Marcellinus Geschrieben 12. November 2023 Melden Share Geschrieben 12. November 2023 vor 16 Minuten schrieb corpusmysticum: Deswegen galten die ersten Christen schließlich als Atheisten/Gottlose, weil sie die bis dahin herrschenden Naturgottheiten leugneten. Wobei, so ganz stimmt das nicht. Die frühen Christen leugneten nicht die Existenz heidnischer Götter, sondern hielten sie für Teufel und Dämonen, weshalb sie jeden Kontakt mit der heidnischen Welt zu vermeiden trachteten, um nicht dem Teufel anheimzufallen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Weihrauch Geschrieben 12. November 2023 Melden Share Geschrieben 12. November 2023 vor 51 Minuten schrieb corpusmysticum: Es wird immer absurder. Beantworte doch einfach ehrlich die Fragen, die ich dir gestellt habe. Nach dem Motto: Du sollst kein falsches Zeugnis ablegen. Das ist gar nicht schwer. Ich mache es dir vor und du kannst mir dann erklären, was daran absurd ist. Okay? Jetzt mal Butter bei die Fische: Weißt du dass es Gott gibt, oder nicht? Nein, ich weiß das nicht. Falls ja, woher weißt du das, oder wie bist du zu diesem Wissen gekommen? --- Falls nein, wieso nicht? Ich habe keine Ahnung wie ich mir dieses Wissen beschaffen können sollte. Hast du die Erkenntnis über die Existenz oder Nichtexistenz Gottes, oder hast du sie nicht? Nein, ich habe weder die eine Erkenntnis, noch die andere. Falls ja, woher hast du diese Erkenntnis, oder wie bist du zu dieser Erkenntnis gekommen? --- Falls nein, wieso nicht? Ich habe keine Ahnung wie ich zu einer solchen Erkenntnis kommen könnte. Hast du die Erkenntnis über die Existenz oder Nichtexistenz anderer Gottheiten, oder hast du sie nicht? Nein, ich habe weder die eine Erkenntnis, noch die andere. Falls ja, woher hast du diese Erkenntnis, oder wie bist du zu dieser Erkenntnis gekommen? --- Falls nein, wieso nicht? Ich habe keine Ahnung wie ich zu einer solchen Erkenntnis kommen könnte. Ist dieses Wissen oder diese Erkenntnis über die Existenz oder Nichtexistenz zwingend die Voraussetzung an Gott oder Gottheiten zu glauben für dich? Nein. Falls ja, warum? --- Falls nein, wieso nicht? Weil ich keine Ahnung habe wie ich zu einer solchen Erkenntnis über die Existenz oder nicht Existenz Gottes kommen könnte. Ich bin weder ein uneingeweihter Gnostiker der die Erkenntnis über die Existenz von Gott noch nicht hat, noch einer eingeweihter, erleuchteter Gnostiker, der die Erkenntnis über die Existenz von Gott bereits hat. Ich bin ein Christ der glaubt, dass es Gott gibt. Das genügt, weil ich nicht weiß, ob es Gott gibt oder nicht, und nicht weiß wie ich zu der Erkenntnis, dass es Gott gibt kommen könnte. Darum bin ich sowohl ein Christ als auch ein Agnostiker. Danke der Nachfrage. Mir geht es prima mit meinem Glauben. Bis jetzt hat er sich von meinem Kinderglauben bis heute stetig entwickelnd als tragfähig erwiesen, und das, obwohl ich einige heftige Lebenserfahrungen erleben durfte. Ob das morgen noch so sein wird, weiß ich nicht. Andere Christen sagen, dass sie die Erkenntnis über die Existenz von Gott haben. Damit habe ich kein Problem, auch nicht mit ihren Begründungen dafür, die so oder so ähnlich aussehen, wie meine früher auch einmal ausgesehen haben, die ich aber nicht mehr für meinen Glauben in Stellung bringen will: Die heilige Offenbarung im inspirierten Gottes Wort. Das Fleisch gewordene Wort Gottes. Die Autorität der Kirche, die von Jesus Christus unserem Herrn persönlich eingesetzt wurde. Das Zeugnis der Apostel, der Bischöfe, der Evangelisten, der Kirchenväter, das Zeugnis des Papstes und mehr als einer Milliarde Christen. Die unhintergehbare Wahrheit, welche die Tradition der Kirche getreulich bewahrt und überliefert hat. Das supreme Lehramt und seine Lehre. Die Unfehlbarkeit des Papstes. Möge ihr Glaube ihr Leben lang tragfähig sein. Das wünsche ich von Herzen jedem meiner christlichen Geschwister. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
