MartinO Geschrieben 27. Oktober 2023 Melden Share Geschrieben 27. Oktober 2023 vor 2 Stunden schrieb bw83: Dann verstehe ich erst recht nicht, warum du auf sowas hoffst oder mindestens abzielst. Du weißt also, dass es keinen ausreichenden Organisationsgrad gibt, aber Gespräche sollen das Mittel der Wahl sein? Ich verstehe das nicht wirklich. Ich spreche nicht von "dem Mittel", denn ich sehe nicht, dass es das einzig wahre Mittel geben kann. (Sofern man nicht deutliche Änderungen der Artikel 3 und 4 des Grundgesetzes im Sinne eines kompletten Verbots aller islamischen Gruppen und Aktivitäten für das richtige Mittel hält). Wenn man an der Religionsfreiheit grundsätzlich festhalten will, gibt es m.E. nur die Möglichkeit, diejenigen einzubinden, die bereit sind, sich an die Spielregeln zu halten und konsequent gegen die anderen vorzugehen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
phyllis Geschrieben 27. Oktober 2023 Melden Share Geschrieben 27. Oktober 2023 und der deutsche Rentner geht mit Messern auf harmlose Spanier los, mit Gebrüll der biodeutschen Werte. Schlage vor diesen Schwachsinn einfach zu ignorieren. Schade um den Strang der nichmal allzuschlecht begonnen hat. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Weihrauch Geschrieben 27. Oktober 2023 Melden Share Geschrieben 27. Oktober 2023 vor 5 Minuten schrieb bw83: Vllt. schaust du mal im Duden unter "Werte" nach sowie unter "Gesetze". Nicht das ich das bräuchte, aber ich mache das dir zu liebe. Ich habe aber gerade nur ein anderes Lexikon zur Hand, wenn du Wikipedia nicht magst: Die Brockhaus Enzyklopädie Digital, Gütersloh/München 2013. Zitat Wert, zwischen Menschen bestehendes Übereinkommen über das ihnen Zu- beziehungsweise Abträgliche. Durch Schätzung und Abwägung (Bewertung) von Dingen, Sachverhalten, Denken und Handeln entstanden, ordnen die Werte diese in Bezug auf den Menschen. Die breite Skala faktischer Bewertungen und theoretischer Bewertungsmöglichkeiten stellt das Wertesystem einer Gesellschaft dar. Aus dem Wertesystem ergeben sich Orientierungs- und Handlungsmaßstäbe, Normen, die wiederum zur Grundlage von Bewertungen dienen. Hinsichtlich einer Typisierung der Werte können als wichtigste Formen die relativen von absoluten sowie die subjektiven von objektiven Werten abgehoben werden. Allerdings liegt beiden Formen bereits eine bestimmte Interpretation des Wesens von Werten zugrunde. »Relativ« ist ein Wert z. B. als »Mittel zum Zweck« (instrumenteller Wert). »Hypothetisch« ist er als Folgerung aus einer Voraussetzung. Als »funktional« bezeichnet man ihn, wenn er für den Zustand eines Systems förderlich ist. Inhaltlich können die Werte nach einer Vielzahl verschiedener Erscheinungsformen auseinander gehalten werden. Dies sind z. B. wirtschaftliche, politische, religiöse, historische, soziale, ästhetische, ethische, praktische, theoretische sowie mathematische (z. B. Wahrheitswerte) und physikalische Werte (Größe), je nachdem, welchem Lebensgebiet ein Wertaspekt zugeordnet wird. Zitat Gesetz [althochdeutsch gisezzida, eigentlich »Festsetzung«, zu setzen], allgemein: Terminus u. a. der Philosophie, der Mathematik und Logik, der Erfahrungswissenschaften. Gesetze sind, dem weiten Bedeutungsfeld des Begriffs entsprechend, einerseits Ausdruck regelhafter Zusammenhänge zwischen Phänomenen aller Art in Natur, Wissenschaft und Gesellschaft und werden als solche sprachlich und häufig auch - v. a. bezogen auf mathematische und physikalische Zusammenhänge - in Form von Gleichungen dargestellt. Andererseits werden sie, v. a. in der Ethik, im Recht und in der Theologie, im normativen Sinne als verbindliche Verhaltensvorschrift oder sittliche Ordnung (als Prinzip, Regel, Vorschrift u. a.) formuliert. Zu unterscheiden