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Ist es heutzutage noch "okay", der katholischen Kirche beizutreten?


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vor einer Stunde schrieb Flo77:

Oder um es praktischer auszudrücken: es ist außerhalb eines Klosters (und im Grunde selbst dort) unmöglich, NICHT zu sündigen, weil weder die Welt noch der Mensch dafür geschaffen ist.

Tja, das hat sich die Kirche schlau ausgedacht, so kann sie besser mit ihrer Erlösung hausieren gehen.

Jesus sagt noch so simpel „geh und sündige ab jetzt nicht mehr“. In seiner Naivität hielt er das wohl für möglich. Er kannte halt den Katechismus noch nicht, der Kirche sei Dank wissen wir es heute besser als dieser einfältige Rabbi

 

Werner

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vor einer Stunde schrieb KevinF:

 

Im protestantischen Bereich gibt es dafür das Konzept "simul iustus et peccator", also zugleich Gerechtfertigter und Sünde.

 

Würde das das Problem nicht lösen?

 

Oder wieder zu theoretisch?

Gerechtfertigter und Sünder

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vor 23 Minuten schrieb Werner001:

Jesus sagt noch so simpel „geh und sündige ab jetzt nicht mehr“.

 

Ist das wirklich so "simpel"? Ich habe gerade diese Stelle immer als sehr herausfordern verstanden. Natürlich kann hier Jesu Autorität voll zum Zuge kommen. Als Urheber und zugleich Vollender des Gesetzes kann er die Schuld der Ehebrecherin vergeben und sie zugleich von den Folgen (der Steinigung) der Übertretung bewahren. Aber dann gibt er ihr diesen Satz mit auf den Weg: sündige fortan nicht mehr.

 

Das könnte man so übersetzen: Gott will den Untergang des Sünders nicht, auch nicht dessen ganz körperlich gedachten Untergang, daher ist er zur Vergebung bereit. Aber er erwartet auch etwas, das gerade bei dieser Perikope oft hinten runter fällt: das Ablassen von der Sünde. 

 

Ich weiß schon wie Du simpel gemeint hast (Jesu oberflächlich betrachtet schlichten Worte gegenüber der Unmenge an Traktaten und Kanones der Kirche), aber ich fand das immer auch herausfordernd. Wer von uns eine Sünde hat, die er durch zu lange Gewöhnung lieb gewonnen hat, der weiß, wie schwer dieses "sündige nicht mehr" in der Praxis ist. 

bearbeitet von Studiosus
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vor einer Stunde schrieb Werner001:

Jesus sagt noch so simpel „geh und sündige ab jetzt nicht mehr“. In seiner Naivität hielt er das wohl für möglich. Er kannte halt den Katechismus noch nicht, der Kirche sei Dank wissen wir es heute besser als dieser einfältige Rabbi

Damit machst Du aber ja noch ein anderes Fass auf.

 

Als der Rabbi meinte "sündige nicht mehr", meinte damit sehr konkret, daß man nicht weiter gegen das Ritualgesetz verstoßen sollte. Was aber ja Paulus schon nicht mehr interessiert hat, da er ja eben dieses Ritualgesetz für erledigt betrachtet hat. Was der Christus unter Sünde versteht, weiß die Kirche allein und das Lehramt weiß es besser.

 

Gibt es eine einzige Stelle im NT in dem Jesus den Begriff der Sünde im Bezug auf einen Nichtjuden verwendet???

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vor 42 Minuten schrieb Flo77:

Was meinst Du mit Gesetz?

Das was sich die Kirche ausgedacht hat

 

Werner

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vor 1 Stunde schrieb Flo77:

Als der Rabbi meinte "sündige nicht mehr", meinte damit sehr konkret, daß man nicht weiter gegen das Ritualgesetz verstoßen sollte.

Meinte er nicht konkret, dass sie nicht mehr fremdgehen soll?

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vor 2 Stunden schrieb Flo77:

Was meinst Du mit Gesetz?

 

vor 1 Stunde schrieb Werner001:

Das was sich die Kirche ausgedacht hat

 

Werner

 

In diesem Fall, der Perikope mit der Ehebrecherin, das am Sinai gegebene, mosaische Gesetz. 

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vor 4 Minuten schrieb Studiosus:

 

 

In diesem Fall, der Perikope mit der Ehebrecherin, das am Sinai gegebene, mosaische Gesetz. 

Ach? Gilt das jetzt doch noch?

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Ich fand die ersten Beiträge nach @Aleachim's Beitrag sehr inspirierend. Dank an die Schreiber. Insbesondere die Differenzierung zwischen Volkskatholizismus und Überzeugungskatholizismus finde ich sehr hilfreich.

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vor 12 Minuten schrieb SteRo:

Insbesondere die Differenzierung zwischen Volkskatholizismus und Überzeugungskatholizismus finde ich sehr hilfreich.

Wobei ich gerne noch den Glaubenskatholizismus hinzufügen würde ... aber, liebe Katholiken, das ist nur so eine Marotte eines Aussenstehenden wie mir, der zwischen einem  übernatürlichen Glauben und der natürlichen Verstandesüberzeugung kategorisch unterscheidet.

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vor 1 Stunde schrieb Flo77:

Ach? Gilt das jetzt doch noch?

 

Es gilt das, was Jesus zum Gesetz erklärt hat. Unzucht war mit dabei.

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vor 2 Stunden schrieb Flo77:

Ach? Gilt das jetzt doch noch?