corpusmysticum Geschrieben 13. November 2023 Melden Share Geschrieben 13. November 2023 (bearbeitet) Dein Problem scheint grundlegend zu sein, Begriffe nicht richtig zu verstehen. Ich habe aber verstanden, dass Du unsicher bist, ob Gott existiert und dass es Dir nicht wichtig ist, ob es wahr ist, was Du glaubst. Ich respektiere das. Allerdings müsstest Du Dich fragen, ob Du einen religiösen Glauben wirklich hast. Denn christlicher Glaube bedeutet Vertrauen und basiert damit zwangsläufig auf der Einsicht, dass Gott existiert. Wer nicht sicher darin ist, ob Gott existiert, kann schwerlich sagen, dass er ihm vertraut. bearbeitet 13. November 2023 von corpusmysticum Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
corpusmysticum Geschrieben 13. November 2023 Melden Share Geschrieben 13. November 2023 vor 10 Stunden schrieb Marcellinus: Wobei, so ganz stimmt das nicht. Die frühen Christen leugneten nicht die Existenz heidnischer Götter, sondern hielten sie für Teufel und Dämonen, weshalb sie jeden Kontakt mit der heidnischen Welt zu vermeiden trachteten, um nicht dem Teufel anheimzufallen. Ja, genau. Es waren für sie keine Götter. Ich kann Dir die Quelle nicht nennen, aber ich erinnere mich, dass der Begriff Gott sich herleitet von "angerufen" werden. Die Christen fanden, dass der einzige Gott, der anbetungswürdig und anrufungswürdig ist, außerhalb der Schöpfung steht. Insofern haben glaube ich Atheisten und Christen den gleichen Ansatz, warum sie Forschung betreiben können. Die Idee, dass das Universum selbst keine Götter enthält. Während Pantheisten oder andere Naturvölker vor einem theologischen Problem stehen, wenn sie einen Baum abholzen wollen (holzt man einen Teil Gottes ab, ist das statthaft?), können Atheisten und Christen hier bedingungslos Forschung betreiben. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
SteRo Geschrieben 13. November 2023 Melden Share Geschrieben 13. November 2023 Am 12.11.2023 um 06:30 schrieb Sucuarana: Mal eine alternative Frage: Ist ein gottesfernes Christentum denkbar? Habe letztens zufällig im Radio ein Interview mit jemandem gehoert, der zum Judentum übergetreten ist (weil ein Familienmitglied in der jüdischen Gemeinde war). Warum? Eigentlich wollte er es gar nicht, weil er nicht an Gott glaubt, weil er niemals mit Gott kommuniziert. Aber der Rabbi sagte ihm: Um in unserer Gemeinde zu sein, musst Du nicht an Gott glauben. Du must nur an das Heilige glauben: Tradition, Schönheit, Gemeinde, Hilfe fuer Mitmenschen, Kunst und Musik, und Du must versuchen, ein guter Mensch zu sein. Du musst nicht mit Gott reden, wohl aber mit den anderen Mitgliedern der Gemeinde. Wäre es möglich, Mitglied einer katholischen Gemeinde zu sein (allgemeinverständlich würde das "Christ" genannt), selbst wenn man nicht an die Existenz Gottes glaubt? Kann ein Atheist auch Christ sein? Interessant, was der Rabbi sagte. Nun vielleicht gibt es ja ein Judentum ohne Gottesglaube (habe das Judentum nie studiert) oder der Rabbi ist lediglich auf Menschenfang ausgewesen nach dem Motto "Wenn er/sie erst mal dabei ist, kommt der Rest von ganz alleine." Was die Katholiken als formelle Mitglieder der katholischen Kirche angeht, so denke ich, dass viele Menschen Mitglied sind (aus Gewohnheit, Trägheit, Rücksicht auf die Familie, oder auch aus rein weltichen, ggf. geschäftlichen Interessen) ohne