sind Denkgesetze und Naturgesetze. Denkgesetze beschreiben die allgemeinsten Verfahrensweisen des Denkens bei der Bildung von Begriffen, Urteilen und Schlüssen, oder sie drücken Folgerungen aus, die sich durch Anwendungen der logischen Gesetze ergeben. Die sich auf die reale Welt beziehenden Naturgesetze erhält man durch generalisierende Induktion aus Einzelfällen. - Von den Seinsgesetzen, den Regeln, wie etwas notwendig ist oder geschieht, werden die normativen Gesetze (Sollensgesetze) unterschieden. Zu diesen zählen die Rechtsgesetze und die moralischen Gesetze. In beiden wird eine Norm für menschliches Verhalten formuliert, zu deren Einhaltung die Menschen verpflichtet sind. Rechtsgesetze sind von der zuständigen Autorität mit Erzwingbarkeit ausgestattete Normen; ihr Gegenstand kann daher nur das äußere Verhalten sein, da nur dieses einem Zwang zugänglich ist. Moralische Gesetze dagegen sind durch Traditionen herausgebildete oder in der Ethik bestimmte Normen und beziehen sich auch auf die innere Einstellung des Handelnden. Werte haben was mit Ethik zu tun (WAS ist das Gute?), Gesetze mit Moral d.h. WIE verhält man sich, um das WAS im Alltag zu verwirklichen. Hätte ich dir auch freihändig sagen können. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 27. Oktober 2023 Melden Share Geschrieben 27. Oktober 2023 vor 37 Minuten schrieb Moriz: Dem Vernehmen nach gibt es auf Mallorca durchaus 'deutsche' Rentnerviertel, die von den Spaniern nicht nur unkritisch gesehen werden. Diese Viertel dürften aber vorallem unter dem Aspekt der Gentrifizierung kritisch gesehen werden. Auch eine Form der Verdtängung, aber völlig anderes Prinzip. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Weihrauch Geschrieben 27. Oktober 2023 Melden Share Geschrieben 27. Oktober 2023 Dann halt in Chile die Colonia Dignidad. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Weihrauch Geschrieben 27. Oktober 2023 Melden Share Geschrieben 27. Oktober 2023 (bearbeitet) vor 47 Minuten schrieb phyllis: und der deutsche Rentner geht mit Messern auf harmlose Spanier los, mit Gebrüll der biodeutschen Werte. Schlage vor diesen Schwachsinn einfach zu ignorieren. Schade um den Strang der nichmal allzuschlecht begonnen hat. Ein Plädoye nicht nur für die eigene Ignoranz, sondern eines für alle anderen hier? Du weißt wie man das nennt? Mach dich doch bitte nicht wieder schlechter als du bist. Obwohl, obwohl ... Member Title: toxisches Sumpfhuhn ... könnte es vielleicht sein, dass da vielleicht was Wahres dran ist? Ach was. Ich weigere mich, das zu glauben. bearbeitet 27. Oktober 2023 von Weihrauch Member Title zum ersten Mal wahrgenommen. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Weihrauch Geschrieben 27. Oktober 2023 Melden Share Geschrieben 27. Oktober 2023 (bearbeitet) @phyllis Am 26. September 1980 war ich weit genug vom Haupteingang entfernt, aber nah genug um durch Blut und über Menschenteile latschen zu müssen um da weg zu kommen. Ich liebe die Stadt in der ich geboren bin, meine Heimat Bayern und weil ich da lebte und arbeitete, sah und roch ich die tragischen Folgen der übertriebenen Heimatliebe und des falsch verstandenen Patriotismus, verquickt mit den politischen Interessen des Herrn Gundolf Köhler. Natürlich ist er nicht so ganz von alleine auf die Idee gekommen, dort eine Bombe zu platzieren, um eine Bundestagswahl dadurch zu beeinflussen, dass er Ängste in der Bevölkerung schürte. Er hat bestimmt eine Menge von Aussagen anderer in seinem Leben gehört, die nach ähnlichen Mustern argumentiert haben, wie ich sie zur Zeit ständig hier in Deutschland hören muss, um Parteien bei Wahlen durch das verbale schüren von Ängsten und durch ausländerfeindliche Polemik in den Wahlergebnissen nach