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Glaubt ihr an den Teufel und die Hölle?


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Geschrieben
vor 49 Minuten schrieb Werner Hoffmann:

Gott zwingt niemanden zu sich.

 

Woher weißt du das? Kennst du ihn persönlich? ;)

Geschrieben (bearbeitet)

Meines Erachtens werden wir Menschen mit der Geburt in eine Welt hineingeboren, die wir nicht lebend verlassen können, sondern nur über unsere Leiche.

Damit fängt es schon an.

Und dann landen viele im Laufe ihrer weiteren Existenz in dieser Welt in der Hölle. Ein Beispiel ist das jüdische Mädchen Anne Frank. Sie ist als minderjähriger Teenager in die Hölle gekommen und zwar in die Hölle von Auschwitz und dort vernichtet worden. Selbst der Teufel hätte keine schlimmere Hölle erschaffen können. Warum sollte es dann zusätzlich noch im Jenseits nach dem Tod eines Hölle mit einem Teufel geben ? Der Mensch ist ja schon in der diesseitigen Welt der schlimmste mögliche Teufel und die Hölle ist die diesseitige Welt mit dem Menschen als Teufel.

 

Was man sagen kann, ist, dass Gott keinen Menschen zwingt. Wer ohne Gott auch über den Tod hinaus existieren will, dessen Wunsch soll entsprochen werden. Es wird dann eben eine hoffnungslose Existenz sein. Aber im Gleichnis über den verlorenen Sohn kann man immer zu Gott zurückkommen.

bearbeitet von Werner Hoffmann
Geschrieben (bearbeitet)

Es muss gar keinen Teufel und gar keine Hölle geben, denn der Mensch kann dies weitaus besser. Menschliche Verkommenheit und Bosheit ist grenzenlos und niemand kann so schlimme Höllen erschaffen wie der Mensch. Man denke nur an die Schrecken des 20. Jahrhunderts wie Verdun, Auschwitz, Hiroshima, Vietnam usw. (im 21. Jahrhundert wird dies ja fortgesetzt z.B. in der Ostukraine und im Nahen Osten).

Aber auch im Alltag tagsüber in unserer Gesellschaft gibt es Gehässigkeit, Boshaftigkeit und Lieblosigkeit, Ungerechtigkeit, Hass. Das ist weit verbreitet. Menschen verlieren ihre Menschlichkeit und versprühen nur noch Gift, handeln radikal und total gegen den Willen Gottes, handeln entschieden gegen das Evangelium des Jesus Christus und dessen Liebe und Barmherzigkeit, erniedrigen Menschen zu blossen Objekten. Sie sind unglücklich und neidisch auf jene, die ihr Lebensglück im festen Glauben an Gott gefunden haben.

bearbeitet von Werner Hoffmann
Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb Werner Hoffmann:

Es muss gar keinen Teufel und gar keine Hölle geben, denn der Mensch kann dies weitaus besser. Menschliche Verkommenheit und Bosheit ist grenzenlos und niemand kann so schlimme Höllen erschaffen wie der Mensch.

Was die Frage aufwirft, was zuerst da war: die irdische Erfahrung von "Teufel und Hölle" oder die jenseitige Vorstellung davon?

 

Auch sollte doch die irdische Erfahrung von "Teufel und Hölle" in einer guten Seele den Wunsch oder die Sehnsucht verursachen können, das Elend hinter sich lassen zu können, und/oder Begehren des ewig Guten, was deine vielfach wiederholte Frage ("warum ...?") oder bloße Feststellung ("Gott lässt dies zu") auch erklären könnte.

 

Geschrieben (bearbeitet)
Am 9.9.2024 um 21:03 schrieb Werner Hoffmann:

Sollte es eine Auferstehung von den Toten zum Ewigen Leben tatsächlich geben, wird dem innersten Wunsch des Menschen entsprochen. Gott zwingt niemanden zu sich. Wer sich in der Trennung von Gott und in der Dunkelheit wohler fühlt, dann wird diesem Wunsch entsprochen.

Ich weiß nicht woher diese Idee stammt, aber wie auch immer.