an Gott zu glauben. Ich vertrete allerdings den Standpunkt, dass das "Katholiksein" auf einer bewußten Entscheidung beruhen sollte und deshalb eine kognitive Glaubensgefolgschaft bzgl. der amtskirchlich verkündeten Glaubensinhalte voraussetzt. Unter "kognitiver Glaubensgefolgschaft" verstehe ich, dass man wirklich an die Glaubensinhalte glaubt, weil sie einem schlüssig und plausibel erscheinen. Ein Atheist kann kein Christ sein. Er kann aber einer Auswahl christlicher Ideale folgen, zB als Humanist. "Auswahl" deshalb, weil ein Atheist niemals ein (im Sinne der christlichen Soteriologie) ideales Verhältnis zu Gott haben kann. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
SteRo Geschrieben 13. November 2023 Melden Share Geschrieben 13. November 2023 vor 23 Stunden schrieb Weihrauch: So formuliert vermute ich allerdings, dass alle Gläubigen im Grunde Agnostiker sind - mit dem einen Unterschied, dass sie das Wagnis eingehen, sich ihrem jeweiligen Gottesbild entsprechend zu verhalten, also z.B. beten und/oder ihre Ethik und Moral an ihrem Gottesbild ausrichten und sich dementsprechend verhalten oder es zumindest versuchen, so gut es geht. Da traust du dem Glauben aber recht wenig zu, wenn du vermutest dass "alle Gläubigen im Grunde Agnostiker sind". Nein, der Agnostizismus kann - im Gegensatz zum Atheismus oder (noch schlimmer) zum Anti-Theismus - deshalb eine Tür zum Glauben öffnen, weil eine Zurückhaltung bzgl. eines Urteiles über die Existenz oder Nicht-Existenz Gottes besteht. Die Lehre sagt ja, dass die Gnade eine Angebot Gottes ist, welches der freie Wille ablehnen kann. Dieser freie Wille ist ablehnend im Falles des Atheismus, aber unentschieden im Falles des Agnostizismus. Diese Unentschiedenheit des Agnostizismus beinhaltet eine Offenheit und damit ein noch nicht blockiertes Vermögen die Gnade Gottes anzunehmen. 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
corpusmysticum Geschrieben 13. November 2023 Melden Share Geschrieben 13. November 2023 vor 13 Minuten schrieb SteRo: Da traust du dem Glauben aber recht wenig zu, wenn du vermutest dass "alle Gläubigen im Grunde Agnostiker sind". Nein, der Agnostizismus kann - im Gegensatz zum Atheismus oder (noch schlimmer) zum Anti-Theismus - deshalb eine Tür zum Glauben öffnen, weil eine Zurückhaltung bzgl. eines Urteiles über die Existenz oder Nicht-Existenz Gottes besteht. Die Lehre sagt ja, dass die Gnade eine Angebot Gottes ist, welches der freie Wille ablehnen kann. Dieser freie Wille ist ablehnend im Falles des Atheismus, aber unentschieden im Falles des Agnostizismus. Diese Unentschiedenheit des Agnostizismus beinhaltet eine Offenheit und damit ein noch nicht blockiertes Vermögen die Gnade Gottes anzunehmen. 👍 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 13. November 2023 Melden Share Geschrieben 13. November 2023 Atheismus im Judentum fand ich immer faszinierend, da sich die Existenz des Judentums ja der Geschichte der Erwählung durch JHWH verdankt. Ich bekomme Atheismus daher da logisch nicht untergerbacht, aber es liegt ja auch nicht mir das zu entscheiden. Daher bleibt das Faszinosum. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 13. November 2023 Melden Share Geschrieben 13. November 2023 vor 10 Minuten schrieb rorro: Atheismus im Judentum fand ich immer faszinierend, da sich die Existenz des Judentums ja der Geschichte der Erwählung durch JHWH verdankt. Ich bekomme Atheismus daher da logisch nicht untergerbacht, aber es liegt ja auch nicht mir das zu entscheiden. Daher bleibt das Faszinosum. Ich finde das eigentlich logisch. Das Judentum ist eine Schicksals- und Handlungsgemeinschaft, stark durchritualisiert und darauf ausgelegt im irdischen Leben "Gerechte" hervorzubringen, d.h. Menschen, deren Lebenswandel die Welt etwas besser macht als vorher. Es gibt soweit ich weiß keine einheitliche Jenseitsvorstellung geschweigedenn ein Erlösungsversprechen. Der Ansatz der Identität ist ein völlig anderer als der, der hier von christlich-theoretischer Seite mit dem Begriff der "Glaubensgemeinschaft" beschritten wird. 