vorne zu bringen. Vielleicht verstehst du meine Motivation und meinen Standpunkt jetzt ein wenig besser. Oktoberfestattentat bearbeitet 27. Oktober 2023 von Weihrauch 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Weihrauch Geschrieben 27. Oktober 2023 Melden Share Geschrieben 27. Oktober 2023 Jetzt kommen diese Bilder wieder hoch. Ich war total verwirrt, verängstigt, wollte helfen, wusste nicht wo ich hintreten sollte, hörte die Schreie der Schwerverlezten und dazu dieser angenehme Geruch von Gegrilltem, der Assoziationen von Grillabenden mit Freunden in mir hervorrief und gar nicht zu der Situation passen wollte. Aber was ich da roch war durch die Explosion verbranntes Menschenfleisch. Ich war nicht in der Lage Erste Hilfe zu leisten, so sehr ich das auch wollte. Das einzige was ich tun konnte, war mich daran zu beteiligen, über den Taxifunk einen dieser Aufträge anzunehmen, mit denen möglichst viele Ärzte aus der Umgebung so schnell wie möglich zum Ort des Attentates gekarrt wurden. Ich war und bin nicht traumatisiert, aber sensibilisiert, was diese Thematik angeht. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Thofrock Geschrieben 27. Oktober 2023 Melden Share Geschrieben 27. Oktober 2023 vor 4 Stunden schrieb bw83: Diese sind natürlich mit Nord-Neukölln und Co. absolut vergleichbar. Der deutsche Rentner verachtet schließlich Frauenrechte, den spanischen Staat und nicht zuletzt Israel, weswegen wir kürzlich mit Berichten über Anti-Israel-Demos von deutschen Mallorca-Rentnern überschwemmt wurden. Die deutschen Rentner die Frauenrechte verachten, und vor allem die von Kindern, sind eigentlich mehr in Thailand unterwegs. Spanien kannst du vergessen. Da mussten sie ja sogar den Hanebuth freisprechen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Weihrauch Geschrieben 28. Oktober 2023 Melden Share Geschrieben 28. Oktober 2023 Also ich habe weder was von Rentnern noch von Spanien geschrieben. Bei Hanebuth und in Thailand bei der Kinderprostitution die sich Deutsche dort straffrei gegönnt haben, spielen religiöse Motive vermutlich auch keine Rolle. Ich dachte eher an den Kindesmissbrauch von und unter den Augen von Deutschen in der Vollmacht des Heiligen Geistes in deutschen Missionswerken im Ausland. Da gibt es viele bekannte Beispiele. Selber googeln. Das als Analogie zu Imamen in Deutschland die Straftaten mehr oder weniger unterstützt haben. Im einen Fall muss niemand vor dem Christentum und allen Christen Angst haben, im anderen Fall muss niemand vor dem Islam und allen Moslems Angst haben. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 28. Oktober 2023 Melden Share Geschrieben 28. Oktober 2023 vor 22 Stunden schrieb phyllis: und der deutsche Rentner geht mit Messern auf harmlose Spanier los, mit Gebrüll der biodeutschen Werte. Schlage vor diesen Schwachsinn einfach zu ignorieren. Schade um den Strang der nichmal allzuschlecht begonnen hat. Ganz schwacher Vergleich! Ich bin mir sicher, wer in arabischen Ländern mit Messern auf Andersgläubige losgeht wird genau so verurteilt wie hier. Vermutlich sogar härter. Der Vergleichspunkt ist ein anderer, tieferer: So wie die deutschen Rentner auf Mallorca deutsches Leben unter spanischer Sonne wollen, so wollen die Araber in Berlin arabisches Leben mit deutschem Wirtschaftswunder. Und keiner von ihnen kommt auf die Idee, daß das irgendwie ein Problem sein könnte. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 28. Oktober 2023 Melden Share Geschrieben 28. Oktober 2023 vor 3 Minuten schrieb Moriz: Und keiner von ihnen kommt auf die Idee, daß das irgendwie ein Problem sein könnte. Bei Deutschen Urlaubern ein altes Problem, aber wenigstens zahlen sie in der Regel selbst... