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Von was sind wir erlöst?


Inge33

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vor 1 Minute schrieb rorro:

Studiosus hat das Körperliche nicht abgelehnt, sondern lediglich gesagt, dass wir Beherrscher unserer Triebe sein können und nicht bloß Beherrschte.

Wir wissen aber in welche Richtung das gehen soll.

 

Der Mensch als ätherisches, erhabenes Wesen, rein vernunftgelenkt, jenseits aller Emotion... jenseits aller Realität...

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vor 11 Minuten schrieb Flo77:

Wir wissen aber in welche Richtung das gehen soll.

 

Der Mensch als ätherisches, erhabenes Wesen, rein vernunftgelenkt, jenseits aller Emotion... jenseits aller Realität...

 

„Wir“ können auch einfach nur das beurteilen, was da ist und nicht was wir vermuten.

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13 minutes ago, Flo77 said:

Der Mensch ist ein Tier. Ein Geschöpf in allem der Natur gänzlich unterworfen. Alles andere wäre - sorry to say - Illusion. Vom Tier unterscheidet sich der Mensch durch drei Dinge: abstraktes Denken, Bewusstsein der Zeit und die Sprache. Vier Dinge, wenn man die Fähigkeit zur Spiritualität dazunimmt. Inwiefern diese Fähigkeiten auch bei anderen Kreaturen vorhanden sind, bliebe zu forschen - wenn dem so wäre, würde der Abstand eher noch kleiner als er ohnehin schon ist.

 

Jedes Handeln jedes Menschen basiert grob auf zwei sich bedingenden Faktoren: Bedürfnis und Gefühl. Dazu kommen noch die individuell erlernten Normen und Werte, die sowohl die Maßnahmen zur Bedürfnisbefriedigung als auch den Umgang mit Gefühlen bestimmen, da beides abhängig ist von der Gesellschaft in ein Individuum sich bewegt und die ein Verhalten toleriert oder bestraft. (Ich überlege gerade, ob es irgendeine Norm gibt, die nicht erlernt werden muss 🤔.)

 

Eure Ablehnung des körperlichen hat ihre Wurzeln ebenso in einem bestimmten Bedürfnis und in bestimmten angeeigneten Normen, aber sie ist ganz sicher kein Ausdruck menschlicher Erhabenheit über die Natur (wenngleich dieser Wunsch natürlich der Hintergrund für das Verhalten sein kann).

 

Grundgütiger...


Ich denke, Du siehst das wieder sehr dualistisch. Bei meinen Patres etc. hatte z.B. Teresa v. Avila immer einen hohen Stellenwert:

„Tue Deinem Leib Gutes, auf das Deine Seele Lust hat, in ihm zu wohnen!“

 

„Wenn Hühnchen, dann Hühnchen, wenn Fasten, dann Fasten!“

 

Ist aus dem Gedächtnis zitiert, aber christliche Spiritualität hat sehr davon profitiert, dass der Osten viel Erfahrung damit hat, dem Körper im Gebet die richtige Aufmerksamkeit zu schenken.

 

Ich finde es jedenfalls gut, dass die Kirche zahlreiche Wege bietet, der Bedeutung von „Erlösung“ intensiv auf dem Erfahrungswege nachzugehen.

Meine größte Sorge in den modernen Kirchendebatten ist eigentlich nur, dass diese „Einheit in Vielfalt“ darunter leidet.

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Am 16.9.2023 um 08:17 schrieb Inge33:

vielen Dank für Eure Antworten. Ich nehme noch mit: Jesus Christus hat uns von unserer Schuld erlöst, von der vergangenen, der gegenwärtigen und der zukünftigen. Er ist zur Befreiung von unseren Sünden am Kreuz gestorben, er hat alle Schuld auf sich geladen, nicht nur die Erbschuld. Wir erlangen diese Vergebung durch das von Jesus Christus eingesetzte Sakrament der Beichte. Auch dies erschließt uns das Himmelreich.

Ich vermute mit der Vergebung auch zukünftiger Verfehlungen stehst du im Reigen der christlichen Glaubensbekenntnisse ziemlich isoliert da. Dass das Leiden Christi einen Freibrief ausgestellt haben sollte, ist schon etwas verwegen.