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 13. November 2023 Melden Share Geschrieben 13. November 2023 vor 2 Stunden schrieb corpusmysticum: Während Pantheisten oder andere Naturvölker vor einem theologischen Problem stehen, wenn sie einen Baum abholzen wollen (holzt man einen Teil Gottes ab, ist das statthaft?), können Atheisten und Christen hier bedingungslos Forschung betreiben. Theoretisch ist das richtig, in der Praxis allerdings ... Man findet heute noch an der Küste von Italien die Schlacke der Eisenverhüttung der Etrusker, die Schiffe der Karthager brauchten eine Menge Holz, und die ersten Naturphilosophen, Vorläufer unserer heutigen Naturwissenschaftler waren Griechen und Römer. So ganz groß dürfte der Unterschied wohl nicht sein. Gleichzeitig hat es Jahrhunderte gedauert, bis die christliche Welt in Sachen Naturforschung wieder auf dem Niveau der Antike war. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Florianklaus Geschrieben 13. November 2023 Melden Share Geschrieben 13. November 2023 Vielleicht ist in diesem Zusammenhang interessant, was P. Zulehner zum "Ekklesialen Atheismus" geschrieben hat: https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwjFmvut5MCCAxU6iP0HHRdpAAwQFnoECBUQAQ&url=https%3A%2F%2Fservices.phaidra.univie.ac.at%2Fapi%2Fobject%2Fo%3A926257%2Fdiss%2FContent%2Fget&usg=AOvVaw31gJ1ggEewv5-Y3TvD0nTZ&opi=89978449 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
corpusmysticum Geschrieben 13. November 2023 Melden Share Geschrieben 13. November 2023 (bearbeitet) vor 21 Minuten schrieb Marcellinus: Theoretisch ist das richtig, in der Praxis allerdings ... Man findet heute noch an der Küste von Italien die Schlacke der Eisenverhüttung der Etrusker, die Schiffe der Karthager brauchten eine Menge Holz, und die ersten Naturphilosophen, Vorläufer unserer heutigen Naturwissenschaftler waren Griechen und Römer. So ganz groß dürfte der Unterschied wohl nicht sein. Gleichzeitig hat es Jahrhunderte gedauert, bis die christliche Welt in Sachen Naturforschung wieder auf dem Niveau der Antike war. Die Vorläufer, ja... aber auch die Griechen und Römer hatten Vorstellungen von der Welt. Und in den Vorstellungen der Welt, die wissenschaftliches Denken und Forschen ermöglichten, waren keine Götter in der zu untersuchenden Welt gedacht. Da ist die Gemeinsamkeit. Wenn mir der Pantheist sagt, dass er die Natur achtet und schätzt und ehrfurchtsvoll mit Staunen betrachtet und deshalb sie niemals zerstören kann, dann muss ich ihn fragen, wie er mit den Naturphänomenen umgeht, die sich als Krankheiten äußern und ob er Bäume fällen und Häuser bauen kann, die alle auf einer gewissen Zerstörung der Natur basieren. In den Veden wird z.B. beschrieben, dass die Bäume, das Gras, der Himmel etc. alles Teile der Absoluten Person sind. Einer solchen Person kann ich nur rituelle Verehrung zukommen lassen, aber sie - wortwörtlich - nicht zerhacken. bearbeitet 13. November 2023 von corpusmysticum Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 13. November 2023 Melden Share Geschrieben 13. November 2023 vor 3 Stunden schrieb Flo77: Ich finde das eigentlich logisch. Das Judentum ist eine Schicksals- und Handlungsgemeinschaft, stark durchritualisiert