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 28. Oktober 2023 Melden Share Geschrieben 28. Oktober 2023 vor 2 Minuten schrieb Flo77: Bei Deutschen Urlaubern ein altes Problem, aber wenigstens zahlen sie in der Regel selbst... Die Illegalen würden ja gerne. Die sind ja nicht hergekommen, um sich ins gemachte Nest zu setzen. Die waren allermeist durchaus leistungsbereit. Nur: Zum einen lässt man sie hier nicht, zum anderen braucht die Wirtschaft sie hier nicht. Jedenfalls nicht so, wie sie sind. Eine Bekannte ist mit einem afrikanischen Schneider verheiratet. Er hatte versucht, sich hier selbständig zu machen, arbeitet jetzt aber in irgendeiner Fabrik. Schneider werden hier halt selten benötigt und afrikanische Schneider, die auf wunderschöne afrikanische Kleidung spezialisiert sind noch seltener. Die könnten allenfalls die eigene Community versorgen - aber dafür müssen sie nicht nach Europa kommen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
bw83 Geschrieben 28. Oktober 2023 Melden Share Geschrieben 28. Oktober 2023 (bearbeitet) vor 46 Minuten schrieb Moriz: Ganz schwacher Vergleich! Ich bin mir sicher, wer in arabischen Ländern mit Messern auf Andersgläubige losgeht wird genau so verurteilt wie hier. Vermutlich sogar härter. Der Vergleichspunkt ist ein anderer, tieferer: So wie die deutschen Rentner auf Mallorca deutsches Leben unter spanischer Sonne wollen, so wollen die Araber in Berlin arabisches Leben mit deutschem Wirtschaftswunder. Und keiner von ihnen kommt auf die Idee, daß das irgendwie ein Problem sein könnte. Das wäre auch dann Problem, wenn nicht die kritische Masse erreicht worden wäre. bearbeitet 28. Oktober 2023 von bw83 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Thofrock Geschrieben 28. Oktober 2023 Melden Share Geschrieben 28. Oktober 2023 Wenn, dann bitte ganz lesen. Wer sich weiter vorne bestätigt fühlt, wird in der Mitte ein paar Überraschungen erleben: https://www.gmx.net/magazine/politik/stephan-anpalagan-deutsche-debatte-migration-verlogen-38810040 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Alfons Geschrieben 28. Oktober 2023 Melden Share Geschrieben 28. Oktober 2023 vor 22 Minuten schrieb Thofrock: Wenn, dann bitte ganz lesen. Wer sich weiter vorne bestätigt fühlt, wird in der Mitte ein paar Überraschungen erleben: https://www.gmx.net/magazine/politik/stephan-anpalagan-deutsche-debatte-migration-verlogen-38810040 Kluger Mann. Danke für den Link. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. rince Geschrieben 29. Oktober 2023 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 29. Oktober 2023 Daraus: "Während einerseits eine Obergrenze für Geflüchtete von 200.000 gefordert wird, brauchen wir eigentlich jedes Jahr 400.000 zugewanderte Arbeitskräfte. Das passt nicht zusammen. Deutschland ist eines der unattraktivsten westlichen Länder für qualifizierte Ausländer." Was haben dringend benötigte qualifizierte ausländische Arbeitskräfte mit integrationsunwilligen Armutsflüchtlungen zu tun? 3 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 29. Oktober 2023 Melden Share Geschrieben 29. Oktober 2023 (bearbeitet) vor 10 Stunden schrieb Alfons: Kluger Mann. Danke für den Link. Sorry, aber der Inhalt des Links ist undifferenzierter Schwachsinn. (Hätte ich mir eigentlich denken können, ich weiß ja, wer ihn eingestellt hat. Aber dein Lob hat mich veranlasst, doch mal reinzuschauen.) Israle und Juden in Deutschland sind zwei verschiedene Paar Schuhe, und daß das Aiwanger-Flugblatt abartig aber deswegen noch lange nicht antisemitisch war, darüber waren wir uns hier weitgehend einig. Weiter zu lesen lohnte sich dann wirklich nicht. bearbeitet 29. Oktober 2023 von Moriz 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 29. Oktober 2023 Melden Share Geschrieben 