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vor 19 Stunden schrieb Inge33:

Vom Leid sind wir nicht erlöst, aber gerade diese Frage ist virulent. Ich habe neulich auf Radio Horeb einen Beitrag zu Glaubenszweifeln gehört, und die Wortmeldungen waren durchweg von der Art: 'Jesus tut heute keine Wunder mehr, warum nicht?' Früher  hätte er so viele geheilt. Warum nicht auch heute? So beginnen Glaubenszweifel, gerade wenn man selbst betroffen ist von Leid. Manch einer erklärt dann Gott daraufhin für nicht-existent oder bezichtigt den Glauben leerer Versprechungen. Was sage ich jemandem, der mir eine solche Frage stellt? Ich weiß darauf keine Antwort.

Wer Jesus Christus nachfolgt ist aber relativ erlöst vom Leid. Warum? Weil er ohne zu hadern und zu jammern sein Kreuz auf sich nimmt und sich dem Willen Gottes unterwirft. Wenn Gottes Gnade dann auch noch die 3 theologischen Tugenden Glaube, Hoffnung, Liebe eingießt, dann können bereits in diesem gegenwärtigen Leben das ewige Leben eröffnet und eine Ahnung von der ewigen Seligkeit erfahren und also alle leidhaften Rückstände vernichtet werden.

Ein zu enger Kontakt mit der katholischen Kirche könnte sich allerdings als schädlich erweisen, weil diese zur Kultivierung einer mentalen Abhängigkeit von der Institution Kirche anleitet, sich also zwischen den Glaubenden und Gott schiebt.

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vor 5 Stunden schrieb SteRo:

Ich vermute mit der Vergebung auch zukünftiger Verfehlungen stehst du im Reigen der christlichen Glaubensbekenntnisse ziemlich isoliert da. Dass das Leiden Christi einen Freibrief ausgestellt haben sollte, ist schon etwas verwegen.

So meinte ich das nicht. Sondern eher so: da Gott allwissend ist und für ihn keine Zeit existiert, weiß er im Voraus, wann und mit was wir sündigen. Auch für diese zukünftigen Sünden ist Jesus am Kreuz gestorben. Einfach für alle bis ans Ende der Zeiten. Das schließt für den Einzelnen die Notwendigkeit einer persönlichen Umkehr - Beichte - nicht aus.

 

@studiosus: danke für die Erklärung

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Am 22.9.2023 um 16:10 schrieb Inge33:

So meinte ich das nicht. Sondern eher so: da Gott allwissend ist und für ihn keine Zeit existiert, weiß er im Voraus, wann und mit was wir sündigen. Auch für diese zukünftigen Sünden ist Jesus am Kreuz gestorben. Einfach für alle bis ans Ende der Zeiten. Das schließt für den Einzelnen die Notwendigkeit einer persönlichen Umkehr - Beichte - nicht aus.

Schön und gut, aber Gottes Allwissen befreit den Menschen ja nicht von der Schuld der Sünde, die er begeht und deine Behauptung war ja "Jesus Christus hat uns von unserer Schuld erlöst, von der vergangenen, der gegenwärtigen und der zukünftigen", was falsch ist.

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vor einer Stunde schrieb SteRo:

Schön und gut, aber Gottes Allwissen befreit den Menschen ja nicht von der Schuld der Sünde, die er begeht und deine Behauptung war ja "Jesus Christus hat uns von unserer Schuld erlöst, von der vergangenen, der gegenwärtigen und der zukünftigen", was falsch ist.

 

Nein, es ist nicht falsch, weil @Inge33 nicht geschrieben hat, wie man diese Vergebung erlangt. Du suggerierst einen Automatismus, den sie nicht behauptet.

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vor einer Stunde schrieb SteRo:

deine Behauptung war ja "Jesus Christus hat uns von unserer Schuld erlöst, von der vergangenen, der gegenwärtigen und der zukünftigen", was falsch ist.

Das hat sie bestimmt so nicht gemeint.

Dass der Mensch das Geschenk annehmen muss, insofern auch mitwirkt, unterscheidet die Kirche von manchen protestantischen Gemeinschaften, die schriftwidrig eine Errettung des Menschen unabhängig von seinen Taten annehmen.

Es gibt keinen Heilsautomatismus, auch nach schwerer Sünde ist der Mensch fähig, ja zu Gott zu sagen – und natürlich auch fähig, im „Nein“ zu Gott durch fehlende Umkehr zu verharren.

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