und darauf ausgelegt im irdischen Leben "Gerechte" hervorzubringen, d.h. Menschen, deren Lebenswandel die Welt etwas besser macht als vorher. Es gibt soweit ich weiß keine einheitliche Jenseitsvorstellung geschweigedenn ein Erlösungsversprechen. Der Ansatz der Identität ist ein völlig anderer als der, der hier von christlich-theoretischer Seite mit dem Begriff der "Glaubensgemeinschaft" beschritten wird. Nur bleibt von der Identität nur das kulturell-gewachsene übrig, wenn der Identitätsgeber nie existiert hat. Wem das reicht… Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 13. November 2023 Melden Share Geschrieben 13. November 2023 vor 3 Minuten schrieb rorro: vor 3 Stunden schrieb Flo77: Der Ansatz der Identität ist ein völlig anderer als der, der hier von christlich-theoretischer Seite mit dem Begriff der "Glaubensgemeinschaft" beschritten wird. Nur bleibt von der Identität nur das kulturell-gewachsene übrig, wenn der Identitätsgeber nie existiert hat. Wem das reicht… Nur gibt es das Judentum länger als die jüdische Religion. Insofern ist die Kultur der "Identitätsgeber". Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 13. November 2023 Melden Share Geschrieben 13. November 2023 vor 6 Minuten schrieb Marcellinus: Nur gibt es das Judentum länger als die jüdische Religion. Woran machst Du das fest? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 13. November 2023 Melden Share Geschrieben 13. November 2023 vor 3 Minuten schrieb rorro: vor 10 Minuten schrieb Marcellinus: Nur gibt es das Judentum länger als die jüdische Religion. Woran machst Du das fest? Archäologie? Exemplarisch dargestellt in Finkelstein/Silberman: Keine Posaunen vor Jericho. Bevor die Jahwe-allein-Bewegung sich im späten 8.Jh. vuZ. durchsetzte, wurden viele Götter verehrt. Dafür hat man sowohl im damaligen Nord- wie im Südreich hinreichend Belege gefunden. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben 13. November 2023 Melden Share Geschrieben 13. November 2023 (bearbeitet) Exemplarisch die Gegenposition: Keller, Werner (1955), Und die Bibel hat doch recht. Forscher beweisen die Wahrheit des Alten Testaments. Spaß bearbeitet 13. November 2023 von Studiosus 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Weihrauch Geschrieben 13. November 2023 Melden Share Geschrieben 13. November 2023 vor 5 Stunden schrieb corpusmysticum: Ich habe aber verstanden, dass Du unsicher bist, ob Gott existiert und dass es Dir nicht wichtig ist, ob es wahr ist, was Du glaubst. So ganz hast du mich noch nicht verstanden. Dass ich sagen kann, dass ich nicht weiß, ob Gott existiert, bedeutet nicht, dass ich unsicher wäre, ob Gott existiert. Du bringst mit dem Sicherheitsaspekt eine Wertung hinein. Mein Glaube an Gott beruht nicht mehr auf irgendwelchen Sicherheiten, weil er nicht mehr statisch, sondern dynamisch geworden ist. Er ist keine feststehende Angelegenheit, sondern tatsächlich eine dynamische Bewegung ohne ein vorgeschriebenes Ziel und mit einem offenem, mir unbekanntem Ausgang. Wir Christen verstehen das meist eschatologisch-zeitlich: Irgendwann nach unserem Tod werden wir im Himmel, im Reich Gottes sein. Vielleicht wird dir mein Standpunkt klarer, wenn ich das Gleiche in eine räumliche Metapher kleide. Das Reich Gottes in seiner unermesslichen Weite ist Neuland für mich. Ich habe dieses Neuland, das Reich Gottes schon betreten, insofern ich schon auf dem Weg bin, in der Nachfolge Jesu. Ich folge der Spur des Auferstandenen wie ein Fährtenleser in unbekannter Landschaft. Ich grase die Worte der Heiligen Schrift nicht ab und käue Widersprüche wieder - ich lese die Spuren im Gras, hefte mich an