und Massenmord zu ziehen - oder nicht eher, dass wir uns als Gesellschaft mit dem historischen Erbe besser fühlen und uns so besser von der Geschichte distanzieren können? 1 Zitieren
Soulman Geschrieben 15. November 2023 Melden Geschrieben 15. November 2023 (bearbeitet) vor 42 Minuten schrieb Shubashi: Ich möchte diesen Thread noch mal nach oben holen, weil die jüngsten Antisemitismuswellen in meinen Augen auch ein neues Licht auf unsere „Erinnungskultur“ werfen. Mal provokativ formuliert: Ist der Hauptzweck wirklich, Lehren aus Holocaust, Krieg, Unterdrückung und Massenmord zu ziehen - oder nicht eher, dass wir uns als Gesellschaft mit dem historischen Erbe besser fühlen und uns so besser von der Geschichte distanzieren können? Die böseste Interpretation war immer "Sühnestolz". Wenn wir schon nicht die Besten sind, dann eben die Bösesten. Weltmeister im Töten. Was mir aber aufgefallen ist, ist dass Faschisten nicht zwangsläufig Antisemiten sind (bestes Beispiel Mussolini) und "Antifaschisten" problemlos Antisemiten sein können. Ich halte das mittlerweile fein auseinander. bearbeitet 15. November 2023 von Soulman 2 Zitieren
Thofrock Geschrieben 15. November 2023 Melden Geschrieben 15. November 2023 Hitler hat die Autobahn gebaut und Mussolini war kein Antisemit. Wahrscheinlich wusste er nicht mal von der Existenz des italienischen "Stürmers". Hier bekommt man wirklich immer wieder gutes Zeug zu lesen. Zitieren
corpusmysticum Geschrieben 15. November 2023 Melden Geschrieben 15. November 2023 vor 4 Stunden schrieb Thofrock: Hitler hat die Autobahn gebaut und Mussolini war kein Antisemit. Wahrscheinlich wusste er nicht mal von der Existenz des italienischen "Stürmers". Hier bekommt man wirklich immer wieder gutes Zeug zu lesen. Beide waren wahrscheinlich einfach nur bei Fridays for Future 1 Zitieren
phyllis Geschrieben 25. November 2023 Melden Geschrieben 25. November 2023 On 11/15/2023 at 5:18 AM, Shubashi said: Ich möchte diesen Thread noch mal nach oben holen, weil die jüngsten Antisemitismuswellen in meinen Augen auch ein neues Licht auf unsere „Erinnungskultur“ werfen. Mal provokativ formuliert: Ist der Hauptzweck wirklich, Lehren aus Holocaust, Krieg, Unterdrückung und Massenmord zu ziehen - oder nicht eher, dass wir uns als Gesellschaft mit dem historischen Erbe besser fühlen und uns so besser von der Geschichte distanzieren können? Wir wurden in der Schule mit der Erinnerungskultur regelrecht zwangsgefüttert. Das war erste Hälfte 90-er. Nicht nur im Reli. Auch ich bekam meine "Mitschuld" verabreicht, der Phänotyp half da gar nix. Meine "muslimischen" Klassen"freunde" aus Bosnien sahen es damals schon differenzierter was Frauen im allgemeinen und Juden im speziellen betraf. Ich konnte meine Lehrerin schon damals nur noch auslachen, ich kam ja aus Indonesien. Been there, seen that, thank you. Als ich auf dem Pausenhof doch etliche male von den Anhängern der "Friedensreligion" verprügelt wurde, meinte sie bloss, ich sei halt etwas provokativ und sollte daran arbeiten. Was solls ich fand dann einen bodyguard. ansonsten hätte ich meinen Dad moblisiert (mein Plan B ) aber das hätte womöglich Schwerverletzte zur Folge gehabt. Den Rest verarbeitete mein Metabolismus geduldigst und schied aus was dem besagten Phänotyp nicht dienlich war. Also so ziemlich die gesamte Erinnerungskultur. Den Hauptzweck kann ich mir nur so erklären - frei nach Oscar Wilde - seine/ihre saubere Wäsche öffentlich nochmals waschen (aus "The Importance of Being Earnest" glaube ich). Bei den genannten Mohammedanern war es Zeitverschwendung. Und ob Millionen Rechtsextreme damals das Land unsicher machten. wage ich doch zu bezweifeln. Die Neuankömmlinge, oder wie man sie nun PC nennt, haben mit der Erinnerungskultur eh nix am Hut. Wozu denn? Ist ja nicht ihr Problem. Und wie wir sehen, erreichen "wir" sie nicht. Adolf machte das besser. Tja, welcome you anti-semites. Unser Land wird sich ändern dank eurer Bereicherungen. Freuen wir uns! 🙃 1 Zitieren
Moriz Geschrieben 25. November 2023 Melden Geschrieben 25. November 2023 Ich vermute, daß sich europäischer und arabischer Antisemitismus aus verschiedenen Wurzeln speisen und von den Ursachen her kaum vergleichbar sind. Damit müssen viele europäisch ausgerichtete Anti-Antisemitismusaktionen bei Arabern scheitern. Zitieren
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