29. Oktober 2023 1 hour ago, rince said: Daraus: "Während einerseits eine Obergrenze für Geflüchtete von 200.000 gefordert wird, brauchen wir eigentlich jedes Jahr 400.000 zugewanderte Arbeitskräfte. Das passt nicht zusammen. Deutschland ist eines der unattraktivsten westlichen Länder für qualifizierte Ausländer." Was haben dringend benötigte qualifizierte ausländische Arbeitskräfte mit integrationsunwilligen Armutsflüchtlungen zu tun? Das ist ja gerade der Punkt, an dem die gesellschaftliche Debatte zur Migration scheitert, und zwar fast aus jeglicher denkbarer Position. Niemand möchte nämlich die komplette Situation zur Kenntnis nehmen, auch Herr Anpalagan nicht. 200.000 Geflüchtete adressieren nun mal nicht das Problem von theoretisch 400.000 Arbeitskräften. Ein Land oder Individuen sind keine beliebig programmierbare Maschinen. Deutschland ist nun mal kein traditionelles Einwandererland, und es wird vermutlich noch Jahrzehnte (oder länger) dauern, bis es annähernd die mentalen, ideologischen, wirtschaftlichen und administrativen Verhältnisse aufweist, die es für eine von Massenmigration geprägte Gesellschaft braucht. Wenn es überhaupt je klappt, weil selbst die geografischen Verhältnisse nicht stimmen. Canada hat z.B. im Zeitraum von 2016 bis 2021 die Rekordzuwanderung von 1,3 Mio. Zuwanderern bewältigt. In Deutschland waren es gut 4 Mio in den letzten zehn Jahren. Zwar ist die deutsche Bevölkerung auch erheblich größer (mehr als doppelt so groß), aber Canada ist eben über 2 Jahrhunderte als Siedlerkolonie gewachsen und flächenmäßig der zweitgrößte Staat des Planeten mit entsprechenden Strukturen. Zudem ist der Primärsektor überproportional groß, absorbiert also tendenziell große Mengen an „unskilled labour“ für Landwirtschaft und Rohstoffgewinnung. In Deutschland können nun mal nicht Unmassen an Menschen auf (Öl)Feldern oder in Bergwerken gutes Geld verdienen. Zudem existiert hierzulande noch die Sprachbarriere, Deutsch ist keine Weltsprache, sondern v.a. schwierig. Dennoch ist Canada kein Flüchtlingsparadies, sondern betreibt ein ausgeklügeltes Zuwanderermanagement, und nimmt Flüchtlinge v.a. geregelt über Resettlement-Programme auf. Der Anteil an refugees ist im Vergleich zu Deutschland gering, hierzulande dominierend. Die drei Hauptquellländer sind, (nach aktuell der Ukraine, die noch on top geht) muslimisch (Syrien, Afghanistan, Türkei), in Canada gibt es in den Top 10-Quellländern für Migranten gerade mal eine Nation mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit. Wenn man also auch nur halbwegs ernsthaft über Deutschlands Migrationskrise sprechen wollte, müsste man diese Faktoren berücksichtigen - und tatsächlich entsprechend regulieren und reformieren. Unter den Bedingungen der weitgehend unregulierten „gate crashing“-Migration ist das jedoch unmöglich, entsprechend konfliktbeladen ist die Debatte. Herr Anpalagan schreibt zwar viel kluges, gerade auch mit Rückblick auf die 90er Jahre, aber insgesamt ist seine Sichtweise auf die deutsche Situation fast noch naiv, weil er letztlich auch wieder die Komplexität von Gesellschaft, Zahlen, Geschichte und Mentalitäten ausblendet. Unser Problem bleibt weiter, dass die Extrempositionen diese Debatte hierzulande dominieren, diese sind rein quantitativ: Die Gesinnungsethiker arbeiten dauerhaft im „Flüchtlingslagermodus“ - einfach ohne Rücksicht auf die Lage vollstopfen, wird schon „irgendwie“ gutgehen. Jedes „plus“ ist ein Erfolg. Die „Abschottungsfantasten“ sehen hingegen jedes „minus“ als Erfolg - sie könnten aktuell mal bei Frau Meloni hospitieren, um ihren Realitätssinn zu justieren. Für alle diejenigen, die tatsächlich auf eine gelingende und gesellschaftlich etc konstruktive Zuwanderung hoffen, sollten hingegen die Alarmglocken klingeln, weil wir meiner Meinung nach gerade sowohl ein Scheitern der Integration als auch eine Eskalation der Konflikte beobachten können. Statt zu jubeln, dass die Wanne überläuft oder gleich nach der Abrissbirne zu rufen, bräuchte es dringend Konzepte und einen genialen Klempner. 