die Fersen der Bilder und erjage den Sinn der frohen Botschaft Jesu, aber ich bin noch nicht am Ziel, am Endpunkt meiner Reise angekommen. Ich bin schon im Reich Gottes, habe aber die Hauptstadt des Reichs Gottes, das Neue Jerusalem noch nicht erreicht. Meine abenteuerliche Reise begann im Garten Eden meines Kinderglaubens, dort habe ich das Gottvertrauen geschenkt bekommen, und die Erkenntnisfähigkeit das Gute und Schlechte voneinander verantwortungsvoll unterscheiden zu können, um das Abenteuer Leben zuversichtlich wagen zu können. Jetzt folge ich der Spur Jesu, jage ihm nach, und je näher ich ihm komme, desto klarer wird mir, dass es genau umgekehrt ist, dass ich nicht der Jäger bin, sondern die Beute, welche immer tiefer ins Reich Gottes gelockt wird. Vielleicht verstehst du mich so besser, dass es mir nicht mehr um Sicherheit, und Wissen geht, sondern um das Abenteuer des christlichen Glaubes - und da geht es darum, nicht zuviel zu wissen sondern darum zu lernen, neue Glaubenserfahrungen zu machen, unbekannte Erlebniswelten zu erschließen. Meine Basis dafür ist das Vertrauen in den Weg, nicht die Sicherheit eines bestimmten Zieles, an dem ich noch gar nicht angekommen bin. Die Wahrhaftigkeit meines Glaubens wird dann relevant, wenn ich durch und durch erkannt worden bin. Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe. vor 5 Stunden schrieb corpusmysticum: Allerdings müsstest Du Dich fragen, ob Du einen religiösen Glauben wirklich hast. Ja, das werde ich bei Gelegenheit nachholen. vor 5 Stunden schrieb corpusmysticum: Denn christlicher Glaube bedeutet Vertrauen und basiert damit zwangsläufig auf der Einsicht, dass Gott existiert. Das mag auf den katholischen Glauben zwangsläufig zutreffen, aber nicht unbedingt auf ein denkbares kirchenfernes Christentum. Darum geht es ja hier. Mir geht es aber nicht darum, dich für ein solches zu missionieren, sondern darum, dir (m)einen kirchenfernen Glauben verständlich zu machen. Dass du damit einverstanden, und so einen kirchenfernen Glauben übernehmen sollst, ist nicht Ziel dieses Gesprächs. vor 5 Stunden schrieb corpusmysticum: Wer nicht sicher darin ist, ob Gott existiert, kann schwerlich sagen, dass er ihm vertraut. Da ich nicht weiß, ob es Gott gibt, kann sich die Vertrauensfrage doch so gar nicht stellen. Ich habe Gott nicht zur Verfügung. Falls Gott existiert, verfügt er über mich. Alles worüber ich verfüge, und auf das ich Vertrauen kann, ist mein Gottesbild. Der Existenz meines Gottesbildes bin ich mir absolut sicher, der vertraue ich mein Leben an, oder anders ausgedrückt: das ist mein kirchenferner Glaube. vor 5 Stunden schrieb corpusmysticum: Dein Problem scheint grundlegend zu sein, Begriffe nicht richtig zu verstehen. Da du jetzt von der inhaltlichen Sachebene auf die persönliche Ebene mit diesem ad hominem wechselst, sehe ich, dass du Belege zum Begriff Agnostizismus brauchst. Ich such dir da noch was aus meiner Bibliothek zusammen. 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
corpusmysticum Geschrieben 13. November 2023 Melden Share Geschrieben 13. November 2023 (bearbeitet) vor 28 Minuten schrieb Weihrauch: Irgendwann nach unserem Tod werden wir im Himmel, im Reich Gottes sein. Vorher schreibst Du, dass Du nicht weißt, ob Gott existiert. Wie kannst Du wissen, dass es ein Reich Gottes gibt, wenn Du nicht weißt, ob Gott existiert. Das ist widersprüchlich. Wenn Gott nicht existiert, gibt es kein Reich, keine Offenbarung, kein Wort Gottes und niemanden, in den Du Vertrauen haben kannst. bearbeitet 13. November 2023 von corpusmysticum Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