 

Die klassische Aussage wie sie im Judentum und in Teilen der Urkirche bekannt war ging davon aus, daß Gott am Ende der Zeiten die Erde neu macht und die Gerechten(!) auferstehen lässt, die dann mit den noch lebenden Gerechten ins neue Jerusalem einziehen dürfen. Heulen und Zähneklappern also nur für die, die zum Zeitpunkt der Parusie überhaupt noch leben. 

 

Die Idee der Hölle ist in der Schrift nicht wirklich über alle Bücher zusammenpassend ausformuliert. Die Apokalyptik taucht ab der Zeit des 2. Tempels auf.

 

Jesus predigt zwar im Kontext dieser Vorstellung, daß die Welt sich in einem ständigen Kampf zwischen Gut und Böse befindet, benutzte dann aber den Begriff "Gehenna" - dieser Begriff bezeichnet eine Talsenke bei Jerusalem, die im alten Testament im Zusammenhang mit Menschen(brand)opfern erwähnt wird.

 

Die Briefe übernehmen den griechischen Begriff Tartaros (der nun was völlig anderes ist).

 

Inwiefern die Apokalyptik der Besatzungszeit von hellenistischen Ideen beeinflusst wurde (die Vorstellung des Weltgerichts mit der Belohnung der Gerechten und der Verdammung der Verfehlten findet sich schon bei Platon), ist nicht völlig eindeutig, aber nicht von der Hand zu weisen, auch wenn diese Ideen stark vom jüdischen Denken überformt und in den jüdischen Kontext integriert wurden. Inwiefern man hier - wie bei allen Leihstücken aus fremden Kulturen auf die Feststellung "auch in anderen Religionen finden sich Teile der ewigen Wahrheit" zurückgreifen will, lasse ich mal dahingestellt.

 

Jedenfalls ist die Frage wer der Gerechte ist, relativ simpel zu beantworten: derjenige, der die Thora hält. Der Sünder dagegen ist der, der die Thora nicht hält.

Allerdings ist sich die Schrift - und auch Jesus - sehr bewusst, daß selbst die "Gerechten" die Thora in gänze schlicht nicht in jeder Sekunde ihres Lebens einhalten.

 

Mit der paulinischen Intervention Jesus habe die Thora aufgehoben, bekommt diese Frage dann noch eine neue Perspektive. Denn die Thora für die Nichtjuden ist relativ übersichtlich ("Und Gott der Herr, gebot dem Menschen und sprach, du darfst essen von allen Bäumen im Garten.") - gleichzeitig geben aber auch die Paulaner einen Verhaltenskodex vor, der einzuhalten ist. Allerdings mit einem deutlicheren Fokus auf Tun und Ergehen bzw. Fehler und Strafe (was eigentlich paradox ist).

 

Aber da das ja alles nicht von einem vatikanischen Dikasterium kommt, hätte ich mir das Schreiben auch schenken können.

 

Edit: Ich wusste doch, daß ich mir die Perfekt-Formulierung nicht ausgedacht hatte. Während die "ökumenische Fassung" des Vaterunsers immer noch der Lutherversion folgt übersetzen etliche andere - inkl. der EÜ - Matth. 6,12 nicht mehr mit "wie auch wir vergeben unseren Schuldigern" und macht damit die eigene Vergebung von der Vergebung Gottes abhängig, wie das in Studiosus neuem Thread anklang, sondern sagt "wie auch wir jenen vergeben haben, die an uns schuldig geworden sind", womit die Vergebung ggü dem Nächsten VOR der Vergebung durch den Allmächtigen geschehen soll. Was zum einen Lk 7,47 erklärt (wer viel Liebe in sich hat, kann auch viel vergeben, also wird ihm auch viel vergeben werden), zum anderen dem Menschen unterstellt er könne aus Liebe vergeben, auch wenn er selbst ggü. Gott noch etwas schuldig sein sollte. Die Fähigkeit zur Liebe ist also nicht von unserer Gerechtigkeit abhängig, aber wie die Schrift sagt, ist sie sogar die Vorraussetzung dafür uns dem Ewigen mit Opfer (Mt 5,24) und Gebet (Didache) nähern zu dürfen. Die Liebe in uns ist demnach wohl eher überhaupt die Voraussetzung um einen Zustand der Gerechtigkeit vor Gott anstreben zu können.

bearbeitet von Flo77

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