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 29. Oktober 2023 Melden Share Geschrieben 29. Oktober 2023 Knapp ein Jahrzent nach der Migrations-Katastrophe von 2015 ist man froh, dass etwas mehr als 50% der Migranten inzwischen einer bezahlten Arbeit nachgehen und nicht mehr dem Steuerzahler auf der Tasche liegen. Eine Vielzahl davon aber wohl Anstellungen unterhalb ihrer Möglichkeiten. Wie das als erfolgreiches Modell für dringrnd benötigte qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland verkauft werden soll, weiss ich beim besten Willen auch nicht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 29. Oktober 2023 Melden Share Geschrieben 29. Oktober 2023 vor 3 Stunden schrieb rince: Daraus: "Während einerseits eine Obergrenze für Geflüchtete von 200.000 gefordert wird, brauchen wir eigentlich jedes Jahr 400.000 zugewanderte Arbeitskräfte. Das passt nicht zusammen. Deutschland ist eines der unattraktivsten westlichen Länder für qualifizierte Ausländer." Was haben dringend benötigte qualifizierte ausländische Arbeitskräfte mit integrationsunwilligen Armutsflüchtlungen zu tun? Deutschland ist eines der unattraktivsten westlichen Länder für qualifizierte Ausländer. Und eines der attraktivsten für unqualifizierte Armutsflüchtlinge. Da liegt der Hund begraben. Werner 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinO Geschrieben 29. Oktober 2023 Melden Share Geschrieben 29. Oktober 2023 vor 2 Stunden schrieb Werner001: Deutschland ist eines der unattraktivsten westlichen Länder für qualifizierte Ausländer. Und eines der attraktivsten für unqualifizierte Armutsflüchtlinge. Da liegt der Hund begraben. Werner Es hat verständlicherweise kein qualifizierter Ausländer Lust, für die ganze Welt Steuern zu zahlen und am Ende weniger Realeinkommen zu haben als in seinem Heimatland. Deutsche kennen es nicht anders und bekommen schließlich von der ÖR-Propaganda ständig eingetrichtert, wie gut es ihnen doch geht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 29. Oktober 2023 Melden Share Geschrieben 29. Oktober 2023 vor 2 Stunden schrieb Shubashi: Deutschland ist nun mal kein traditionelles Einwandererland Das wird immer behauptet und es war immer schon falsch. Die Bundesrepublik war immer schon ein Einwanderungsland, angefangen mit der Aufnahme von 10 Millionen(!) Ostvertreibener. Dann kamen die türkischen Arbeitskräfte, die vietnamesischen Boat-People, irgendwann die russischen Juden, (nicht nur) nach der Osterweiterung viele Polen und jetzt die Urkainer. Probleme gab es immer und irgendwie sind wir da auch immer durchgekommen. Dennoch wäre es endlich, endlich mal an der Zeit, diese Realität wahrzunehmen und sie aktiv zu gestalten und nicht nur zu reagieren. Was Kanada angeht: Kanada hat genau ein (1!) Nachbarland, welches selbst eher Ziel als Quelle von Einwanderung ist. Daß die keine Probleme mit dem ungeregelten Zuzug von Flüchtlingen über die Landesgrenzen haben wundert mich jetzt nicht. Und an Flughäfen sind sie recht restriktiv. Hier wurde irgendwann mal berichtet, daß sie Abschiebeknäste direkt im Transitbereich der internationalen Flughäfen haben (eigentlich das einzige realistische Einfallstor für illegale Einwanderer). Und daß dort die Aurenthaltsdauer im Durchschnitt 28 Tage beträgt. Und der Ausnahmefall, wo jemand versucht hat, mit dem Pass seines eingewanderten Bruders einzureisen, der dort seit Jahren haust, weil sein Heimatland ihn auch nicht zurück haben will. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 29. Oktober 2023 Melden Share Geschrieben 29. Oktober 2023 vor 2 Stunden schrieb rince: Knapp ein Jahrzent nach der Migrations-Katastrophe von 2015 ist man froh, dass etwas mehr als 50% der Migranten inzwischen einer bezahlten Arbeit nachgehen und nicht mehr dem Steuerzahler auf der Tasche liegen. Auch in Deutschland liegt die Quote der Erwerbstätigen nicht weit von 50% weg, Zahlen alleine sagen wenig (und eignen sich gut zum Lügen). Wenn man aber bedenkt, daß ein Großteil der eingefallenen Syrer junge, arbeitsfähige Männer sind, also keine Kinder, keine Alten (und wenige Mütter), dann muß man diese Zahl ganz anders bewerten. vor 2 Stunden schrieb rince: Eine Vielzahl davon aber wohl Anstellungen unterhalb ihrer Möglichkeiten. Was verschiedene Ursachem hat und hochproblematisch ist. Die Leute, die gekommen sind, träumen vom schnellen Geld, die haben keinen Bock auf die finanzielle Durststrecke einer Berufsausbildung weil sie nicht sehen (wollen), daß diese für ein sicheres und dauerhaft höheres Einkommen unverzichtbar ist (sie kennen es vermutlich aus ihrer Heimat auch nicht). Und das, was sie aus ihrer Heimat an Ausbildung mitbringen wir hier nicht anerkannt - in der Regel zu Recht. Bleiben noch mögliche Berufserfahrungen. Aber was sind die wirklch wert? Ich vermag das echt nicht einzuschätzen, kann mir aber vorstellen, daß manches 'learning by doing' in kleinen Hinterhofbetrieben sogar eher kontraproduktiv sein kann für die hier geforderten Qualifikationen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 29. Oktober 2023 Melden Share Geschrieben 29. Oktober 2023 (bearbeitet) 24 minutes ago, Moriz said: 24 minutes ago, Moriz said: Das wird immer behauptet und es war immer schon falsch. Die Bundesrepublik war immer schon ein Einwanderungsland, angefangen mit der Aufnahme von 10 Millionen(!) Ostvertreibener. Dann kamen die türkischen Arbeitskräfte, die vietnamesischen Boat-People, irgendwann die russischen Juden, (nicht nur) nach der Osterweiterung viele Polen und jetzt die Urkainer. Probleme gab es immer und irgendwie sind wir da auch immer durchgekommen. Dennoch wäre es endlich, endlich mal an der Zeit, diese Realität wahrzunehmen und sie aktiv zu gestalten und nicht nur zu reagieren. Was Kanada angeht: Kanada hat genau ein (1!) Nachbarland, welches selbst eher Ziel als Quelle von Einwanderung ist. Daß die keine Probleme mit dem ungeregelten Zuzug von Flüchtlingen über die Landesgrenzen haben wundert mich jetzt nicht. Und an Flughäfen sind sie recht restriktiv. Hier wurde irgendwann mal berichtet, daß sie Abschiebeknäste direkt im Transitbereich der internationalen Flughäfen haben (eigentlich das einzige realistische Einfallstor für illegale Einwanderer). Und daß dort die Aurenthaltsdauer im Durchschnitt 28 Tage beträgt. Und der Ausnahmefall, wo jemand versucht hat, mit dem Pass seines eingewanderten Bruders einzureisen, der dort seit Jahren haust, weil sein Heimatland ihn auch nicht zurück haben will. Wenn wir das Thema jetzt komplett hier diskutieren, führe ich den Thread off topic, was schade wäre. Meine These wäre, dass zu einem „traditionellen“ Einwanderungsland halt mehr gehört, als das zu verschiedenen Zeiten Menschen aus vers. Gründen hier auftauchen. Die Zäsur, die Ende des Kalten Krieges und Wiedervereinigung dabei darstellen, fehlt dabei noch. Ich meine, dass Deutschland sich erst seit Ende der Ära Kohl den migratorischen Realitäten langsam gestellt hat, aber darüber noch immer nicht die ehrliche und umfassende Debatte geführt hat, die dazu eigentlich gehört. bearbeitet 29. Oktober 2023 von Shubashi 1 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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