corpusmysticum Geschrieben 13. November 2023 Melden Share Geschrieben 13. November 2023 vor 34 Minuten schrieb Weihrauch: Ich such dir da noch was aus meiner Bibliothek zusammen. Nicht nötig. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Weihrauch Geschrieben 13. November 2023 Melden Share Geschrieben 13. November 2023 vor 13 Minuten schrieb corpusmysticum: Vorher schreibst Du, dass Du nicht weißt, ob Gott existiert. Wie kannst Du wissen, dass es ein Reich Gottes gibt, wenn Du nicht weißt, ob Gott existiert. Das ist widersprüchlich. Die Widersprüchlichkeit drückt sich für mich so aus: Ich kann sagen, dass ich nicht weiß, ob es Gott gibt, dass ich aber daran glaube, dass es ihn gibt. Seltsamerweise scheinst du von mir zu erwarten, dass ich quasi als "Glaubensbekenntnis" sagen müsste, dass ich wüsste, dass es Gott gibt, weil wenn ich es nicht täte, mein Glaube in Frage stünde. Aber gleichzeitig weichst du meiner wiederholten Nachfrage aus, ob du weißt, dass es Gott gibt. Du bringst das offensichtlich nicht über deine Lippen, obwohl es dir so wichtig zu sein scheint, es von mir zu hören. Ich mache davon schließlich nicht abhängig, ob du an Gott glaubst, oder nicht, ob du Christ bist oder nicht. Ich rede von dem, was ich glaube, du von dem, was du weißt, sagst aber nicht, dass du weißt, dass es Gott gibt. Was ist da los? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
corpusmysticum Geschrieben 13. November 2023 Melden Share Geschrieben 13. November 2023 (bearbeitet) Es gibt gar keinen Grund, jemandem zu vertrauen, von dem man nicht weiß, ob er existiert. Selbst wenn Du Glaube nicht christlich verstehst, sondern nur als ein Für-wahr-halten, wird es noch weniger einleuchtend: Du weißt nicht, dass Gott existiert, hälst aber für wahr, dass er existiert. Das ist Nonsens, denn Du scheinst unter Glaube ein „für möglich halten“ zu verstehen. Ein für möglich halten ist aber kein Glaube, sondern nur eine Spielart Deines Denkens. bearbeitet 13. November 2023 von corpusmysticum Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Weihrauch Geschrieben 13. November 2023 Melden Share Geschrieben 13. November 2023 Ich weiß, dass es Gott gibt, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich weiß, dass es den Heiligen Geist gibt, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen. Merkst was? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 13. November 2023 Melden Share Geschrieben 13. November 2023 vor 27 Minuten schrieb rorro: Nur bleibt von der Identität nur das kulturell-gewachsene übrig, wenn der Identitätsgeber nie existiert hat. Wem das reicht… In diesem Zusammenhang gibt es den Satz: Nicht der Jude hält den Schabbat sondern der Schabbat hält den Juden. Damit soll ausgedrückt werden, daß das jüdische Volk (dessen Religion sich in der Tat seit der Demogenese(? - gibt es das Wort?) bis zur endgültigen Verschriftlichung im mehrfach gewandelt und verändert hat) durch die Übung seiner Rituale und Traditionen (die auch keineswegs monolithisch sind) als Volksgemeinschaft erhalten hat. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
corpusmysticum Geschrieben 13. November 2023 Melden Share Geschrieben 13. November 2023 vor 7 Minuten schrieb Weihrauch: Ich weiß, dass es Gott gibt, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich weiß, dass es den Heiligen Geist gibt, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen. Merkst was? Ich merke, dass Du in einem Selbstwiderspruch steckst, den Du argumentativ nicht auflösen kannst. Ich wünsche Dir, dass Du Gott in Deinem Leben erkennst. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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