 

Ich habe jetzt nur in der Erzählzeit der Perikope gesprochen. Da galt das ja ganz offensichtlich noch, sonst hätten sich die Menschen in der Erzählung nicht zur Steinigung angeschickt.

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vor 44 Minuten schrieb Studiosus:

 

Ich habe jetzt nur in der Erzählzeit der Perikope gesprochen. Da galt das ja ganz offensichtlich noch, sonst hätten sich die Menschen in der Erzählung nicht zur Steinigung angeschickt.

Relativierung.

 

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vor 23 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Wenn du nicht spätestens jetzt merkst, wie sehr du und einige andere aus der Zeit gefallen sind, dann merkst du es wohl nie mehr. Eure Religion ist tot in dem Sinne, daß sie keine neuen, originellen Gedanken mehr hervorbringt.

 

Das ist interessant, der Gedanke "aus der Zeit gefallen zu sein", weil Gott den Menschen nach seinem Blld geschaffen hat und Gott ewig, d.h. zeitlos ist.

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vor 2 Minuten schrieb SteRo:

Das ist interessant, der Gedanke "aus der Zeit gefallen zu sein", weil Gott den Menschen nach seinem Blld geschaffen hat und Gott ewig, d.h. zeitlos ist.

 

Deine Vorstellung von einem "Gott" ist, daß er "zeitlos" sei, wobei du weder weißt, was das eine, noch was das andere ist. Insofern hast du schon recht, es ist ein interessanter Einwand, aber mehr auch nicht. ;)

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Ich seh das immer mit einer Prise Humor. Über den Menschen ließe sich sagen: "Und schlägt der A**** auch Falten, wir bleiben doch die Alten". 

 

Das ist menschliche Rede, die natürlich in dieser Form auf Gott nicht anwendbar ist. Gott ist selbst ungeschaffen und zeitlos, obwohl es ihm bisweilen gefällt, in die Zeit, d. h. unsere Zeit einzutreten.

 

Und ich muss bei dieser Diskussion auch immer an ein altes Gemälde von William Blake denken. Mit deutschem Titel "Der Alte der Tage". Da wird eine Figur inszeniert, die wohl Gott sein soll und ihn als Baumeister des Universums am Rande der kosmischen Schöpfung zeigt.* Standesgemäß mit langem weissen Haar und Rauschebart. Dieses Bild hat auch im Christentum nachgewirkt, wenn es auch theologisch etwas schwierig ist. 

 

 

*Der masonische Einschlag dieses Bildes ist unverkennbar, Blake selber war seinerseits auch Freimaurer. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 18 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Deine Vorstellung von einem "Gott" ist, daß er "zeitlos" sei, wobei du weder weißt, was das eine, noch was das andere ist. Insofern hast du schon recht, es ist ein interessanter Einwand, aber mehr auch nicht. ;)

 

Viel wesentlicher scheint mir, dass wir nach der Zeitlosigkeit, d. h. der Ewigkeit potentiell geschaffen sind.

 

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Menschen sind halt stammesbildende und geschichtenerzählende Primaten. Der eine Stamm erzählt halt diese, der andere jene Geschichten. 

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vor 2 Minuten schrieb SteRo:

Viel wesentlicher scheint mir, dass wir nach der Zeitlosigkeit, d. h. der Ewigkeit potentiell geschaffen sind.

 

Alles einfach nur Worte, Begriffe, ohne das jemand wüßte, was damit begriffen werden könnte. Die Buddhisten sagen daher auch zu Recht: kein Verlaß auf Worte!

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Der Buddhismus ist sowieso eine kuriose Erscheinung. Eigentlich eine atheistische Religion oder besser eine Art Weisheitslehre, baut er trotzdem Tempel wie die Gläubigen der alten Tage und verehrt Statuen wie die Heiden. 

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vor 23 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Alles einfach nur Worte, Begriffe, ohne das jemand wüßte, was damit begriffen werden könnte. Die Buddhisten sagen daher auch zu Recht: kein Verlaß auf Worte!

"nur Worte, Begriffe, ohne das jemand wüßte, was damit begriffen werden könnte" ... eine Aussage, die auf Epistemologie gegründet sein müsste. Ist sie aber nicht, also ist ihr keine Aufmerksamkeit zu würdigen.

 

vor 23 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Die Buddhisten sagen daher auch zu Recht: kein Verlaß auf Worte!

Heiden sind kein Bezugspunkt für Gottgläubige. Aber für Atheisten sind Heiden oft Bezugspunkt.

 

 

 

 

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vor 6 Stunden schrieb Marcellinus:
vor 6 Stunden schrieb SteRo:

Viel wesentlicher scheint mir, dass wir nach der Zeitlosigkeit, d. h. der Ewigkeit potentiell geschaffen sind.

 

Alles einfach nur Worte, Begriffe, ohne das jemand wüßte, was damit begriffen werden könnte. Die Buddhisten sagen daher auch zu Recht: kein Verlaß auf Worte!

Oder kurz: Nüscht wie leere Phrasen...

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On 6/9/2024 at 12:34 AM, Marcellinus said:

Eure Religion ist tot in dem Sinne, daß sie keine neuen, originellen Gedanken mehr hervorbringt.

Mit den neuen und originiellen Gedanken ist das ja auch so ne Sache.

 

Stell Dir vor Du präsentierst Deine Ideen auf nem Windows Kongress und aus dem Publikum ruft reiner "Ey Alter geh Linux".

 

Kein Wunder dass es da gewisse Bedenken gibt.

 

* - Hmmmmm, vielleicht ist Windows nicht katholisch genug, hätte ich Nintendo nehmen sollen?

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